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Und ewig lockt die Leinwand

Vietnams Originalschauplätze im Visier: Was kann stimmungsvoller sein, als sich auf die geographische und emotionale Spurensuche von bekannten Filmstreifen zu begeben ?

King Kong: Skull Island

Es gibt bereits mehrere King Kong-Streifen, doch bei der jüngsten bzw. 2017 in die Kinos gelangten HollywoodProduktion wurde von Anfang an darauf gesetzt, aus dem Drehort eine Touristenattraktion zu machen: Die nordvietnamesische, von spektakulären Felslandschaften durchzogene Provinz Ninh Binh hatte die Drehgebühren erlassen und als Gegenleistung markante Teile der Filmkulissen erbeten – wie ein entlegenes Dorf, das als Fluchtort vor dem Riesenaffen diente.

Der Liebhaber Dieser autobiographische Roman von Marguerite Duras wurde zum Bestseller und wurde auch als Verfilmung überaus erfolgreich. Es geht um die bewegende Liebesbeziehung einer blutjungen Französin zum reichen Sohn eines Mandarins, in dessen Haus in Sa Dec man heute sogar übernachten kann. Der 1984 gedrehte Film vermittelt viel Stimmung aus Saigon und dem MekongDelta der 1920-der Jahre.

Traumhotel Folge 15 stammt von 2012, doch erfreut diese beliebte ARD-Serie bekanntlich mit unvergesslichen Bildern bzw. häufiger Wiederausstrahlung: Die stets faszinierenden Filmsequenzen wurden vor allem in der Region Danang, Hoi An und Hue gedreht, wie jene als Hoteldirektor Markus Winter alias Hauptdarsteller Christian Kohlund in einem schmucken, weißen Citroen 11 B von 1936 durch grünende Reisfelder oder vorbei an herrlichen Stränden und jahrhundertealten Bauten braust.

Meilenstein Musical

Vietnam hat nicht nur mit namhaften Filmstreifen Geschichte geschrieben, sondern auch mit Musicals, denn Miss Saigon zählt zu den größten Liebesgeschichten aller Zeiten: 1989 in London uraufgeführt, begeisterte der Klassiker bereits 35 Mio. Menschen in mehr als 300 Städten bzw. 28 Ländern. Als nicht minder erfolgreich gilt das Musical Hair, dessen Handlung zumindest indirekt in Vietnam wurzelt.

Indochine

Dieses Anfang der 1930er Jahre spielende, dreistündige Melodram dreht sich um die unnahbare Plantagenbesitzerin Eliane Devries – gespielt von Catherine Deneuve – und ihre Adoptiv-Tochter Camile, die sich beide in den jungen Marineoffizier Jean-Baptiste verlieben, während sich die französische Kolonialzeit zuspitzt. Gedreht u.a. in der Halong-Bucht, hatte der Film internationalen Erfolg bzw. errang er 1993 sogar einen Oscar und wurde gern tituliert als das französische „Vom Winde verweht“.

Der stille Amerikaner In der südvietnamesischen Metropole Saigon spielend, mischt auch dieser Klassiker krisengeschüttelte Liebe mit den Wirren von Kolonialzeit und Krieg. Der 1955 aus der Feder von Graham Greene stammende Roman ist sogar schon zweimal verfilmt worden – erstmals 1958 und im Jahr 2002 als Thriller von Regisseur Phillip Noyce. Es geht um eine Dreiecks-Beziehung und die Folgen fehlgeschlagener Politik.

Good Morning, Vietnam Der von Robin Williams gespielte US-Soldat Adrian entwickelt sich in Saigon zum subversiven Radio-Moderator, indem er den erbitterten Krieg in Vietnam mit Humor bekämpft. 1988 gedreht, handelt es sich um einen der bekanntesten Streifen des umfangreichen Kriegsfilm-Genres, das auch weltberühmte Werke wie „Apocalypse Now“, „Platoon“ und „Full Metal Jacket“ oder diverse „Rambo“-Folgen umfasst.