UNI FRIZZ Frankfurt Wintersemester 2018/19

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2018/2019

DAS MAGAZIN für Studierende | Wintersemester ANZEIGE

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DEIN STUDIUM. DEIN LEBEN.

MASTER MESSE FRANKFURT

Das Studienwahlevent für Studierende und Bachelorabsolventen.

Sa 01.12. 9-16 Uhr Goethe-Universität Frankfurt Campus Westend Jetzt anmelden!

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NEUER PRÄSIDENT Nils Stieglitz im Interview

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›› FRIZZ INHALT

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FORUM MASTER AND MORE Messe, Frankfurter Dramen, Campuskultur

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KONTINUITÄT UND NEUBEGINN Frankfurt School-Präsident Nils Stieglitz im Interview

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MACH’ DEIN KREUZ

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Wahlprüfsteine zur Landtagswahl

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AUF NEUEN WEGEN YourPUSH unterstützt Zweifler

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SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Soft Skills an der Uni lernen

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VORSCHAU Filme, Konzerte, Theater, Ausstellungen

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FILMGENUSS Programmkinos in Frankfurt

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SCHÜSSELKOMPETENZ Poké Bowls im Test

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ARENA

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Sängerin Namika brach ihr Studium ab

18 IMPRESSUM FRIZZ Das Magazin Uni-Special Herausgeber und Verlag SKYLINE Medien Verlags GmbH Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 20, Fax 069/97 95 17 29 ISDN 069/97 95 17 483 Internet-Adresse: www.frizz-frankfurt.de E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Redaktionsleitung: Daniela Halder-Ballasch, Jürgen Mai Redaktionelle Mitarbeiter: Markus Farr, Michael Faust, Antje Kroll, Sohra Nadjibi, Sinan Kement

Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand Geschäftsführung: Erk Walter Assistenz: Yvonne Wittmann Gesamtherstellung: FRITZ&friends Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 41, Fax 069/97 95 17 29 Herstellungsleitung: Axel Wenzel Grafik: Silke Beck Bildbearbeitung: lithium3, Torsten Smend Bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind uns zur Verfügung gestellte Pressefotos.

* Beleghaft beauftragte Buchungen für Geschäftsvorfälle in Euro im EWR kosten 1,50 Euro pro Posten, Kontoauszüge am SB-Service kosten 0,50 Euro pro Auszug. Der monatliche Kontopreis beträgt 2,90 Euro. Du erhältst bis zu 100 % Rabatt, wenn du regelmäßig einen Finanz-Check machst. Schüler, Studenten, Auszubildende sowie freiwillig Wehrdienstleistende und Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst.

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Druck und Verarbeitung: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Beilagen: MASTER AND MORE Messe Frankfurt Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66 Nachdruck von Bildern und Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Bei Anfragen bitte Rückporto beifügen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die durch den Verlag gestalteten bzw. erstellten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages weiterverwendet werden. ISSN: 0946-5537

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›› UNI FRIZZ FORUM

Texte: Jürgen Mai & Daniela Halder-Ballasch

FRANKFURT UAS CAMPUSKULTUR

Vom Toiletten-Hasser bis zum Hochschulball ›› Frankfurt UAS, Nibelungenplatz 1, Frankfurt, frankfurt-university.de/campuskultur

Ein anregender Mix aus Bildung und Kultur, Gelegenheit zum Dialog und auch eine Einladung an Nachbarn und Gäste, die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) kennenzulernen: Darum geht es beim Programm „CampusKultur“. Auch im Wintersemester locken wieder die unterschiedlichsten Themen und Formate: Zum Beispiel das 30-minütige Brown-Bag Seminar „Der Einfluss von Emoticons auf die Wahrnehmung be-

APOLOGIA IM ENGLISH THEATRE

Desaströs

© Susanne Zäppig, Frankfurt UAS

›› 22.3.-5.5.2019, English Theatre, Gallusanlage, Frankfurt, (069) 24 23 16 20, Di-Sa 19.30, So 18 Uhr, english-theatre.org

rufsbezogener E-Mails“ (4.12., 11.45 Uhr, Gebäude 4, Raum 105), eine Führung für UASStudierende und Mitarbeiter durch die Ausstellung „Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Historischen Museum (15.11., 16.30 Uhr) oder künstlerisch-ethnographische Einblicke in den Campus als Lebenswelt (24.10., 18.00-23.55 Uhr, Gebäude 2 und Campus) unter dem schönen Titel „Campus-Packer, Neben-Nutzer und Toiletten-Hasser“. Ebenfalls bereits vormerken könnt ihr euch den Hochschulball „Dance with UAS“ am 2. Februar 2019. Der Vorverkauf startet ab 3. Dezember!

„Raw and very funny“, urteilte der Evening Standard. „Richly entertaining“, schrieb Variety über das Stück „Apologia“, das ab März im English Theatre gezeigt wird. Die Aufführung knüpft nahtlos an die momentanen Rückblicke auf die 68er-Bewegung an. Im Zentrum steht Kristin Miller. Während der Studentenrevolte in Frankreich stürmte sie die Pariser Barrikaden, wurde bereits in jungen Jahren Mutter, engagierte sich politisch – und reiste in den 70er Jahren nach Florenz für ihr Studium, ohne ihre Kinder. Heute ist sie erfolgreiche Kunsthistorikerin und Intellektuelle. Zu ihrem Geburtstag lädt sie ihre Söhne und deren Partnerinnen zu einer Dinnerparty. In deren Verlauf zeigen sich unterschiedliche Wahrnehmungen auf die Familiengeschichte. „Apologia“ wird angekündigt als eine „herrlich desaströse Familienzusammenführung, kombiniert mit einem kritischen Blick auf die Idealisten der 68er-Bewegung und deren Umfeld“. Wir sind gespannt.

LEKTÜRE VON FOOD-AKTIVISTEN

Mit Resten kochen ›› ISBN: 978-3-96238-050-2, 160 Seiten, 18 €, oekom verlag, shoutoutloud.eu

Eine verschrumpelte Aubergine im Kühlschrank neben zwei nicht mehr ganz frischen Zucchini, dazu ein altes Baguette im Brotkasten – was tun? Der erste Reflex: wegwerfen, frische Ware im Supermarkt einkaufen. Dass es auch anders geht, zeigen Daniel Anthes und Katharina Schulenburg mit ihrem Buch „Weil wir Essen lieben“. Der spannende Mix aus Sach- und Kochbuch enthält 45 Resterezepte, einen Kühlschrankguide und einen Haltbarkeitscheck. Die Autoren möchten sich damit gegen einen Trend stellen, der unglaublich ist: 313 Kilogramm Lebensmittel werden in Deutschland jede

Sekunde weggeworfen. Das Duo gehört zum Verein ShoutOutLoud, der in der jüngeren Vergangenheit mit vielen kreativen Aktionen – zum Beispiel

dem Foodtruck „Resteküche“ – zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln Aufmerksamkeit erregte.

TICKER Auszeichnung: Die UAS Frankfurt wurde mit dem Bike-and-Business-Preis als fahrradfreundlichstes Unternehmen in Hessen prämiert. Verliehen wurde der Preis vom Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main, dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) in Hessen und dem Zweckverband Raum Kassel. + + + Drei Frankfurter Buchhandlungen sind unter den 118 Nominierten für die Auszeichnung als beste deutsche Buchhandlung: Karl Marx in Bockenheim, die Büchergilde in der Innenstadt und Weltenleser im Nordend. Die Preisverleihung findet am 31.10. statt, die drei Bestplatzierten erhalten eine Prämie von je 25.000 Euro. + + + Drei neue Bachelor-Studiengänge bietet die UAS Frankfurt im Wintersemester 2018/2019 an: Elektro- und Informationstechnik, Real Estate und Facility Management sowie Real Estate und Integrale Gebäudetechnik. + + + Absage: Aus persönlichen Gründen wird Guntram Vesper nicht wie angekündigt die traditionellen Frankfurter Poetik-Vorlesungen im Wintersemester 2018/2019 halten können. Ob es einen Ersatz geben wird, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht sicher. + + + Erfolgsmodell Deutschland-Stipendium: Die UAS Frankfurt kann dank des Engagements ihrer Förderer die Zahl ihrer Deutschland-Stipendiaten im laufenden Semester deutlich erhöhen. Beim 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingeführten Deutschlandstipendium erhalten Studierende aller Fachbereiche ein Jahr lang einkommensunabhängig 300 Euro im Monat. Das Besondere: 150 Euro tragen Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen, die andere Hälfte steuert der Bund bei (www.deutschlandstipendium.de). + + + Eine Kleinstadt von Doktoren: Die Goethe-Universität feierte kürzlich die 10.000 Promotion in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern seit ihrer Gründung im Jahr 1914. Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff lobte: „Hinter 10.000 Promotionen stehen 10.000 Mal ganz viel Einsatz und Mühe für die Forschung, oft mit beeindruckenden Ergebnissen. Die Promotion ist und bleibt Eckpfeiler der für Universitäten typischen Einheit von Forschung und Lehre.“ + + +

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ERHART HAUSTECHNIK

NEUE VIZES AN DER UAS FRANKFURT

Große Pläne

Die Frankfurt University hat zwei neue Vizepräsidenten. Zum 1. April 2019 starten Prof. Dr. Martina Klärle und Prof. Dr.-Ing. René Thiele, die momentan beide am Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik lehren. Klärle, derzeit Professorin für Landmanagement, wird sich auf die Bereiche Forschung, Weiterbildung und Transfer konzentrieren. Thiele, Professor für Geoinformatik, ist fortan zuständig für Studium und Lehre.

© Benedikt Bieber, Frankfurt UAS

PROF. DR. MARTINA KLÄRLE, BALD VIZEPRÄSIDENTIN FÜR FORSCHUNG, WEITERBILDUNG UND TRANSFER

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Was erwartet die Studierenden in Ihrer dreijährigen Amtszeit? Ich werde die Projekte meines Vorgängers aufgreifen, etwa die Gründung von weiteren Promotionszentren in den forschungsstarken Bereichen. Zudem möchte ich ideale Rahmenbedingungen für die Forschenden schaffen, darunter neue Labore. Im Bereich Transfer will ich unsere Hochschule noch stärker mit der Wirtschaft in der Region vernetzen. Davon profitieren Studierendenprojekte, und es können Startups entstehen.

Sie sind seit 2007 an der FH und haben eine steile Hochschulkarriere hingelegt: von der Professorin zur Prodekanin, zur Dekanin und nun zur Vizepräsidentin. Ist jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht? Ich bin 51 Jahre alt und kann mir nicht vorstellen, vor 80 in Rente zu gehen. Ich freue mich immer darauf, Dinge mit Mut und Innovation voranzutreiben. Sie engagieren sich für Klimaschutz. Was kann die Hochschule in diesem Bereich tun? Für dieses Thema brennt mein Herz und ich hoffe, dass ich hier viel bewegen kann. Ich werde darauf achten, dass wir als Hochschule mit gutem Vorbild vorangehen, z. B. im Energieeinsparen oder in der nachhaltigen Mobilität. Außerdem sollten Klimaschutzaspekte in Forschungsprojekten und Studiengängen eine noch stärkere Rolle spielen.

© Kevin Rupp, Frankfurt UAS

PROF. DR.-ING. RENÉ THIELE, DESIGNIERTER VIZEPRÄSIDENT FÜR STUDIUM UND LEHRE

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Sie waren an der Gründung von zwei Unternehmen beteiligt. Inwiefern nützt Ihnen das in Ihrer Funktion als Vizepräsident der Frankfurt UAS? Die beiden Unternehmen sind aus der Hochschule heraus entstanden und hatten zum Ziel, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung in marktreife Produkte und in die praktische Anwendung zu überführen. Dies korreliert mit meinem Verständnis von den Kernaufgaben einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ich bringe somit umfangreiche Erfahrungen aus der Schnittstelle zwischen Hochschule und berufspraktischer Anwendung mit. Das FH-Präsidium wird mit Ihnen und Frau Klärle sehr Fachbereich-1-lastig. Kommen da die anderen Fachbereiche nicht zu kurz? Ganz im Gegenteil: Das neue Präsidium ist mit Menschen besetzt, die die Hochschule als Ganzes im Blick haben und ein großes Potenzial in der Heterogenität der Fachbereiche sehen und dies auch noch weiter stärken werden. Martina Klärle und ich haben immer die Interdisziplinarität in unserer Arbeit betont und dies auch in Forschung und Lehre gelebt.

Worauf freuen Sie sich am meisten bei Ihrem neuen Job in der Führungsriege der Hochschule? Ich freue mich auf den Perspektivenwechsel in der Kommunikation mit den Angehörigen unserer Hochschule aus den verschiedensten Bereichen. In der Zusammenarbeit mit ihnen allen möchte ich die Hochschule weiterentwickeln.

MONSTERMÄẞIG GUTE AUSBILDUNG BEI DER GC-GRUPPE Mit einer Ausbildung bei ERHART hast du glänzende Aussichten für deine Zukunft vor dir. Sei dabei und baue mit an der Welt von morgen! Als Fachgroßhandel für Haustechnik sorgen wir von der GC-GRUPPE mit über 100 Partnerhäusern in ganz Deutschland tagtäglich dafür, dass Fachhandwerker innovative und umweltfreundliche Produkte erhalten und die Welt mit jedem Tag ein Stück »grüner« wird! Wir suchen Auszubildende (m/w) •

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›› UNI FRIZZ FORUM

Natürlich wohnen ›› MÖBELUM: Hanauer Landstr. 360, (069) 44 70 44, Mo-Sa 9-19 Uhr, moebelum.de

„Unsere Möbel sind zum Anfassen, Begreifen und Erleben“ – mit diesem Anspruch fordert MÖBELUM im Vorwort seines Kataloges die Kunden auf zum Besuch des Geschäfts an der Hanauer Landstrasse 360. Auf 1500 qm werden dort Möbel aus massiven, ausschließlich heimischen Hölzern und eine Fülle an passenden Wohnaccessoires gezeigt. Hier wird deutlich: MÖBELUM hält an Bewährtem fest: an dem Werkstoff Massivholz. Mit Leidenschaft werden seit Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit ausgesuchten traditionellen Handwerksbetrieben bezahlbare Möbel aus Kiefer, Buche, Wildbuche und Asteiche in klarer Formensprache für jeden Wohnbereich gebaut. Für viele Produkte gibt es die Möglichkeit, auf Maß zu fertigen und so die individuellsten Raumbedürfnisse zu erfüllen. Mö-

bel auf Maß – darauf legt das Unternehmen Wert – müssen für jeden erschwinglich sein; diesem Anspruch folgend weitet MÖBELUM den Bereich der Maßanfertigung Jahr für Jahr weiter aus. Im Vertrieb der Möbel hält das Unternehmen konsequent weiterhin am persönlichen Beratungsgespräch fest:

Das Zuhause sollte nicht mit einem Klick gestaltet werden – so die Massivholzmöbler. Sie setzen unbeirrt weiter auf die bewährte, persönliche Begegnung mit ihren Kunden, auf das haptische Erlebnis mit dem geliebten Massivholz und auf ungezwungene Atmosphäre in den Läden.

Wohnen im „Bed & Brains“ im Mertonviertel

STUDENTISCHES WOHNEN NOCH IMMER PROBLEMATISCH

Neue Wohnraumprojekte Immer wieder ein Thema: bezahlbarer Wohnraum. Für Studierende ist die Wohnungssuche in Frankfurt noch immer eines der großen Probleme, denn Wohnen in der Stadt ist teuer und die verhältnismäßig günstigen Wohnungen des Studentenwerks nicht sehr zahlreich. So kommen nur etwa sieben Prozent aller Studierenden in einem öffentlich geförderten Wohnheim unter. Mit einer Versorgungslücke von mindestens 2.500 Plätzen befindet sich Frankfurt hier unter dem Bundesschnitt von zehn Prozent. Dennoch tut sich was auf dem Wohnungsmarkt für Studis: Das Studentenwerk investiert in neue Wohnheime. An der Sportuni an der Ginnheimer Landstraße wird seit Juni gebaut. Entstehen soll Wohnraum für knapp 300

Studierende – allerdings erst bis 2020. Etwas mehr als 300 Plätze soll das International House auf dem Campus Riedberg bieten, das bis 2021 gebaut wird. Um die Situation kurzfristig etwas zu entspannen, mietet das Studentenwerk Wohnraum an: 190 Plätze in der Ginnheimer Platensiedlung (ab Ende 2019), 120 am Rohmerplatz in Bockenheim (Mitte 2020). Außerdem soll bestehender studen-

tischer Wohnraum erhalten werden: Für 21,3 Millionen Euro werden Wohnheime mit 1.308 Plätzen saniert. Auch private Investoren bauen für Studierende: Die SIGNA Urban Living GmbH hat im Mertonviertel nahe des Campus Riedberg ein ehemaliges Bürogebäude ins „Bed & Brains“ verwandelt: 273 Apartments – auf Wunsch auch möbliert – mit Bad und komplett eingerichteter Küche auf sechs Etagen, mit Wohnungsgrößen von rund 18 bis 36 m², Tiefgarage, Gemeinschaftsräumen, Waschküche und Dachterrasse (bed-and-brains.de).

Mit Leichtigkeit gegen die Schwerkraft ›› PAPPNASE: Leipziger Str. 6, (069) 70 94 93, Mo-Fr 10-18.30, Sa 10-16 Uhr, pappnase.de

Highlight: Seit mehr als 25 Jahren ist Pappnase & Co. ein Unikat in Bockenheim und bezaubert nach wie vor Groß und Klein, Jung und Alt. In diesem knallbunten Laden vergisst man schnell die Zeit, kommt aus dem Entdecken, Staunen und Entzücken nicht mehr heraus. Interessantes für Menschen, die sich begeistern lassen, sich gerne bewegen und den Sinn für Humor pflegen möchten. Jede Menge Nützliches und Witziges, wunderbare Geschenkideen für allerlei Anlässe. Hier findet man vieles rund um Artistik und Theater, tolle Schminkartikel, Partyartikel, Luftballons, Spiele, Handpuppen, Knobeleien oder Kleinigkeiten für Kindergeburtstage. Nicht weniger präsent sind Spiel- und Bewegungsideen wie Jonglierbälle und -tücher, Keulen, Stelzen, Einräder, Zauberei, Jo-Jos, Hula-Hoop-Reifen ... Hereinspaziert! Pappnase freut sich auf euch.

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Wenn dem Gehirn der Strom ausgeht

© Harry (Howard) Potts, Wikimedia

›› 19.12., 11 Uhr, Campus Riedberg, Biozentrum (Hörsaal B1), Altenhöferallee 1, Frankfurt

Es ist eine der Traditionen der Goethe-Universität im Wintersemester: Die Weihnachtsvorlesung der Frankfurter Pharmazieschule. Seit mehr als zehn Jahren referieren Prof. Dieter Steinhilber und Prof. Theo Dingermann dabei über eine populäre Krankheit, die sie anhand einer prominenten Persönlichkeit erläutern. So wurden in den vergangenen Jahren u. a. die Themen Alkohol (am Beispiel von Amy Winehouse), Schlaganfall (BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken), Hautkrebs (Bob Marley) oder Hepatitis (David Bowie) präsentiert. In diesem Jahr geht es mit dem Titel „Wenn dem Gehirn der Strom ausgeht“ um Demenz am Beispiel von Malcolm Young. Der Rhythmusgitarrist und Mitbegründer von AC/DC war im November 2017 im Alter von 64 Jahren gestorben.

GOETHE-UNI BEFRAGT STUDIERENDE

Regelstudienzeit nicht zeitgemäß ›› studierendenbefragung.uni-frankfurt.de

Die Goethe-Uni wollte erfahren, was ihre Studenten umtreibt – und hat nach ihrer Meinung gefragt. An der repräsentativen Befragung beteiligten sich insgesamt rund 11.000 Studierende (24 %). Die gute Nachricht: 87% aller Befragten sind mit dem Studium zufrieden. Allerdings haben viele Studierende das Gefühl, mit dem Studium nicht hinterherzukommen. Zwei Drittel arbeiten nebenbei, sieben Prozent pflegen Angehörige. Die Folge: Das Studium dauert länger. Fast die Hälfte der Studierenden (45 Prozent) schätzt, dass sie gegenüber der Regelstudienzeit in Verzug ist. Die Krux: Die Hochschule hat großes Interesse daran, ihre Studierenden möglichst in Regelstudienzeit durchs Studium zu bringen, da damit die Hochschulfinanzierung zusammenhängt. Nun fragt man sich an der Goethe-Uni: Ist es wirklich noch sinnvoll, den Hochschulen Anreize zu setzen, die Studierende zu einem schnellen Studium drängen, wenn das weder zu deren überwiegenden Lebenssituation passt noch der Schlüssel zu einem guten Studienerfolg zu sein scheint? „Wir sollten das zusammen mit der Politik überlegen“, so Prof. Roger Erb, Vizepräsident für Studium und Lehre. © Födisch/Goethe-Universität

WEIHNACHTSVORLESUNG MIT AC/DC

Du nennst es Zweifel wir nennen es Aufbruch. Geh deinen eigenen Weg – der Initiative für eine Karriere im Handwerk für Studien-Neuorientierer.

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Foto: ronstik/Shutterstock.com


›› UNI FRIZZ FORUM MACHBARKEITSSTUDIE ZUM KULTURCAMPUS

Die unendliche Geschichte ›› kulturcampusfrankfurt.de

ROCK-OPER „MINA“

Einzigartig ›› 2.2. (19.30 Uhr), 4.2. (19.30 Uhr), 6.2. (11 und 19.30 Uhr), Bockenheimer Depot, 8-40 €, oper-frankfurt.de

Hannover, Hamburg, London, Luzern, Miami – Uwe Dierksen ist ein umtriebiger Posaunist, Dozent und Hörspielautor. Mit dem Stück „Mina“

NEUER HFMDK-PRÄSIDENT

Fulda in Frankfurt ›› hfmdk-frankfurt.de

Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) hat einen neuen Präsidenten: Prof. Dr. Elmar Fulda hat seit dem 1. Oktober die Leitung der Hochschule an der Eschersheimer Landstraße inne. Der 54-Jährige geborene Münchner war lange Jahre als freier Regisseur für Musiktheater tätig, ehe er 2005 an die Musikhochschule Weimar wechselte, wo er zuletzt als Vizepräsident für Künstlerische Praxis wirkte. Schwerpunkte bei seiner Arbeit in Frankfurt möchte er bei den Themen Digitalisierung (z. B. Ausbau des Tonstudios), künstlerische Forschung (z. B. Schaffung der ersten Professur in Deutschland) und dem Neubau der HfMDK setzen. Mit dem Amtsantritt von Fulda endet eine kleine Odyssee: Nach zwölf Jahren unter der Leitung von Thomas Rietschel (2004-2016) war Robert Höldrich als Nachfolger auserkoren. Er trat jedoch seine Stelle nicht an, da er sich bei Finanzierungsgesprächen mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst nicht angemessen behandelt fühlte. Interimsmäßig leitete Prof. Christopher Brandt die Geschäfte, der nun wieder als Vizepräsident fungieren wird.

PREMIERE IN DEN KAMMERSPIELEN

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© Goldbaum Management

hat er nun gemeinsam mit der Oper Frankfurt ein deutschlandweit einzigartiges Projekt gestartet. Musiktheaterbegeisterte Jugendliche ab 13 Jahren komponieren, recherchieren, dichten und musizieren, Schritt für Schritt entwickeln sie seit Februar dieses Jahres ein Musiktheaterwerk. Momentan läuft die Phase der musikalischen Einstudierung und der szenischen Proben. Die Schüler*innen lernen über diesen Zeitraum den gesamten Entwicklungsprozess einer Oper kennen, liefern Plot und Musik der Rockoper und stehen schließlich nach einjähriger Probenarbeit selbst auf „den Brettern, die die Welt bedeuten“. Am 2. Februar feiert „Mina“ Premiere.

Frankfurter Dramen

›› 20. 11., 20 Uhr, schauspielfrankfurt.de

Tobias Lenel dreht weiter seine Kreise und porträtiert mit „Frankfurter Dramen“ Institutionen der Stadt. Der Berliner Regisseur bietet seit 2014 als Gastdozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) ein Praxisprojekt: Studenten entwickeln und drehen einen Film über einen klassischen Frankfurter Ort. Nach dem Hauptbahnhof (2014, „17 Minuten HBF“), dem Palmengarten (2015, „Der Frankfurter Garten“) und der Galluswarte (2016, „Ein Engel im Gallus“) steht nun das Schauspiel Frankfurt auf dem Programm. Das Besondere: Die Studenten hatten zuvor ein halbes Jahr im Theater am Willy-Brandt-Platz verbracht und konnten dadurch besonders tiefe Einblicke gewinnen. Der Plot klingt spannend: Jim Knopf als ehemaliger Kinderfilmstar soll Shakespeares Hamlet spielen. Aber die Premiere am Abend steht auf dem Spiel … www.frizz-frankfurt.de

© Björn Hadem

© Dontworry, Wikimedia

Hoffnung für den Kulturcampus: Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen haben eine Machbarkeitsstudie beim Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen in Auftrag gegeben. Sie soll schnellstmöglich klären, wie die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) und weitere Kulturinstitutionen auf dem Unicampus in Bockenheim angesiedelt werden könDer Campus Bockenheim vor dem Umbau nen. Bemerkenswert an dieser Nachricht ist vor allem, dass Stadt und Land diesen Schritt gemeinsam gehen. Denn zuletzt herrschte eher der Eindruck vor, dass zwar alle Beteiligten die Idee eines Kulturcampus befürworten, es jedoch am Willen zur Durchsetzung mangelt. Nun gibt es also wieder Hoffnung. Der neue HFMDK-Präsident Prof. Elmar Fulda sagt zu dem Thema: „Der Kulturcampus ist eine Jahrhundertchance für Hessen.“ Und Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein kommentiert: „Analog zum Museumsufer als Heimat der bildenden Künste wird der Kulturcampus die Heimat der darstellenden Künste sein. Mit der HfMDK als Nukleus und dem Ensemble Modern, der Jungen Deutschen Philharmonie, der Dresden Frankfurt Dance Company, der Hessischen Theaterakademie und vielen anderen Institutionen. Gemeinsam werden sie einen Ort schaffen, der weit über die Grenzen Frankfurts und Hessens hinausstrahlt.“


© Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsarchiv UAF

BLICK ZURÜCK AUF 1968

Hauptsache Theorie? ›› buerger.uni-frankfurt.de, deutsches-filminstitut.de

50 Jahre liegen die legendären Studentenrevolten nun zurück, die unter dem Schlagwort „1968“ Geschichte schrieben. Auch im Wintersemester widmen sich zahlreiche Veranstaltungen diesem Jubiläum. Die Frankfurter Bürger-universität lädt in der Stadtbücherei (Hasengasse 4) zu zwei Podiumsdiskussionen. Am 22. November (19.30 Uhr) lautet das Thema „Erinnern, Bekennen, Schuld, Aufarbeitung: 1968 und der Holocaust“, während am 6. Dezember (19.30 Uhr) unter dem Titel „Hauptsache eine Theorie?“ ein interessanter Widerspruch beleuchtet wird: Wie passt die hochkomplexe und schwer verständliche Sprache der Theoretiker dieser Zeit mit ihrem Anspruch auf Demokratisierung und Aufklärung zusammen? Das Historische Museum (Saalhof 1) fokussiert indes auf die Frankfurter Presse und fragt am 20. November: „1968 in den Redaktionen: Was geschah in den Köpfen?“. Und im Kino des Deutschen Filmmuseums (Schaumainkai 41) geht das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften an fünf Abenden (1., 6., 13., 20., 27.11.) mit Hilfe von Filmen unterschiedlichen Facetten der 1968er Revolution wie Jugend, Musik, Krieg und Liebe auf den Grund.

leben. studieren. weiterkommen.

ORDIPLOM ALS BUCH

wimmel offen wusel bach ›› ISBN: 978-3-96320-009-0, 12 Seiten, 12 €, Henrich Druck + Medien, henrich.de

Dass eine künstlerische Arbeit für ein Vordiplom in eine Buchpublikation mündet, kommt nicht alle Tage vor. Jessica Hefner hat genau das geschafft. Ihre Wimmelbilder, einst an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) für das Vordiplom bei Prof. Klaus Hesse (Konzeptionelle Gestaltung) entwickelt, liegen nun als Buch vor. Der schöne Titel: „wimmel offen wusel bach“. Die 33 x 26 Zentimeter großen Seiten sind, so die Ankündigung, „eine Einladung für kleine Entdecker und große Geschichtenerzähler, in verschiedene Perspektiven einzutauchen, in raue und ehrliche, mit Brüchen und Gegensätzen, mit Ecken und Kanten. Das Buch zeigt kein vollständiges Bild einer Stadt, sondern eine Idee, einen Eindruck, fern von Postkartenmotiven und Touristenboom, einen Ort, an dem die Menschen in all ihrer Vielfalt im Vordergrund stehen“. Die Publikation wurde unterstützt von der HfG-Stiftungsprofessur „Kreativität im urbanen Kontext“ und der Stadt Offenbach.

Bachelor- und Master-Studiengänge Design | Journalismus und Kommunikation | Psychologie | Wirtschaft Dual oder klassisch, Vollzeit oder Teilzeit Jetzt informieren: Tel.: +49 (0)69 50 50 253 - 93 studienberatung-frankfurt@hmkw.de www.hmkw.de

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›› UNI FRIZZ FORUM

FRI Z Z präsentiert

MASTER AND MORE Messe auf einen Blick Wann? Samstag, 1. Dezember 2018, 9-16 Uhr Wo? Goethe-Universität, Campus Westend, Casino Gebäude Wieviel? Der Eintritt kostet 5 €, wer sich vorab online registriert zahlt 3 €. Die Zahlung erfolgt in bar beim Messe-Eintritt. Wie? Auf master-and-more.de/master-messefrankfurt könnt ihr euch vorab anmelden und individuelle Beratungsgespräche mit den Ausstellern vereinbaren. Kurz vor Beginn der Messe erhaltet ihr eure Tagesplanung per E-Mail, inklusive Hallenplan und Ausstellerverzeichnis. Auch ein spontaner Besuch ist natürlich möglich. Fragen? Werden per Telefon (02562 993 82 60), E-Mail (messe@master-and-more.de) oder WhatsApp (0151 54 67 48 06) gerne beantwortet.

MASTER AND MORE Messe in Frankfurt

NÄCHSTER SCHRITT: MASTER Ein Dschungel! Dies ist oft der erste Eindruck, der entsteht, wenn sich Studierende, Absolventen und Young Professionals über das Angebot an Master-Studiengängen informieren möchten. Die Studienwahlmesse des Informationsdienstes MASTER AND MORE hilft bei der Orientierung.

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ür Bachelor-Absolventen steht mit dem Master das Finale für die Studienzeit an. Der richtige Moment, um dem Lebenslauf den letzten Schliff zu verleihen, wichtige Erfahrungen zu sammeln, sich fachlich zu spezialisieren oder eine Promotion vorzubereiten. Das Angebot ist riesig. Einschlägige Datenbanken listen alleine in Deutschland knapp 5.000 Master-Studiengänge. Und wäre es nicht auch eine Option, einen Master im Ausland zu machen? In diesem Dschungel an Informationen und zu entscheidenden Fragen bietet die MASTER AND MORE Messe Frankfurt am 1. Dezember 2018 hilfreiche Orientierung und unterstützt bei der Studienwahl. Studieninteressenten haben die Chance, mit zahlreichen nationalen und internationalen Hochschulen in Kontakt zu treten. Das Aussteller-Spektrum ist riesig. Dies zeigt zum einen ein Blick auf die vertretenen Studiengänge – hier ist nahezu alles dabei von Agrar- und Forstwissenschaften über Informations- und Telekommunikationstechnik, Medien, Sozial- und Verhaltenswissenschaften bis hin zu Wirtschaft und Management. Genauso vielfäl-

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tig ist das Länder-Spektrum: Neben zahlreichen in Deutschland ansässigen Anbietern präsentieren sich auch Institutionen aus mehr als zehn weiteren europäischen Ländern, darunter Großbritannien, Italien, Schweden, Liechtenstein oder Tschechien. Messebesucher können individuelle Beratungsgespräche führen und falls gewünscht bereits im Vorfeld einen individuellen Terminplan zusammenstellen (siehe Infokasten). Wie läuft die Zulassung zum Master-Studium eigentlich genau ab? Wie kann ich das weiterführende Studium finanzieren? Ist ein späterer Fachwechsel möglich? Wem eher allgemeine Fragen im Kopf herumschwirren, ist bei MASTER AND MORE ebenfalls an der richtigen Adresse und sollte die Ratgeber-Route entlang schlendern. Dort warten verschiedenste Ratgeber aus dem Bereich Bildung darauf, mit Fragen gelöchert zu werden. Abgerundet wird die Messe MASTER AND MORE durch kurzweilige und kompakte 30-Minuten-Vorträge. Sebastian Horndasch, Autor des Buches „Master nach Plan“, stellt Strategien zur Auswahl des passenden Masters vor. Benjamin Piek, Grünwww.frizz-frankfurt.de

oben: Auf der Rategeberroute können Interessenten allgemeine Fragen rund ums Masterstudium stellen. unten: Masteranbieter quer durch alle Fachbereiche präsentieren sich auf der MASTER AND MORE.

der des Onlineportals matchingbox, referiert unter dem Titel „Du weißt, was du kannst, aber weißt du auch, wer du bist?“ darüber, wie man die eigene Persönlichkeit für die Studienwahl nutzen kann. Das Career Service Netzwerk Deutschland e.V. gibt Tipps, wie ihr eure Praktika oder Abschlussarbeit so plant, dass sie als Türöffner auf dem Arbeitsmarkt fungiert. Und Joachim Mohr von der Gewerkschaft ver.di zeigt an ausgewählten Einstiegsgehältern und Gehaltsverläufen, wie sich der Masterabschluss auszahlen kann und welche Qualifikationsprofile die Verhandlungsposition stärken.


Lernen Sie Menschen zu helfen. Sie möchten einen Gesundheits- oder Sozialberuf mit besten Jobchancen erlernen? Wir haben am Standort Aschaffenburg mit Sicherheit das passende Bildungsangebot für Sie. © BFI

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REMAKE FESTIVAL

100 Jahre Frauenwahlrecht…

rufe der Therapiebe

14.00 Uhr 30.11.2018 um

›› 2.-11.11., verschiedene Orte, remake-festival.de

… 50 Jahre feministische Filmarbeit. So lautet das Motto des Festivals „Remake – Frankfurter Frauen Filmtage“. Es findet zum ersten Mal statt und wird von der Kinothek Asta Nielsen organisiert. Benannt nach der dänischen Schauspielerin (1881-1972) stellt sich der 1999 gegründete Verein der Aufgabe, die Filmarbeit von Frauen zu dokumentieren. „Sinn und Zweck einer Kinothek besteht darin, das, was durch die Raster der heutigen Kinos fällt, sowohl für Cineasten als auch für Laien im Kino wieder erfahrbar zu machen“, schreiben die Macher. Das Remake Festival besteht aus mehreren Teilen, zum Beispiel Filmen zur Suffragettenbewegung, juristischen Themen (§218, Eherecht) oder zur Transformation der Frauenrolle. Als Person steht die Frankfurter Filmmacherin Recha Jungmann im Fokus, die auch zu Gesprächen vor Ort sein wird. Das Festival findet an mehreren Spielorten in Frankfurt (z. B. dem Pupille Kino auf dem Campus Bockenheim) und der Region statt.

37 Jahre Bildungserfahrung 92 Schulen an 26 Standorten

IB Medizinische Akademie Erlenmeyerstraße 4 - 6 63741 Aschaffenburg 0711 6454-530 info@ib-med-akademie.de www.ib-med-akademie.de

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CUBE CLUB IM STÄDEL

Tanzen im Labyrinth

© VG Bild-Kunst Bonn

›› 27.10., Städel, Schaumainkai 63, Frankfurt, ab 20 Uhr, VVK 12/AK 14 €, staedel.de

Städelnächte sind lang. Und für Nachtschwärmer eine gute Gelegenheit, zu später Stunde Kunst zu erleben und zu diskutieren. Junge Kunstvermittler geben bei der Partyreihe „Cube Club“ ihr Wissen weiter und treten mit Interessierten in den Dialog. Im Oktober können bei Cocktails die Werke von Victor Vasarely bestaunt werden. Die Retrospektive „Im Labyrinth der Moderne“ zeigt über 100 Werke und die Entwicklung des „Jahrhundertkünstlers“. Vasarely ist nicht nur ein Meister der Op-Art. Klassische Medien verwendet er genauso wie Elemente der Massenproduktion und der Architektur. Pulsierende Klangräume bei der Oktober-Edition des „Cube Club“ versprechen die DJ-Sets von Alan Braxe (Vulture Club, Paris), Rikki Humphrey (Manchester) und Dietmar Wacker (Gosu, Frankfurt). Studenten erhalten 2 Euro Rabatt an der Abendkasse. www.frizz-frankfurt.de

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›› UNI FRIZZ HOCHSCHULE

KONTINUITÄT UND NEUBEGINN Der neue Präsident

der Frankfurt School

Die Frankfurt School of Finance & Management im Interview hat seit April einen neuen Präsidenten und Geschäftsführer: Professor Dr. Nils Stieglitz. Mit UniFRIZZ sprach er über die Bienenvölker auf dem neuen Campus der Hochschule, die guten und schlechten Seiten von Frankfurt und das Ziel, eine der Top Wirtschaftsunis in Europa zu werden. ›› Interview: Daniela Halder-Ballasch, Fotos: Frankfurt School

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Sie treten in große Fußstapfen. Ihr Vorgänger Udo Steffens prägte mehr als 21 Jahre das Gesicht der Frankfurt School. Inwiefern wollen Sie es ihm gleich tun, und was ganz anders machen? Ich bin ein Kontinuitätskandidat und will die bestehenden Strategien und Visionen weiterführen. Das ist eine große Verantwortung. Ich muss meinen eigenen Weg finden. Ich komme aus der Wissenschaft und die Wissenschaftlichkeit der Hochschule ist für mich ein Wert an sich. Das muss man nicht betriebswirtschaftlich analysieren. „German excellence, global relevance“ lautet das Motto Ihrer Hochschule. Wie wollen Sie das erreichen? Durch Excellence, Science und Impact. Exzellenz erreichen wir durch eine hohe Kundenorientierung. Was erwarten Arbeitgeber von unseren Absolventen und Programmen? Um das zu verstehen, arbeiten wir eng mit Unter-


Vor Ihrer Zeit in Frankfurt waren Sie an der University of Southern Denmark tätig. An welcher Stelle können sich deutsche Hochschulen eine Scheibe von dänischen abschneiden? An dänischen Hochschulen wird viel problemorientiert und weniger statusbewusst gearbeitet. Der Fokus liegt darauf, wie pragmatisch Probleme gelöst werden können. Dafür muss man offen sein und auch bereit, über Hierarchieebenen hinweg zu Kritik zu üben und zu empfangen. Zur Person Nils Stieglitz hat an der Phillips-Universität Marburg studiert und dort zum Thema „Strategie und Wettbewerb in konvergierenden Märkten“ promoviert. Nachdem er an der University of Southern Denmark am Department of Marketing & Management tätig war, heuerte er 2012 als Professor für Strategic Management an der Frankfurt School an, wurde 2015 Leiter des Fachbereichs Management und 2017 Vizepräsident der Hochschule.

nehmen zusammen. Auch Studierende sind unsere Kunden. Wir wollen, dass sie hier gute Erfahrungen mitnehmen. Dass sie zurückblicken und sagen: „Ich habe hier viel gelernt, ich kann jetzt besser Entscheidungen treffen.“ Science meint unsere Forschungsorientierung. Wir verstehen uns als Wirtschaftsuni mit einem klaren Bekenntnis zu Grundlagenforschung. Forschung muss nicht immer danach schielen, relevant und anwendungsorientiert zu sein. Sie muss helfen, die Welt besser zu verstehen. Impact bedeutet, dass wir Einfluss haben wollen auf gesellschaftliche Debatten, dass wir Gesprächs- und Sparringspartner für Gesellschaft und Partner sein wollen.

Sie sind Fachmann für strategische Entscheidungsfindung. Angenommen, einer Ihrer Studierenden bittet Sie um Rat. Er überlegt, ob er lieber seinen Master machen oder direkt bei einem großen Unternehmen wie Mercedes oder Google anfangen soll. Wie helfen Sie ihm? Klar ist es kurzfristig charmanter, bei einem Unternehmen wie Google einzusteigen. Aber langfristig ist man mit einem Master besser aufgestellt. Gerade in Zeiten, in denen wir es in vielen Bereichen mit einem hohen Komplexitätsniveau zu tun haben, ist ein theoretischer Blickwinkel hilfreich. Mit einem Master ist man breit aufgestellt und gut vorbereitet auf Entscheidungen, die man in drei, fünf oder zehn Jahren fällen muss.

schaft weiter ausgebaut, ein Wohnheim auf dem Campus gebaut. Wir nehmen aber nicht jeden. Wir prüfen genau, wer zu uns passt. Etwa durch Assessmentcenter. Auch in Zukunft werden wir bei der Auswahl sehr selektiv sein. „Bis 2020 wollen wir zu den fünf besten Business Schools in Europa gehören“, sagte Ihr Vorgänger. Stehen Sie dahinter? Wie wollen Sie dieses ehrgeizige Ziel erreichen? Ich halte an dieser Ambition fest. Das ist der Anspruch, den wir umsetzen wollen. Ich glaube aber auch, dass man eine exzellente Hochschule nicht über Nacht baut. Wir werden immer noch als Banking-School wahrgenommen. Wir können aber mehr, nämlich auch Finance, Management, Accounting und anderes. Es dauert, bis das in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen ist. Wir brauchen also einen langen Atem. Und wir müssen innovativ sein und Dinge anders machen als unsere Wettbewerber. Es ist ein Stück Arbeit, das wir da vor uns haben. Was wollen Sie in den kommenden Jahren für die Frankfurt School erreichen? Wir wollen den Pfad, den wir beschritten haben, Top 5 in Europa zu werden, weiter gehen. Das bedeutet: Weiter in Spitzenforschung investieren. Weiterhin europaweit nach guten Professoren suchen. Uns neuer Themenfelder wie Blockchain oder Künstliche Intelligenz annehmen. Weiterhin ein kompetenter Aus- und Weiterbildungspartner für die Wirtschaft sein. Da steckt viel Arbeit drin. Aber mit unserem Team und all unseren Ideen bin ich sehr optimistisch, dass wir diese Erfolgsstory weiterführen können.

›› Eine exzellente Hochschule baut man nicht über Nacht. ‹‹ Mit dem Umzug auf den neuen Campus an der Adickesallee gehört die Frankfurt School nun zur Campusmeile, die sich am Alleenring von der Goethe-Uni bis zur FH Frankfurt erstreckt. Was hat sich dadurch geändert? Wir sind größer geworden und haben andere Möglichkeiten, Veranstaltungen anzubieten, und zwar sowohl Lehr- als auch öffentliche Veranstaltungen. Das bedeutet, dass wir uns öffnen können für gesellschaftliche Debatten über Brexit, Landtagswahlen in Hessen oder Finanzmarktregulierung. Damit wiederum werden wir verstärkt Teil der Uniszene und der öffentlichen Stadtgesellschaft. Die Frankfurt School hat mehr Bewerber als freie Studienplätze. Mit dem neuen Campus haben Sie nun mehr Platz und können aufstocken. Was ist hier geplant? Klar wollen wir über die Zeit die Studierendenzahlen erhöhen. Deswegen haben wir in einen neuen Campus investiert, haben die Professoren-

Was schätzen Sie an Frankfurt? Und womit können Sie sich nicht anfreunden? Obwohl ich seit sechs Jahren hier lebe, konnte ich mich noch nicht mit Apfelwein anfreunden. Vielleicht kommt das noch. Ich hatte anfangs keine starke Beziehung zu Frankfurt. Das hat sich geändert. Es ist ein sehr lebenswerter Ort, eine kleine Stadt, die trotzdem die Vorteile einer größeren Stadt bietet. Eine Stadt der kurzen Wege, und zwar innerhalb und außerhalb der Stadt, auch durch den Flughafen. Was ich sehr schätze, ist das kosmopolitische, internationale Flair. Sie sehen: Ich bin ein großer Frankfurtfan geworden.

Die Frankfurt School Die Frankfurt School of Finance and Management bietet derzeit 12 Bachelor- und 11 Master-Programme an. Mehr als 2.240 junge Frauen und Männer sind an der Hochschule eingeschrieben. Davon sind über 730 internationale Studierende. Im Oktober 2017 ist die Frankfurt School vom Ostend auf einen neuen Campus ins Nordend gezogen, wo auf knapp 38.000 qm gelehrt und gelernt wird.

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›› UNI FRIZZ HOCHSCHULPOLITIK

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Am 28. Oktober 2018 wird der hessische Landtag neu gewählt. Wir haben die Parteien zu den Wahlprüfsteinen der hessischen Hochschulen befragt. ›› Text: Jürgen Mai Mit den Wahlprüfsteinen haben die hessischen Hochschulen im Vorfeld der Landtagswahl drei Kernforderungen gestellt. Sie lauten:

Die hessischen Hochschulen fordern fünf Prozent mehr hessisches Hochschulbudget für fünf Jahre ab 2021. Wie steht Ihre Partei zu dieser Forderung?

1) Die Hochschulen fordern für den nächsten Hochschulpakt, der ab Januar/Februar 2019 verhandelt wird, einen Aufwuchs der Grundfinanzierung von jährlich mindestens 5 mal 5 Prozent für fünf Jahre ab dem Jahr 2021 („5 mal 5“). 2) Die Hochschulen wollen eine Verdoppelung der für 2021 bis 2015 vorgesehenen jährlichen HEUREKA-II-Raten von 200 Millionen auf 400 Millionen Euro erreichen, was der Gesamtsumme von einer Milliarde Euro mehr für den Hochschulbau entspricht („Plus 1“). 3) Die Hochschulen fordern, um die Vielfalt der Digitalisierungsaufgaben bewältigen zu können, zudem eine neue Finanzierungssäule für Digitalisierung /digitale Infrastruktur in Höhe von 50 Millionen Euro jährlich für den Zeitraum von 2021 bis 2025 („5 mal 50“). Wir haben die fünf momentan im hessischen Landtag vertretenen Parteien gefragt, welche Position sie hierzu einnehmen. Außerdem wollten wir wissen, welche Forderungen die Parteien ihrerseits an die hessischen Hochschulen stellen. Der Umfang der Antworten variierte beträchtlich, insbesondere die FDP (1134 Wörter), aber auch die CDU (572) holten weit aus, während Die Grünen (334), SPD (306) und Die Linke (289) sich kurz fassten. Wir haben daher im Folgenden die Antworten gekürzt und verdichtet, senden Euch aber auf Wunsch gerne die vollständigen Statements zu. Schreibt dazu einfach eine Mail an info@frizz-frankfurt.de. Und vor allen Dingen: Geht zur Wahl!

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„5 MAL 5“ – „PLUS 1“ – „5 MAL 50“

CDU: Die Hochschulpakte in Hessen sind und bleiben der Eckpfeiler der hessischen Hochschulfinanzierung und geben den Hochschulen finanzielle Planungssicherheit. So ist im Zuge des derzeit laufenden hessischen Hochschulpaktes die Rekordsumme von rund 9 Milliarden Euro für die Hochschulen vereinbart worden. Diesen Kurs werden wir beibehalten. Als eines von wenigen Ländern hat Hessen zudem die dem Land im Zuge der BAföG-Reform zukommenden Mittel in Höhe von über 80 Millionen Euro pro Jahr vollständig im Hochschulbereich eingesetzt. Zudem erhalten die Hochschulen 92 Millionen Euro pro Jahr zur Qualitätssicherung von Studium und Lehre. Mit Blick auf die dauerhafte Expansion des tertiären Bildungssektors sowie die weiterhin starke Studierneigung halten auch wir einen weiteren Aufwuchs für sinnvoll. Dessen genaue Höhe wird Gegenstand der Verhandlungen zwischen Land und Hochschulen zum neuen Hessischen Hochschulpakt 2021 bis 2025 sein und sich an den dann aktuellen Eckpunkten des Landeshaushaltes orientieren müssen. www.frizz-frankfurt.de


Bündnis 90 Die Grünen: Wir haben der Hochschulfinanzierung in dieser Wahlperiode eine neue Richtung gegeben und eine verlässlich steigende Grundfinanzierung für die Hochschulen eingeführt. Und wir haben in unserem Wahlprogramm beschlossen, dass wir diesen Weg weitergehen wollen. Wichtig ist uns zudem, dass die Betreuungsrelation an unseren Hochschulen verbessert wird und dass wir maximale Planungssicherheit für die Hochschulen erreichen. Insofern sehen wir die Forderungen der Hochschulen als gute Grundlage für die Verhandlungen eines neuen Hochschulpaktes. FDP: Ziel der Freien Demokraten ist, dass jeder junge Mensch, der studieren will und dazu fachlich in der Lage ist, auch studieren kann. Um optimale Studienbedingungen zu ermöglichen, setzen wir auch weiterhin auf pragmatische Lösungen wie überlappende Berufungen (d. h. Neubesetzungen von Professorenstellen, die erst in einigen Jahren auslaufen) und zusätzliche Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau. Vor diesem Hintergrund teilen wir die Einschätzung, dass die Qualität des Studiums und die notwendige Verbesserung der Betreuungsrelation nicht von der Frage der Grundfinanzierung zu trennen ist. Vielmehr muss bedarfsbezogen das Konzept des verlässlich finanzierten Mittelaufwuchses, wie im derzeitigen Hessischen Hochschulpakt vereinbart, überprüft und weiterentwickelt werden. Die QSL-Mittel sind auch zukünftig bereitzustellen und nicht gegenzurechnen. Die Finanzmittel aus dem Hochschulpakt 2020 des Bundes müssen verstetigt und in voller Höhe durch zusätzliche Mittel aus dem Landesetat ko-finanziert werden. Aber neben der Fortführung des Bund-Länder-Paktes setzen wir Freie Demokraten auf die Veränderung des Finanzierungssystems. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die Hochschulfinanzierung zwischen Land und Bund neu geregelt wird. Denn der Staat muss für jeden Studierenden, der sich für ein Studium in zertifizierter Qualität entscheidet, konsequent und trägerunabhängig die Kosten nach dem Modell „Geld folgt Student“ (GefoS) an die entsprechende Bildungseinrichtung zahlen. Dabei hängt die Höhe des Semesterbetrags vom jeweiligen Fach ab (Clusterpreis) und wird deutschlandweit einheitlich festgesetzt. Wenn sich ein Studierender für eine private Hochschule entscheidet, hat diese denselben Anspruch wie eine Hochschule in staatlicher Trägerschaft, den Clusterpreis zu erhalten. Es gilt, bei der staatlichen Hochschulfinanzierung die Clusterpreise für die unterschiedlichen Hochschulen neu auszutarieren. Hier müssen objektive und transparente Kriterien geschaffen werden, um einen fairen Wettbewerb zwischen Universitäten und Fachhochschulen zu ermöglichen. Dabei geht es nicht um Gleichmacherei, sondern um die Berücksichtigung der Besonderheiten in der Hochschullandschaft, da die Grundlagenforschung in vielen Fällen aufwendiger ist und sich schlechter durch Drittmittel finanzieren lässt als in anderen Bereichen. Wir streben im nächsten Hochschulpakt die Weiterentwicklung der Kennzahlen an, mit denen die Leistung der Hochschule in Forschung und Lehre gemessen wird. Dabei sehen wir Forschung und Lehre in ihrer Bedeutung als gleichwertig an. Die Linke: Die Linke in Hessen fordert ebenfalls eine solide und zuverlässige Grundfinanzierung der Hochschulen. Hochschulen brauchen Planungssicherheit, auch um die immer größere Abhängigkeit von Drittmitteln zu durchbrechen. Zudem ist klar, dass mehr Studierende immer auch mehr notwendige Mittel bedeuten.

Für den Hochschulbau fordern die hessischen Hochschulen 1 Milliarde Euro mehr für HEUREKA II. Ist das mit Ihrer Partei zu machen?

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SPD: Wir stimmen zu, dass ein Aufwuchs des hessischen Hochschulbudgets dringend notwendig ist. Die finanziellen Zusagen müssen langfristig erfolgen, damit auch entsprechend wissenschaftliches Personal an den Hochschulen eingestellt wird und die Betreuungsrelationen besser werden. Der Anteil der Beschäftigten an den Hochschulen, die nur sehr kurze Vertragslaufzeiten haben, muss dabei verringert werden. Jenseits der angedachten Fünfjahresperspektive ist eine verlässliche Grundfinanzierung sicherzustellen. Langfristig soll die Mittelberechnung an den in der Realität anfallenden Kosten ausgerichtet werden. Die QSL-Mittel sollen verstetigt und an die Studierendenzahl angepasst werden.

CDU: Das drei Milliarden Euro umfassende Hochschulbauprogramm HEUREKA, von der CDU Hessen bereits 2008 ins Leben gerufen, ist eine Erfolgsgeschichte. Vielerorts sind Projekte in einem Umfang umgesetzt worden, der einer baulichen Neugründung der betreffenden Hochschule gleichkommt, orientiert an den konkreten Bedarfen und Planungen vor Ort. Standen in der noch laufenden Phase des HEUREKA-Programms die Universitäten im Vordergrund, werden in dem sich anschließenden, 1 Milliarde Euro starken HEUREKA II-Programm insbesondere die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bzw. die Kunsthochschulen profitieren. Die Fortschreibung der Investitionsplanung wird ein Schwerpunkt einer CDUgeführten Landesregierung bleiben. Daher will die CDU Hessen mit einem Programm HEUREKA III von 2027 bis 2030 zusätzlich eine Milliarde Euro bereitstellen. Gleichzeitig werden wir das Programm HEUREKA II im Zeitraum 2021 bis 2026 um 500 Millionen Euro verstärken. SPD: Das HEUREKA-Programm muss verstetigt werden, denn der Sanierungsbedarf, der notwendige Zubau aufgrund der deutlich gestiegenen Studierendenzahlen und der Ausbau der notwendigen Forschungsgebäude sind immens. Die noch fehlenden Quantifizierungen müssen so schnell wie möglich erstellt werden, damit ein integriertes Bauprogramm verlässlich finanziert werden kann. Die nächsten Phasen des Hochschulbaus müssen aus unserer Sicht bei voller Transparenz gemeinsam mit allen Hochschulen entwickelt werden. Zudem wollen wir prüfen, ob kleinere Bauprojekte bei entsprechender Mittelausstattung von den Hochschulen selbst geplant werden können, wenn sie so schneller und bedarfsgerechter realisierbar sind. Bündnis 90 Die Grünen: Wir haben das Hochschulbauprogramm HEUREKA in dieser Wahlperiode um eine Milliarde Euro fortgeschrieben und mit dem Hochschulpakt 2020 Invest zusätzliche Investitionen ermöglicht. Da der Investitionsbedarf an den Hochschulen immens ist, haben wir uns vorgenommen, das jährliche Investitionsvolumen um 2 Prozent bzw. 50 Millionen Euro pro Jahr zu steigern. Wir prüfen weiterhin, ob wir auch in der kommenden Wahlperiode einen zusätzlichen Teil Investitionsmittel aus dem – hoffentlich bald fortgeschriebenen – Bund-Länder-Hochschulpakt ermöglichen können. FDP: Wir Freie Demokraten möchten das Bauprogramm HEUREKA fortführen und auch weiterhin verstetigen. Vor diesem Hintergrund haben wir die Streckung des Programms durch die schwarz-grüne Landesregierung kritisiert, weil damit der Sanierungsstau nicht behoben, sondern die Situation noch verschärft wurde. Jedoch sind wir der Überzeugung, dass sich das Finanzierungsvolumen an den realen Bedarfen orientieren soll und in Zusammenhang mit dem neuen Hochschulpakt zwischen dem Land und den Hochschulen abzustimmen ist. Auch die Frage der Übertragung der Bauautonomie auf die Hochschulen sollte diesbezüglich im Sinne der Hochschulen geregelt werden.

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© Luarence Chaperon

© Susi Knoll

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Spitzenkandidat der CDU: Der amtierende hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.

Gute Tradition: Die Grünen gehen mit einer Doppelspitze aus Priska Hinz und Tarek Al-Wazir ins Rennen.

Auf Listenplatz eins bei den Freien Demokraten: René Rock.

Spitzenkandidaten für die hessischen Linken: Janine Wissler und Jan Schalauske

Will nach 19 Jahren CDU-Regierung einen Regierungswechsel: SPD-Frontmann Thorsten Schäfer-Gümbel.

Die Linke: Auch bei den Hochschulen gilt: Jahrelanger Investitionsstau lässt sich nicht günstig und nicht schnell beseitigen. HEUREKA ist ein wichtiges Investitionsprogramm, auch wenn Die Linke kritisch darauf hinweist, dass die Mittel sehr ungleich verteilt werden – und manche Hochschulen wesentlich mehr profitieren als andere. Trotzdem setzen wir uns für eine Fortführung und eine bedarfsorientierte Erhöhung der Mittel ein!

den in Hessen digitale Lerninhalte rechtssicher, unbürokratisch und kostenfrei nutzen können und der Zugang zu urheberrechtlich geschützten Schriftwerken unkompliziert möglich ist. Gemeinsam mit den Hochschulen wollen wir Modelle der Kombination von präsenzorientierten und orts- bzw. zeitunabhängigen Lern- und Studienformen (z. B. sog. „Inverted Classroom“-Angebote) umsetzen. Dafür werden wir ausreichend Budget zur Verfügung stellen.

Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu stemmen, verlangen die hessischen Hochschulen gerne fünf Jahre lang pro Jahr 50 Millionen Euro. Was halten Sie von dieser Forderung?

SPD: Die Hochschulen müssen für die Herausforderung der Digitalisierung angemessen ausgestattet sein. In Hessen besteht Nachholbedarf. Hierbei sind auch die Hochschulen gefordert, die eine Digitalisierungsstrategie entwickeln sollen. In den Verhandlungen zum Hochschulpakt müssen der Aufbau und Betrieb der digitalen Infrastruktur einen eigenen Rahmen erhalten. Ferner regen wir eine gemeinsame Finanzierung für Angebote an, die über den Rahmen einer Hochschule hinausgehen.

© Carsten Peters

Bündnis 90 Die Grünen: Die Landtagsfraktion der GRÜNEN hat in ihrem Konzeptpapier „Grün wirkt weiter für offene Hochschulen und starke Forschung“ als erste Fraktion die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung an den Hochschulen beschrieben. Wir haben als GRÜNE auch klar festgelegt, dass dies als eigenständiger Punkt im Hochschulpakt verhandelt werden soll. Über das genaue Volumen werden wir bei den Verhandlungen noch Vereinbarungen treffen müssen.

CDU: Mit einem neuen „Digitalpakt Hochschule“ will die CDU Hessen den digitalen Wandel in Wissenschaft, Forschung und Lehre begleiten. Der Ausbau der Hochleistungsrechnerinfrastruktur zählt ebenso dazu wie freies WLAN an den Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Wir werden uns auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die Studieren-

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FDP: Die Fragen der digitalen Infrastruktur, die die Hochschulen und die Forschungsinstitutionen betreffen, gehören für uns in die Verhandlungen über den nächsten Hochschulpakt und müssen auch in Zusammenhang mit der Weiterentwicklung von HEUREKA Berücksichtigung finden. Hier geht es vornehmlich darum, eine bedarfsgerechte und angemessene Finanzierung zu gewährleisten. Diese kann sich selbstverständlich an den Forderungen orientieren, jedoch wäre es unseres Erachtens nicht zweckdienlich, sich bereits jetzt auf konkrete Prozentzahlen festzulegen, wenn die Bedarfe vor Ort noch nicht erhoben sind. Digitalisierung endet nicht mit der Bereitstellung und Gewähr-

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leistung der digitalen Infrastruktur. Sie bedeutet auch, dass die Hochschulen Lehre und Forschung an die Herausforderungen anpassen. Die Hochschulen sollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und webbasierte Angebote bereitstellen können. Die „virtuelle“ Hochschule, die über Live-Streams, moderne Methoden von digitaler Wissensvermittlung und entsprechenden Onlineangeboten, mobiles Internet, Onlineverwaltung und Cloud-Lösungen verfügt, soll keine Vision bleiben. Die Linke: Die Linke fordert ein umfängliches Digitalisierungskonzept für den gesamten Bildungsbereich (von der Kita bis zu Hochschule), das sich nicht nur und vor allem nicht in erster Linie mit den notwendigen Ausgaben für Hardund Software beschäftigt, sondern Digitalisierung vor allem in einen pädagogischen Kontext setzt. Bislang kocht da jede Schule und jede Hochschule ihr eigenes Süppchen. Schon Fragen wie: „Ab welchem Alter soll mit welchen Medien und Programmen gearbeitet werden?“ sind bislang unbeantwortet. Erst wenn ein solches Konzept in enger Zusammenarbeit mit Pädagog*innen vorliegt, wird sich auch die tatsächliche Investitionssumme ermitteln lassen. Dass dann investiert werden muss, steht für Die Linke aber außer Frage! Welche Forderungen richtet Ihre Partei an die hessischen Hochschulen? CDU: Unser Anspruch bleibt es, Spitzenland in Forschung und Lehre zu bleiben. Innovationen von heute sichern die Arbeitsplätze von morgen. Herausforderungen wie Digitalisierung oder Expansion des tertiären Bildungssektors können nur gemeinsam gelöst werden. Darum werden wir mit dem Hessischen Hochschulpakt 2021 bis 2025 die vertrauensvolle und langfristige Zusammenarbeit mit den Hochschulen fortsetzen und sind davon überzeugt, dass die hessischen Hochschulen die ihnen übertragene Autonomie weiterhin erfolgreich nutzen werden. SPD: Leider wird das Potenzial von Wissenschaft derzeit nicht ausgeschöpft. Das wollen wir ändern und den Hochschulen wieder ein stärkeres Gewicht im gesellschaftlichen Diskurs geben. Gemeinsam mit den Hochschulen wollen wir auf die Verankerung von Zielquoten bei Promotionen und Habilitationen hinwirken, um den Frauenanteil an Professuren zu erhöhen. Außerdem wollen wir prekäre Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen abbauen, mehr unbefristete Stellen schaffen und die Fortbildungs-, Qualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten auch für das nicht-wissenschaftliche Personal verbessern.

Bündnis 90 Die Grünen: Wir wollen mit den Hochschulen zusammen erreichen, dass die Studienbedingungen weiter verbessert werden und der Zugang zur Hochschule weiter geöffnet werden kann. Dies bedeutet einerseits, dass wir etwas im Bereich der Betreuungsrelation tun wollen, aber auch dass wir faktische Zugangshürden wie fehlende Kinderbetreuung oder Wohnheimplätze anpacken wollen. Zudem müssen spezielle Angebote für den Übergang Schule zu Hochschule, wie zum Beispiel Brückenkurse oder Orientierungsstudiengänge, weiter entwickelt werden. Zusammen mit den Hochschulen wollen wir zudem einen Kodex für gute Arbeit an unseren Hochschulen erarbeiten, welcher die Situation von Nachwuchswissenschaftler*innen verbessern soll. FDP: Wir Freie Demokraten befürworten die größtmögliche Eigenverantwortung der Hochschulen und treten für die Fortentwicklung der Hochschulautonomie ein. Die hessischen Hochschulen brauchen Verlässlichkeit, Planungssicherheit und Kontinuität, um sich weiterentwickeln zu können. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die Hochschulen stärker in den Wettbewerb um die besten Köpfe treten und dies sowohl in Bezug auf die Studierenden als auch auf die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Professoren. Wir Freie Demokraten werden uns vor diesem Hintergrund dafür einsetzen, dass die Rechte und Pflichten der Hochschulen erweitert werden können. Wir vertrauen auf die Kompetenz in den Hochschulen und möchten die schrittweise Übertragung der Dienst- und Bauherreneigenschaft ermöglichen sowie die Möglichkeit zum Abschluss eigener Tarifverträge eröffnen. Die Hochschulen sollen ihre eigenen Profile und Schwerpunkte herausbilden können und eine eigene Hochschulentwicklungsplanung auf den Weg bringen, die durch die Zielvereinbarungen konkretisiert wird. Hierbei gilt es einerseits die Eigenverantwortung der Hochschulen zu stärken, aber auch andererseits sicherzustellen, dass die Fachbereichsräte und der Senat adäquat beteiligt werden. Die Linke: Zunächst: Wir freuen uns, dass die meisten Hochschulen freiwillig eine Zivilklausel eingeführt haben. Das ist ein wichtiges friedenpolitisches Signal und verdeutlicht das eigene Verständnis von Forschung und Wissenschaft. Sehr kritisch sehen wir allerdings die prekäre Situation des Mittelbaus an den Hochschulen. Noch immer sind dort die meisten Arbeitsverträge befristet. Damit wird der eigene wissenschaftliche Nachwuchs untergraben. Qualifikationsstellen werden immer weniger angeboten. Oftmals bleibt die eigene wissenschaftliche Weiterqualifikation auf der Strecke. Hier sehen wir auch die Hochschulen in der Verantwortung!

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›› UNI FRIZZ STUDIENABBRUCH

AUF NEUEN WEGEN

Studium abgebrochen, und nun? Hochschulen wissen Rat

Etwa ein Viertel aller Studierenden werfen das Handtuch und brechen ihre akademische Laufbahn ab. Um ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen, haben Goethe-Uni und Handwerkskammer das Projekt „YourPUSH“ ins Leben gerufen. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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om Architekturstudenten zum Konditor, von der Japanologin zur Goldschmiedin, vom Biologen zum Zupfinstrumentenmacher. Nicht für jeden ist die erste Wahl die beste. Für manche führt der Weg zum (beruflichen) Glück über eine Umorientierung. Christian Dänner ist einer von ihnen. Deutsch und Geschichte auf Gymnasiallehramt war nicht das richtige für ihn, aus mehreren Gründen. Er hätte sein Latinum nachmachen, einen Fachwechsel vollziehen und sich neu immatrikulieren müssen. „Das hätte alles viel Zeit gekostet, und ich bin immerhin schon 32. Da ist man nicht mehr so entspannt wie Anfang 20.“ Bei seinem Nebenjob im Fitnessstudio merkte er außerdem: „Verantwortung und ein geregelter Tagesablauf liegen mir besser als das Studieren“. Also schmiss er das Studium hin.

WIE „YOURPUSH“ BEI ZWEIFELN UNTERSTÜTZT

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„YourPUSH – Karriere im Handwerk“ soll Studierenden helfen, die an ihrem Studium zweifeln oder es schon abgebrochen haben. Das Projekt, ein gemeinsames Beratungsangebot von Uni und Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, will ihnen neue berufliche Wege in die Duale Bildung, sprich in eine Berufsausbildung, aufzeigen. Christian hat die Beratung geholfen. „Ich habe mich sehr gut aufgehoben und beraten gefühlt. Da sitzen Leute, die es interessierte, was mit mir ist. Die sich kümmern.“ Sein Berater stellte im ersten Gespräch viele Fragen, um ihn besser kennenzulernen. Beim sogenannten Profiling geht es darum zu erfahren, wer der Ratsuchende ist und welches Anliegen er hat. „Wer schon entschieden ist, wird von uns direkt vermittelt“, erklärt „YourPUSH“-Projektleiter Alfred Will von der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. „Wir suchen einen passenden Betrieb und helfen bei der Vermittlung.“ Ist der Ratsuchende noch nicht entschieden, wird er gecoacht. „Mit einem Interessentest finden wir seine Neigungen heraus. Das kann Orientierung geben.“ Einige Kandidaten vermitteln die Berater erstmal in ein Praktikum. „So werden nicht gleich Nägel mit Köpfen gemacht, die dann vielleicht wieder enttäuschen.“ Wenn alles gut läuft, dann steht der Ausbildung nichts mehr im Weg.

„ES HAT ALLES GEPASST“ So war es bei Christian. „Ich wusste, dass ich etwas Handwerkliches machen und mit Menschen arbeiten möchte. Außerdem waren mir gute Jobchancen wichtig. Ansonsten war ich offen.“

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Etwas Passendes für ihn zu finden, ging schnell. Die Handwerkskammer kennt die Betriebe und weiß, wo sie jemanden kurzfristig unterbringen kann. Christian musste kein klassisches Bewerbungsverfahren absolvieren. Sechs Wochen nach dem ersten Beratungstermin begann er sein Praktikum bei einem Augenoptikbetrieb. „Nach einer Woche war klar, dass ich mir das gut vorstellen kann. Ich war überrascht, dass alles so schnell ging. Es hat eben alles gepasst.“ In der ersten Projektphase zwischen 2015 und 2018 konnten 50 Studienzweifler vermittelt werden. Nun, im zweiten Durchgang, liegt der Fokus neben der Beratung und Vermittlung darin, ein Frühwarnsystem aufzubauen. „Über Statistik wird ermittelt, wer wahrscheinlich Schwierigkeiten im Studium entwickelt. Diesen Menschen bieten wir proaktiv Unterstützung und Beratung an“, so Alfred Will. Zudem will die Handwerkskammer ein Traineeprogramm für Führungskräfte im Handwerk entwickeln, um ihnen einen Karriereweg im Handwerk aufzuzeigen. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds.

MOTIVATIONSSPRITZE „YourPUSH“ ist ein Angebot mit offenem Ausgang. Nicht nur (potenzielle) Abbrecher bekommen Rat und Hilfe. „Ich berate alle Studierenden, die an ihrem Studium zweifeln und über Alternativen nachdenken. Nicht nur diejenigen, die über eine Ausbildung nachdenken“, sagt Kirsten Brandenburg, Studienberaterin und „YourPUSH“-Mitarbeiterin an der Goethe-Uni. „Für manche ist eine duale Ausbildung die richtige Lösung, für andere ein duales Studium, ein Studienort- oder Fachwechsel. Das finde ich über Gespräche oder einen Interessentest heraus.“ Manche entschließen sich nach der Beratung auch, ihr Studium fortzusetzen – so wie Sonja. Die 25-Jährige hatte ihren Bachelor in Sozialwissenschaften abgeschlossen. Danach war sie sich unsicher, wie es weitergehen sollte. Nach ei-

nigem Hin- und Her-Überlegen beschloss sie, sich in den Masterstudiengang Sozialwissenschaften des Sports einzuschreiben. „Ich war mir unsicher über die beruflichen Perspektiven, die mir mit meinem abgeschlossenen Studium zur Verfügung stehen. “ „YourPUSH“-Berater Sven Hartwig nahm Sonja an die Hand und verwies sie an einen Karrierecoach der Goethe-Uni. „Da haben wir gemeinsam durchdacht, ob das Studium für mich sinnvoll ist, und hauptsächlich über Jobmöglichkeiten gesprochen.“ Nebenbei besuchte sie Sportseminare, fand die Themen interessant und greifbar. So war schnell klar: „Das ist doch meins“. Diese Überzeugung half ihr, die aufwendige Bewerbung durchzuziehen. Seit Oktober studiert sie nun wieder und will den Master in vier Semestern in der Tasche haben.

„YourPUSH“ Offene Beratungssprechstunde (ohne Anmeldung) Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main donnerstags, 15-17 Uhr, Berufsbildungs- und Technologiezentrum Frankfurt, Schönstr. 21, Gebäude E, 5. OG freitags, 9-12 Uhr, Goethe-Uni, Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, PEG-Gebäude, 1.OG, Raum 1.G014 Offene Beratungssprechstunde der Zentralen Studienberatung (ohne Anmeldung) montags, 10-12 Uhr, Goethe-Uni, Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, PEG-Gebäude, 1. OG, Raum 1.G008 ›› yourpush.de

N.I.S – 2.0 Auch an der FH Frankfurt gibt es ein Beratungsangebot für Studienzweifler. Das „Netzwerk zur beruflichen Integration von Studienabbrechenden in Hessen“, kurz „N.I.S – 2.0“, verfolgt ein ähnliches Ziel wie „YourPUSH“

Frankfurt UAS: Karolina Wieczorek, 069 1533-3171, ›› wieczo@abt-sb.fra-uas.de, frankfurt-university.de/studienberatung, zweifel-am-studium.de

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›› UNI FRIZZ STUDIUM

SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Soft Skills an der Uni lernen

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Jeder braucht sie – zumindest wenn man Stellenanzeigen und Personalern glaubt: Soft Skills. Aber welche Schlüsselkompetenzen sind wirklich nützlich und wie erwirbt man sie? An den Frankfurter Hochschulen gibt es verschiedene Kurse, die die „weichen Fähigkeiten“ für Studium und Beruf trainieren sollen. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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elastbarkeit, gutes Zeitmanagement, Kommunikations- oder Teamfähigkeit sind nur einige der zahlreichen Schlüsselkompetenzen, die man im Berufsleben gut gebrauchen kann. Im Gegensatz zu den Hard Skills, also den fachlichen Fähigkeiten, die man bei der Berufsausbildung und dem Hochschulstudium erwirbt, gehen Soft Skills über fachliche Fähigkeiten hinaus. Wer schlau ist, eignet sich einige schon während des Studiums an. Sie nutzen nicht nur für die Bewerbung und den späteren Job, sondern können auch das Studium erleichtern. An der Goethe-Uni weiß man um den Wert dieser Fähigkeiten und bildet die Studierenden in verschiedenen Kursen weiter.

AKADEMISCHE SOFT SKILLS Das Frankfurter Akademische Schlüsselkompetenz-Training bietet seit mehr als zehn Jahren kostenlose Workshops an, die Kompetenzen zu grundlegenden Studientechniken vermitteln. Finanziert wird das Angebot aus Mitteln zur Verbesserung der Qualität der Studienbedingungen

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und der Lehre vom Land Hessen und aus dem Bund-Länder-Programm „Starker Start ins Studium“. In über 40 Workshops pro Semester können Studierende zum Beispiel erlernen, wie sie ihre Selbstorganisation und ihr Zielmanagement verbessern. Auch Stressresistenz, Lernmethoden, Projektmanagement, Kommunikation oder Word und Excel für Anfänger stehen auf dem Kursplan. Wissenschaftliches Arbeiten will gelernt sein. Auch hier helfen die Workshops. Sie zeigen nicht nur Visualisierungs- und Präsentationstechniken, mit denen man Vorträge ansprechender und interessanter gestalten kann, sondern auch, wie man die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis einhält. Auch sehr spezifische Kurse wie Schreiben, Präsentieren oder Bewerbungstraining auf Englisch und der „Denglish Repairshop“ sind im Angebot.

„Blackout-Prophylaxe – Tipps zum Umgang mit Prüfungsangst“, „Gefühlt ist alles viel zu viel: Freiräume schaffen mit ProjektmanagementTools“, „Motiviert durch‘s Studium – Bekanntschaft mit dem inneren Schweinehund“. Die Themen klingen nicht nur spannend, sondern verheißen hilfreiche Erkenntnisse: Wie mache ich mir im Seminar effektiv Notizen („Ohren auf und durch – Gekonntes Mitschreiben in Vorlesungen“), wie erstelle ich eine richtig gute Präsentation („Is it interesting or is it PowerPoint? – Folien ansprechend gestalten“) und wie haue ich den Prof und meine Kommilitonen verbal um („Reden wie Cicero: Rhetorik im wissenschaftlichen Vortrag“). Die Workshops sind nicht nur für den Unialltag hilfreich, sondern bergen auch Einsichten für den späteren Job.

SOFT SKILLS FÜR DEN JOB Wer es noch etwas gezielter angehen will, dem seien die Veranstaltungen zu beruflichen Schlüsselkompetenzen vom Career Center der Goethe-Uni empfohlen. Hier werden be-

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rufsrelevante Qualifikationen in praxisrelevanten Workshops vermittelt. Dazu gehören Kompetenzen für Führungskräfte, Redetraining für das Berufsleben, Einführung in Microsoft Excel, Konfliktmanagement oder Selbstmarketing für Frauen. Der Großteil der Workshops ist für Studierende kostenlos.

SOFT SKILLS Frankfurter Akademisches Schlüsselkompetenz-Training (069) 798-32643, schluesselkompetenzen@uni-frankfurt.de Sprechzeiten (auch telefonisch): Mo-Fr 10-12 Uhr schluesselkompetenzen.uni-frankfurt.de

Career Service PEG-Gebäude 1. Stock, (069) 798-15053, career-service@uni-frankfurt.de career.uni-frankfurt.de/51934139/ Schluesselkompetenzen

Schreibzentrum (069) 798-32845, Raum IG 0.213, schreibzentrum@dlist.uni-frankfurt.de starkerstart.uni-frankfurt.de/43403430/ schreibzentrum

Debattierclub Goethes Faust dcgf.weebly.com/der-club.html, facebook.com/dcgfev

Studium Generale an der Frankfurt University frankfurt-university.de/de/studium/ interdisziplinares-studium-generale


AKADEMISCHES SCHREIBEN LERNEN Studierende beim Erlernen des akademischen Schreibens und Denkens zu unterstützen ist die Aufgabe der Berater am Schreibzentrum. Egal ob 20-seitige Hausarbeit, Kurzessay, wissenschaftliches, journalistisches oder kreatives Schreiben – in den Kursen und Workshops werden diverse Aspekte des Schreibens im Hochschulkontext behandelt. Grammatik, Stil, gute Argumentation, Markierungsstrategien oder Schreibtechniken sollen Studierenden helfen, anstehende Schreibaufgaben besser zu bewältigen. Außerdem bietet das Schreibzentrum eine kostenlose Schreibberatung an. Hier unterstützen studentische Peer-Tutoren Studierende beim Schreibprozess, identifizieren die Ursache von Schreibproblemen und geben Textfeedback. © Clem Onojeghuo on Unsplash

DEBATTIEREN WIE GOETHE Nicht nur im Seminar, sondern auch im Beruf – etwa beim Meeting oder im Gespräch mit dem späteren Chef – sind rhetorische Fähigkeiten gefragt. Trainieren kann man sie im DCGF e. V., dem Debattierclub Goethes Faust an der GoetheUni. Er wurde nach dem Vorbild alter Traditionsvereine in England und Deutschland 2009 von Studierenden gegründet. Voraussetzung ist Spaß am Reden. Der Club trifft sich regelmäßig mittwochabends, um über Politik, Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft zu streiten. Zunächst gibt es eine Streitfrage wie „Soll aktive Ster-

behilfe erlaubt werden?“ oder „Macht Liebe blind?“. Per Los werden eine Pro- und Contra-Seite gebildet. Nach einer 15-minütigen Vorbereitung startet die Debatte. Eine Jury entscheidet abschließend darüber, wer die besseren Argumente hatte – und gibt den Rednern nach der Debatte ein Feedback, damit sich jeder einzelne verbessern kann.

SCHLÜSSELKOMPETENZEN AN DER UAS

FRIZZ Präsentation © Caroline Forbes

plash

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Auch an der Frankfurt University werden Schlüsselkompetenzen vermittelt. Welche Bedeutung die Soft Skills hier haben, zeigt die Einbettung ins Studium. Im Rahmen des Pflichtmoduls „Interdisziplinäres Studium Generale“, einem ziemlich einzigartigen Angebot an deutschen Hochschulen, sollen Bachelor-Studierende über den Tellerrand schauen. Im Modulpool finden sich Themen wie „Asiability“, das interkulturelle Kompetenzen mit Bezug auf Asien vermittelt, „Digitalisierung – und jetzt?“, das Chancen und Risiken der Digitalisierung kritisch abwägt, „Krisenmanagement“, wo über die Ursachen, Prävention und Bewältigung von Krisen gesprochen wird, „ Soziales Engagement“, bei dem die Teilnehmer selbständig ein soziales Projekt durchführen, dokumentieren und reflektieren, oder „Social Media“, einem Seminar zu gesellschaftspolitischen, soziologischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Aspekten der sozialen Medien. In allen Veranstaltungen sollen fachübergreifendes Denken und Handeln gefördert werden. Teams von Lehrenden aus mindestens drei Fachdisziplinen vermitteln die aktuellen Querschnittthemen. Die Studierenden bearbeiten das Projekt im Team mit Studierenden anderer Fachbereiche. Das soll den disziplinübergreifenden Dialog fördern – auch eine Fähigkeit, die einem im späteren Berufsleben von Nutzen sein kann.

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›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Texte: Markus Farr, Antje Kroll, Sohra Nadjibi

Ausgehtipps fürs ganze Semester

VORSCHAU Hautnah

© masud-comedy

© The Estate of the Artist Sascha Weidner

The house that Jack built

Conchita Wurst

Talk Radio Inside WikiLeaks Was übrig bleibt

›› OKTOBER FILM Wenn ihr das lest, sind bereits angelaufen: Die Komödie Der Vorname von Sönke Wortmann mit Christoph Maria Herbst und Florian David Fitz sowie das prämierte italienische Drama Dogman von Matteo Garrone (Kinostart beide: 18.10.). Ein Wiedersehen gibt es mit dem Original von Flashdance sowie der Fortsetzung von Johnny English – Man lebt nur dreimal (beide 18.10.). Die Hundekomödie Wuff von Detlev Buck startet am 25.10., ebenso die zigste Fortsetzung von Halloween mit Jamie Lee Curtis. Und auch die Horror-Reihe Hellraiser geht weiter (25.10.). Ein Wiedersehen mit dem spanischen Regisseur Carlos Saura gibt es mit der Dokumentation Jota - Ein spanischer Tanz (25.10.). Außerdem haben wir natürlich alle auf das Queen-Biopic Bohemian Rhapsody mit Rami Malek als Freddie Mercury gewartet (31.10.).

LIVE Konzerte, Konzerte, Konzerte: Der Oktober endet mit dem wunderbaren PeterLicht (20.10., Mousonturm) und der ebenso wunderbaren Tina Dico (20.10., Capitol, Offenbach). Jan Josef Liefers ist mit Radio Doria in der Alten Oper zu Gast (23.10.). FRIZZ Das Magazin präsentiert die Konzerte von Mac DeMarco (23.10., Gibson) und André Heller-Sohn Left Boy (23.10., Batschkapp). Bullet for my Valentine spielen in der Jahrhunderthalle (26.10.), Scott Matthew trällert in der Darmstädter Friedensgemeinde (27.10.). Das Duo Rue Royale gastiert im Offenbacher Hafen 2 (27.10.), das 49. Deutsche Jazzfestival Frankfurt lockt u.a. mit Kamaal Williams am 28.10. in den Mousonturm. Theater, Theater mit Katja Ebstein gibt es in der Centralstation Darmstadt (29.10.), die Metal-Dröhnung mit Axel Rudi Pell in der Stadthalle Langen (30.10.).

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BÜHNE Am 24. und 26.-28.10. zeigt das Ensemble 9. November Szenen eines Kulturvolks , ein szenisches Oratorium über das Frauenorchester in Auschwitz. Diese 1988 anlässlich einer Gedenkfeier zur Reichspogromnacht uraufgeführte Inszenierung thematisiert eindrucksvoll die Entmenschlichung und den Verlust der Würde im KZ. Um menschliche Abgründe geht es auch im Kellertheater (26./27.10.) bei Sebastian Fitzeks Bestseller, dem Psychothriller Seelenbrecher. Kurz vor Weihnachten sind acht Personen wegen eines Schneesturms in einer privaten psychologischen Klinik gefangen und stellen erschrocken fest, dass sie nicht alleine sind. Yusuf Kilics Beziehungskomödie Bernemer Besuch ist am 31.10. bei der Interkulturellen Bühne zu sehen: Ruth und Oskar sind ein glückliches Paar, das gerade die erste gemeinsame Wohnung in Bornheim bezogen hat. Sie warten auf den Besuch eines befreundeten Paares, bei dem es gewaltig kriselt. Bei Ladies Night (31.10., Neues Theater Höchst) kommen fünf arbeitslose Männer auf die waghalsige Idee, eine Striptease-Show à la Chippendales auf die Beine zu stellen, obwohl sie Rettungsringe und Hühnerbrüste haben! Das Stück über Geldnot, Freundschaft, Verzweiflung, Mut und Größenwahn wurde durch die Oscar-prämierte Verfilmung weltweit bekannt.

KUNST Barbara Baum gilt als eine der renommiertesten Kostümbildnerinnen Deutschlands. Seit fast fünf Dekaden entwirft sie Kostüme, arbeitete eng mit Rainer Werner Fassbinder zusammen und kleidete Meryl Streep, Catherine Zeta-Jones, Jeanne Moreau oder Burt Lancaster ein. Hautnah zeigt ihr Schaffen im Deutschen Filmmuseum (28.10.-10.3.2019). Im Portikus zeigt die georgische Künstlerin Thea Djordjadze ihre ortsspezifische Installation o potio n als white cube ohne offensichtliche und sichtbare Vergangenheit. Djordjadzes Arbeiten kommentieren den Raum, erweiwww.frizz-frankfurt.de

tern ihn und fügen ihm etwas hinzu (bis 11.11.). Wie können wir den Herausforderungen des Alters begegnen? Und ab wann gilt man überhaupt als alt? Grey Is The New Pink - Momentaufnahmen des Alterns im Museum Weltkulturen stellt sich diesen und weiteren Fragen mit kulturwissenschaftlichen, künstlerischen und individuellen Perspektiven (28.10.-1.9.2019).

›› NOVEMBER FILM Ryan Gosling als Neil Armstrong zeigt La La Land-Regisseur Damien Chazelle in Aufbruch zum Mond , während Gerard Butler und Billy Bob Thornton im U-BootThriller Hunter Killer spielen (beide: 8.11.). Im deutschen SciFi-Drama In My Room ist Hans Löw der letzte Mensch auf der Welt (8.11.), während die Nick Hornby-Verfilmung Juliet, Naked mit Chris O‘Dowd und Ethan Hawke aufwartet (15.11.). Paolo Sorrentinos Berlusconi-Satire Loro startet am 15.11., ebenso die Fortsetzung Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen mit Eddie Redmayne. Das Remake des italienischen Horror-Klassikers Suspiria kommt am 15.11. in die Kinos, Verschwörung mit Claire Foy als Lisbeth Salander am 22.11. Die Animations-Fortsetzung Der Grinch wartet im Original mit Benedict Cumberbatch, in der deutschen Fassung mit der Stimme von Otto Waalkes auf (29.11.). Da hilft dann nur noch Lars von Triers Serienkiller-Drama The House That Jack Built mit Matt Dillon und Uma Thurman (29.11.).

LIVE Wer behält den Überblick: Gentleman spielt am 1.11. im Schlachthof Wiesbaden, die Villagers am 3.11. im Frankfurter Zoom. Für die älteren Semester: Peter Cetera (4.11., Jahrhunderthalle) oder Uriah Heep & The Zombies (4.11., Capitol Offenbach). Glasperlenspiel gastieren in der Batschkapp (4.11.), Father John Misty in


© Alberto Giacometti Estate

der Centralstation Darmstadt (6.11.). Tim Bendzko gibt sich in der Alten Oper die Ehre (7.11.), Courtney Barnett im Schlachthof Wiesbaden (9.11.). Nana Mouskouri kommt in die Alte Oper, Peter Murphy ins Bett (beide 10.11.). Cro beglückt die Festhalle (11.11.), The Human League die Batschkapp (14.11.). Scala & Kolacny Brothers bespielen die Hugenottenhalle Neu-Isenburg (16.11.), Kylie Minogue die Jahrhunderthalle (18.11.). Parquet Courts kommen ins Zoom (20.11.), die Editors in die Batschkapp (21.11.). Sly & Robbie beehren u.a. mit Nils Petter Molvaer den Mousonturm (23.11.), Katie Melua die Alte Oper (26.11.). Judith Holofernes gastiert in der Darmstädter Centralstation und KRS One im Frankfurter Zoom (beide 30.11.).

BÜHNE Cabaret erforscht vom 3.11. bis 10.3.2019 im English Theatre das düstere und turbulente Geschehen zu Beginn der 1930er-Jahre in Berlin. Letztlich geht es um den Drang zu überleben, für die eigenen Ansichten einzustehen und in einer Welt voller Selbstgefälligkeit Vielfalt zu feiern. Heinrich Bölls Auseinandersetzung mit der Gesellschaft der Bundesrepublik in den 1950er-Jahren, dem Katholizismus und dem „Kölschen Klüngel“ ist zeitlos aktuell: Ansichten eines Clowns ist am 2.11. im Kulturhaus Frankfurt in einer Inszenierung der Katakombe zu sehen. Das Stalburg Theater zeigt am 20.11. Hass – Bis hierher lief‘s ganz gut. Linus Koenigs preisgekrönte Adaption des Films „La Haine“ über drei Jungs aus einer gesichtslosen Pariser Vorstadt, die sich mit einem Alltag aus Rassismus, Gewalt und Perspektivlosigkeit konfrontiert sehen. Am 21. und 22.11. zeigt theaterperipherie Illegal in der Titania. Der Ghanaer Kodjo lebt seit zehn Jahren in Berlin, seit einigen Jahren hat er keine Papiere mehr. Er liebt die Stadt, seine Freunde und sein Leben. Es könnte alles so weitergehen, bis Kodjo aus dem Fenster seiner kleinen Wohnung in Moabit den Mord an einer Prostituierten beobachtet und ihr helfen will.

© Yann Orhan

The Walk

Judith Holofernes Pet Shop Boys

Olgas Raum Olgas Raum

KUNST Die große Schirn-Retrospektive König der Tiere. Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrik a präsentiert das Werk des deutschen Malers, dessen Lieblingsmotiv afrikanische Löwen waren. Kuhnert bereiste als einer der ersten europäischen Künstler zwischen 1891 und 1912 die deutschen Kolonien Ostafrikas und prägte die Vorstellung des entfernten Kontinents (bis 27.1.2019). Die Retrospektive Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne im Städel zeigt über 100 Werke und die Entwicklung des „Jahrhundertkünstlers“ anhand von wichtigen Arbeiten seiner jeweiligen Werkphasen. Vasarely, der als Erfinder der Op-Art der 1960er-Jahre gilt, verwendete auch klassische Medien und Genres sowie Elemente der Massenproduktion und der Architektur (bis 13.1.2019). In Rückbindung an Welt: Über das Poetische in Elementen und Materialien im Frankfurter Kunstverein suchen die jungen Künstler*innen Hicham Berrada, Lucy Dodd und Sam Falls nach existenziellen Konstanten, die die Verbundenheit mit einem übergeordneten Ganzen herstellen. Sie zeigen neue Wege der Rückbindung an Natur und Welt auf. (31.10.-13.1.2019).

›› DEZEMBER FILM Zombies und Weihnachten? Kein Problem mit dem Horror-Musical Anna und die Apokalypse mit Ella Hunt (Kinostart: 6.12.). Auch Astrid Lindgren wird mit Astrid jetzt ein Biopic gewidmet (6.12.). Radikal-Regisseur Gaspar Noé gibt sich mit dem Drama Climax die Ehre, während Andrew Garfield und Riley Keough im erotischen Thriller Under The Silver Lake brillieren (beide 6.12.). Viel Science Fiction gibt es mit Mortal Engines: Krieg der Städte und der Animations-Fortsetzung Spider-Man: A New Universe (beide 13.12.). Robert Rodriguez hat den Manga Alita: Battle Angel mit Christoph Waltz verfilmt, während auch James Wan mit Aquaman www.frizz-frankfurt.de

KylieBourani Minogue Andreas Der Tod und das Mädchen

auf einen Superheld setzt (beide 20.12.). Emily Blunt hat die Hauptrolle in Mary Poppins‘ Rückkehr übernommen (20.12.), und Elle Fanning spielt die FrankensteinErfinderin Mary Shelley (27.12.).

LIVE Konzerte zum Jahresausklang: Kreator & Dimmu Borgir spielen in der Jahrhunderthalle (2.12.), The Prodigy in der Festhalle (4.12.). Saxophonistin Candy Dulfer gastiert in der Centralstation Darmstadt (5.12.), Trixie Whitley in der Frankfurter Brotfabrik (7.12.). Dieter Thomas Kuhn beehrt die Batschkapp (7.12.), Henry Rollins mit einem bunten Programm den Schlachthof Wiesbaden (10.12.). Teesy kommt in die Batschkapp, Leslie Clio ins Zoom (beide 10.12.). Conchita & Band sollte man sich für den 11.12. in der Batschkapp vormerken, das Mikis Takeover! Ensemble mit Maxim & Joy Denalane am 15.12. in der Alten Oper. Silje Neergard bevorzugt am 16.12. die Centralstation Darmstadt, Within Temptation am 18.12. die Jahrhunderthalle. Feine Sahne Fischfilet spielen am 18. und 19.12. in der Batschkapp, Azet am 19.12. in der Hugenottenhalle Neu-Isenburg. Zum guten Schluss: Gregor Meyle am 22.12. im Schlachthof Wiesbaden.

BÜHNE Das „Nature Theater of Oklahoma“ zeigt vom 6.-8.12. im Mousonturm The Pursuit of Happiness . Das Ensemble thematisiert das Streben nach Glück in den USA mitsamt den Brüchen einer Gegenwart, zu der eine präsidiale Erscheinung wie der US-Präsident Donald Trump gehört. Einen aktuellen Zeitbezug hat 60 Jahre nach seiner Uraufführung (leider) auch Max Frischs Biedermann und die Brandstifter. Die Landungsbrücken zeigen die bitterböse Parabel auf die Machtergreifung der Nazis am 9.12.: „Die beste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand.“ Ein Kontrastprogramm zu diesem ernsten Stoff ist die Bühnenadaption von Erich Kästners Drei Männer im

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›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Nicki Minaj

Collette

Schnee des Fritz Rémond Theaters, die bis zum 30.12. täglich außer montags zu sehen ist. Eine rasante Komödie um Schein und Sein, in der Kästner meisterhaft der Oberflächlichkeit der Menschen den Spiegel vorhält. Ebenfalls beste Unterhaltung verspricht das Musical Mamma Mia mit den unsterblichen 70er-Jahre-Hits von ABBA in der Alten Oper vom 19.12 bis 12.1.2019.

KUNST In Weit weg von Brüssel porträtiert Fotograf Stephan Enders im Museum für Kommunikation in Schwarz-WeißBildern Menschen sämtlicher Gesellschaftsschichten: von der Krankenschwester bis zum Direktor, vom Arbeitslosen bis zum nach Europa Geflüchteten. Enders ist dafür sieben Monate 31.000 km entlang der europäischen Außengrenzen gereist (6.12.-3.3.2019). Die Stadt Frankfurt, das DAM und die DekaBank vergeben alle zwei Jahre den Internationalen Hochhaus Preis an ein herausragendes Gebäude, das sich durch besondere Ästhetik, zukunftsweisende Gestaltung, innovative Technik und Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Die Ausstellung Highrises 2018/2019 zeigt die 36 nominierten Bauten im Architekturmuseum (bis 3.3.2019). In Chaos und Arrangement der Dinge präsentiert Mirko Schallenberg in Der Galerie „Dingpyramiden“, die Dinge wie Gesteine, Lebensmittel, Bücher, Bienenwaben, Gläser vereinen die eigentlich nicht miteinander in Verbindung gebracht werden (bis 18.1.2019).

›› FRÜHJAHR 2019 FILM Besinnlich geht es ins neue Kino-Jahr: Keira Knightley spielt die französische Schriftstellerin Colette , während Emma Stone in Yórgos Lánthimos‘ Historiendrama The Favourite zu sehen ist (beide: 3.1.). Ein Wiedersehen mit Brad Pitt gibt es im SciFi-Streifen Ad Astra . Auch Robin Hood muss wieder antreten, diesmal mit Taron

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Trixie Withley

Egerton in der Titelrolle (10.1.), während Saoirse Ronan Maria Stuart, Königin von Schottland gibt (17.1.). Viggo Mortensen kann auch lustig in Peter Farrellys Green Book (31.1.). Auch Lego Movie (7.2.) und X-Men: Dark Phoenix (14.2.) gehen weiter, während Barry Jenkins das Drama If Beale Street Could Talk gedreht hat (14.2.). Musikvideo-Regisseurin Floria Sigismondi hat sich dagegen die Henry James-Novelle The Turn of the Screw vorgenommen (28.2.). At Eternity‘s Gate: Julian Schnabel hat mit Willem Dafoe das Leben von Vincent van Gogh verfilmt (7.3.), Jonas Åkerlund mit Mads Mikkelsen den Comic Polar (28.3.).

LIVE Alligatoah spielt am 10.1. in der Jahrhunderthalle, Zoot Woman am 12.1. im Zoom Frankfurt. Die Fantastischen Vier gastieren in der Festhalle, Götz Alsmann mit SWR Big Band in der Centralstation Darmstadt (beide 17.1.). Alison Moyet kommt in die Batschkapp (18.1.), Namika ins Gibson (21.1.). Parkway Drive konzertieren in der Jahrhunderthalle (27.1.), Matthias Schweighöfer in der Alten Oper (28.1.). Dort finden wir auch Helge Schneider am 1.2., während FRIZZ Das Magazin das Heimspiel von Glashaus präsentiert (4.2., Batschkapp). Snow Patrol performen am 8.2. in der Jahrhunderthalle, Good Charlotte am 9.2. in der Stadthalle Offenbach. Zaz kommt in die Festhalle (13.2.), The Streets in den Schlachthof Wiesbaden (20.2.) und Masimoto in die Batschkapp (22.2.). 3x Neo-Klassik in der Alten Oper gibt es mit Nils Frahm (25.2.), Ólafur Arnalds (5.3.) und Chilly Gonzales (8.3.). FRIZZ Das Magazin präsentiert Bosse (15.3., Stadthalle Offenbach), Phillip Boa (16.3., Batschkapp) und Revolverheld (20.3. Festhalle). Zum Frühjahrs-Höhepunkt kommt dann Nicki Minaj am 22.3. in die Festhalle Frankfurt.

BÜHNE Das Theater Willy Praml zeigt vom 4.1. bis März 2019 Das arabische Röss‘l für ein deutsch- und ein arabisch-

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sprachiges Publikum. Neben berühmten, volkstümlichen Liedern und Chören der Operette Zum weißen Röss‘l sind orientalische Klänge zu hören. Zur Vorpremiere lädt das Theater bereits am 31.12. Am 1.3. feiert in den Kammerspielen Alles was zählt, Lieder von Geld und Schulden Premiere. Das Ensemble singt sich durch die Wirren von Kredit und Schulden, durch ein System, in dem Vertrauen und Misstrauen eine größere Rolle spielen, als es manche*r Wirtschaftswissenschaftler*in wahrhaben möchte. Die Kinder der toten Stadt feiert am 5.4. im Papageno Theater seine Uraufführung und ist außerdem am 6., 12., 19.4. sowie am 3.5. zu sehen. Das Musikdrama basiert auf historischen Ereignissen: Für eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes, die das Ghetto Theresienstadt im Juni 1944 besuchte, inszenierte die SS ein perfektes Trugbild, das suggerieren sollte, dass es den Bewohner*innen gut geht.

KUNST Die Ausstellung Volker Kriegel in der Caricatura Frankfurt würdigt das Œuvre des 1943 in Darmstadt geborenen Multitalents. Der Musiker, Zeichner, Schriftsteller, Cartoonist, Illustrator, Rundfunkautor, Dokumentarfilmer und Übersetzer jammte nicht nur mit Albert und Emil Mangelsdorff, sondern machte sich international auch einen Namen mit seinen illustrierten Kindergeschichten (bis 20.1.2019). Das Werk der Malerin Lotte Laserstein besticht durch Porträts aus den späten Jahren der Weimarer Republik und zählt zu den Wiederentdeckungen der letzten Jahre. Die Einzelausstellung im Städel (bis 17.3.2019) beleuchtet mit rund 40 Gemälden und Zeichnungen Lotte Lasersteins künstlerische Entwicklung. Die Objektkünstlerin und Fotografin Cady Noland setzt sich in ihren Arbeiten im MMK1 mit Gewalt, Gefangenschaft sowie der Zurschaustellung von Privatem und Skandalösem in den Medien auseinander. Die Darstellung von Gewalt in ihren Werken ist subtil und umso wirkungsvoller (bis 31.3.2019).


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›› UNI FRIZZ SERVICE

FILMGENUSS Programmkinos in Frankfurt

Seltene Perlen, ausgewählte Klassiker, ungewöhnliche Kooperationen, spezielle Festivals: Die Frankfurter Programmkinos warten Monat für Monat mit einem opulenten Menü abseits des Mainstreams auf. Eine Übersicht. ›› Text: Jürgen Mai © Karen Zhao on Unsplash

AUF DEM CAMPUS

Nachdem 1970 das erste Kommunale Kino Deutschlands in Duisburg eröffnete, zog Frankfurt ein Jahr später nach. Das Kino im Deutschen Filmmuseum überrascht immer wieder mit seiner Bandbreite. Bekannte Regisseure wie Detlev Buck, der unlängst in der Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ vorbeischaute, zählen genauso dazu wie ungewöhnliche Formate, etablierte Festivals und Kooperationen. So zeigt Ellen Harrington das Filmmuseum in „Kino & Couch“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut noch bis Jahresende einmal im Monat einen Film zum Thema „Körper und Haut“. Auch das ComicKonzert mit einer Vertonung Sophie Schüler – Deutsches Filmmuseum der Graphic Novel „Fliegenpapier“ des Frankfurter Künstlers Hans Hillmann (20.10., 18 Uhr) klingt reizvoll. Seit Frühjahr 2017 leitet die US-Amerikanerin Ellen Harrington das Filmmuseum. Ihr vorheriger Arbeitgeber war die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences, die jedes Jahr die „Oscars“ verleiht. Ihr Anspruch für Frankfurt: „Wir erschaffen ein echtes Museum für das 21. Jahrhundert.“

›› Pupille

›› Kino

e.V., Mertonstraße 26-28, (069) 79 82 89 76, pupille.org

IM WESTEN

im Deutschen Filmmuseum, Schaumainkai 41, (069) 961 220-220, deutsches-filminstitut.de

Todos lo saben

Das Filmforum Höchst im Frankfurter Westen ging 1975 in Betrieb, ist seit jeher Teil der Volkshochschule Frankfurt und damit ein zu 100 Prozent kommunales Kino. Seit 1987 in der ersten Etage des Neuen Theaters beheimatet, liegt ein Schwerpunkt heutzutage auf Afrika und Lateinamerika, wie die regelmäßigen Festivals „Cine Brasil“, „Cuba im Film“ oder das noch sehr junge DomRep Festival zeigen. Auch größere Produktionen werden gezeigt, wie zum Beispiel der Psychothriller „Todos lo saben – Offenes Geheimnis“ (ab 25.10.), indem Penélope Cruz ihre verschwundene Tochter sucht. Natürlich im Original mit Untertiteln. ›› Filmforum

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AM MAINUFER

Die älteste alternative Frankfurter Kino-Institution ist die Pupille. Die Wurzeln des Kinos an der Uni reichen zurück ins Jahr 1951. Nach einer wechselvollen Geschichte heißt es heute immer montags Hamburger Gitter und mittwochs im Festsaal über dem KoZ auf dem Campus Bockenheim: Film ab. Das Programm, das teilweise mit Hilfe von zwei Bauer-35mm-Projektoren (Baujahr 1956) gezeigt wird, beschreiben die Macher als „eine Mischung aus Kult- und Klassikerfilmen sowie bemerkenswertem Gegenwartskino und engagierten Kunstfilmen“. Im Wintersemester laufen zum Beispiel „Hamburger Gitter“ (22.10.), eine Doku zum G20-Gipfel in Hamburg im Jahr 2017 oder Filme der Reihe „Architektur und Stadtentwicklung in Frankfurt“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Filmkollektiv genauso wie „Der seidene Faden“ (30.1.2019) mit Daniel Day-Lewis. Der Name des Kinos geht übrigens zurück auf die 50er Jahre, als die Studierenden kurze Semesterschauen als 16mm-Filme drehten. Ihr Name: Die Pupille.

Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a, (069) 21 24 57 14, filmforum-höchst.com

IM FIRST CLASS-SESSEL Kino & Kantine – mit diesem Banner lädt das Orfeos Erben zu einem Filmbesuch genauso ein wie zu einem Streifzug durch die Speisekarte des zugehörigen Restaurants. Der Vorführsaal ist nicht nur Deutschlands kleinstes Kino mit THX-Sound-System, sondern bietet Cineasten ehemalige First-ClassSessel der Lufthansa Orfeos Erben als Sitzgelegenheit. Auf dem Programm stehen lokale und überregionale Perlen. So könnt ihr am 7. November (18.30 Uhr) in „Tokat – Das Leben schlägt zurück“ in die Zeit der Frankfurter Jugendbanden der 1990er-

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plash

Jahre eintauchen. Und am 9. November (20 Uhr) steht die Frankfurt-Premiere von „Die andere Seite von allem“ auf dem Programm, „eine politische Geistergeschichte“ über Widerstand in Jugoslawien. ›› Orfeo’s

Erben, Hamburger Allee 45, (069) 70 76 91 00, www.orfeos.de

IM NORDEND Französisch, englisch, japanisch, italienisch, arabisch – wohl kein anderes Kino zeigt derart viele Originalfassungen mit Untertiteln wie das Mal sehn’n. Back to the fatherland Seit 1984 im Nordend aktiv, lädt das stilecht mit Filmplakaten dekorierte angeschlossene Café zum Verweilen ein. Auch Filmemacher stehen regelmäßig Rede und Antwort, am 31. Oktober gleich doppelt: Um 18 Uhr wird die in Hanau geborene Regisseurin Isabel Gathof bei der Aufführung von „Moritz Daniel Oppenheim – The first jewish painter“ vor Ort sein. Im Anschluss kommen Kat Rohrer und Gil Levanon mit ihrem Werk „Back to the fatherland“ vorbei. Gil ist die Enkelin eines Holocaust-Überlebenden, Kat die eines Nazi-Offiziers. Die Freunde zeigen die dritte Generation bei ihrem Bemühen, sich eine Zukunft zu schaffen, ohne die Vergangenheit zu ignorieren. ›› Mal

Seh’n, Adlerflychtstraße 6, (069) 59 70 845, malsehnkino.de

IM AUFWIND

„Ex Libris“ – Die Ppublic Library in New York

Die Geschichte der Arthouse-Kinos Cinéma und Harmonie ist voller Mut: Der Aschaffenburger Kino-Enthusiast Christopher Bausch hat die beiden Häuser 2016 übernommen und seitdem in den Foyers jeweils gastronomische Angebote integriert. Auf dem Spielplan stehen größere Produktionen – oft in Originalfassung mit Untertiteln – genauso wie Außergewöhnliches. Hierzu zählen in den kommenden Wochen eine über dreistündige Dokumentation über die Public Library in New York (Ex Libris, Vorpremiere am 24. Oktober, 16.15 Uhr, Cinéma), die „Cine Mar – Surf Movie Night“ mit den neuesten Ozeangeschichten (29. Oktober, 20.45 Uhr, Harmonie) oder das Halloween-Special inklusive Konzert unter dem schönen Titel (Dis)Harmonie (31. Oktober, 21.15 Uhr). Zudem lädt die Harmonie alle zwei Wochen zur Sneak-Preview - von der exklusiven Vorpremiere bis hin zur Indie-Perle ist jede Überraschung denkbar. Die ersten Hinweise gibt es immer drei Tage vorher auf der Facebook-Seite. ›› Harmonie,

Dreieichstraße 54, (069) 66 37 18, arthouse-kinos.de

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de

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20. November 2018 15 bis 19 Uhr

Außerdem… In der wunderschönen Naxoshalle wird jeden Dienstagabend ein Dokumentarfilm mit anschließendem Filmgespräch gezeigt, am 13. November (19.30 Uhr) zum Beispiel „Die grüne Lüge“ zum Thema Greenwashing. (Waldschmidtstraße 19, (069) 70 79 49 10, naxos-kino.org). + + + Das Kulturzentrum Hafen 2 in Offenbach zeigt ebenfalls regelmäßig Programmkino, z.B. am 25. Oktober Nanouk oder am 26. Oktober Wackersdorf (jeweils 20 Uhr, hafen2.net) + + + Und wer es gerne romantisch mag, dem seien Ausflüge ins Viktoria-Theater in Dreieich (viktoriakino.de) oder die Kult Kinobar in Bad Soden (kultkinobar.de) – jeweils mit Verpflegung im Saal – empfohlen.

Frankfurt University of Applied Sciences

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›› UNI FRIZZ GASTRO Redaktion: Daniela Halder-Ballasch

SCHÜSSELKOMPETENZ Poké Bowls im Test

Poké Bowls sind derzeit im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Gefüllt mit vielen frischen und leckeren Zutaten kommt das Schüsselgericht ursprünglich aus Hawaii – und verzückt nun auch die Frankfurter.

FLETCHER‘S BETTER BURGER

TRINITII BOWLS AND DRINKS

Volle Flexibilität: Egal ob Veganer, Vegetarier oder Fisch- und Fleischliebhaber, hier finden alle ihr kulinarisches Glück mit Poké Bowls und Burgerkreationen.

Poké Bowls zum Sattwerden, Flair zum Wohlfühlen, etwas chaotisch.

Bunt und gesund

ESSEN: nnnnnn SERVICE: SELBSTBEDIENUNG AMBIENTE: n n n n n n Angefangen hat Fletcher‘s mit Burgern. Seit diesem Jahr sind nun auch die Mischpoké Bowls im Angebot. An vier der Frankfurter Standorten gibt es sie – und wir können schon verraten: Sie schmecken köstlich. Wir besuchen die Nordend-Burgerbar, die mit buntem Mobiliar und Strandtapete eine chillige Kulisse schafft. Genau wie die Burger ordert man die Bowls direkt am Tresen, wo sie frisch zubereitet werden. Und so geht’s: In bunte Schüsseln kommt ein Bett aus Reis, auf dem die frischen Zutaten verteilt werden. Wir können aus drei Varianten wählen (Basis für 6,90 €, Hawaii für 12,90 € oder vegan für 9,90 €). Dazu kommt ein Poké (Lachs, Thunfisch, Bio-Huhn oder Bio-Tofu zwischen 1,90 und 4,90 €) und Toppings wie Avocado, Mango, Koriander, Cashews oder Granatapfel (0,50-2,90 €). Zum Schluss entscheiden wir uns zwischen zwei Soßen: dem süßlich-pikanten Kimchi Aioli oder der würzig-säuerlichen Yuzu-Ponzu. Und fertig ist die Bowl, die mit ihren frischen, bunten und gesunden Zutaten nicht nur sehr gut schmeckt, sondern auch wirklich satt macht. Daniela Halder-Ballasch ›› Fletcher‘s Better Burger, Oeder Weg 14 (Nordend) (069) 91 50 80 70, fletchers-betterburger.de, tgl. 12-22 Uhr

KAHUNA POKÉ BROS.

Satt und salzig Viel Auswahl in stylischem Ambiente. Leider reißen uns die Bowls nicht vom Hocker.

ESSEN: nnnnnn SERVICE: SELBSTBEDIENUNG AMBIENTE: n n n n n n Cooler Industrialchic wird hier ergänzt durch Neon-Leuchtschriften, Korblampen und Palmen. Das Thema Surfen wird repräsentiert durch ein Wandrelief und Surfvideos, die an die Wand projiziert werden. Um die variantenreiche Speisekarte zu verstehen, brauchen wir einen Moment. Wir können wählen zwischen fertigen Signaturebowls oder B.Y.O.B., Build your own Bowl. Die erste Entscheidung: welche Größe und Base (Sushi-Reis, Naturreis (+1 €), Quinoa (+2 €) oder Greens)? Wir probieren es mit der Mana Bowl (Medium: 8,90 €, Large: 10,90 €) mit Tofu, Mangostücken, Roter Bete, Sesam, Erdnüssen, Sprossen und Teriyaki-Soße. Satt macht sie, aber sie kommt uns ein wenig zu salzig vor. Und die Toppings klingen spannender, als sie sind. Bei der zu-

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Stylisch und chaotisch ESSEN: SERVICE: AMBIENTE:

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Das Trinitii im Bahnhofsviertel ist ein studentisches StartUp. Die drei Gründer Charlotte, Nicole und Sascha kennen sich von der Hochschule und bringen den Poké-Bowl-Trend nun in die Moselstraße ins ehemalige „Klein und Main“. Vier verschiedene Schüsseln (Hawaii, Tokyo, South Beach, Low Carb, 13,50-14 €) werden angeboten. Oder man baut sich einfach in sechs Schritten seine ganz persönliche Variante. Wir probieren beides und sind, was das Essen angeht, happy: frisch, knackig, große Portionen. Leider lassen die Getränke lange auf sich warten, und der eigentlich sehr freundliche Service lässt sich auch eine gewisse Zeit nicht blicken. Trotzdem fühlen wir uns wohl. Hierfür ist nicht zuletzt die Einrichtung verantwortlich, ein gelungener Mix aus Industrial- und Hawaii-Style. Gerne hätten wir als Dessert noch eine süße Bowl-Variante probiert (zur Wahl stehen Mango Tango oder Acaí für jeweils 7,50 €), haben jedoch leider kein Glück: Die nötigen Zutaten sind nicht alle da. Jürgen Mai ›› Trinitii Bowls and Drinks, Moselstr. 10 (Bahnhofsviertel) (069) 27 27 33 25, trinitii.de, Mo-Sa 11-22 Uhr

ALOHA POKE sammengestellten Bowl ergeht es uns nicht besser. Hier wählen wir Größe (Medium), Basis (Sushi-Reis), Poké (Black Angus Beef in der Teriyaki-Marinade Gangnam Style), ein Topping (Edamame), drei Crunches (Sesam, Erdnuss und Röstzwiebeln) und ein Soßen-Finish (Teriyaki) zum Preis von 12,40 €. Die Zutaten sind lecker und frisch, aber leider ist die Bowl nicht sehr üppig bestückt und hat zu wenig Soße. Daniela Halder-Ballasch

›› Kahuna Poké Bros., Hanauer Landstraße 160a (Ostend), (06102) 7 72 28 81, kahunapokebros.com, Mo-Sa 9-22Uhr www.frizz-frankfurt.de

Nachhaltig und regional Trend-Food mit Charme und guten Vorsätzen.

ESSEN: nnnnnn SERVICE: SELBSTBEDIENUNG AMBIENTE: n n n n n n So in etwa könnte es in einem hawaiianischen Strandimbiss aussehen: Mobiliar im UsedLook, marineblaue Wände und dunkles Holz hauchen einem Worte wie „Ozean“ und „Natur“ ins Ohr. Und ebendiese Worte sind auch das Motto des Speiseplans im Aloha Poke auf


Schon auf Kurs gekommen?

KOKUMY

Mehr als 2.500 Kurse, Workshops, Vorträge, Führungen u.v.m. warten auf dich!

Dezent und präsent Leckere Bowls in einem etwas anderen Ambiente: Die Portionsgrößen sind allerdings ausbaufähig.

vhs.frankfurt.de

ESSEN: ■■■■■■ SERVICE: SELBSTBEDIENUNG AMBIENTE: ■ ■ ■ ■ ■ ■ Das Yard mit seinem Pop-up-Foodhall-Konzept ist die Heimat verschiedener kulinarischer Strömungen. Klar, dass da auch ein Vertreter des derzeitigen BowlHypes nicht fehlen darf. Das Kokumy hat keinen Stammsitz, ist aber daran interessiert, einen Laden zu eröffnen. Wir ordern die Bowl mit Grilled Chicken, Quinoa, gegrilltem Hühnchen, Spinat, Rote Bete, eingelegte Gurken und Orangen-Sesam-Vinaigrette (8 €) sowie die vegane Variante mit Miso-Aubergine, Quinoa, Soja-Sherrytomaten, Edamame, Rote Bete, eingelegten Gurken und Miso-Sesam-Dressing (7,50 €). Das Fleisch ist trocken und die Vinaigrette ist sehr dezent gehalten. Da munden uns die kräftig abgeschmeckten Auberginen wesentlich besser. Auch das Dressing ist hier präsenter. Beiden Bowls im Pappteller ist jedoch gemein, dass sie eher figuroptiomiert für den kleinen Hunger portioniert sind. Wir erfrischen uns mit Lemongrass-Kaffir-Eistee aus grünem Tee (3 €), der angesichts milder Temperaturen erfreulicherweise ohne übermäßigen Zuckereinsatz auskommt. Michael Faust

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Für Student/-innen

-20% *Nur mit einem gültigen Studentenausweis mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main. Beachte, dass auf Studienreisen, Prüfungsentgelte und Materialkosten keine Ermäßigung gewährt werden kann.

“BREAKFAST DEAL„

›› Kokumy im Yard, Breite Gasse 10 (Innenstadt), Mi-Fr 17-22, Sa-So 15-22 Uhr

Mo - Fr: 8 - 13

der Kaiserstraße: Nachhaltig gefischt und regional erzeugt sollen die Zutaten sein, die man für seine Poke Bowl (Regular: 9,40 €, Large: 12,40 €) wählt. Sympathisch: Kleine Zutaten-Schälchen signalisieren Frische. Wir gehen es faul an und wählen die vorgeschlagenen House-Bowls: Die Veggie Wave mit rauchigem Taifun-Tofu, Mini-Tomaten, Mango, Edamame-Bohnen, Furikake-Gewürzmischung, Cashews, Chiasamen und Honig-Soja-Soße schmeckt dank angenehmer Süß-salzig-Balance knackig-frisch. Der Waikiki mit Shrimps, Avocado-Creme, Frühlingszwiebeln, Mango, KokosnussChips, gerösteten Seealgen, Mandeln und fruchtiger Weißer-Pfirsich-Wasabi-Soße schreit geradezu nach Meer: eine klebrige, fischigsüßliche Leckerei. Fazit: Ein kurzer Strandurlaub zur Mittagszeit – lecker und gesund. Sinan Kement ›› Aloha Poke, Kaiserstraße 48 (Bahnhofsviertel) (069) 67 77 98 01, aloha-poke.com, Mo-Sa 11-22 Uhr

4 Pancakes mit Ahornsirup o. Schokosauce mit 1 Heißgetränk 4,95 €

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An Sa-, Sonn- und Feiertagen “ALL YOU CAN EAT„ Brunchbuffet 11,45 € p.P.

“WECHSELNDE GERICHTE ...„ Käsespätzle o. Pizza mit Salat, Paella ...

Bockenheimer Landstraße 141 60325 Frankfurt-Bockenheim 069 - 79 403 999 • www.cafe-extrablatt.com Mo - Fr 8 - open end • Sa, So + Feiertage 9 - open end

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›› UNI FRIZZ ARENA

Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai

Eine Philosophin ohne Studium SÄNGERIN NAMIKA BRACH NACH ZWEI SEMESTERN AB

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enn die Frankfurter Sängerin Namika den Titel ihres zweiten Albums erläutert, wird es schnell philosophisch. Denn je nach Kontext ist die marokkanische Redwendung „Que Walou“ entweder negativ oder positiv besetzt. Sie kann bedeuten, dass man sich enorm angestrengt hat, aber am Ende trotzdem mit leeren Händen dasteht. Oder sie kommt positiv daher: Jemand bedankt sich, der Gegenüber antwortet: „Keine Ursache. Nicht dafür. Gern geschehen.“ © © David Daub

„Harte Kost“ Die 27-Jährige denkt beide Bedeutungen gerne zusammen: „Selbst wenn etwas vergeblich war, habe ich es gern gemacht.“ In Aussagen wie diesen scheint durch, warum sich die gebürtige Frankfurterin nach dem Abitur einst für ein PhilosophieStudium an der Goethe-Universität in Frankfurt entschieden haben könnte. Parallel nahm jedoch ihre musikalische Karriere Fahrt auf. Sie war gerade in ihrem zweiten Semester, das zwar „harte Kost“ gewesen sei, aber ihr dennoch viel Spaß gemacht hat. Dann kam das Angebot vom Sony-Label Jive, wo man auf die Mix-Tapes aufmerksam wurde, die Namika auf ihren Social Media Kanälen hochgeladen hatte. Die gebürtige Goldsteinerin wollte die Chance nutzen, sich auf die Musik konzentrieren – und schmiss das Studium. Kurz darauf erscheint die Single „Lieblingsmensch“ als erster

„Die Schreiberin“ Auch ihr Künstlername selbst hat etwas Philosophisches. „Namika“ bedeutet „Die Schreiberin“. Von daher verwundert es nicht, wenn die Musikerin sagt: „Ich kann später immer noch weiter studieren“. Wobei sie dann statt Philosophie vielleicht eher ein Fach mit mehr Nähe zu Musik und Kultur wählen würde. Eigentlich passt ein Abbruch gar nicht zur Bildungskarriere der 27-Jährigen. Sie machte ihr Abitur an der Carl-von-WeinbergSchule, einer integrierten Gesamtschule mit sportlichem Schwerpunkt. Namika spielte Handball und schaffte es als A-Jugendliche bis in die 3. Bundes-

blinge die Lie nden hre der Le

Lieblingsfilm: Jeder generische High School Film. Und „Beasts of the Southern Wild“. Lieblingsmusik: Jeder Song der „tu tu ta ta tu tu ti ti“ in der Melodie hat! Und Pink Floyd. Liebstes Zitat: Irgendwas mit Erwachsenwerden ist blöd. Oder ein zufällig ausgewählter Satz aus „Wake up“ von Arcade Fire. Leibgericht: Generell blaue Gerichte. Aber auch Spaghetti mit Ketchup.

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Namika bezeichnet sich übrigens selbst als Lyrik-Fan. Sie mag Bertolt Brecht genauso wie Johann Wolfgang von Goethe. Über den berühmtesten Sohn der Stadt sagt sie: „Faust habe ich zwei-, dreimal gelesen. Das ist ja gereimt. Das muss man sehr genau lesen, um es zu verstehen. Das ist gigantisch.“ Vom Goetheplatz in Frankfurt ist es übrigens nicht weit ins Gibson auf der Zeil: Dort wird Namika am 21. Januar ein Konzert geben. Mit im Gepäck ihr neues Album. Que Walou. ›› namikamusik.de

›› Espenstraße 39, Frankfurt-Griesheim, Mo-So 0-24 Uhr

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Lieblingsort: Hm ... Viele Orte ... Ich vermute mal, was sie alle gemeinsam haben, ist, dass sich Menschen dort relativ authentisch verhalten.

Goethes Faust? „Gigantisch“

Kiosk Morkan

Psychologe Dejan Draschkow weiß, wie man ankommt: Er trägt seinen Vorlesungsstoff schon mal als KaraokeRap zu Eminems „Lose Yourself“ vor. Das funktioniert: Er ist beliebt und erhielt im Sommer den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre, für den Dozenten von ihren Studierenden nominiert werden. Er hat UniFRIZZ verraten: „Ich liebe ‚Lieblings‘-Fragen! Aus irgendeinem Grund hört man damit auf nach der Schule :(“ Lieblingsbuch: Jedes Buch, das ein monochromatisches Cover hat. Und „The Sound and the Fury“ von William Faulkner. Ich finde es faszinierend, wie der Kontext die komplette Handlung widerspiegelt, ohne dass viele der wichtigen Elemente explizit angesprochen werden.

liga. Aber sie gesteht auch: „In der Schule war ich gutes Mittelmaß. Abitur zu machen, war die Voraussetzung für meine Karriere als Musikerin. Sonst wäre meine Mutter enttäuscht gewesen.“

ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER

© Uwe Dettmar

Der rappende Psychologe: Dr. Dejan Draschkow

Karrierehöhepunkt: „Selbst der Stau auf der A2 Ist mit dir blitzschnell vorbei – Und die Plörre von der Tanke – Schmeckt wie Kaffee auf Hawaii…“.

Rund 300 Wasserhäuschen gibt es in Frankfurt. Wer im Frankfurter Westen in Griesheim oder dem Gallusviertel noch spät unterwegs ist und Lust auf ein Wegebier als Absacker bekommt, hat mit dem Kiosk Morkan in der Espenstraße eine nahezu sichere Adresse. Denn die Trinkhalle genießt den Ruf, 24 Stunden am Tag geöffnet zu haben. Dies kann natürlich im konkreten Einzelfall variieren. Verbürgt ist jedoch, dass der Kiosk Morkan beim Kartenspiel „Frankfurter Wasserhäuschenquartett“ der Top-Stich in der Kategorie Öffnungszeiten ist. Allerdings liegen Ruhm und Fluch eng beieinander, denn die Trinkhalle ist zugleich das Schlusslicht bei der Bierauswahl. Wir fragen vor Ort nach. Vier Sorten sind aktuell verfügbar. Wir entscheiden uns für eine 0,33l-Flasche Jever für 1,30€, gut gekühlt. Das Flair ist „typisch Wasserhäuschen“: Die einen loben die Funktion als sozialen Treffpunkt vor Ort, die anderen hätten es vielleicht lieber etwas schicker. Neben dem Straßenverkauf ist im hinteren Bereich des Gebäudes ein kleiner Pub integriert.




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