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FILM & KINO REGIONAL

Ol Parker

Ticket ins Paradies

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Start: 15.9. (106 Min.) Die Ehe von Georgia (Julia Roberts) und David (George Clooney) machte nach nur fünf Jahren eine Bruchlandung. Als die beiden davon hören, dass Tochter Lily (Kaitlyn Dever) ganz spontan ihren aktuellen Flirt heiraten will, ergreift sie die Panik, sie machen sich auf nach Bali, um Lily vor einem Riesenfehler zu bewahren. Federleichte Romcom von „Mamma Mia!“-Regisseur Ol Parker, der die beiden Hollywood-Urgesteine Clooney/Roberts bereits zum fünften Mal zusammen vor der Kamera präsentiert. ›› USA/England/Australien 2022, mit George Clooney, Julia Roberts, Kaitlyn Dever, Maxime Bouttier, Billie Lourd

Lars Jessen

Mittagsstunde

Start: 22.9. (93 Min.) Ingwer (Charly Hübner) ist Dozent in Kiel. Weil seine Eltern nicht mehr die Jüngsten sind und zu kränkeln beginnen, beschließt er, für ein Jahr in sein nordfriesisches Heimatdorf zurückzukehren. Dort ist inzwischen alles anders, als er es aus seiner Kindheit in Erinnerung hat. Ingwers Rückkehr wird zu einer Reise in die Vergangenheit, die dem Endvierziger neue Einblicke in sein Leben gewähren. Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Dörte Hansen. ›› Deutschland 2022, mit Charly Hübner, Lennard Conrad, Peter Franke, Hildegard Schmahl, Rainer Bock, Gabriela Maria Schmeide

Parker Finn

Smile - Siehst du es auch?

Start: 29.9. (116 Min.) Fürchte dich vor dem Grinsemann, oder der Grinsefrau - denn wenn einem jenes spezielle Lächeln widerfährt, wird’s gefährlich. Nach dem bizarren Tod einer Patientin muss nun auch die Psychiaterin Rose (Sosie Bacon) um ihr Leben fürchten. Wird es ihr gelingen, jenen Dämon zu zähmen, der seine willenlosen Opfer so teuflisch grinsen lässt, dass einem gründlich das Lachen vergeht? ›› USA 2022, mit Sosie Bacon, Jessie T. Usher, Kal Penn, Rob Morgan, Kyle Gallner, Caitlin Stasey, Judy Reyes

Sven Unterwaldt

Die Schule der magischen Tiere 2

Start: 29.9. (92 Min.) Der erste Film war ein Riesenhit, und schon gibt’s Nachschub: Die Schule, an der magische Tiere zur Tagesordnung gehören, steht kurz vor einem großen Jubiläum, das mit einer Schulaufführung gefeiert werden soll. Während Ida (Emilia Maier) und Benni (Leonard Conrads) eifrig daran arbeiten, ihre sprechenden Zwei- und Vierbeiner auf die Feierlichkeiten einzustimmen, geschehen auf dem Schulgelände mysteriöse Dinge, die für Aufruhr sorgen. ›› Deutschland 2022, mit Emilia Maier, Loris Sichrovsky, Lilith Julie Johna, Emilia Pieske, Leonard Conrads, Nadja Uhl

BRETT MORGEN

Moonage Daydream

›› Start: 15.9. (140 Min.)USA/Deutschland 2022, Dokumentarfilm

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Wie kaum jemand sonst hat sich David Bowie stilprägend zwischen Musik, Malerei, Tanz, Mode und Film hin und her bewegt, hat sein Leben sowie die unterschiedlichen Schaffensperioden stets exzessiv dokumentiert. Nachdem das wohl berühmteste Chamäleon der Pop- und Rockgeschichte im Januar 2016 an Krebs verstarb, umfasste sein Archiv rund fünf Millionen Dokumente – auf die Dokumentarfilmer Brett Morgen Zugriff von der Erbengemeinschaft erhielt. Aufgrund früherer Musikdokus über Kurt Cobain oder die Stones hat Morgen ein Händchen für dieses Genre bewiesen, begreift „Moonage Daydream“ aber in erster Linie als Liebeserklärung an die unsterbliche Kunst des Mannes, der sich vom androgynen Glam-Rocker Ziggy Stardust über den Thin White Duke hin zum Chartrenner wandelte. Morgen lässt den rastlosen Weltenbummler himself zu Wort kommen, ergänzt seine filmische Hommage auf den künstlerischen Überflieger, indem er Arbeiten von Künstlerkolleg:innen mit einbaut, denen sich Bowie seelenverwandt gefühlt haben dürfte. Dass einem Hits wie „Space Oddity“ in einer gänzlich unbekannten Version mit Akustikgitarrenbegleitung präsentiert werden, dürfte selbst jene Fans, die ihren Bowie in- und auswendig zu kennen glaubten, staunen lassen. Horst E. Wegener

BRIAN GOODMAN

Chase

›› Start: 15.9. (95 Min.) USA 2022, mit Gerard Butler, Jaimie Alexander, Russell Hornsby, Ethan Embry, Michael Irby, Cindy Hogan, Bruce Altman

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In der Ehe von Will (Gerard Butler) und Lisa (Jaimie Alexander) kriselt’s. Lisa will eine Auszeit, um die Beziehung zu überdenken. Ein paar Wochen im Haus ihrer Eltern verbringen, das sollte reichen. Auf dem Weg dorthin machen Will und Lisa Halt an einer Tankstelle. Plötzlich ist Lisa verschwunden. Niemand hat sie gesehen, und die einzige Person, die etwas weiß, lügt wie gedruckt. Will, aufgrund der Krise ohnehin schon am Rande des Zusammenbruchs, schaltet zwar sofort die Polizei ein, nimmt das Gesetz jedoch bald selbst in die Hand, um seine Frau aufzuspüren. Das bringt ihn nicht nur unter Verdacht, sondern auch in akute Lebensgefahr, als sich heraus stellt, dass ein mörderisches Komplott die Ereignisse voran treibt. Auch wenn der von Action-Star Gerard Butler mitproduzierte Thriller zuweilen an den Nerven zerrt, kann man kaum darüber hinweg sehen, dass es der mysteriösen Geschichte an Ungereimtheiten nicht mangelt. Mit einem ordentlichen Budget und einem ausgefeilteren Plot hätte „Chase“ um einiges mitreißender sein können. Stattdessen reproduziert der Film fast ein wenig schamlos Versatzstücke artverwandter Filme à la „Spurlos“, „Gone Girl“ und „Breakdown“.

Uwe Bettenbühl

George Miller

Three Thousand Years of Longing

›› Start: 1.9. (108 Min.) USA/Australien 2022, mit Idris Elba, Tilda Swinton, Aamito Lagum, Burcu Gölgedar, Matteo Bocelli, Kaan Guldur

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Hätte ein Dschinn doch nur drei Wünsche für sich selbst frei - all das Leid und die Qual, Tausende von Jahren in kleine antike Ampullen eingesperrt zu sein, wären mit einem Mal für immer vorbei. Doch so ist es nun mal nicht, und so darf im Grunde nur jede Person, die dem Flaschengeist per Zufall mal frische Luft gewährt, am Ende wunschlos glücklich sein. Ausgerechnet der Akademikerin Alithea (Tilda Swinton) fällt der Dschinn (Idris Elba) in die Hände, als sie versucht, die kleine Ampulle, die sie auf einem Basar in Istanbul erworben hat, zu reinigen. Dschinn offeriert der keuschen Britin sofort das Wunschtrio - und erhofft sich damit für sich selbst die ewige Freiheit. Als Alithea sich verweigert, greift der Flaschengeist mit Wehmut auf antike Geschichten zurück, die ihm in den letzten Jahrtausenden mit historischen Legenden und Persönlichkeiten widerfahren sind - eine tragische Affäre mit der Königin von Sheba inklusive. Der Kniff gelingt, und Alithea verliebt sich Hals über Kopf in den Dschinn. Mit opulenten Bildern taucht George Millers phantasievolle Love Story in die zeitlos leid- und lustvollen Kulturen zwischen Okzident und Orient ein, derweil die chemische Verbindung zwischen Geist und Gelehrter doch nur marginal einem göttlichen Ideal entspricht. Uwe Bettenbühl

4. Jüdische Filmtage

›› 4.-18.9., versch. Locations, Frankfurt, juedische-filmtage.com

Die Jüdischen Filmtage ergründen vom 4. bis 18. September die Vielfalt jüdischer Filmproduktion, ohne dabei eine eindeutige Antwort auf die Frage zu liefern „Was macht einen Film jüdisch?“ Dabei durchbrechen sie dann und wann Konventionen und blicken augenzwinkernd auf Klischees. Gleichzeitig reagiert das Festival auf aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse und Krisen und steht unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine. Ukrainische Produktionen und Filmemacher:innen greifen sowohl die Fragilität jüdischen Lebens wie auch Lebenslust auf, erzählen von Flucht und Ankommen. Von dem Gefühl des Dazwischenseins erzählt auch der Eröffnungsfilm „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. Mit einer szenischen Lesung von Alice Brauners Buch „Also dann in Berlin…“, in dem sie sich auf die Spuren ihres Vaters Artur Brauner begibt sowie einem Comic-Konzert zu starken jüdischen Frauen mit Itay Dvori wird Film darüber hinaus in anderen Facetten erlebbar. Ein Freiluftkino lädt ins Ignatz Bubis-Gemeindezentrum.

28. AFRICA ALIVE

Algeriens Unabhängigkeit

›› 22-29.9., Kino des DFF, Filmforum Höchst, Frankfurt, africa-alive-festival.de

Die 28. Ausgabe des Africa Alive Festival präsentiert das Filmschaffen des afrikanischen Kontinents mit Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilmen. Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr ist der 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Algeriens. Zu sehen ist der restaurierte Klassiker „Chronique des années de braise“ (1975) von Mohammed Lakhdar-Hamina, Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 1975. Der Film macht deutlich, dass der Widerstand schon lange vor dem 1. November 1954, dem offiziellen Beginn des Algerienkrieges, begonnen hat. Der erste Spielfilm des algerischen Regisseurs Djaffar Gacem „Heliopolis“ (2021) beruht auf wahren Begebenheiten. Anhand eines Konfliktes zwischen Vater und Sohn bezüglich der französischen Kolonialherrschaft zeigt der Film die Hintergründe, die zu der Demonstration vom 8. Mai 1945 führten. Weitere Filme behandeln die Unabhängigkeitsbewegungen des afrikanischen Kontinents, wie etwa der Eröffnungsfilm „Vuta N’Kuvute“ (Tugs of War, 2021). Auch aktuelle Filme stehen auf dem Programm: In „Lingui“ (Foto, 2021) erzählt Mahamat-Saleh Haroun von der alleinerziehenden Amina, deren 15-jährige Tochter schwanger wird und abtreiben möchte, in einem Land das die Abtreibung nicht nur aus religiösen Gründen verurteilt, sondern auch per Gesetz.

3. Hessischer Dokumentarfilmtag

›› 18.9., 9 ausgewählte Filme in 11 hessischen Kinos, Infos & Tickets: hessischer-dokumentarfilmtag.de

Unter dem Motto „Horizonte öffnen“ lädt der 3. Hessische Dokumentarfilmtag am 18. September dazu ein, über den Tellerrand zu blicken. Elf hessische Kinos präsentieren neun bemerkenswerte Filme, die einen besonderen Blick auf die Welt werfen und neue Perspektiven aufzeigen. Zu Gast sind auch in diesem Jahr wieder die Filmschaffenden, die im Anschluss an die Vorführungen Einblick in ihre Arbeiten geben und mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Dokumentarfilme erzählen Geschichten, die eintauchen in unbekannte Lebenswelten und die manchmal sogar erreichen, dass man nach einem Film die Welt mit anderen Augen sieht. Die Filmauswahl des 3. Hessischen Dokumentarfilmtags möchte gegen Vorurteile angehen, bisher ungesehenen Menschen eine Bühne bieten und neue Möglichkeiten zeigen, das Leben in unserer Stadt, unserem Land, unserem Planeten zu gestalten. Der Dokumentarfilm gehört neben dem medialen Mainstream zu den wesentlichen meinungsbildenden Elementen in der Gesellschaft – vor allem im Kino.

DVD

Chris Sweeney & Daniel Nettheim

The Tourist - Duell im Outback

(6 Episoden à 58 Min., Edel Motion) Nach der Kollision mit einem riesigen Truck findet der Fremde (Jamie Dornan) ohne jegliche Erinnerung nur langsam in die Realität zurück. Er weiß weder seinen Namen, noch hat er eine Ahnung, warum der Fahrer des Tanklasters ihn umbringen wollte. Mithilfe der Polizistin Helen (Danielle Macdonald) kommt der Mann ohne Gedächtnis seiner dunklen Vergangenheit auf die Spur. Alle 6 Folgen der ersten Staffel sind nach der TV-Auswertung im ZDF und in der Mediathek des Senders auf DVD und Blu-ray erhältlich. ›› Australien/USA/England 2022, mit Jamie Dornan, Danielle Macdonald, Shalom BruneFranklin, Ólafur Darri Ólafsson, Alex Dimitriades

Karyn Kusama u.a. Yellowjackets

(10 Episoden à 58 Min., Paramount) Auf dem Weg zu einem Turnier in Seattle stürzt ein aus Teenagerinnen bestehendes Fußballteam mit dem Flugzeug ab. Monatelang bleiben die Überlebenden des Unglücks in der Wildnis verschollen. 25 Jahre später: Während die Frauen noch immer unter dem Trauma des Absturzes leiden, konfrontiert sie jemand erneut mit den Ereignissen – was ein lange verborgenes Geheimnis zu entlarven droht. Staffel 1 mit 10 Episoden gibt es jetzt auf DVD, Staffel 2 soll noch in diesem Jahr auf Sky Ticket starten. ›› USA 2022, mit Melanie Lynskey, Sophie Nélisse, Tawny Cypress, Jasmin Savoy Brown, Ella Purnell, Juliette Lewis, Christina Ricci