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UNTER BLAUEN HIMMELN

Markus Matthias Krüger, Brennender Baum, 2014 (Ausschnitt), Acryl und Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm, Sammlung Fritz P. Mayer, Frankfurt am Main /Leipzig.

WOLFGANG MATTHEUER, MARKUS MATTHIAS KRÜGER

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- UNTER BLAUEN Mit Wolfgang Mattheuer (1927–2004) und Markus Matthias Krüger (*1981) werden zwei Maler präHIMMELN sentiert, die gut eine Generation voneinander trennt. Mattheuer vertrat unter den sogenannten „Vätern der Leipziger Schule“ die Rolle des Kritikers, als scharfer Beobachter einer sich insbesondere seit den 1970er Jahren durch Zersiedlung wandelnden Landschaft. Mattheuer „reaktiviert … die alte vor allem romantische Tradition der ‚sprechenden Landschaften‘: Sie sind von Emotionen, Sehnsüchten und Träumen, von bitteren Ahnungen, diagnostischen Einsichten und Prophezeiungen durchzogen“ (Eduard Beaucamp).

›› 26. März bis 10. Juli 2022 Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg https://www.museen-aschaffenburg.de/Kunsthalle-Jesuitenkirche Die Ausstellung begleitet ein umfangreicher Katalog.

Markus Matthias Krüger, Hügel, 2021, Acryl und Öl auf Leinwand, 60 x 75 cm, Privatsammlung Berlin.

AUCH MARKUS MATTHIAS KRÜGER SETZT IN ALTMEISTERLICHER MANIER IN EINER GERADEZU BRILLANTEN, „STILLEN“ BILDÄSTHETIK EINE ZUMEIST TRÜGERISCHE IDYLLE IN SZENE.

„Eine ganze Werkgruppe führt die Macht des Wassers gegenüber menschlichen Behausungen vor Augen – erschreckende Aktualität bekommen „Überflutung“ (2010), „Überschwemmtes Dorf“ (2011), „Große Flut“ (2012), aber auch jüngere Werke wie „Haus im Wasser“ (2019) und „Überschwemmte Siedlung“ (2019) angesichts der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021, bei der in Deutschland mehr als 180 Menschen zu Tode kamen“ (Sarah Alberti).

Alle Bilder: © VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Galerie Schwind Leipzig Markus Matthias Krüger, Überschwemmtes Dorf, 2011, Acryl und Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm, Privatsammlung Pfalz.

Wolfgang Mattheuer, Der Berg ruft, 1969, Öl auf Leinwand, 118 x 98 cm, Kulturhistorisches Museum Magdeburg.

Isolation Berlin

›› 8.3., Zoom, 20 Uhr VVK: 25 € Infos & Tickets: zoomfrankfurt.com, 2G

Der Frankfurter Musikclub Zoom, jahrelang in der Brönnerstraße beheimatet, ist Anfang diesen Jahres nach Fechenheim gezogen, in die Räumlichkeiten des ehemaligen Techno-Clubs Cocoon. Damit steht Frankfurt endlich wieder auch eine Konzert-Location der mittleren Größe zur Verfügung, was sicher zur Folge haben wird, das viele Musik-Acts in der Stadt spielen werden, die bislang schlichtweg kein passendes Venue in Frankfurt finden konnten. So auch Isolation Berlin, 2012 in der Hauptstadt gegründet, um nicht weniger als den deutschsprachigen Indierock zu erneuern. Dazu besinnen sich Sänger Tobias Bamborschke, Gitarrist Max Bauer, Bassist David Specht und Drummer Simeon Cöster mit juvenilem Übereifer auf große Postpunk-Vorbilder und verquicken diese auch auf dem aktuellen, dritten Album „Geheimnis“ mit literarischen Querverweisen. Support: Pauls Jets.

Jan Delay

›› 12.+13.3., Zoom, 20 Uhr VVK: 38 € Infos & Tickets: zoomfrankfurt.com, 2G

Ist das die Lösung für die pandemiegeplagte Konzertszene: größere Gigs aus den großen Hallen downgraden und dafür mehrmals in kleineren Locations stattfinden lassen? Den Fans wird es gefallen, wenn sie dadurch Stars wie Jan Delay hautnah erleben dürfen. Dieser tritt mit seiner begnadeten Soul-Band Disko No. 1. nun an gleich zwei Abenden im neuen Zoom auf und stellt das nach wie vor aktuelle Album „Earth, Wind & Feiern“ vor. Delay alias Jan Phillip Eißfeldt begann Anfang der 90er-Jahre als rappender Dreikäsehoch aus Eppendorf, brachte als Mitglied der Beginner den gesamtdeutschen HipHop auf Vordermann, schwenkte anno 2000 mit dem Nena-Cover „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ zum Reggae über und erfand sich schließlich unter dem Pseudonym Jan Delay mit den Alben „Mercedes Dance“ und „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ als deutscher Soul- und Funk-Könner neu.

Yvonne Mwale Trio

›› 2.3., Die Fabrik, 20 Uhr VVK: 20 € Infos & Tickets: die-fabrik-frankfurt.de, 2G

Die 1988 in Sambia geborene Sängerin und Songschreiberin sprengt die dröge deutsche Weltmusik-Sparte seit mehr als zehn Jahren und bewegt sich ebenso selbstverständlich wie leidenschaftlich zwischen den Polen Afrobeat, Soul und Jazz. Die inzwischen im hessischen Hünfelden ansässige Künstlerin stellt im Sachsenhäuser Gewölbekeller ihr aktuelles viertes Album „Free Soul“ vor, wie stets begleitet von Gitarrist Tilmann Höhn und Schlagzeuger Andreas Neubauer.

Christian Kjellvander

›› 8.3., Schon schön, Mainz, 20 Uhr VVK+AK: auf Spendenbasis Infos: schon-schoen.de, 2G

Der 1976 in Malmö geborene Sänger, Songwriter und Gitarrist war Mitglied der Band Loosegoats, bevor er seit 2001 solo einen sehr eigenen Weg zwischen Alternative Country und feingeistigem Indiepop beschreitet. Beim deutschen Tapete-Label ist im Oktober 2020 das jüngste Werk Kjellvanders erschienen: „About Love and Loving Again“ zeigt den 46-Jährigen mit Per Nordmark am Schlagzeug und Pelle Anderson am Keyboard in bestechender Form. Support: Marcel Gein.

B-Tight

›› 12.3., Batschkapp, 19.30 Uhr VVK: 18,70 € Infos & Tickets: batschkapp.de, 2G+

Von den Acts des 2001 gegründeten Hip Hop-Labels Aggro Berlin konnte sich neben Sido, Bushido und Fler auch der 1979 in Kalifornien geborene und in der deutschen Hauptstadt aufgewachsene Robert Edward Davis halten: Als B-Tight galt er in den Nuller-Jahren als einer der kontroversesten Straßenrapper und kann neben sieben Top-Ten-Alben auch ein Teilnahme beim Sat.1-Promiboxen vorweisen. Als Ü40-Veteran ist B-Tight nun mit einem Best of-Programm unterwegs.

Fee.

›› 18.3., Brotfabrik, 20 Uhr VVK: 16, AK: 20 € Infos & Tickets: brotfabrik.de, 2G+

Wer beim W-Festival 2019 in der Alten Oper war, sollte sich gut an sie erinnern: Die 1990 in Marburg geborene Sängerin und Songschreiberin Felicitas Mietz war Mitglied der Deutschpopband Neoh, bevor sie 2014 unter dem Künstlernamen Fee. ihre Solokarriere startete. 2019 mit dem Panikpreis der Udo Lindenberg-Stiftung ausgezeichnet, gab Fee. im Januar 2021 ein StreamingKonzert mit der hr-Bigband, das im letzten November auch als Album erschienen ist.

Future Islands

›› 17.3., Batschkapp, 20 Uhr VVK: 34,50 € Infos & Tickets: batschkapp.de, 2G+

Synthiepop mit Indie-Einschlag ist nicht unbedingt der Sound, den man aus Baltimore, Maryland, erwarten würde. Das Quartett Future Islands prägt diesen dynamischen Mix seit mehr als 15 Jahren so überzeugend und ohne RetroDünkel, das man damit in den USA sogar so etwas wie ein kleines Revival losgetreten hat. Gegründet von den Jugendfreunden Sänger Samuel T. Herring und Keyboarder Gerrit Welmers waren Future Islands in ihrer US-Heimat vor allem als Liveband äußerst präsent, bevor man 2014 mit dem auf dem Kultlabel 4AD veröffentlichten Album „Singles“ auch international für Aufsehen sorgte und vor allem in Europa Lobeshymnen erntete. Ein Duett mit Pop-Ikone Deborah Harry von Blondie später stellt die Band nun ihr aktuelles 2020erWerk „As Long As You Are“ auf ausgedehnter Tournee vor. Support kommt vom Indie-Trio DEHD aus Chicago.

FRIZZ präsentiert

Asaf Avidan

›› 29.3., Batschkapp, 20 Uhr VVK: 34,50 € Infos & Tickets: batschkapp.de, 2G+

Der 1980 in Jerusalem geborene Sänger und Songschreiber gilt mit seiner expressiv-heiseren Stimme als eines der interessanteren Musikphänomene der jüngeren Popgeschichte. Ein Remix des Liedes „One Day/Reckoning Song“ durch Berliner House-DJ Wankelmut schaffte es vor zehn Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum an die Spitze der Singlecharts und machte auch Urheber Avidan schlagartig bekannt. Plötzlich gehörte der Mann, der vorher in Israel noch als Synchronsprecher u.a. „Die Schlümpfe“ vertont hatte, mit seiner gekonnt zwischen Falsett und tiefer Tonlage changierenden Stimme zur erlesenen Riege der international verehrten Ausnahmekünstler. Zuvor mit der Band The Mojos aktiv, erschienen vier Soloalben. In der Batschkapp stellt Asaf Avidan sein aktuelles Werk „Anagnorisis“ vor, das 2020 erschienen ist.

FRIZZ verlost 3x2 Tickets Teilnahme auf frizz-frankfurt.de oder via Postkarte an den Verlag. Oder liked und kommentiert euren Gewinnwunsch auf Facebook/FRIZZ Frankfurt. Veranstaltungs- oder Produktname angeben! Gewinnbenachrichtigung via E-Mail. Einsendeschluss: 15.3.2022.

Michael Malarkey

›› 20.3., Milchsackfabrik, 20 Uhr VVK: 25 € Infos & Tickets: milchsackfabrik.de, 2G

Schön, dass die Konzertsaison auf dem Milchsackgelände im Frankfurter Stadtteil Gallus wieder losgeht. Den Einstand gibt es mit einem besonderen Gast, dem britisch-amerikanischen Schauspieler Michael Malarkey, den man aus der Serie „Vampire Diaries“ kennt und der seit 2014 auch musikalisch aktiv ist. Ende 2020 ist Malarkeys zweites Album „Graveracer“ erschienen, das den 38-Jährigen als traditionsbewussten Künstler zwischen Indiepop und Americana zeigt.

Bernd Begemann

›› 24.3., KUZ, Mainz, 19 Uhr VVK: 15 € Infos & Tickets: kuz-mainz.de, 2G

Der Hamburger Sänger und Songschreiber wird ob seiner ironischmenschelnden Gesellschaftsporträts gern als deutscher Ray Davies bezeichnet. Ansonsten gilt der 1962 in Braunschweig geborene Künstler mit seiner 1987 formierten Gruppe Die Antwort als Geburtshelfer der Hamburger Schule und genießt als SoloAct den Ruf als begnadeter Entertainer. Obwohl seit 2003 auch mit neuer Band Die Befreiung aktiv, darf sich Mainz auf ein Gastspiel des Solo-Begemanns freuen.

Jon & Roy

›› 26.3., Ponyhof, 19 Uhr VVK: 25 € Infos & Tickets: ponyhof-club.de, 2G

Folk-Rock mit Reggae- und SoulEinschlag – diese nicht alltägliche Mischung präsentiert das kanadische Quartett Jon & Roy, das sich 2003 noch als Duo rund um Vancouver für erste Auftritte formiert hatte. Seitdem agiert die Band um Sänger, Songschreiber und Gitarrist Jon Middleton in unterschiedlichen Konstellationen und Gruppenstärken. Im Ponyhof stellen Jon & Roy ihr aktuelles 2021er-Album „Know Your Mind“ vor; Support kommt von

Yukno

›› 26.3., Hafen 2, Offenbach, 20 Uhr VVK: 18 € Infos & Tickets: hafen2.net, 2G+

2016 aus der Vorgängerband Neodisco gegründet, hat sich das österreichische Duo Yukno 2018 mit dem nach einem Joseph Beuys-Werk benannten Album „Ich kenne kein Weekend“ nicht nur in der Kunstszene Freunde gemacht. Der tanzbare Pop mit deutschem Sprechgesang der beiden Brüder Georg und Nikolaus Nöhrer ist inzwischen im gesamten deutschsprachigen Raum en vogue – höchste Zeit also, das aktuelle 2020er-Werk „Im Stream der Zeit“ endlich auch live vorzustellen.