Fazit 91

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FAZIT

Das Gen des Unternehmers Fazitgespräch mit Jochen Pildner-Steinburg

Nr. 91

2/2013 EURO 2,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt A-9000 Villach P.b.b. 04Z035487 M

Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.

April 2013 Gütesiegel. Das Gute, Schlechte und Böse Kunstuniversität Graz ohne Rektor Expedition in die Heimat des Kolibris


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WILLKOMMEN BEI FAZIT

Z A H L

D E S

M O N A T S

10 Jahre, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika gemeinsam mit einer »Koalition der Willigen« den Irak erobert und besetzt haben, kann man nach wie vor nicht von einer ruhigen Lage zwischen Euphrat und Tigris sprechen. Das Land ist zerstört und die Sicherheitslage instabil. Wissenschafter gehen von mindestens 120.000 Toten und Kosten in der Höhe von 2,1 Billionen Dollar aus. Bereits im Juni 2004 stellte ein US-Untersuchungsausschuss fest, dass die Motive für den Irak-Krieg weitgehend haltlos waren. Am 14. Dezember 2011 wurden die US-Truppen im Irak abgezogen. Genau ein Monat davor, am 14. November 2011, ist der letzte amerikanische Soldat durch eine Bombe gestorben. David Hickman war die Nummer 4447.

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8 Das Gute, Schlechte und Böse. Eine absolute Sicherheit beim Lebensmittelkauf wird es trotz aller Bio-Siegel nicht geben. An der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Qualitätsstandards bei der Lebensmittelproduktion führt aber kein Weg vorbei. Erst recht nicht nach den jüngsten Skandalen.

24 Jochen Pildner-Steinburg im Fazitgespräch Jochen Pildner Steinburg ist der Mann für knackige Aussagen und schnelle Schlagzeilen – egal ob in seiner Funktion als Präsident der Industrie oder der 99ers. Im Fazitgespräch gehen wir über schnelle Headlines hinaus – und erfahren einiges darüber, wie die Industrie um Nachwuchs kämpft.

68 Wolkenkuckucksheim aus Designerhand Die »Mashpi Lodge« im ecuadorianischen Küstenregenwald verquickt Dschungelabenteuer und Fünfsterneluxus. Die Heimat des Kolibris beeindruckt vor allem durch die atemberaubende Natur im ecuadorianischen Nebelwald. Auf Luxus muss dabei aber nicht verzichtet werden. APRIL 2013


Zum Thema 44 Die Kunst ohne Rektor Seit drei Jahren hat die Kunstuniversität Graz keinen Rektor. Doch die Show muss weitergehen. Für das aktuelle Universitätsporträt kommt daher der geschäftsführende Vizerektor Robert Höldrich zu Wort. 48 Langsam wachsen oder sofort von 0 auf 100? Jungunternehmer haben große Herausforderungen zu bewältigen. Bei der Standortwahl zum Beispiel oder bei der Frage, ob man nicht besser ein bestehendes Unternehmen übernimmt. 54 Die Managementserie über »das Gesicht« Als ein global auftretendes und universell dem Menschen eigenes Charakteristikum gilt das Bestreben, »das Gesicht« zu wahren. Das erklärt womöglich einen Anteil an Irritation bei unseren Begegnungen, denn jede Begegnung stellt unser Gesicht auf die Probe. 62 Wohlbefinden am Arbeitsplatz Die Herausforderungen des modernen Arbeitslebens sind nicht immer leicht zu bewältigen: Während die physischen Strapazen in vielen Branchen abgenommen haben, sind Folgeerscheinungen von psychischer Belastung und Stress seit Jahren im Vormarsch. 76 Mit Sicherheit barrierefrei Der natürliche Werkstoff Holz liegt im Trend – perfekt wird er jedoch erst durch ausgefeiltes Know-how, das die hohen Ansprüche der Bewohner eines Hauses bzw. einer Wohnung erfüllt. Ein wesentliches Thema ist heute auch Barrierefreiheit, sprich die möglichst ungehinderte Bewegungsfreiheit im Wohnbereich.

Titelfoto: J. J. Kucek Fotos: Enlarge, J. J. Kucek, Harald Steiner, Christa Klepej, Nico Lubaczowski

INTERN OSTERN Wir wünschen Ihnen ein schönes und (hoffentlich) frühlingshaftes Osterfest! Nachdem es die Kardinäle geschafft haben, noch rechtzeitig vor der Karwoche einen neuen Papst zu bestimmten, steht einem feierlichen Osterwochenende wohl nichts mehr im Wege. Und sollten Sie diese Ausgabe zum ersten Mal in der Hand halten, kann es leicht sein, dass Sie sich auf unserem jährlichen Geburtstagssfest diesmal bei der Bank Austria in Graz befinden. Wir hoffen, Sie genießen die ausgelassene Stimmung, nutzen die Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen, und stoßen mit uns auf ein weiteres erfolgreiches Jahr in der nunmehr neunjährigen Geschichte unseres Magazins an.

RUBRIKEN 3 5 6 14 16 30

Zahl des Monats Zum Thema Editorial, WebWatch Politicks Innovationsporträt Investor

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Recht haben Zur Lage Gut geplant Mist und Musts Kultur undsoweiter Schluss, Impressum

Welche Versprechen erfüllen die Lebensmittellabels? Lebensmitteleinkauf bei jemand, dem wir abnehmen, dass er uns kein medikamentenverseuchtes Stück Fleisch verkauft, das von einem Tier stammt, das nicht unter erbärmlichen Bedingungen dahinvegetiert hat. Ist das möglich? Zahlreiche Lebensmittelskandale haben den Konsumenten vorsichtiger werden lassen. Und wer es sich leisten kann, greift vorzugsweise zu Biolebensmitteln. Die sind aufgrund besserer Kontrollen – hoffentlich – sicherer und vielleicht sogar gesünder. Die Werbung, aber auch die Agrarlobbyisten raten uns, beim Einkaufen auf Gütesiegel zu achten. Das Schweinderl aus der BillaWerbung sagt uns, dass wir uns an der Marke „Ja natürlich!“ orientieren sollen, SPAR bewirbt das Biolabel „Natur pur“ und der Diskonter Hofer hat mit einem vollbärtigen Almöhi, der mit lustigem Dialekt die Hofer-Biomarke „Zurück zum Ursprung“ vermarktet, sogar einen völligen Imagewandel versucht. Dass wir Konsumenten keine Ahnung haben, worin sich diese Biolabels voneinander unterscheiden und welche Standards erfüllt sein müssen, um sie auf die Verpackungen drucken zu dürfen, steht freilich auf einem anderen Blatt. Zumindest mit dieser Ausgabe wollen wir versuchen einen Weg durchs „Label-Labyrinth“ zu zeigen. Das bekannteste österreichische Lebensmittel-Label ist das AMA-Gütesiegel für konventionell hergestellte, also nicht biologisch produzierte, österreichische Lebensmittel. So wie bei allen anderen bekannten Labels stehen nicht kritische Konsumenten dahinter, sondern es wird von der Agrarmarkt Austria Marketing GmbH (AMA) herausgegeben – eine Werbe- und Lobbying-Agentur der Landwirtschaftskammern. Auf deren Webpage heißt es: „Das AMA-Gütesiegel gewährleistet unabhängige Kontrollen und steht für konventionell erzeugte Lebensmittel, die überdurchschnittliche Qualitätskriterien erfüllen und deren Herkunft nachvollziehbar ist.“ Auch die vielen Werbespots der Agrarmarkt Austria Marketing GmbH versuchen, in uns den Eindruck zu erwecken, dass sie ihr Siegel nur an streng kontrollierte Produkte verleihen. Und natürlich beruhigen uns diese Garantieerklärungen irgendwie. Aber nur, solange ein Gütesiegel nicht in einen Lebensmittelskandal verwickelt ist ... Und genau das ist beim AMA-Siegel in großem Umfang geschehen. Ein kriminell gewordener Eierhändler wurde aufgedeckt, weil seine mit dem AMA-Siegel versehenen Freilandeier in Wahrheit millionenfach aus ungarischen Legebatterien stammten. An einen solchen Skandal erinnern sich die Konsumenten mindestens ebenso lange wie an das mit großem Werbeaufwand verbreitete Idyll vom bäuerlichen Produkt und von der sicheren Qualität. Skepsis bei Gütesiegeln ist daher angebracht – vor allem bei jenen von Handelskonzernen und Absatzorganisationen. Johannes Tandl, Herausgeber Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at


Editorial Die wahren Schwächen der Freiheitlichen In Kärnten hat sich also die erste »Keniakoalition« zusammengefunden. Wir werden sehen, ob es dem farblosen Peter Kaiser (SP), dem etwas abgehoben wirkenden Wolfgang Waldner (VP) und dem sympathischen Rolf Holub (Grüne) gelingen kann, die mehr als verfahrene politische GeVon Christian Klepej mengenlage im südlichsten Bundesland wieder ins Lot zu bringen. Auch wie groß der Scherbenhaufen wirklich ist, den die selbstzerstörerische FPK nach dem Wahldebakel hinterlassen hat, werden die nächsten Monate zeigen. Holub jedenfalls sprach kurz nach den erfolgreichen Koalitionsverhandlungen von einem »bevorstehenden Frühling in der Kärntner Politik.« Und die (ersten) journalistischen Kommentierungen dieser (für ganz Österreich) neuen Regierungskonstellation fallen durch die Bank positiv bis wohlwollend aus. Warum? Weil die »bösen Rechten« nicht mehr am Werken sind. Und dieser Denke folgend, wird »kenianisch Kärnten« logischerweise schon als mögliches Vorbild für eine Koalition auch auf Bundesebene gehandelt. Dabei wird natürlich übersehen, dass ein solcher »Dreier« im Nationalrat noch deutlich weniger Gestaltungskraft haben kann, als sie die lahme Koalition von Rot und Schwarz heute hat. Die Freiheitlichen, ob jetzt FPÖ oder FPK (oder wie auch immer), sind natürlich aus zahlreichen Gründen immer wieder zu kritisieren, mir scheint nur, dass es – oft und vor allem – die falschen Gründe sind, mit denen argumentiert wird. In nicht zu ertragender, stereotyper Art und Weise wird immer die »rechte Gefahr« (rechts reicht ja heute schon, das »extrem« braucht nicht mehr angehängt zu werden) in Riesenlettern gezeichnet. Anstatt endlich dort die Versäumnisse der Freiheitlichen schonungslos aufzuzeigen, wo sie stattfinden: in der unglaublichen Unfähigkeit nämlich, annähernd qualitätsvolles Politpersonal aufzubringen. Es kann kein Zufall sein, dass es vor allem Politiker der blauen (bzw. orangen) Partie sind, die beim Transferkarussel des österreichischen Reserve-Grillos Frank Stronach ihre Runden drehen! Oder die ungeheure Dreistigkeit des Nochlandesrates Harald Dobernig, zwei Wochen nach der FPK-Abwahl eine Weisung zu erteilen, alle FPKKlubmitarbeiter in den unbefristeten Landesdienst zu übernehmen. (Von einem offenbar zweifelhaften Polizeigewerkschafter im Parlament gar nicht zu schreiben!) Diese Dinge sind es, mit der man die FPÖ konfrontieren muss. Aber man muss sich auch mit ihren Themen auseinandersetzen! Mit Bedacht natürlich, wie mit Ernsthaftigkeit. Sonst kann bald über ganz Österreich eine blaue Sonne aufgehen. Christian Klepej, Herausgeber

Web

Watch Eine interessante Alternative zu Google Drive F

ür das Schreiben braucht man schon lange keine klassische Software mehr. Zum Platzhirschen Google gesellt sich nun »Draft«. Die Plattform reduziert das Schreiben auf das Wesentliche, es gibt keine Formatierungsmöglichkeiten und anderen Überflüssigkeiten. Dafür kommt Draft mit einer spannenden Funktion. Man kann den Text mit Kollegen teilen und diese können die Texte bearbeiten. Ist die Bearbeitung abgeschlossen, bekommt der eigentliche Autor ein E-Mail, ob er die Änderungen überhaupt akzeptieren will.

draftin.com Ein Schreibprogramm, reduziert auf das wirklich Wesentliche.

Fotorechte einfach online verwalten O

ft werden Fotos im Internet geklaut, ohne dass man sich Gedanken über rechtliche Konsequenzen macht. »Imgembed« versucht, dem entgegenzuwirken. Die Fotos, die dort hochgeladen werden, können – bei Angabe des Fotografen – frei verwendet werden. Ist dies nicht der Fall, tritt automatisch ein Gebührenmodell in Kraft. Je nachdem, wie oft das Foto gesehen wird, erhöht sich der Preis des Fotos. Mittels eines guten Verwaltungsprogramms können auch Wasserzeichen eingebaut werden.

imgembed.com Eine einfache Verwaltung ihrer Fotorechte mit Gebührenmodell.

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at

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NEUES IM NETZ

Ersurfenswerte Webseiten zusammengestellt

von Christian Klepej, Michael Neumayr und Michael Thurm

Dossiers und Unterlagen erstellen leicht gemacht W

er kennt das nicht? Man will sich Material zu einem bestimmten Thema zusammenstellen und kompakt lesen. Dann steht man vor einer Dateiliste mit allen möglichen Formaten. Komfortabel ist das nicht. Doch dafür gibt es »Readlist«. Das Tool bündelt das Material, von der Bildschirmpräsentation bis zum Textfile, und erstellt daraus ein E-Book. Das kann dann einfach und ohne den komplizierten Wechsel zwischen Dateien auf dem E-Reader, dem Tabletcomputer oder auch am Smartphone gelesen werden.

readlist.com Stellen Sie sich aus ihrem Material ein eigenes E-Book zusammen.

Habemus papam natürlich auch im Internet D

ie Startseite des Vatikans gibt sich schlicht. Gezeigt werden das Wappen des Vatikans und die Verkündigung »Habemus papam Franciscum«. In den Tiefen der Website gibt es aber jede Menge Wissenswertes zum Kirchenkalender, Verlautbarungen des Vatikans aber auch weiterführende Links. Ein besonderes Feature ist auf jeden Fall die lateinische Version. Oft wird die offizielle Kirchensprache ja nicht mehr verwendet. Selbstverständlich gibt es das Angebot aber auch auf Deutsch.

vatican.va Die Website gibt einen guten Überblick über die Katholische Kirche und den neuen Papst.

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THEMA KONSUM

DAS GUTE, SCHLECHTE UND BÖSE Von der Macht und Ohnmacht der Konsumenten

VON MICHAEL THURM

MITARBEIT: FRITZ HAGEDORN

Man gibt sich schon große Mühe, ein guter Mensch zu sein. Also zumindest wenn es dafür genügen würde, ein guter Konsument zu sein. Ich gehe am Samstag auf den Bauernmarkt und schaue, dass im Supermarkt möglichst nur Produkte in den Einkaufswagen kommen, auf denen ein Bio-Siegel, ein Fairtrade-Logo oder so etwas Ähnliches steht. Irgendetwas, das zumindest hoffen lässt, dass die Lebensmittel, für die ich mein Geld ausgebe, doch etwas gesünder, leckerer und besser sind als der Rest. Und ich bin kein Einzelfall: »Bio« ist seit über zehn Jahren im Aufwind. Laut Zahlen der Agrarmarkt Austria (AMA) kaufen bereits neun von zehn Menschen »zumindest gelegentlich« Bio-Produkte. Ihr Anteil am Umsatz stieg in den letzten fünf Jahren um rund 35 Prozent. Es sind vor allem Milchprodukte, Eier und Gemüse, bei denen Angebot und Nachfrage inzwischen eine relevante Größenordnung erreicht haben. Über 11 Prozent der Eier (im Lebensmittelhandel) werden bereits als Bio-Eier verkauft und machen dabei 18 Prozent des Umsatzes aus. Hauptargument für den Bio-Kauf ist bei der Hälfte der Konsumenten der Wunsch nach gesunder Ernährung. Dabei muss klar sein: »Gesund« ist relativ. Denn wenn 8

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man unter gesund versteht, dass keine Zusatzstoffe verwendet werden, keine unverhältnismäßigen Düngemittel oder gar gentechnisch aufbereitetes Essen, dann wird man mit Bio zufrieden sein. Das ändert aber nichts daran, dass Bio-Ware verderblich ist, wegen weniger oder gar keiner Konservierungsstoffe sogar schneller als konventionelles Essen. Wer sich das bewusst macht, sollte auch auf den Gedanken kommen, dass auch Bio-Lebensmittel keine 100prozentige Sicherheit geben können. Denn in der ganzen Diskussion um Pferdefleisch in Rinder-Tortelloni, um Massentierhaltung am Bio-Hof oder chinesische Kürbiskerne im steirischen Öl sollte man ein paar Grundsätze formulieren, für die es noch kein Logo, keinen Verband und keine Lobby gibt. 1. Betrug wird sich nicht verbieten lassen. (Nur bestrafen, nachdem er geschehen ist.) Es gibt also keine absolute Sicherheit. 2. Nur weil etwas »bio«, »fair« oder »öko« heißt, muss es nicht besser schmecken. Das sagt nur etwas über die Produktionsmethode aus. 3. Nur weil ein Produkt »regi onal«, »österreichisch« oder »vom Bauernhof« ist, muss es nicht gesund oder biologisch produziert sein. APRIL 2013


THEMA KONSUM Auch hierzulande wird konventionelle Landwirtschaft, massiver Einsatz von Dünger und Massentierhaltung betrieben. Wenn man mit diesen simplen Grundsätzen und etwas reduzierten Erwartungen über unsere Konsumgesellschaft nachdenkt, kann man sich schon entspannter mit dem Thema auseinandersetzen. Zumindest wenn man diese Auseinandersetzung will. Denn trotz des deutlichen Bekenntnisses von 90 Prozent der befragten Käufer zum gelegentlichen Bio-Konsum ist ökologische Produktion nur für 10 bis 20 Prozent (je nach Produkt) ein Kauf-Kriterium, für 30 bis 40 Prozent ist es vor allem der Preis des Produkts. Noch 2007 gab ein Drittel der im AMA-Auftrag Befragten an, dass ihnen Bio-Produkte zu teuer sind. Nicht zuletzt deswegen sind es vor allem die Discounter, die mit ihren Bio-Marken in den letzten Jahren für mehr verkaufte BioProdukte gesorgt haben. Bereits ein Fünftel der Bio-Lebensmittel wird bei Lidl, Hofer und Co gekauft. Aber so groß der Anteil an Gelegenheitskäufern auch ist, so gering ist der Prozentsatz an Konsumenten, die »immer Bio« kaufen – gerade einmal neun Prozent der Käufer machen biologische Herstellung zum Grundprinzip ihrer Kaufentscheidung. Und selbst wenn man zu dieser Gruppe gehört, hat man es nicht immer leicht. Will man sich zum Beispiel ein Ei kaufen, gab es früher den simplen Unterschied zwischen Käfig-, Boden- und Freilandhaltung. Letztere Herkunft war damit das Beste, was es zu kaufen gab – mehr war da nicht zu hinterfragen. Inzwischen hat sich das Angebot zum Glück verbessert, wer ganz sicher sein will, kann sich sogar ein Huhn pachten, es streicheln und sich dessen Eier einmal die Woche liefern lassen. Aber auch der normale Kunde steht heute bei allen möglichen Produkten vor einer Vielfalt an Regelwerken und damit verbundenen Bio-Labeln. Jeder Hersteller kann sich aussuchen, an welche Regeln er sich halten will, um ein bestimmtes Bio-Siegel auf seine Verpackung zu drucken. Das macht es nicht leichter. Selbst für den willigen Bio-Käufer. Der Preis für Bio Prinzipiell gelten zwei simple und logische Grundsätze: 1. Nicht alles, was teuer ist, muss auch gut produziert sein. 2. Nicht alles, was billig ist, muss schlecht sein. Biologische Produktion hat aber ihren Preis. Bio-Produkte kosten im Schnitt um ein Drittel, in Einzelfällen sogar um bis zu 70 Prozent mehr als konventionelle Lebensmittel. Und das aus gutem Grund: Das Joghurt nur mit Aroma zu füllen statt mit Erdbeeren ist billiger, ebenso wie gepresste Fleischreste für Chicken-Nuggets zu verwenden. Deutlich wird der berechtigte Preisunterschied an einem einfachen Ei: Im Supermarkt kostet das Ei zwischen 26 und 45 Cent, bei Direktvermarktern und Bio-Läden zum Teil auch 50 Cent. Die Kosten für die Produktion setzen sich wie folgt zusammen: Etwa die Hälfte des Preises ist für Futter. Schon dort sind NichtBio-Bauern im Vorteil, weil sie konventionell mit eiweißhaltigem Futter und Karotinen zur Färbung des Eigelbs füttern dürfen. BioBauern, die nach EU-Richtlinie produzieren, haben noch gewisse finanzielle Vorteile gegenüber privaten Bio-Verbänden, denn die EU-Verordnung zur biologischen Landwirtschaft erlaubt noch bis 2014, dass zumindest 5 Prozent dieses eiweißhaltigen Futters verwendet werden. Die Betriebe, die Teil eines Öko-Verbundes sind, müssen das Futter zum Teil sogar innerhalb dieses Verbundes kaufen, was noch einmal teurer ist. Nächster Kostenpunkt: die Unterbringung. Während in der konventionellen Landwirtschaft nur die Mindeststandards der nationaAPRIL 2013

DAS ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZGESETZ Mindestanforderungen – keine Bio-Produkte! Mastschweine: 0,2–1 qm pro Sau (je nach Gewicht) Geflügel: 7–9 Tiere pro qm (nach Beschaffenheit des Stalls)

EU-BIO-VERORDNUNG 834/2007 Mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe eines Produktes müssen biologischer Produktion im Sinne der Richtlinie entsprechen. Außerdem gibt es eine Angabe, ob EU- oder Nicht-EU-Produkt. Gentechnik ist nicht erlaubt. Chemisch-synthetische Dünger sind sowohl für Getreide als auch bei Futtermitteln verboten. Platz: Mastschwein: 0,8 qm, Legehennen: 6 Tiere pro qm

FAIRTRADE Kein Bio-Siegel, aber zahlreiche Produkte entsprechen der EU-Bio-Norm und werden dafür extra gefördert. Produzenten schließen Lizenzverträge zur Verwendung des Logos und verpflichten sich zu Mindestlöhnen, arbeitsrechtlichen Mindeststandards, dem Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit und Zwangsarbeit. Außerdem gibt es garantierte Mindestpreise und einen direkten Handel mit den Erzeugern. Keine genveränderten Substanzen.

GESCHÜTZTE URSPRUNGSBEZEICHNUNG (G.U.) BZW. GESCHÜTZTE GEOGRAFISCHE ANGABE (G.G.A.) Sichert eine bestimmte Produktbezeichnung für ein regionales Produkt. Z. B.: Wachauer Marille (g.U.), Steirischer Kren (g.g.A.) und Steirisches Kürbiskernöl (g.g.A.)

MSC Nachhaltige Fischerei mit Produkten von nicht-überfischten Arten. Verzicht auf umweltschädliche und kritische Fangmethoden. Ökologische Weiterverarbeitung.

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K OANSSSUE M THEMA W R BIO AUSTRIA Über 300 Kooperationsbetriebe und 13.000 Biobauern. Ergänzt die EU-Richtlinien und heimischen Gesetze um einige Punkte, sehr viele »soft facts« über Beschaffenheit von Stallungen und ökologische Bewirtschaftung. U.a. eigene Kontrollstellen. Nur Bio-Futter für Tierwirtschaft (Verunreinigungen bis maximal 0,1 Prozent). Düngung nur mit organischen Mitteln. Wirtschaftsdünger (Gülle, Frischmist) für Beeren und Gemüse sind verboten. Kastration und Enthornung nur unter Betäubung. Kuhtrainer nicht zulässig (verpasst Stromschläge). BIOLANDWIRTSCHAFT ENNSTAL Regionaler Verbund, der sich an die EU-Richtlinie hält und zu Bio Austria gehört.

DEMETER Ebenfalls Teil von Bio Austria, aber mit darüber hinausgehenden Richtlinien. U.a. Beschränkungen bei der Beheizung von Gewächshäusern. Umfangreiche Regeln für Viehhaltung (Auslauf, Ruhezeiten etc.). Legehennen: maximal 4,4 pro qm AUSTRIA BIO GARANTIE – ABG Bio-Kontrollstelle für 11.700 österreichische Betriebe. Kontrolliert die Einhaltung der EU-Richtlinie. Außerdem für organische Reinigungsmittel u.ä. GUTES VOM BAUERNHOF Kein Bio-Siegel! Verband der Direktvermarkter unter dem Dach der Landwirtschaftskammer mit über 1.500 Betrieben. Strenge Auflagen für Herkunft und Rückverfolgbarkeit der Produkte. Nur eigener Anbau und eigene Verarbeitung sind zulässig. Aufnahme nach ausführlicher Evaluierung. Jährlich werden 10 Prozent der Betriebe kontrolliert. AMA-GÜTESIEGEL Vor allem als Herkunftsbezeichnung für konventionelle Landwirtschaft: Mindestens zwei Drittel der Rohstoffe kommen aus Österreich. Geht in den Qualitätsanforderungen aber etwas über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Keine Käfighaltung von Legehennen. 7–9 Hennen pro qm. Maximal 24.000 Hennen pro Stall.

AMA-BIOZEICHEN Mit und ohne Herkunftsbezeichnung. Wird Lebensmitteln verliehen, die den Richtlinien des Österreichischen Lebensmittelbuches entsprechen. Verbot von Gentechnik. 10

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len Tierschutzgesetze gelten, dürfen laut EU-Standard etwa sieben Legehennen pro Quadratmeter leben. Im strengen Bio-Verband Demeter sind es nur vier Hennen auf dem gleichen Raum. Von der Qualität der Ställe, also Belüftung, Licht und Auslauf, ist da noch nichts eingerechnet. Ebenso wichtig: die Arbeitskraft. Bei Bio-Eiern, die sich mit dem EU-Siegel begnügen, können rund 30.000 Tiere von einer Arbeitskraft betreut werden. Bei modernen Bio-Höfen sind es teilweise nur 6.000 Tiere, die noch dazu ausgebildetes Personal – meistens den Bauern selbst – als Bezugsperson haben. Rechnet man diese Qualitätsunterschiede zusammen, ist schnell klar, wie die teils deutlichen Preisunterschiede entstehen. Während man Produkte mit ein paar Mindeststandards meist schon zum gleichen Preis bekommt wie konventionelles Essen, ist vor allem der Premium-Bio-Sektor auch eine Frage des Geldbeutels. Zumindest so lange nicht-nachhaltige Landwirtschaft steuerlich mit der ökologischen gleichgestellt ist. Zum guten Willen des Konsumenten braucht es also auch noch entsprechendes Einkommen – und/oder eine klare Haltung des Staates bzw. der EU zur Förderung nachhaltiger Produktionsmethoden. Ein erster Schritt sind die zuletzt beschlossenen Subventionsrichtlinien der EU-Landwirtschaftsförderung, die sich künftig nach Qualitätskriterien richtet und nicht mehr ausschließlich nach der Fläche. Kleine, nachhaltig und biologisch produzierende Betriebe werden so besser unterstützt als bisher. Konventionelle Landwirtschaft im großen Stil bleibt erlaubt, wird aber nicht mehr mit Steuergeldern gefördert. Der Mensch lebt nicht von Brot allein Während in der Lebensmittelindustrie längst eine kritische Menge an Konsumenten erreicht ist, die es biologisch produzierenden Unternehmen erlaubt, auch Geschäft zu machen, beginnen andere Branchen erst damit. Die Bekleidungsindustrie hat in den letzten Jahren aufgeholt und ist zunehmend dabei, ein ähnliches Labyrinth an Logos, Labels und Bio-Marken zu entwickeln. Hier spielen fairer Handel, Ressourcenschonung und Schadstoffarmut eine zentrale Rolle und auch hier zeigt sich, dass Massenproduzenten wie H&M mit einzelnen »Organic Cotton«-Produkten auf den Zug aufspringen wollen. Bei Holzprodukten – von Möbeln bis zum Kinderspielzeug – sind die Kriterien etwas einfacher und der »Markt der Label« ist dank des FSC-Siegels (von mehreren NGOs entwickelt) für nachhaltige Holzwirtschaft relativ übersichtlich. Überhaupt nicht vorhanden ist er hingegen bei elektronischen Geräten. Zwar versuchen einige Hersteller verstärkt auf Bauteile zurückzugreifen, die nicht in Kriegsregionen abgebaut wurden oder durch Zwangsarbeit entstanden, aber ein marktfähiges Handy oder ein Laptop mit einwandfrei abgebauten Rohstoffen ist derzeit nicht zu bekommen. Geringer Stromverbrauch ist momentan das Einzige, was die Hersteller für das Gewissen ihrer Kunden tun können. Macht und Ohnmacht – der taumelnde Konsument Es gibt also zwei wesentliche Probleme für bewusste Konsumenten: Auf der einen Seite die Unübersichtlichkeit der Zertifikate und Logos, auf der anderen Seite der teilweise Mangel an ökologisch und fair produzierten Produkten. Erst wenn diese grundsätzlichen Probleme behoben werden, lässt sich über die Preisgestaltung und die bessere Subvention dieser Produkte diskutieren. Staat und EU müssen also dafür sorgen, dass die eigenen Bestimmungen so streng und vertrauenswürdig sind, dass ein privater Pseudo-Bio-Markt nicht mit guten (oder weniger guten) Absichten für Verwirrung sorgt. Dazu gehört neben einer erfolgreichen APRIL 2013


THEMA KONSUM Kommunikationsarbeit sowie strengen und transparenten Kontrollen vor allem ein höherer gesetzlicher Mindeststandard. Bei der Subventionspolitik der EU gab es bereits einen ersten wesentlichen Schritt – die schon immer umstrittenen Subventionen sind nun auch an Qualitätskriterien gebunden. Denn die Produktionsbedingungen durch sein eigenes Konsumverhalten zu beeinflussen ist nahezu unmöglich. Das einzig wirksame Mittel dazu ist der Kaufboykott aller Produkte, die nicht nach dem eigenen Wunsch hergestellt werden. Aber auch das funktioniert nur in eingeschränktem Rahmen. Bei Lebensmitteln ist es eine Frage des Geldes und des Verzichts, bei Gewand schon zusätzlich eine von Stil und Zeit. Und bei allem darüber hinaus – Haushaltsgeräten, Reisen, Unterhaltungstechnik und so weiter – muss man auch noch das Glück haben, dass es die entsprechenden Angebote überhaupt gibt. Die Frage ist also immer, ob wir uns so lang im Verzicht üben können, bis es Produkte gibt, die unserem Anspruch auch in der Herstellung gerecht werden. Für alle anderen, die »unbewussten Konsumenten« sozusagen, gilt so oder so: Der nächste Skandal kommt bestimmt. Und wenn dieser dann wieder etwas am Konsumverhalten ändert, dann hat vielleicht auch der sein Gutes. Denn staatliche Organisationen und Non-Profit-Vereine können und sollen nicht die Kaufentscheidungen treffen. Sie müssen aber für Kontrollen und Vertrauen sorgen – ob Bio oder nicht.

NATUR PUR – SPAR Einhaltung der EU-Richtlinie. JA! NATÜRLICH – REWE Hält sich an die EU-Richtlinie und BioAustria-Vorgaben. Stärkung heimischer Produktion, wenn möglich. Zusätzliche Kontrollen drei- bis viermal im Jahr.

ZURÜCK ZUM URSPRUNG – HOFER Österreichische Produkte, die der EU-Richtlinie entsprechen. Auch Kühe und Hühner dürfen nur heimisches Futter bekommen.

ALNATURA – DM-DROGERIEMARKT Hält sich an die EU-Richtlinie. Zusätzlich eigene Kontrolluntersuchungen.

WEITERE INFORMATIONEN Plattform für Unternehmen, um Zertifikate von Kunden und Zulieferern zu überprüfen easy-cert.com Woher ist mein Ei? eierdatenbank.at Informationsseite des Lebensministeriums bewusstkaufen.at


THEMA KONSUM

KLEINE SKANDALOGIE 1985 FROSTSCHUTZ-WEIN Es waren keine Lebensmittelkontrolleure, die diesen Fall aufdeckten. Der Steuerfahndung kam es komisch vor, dass ein burgenländischer Winzer größere Mengen Frostschutzmittel (Glykol) von der Steuer absetzen wollte. Dabei war dieses tatsächlich von mehreren Winzern genutzt worden, um den Wein süßer und geschmackvoller zu machen. Millionen von Flaschen mussten aus dem Verkauf genommen werden. Die Betroffenen wurden mit Haftstrafen von bis zu acht Jahren belegt. Erkrankungen: keine bekannt; Tote: keine

1985

2001 2006 GAMMELFLEISCH Fleisch verschiedenster Herkunft, das sein Haltbarkeitsdatum bereits deutlich überschritten hatte, wurde durch neue Etiketten »erfrischt« und auch in Österreich verkauft. 500 Kilogramm Hühnerfleisch wurden beispielsweise an ein steirisches Gasthaus geliefert, zu Bekanntwerden waren davon bereits 300 Kilogramm verspeist. Die Lebensmittelaufsicht ging damals davon aus, dass der Kunde »gutgläubig« gekauft hatte, und machte nur den Lieferanten verantwortlich. Erkrankungen: nicht bekannt; Tote: nicht bekannt

2009 ANALOGKÄSE Dieser »Skandal« wurde bewusst gesucht, denn was bisher als Käse verkauft wurde, war vollkommen legal. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersuchte Käse, bei dessen Herstellung keine Milch verwendet wurde, sogenannten Analogkäse. Im Zuge dieser Untersuchung gab es eine breite mediale Aufklärung und die EU veranlasste, dass Analogkäse nicht mehr als »Käse« verkauft werden darf. In Österreich muss seitdem Analogkäse als »Zubereitung aus Pflanzenfett« bezeichnet werden. Was für die Käsefreunde ein Ärgernis darstellt, ist für Veganer eine Alternative. Gesundheitliche Probleme treten durch Analogkäse nicht auf. Erkrankungen: keine; Tote: keine 2011 EHEC Lange musste nach der Ursache für das unnatürlich häufige Auftreten des Darmvirus gesucht werden: Anfangs galten Gurken als Träger des EHEC-Erregers, dann waren es Sprossen. Ein sicherer Nachweis ist bis heute nicht erbracht. Betroffen war vor allem Deutschland. Erkrankungen: etwa 4.000; Tote: etwa 50

2006 DIOXIN IN DER MORTADELLA 2008 2008 Mit Dioxin – Umweltgiften – verseuchtes Fleisch wurde

2009

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2011

2013 2013 PFERDEFLEISCH Letzter Skandal war die Verwendung von Pferde- statt Rindfleisch in einigen Fertigprodukten wie Lasagne und Tortelloni. In einigen wenigen Proben wurden auch Medikamente gefunden. Erkrankungen: keine bekannt; Tote: keine

1986–2001 RINDERWAHN UMS BSE-FLEISCH Zuerst war es eine britische Kuh, 2001 wurde dann auch erstmals BSE in Österreich festgestellt. Als Ursache gilt nach wie vor Futtermehl, das aus nicht richtig desinfizierten Schafen hergestellt wurde. Drei Jahre gab es deswegen ein Handelsverbot für britisches Rindfleisch. Forscher befürchteten, dass Menschen durch das BSE-Fleisch eine neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bekommen. Erkrankungen: Einzelfälle bei Tieren, zuletzt 2006 in Graz und 2010 in Oberösterreich; T ote: in Österreich keine. Bis Ende 2007 gab es in ganz Europa 196 Todesfälle durch die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

vermutlich nach Österreich importiert und gelangte in den Handel. Bei Untersuchungen des Lebensmittelministeriums wurden 86 Kilo italienische Mortadella gefunden, die vergiftetes Fleisch aus Irland (!) enthielt. Die Wurst konnte bis auf rund 8 Kilogramm vor dem Verkauf aus dem Verkehr gezogen werden. Erkrankungen: nicht bekannt; Tote: nicht bekannt, Tausende Schweine wurden notgeschlachtet

2010 QUARGEL Listerien – Bakterien, die Infektionskrankheiten verursachen können – wurden in steirischem Quargel entdeckt. Mindestens acht Todesfälle werden direkt auf diese Verunreinigungen zurückgeführt. Laut Angaben des Hartberger Herstellers waren Dungkäfer in die Produktionsgebäude gelangt, die als Überträger der Bakterien in Frage kommen. Gleichzeitig gab es einen Wechsel der Schutzkulturen, die solche Bakterien eigentlich abtöten sollen – in diesem Fall aber versagten, weil es sich um eine neue Form des Bakteriums handelte. Erkrankungen: unbekannt; Tote: acht

2013 MITARBEITER-ÜBERWACHUNG BEI AMAZON Eine Fernsehdokumentation beschrieb die Arbeits- und Unterbringungsverhältnisse von deutschen Amazon-Mitarbeitern im Vorweihnachtsgeschäft. Auch viele Amazon-Produkte für Österreich kommen aus den dortigen Logistik-Zentren. Nach Protesten entließ Amazon die Sicherheitsfirma und kündigte die Zusammenarbeit mit der betroffenen Zeitarbeitsfirma. Erkrankungen: keine bekannt; Tote: keine


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FA Z i t

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politicks Hermann Schützenhöfer zu den Bürgermeistern: »Ihr seid meine Freunde. Ihr wisst es nur oft nicht.«

Franz Voves auf seinem Geburtstagsfest zu Schützenhöfer: »Hau di eini, ich mach’s nur mit dir.«

Siegfried Nagl setzt sich mit seinem Widerstand gegen Lockerungen im Jugendschutz durch.

Auch Jugendlandesrat Michael Schickhofer hatte Probleme mit dem von seiner Vorgängerin verhandelten Entwurf.

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LKH-West: Auslagerung gescheitert Das Konzept von Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder, das LKH-West an die Barmherzigen Brüder auszulagern, war eigentlich schlüssig. Gescheitert ist es am Widerstand der Dienstnehmer. Dabei wäre jeder Mitarbeiter eines privatwirtschaftlichen Unternehmens begeistert, würde er im Falle einer Übernahme solche Bedingungen vorfinden. Die LKH-West-Bediensteten hätten nämlich wählen können, ob sie an einen anderen Kages-Standort im Bereich Graz wechseln und somit im Landesdienst verbleiben wollen oder ob sie sich – natürlich im attraktiven Vertragsbedienstenrecht verbleibend – von den Barmherzigen Brüdern übernehmen lassen. Das aus Sicht der Landesbediensteten unmenschliche ASVG, wäre ihnen daher auf jeden Fall erspart geblieben. Dem Land kostet diese Reformverweigerung etwa 30 Millionen Euro, der reformfreudigen Landesrätin hoffentlich nicht die Zukunft. 93,3 Prozent für Schützenhöfer „Ich habe Herzklopfen, weil noch nie so viel in einen Parteitag hineininterpretiert wurde“, gab LH-Vize Hermann Schützenhöfer in seiner Rede am ÖVP-Wahlparteitag am 16 März in Graz zu. Der Grund für die Nervosität war die Ankündigung der im Forum St. Lamprecht organsierten Reformgegnern unter den VPBürgermeistern, Schützenhöfer am Parteitag geschlossen zu streichen. Das Ergebnis von 93,3 Prozent, mit dem die Delegierten „ihren Schützi“ auf den Schild hoben, kam daher für alle überraschend. Dieses unerwartet eindeutige Votum hatte mehrere Gründe: Da war zum Beispiel die Parteitagsorganisation durch VPGeschäftsführer Bernhard Rinner. Er hatte die Bürgermeister zuvor in vier Regionalkonferenzen zusammenkommen lassen und ihnen die Möglichkeit geboten, ihren Frust über die Gemeindereform abzuleiten. Am Parteitag selbst gab die emotionale Rede von Hermann Schützenhöfer den Ausschlag, seine Gegner umzustimmen. Schützenhöfer sprach von der Notwendigkeit einer enkeltauglichen Politik, vom Ende des von der nächsten Generation geliehenen Wohlstands. Anstatt sich – wie auf Parteitagen üblich – deutlich vom Regierungspartner abzugrenzen, gab es nur Lob für Landeshauptmann Franz Voves. Dieser habe ein großes persönliches Risiko genommen, als er den Sparmaßnahmen im Sozialbereich zugestimmt habe. Die Tausenden Demonstranten hätten in Wahrheit nicht gegen die Reformpartnerschaft, sondern gegen Franz Voves als

SPÖ-Chef protestiert. Schützenhöfer machte der VP-Basis klar, dass der Bevölkerung die Wahrheit zumutbar sei. Das zeige sich auch in Umfragen, in denen SPÖ und ÖVP in der Steiermark bei 70 Prozent lägen, während die streitende Koalition auf Bundeseben gerade einmal auf knapp 50 Prozent käme. Beim Thema Gemeindereform erinnerte er nicht nur an Josef Krainer I, der unter den 370 Gemeinden, die er zusammengelegt hat, nur 42 Freiwillige gehabt hätte, sondern auch daran, dass auch nach der Reform ungefähr zwei Drittel der Bürgermeister der ÖVP angehörten. Die Gemeindereform sei alles in allem ein Projekt, um den ländlichen Raum zu stärken. Die anwesenden VP-Bürgermeister umwarb er mit dem launischen Appell: „Ich bin euer Freund. Ihr wisst das nur oft nicht!“ Voves – ein rüstiger 60er Der frisch gebackene Sechziger Franz Voves beging seinen Geburtstag zusammen mit 250 Eingeladenen in Hart bei Graz. Seinen Reformpartner Hermann Schützenhöfer forderte er in seiner Dankesrede auf: „Hau Di eini, ich mach’s nur mit Dir.“ Schützenhöfer hatte zuvor die Lacher auf seiner Seite, als er in seine Gratulation den Sager einflocht: „Du bist ein Prozent vorn, ich bin ein Jahr älter – umgekehrt wäre es mir lieber.“ Jugendschutz: Steiermark kippt die Vereinheitlichung Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl setzte sich mit seinem Widerstand gegen die Novellierung des Jugendschutzgesetzes durch. Der ursprüngliche Entwurf der Jugendlandesräte sah für 14- und 15-Jährige Ausgehzeiten bis ein Uhr früh vor. Das Land Steiermark verzichtet nun auf die Vereinheitlichung und bleibt bei Ausgehzeiten bis 23 Uhr. „Mein Dank geht an all jene Menschen und Institutionen, die mich in diesem wichtigen Anliegen parteiübergreifend unterstützt haben. Unser gemeinsamer Protest hat Wirkung gezeigt“, freut sich Nagl, der bereits 3000 Unterschriften gegen die ursprüngliche Gesetzesfassung gesammelt hatte. Der zuständige Landesrat Michael Schickhofer sagte hingegen, er sei zwischen der Verantwortung gegenüber dem politischen Kompromiss und jener gegenüber den Familien hin- und hergerissen gewesen. Emotional habe er sich von Anfang an mit dem Entwurf, den seine Vorgängerin Elisabeth Grossmann mit verhandelt hatte, schwergetan. Der Wirtschaftsbund eröffnet inzwischen eine andere Front in Sache Jugendschutz. WB-Direktor

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politicks politicks

MIT JOHANNES TANDL

Reformpartner dominieren Personalvertreterwahl im Land „In Zeiten tiefgreifender Umbrüche das zweitbeste Wahlergebnis der letzten 30 Jahre einzufahren, ist beeindruckend“, kommentiert VP-Personalvertreter Günther Lippitsch das Ergebnis der Personalvertretungswahlen im Landesdienst. Angesichts der Verwaltungsreform, der Reduktion der Abteilungen, den Bezirkszusammenlegungen und einer Nulllohnrunde war damit gerechnet worden, dass die Fraktionen der „Reformpartner“ bei der Wahl abgestraft werden. Dem war jedoch nicht so; die VP-Liste ÖAAB/FCG erreichte 72, Prozent die SP-Liste FSG kam auf 15 Prozent und die ALF auf 13 Prozent. Kärntner Freiheitliche ohne Klubstatus Nachdem der abgewählte Landeshauptmann Gerhard Dörfler doch nicht eine Motorsäge, sondern seinen Platz im Landtagssitzungssaal beanspruchen will, stehen die Kärntner Freiheitlichen nun tatsächlich vor einem Ende: Dörfler, Ex-Landesrat Harald Dobernig und Hannes Anton weigern sich, ihre Mandate zur Verfügung zu stellen. Die FPK fällt dadurch unter die Klubstärke. Das kostet der Partei nicht nur eine halbe Million Euro an Klubförderung, sondern auch die Fraktionsräume im Landhaus und die Fraktionsmitarbeiter. Weiteres Ungemach droht, weil die Partei sich nicht an die Wahlkampfkostenbeschränkung von 500.000 Euro gehalten haben dürfte. Der FPK stehen rund 1,8 Millionen Euro an Parteiensubvention zu. Allerdings nur, wenn das Wahlkampfkostenlimit eingehalten wurde. Im Hintergrund arbeitet FPK-Chef Christian Ragger daran, die erforderlichen Unterschriften für die Klubbildung zusammenzukriegen. Nach seiner Version hätten sich Dörfler, Dobernig und Anton geweigert, diese Unterschriften zu leisten. Dörfler wiederum behauptet, sein Trio sei bereit gewesen, die Unterschriften zu leisten, das sei jedoch von Ragger abgelehnt worden. Inzwischen hat die FPK Ragger – mit den Unterschriften der Abtrünnigen – zumindest als Landesrat nominiert. Indessen tobt FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache, weil sich Ragger in Sachen Mandatsverzicht nicht gegen Dörfler und Dobernig durchsetzen konnte und droht der FPK sich einer eigenen Kärntner FPÖ die „Geschwisterschaft“ aufzukündigen.

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Kenia-Koalition in Kärnten Kärnten bekommt eine Kenia-Koalition. Doch was sich da in Klagenfurt anbahnt, könnte schon nach der Nationalratswahl als Muster für den Bund herhalten. Zu Redaktionsschluss von FAZIT steht zwar eine endgültige Einigung in den Ressortzuständigkeiten noch aus, doch sowohl der designierte Landeshauptmann Peter Kaiser als auch ÖVP-Landesrat Wolfgang Waldner und Grünen-Chef Rolf Holub zeigen sich über eine inhaltliche Einigung zufrieden. Die drei Pragmatiker können offensichtlich gut miteinander und wissen, dass ihnen mit der Sanierung des Kärntner Landeshaushalts eine Riesenaufgabe bevorsteht. In die Kärntner Reformpartnerschaft sind anders als in die steirische auch die Grünen eingebunden. Doch für Holub ist ohnehin klar, dass in sämtlichen Ressorts gespart werden muss: „Wir sind bereit, in allen Referaten zu sparen, bei den Parteien und beim Personal.“ Auf Kärnten kommen so Holub „harte Zeiten“ zu, weil in der Vergangenheit „sehr viele Dummheiten“ begangen wurden. Spindelegger blitzt parteiintern bei Wohnbauförderung ab Es passt sowohl in das Bild der Stillstands-Koalition im Bund als auch in jenes, das die ÖVP angesichts eines weiter erstarkten Erwin Pröll abgibt, wenn Vizekanzler Michael Spindelegger nur Tage, nachdem er die Zweckbindung der Wohnbauförderung fordert, von seinen eigenen ÖVP-Landeschefs gestoppt wird und sich die SPÖ darüber ins Fäustchen lachen kann. Dass mit den mächtigen, schwarzen Landeschefs nicht gut Kirschenessen ist, wenn man ihnen mit den Wohnbaugeldern einen Großteil ihrer rar gewordenen, frei verfügbaren Finanzmittel zweckbindet, hätte sich Spindelegger eigentlich denken können. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll sagte zwar, er habe grundsätzlich kein Problem mit einer Zweckbindung der Wohnbaugelder, unterstützt jedoch gleichzeitig die Forderung des oberösterreichischen Landeshauptmanns Josef Pühringer, der auf einen Ersatz durch den Bund für jenes Wohnbaugeld drängen will, das bisher nicht in den Wohnbau fließt. Zur SPÖ-Forderung, nicht nur Gemeindebaumieter sondern auch Eigenheimbesitzern zu überprüfen, ob sie die Voraussetzungen für eine frühere Förderung noch erfüllen, signalisierte der ÖVP-Chef übrigens Zustimmung. Es sei jedoch „unanständig“, wenn Bundeskanzler Werner Faymann in seiner Argumentation bei „Häuslbauern“ von „Villenbesitzern“ redet.

Der designierte Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser wird eine rotschwarz-grüne Koalition anführen.

Der grüne Neo-Landesrat Rolf Holub sieht harte Zeiten auf Kärnten zukommen. Fotos: VP-Steiermark, Peter Philipp, Michael Thurm, SPÖ/Gallhofer, SP-Kärnten, Grüne Kärnten, ÖVP, VP-Oberösterreich

Kurt Egger ärgerte sich über die nun ebenfalls gekippten, horrenden Strafen für Wirte, die Schickhofer in das neue Jugendschutzgesetz hineinintervenieren wollte.

Bei seinen eigenen LHs ist Michael Spindelegger mit dem Vorschlag nach Zweckbindung der Wohnbaumittel abgeblitzt.

Oberösterreichs LH Josef Pühringer fordert im Falle einer Zweckbindung vom Bund einen Ersatz.

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Wirtschaft

Lebensmittel: Neue Fälle für Sherlock

Foto: Insort GmbH

Ganz im Stile ihres Namenspaten, des englischen Detektivs Sherlock Holmes, zieht eine innovative Technik aus der Steiermark die „Bösewichte“ unter den Lebensmitteln aus dem Verkehr. Und schon jetzt sorgt das neuartige Klassifizierungs- und Sortierungsverfahren der Firma Insort international für Furore.

Mit steirischer Technologie können Lebensmittel noch genauer sortiert werden.

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anchmal sind weder das Hühnchen noch das Ei der Anfang, sondern die Kartoffel – wie etwa bei Insort. Das steirische Unternehmen entwickelt Systeme zur Sortierung und zum Monitoring von Lebensmittelproduktströmen und nahm sich der besonderen Herausforderung an, die Detektion von rohen Kartoffeln mit Zuckerenden zu ermöglichen. Da herkömmliche technische Lösungen in diesem Bereich jedoch nicht in der Lage waren, diesen Defekt frühzeitig zu erkennen, entwickelte das Unternehmen den Sugarend Remover. Heute ist dessen Weiterentwicklung, der Sherlock Separator, bereits

international Lebensmitteldefekten auf der Spur, unter anderem auch für Lieferanten von McDonald’s. Das steirische Kleinunternehmen mit Sitz in Feldbach entstand 2011 aus einem Joint Venture der Firmen Infruits, einem Technologieanbieter im Lebensmittelbereich, und der EVK, die Sensoren im Recycling-Segment herstellt. „Gemeinsame Projekte dieser beiden Unternehmen mit ihren jeweils schon erfolgsversprechenden Produkten verliefen so gut, dass sie sich entschlossen, zusammen eine Tochterfirma zu gründen“, erklärt Geschäftsführer Matthias Jeindl. Die kräftige Unterstützung

der Mutterunternehmen erleichterte hier den Start ebenso wie verschiedene Förderungsprogramme der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG. „Mithilfe von Groß!Tat konnten wir etwa 2011 unsere ersten Demonstrationsanlagen bauen.“

änderung, die durch die Umwandlung von Stärke in Zucker entsteht, erkennen. Durch die Weiterentwicklung der Technologie ist dem steirischen Unternehmen bereits der Eintritt in den amerikanischen und japanischen Markt gelungen. Sherlock Air ist etwa bei besonders kleinen Objekten wie Heidelbeeren oder Champignons im Einsatz, während der Sherlock Observer jedwede Art von Fremdkörpern, die sich in Lebensmittelproduktströme verirrt haben, entlarvt. Das Potenzial der Insort-Technik ist noch lange nicht erschöpft. So sollen in naher Zukunft etwa die gewonnenen chemischen Informationen noch verfeinert und die Anwendungspalette noch wesentlich vergrößert werden. „Im Moment arbeiten wir etwa daran, Trauben nach ihrer Süße zu unterscheiden“, freut sich Jeindl auf die neuen Herausforderungen.

Innovative steirische Unternehmen: Eine Serie der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG

Kunden in Übersee

Das Herzstück der InsortTechnik ist ein Sensor der EVK, der Lebensmittel nicht mehr aufgrund von unterschiedlicher Farbe, Form, Dichte oder Oberfläche aussortiert, sondern ihre chemische Zusammensetzung untersucht. So kann diese auch erstmals Kartoffeln mit Zuckerenden und deren physiologische Ver-

Steirische Wirtschaftsförderung

Informationen zu Förderungsmöglichkeiten Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG unterstützt innovationsfreudige Unternehmen in der Steiermark bei Forschung und Entwicklung und ihrem Wachstum, damit diese neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen erfolgreich am Markt etablieren können. Nikolaiplatz 2, 8020 Graz, Tel.: 0316 7093-0 http://sfg.at

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Nikolaiplatz 2 8020 Graz +43 316 70 93-0 http://sfg.at April 2013


menschen Brillenträger für Odilieninstitut Mit prominenter Unterstützung startet das Odilien-Institut ihre neue Charity-Kampagne zum Tabuthema Fehlsichtigkeit.

Sympathische Testimonials bei der Kampagnen-Präsentation

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reizehn prominente steirische Brillenträger verleihen einer Charity-Kampagne des Odilien Instituts ihr Gesicht. Unter anderem wirken WKO-Steiermark

Präsident Josef Herk, Modedesignerin Lena Hoschek, Schauspieler August Schmölzer, Märchenerzähler Folke Tegetthoff als Testimonials mit. Raiffeisen-Landesbankgeneraldirektor Markus Mair: „Da ich selbst Menschen in meinem Umfeld habe, die durch die Betreuung und vor allem das betreute Wohnen ein selbständigeres Leben führen können, war mir sofort klar, bei dieser Kampagne mitwirken zu wollen.“ Die Testimonials machen auf Plakaten und in Inseraten auf die Einzigartigkeit des Odilien-Instituts aufmerksam und kämpfen gegen das Tabuthema „Fehlsichtigkeit“. Mit den Spendengeldern sollen die 400 Fenster des Instituts renoviert, ein Kleinbus angeschafft und weiterhin kostenlose Beratung geboten werden. Als weiteren, kräftigen Partner konnte das Odilien-Institut für diese Aktion die Landesinnung der Gesundheitsberufe/Optiker gewinnen. Informationen erhält man auch auf der Homepage unter www.odilien.at

Inge-Morath-Preise für Martin Kugler, Christian Müller und Günter Pichler

Kristina Edlinger-Ploder übergab am 25. Februar im Campus 02 die diesjährigen Inge-Morath-Preise des Landes Steiermark für Wissenschaftspublizistik. Ausgezeichnet wurden Martin Kugler von der „Presse“ und Christian Müller von der Nachrichtenagentur APA. Der Sonderpreis ging an Günter Pichler von der Grafikredaktion der Kleinen Zeichnung. „Die zunehmende Qualität und Intensität der Wissenschaftspublizistik ist eindrucksvoll und wichtig“, so EdlingerPloder.

Fotos: Paul Stajan, Harry Schiffer, Raggam, LAK

Dieter Hardt-Stremayr ist Geschäftsführer von Graz Tourismus. Er sprach mit FAZIT über den Städtetourismus in Österreich und über die Rolle der steirischen Landeshauptstadt. Städtetourismus in Österreich heißt Wien, Salzburg und Innsbruck. Wie kann Graz zu diesen drei Städten aufschließen?

Wien ist Weltstadt und spielt daher in einer völlig anderen Liga. Salzburg ist durch Mozart, Sound of Music und die Festspiele seit Jahrzehnten weltweit bekannt. Innsbruck war Olympiastadt und liegt verkehrstechnisch optimal zwischen Deutschland und Italien. Graz und Linz mussten sich über die letzten Jahrzehnte ihren Platz auf der europäischen Reiselandkarte mühsam erkämpfen. Graz hat von allen österreichischen Landeshauptstädten in den letzten Jahren die mit Abstand dynamischste Entwicklung genommen, hat die Nächtigungszahlen seit 1995 beinahe verdoppelt und ist daher seit vielen Jahren auf der Erfolgsspur. Wien und Salzburg werden jedoch für immer außer Reichweite bleiben. Welche Hotelkategorien müssen in Graz weiter ausgebaut werden, um dem Boom im Städtetourismus gerecht zu werden?

LAK-Kammeramtsdirektor Kühnfels verabschiedet

Mit einem Kammerfest bedankte sich die Landarbeiterkammer bei ihrem langjährigen Direktor Ingo-Jörg Kühnfels für die Zusammenarbeit. Viele Wegbegleiter aus ganz Österreich kamen nach Graz, um dem scheidenden Direktor ihre Anerkennung auszurücken und seinen Nachfolger Johannes Sorger im neuen Amt zu begrüßen. April 2013

kurz im Gespräch

Graz hat in den letzten Jahren eine sehr schöne Entwicklung genommen. Im Bereich Design, aber auch Lifestyle ist Graz ganz vorne mit dabei und kann mit höchst spannenden Projekten und Neu-Positionierungen aufwarten. Wachstum ist in unterschiedlichsten Nischen möglich, die zusätzliches Geschäft bringen und nicht nur am bestehenden Markt mitnaschen. Wie kann man die Kooperationen zwischen der Stadt Graz und dem attraktiven Umland ausbauen, um sie optimal touristisch zu nutzen?

In der Region Graz wird dies nicht zuletzt dadurch sichergestellt, dass für die Betreuung der Stadt und der Region dasselbe Team verantwortlich ist. Darüber hinaus wird zum Beispiel das Steirische Weinland, aber auch die gesamte SüdOst-Steiermark seit vielen Jahren als selbstverständliches Grazer Zusatzangebot verstanden. FA Z i t

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M E N SCH E N

Schmucksuche via App

Offenlegung vom 22. März 2013 des Magazins »Fazit« gemäß § 25 Mediengesetz.

Erscheinungsort & Redaktionssitz Graz, Steiermark Medieninhaber, Eigentümer & Verleger Klepej & Tandl OG in 8010 Graz, Kalchberggasse 1/II www.ktundp.com, office@ktundp.com Unternehmensgegenstand Der Betrieb einer Werbeagentur sowie die Herausgabe von periodisch erscheinenden Druckwerken, insbesondere des Magazins »Fazit« sowie des angeschlossenen Internetportals unter »www.fazitmagazin.at«. Grundlegende Richtung »Fazit« ist ein von politischen Parteien und Interessenvertretungen sowie anderen öffentlichen Einrichtungen unabhängiges Magazin. Wir berichten über hauptsächlich wirtschaftliche, aber auch politische, gesellschaftspolitische und kulturelle Themen mit starkem Österreich- und Europabezug. Einen Schwerpunkt unserer Berichterstattung legen wir dabei auf die Bundesländer Burgenland, Kärnten und die Steiermark sowie das südliche Niederösterreich. Wir fühlen uns dem Gedanken eines europäischen Einigungsprozesses auf Basis gleichberechtigter Völker, den Menschenrechten, der Aufklärung sowie insbesondere der christlich-jüdischen Tradition Europas verpflichtet. »Fazit« tritt für Religionsfreiheit und für die Freiheit jedes einzelnen Menschen, keiner Religion anzugehören, ein. Die Würde des Menschen ist unantastbar. »Fazit« erscheint monatlich – zehnmal im Jahr – in einer Auflage von mindestens 25000 Stück. Ein Großteil der Auflage wird direkt an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Kultur verschickt. Darüber hinaus wird Fazit über den ausgesuchten Fachhandel im Burgenland, in Kärnten und in der Steiermark vertrieben. »Fazit« wird in Österreich gedruckt.

FAZIT © 2013 by Klepej & Tandl OG, Graz

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Gleiche Arbeit – gleicher Lohn

„In den letzten Jahrzehnten hat sich zwar vieles zum Positiven verändert, höhere Frauenerwerbsquote, höhere Bildungsabschlüsse, mehr Frauen in Führungspositionen – dennoch sind Arbeit und Einkommen immer noch ungleich verteilt“, betonte die Vorsitzende der SPÖ-Frauen Steiermark Elisabeth Grossmann bei der Gala-Matinee anlässlich des Internationalen Frauentages im Veranstaltungszentrum Feldbach. „Gleiche Arbeit gleicher Lohn – Gleichberechtigung auf dem Papier ist zu wenig! Es müssen die Strukturen weiter geändert werden, die Frauen benachteiligen und belasten!“

Sattler AG erweitert Vorstand

Podiumsdiskussion über die Zukunft Europas

Seit 2007 wird die Sattler-Gruppe mit 675 Mitarbeitern von Vorstandsvorsitzendem Herbert Pfeilstecher und Alexander Tessmar-Pfohl als Vorstandsmitglied geführt. Nun wird der Vorstand um Lisbeth Wilding erweitert. Damit wird man den angestiegenen Anforderungen der durch den Kauf der Marke Outdura in den USA entstanden ist gerecht. Wilding ist bereits seit sieben Jahren als Prokuristin im Unternehmen tätig.

„In welche Richtung soll sich die Europäische Union entwickeln?“, fragte Helmut Schöffmann eine prominent besetzte Runde „am grünen Teppich“ in der Landstube des Landtages Steiermark. Es diskutierten auf Einladung des Landtagspräsidenten Franz Majcen und Vizerektor Martin Polaschek, Alfred Gusenbauer, Franz Fischler, Andreas Mölzer, Stefan Storr gemeinsam mit sieben Bürgerinnen und Bürgern aus fünf europäischen Staaten. Einig war man sich, dass eine Kopie des Modells der USA für Europa nicht funktioniert.

Transporteure gegen LKW-Mauterhöhung

Erneut wird im Bundesministerium laut über eine Erhöhung der Lkw-Maut um 25 Prozent nachgedacht. Diesen jüngsten Vorstoß von Infrastrukturministerin Doris Bures kritisiert Albert Moder, Obmann der steirischen Transporteure, aufs Härteste: „Es kann nicht sein, dass die Transportwirtschaft doppelt und dreifach zur Kasse gebeten und damit die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten heimischen Wirtschaft aufs Spiel gesetzt wird.“ April 2013

Fotos: SPÖ, Scoop and spoon, Lukas Grumet, Sattler AG

Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl

Die Agentur Scoop and Spoon hat für Schmuck Pachleitner eine App zur Schmucksuche entwickelt. Jedes Schmuckstück kann als Favorit gespeichert und via Facebook, Twitter oder Mail geteilt werden. Zusätzlich können einzelne Kampagnen per CMS eingespielt werden. Michael Ksela, CEO von Soop and Spoon: „Mit der neuen App öffnet sich Pachleitner Schmuck weiter einem jungen Publikum.“


M E N SCH E N

Fotos: Jimmy Lunghammer, WB Steiermark, Büro Landesrat Seitinger, Frau in der Wirtschaft Oberwart

30 Jahre Bauakademie Steiermark

Mit einem Festakt beim ersten Baulehrlingscasting feierte die Bauakademie ihr 30-jähriges Jubiläum. Sie ist der führende Bildungsanbieter der Bauwirtschaft Österreichs und bietet Weiterbildungsmaßnahmen an acht bundesweiten Standorten an. „Das Angebot der Bauakademie deckt alle funktionellen Ebenen vom Lehrling über den Facharbeiter und Polier bis hin zum Bauleiter, Bautechniker, Baukaufmann und Baumeister ab“, so Landesinnungsmeister Alexander Pongratz.

Ladies’ Lounge im Burgenland

Steiermark wird EUWasserdrehscheibe

Traumapädagogische WG eröffnet

Steirische Malerlehrlinge erbringen Top-Leistungen

"Entgegen den österreichweiten Zahlen liefern die steirischen Malerlehrlinge Spitzenleistungen. 88,2 Prozent der Lehrabschlussprüfungen werden erfolgreich abgeschlossen und sind dabei österreichischer Spitzenreiter", so Harald Hack, Landeslehrlingswart der steirischen Maler.

Neue Meisterwelten Steiermark

Die Meisterwelten Steiermark kann drei neue Mitgliederbetriebe präsentieren. Energiesysteme Heinz Senemann, die Tortenkomponisten und Treppenbau Maindl wurden als Partnerbetriebe der Meisterwelten Steiermark ausgezeichnet. „Meisterinnen und Meister, die mit Herz und Hirn arbeiten, profitieren mit Umsatz und Gewinn. Eine Genossenschaft wie die Meisterwelten Steiermark trägt maßgeblich dazu bei“, erklärt Claudia Brandstätter, die kürzlich eine Trendstudie für die Meisterwelten durchgeführt hat.

Auf Initiative der EU-Kommission wurde 204 die EU-Wasserplattform gegründet. Dabei soll die Zusammenarbeit von Forschung und technischer Entwicklung in der Wasserwirtschaft forciert werden. Nun ist auch die TU-Graz mit an Bord, wo ein Sekretariat des Delegiertenkonsortiums eingerichtet wird. „Diese Schaltstelle soll sicherstellen, dass Graz und damit die Steiermark auch weiterhin eine wichtige Position auf dem Gebiet der wasserwirtschaftlichen Forschung einnehmen kann“, betont Wasserlandesrat Johann Seitinger.

„Frau in der Wirtschaft Oberwart“ lud zur Ladies’ Lounge in das Textilfachgeschäft Friedrich Moden nach Pinkafeld. Mehr als 30 Unternehmerinnen und wirtschaftlich engagierte Frauen kamen zur Veranstaltung, um Netzwerke zu knüpfen und um interessante Vorträge zu hören. Bezirksvorsitzende Sandra Spiegel: „Die Veranstaltungsreihe Ladies’ Lounge soll den Zusammenhalt von wirtschaftlich tätigen Frauen weiter stärken.“

Seit Februar ist die neue Traumapädagogische Wohngemeinschaft Trofaiach in Betrieb. „In der Jugendwohlfahrt stehen wir in der Steiermark vor der Herausforderung, dass immer mehr Minderjährige aufgrund schwerer traumatischer Erlebnisse in unseren regulären Jugendwohlfahrtseinrichtungen nicht betreut werden können. Durch unser neues Pilotprojekt in Trofaiach bieten wir für diese Kinder und Jugendlichen nun eine passende Unterstützung zur Heilung ihrer seelischen Wunden“, erklärt Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser.

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Sozialpartnerschaftliches Einspringen für Kulm 2014

Zehn Monate vor dem nächsten großen steirischen WintersportEvent rührt Organisator Hubert Neuper kräftig die Werbetrommel für den Skiflug-Hit am Kulm. Er lud die steirischen Sozialpartner zum gemeinsamen Skispringen auf die Tauplitzalm ein, wo er seinen Gästen den Weltcupbewerb näher brachte. Gewerkschaft, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung sollen gemeinsam möglichst viele ihrer Mitglieder im kommenden Winter zum Skiflug-Weltcup an den Kulm locken.

Junge Wirtschaft Oberwart besucht Jungunternehmer des Jahres

Im Rahmen der Vorstandssitzung der Jungen Wirtschaft Oberwart wurde die UTB Laser und Vermessungstechnik GmbH besucht. Geschäftsführer Ingmar Ulreich führte durch das Gebäude. Im Oktober 2012 gewann Ulreich den burgenländischen Jungunternehmerpreis der Jungen Wirtschaft.

Die besten Osterspezialitäten ausgezeichnet

Boehlerit unter den Top 10 der heimischen Patente

Boehlerit Kapfenberg schafft mit Werkzeugen auf Basis von Nanotechnologie den Sprung unter die Top 10 der österreichischen Patente. Die extrem belastbaren Werkzeuge werden etwa zum Fräsen von Gusseisen oder Stahl verwendet. Vergeben wurde die Auszeich20

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„Sport und Sponsoring – das eine ist ohne dem anderen nicht möglich“, das war der Tenor der ersten im_puls-Diskussionsveranstaltung des BSA-Steiermark in diesem Jahr auf Einladung von BSA-Vorsitzender Landesrätin Bettina Vollath und Vorstandsdirektor Bernhard Türk, BSA-Fachgruppenvorsitzenden Wirtschaft & Arbeit (Präsident ASVÖ Steiermark und Vorstandssprecher Energie Steiermark) sowie Günter Abraham, der Leiter der Sportabteilung des Landes Steiermark.

Neue Obfrau bei der Holzindustrie

Raiffeisen Award vergeben

Die erfolgreichsten Raiffeisenbanken der Steiermark sind mit dem Raiffeisen Award ausgezeichnet worden. Die Sieger waren die Raiffeisenbanken Großsteinbach, Wildon-Lebring, Großwilfersdorf und Gröbming. Den Gesamtsieg konnte die Raiffeisenbank Großsteinbach für sich entscheiden. Überreicht wurden die Preise von Generaldirektor Markus Mair.

Monika Zechner hat die Führung der steirischen Fachgruppe der Holzindustrie von Hans Schaffer übernommen. Zechner führt seit knapp 30 Jahren mit ihren Ehemann Rudi ein Bauholzsägewerk nahe Graz und engagierte sich immer wieder für die Holzbranche. Die Fachgruppe der Holzindustrie zählt 315 Betriebe mit 6.061 Beschäftigten. nung vom Fachverlag „Invent“ in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Patentamt. Im Bild, v.l.n.r.: Das patente Team bei Boehlerit: Dr. Ronald Weißenbacher, F&E Leitung, Dr. Reinhard Pitonak, F&E Verfahrensentwicklung Beschichtung, Dr. Arno Köpf, F&E Produktentwicklung & Patentmanagement.

April 2013

Fotos: Junge Wirtschaft Oberwart, Austria Nordic Veranstaltungs GmbH, LK Steiermark, BSA Steiermark, WK Steiermark, Raiffeisen, Merkur, Klaus Morgenstern, Philip Platzer, boehlerit, Erste Bank und Sparkassen, Binder+Co

Bei der Schinkenprämierung 2013 der Landwirtschaftskammer wurden insgesamt 50 köstliche Osterschinken-Spezialitäten von 106 bäuerlichen Handwerksbetrieben mit Gold prämiert. „Franz und Bettina Handl aus Allerheiligen bei Wildon katapultierten sich mit drei Goldmedaillen an die absolute Spitze“, gratuliert LK-Präsident Gerhard Wlodkowski.

Sport – Selbstzweck oder Wirtschaftsfaktor?


aktipp aktipp Merkur eröffnet in Voitsberg

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Der neu gebaute Merkurmarkt in Voitsberg präsentiert sich auf mehr als 1.600 m² mit einem besonderen Marktplatzkonzept. Unter dem Titel „Merkur grün“ achtet man auch auf die Umweltbilanz des Marktes. So sind die Tiefkühlgeräte besonders sparsam und mit effizienter LED-Beleuchtung ausgestattet. 51 Mitarbeiter sind im neuen Supermarkt beschäftigt, berichten die Merkur-Vorstände Klaus Pollhammer und Michael Franek.

Anerkennungspreis „Beispielhafter Wohnbau“

Am 13. März wurden im Kulturhaus in Bruck acht Bauprojekte mit dem Anerkennungspreis für beispielhaften Wohnbau ausgezeichnet. Insgesamt 60 steirische Projekte wurden von einer fachkundigen Jury beurteilt. „Der geförderte Wohnbau hat eine wesentliche gesellschaftliche und soziale Funktion dadurch, dass er das Wohnen leistbar macht. Darüber hinaus ist der Wohnbau in der Steiermark eines der wichtigsten Elemente, die heimische Wirtschaft anzukurbeln“, erklärt Landesrat Johann Seitinger.

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AK-Präsident Walter AK-Präsident Walter Rotschädl Rotschädl

Red Bull Ring startet in die Sommersaison

Am ersten April startet der Red Bull Ring in seine dritte Sommersaison. Besucher können am Ostermontag beim Driving Experience Day mit PS-starkem Spielzeug auf und abseits der Rennstrecke Gas geben. Neue Fahrzeuge wie die Nissan 370Z oder die Offroad-Buggies stehen zum Testen bereit. Der schönste Spielplatz Österreichs öffnet seine Pforten ab 8:30.

Im vergangenen Jahr konnte Binder+Co den Umsatz um 6,7 Prozent auf 87,16 Millionen Euro steigern. Auch die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Es gingen 13,8 Prozent mehr Aufträge ein als 2011. „2012 war ein weiteres Wachstumsjahr für Binder+Co, und das in zweierlei Hinsicht. Wir haben nicht nur beim Umsatz zugelegt, sondern auch weiter in unsere Internationalisierung investiert“, freut sich Karl Grabner, Vorstandsmitglied bei Binder+Co.

April 2013

AK: Steuerschulden eintreiben

Teilzeitfalle als Versorgungslücke

Zum Weltfrauentag präsentierten Erste Bank und Sparkasse eine repräsentative Umfrage zum Finanzverhalten von Frauen. Durchschnittlich legen Frauen in Österreich 247 Euro monatlich zur Seite, das sind 131 Euro weniger als Männer. Hauptgrund sind die Einkommensunterschiede. Bei der Veranlagung des Geldes steht bei Frauen die Sicherheit im Vordergrund, sagt Anneliese Hofstätter, Leiterin des Private Banking.

Die steirischen Unternehmen schulden dem Fiskus mehr als 173 Millionen Euro. AK-Präsident Walter Rotschädl fordert die Finanzämter auf, verstärkt zu kontrollieren und die offenen Steuern einzutreiben. Der Löwenanteil sind dabei ausstehende Umsatzsteuer und Einkommenssteuer. „Es ist an der Zeit, dass die Finanzministerin die vorhandenen personellen Ressourcen zielgerichteter einsetzt“, so Rotschädl.

AK-Rechtsschutz: 37,5 Millionen für die ArbeitnehmerInnen

Eine Erfolgsbilanz zieht AKPräsident Walter Rotschädl über den Rechtsschutz 2012: In Arbeitsrechtssachen erkämpften die AK-ExpertInnen 12,2 Millionen Euro für AK-Mitglieder, weitere 25,3 Millionen wurden für ArbeitnehmerInnen, die von einer Insolvenz betroffen waren, realisiert. Werbung Werbung

Binder+Co wächst auch 2012

Der AK-Rechtsschutz ist Der eine AK-Rechtsschutz Erfolgsstory, der ist im eine Erfolgsstory, im abgelaufenen Jahrder 2012 AK-Präsident abgelaufenen Jahr 2012 ein weiteres Walter Kapitel hinein weiteres Kapitel zugefügt wurde. Alleinhinin Rotschädl zugefügt wurde. Allein in Arbeitsrechtssachen haben Arbeitsrechtssachen haben die AK-ExpertInnen für undie unDerAK-ExpertInnen AK-Rechtsschutz ist sere Mitglieder 12,2für Milliosere Mitglieder 12,2der Millioeine Euro Erfolgsstory, im nen auf gerichtlichem nen Euro auf gerichtlichem abgelaufenen Jahr 2012 oder außergerichtlichem oder außergerichtlichem ein weiteres Kapitel Weg erkämpft. Geld, hindas Weg erkämpft. das zugefügt wurde.Geld, Allein in den betroffenen Arbeitden betroffenen ArbeitArbeitsrechtssachen haben nehmerInnen zustand, das nehmerInnen zustand, die AK-ExpertInnen für das unihnen ohne unser Eingreifen ihnen ohne unser Eingreifen sere Mitglieder 12,2 Millioaber schlicht und einfach aber schlicht und einfach nen Euro auf worden gerichtlichem vorenthalten wäre. vorenthalten worden wäre. oder außergerichtlichem »Erfolgsbilanz 2012« Weg erkämpft. Geld, das »Erfolgsbilanz den betroffenen2012« ArbeitÄhnlich imposant liest sich nehmerInnen zustand, das Ähnlich imposant liest sich die des „InsolvenzihnenBilanz ohne unser Eingreifen die Bilanz des „Insolvenzschutzverbandes Araber schlicht und der einfach schutzverbandes der ArbeitnehmerInnen“ vorenthalten worden (ISA), wäre. beitnehmerInnen“ (ISA), der von AK und ÖGB geder von AK und 2012« ÖGB ge»Erfolgsbilanz meinsam getragen wird. Für meinsam getragen wird. Für mehr als 4500 KollegInnen, mehr 4500 von KollegInnen, Ähnlich imposant liest die imals Vorjahr einersich Indie im Vorjahr von einer InBilanz „Insolvenzsolvenz ihresdes Unternehmens solvenz ihres Unternehmens schutzverbandes der Arbetroffen waren, konnten betroffen waren, konnten beitnehmerInnen“ (ISA), 25,3 Millionen Euro reali25,3 Millionen Euro realider von AK und ÖGB gesiert werden. Diese Zahlen siert werden. Diese Zahlen meinsam getragen wird. Für unterstreichen, dass der unterstreichen, dass der mehr als 4500 KollegInnen, kostenlose Rechtsschutz kostenlose Rechtsschutz die im Vorjahr von einer Infür AK-Mitglieder unverfür AK-Mitglieder unversolvenz ihres Unternehmens zichtbar ist. Die Kompetenz zichtbar Die Kompetenz betroffen waren, konnten und das ist. Know-how der AKund das Know-how derrealiAK25,3 Millionen Euro ExpertInnen machen sich ExpertInnen machen sich siertdie werden. Diese ArbeitZahlen für steirischen für die steirischen Arbeitunterstreichen, der nehmerInnen im dass wahrsten nehmerInnen im wahrsten kostenlose Rechtsschutz Sinn des Wortes bezahlt. Sinn des Wortes bezahlt. für AK-Mitglieder unverzichtbar ist. Die Kompetenz und das Know-how der AKExpertInnen machen sich für die steirischen ArbeitnehmerInnen 21 F A Z im i t wahrsten Telefon: 05 7799-0 Sinn des Wortes bezahlt. Telefon: 05 7799-0


FH Joanneum stellt Studierende ins Rampenlicht

Graz: Modellregion für Elektromobilität

Seit 2010 ist der Großraum Graz eine von acht Modellregionen für Elektromobilität. Auch 2012 wurden vom Klima- und Energiefonds Projekte zum Thema Elektromobilität ausgeschrieben, um Erfahrungswerte der Modellregionen untereinander zu verbinden. Insgesamt fünf Projekte aus der Region erhielten den Zuschlag für die Ausschreibung und damit die Hälfte des österreichischen Fördervolumens. „Es geht um die Frage der Nachhaltigkeit, um das Zurückdrängen fossiler Energieformen und die Bereitstellung erneuerbarer Energie“, sagt der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.

Jazz-Brunch im Novapark

Über 150 Gäste durften Nov ap a rk- G e s c h ä f t s f ü h r er i n Natascha Koschutnig und Hoteldirektor Werner Povoden zum Jazz-Brunch begrüßen. Diesmal beeindruckte die Band „3Jazz“ unter der Leitung von Gunther Schuller mit ihrer Musik das Publikum. Kulinarisch verwöhnt wurden unter anderem auch die Grazer Künstlerin Sabine Schilcher-Asen und Pianist Michel Nikolov.

Beim neuen Außenauftritt der FH Joanneum sind die Studierenden prominent vertreten. Aus allen sechs Departments rekrutiert, verleihen sie der Fachhochschule ein Gesicht und präsentieren ihre persönlichen Erfolgsgeschichten. Sie stehen dabei auch für die persönliche Beratung von Studieninteressierten, zum Beispiel am Tag der offenen Tür, der am 16. März in Graz und am 22. März in Kapfenberg stattfand.

Zehn Jahre Tagungsmesse

Sehr genussvoll wurde gestern die 10. Tagungsmesse von Steiermark Convention, der Angebotsgruppe von Steiermark Tourismus im Bereich Geschäftstourismus, im roomz Graz begangen. Mehr als 260 Besucher steirischer Unternehmen konnten sich bei 51 Ausstellern informieren, Kontakte knüpfen und auch gleich einkaufen. Die gute Zusammenarbeit mit anderen Convention Bureaus hatte zum Anlass, dass auch das Convention Bureau Oberösterreich und das Conventionland Kärnten mit dabei waren.

Börsenabend der Steiermärkischen Sparkasse

Das Private Banking-Team der Steiermärkischen Sparkasse lud zum ersten Börsenabend im neuen Jahr ausgewählte Kunden ein. Diskutiert wurde das Thema „Anlagestrategien zwischen Zinstälern und Risikohöhen“. Franz Gschiegl, Vorstand Erste Sparinvest KAG, empfahl in seinem Vortrag trotz niedrigen Zinsniveaus in Alternativveranlagungen abgestimmt auf die Risikoneigung zu investieren. Christian Heger, Chief Investment Officer von Hongkong Shanghai Bank Global Asset Management, zeigte die volkswirtschaftlichen Vergleiche zwischen USA, Eurozone und Weltwirtschaft auf.

Verstärkung bei ÖBV Graz

Seit Beginn dieses Jahres verstärkt die ausgebildete Versicherungsexpertin Andrea Manokyan das Team der Österreichischen Beamtenversicherung im ÖBV Büro in Graz-Gösting in der Plabutscherstraße 63. Frau Manokyan kann eine langjährige Praxis im Versicherungswesen aufzuweisen und hat mehrere fundierte fachspezifische Ausbildungen berufsbegleitend absolviert. 22

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Salis & Braunstein präsentierten Opel Adam

Zum 75. Jubiläum von Salis & Braunstein präsentierte der Autohändler am 7. März den neuen Opel Adam. „Adam bietet schier unbegrenzte Individualisierungsmöglichkeiten und hochwertige Technologien für urbane Mobilität mit dem optimalen Fun-Faktor“, ist Salis & Braunstein-Inhaber Philipp Gady überzeugt. April 2013


NEUES AUS DER HAUPTSTADT

Ein großer Vogel landete in Graz

Die steirische Firma IAF setzte eines der größten Flugzeuge der Welt ein, um ihre Produkte vom Flughafen Graz in die USA zu bringen. Das Unternehmen aus Frauental hat in den vergangenen Monaten für eine Eindampf- und Kristallisationsanlage für Westlake Chemicals in den USA einige schwergewichtige Komponenten hergestellt. Die Anlage wird in Houston, Texas, errichtet. Transportiert werden die Teile mit einer Antonov-124.

Die Steiermärkische Sparkasse unterstützt den Musikverein für Steiermark bereits in der sechsten Spielsaison als Hauptsponsor. Die stimmige Zusammenarbeit ermöglichte am 14. Februar ein weiteres Programmhighlight. Franz Welser dirigierte die Wiener Philharmoniker. Auf dem Programm standen auch die Werke Franz Schuberts, der vor 190 Jahren die Ehrenmitgliedschaft des steirischen Musikvereins erhielt. Nach dem Konzert lud der Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse, Gerhard Fabisch, den Stardirigenten und das Ensemble zum Empfang in die Repräsentationsräume des SparkassenCenters.

LWK lehnt FruturaGlashaus ab

Die kritische Haltung der Landwirtschaftskammer zum Großglashausprojekt der Firma Frutura hat sich mittlerweile verfestigt. LK-Präsident Gerhard Wlodkowski begründet: „Das Großprojekt würde bäuerliche Familienbetriebe unter starken Kostendruck bringen und mittelfristig verdrängen.“ So würden viele Arbeitsplätze in der bäuerlichen Gemüseproduktion verloren gehen.

Jobticket: Mehr Mobilität für Mitarbeiter

Die Graz Holding bietet ab sofort ein preiswertes Mobilitätsangebot für Grazer Unternehmen an. Das Jobticket stellt einen Gutschein in variabler Höhe dar, der je nach Wunsch des Unternehmens für den Kauf einer personalisierten Jahres- oder Halbjahreskarte gutgeschrieben wird. Ab dem Kauf von 50 Jobtickets gibt es Rabatte. Den Mitarbeitern soll so der Umstieg auf Bus und Straßenbahn schmackhaft gemacht werden.

Trigos: 35 Einreichungen aus der Steiermark

Corporate Social Responsibility (CSR) ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung. Das zeigt auch das Trigos Preis. Die begehrte CSR-Trophäe zeichnet Unternehmen aus, die ihre soziale Verantwortung über das gesetzliche Maß hinaus wahrnehmen. 35 steirische Unternehmen haben sich für den Preis beworben, so viele wie aus keinem anderen Bundesland. Mitte April sollen die Nominierten bekannt gegeben werden, kündigt Juryvorsitzende Herta Stockbauer, Vorstandsmitglied der BKS Bank, an.

Nächtigungen: Landeshauptstädte legen zu

Der österreichische Tourismus legte seit dem Rekordwert des Jahres 1992 bei den Gästenächtigungen um 0,5 Prozent zu. Im Vergleich dazu stiegen die Nächtigungen in den Landeshauptstädten im Zeitraum 1992 bis 2012 um 62,5 Prozent. „Der Boom im Städtetourismus ist keine Eintagsfliege, sondern Realität in Europa und damit auch in Österreich“, erklären Norbert Kettner, Vorsitzender der ARGE Städte, und Graz-Tourismus Geschäftsführer Dieter Hardt-Stremayr.

Der neue ŠKODA Octavia

Helmut-List-Halle mit neuer App Drei ÖsterreichPremieren auf der Autoemotion

Von 15. bis 17. März pilgerten die autobegeisterten Steirer zur Grazer Messe. Wittwar bot dabei drei ganz besondere Österreich-Premieren: Der neue Mercedes Benz CLA, die neue E-Klasse und der SLS AMG Coupé Electric Drive konnten bestaunt werden. April 2013

Die Helmut-List-Halle-App von Scoop and Spoon ist ein neues Highlight und soll die Serviceleistung für eine der herausragendsten Konzerthallen Österreichs steigern. Alle Veranstaltungen sind auf einen Blick verfügbar und können in den persönlichen Kalender integriert werden. Tickets können via App gekauft werden. Apple hat die App in ihre Sammlung „neu und beachtenswert“ aufgenommen.

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Fischer, FH Joanneum, Novapark, Steiermärkische Sparkasse (2), ÖBV, Harry Schiffer, Flughafen Graz, Gady, Wittwar,

Steiermärkische Sparkasse sponsert Musikverein

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Foto: J. J. Kucek


DAS FAZITGESPRÄCH

DAS GEN des Unternehmers Allzu viel Schmuck darf man sich bei einem Industrie-Präsidenten nicht erwarten. Ein schlichter und funktionaler Bau im Grazer Industriegebiet ist der Firmensitz des Grazer Armaturen-Werk (GAW) und Hauptquartier der gesamten GAW Holding. Ihr Chef Jochen Pildner-Steinburg scheint sich hier zwischen Lagerhallen, Baustelle und dem nahen Sturzplatz wohlzufühlen. Auch in den Besprechungsräumen gibt es keine Spur von Prunk. Nur ein paar Malereien bringen Farbe in den Raum. Einzige Auffälligkeit: Eine alte Karte der Steiermark, auf der die Industriebetriebe verzeichnet sind – offensichtlich aus einer Zeit, zu der die Steiermark noch stolz darauf war, ein Industrieland zu sein. VON JOHANNES TANDL UND MICHAEL THURM

Herr Pildner-Steinburg, als Präsident der steirischen Industriellenvereinigung (IV) veröffentlichen Sie regelmäßig eine Konjunkturumfrage, bei der Sie die Erwartungen der steirischen Unternehmen abbilden. Einige Fragen davon hätten wir gern von Ihnen beantwortet, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie gut es Ihrem Unternehmen, der GAW Technologies, geht. Die erste Frage ist immer: Wie beurteilen Sie derzeit die Geschäftslage? Gut.

Zum Glück der Kaufleute gehört schon auch das Jammern. Der DreiMonats-Ausblick stimmt sehr genau, über sechs Monate wird die Entwicklung meist zu pessimistisch prognostiziert. Das bezweifle ich. Wir waren bei der Krise 2008 diejenigen, die aufgrund des Gefühls der Unternehmer wesentlich früher gemerkt haben, was mittel- und langfristig passiert. Und im Hinblick darauf wollen wir natürlich das Umfeld für die steirische Wirtschaft verbessern.

Und in sechs Monaten? Gleichbleibend.

Wenn wir uns die Probleme anschauen, über die gejammert wurde, von der Wirtschaftskrise über die Staatsschuldenkrise bis zur Eurokrise: Alle haben den großen Kollaps an die Wand gemalt, aber bis auf zwei deutliche konjunkturelle Dellen ist dieser in Zentraleuropa ausgeblieben. Die Aktienindizes steuern wieder munter auf neue Höhen zu. Also die Korrelation zwischen Aktienmarkt und Realwirtschaft lasse ich nicht mehr gelten. Das hat sich in den letzten Jahren auseinanderentwickelt. Wir haben von Beginn an eine Strukturkrise vorausgesagt. Und nur weil die momentanen Konjunkturdaten und Voraussagen etwas besser sind, dürfen wir nicht vergessen, dass die Strukturkrise noch lange nicht hinter uns liegt.

Wie steht es um die Ertragslage? Durchschnittlich. Damit gehören Sie offensichtlich zu den zwei Dritteln, die trotz der »Krise« sagen: Es ist alles in Ordnung und wird mittelfristig so bleiben, wie es ist. Trotzdem haben wir den Eindruck, dass diese Konjunkturumfrage, die von der IV jedes Quartal veröffentlicht wird, ein beliebtes Druckmittel gegenüber der Politik ist. Nein, nein, nein. Sie ist kein Druckmittel, sondern eine sehr klare Form, um das Geschäftsklima darzustellen. Es besteht immer ein Unterschied zwischen der tatsächlichen Situation und dem subjektiven Gefühl der Unternehmer. Viele Umfragen beschreiben eine allgemeine Lage – wir versuchen zumindest die Unterschiede zwischen den Branchen zu berücksichtigen. Sie können heute einen industriellen Anlagenbauer wie die Andritz AG oder uns nehmen, die sagen: Uns geht es gut, wir haben keine Probleme. Wenn Sie die gleiche Frage in der Bau- oder Elektroindustrie stellen, werden Sie merken, denen geht es nicht gut. Die Automobilindustrie wird sagen: Im Moment alles gut, aber auf sechs Monate gesehen wissen wir überhaupt nicht, wie wir planen sollen. Solche Unterschiede abzubilden ist wichtig, um die Wirtschaftslage zu verstehen.

Welches von all den Problemen, die als »Krise« zusammengefasst werden, ist das drängendste? Die Staatsschulden in Europa sind sicher ein riesiges Problem ... Auch für Unternehmen? Selbstverständlich. Viele, die im Bereich der Infrastruktur tätig sind, und alle, die von öffentlichen Investitionen abhängig sind, hängen da mit drinnen. Und wir sehen auch, dass diese Unternehmen im Moment die größten Probleme haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine Art Krise in der Krise haben – einen Wandel in der Weltwirtschaft. Da verschiebt sich vieles gerade in Richtung Asien und Südamerika.

Jochen Pildner-Steinburg wurde 1947 in Graz geboren und studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Im Familienunternehmen, dem Grazer Amaturen-Werk (GAW), das sein Vater 1951 gegründet hat, ist er seit 1972 tätig. Bereits 1974 übernahm er die Geschäftsführung. Das Unternehmen gehört heute zu gleichen Teilen ihm und seinem Bruder. Seit 1998 ist Pildner-Steinburg im Vorstand der Industriellenvereinigung Steiermark (IV) und seit 2004 ihr Präsident. Dieses Amt hat er außerdem beim Eishockeyverein »Moser Medical Graz 99ers« inne. APRIL 2013

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DAS FAZITGESPRÄCH Ich habe den Eindruck, dass auch Krisen ihre Konjunkturzyklen haben. Vor zwei Jahren war es vor allem die Bildungskrise, die für alle Probleme verantwortlich gemacht wurde. Die besteht noch immer. Daran hat sich nichts geändert. Leider. Ist die Bildungskrise strukturell bedeutender als die monetären Krisen? Ich würde da kein Ranking veranstalten. Wir haben eine Vielzahl von Problemen: Wir haben eine Krise im Bildungssystem, wir haben eine kritische Entwicklung bei der Demografie. Wir zeugen in Zentraleuropa zu wenig Nachwuchs und der Mangel in der Bildung verschärft natürlich das Nachwuchsproblem für die Industrie. Wir bekommen keine Facharbeiter mehr und dieses Problem gehört für mich auch zu der Strukturkrise, die ich angesprochen habe. Welche Rolle spielt noch klassische Wirtschaftspolitik? Es scheint sich ja vor allem um Krisenbewältigungspolitik, Bildungspolitik und sogar Familienpolitik zu drehen. Also vor allem im klein- und mittelständischen Bereich spielt Wirtschaftspolitik, die auch immer Steuerungspolitik ist, noch eine wichtige Rolle. Auch wenn es da regional große Unterschiede gibt. Als die chinesische Regierung 2008 rund 500 Milliarden Euro auf kurzem Weg in ihre Wirtschaft investiert hat, war das ein enormer Impuls für viele Länder wie Deutschland, für die wir Zulieferer sind. Hilft oder schadet der Euro als gemeinsame Währung unserem Wirtschaftsraum? Wenn Sie mich als exportierenden Unternehmer fragen, brauchen wir ihn in jedem Fall, weil er uns im Vergleich zu den internationalen Mitbewerbern Stabilität bringt. Inzwischen akzeptieren die Wachstumsländer in Ostasien den Euro und bestellen auch darüber. Das ist ganz klar eine Erleichterung und vor allem bringt uns das Sicherheit. Wenn wir uns die Kaufkraft anschauen, muss ich Folgendes sagen: Wir leben in Europa großteils in einem gesättigten Markt. Auch wenn das manchmal anders dargestellt wird: Die Menschen haben bereits sehr hohe Einkommen in Zentraleuropa. In Südeuropa sieht das inzwischen wieder anders aus. Das ist richtig. Was wir aber durch erhöhte Einkommen an Konsum generieren können, das fließt in Importprodukte. Welche Konsumgüter werden denn hierzulande noch für den Normalbürger produziert? Die ganze Unterhaltungselektronik kommt aus Asien, viele Grundstoffe werden importiert. Wir haben aber immer noch einen Exportüberschuss. Das ist schon richtig. Und zwar dank der Wachstumsmärkte, die unsere Produktionsgüter nachfragen. Sehen Sie nicht die Gefahr, dass Europa als Kunde ausfällt und wir uns die Produkte aus Asien nicht mehr leisten können? EU-Kommissar Antonio Tajani hat vor Weihnachten ganz richtig gesagt: Wir brauchen mehr Industrie in Europa. Wenn wir von Griechenland sprechen, dann müssen wir wissen, dass dort weniger als 10 Prozent Industrie sind. Wo sind die Probleme in Italien? Im Süden, wo keine Industrie zu Hause ist. Großbritannien hat eine Deindustrialisierung durchgeführt, die jetzt mit Müh und Not zurückgedreht wird. Warum ist Österreich denn mit verhältnismäßig hohen Wachstumsraten aus der Krise gekommen? Weil wir einen hohen Industrieanteil haben. Das müssen all die ewigen Zweifler mal kapieren, die immer denken, der Tourismus sei so wichtig. Der ist schon wichtig, weil nur alle gemeinsam Wirtschaft sind. Aber wir werden es nicht schaffen, mit nicht wertschöpfenden Bereichen unseren Wohlstand zu halten. Da kannst du Turnübungen machen, wie du willst. 26

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Sie betonen gern die Bedeutung der Industrie – etwa 37 Prozent der Wertschöpfung werden dort geschaffen, nur vier Prozent im Tourismus. Trotzdem glauben immer noch viele, dass wir vom Tourismus leben – was machen Sie in Ihrer Kommnikation falsch? Wir machen da nichts falsch. Wir versuchen seit Jahrzehnten zu propagieren, dass die Steiermark nicht nur über das grüne Herz vermarktet wird. In diesem Land herrschen doch vernünftige Synergien zwischen allen. Heute sind wir endlich so weit. Mit einer Ausnahme: dem Schladming-Wahn der letzten Weltmeisterschaft. Ich dachte, bei dem Thema haben Sie sich inzwischen beruhigt. Nana, da bleibe ich dabei. Dort kann man einen Kongress mit 300 Leuten veranstalten und es bleiben noch immer 1.800 Plätze frei. Aber das ist ein anderes Thema. In den letzten Jahren hat es schon besser geklappt, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben. In den internationalen Standortrankings rutscht Österreich trotzdem überall ab. Was passiert da? Das hat schon auch etwas mit der politischen Einflussnahme zu tun, damit, dass die politische Qualität in diese Rankings einfließt. Dort geht es nicht nur um Wirtschaft, sondern auch um Bildung und Korruption. Ist Korruption tatsächlich ein Problem für ein international aufgestelltes Unternehmen wie Ihres? Also wir merken es überhaupt nicht. Wir machen aber auch kaum kommunale Aufträge. Verlieren Sie Aufträge, weil Österreich latent unter Korruptionsverdacht steht? Wir selbst nicht, aber ich kenne Unternehmen, die sich deswegen schwertun. In manchen Bereichen wirst du deshalb gar nicht zur Ausschreibung zugelassen oder zumindest schräg angeschaut. Wir hatten mal einen Kunden in Indonesien, wo auch wir drei Monate Stillstand hatten, weil wir nachweisen mussten, dass wir mit Korruption nichts am Hut haben. Das wurde sehr genau genommen. Was jetzt mit dieser Compliance-Entwicklung passiert, also der ständigen Selbst- und Fremdüberwachung, dass alle Regeln und Gesetze eingehalten werden, das hindert uns am meisten. Aber gut, auch eine typisch österreichische Entwicklung. Zuerst lassen wir alles zu und dann geht die Pendelbewegung in die andere Richtung. Davon hat man bis jetzt wenig erfahren. Ihre letzten Wortmeldungen im lokalen Leitmedium befassten sich alle mit den Graz 99ers und Ihrer Funktion als Präsident des Eishockeyvereins. Lag das am Saisonende oder ist Ihnen Eishockey manchmal wichtiger als die Industrie? Das ergibt sich ganz einfach. Ich kann Ihnen versichern: Mein Leben besteht aus mehr als den 99ers. Ich verbinde mit Sport aber einen großen und wichtigen Teil meiner Lebensgeschichte. Ich habe ihm, insbesondere dem Eishockey, viel zu verdanken. Ich habe daraus viel gelernt und davon will ich etwas weitergeben, daher kommt mein Engagement. In meinem Interessenranking ist es schon recht weit oben, aber es ist nicht alles. Laut der letzten Schlagzeile, die Sie geliefert haben, wollen Sie gewisse Spieler nicht mehr sehen. Das war eine klare Stellungnahme zu den sportlichen Geschehnissen der letzten Wochen. So ist das im Sport. Und natürlich wird das dann etwas aufgebauscht, weil die Damen und Herren halt eine Headline brauchen. Ich hänge im operativen Geschäft der 99ers nicht drin, aber wenn der eine oder andere, um den man sich bemüht und kümmert, das nicht wertschätzt, dann ist das für mich der Auslöser für solche Aussagen. APRIL 2013


Würden Sie mit Mitarbeitern im eigenen Haus auch so umgehen? Selbstverständlich. Wobei ich diese große Geduld hier im Hause nicht habe. Ich kaufe mir im Unternehmen aber auch keine Mitarbeiter ein. Wir sind ein Familienunternehmen ...

Können Sie da noch ansetzen oder winken Sie da ab? Also die Firma Böhler in Kapfenberg nimmt jährlich etwa 60 Lehrlinge auf, die dann durch eigene Lehrer in den Grundtechniken unterrichtet werden.

Wie hoch ist die Mitarbeiterfluktuation bei einem so strengen Chef? Ganz gering. Auch wenn wir inzwischen schon recht groß geworden sind, ist die GAW immer noch als Familienunternehmen geführt und wir legen Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen und langfristig bleiben. Also hier im Haus haben wir vielleicht im Jahr drei oder vier Leute, die gehen. Und das bei 120 Mitarbeitern.

Das heißt Lesen, Rechnen, Schreiben? Richtig. Obwohl wir übers Rechnen ja kaum noch reden. Aber die Arbeit, die eigentlich die Schule zu tun hätte, die machen zunehmend die Unternehmen. Wir machen das hier auch schon immer. Unsere Ausbilder, unsere Meister setzen sich mit den Lehrlingen am Nachmittag hin und machen Aufgaben.

Foto: J. J. Kucek

Stimmt die häufige Darstellung, dass es für Unternehmer so schwierig ist, Lehrlinge zu finden? Ja, das ist wirklich schwierig. Natürlich hängt das von der Position und dem Ansehen des Unternehmens ab. Auch der Standort spielt eine Rolle. In Graz tun wir uns etwas leichter als die Betriebe im ländlichen Bereich. Aber die Hauptgründe sind die demografische Entwicklung und die Ausbildung. Reden wir dabei von Lehrlingen oder auch von studierten Ingenieuren? Das ist genau das Thema. Wir wollen vor allem klarmachen, dass zwischen diesen beiden keine sozialen Unterschiede bestehen. Lehrling ist für mich eine Standortbestimmung – wir haben inzwischen den Begriff des Industrietechnikers entwickelt, weil wir weg von der abwertenden und falschen Haltung gegenüber Lehrlingen müssen. Wir haben eine Lehre mit Matura, damit eine Berufsausbildung auch noch eine Perspektive nach oben hat. Wer heute einen ernsthaften Lehrberuf im Maschinenbau hat und dort einen Abschluss macht, der sitzt am Ende seiner Lehre in der Steuerwarte einer sündteuren Maschine, die zwei oder drei Millionen Euro kostet. Damit ist er für mich ein Manager. Das ist kein »einfacher Arbeiter«, wie man so gern sagt. Wir haben natürlich auch das Problem, dass viele junge Leute zu uns kommen, die bildungsfern sind. APRIL 2013

Trotz allem, was Sie angeführt haben, gab es unlängst die Meldung, dass es die höchste Lehrlings-Durchfallquote seit 1970 gibt. Jeder sechste Lehrling schafft die Schlussprüfung nicht. Diese Zahlen sind eine vollkommen undifferenzierte Darstellung. In vielen Bereichen des Gewerbes, Handwerks und Handels stimmt das durchaus. Aber in der Industrie haben wir eine 92-prozentige Erfolgsquote. Wir sind uns nämlich dessen bewusst, dass die Ausbildung eines Lehrlings irrsinnig viel Geld kostet – eine Lehrzeit etwa 80.000 Euro für drei Jahre. Es wäre ein Wahnsinn, wenn wir jemanden schlecht ausbilden und derjenige dann durchfällt. Und ich werfe es einigen Ausbildungsbetrieben vor, dass sie die Lehrlinge als billige Arbeitskräfte missbrauchen. Und das ist der falsche Weg. Trotzdem werden auch in der Produktion viele Plätze nicht besetzt. Müsste die Industrie nicht stärker darauf setzen, auch Studenten für sich zu gewinnen? Wenn wir von den MINT-Berufen sprechen, brauchen wir sowohl Facharbeiter, Maturanten mit Lehre und Abgänger der technischen Studiengänge. Und der am besten ausgebildete Mitarbeiter ist nicht der mit dem höchsten Abschluss, sondern derjenige, den wir brauchen. Natürlich gibt es da Konkurrenz. Wenn wir einem Facharbeiter die Möglichkeit geben, sich mit einer Ausbildung zum Industrietechniker höher zu qualifizieren, fehlt der Facharbeiter an anderer Stelle. Das ist ein schwieriger Spagat. FA Z I T

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DAS FAZITGESPRÄCH Ich dachte zum Beispiel auch an die tausenden VWL-Studenten, die im Normalfall alle lesen, rechnen und schreiben können, mit einem Bachelor und einem Notenschnitt von 3,5 aber eher schlechtere Berufschancen im akademischen Bereich haben. Warum wird für Akademiker keine Berufsausbildung angeboten? Das ist schwierig. Aus einem reinen Volks- oder Betriebswirt – ich bin selber einer – kann man keinen Vollbluttechniker mehr machen. Das geht schon in der Jugend los. Aber es gibt im mittleren Management durchaus Bereiche, wo das geht. Ein Betriebswirt kann mit einigen Schulungen in den technischen Verkauf gehen. Aber das ist nicht die entscheidende Größenordnung. Könnten Sie einem 22-jährigen Germanisten eine Perspektive in der Industrie bieten? Ich bin da recht unkonventionell. Ich habe mal ein Buch gelesen, da hieß es: »Stelle den Mitarbeiter ein, den du nicht gebrauchen kannst.« Thomas Krautzer, mein Geschäftsführer in der Industriellenvereinigung, ist ein studierter Historiker. Ein hervorragender Mann, der in jedem Bereich zu gebrauchen ist. Alles geht, wenn ich es schaffe, das unternehmerische Gen zu wecken. Wenn wir uns die steirische IV anschauen, scheint es dieses »unternehmerische Gen« tatsächlich zu geben: Sie sind als Präsident indirekt auf Werner Tessmar-Pfohl gefolgt. Ihre Tochter, die auch bei Ihnen im Unternehmen arbeitet, folgte Alexander Tessmar-Pfohl als Präsidentin der Jungen Industrie. Gibt es in der Grazer Industriepolitik nur diese zwei Familien? Nein, nein. Das ist der falsche Ansatz. Die Familie Knill hat verantwortungsvolle Positionen inne. Es mutet vielleicht in Ihrer Darstellung so an ...

Ich gebe zu, das war etwas überzeichnet. Die Familien Schinko und Kresch gibt es ja auch noch. Und vor meiner Zeit hat es in der IV keinen Pildner-Steinburg gegeben. Und ich glaube, es ist eher positiv, dass ich meine Tochter für industrielle Interessenvertretung gewinnen konnte. Wie schwierig war das? Das war nicht schwer. Aus der Vorbildwirkung heraus hat sie gesehen, dass das eine lobenswerte und wichtige Aufgabe ist. Anderen gelingt das nicht. In der Jungen Industrie haben wir viele hoffnungsvolle Unternehmerinnen und Unternehmer, die zwar alle noch recht jung sind, aber irgendwann einmal kommen werden. Wie sehr mussten Sie Ihre Tochter nötigen, dass sie im eigenen Unternehmen bleibt? Überhaupt nicht. Ich habe eine Tochter und einen drei Jahre jüngeren Sohn und meine Tochter hat in der Maturazeitung als Berufswunsch angegeben: »Die Firma übernehm ich.« Obwohl sie einen Bruder und drei Cousins hat. Dazu kommt, dass sie einen Mann hat, der meine indirekte Nachfolge im Unternehmen bereits übernimmt. Und das ist eine sehr gute Situation, die es nicht überall gibt. In der IV mussten Sie aber sogar die Statuten ändern lassen, damit Sie noch eine dritte Amtszeit anhängen können, weil es keinen aussichtsreichen Nachfolger gab. Das wurde mir ja auch von einigen vorgeworfen – allerdings nicht von der IV. Die Satzungsänderung wurde mit 99 Prozent von der Vollversammlung beschlossen und ich wurde im Amt bestätigt. Das war zu diesem Zeitpunkt die einfachste Lösung. Als ich die

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DAS FAZITGESPRÄCH IV übernommen habe, hat sie einen wesentlichen Schritt gemacht und an Aufmerksamkeit und Einflussnahme gewonnen. Das gab es vorher so nicht und das war ganz wichtig. Was aber nicht gemacht wurde, war die Nachwuchsvorsorge. Es standen immer mal ein paar Namen im Raum. Der eine ist leider ins Ausland gegangen und der andere wurde im Zuge einer unguten Geschichte von den Eigentümern entlassen. Und der dritte, den ich im Auge hatte, ist Georg Knill. Aber einem so jungen Menschen mit Familie und einem großen Unternehmen kannst du das nicht zumuten. Das ist fast ein Fulltime-Job. Als man mich geworben hat, hat man gesagt, dass es zwei, drei Stunden in der Woche sein werden. Inzwischen bin ich manchmal drei Tage in der Woche für die IV aktiv. Und wenn du selbst eine Firma führen musst, ist das schon heftig. Das heißt, Sie machen in der eigenen Firma kein operatives Geschäft mehr? Nein. Und dieses Pensum für die IV war sogar ganz positiv für den Nachfolgeprozess im Unternehmen, weil hier alles etwas beschleunigt wurde. Eine vierte Periode als IV-Präsident wird nicht kommen? Nein, Sie können davon ausgehen, dass ich nach dieser Zeit nicht noch einmal kandidieren werde. Wenn wir schon über Nachfolge reden: Wenn Franz Voves und Hermann Schützenhöfer einmal nicht mehr zur Verfügung stehen – wen wünschen Sie sich als Nachfolger? Da habe ich keinen Wunsch zu äußern.

Das ist Ihnen normalerweise völlig egal. Ich habe nur insofern einen Wunsch, dass ich auf die Vernunft hoffe, dass Nachfolger kommen, die den eingeschlagenen Weg konstruktiv fortführen. Auch das Klima, das im Moment zwischen den beiden herrscht, gilt es zu bewahren. Wir müssen uns ja nichts vormachen: Sie haben vorher fünf Jahre versäumt. Wir wissen, dass politisches Lob von Ihnen selten ist. Der letzte chronische Polit-Kritiker, der die steirische Reformpartnerschaft gelobt hat, war Frank Stronach. Der hat inzwischen trotzdem seine eigene Partei gegründet. Sie haben vor längerer Zeit einmal gesagt, dass Sie nicht zum Politiker geeignet sind. Gilt das nach wie vor? Ja, daran ändert sich nichts. Man wirft mir vor, dass ich gewisse Züge eines Patriarchen habe – die hat der Stronach auch, aber ich weiß darum. Und ich mute mir auch nicht zu, dieses politische Geschäft zu beherrschen. Ich bin halt keiner, der immer den Weg des Machbaren und des kleinsten Kompromisses gehen will. Die Gemeindereform und dieses ganze Theater hätte ich zum Beispiel ganz anders gemacht. Ich werfe der Landesspitze aber nicht vor, dass sie es so gemacht haben, wie es jetzt läuft. Das ist eben der Unterschied. Herr Pildner-Steinburg, vielen Dank für das Gespräch.


investor Fotos: mangalmurtiinvestments, Schoeller-Bank

Steuer Board

Mag. Alexander Hofer

Erweiterte Pendlerpauschale ab 2013

Wer in Aktien investiert, braucht nicht nur Fachwissen, sondern einen kühlen Kopf, um eine Anlagestrategie auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten.

Die Neuregelung der Pendlerförderung wurde im Februar beschlossen und tritt rückwirkend ab 1.1.2013 in Kraft. Grundsätzlich kann jeder Arbeitnehmer ein Pendlerpauschale in Anspruch nehmen, wenn der Arbeitsweg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte eine Entfernung von mindestens 20 km umfasst (Pendlerpauschale klein) oder die Benützung eines Massenbeförderungsmittels zumindest hinsichtlich des halben Arbeitsweges nicht möglich oder zumutbar ist (Pendlerpauschale groß). Künftig steht dem Arbeitnehmer für die Abgeltung der Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte neben Verkehrsabsetzbetrag und Pendlerpauschale auch der neu eingeführte Pendlereuro zu. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Steuerabsetzbetrag, der € 2 pro km Entfernung zur Arbeitsstätte und Jahr beträgt. Teilzeitkräften stehen Pendlerpauschale und Pendlereuro ab 2013 aliquot zu. Bezieher niedriger Einkommen profitieren ebenfalls durch die neue Regelung, indem die Negativsteuer von € 141 auf € 290 angehoben wird. Um Grenzfälle abzufedern, wird der sogenannte Pendlerausgleichsbetrag in der Höhe von € 290 eingeführt. Ausgeweitet wurde zudem die Steuerfreiheit für Jobtickets. Auch bei kurzen Entfernungen zur Arbeitsstätte kann damit ein Ticket für den öffentlichen Verkehr vom Arbeitgeber beitragsfrei zur Verfügung gestellt werden. Die großen Verlierer des erweiterten Pendlerpauschales sind Arbeitnehmer, die ihren Dienstwagen auch privat nutzen können. Diesen steht ab 2013 kein Pendlerpauschale mehr zu.

Ja zu Aktien – aber mit welcher Strategie?

30 F A Z i t 3 4 FA Z I T

Angesichts steigender Börsenkurse und Sparzinsen weit unter der Inflationsrate sind Aktien auch für weniger wertpapieraffine Anleger wieder populär. Eines vorweg: Ohne gute Beratung klappt das nicht! Damit Einsteiger eine Ahnung haben, worüber ihr Berater sie gerade informiert, hat FAZIT eine Übersicht über die gängigsten langfristigen Aktienstrategien zusammengestellt. Um als Börse-Einsteiger dem Markt auch kurzfristig Gewinne zu entlocken, braucht es dennoch Glück oder eine wirklich gute Expertise. Für den Chef der Graz-Niederlassung der noblen Schoeller-Bank, Heimo Haidmayer, eignen sich für Anleger in der Vermögensaufbauphase am ehesten gemanagte Fondsinvestments. Für Anleger mit größeren Vermögen sieht der Private-Banking-Experte keine Alternative zu einem professionell betreuten Aktienportfolio. „Wer noch keine Aktien hat, sollte das aus seiner Sicht daher sofort ändern. Und wer bereits in Aktien investiert, sollte Kaufpunkte suchen, um sich stärker zu engagieren und eventuelle Korrekturen nach unten für Nachkäufe nutzen“, so Haidmayer. Selbst wenn sich die führenden Privatbanken erst bei Investitionssummen jenseits der 100.000 Euro mit individuellen Anlagestrategien ausein-

andersetzen, sind Anleger mit kleineren Vermögen bei ihren Hausbanken recht gut aufgehoben. Denn auch der Anlageberater der kleinen Bankfiliale um die Ecke wird sich bei seiner Expertise mit den Wertpapierspezialisten seiner Konzernzentrale abstimmen, bevor er zu einem Abschluss rät. Anleger sollten dennoch bedenken, dass guter Rat teuer ist. Da viele Kunden nicht dazu bereit sind, freiwillig ein angemessenes Honorar für eine Beratungsdienstleistung zu bezahlen, erfolgt die Entlohnung des Beraters daher oft über Abschlussprovisionen, die bei Neuemissionen vom Wertpapier-Emittenten ausbezahlt werden. Und dass die Höhe dieses Provisionssatzes die Richtung, die ein Beratungsgespräch nimmt, beeinflussen

kann, offenbart sich angesichts zahlreicher Klagen über eklatante Fehlberatungen durch die schwarzen Schafe unter den Finanzdienstleistern.

Value und Growth

Anfänger tappen immer wieder in die gleiche Falle: Sie kaufen Aktien, weil sie steigen. Für Haidmayer ist es entscheidend, eine klar definierte Anlagestrategie mit viel Disziplin und Weitsicht umzusetzen. Der amerikanische Milliardär Warren Buffet setzt auf das Aufspüren unterbewerteter Titel. Nur damit könne man seiner Meinung nach Geld verdienen. Für ihn ist das Hinterherlaufen hinter einem Trend der dümmste Grund, sich für ein Papier zu entscheiden. Die Strategie, mit der der Investor aus Omaha seine Milliarden verdient hat, nennt man Substanzwert- oder Value-Anlagestil. Die Herausforderung liegt darin, herauszufinden, welche Aktien unterbewertet sind und daher besser performen werden als der restliche Markt. Wer nach der BuffetMethode investiert, filtert also Titel heraus, deren Börse-Wert deutlich unter dem SubstanzApril 2013


investor investor

REDAKTION: JOHANNES TANDL

mit langfristigen Musterdepots (1989 – 2012) verglichen. Bei einem Depot wurde ein reiner Growth-Ansatz verfolgt, beim anderen eine gemischte ValueGrowth-Strategie. Das Ergebnis überzeugte für beide Formeln. Sowohl das Growth-Depot als auch das Value-Growth-Depot warfen eine durchschnittliche Rendite von zehn Prozent ab, während der DAX nur mit durchschnittlich sieben Prozent performte. Bei einer ebenfalls durchgeführten Risiko-Analyse konnte jedoch nur das Value-GrowthDepot überzeugen. Als Resümee hält „Euro am Sonntag“ fest, dass – wie alle Strategien – auch Value- und Growth-Ansätze ihre Schwächeperioden haben. Value funktioniert nicht, wenn ein Börsenboom heiß läuft … Dann stürzen sich die Investoren auf Aktien, die in Medien, Foren und von Analysten als Überflieger gehandelt werden. Auf die Bewertung achten die Anleger in diesen Phasen kaum. Es ist daher die Zeit der Growth-Titel. Umgekehrt laufen Value-Aktien oft zu Höchstform auf, wenn die Börse nach einem Tief langsam wieder anzieht. Die Börsianer sind dann besonders vorsichtig und vertrauen nur Titeln, die niedrig bewertet sind.

Wie Growth funktioniert:

Schoeller-Bank Chef Heimo Haidmayer: „Wenn man als Anleger nachhaltig erfolgreich sein will, muss man antizyklisch denken! Das größte Risiko ist derzeit, keine Aktien zu haben!“ April 2013

Der Anleger filtert die Unternehmen (beim „Euro am Sonntag“-Depot die DAX-Unternehmen) und sucht jene heraus, die im zuletzt veröffentlichten Geschäftsbericht das größte Umsatzplus erzielten. Im Jahr 2012 waren das BASF, Daimler und Lufthansa. Wer nach dieser Strategie investierte, konnte seinen Einsatz seit 1989 etwa verzehnfachen. Wer ausgewogen in den DAX investierte, hat seinen Einsatz im gleichen Zeitraum nicht einmal verfünffacht. Im Kri-

sencheck ist „Growth“ jedoch durchgefallen. Seit Ausbruch der Finanzkrise wurde dabei doppelt so viel Geld vernichtet wie bei einem durchschnittlichen DAX-Depot. Wer nach Growth investiert, braucht gute Nerven. Der Depotwert schwankt viel stärker als der DAX.

Die kombinierte ValueGrowth-Methode:

Der Anleger sucht aus den Geschäftsberichten drei Substanzund drei Wachstumswerte heraus. Um die Growth-Titel zu filtern, sucht er die fünf Unternehmen mit dem höchsten Umsatzplus heraus, nimmt jedoch nur jene drei Titel mit dem höchsten Gewinnwachstum ins Depot. Anfang 2012 waren das BASF, Daimler und K + S. Um die unterbewerteten Unternehmen zu selektieren, sucht man die Titel mit dem niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis heraus, nimmt jedoch nur jene drei Werte ins Depot, welche die höchste Dividendenrendite erzielen konnten. Im Januar 2012 waren das E.ON, Lufthansa und RWE. Mit Value-Growth konnten so seit 1989 durchschnittlich ebenfalls rund zehn Prozent Gewinn pro Jahr erzielt werden. Das ist gleich viel wie bei Investitionen nach einer reinen Growth-Strategie. Der entscheidende Unterschied ist, dass die Mix-Strategie Kursdifferenzen wesentlich besser verkraftet. In einer mittelfristigen Betrachtung liegt das nach Mix-Kriterien zusammengestellte Depot seit dem krisenbedingten Absturz im Jahr 2008 zwar hinter dem DAX. Es gilt jedoch die Börsenweisheit: „Kühler Kopf und Standhaftigkeit gehen vor Aktionismus.“ Langfristig ist daher die Mix-Strategie aufgrund des geringeren Risikos und der guten Renditechancen als empfehlenswerter einzustufen.

Foto: Bawag P.SK.

wert des Unternehmens liegt. Im Gegensatz zu Buffet, der – vereinfacht gesagt – Aktien sucht, die 200 Dollar wert sind, aber nur 100 Dollar kosten, und dann darauf setzt, dass sich Börse- und Substanzwert angleichen, kann man unabhängig von der Bewertung in Unternehmen investieren, die schnell wachsen. Die Überlegung hinter dem GrowthAnsatz ist, dass Unternehmen, deren Umsätze und Gewinne schnell ansteigen, auch vom Börsenwert her ansteigen werden. Man setzt also darauf, dass eine Aktie, die aktuell 100 Dollar wert ist, aufgrund der Wachstumsstrategie in absehbarer Zeit 200 Dollar wert sein wird. Damit es nicht zu einfach wird, streiten die Börsenexperten unterschiedlicher Schulen heftig darüber, welche Strategie die erfolgversprechendere ist. Value oder Growth? Das deutsche Anlegermagazin „Euro am Sonntag“ hat die beiden Ansätze hinsichtlich des DAX

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Mag. Martin Kohlmaier

Zielrendite 2020: Neuer Anleihenfonds mit fixer Ausschüttung und Laufzeit Aus vielen Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass sie ihr erspartes Geld möglichst sicher und ertragreich veranlagen wollen. Gerade in den letzten Jahren war es in einem schwierigen Umfeld nicht immer einfach, die richtige Veranlagung zu treffen. Um „in Zeiten wie diesen“ dem Wunsch vieler Anleger nach einer sicheren Veranlagung mit attraktiven Ertragschancen nachzukommen, legt die BAWAG P.S.K. INVEST mit 4. April 2013 den Anleihenfonds Zielrendite 2020 auf. Dem hohen Sicherheitsdenken der Anleger wird gleich mehrfach durch die rund 7-jährige Laufzeit, die fixe jährliche Ausschüttung von ca. 3,00  %* sowie einer breiten Streuung der Veranlagung Rechnung getragen. *Endgültige Fixierung bei Fondsauflage am 3.4.2013.

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Recht haben

Oft ist im Zusammenhang mit Bau- und Handwerkerleitungen von „normengerechter Ausführung“ oder „Herstellung gemäß ÖNORM“ die Rede. Was sind eigentlich Normen und wer muss sich daran halten? Grundsätzlich gibt es für unzählige technische Bereiche und Prozesse, Von Andreas Kaufmann aber auch andere Dinge des Wirtschaftslebens Normen. Vom Einbau von Fenstern bis zum Aufbau einer Heizkostenabrechnung. Schuldet ein Unternehmer bei der Ausführung eines Werkes aber automatisch die Ausführung nach einer bestimmten Norm? Im Prinzip nein, solange das Werk im Ergebnis dem sogenannten „Stand der Technik“ entspricht. Sofern also nicht ausdrücklich etwas anderes vereinbart ist, schuldet ein Werkunternehmer die Ausführung des Werkes (zumindest) nach dem Stand der Technik, egal ob es sich um ein Haus oder ein Flugzeug handelt. Normen bilden andererseits in der Regel den Stand der Technik ab. Ist die Qualität einer Leistung strittig, wird ein Sachverständiger zuerst überprüfen, ob es für diese Qualität eine passende Norm gibt, und danach, ob die Leistung die dort festgelegten Vorgaben erfüllt. Natürlich können die Vertragspartner aber auch ausdrücklich vereinbaren, dass ein Werk in einer speziellen, von der Norm – oder dem Stand der Technik – abweichenden Art ausgeführt werden soll. Ein Unternehmen ist jedoch gut beraten, eine solche Vereinbarung zu dokumentieren und gegebenenfalls den Auftraggeber zu warnen. Neben den „technischen Normen“ gibt es sogenannte „Vertragsnormen“, z.B. die bekannte ÖNORM B2110. Diese Norm stellt einen „Standardwerkvertrag“ dar, dessen Anwendung viele Unternehmer bei der Realisierung von Bauwerken vereinbaren. Die Notwendigkeit, diese Vertragsnorm ausdrücklich zu vereinbaren, stellt den wichtigsten Unterschied zu den technischen ÖNORMEN dar, die praktisch im oben dargestellten Sinn als Maßstab für die ordnungsgemäße Ausführung nach dem Stand der Technik immer „gelten“. Gerade als privater oder baurechtlich unerfahrener Bauherr sollte man bei der Vereinbarung der ÖNORM B2110 jedoch vorsichtig sein. Die Norm bzw. die dort festgelegten Regeln z.B. für Mehrkostenforderungen sind nur für Fachleute sinnvoll und kalkulierbar anwendbar. Als Laie besteht die sehr konkrete Gefahr von einem wissensmäßig überlegenen Vertragspartner u.U. überrumpelt zu werden. Erfahrungsgemäß wird auf der Baustelle von „alten Hasen“ schnell einmal behauptet, ein fragewürdiger Zustand sei „normgerecht und in Ordnung“. So einer pauschalen Aussage sollte man jedenfalls mit Skepsis entgegentreten. Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz, Daghofer,

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April 2013

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FA Z i t

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Foto: Rothwangl

M E N SCH E N

Christopher Drexler ist seit 10 Jahren Obmann des Landtagsklubs der steirischen ÖVP.

Der unbequeme Stratege Der ÖVP-Politiker Christopher Drexler ist seit zehn Jahren Obmann der ÖVP-Landtagsfraktion. In Zeiten komfortabler ÖVP-Mehrheiten galt dieser Job als Bewährungsprobe für noch höhere politische Weihen. Doch seit die ÖVP im Jahr 2005 den Landeshauptmann verlor, hat der Klub ein neues Profil erhalten – als strategische Kommandozentrale der ÖVP-Landespolitik.

von Johannes Tandl

W

ie andere VP-Politiker verdankt Christopher Drexler seinen Aufstieg seiner tiefen Integration in das berufsständische Vorfeld der ÖVP. Von seinen Kollegen unterscheidet ihn dennoch sein Anspruch an die Politik. Er begnügt sich nicht damit, möglichst viel für seine Klientel herauszuholen. Und auch am Mut, sich mit anderen anzulegen, mangelt es ihm nicht. So ist Konsens ist für ihn keine Tugend, sondern ergibt dann Sinn, wenn er mehr bewirkt als Dissens. Sein wichtigster Mentor, Hermann Schützen34

FA Z i t

höfer, schätzt diese Qualitäten. Sie haben ihn dazu veranlasst, Drexler zu einer Art „inoffiziellem VP-Generalstabchef der Reformpartnerschaft“ zu machen. Der mittlerweile 42-jährige VP-Klubchef hatte mit Gerhard Hirschmann einen weiteren wichtigen Förderer und Forderer. Aber wie Hirschmann hat Drexler es bisher nicht geschafft, die Herzen der ÖVP-Basis zu erobern. Der scharfzüngige Politiker gilt als hochintelligent und als hervorragender Stratege. Diese Eigenschaften umgeben ihn jedoch auch mit einer Aura der Unnahbarkeit. Auf Außenstehende wirkt er dadurch mitunter arrogant. Drexler kennt das politische Geschäft seit

Jugendtagen. Er war Obmann der Jungen Volkspartei, AK-Funktionär, Landessekretär des ÖAAB und ist seit fast 13 Jahren Mitglied des Landtags. Dazwischen war er Geschäftsführer des Modell-Steiermark. Außerdem arbeitete er einige Jahre in der Privatwirtschaft bei einer Grazer Werbeagentur. 2003 wurde Drexler Obmann des ÖVP-Landtagsklubs und 2006 folgte er Hermann Schützenhöfer als Obmann des ÖVP-Arbeitnehmerflügels ÖAAB nach. Nach 2005 hat Christopher Drexler den harten VP-Oppositionskurs zur SPÖ mitgeprägt. Im Gegensatz zu vielen konsensorientierten VP-Funktionären war ihm klar, dass es der ÖVP eher nützt als schadet, wenn sie hart gegen die Politik von Landeshauptmann Franz Voves vorgeht. Legendär ist in diesem Zusammenhang Drexlers Sager vom „derzeit amtierenden Landeshauptmann“. Bei den Landtagswahlen 2010 behielt die April 2013


M E N SCH E N

SPÖ dennoch die Nase vorne. Sie verlor jedoch die Mehrheit in der Landesregierung und ist seitdem auf einen Koalitionspartner angewiesen. An eine Fortsetzung der SPÖ-Umfärbelungspolitik war daher nicht länger zu denken. Das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen war die sogenannte „Reformpartnerschaft“. SPÖ und ÖVP einigten sich angesichts leerer Landeskassen und ausufernder Sozialbudgets auf einen harten, aber nachhaltigen Sa-

nierungskurs, bei dessen Umsetzung sie jeglichen öffentlich zur Schau getragenen Parteienstreit vermeiden wollten. Innerhalb der ÖVP galt der von Drexler geführte ÖAAB eigentlich als klassischer Hort der Reformverweigerung. Denn im ÖAAB sind die der Volkspartei angehörenden öffentlichen Bediensteten organisiert. Doch die ÖVP-Beamten verhielten sich anders, als zu erwarten war. ÖAABObmann Christopher Drexler konnten

sie davon überzeugen, den Sparkurs mitzutragen. Christopher Drexler wird auch in Zukunft polarisieren. Für die einen ist er ein mutiger Modernisierer. Andere sehen in ihm bloß Schützenhöfers Mann fürs Grobe, der ihre vermeintlich wohl erworbenen Rechte bedroht. Man darf gespannt sein, welche Rolle die steirische ÖVP für den unbequemen Strategen vorsehen wird.

Anlässlich seines 10-jährigen „Dienstjubiläums“ stellte sich VPKlubchef Christopher Drexler den Fragen von FAZIT. Seit Sie Klubobmann sind, hat diese Funktion eine andere Bedeutung erhalten. Wie würden Sie Ihre Rolle beschreiben? Wir haben in dieser Legislaturperiode eine Sondersituation und die Klubobleute von SPÖ und ÖVP sind auf einmal wesentliche Player in allen Abstimmungsfragen der Reformpartnerschaft.

Und das geht sich alles bis zur nächsten Landtagswahl aus? Das ist unser Ziel. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die beiden großen Regierungsparteien – so sie auch nach 2015 von vernunftbegabten Persönlichkeiten geführt werden – ihre Partnerschaft fortsetzen werden.

Sind Sie und Walter Kröpfl die Generalstabchefs der Reformpartnerschaft? Ich sehe uns eher als kleine Assistenten!

Und inzwischen wird munter Wahlkampf betrieben und aufeinander eingeschlagen? Dazu muss man wissen, dass die Reformpartnerschaft viel mehr als irgendeine herkömmliche Koalition ist. Die Zusammenarbeit zwischen uns hat sich so entwickelt, dass viele Dinge ganz einfach unumkehrbar geworden sind. Dazu gehört auch der Umgang, den wir miteinander pflegen. Ein Rückfall in die schrille Auseinandersetzung der Vergangenheit ist völlig undenkbar. Im Wahlkampf wird es daher darum gehen, die Profile der jeweiligen Spitzenkandidaten zu schärfen und auf Basis der Reformerfolge aufzuzeigen, in welche Richtung sich die Steiermark in Zukunft entwickeln soll.

Welche Ziele müssen die Reformpartner noch erreichen, damit das Projekt als erledigt abgehakt werden kann? Die Reformpartner müssen zuallererst ihren Konsolidierungsweg fortsetzen und bis 2015 einen ausgeglichenen Landeshaushalt zusammenbringen.

Fotos: Fazit

Nicht erst 2016? 2016 müssen alle Länder aufgrund des vereinbarten Stabilitätspaktes ausgeglichen wirtschaften, doch wir wollen das schon ein Jahr früher erreichen. Daneben müssen aber auch die anderen Reformen vorangetrieben werden und natürlich geht es um die Umsetzung der Gemeindestrukturreform.

Und dieser Weg ist so breit, dass ihn SPÖ und ÖVP gleichzeitig beschreiten können? Klassisch wäre es natürlich, dass der Erste den Rahm für die gemeinsamen Erfolge abschöpft und dass der Zweite übrigbleibt. Ich glaube aber, dass es bei uns anders laufen wird und beide großen Regierungsparteien eine Reformrendite in Form eines guten Wahlergebnisses einstreichen können. Sie sind jetzt seit 10 Jahren Klubobmann. Hat die Tätigkeit für Sie noch ihren Reiz oder sind Sie schon auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? Ich hab in den letzten 10 Jahren eigentlich drei völlig unterschiedliche Jobs verrichtet. Zwischen 2003 und 2005 war es eine Abwehrschlacht um Waltraud Klasnic, danach stand die Attacke auf Franz Vo-

April 2013

ves im Vordergrund und nun geht es um konstruktive gemeinsam Arbeit mit dem Reformpartner SPÖ. Ihnen wurden schon öfter Gelüste nachgesagt, in die Bundespolitik zu wechseln. Welche Aufgaben könnten Sie nach Wien locken? Mir gefällt es gut in der Steiermark und die einzige Funktion, die mir auf Bundesebene angeboten wurde, hab ich bekanntlich abgelehnt. (Anmerkung: Die Funktion des VP-Generalsekretärs) Aber könnte eine Koalition auf Bundesebenen nicht ähnlich gut funktionieren wie die in der Steiermark? Die Zusammenarbeit der staatstragenden Parteien auf Bundesebene zu verbessern, um das Land weiterzubringen, wäre tatsächlich eine große Herausforderung. Das steirische Beispiel zeigt ja, dass auch bei gleichem Personal ein Wandel der politischen Kultur möglich ist. Danke für das Gespräch. FA Z i t

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M E N SCH E N

Datenautobahn ohne Tempolimit Innerhalb von zehn Jahren ist der Datenbedarf in der Steiermark explodiert. Mit dem zweitgrößten Glasfasernetz Österreichs rüstet sich die Citycom für die Zukunft. or nicht langer Zeit kostete eine vernünftige Internetanbindung 100.000 Schilling pro Monat. Seither ist der Bedarf für Daten buchstäblich explodiert, bestätigt Igo Huber, Geschäftsführer des Grazer Telekommunikationsunternehmens Citycom. „So gut wie jeder Betrieb ist heute auf schnelle Datenleitungen angewiesen – egal ob Werbeagentur oder Tischlerei. Und auch die Datensicherung ist ein immer wichtigeres Thema.“ Tatsächlich hat sich die verfügbare Internetgeschwindig-

In Graz hat die Citycom 40.000 Kilometer moderne Glasfasern verlegt.

keit in zehn Jahren um das Tausendfache erhöht. „Wir können heute problemlos zehn Gigabit pro Sekunde anbieten“, erklärt Huber.

Performance mit Glasfaser

Der Grund dafür sind moderne Glasfasern, von denen die Citycom mehr als 40.000 Kilometer verlegt hat. Das Grazer Unternehmen ist damit zweitgrößter Glasfaseranbieter in Österreich. Wohin die Reise geht, ist für Huber nicht schwer einzuschätzen: „Datenmengen werden weiterhin extrem steigen und damit auch die Notwendigkeit für leistungsfähige Netze. Die Glasfasertechnologie ist noch lange nicht ausgereizt und auch im Mobilbereich haben wir Geschwindigkeitssteigerungen erreicht, die vor 10 Jahren niemand für möglich gehalten hat.“ www.citycom-austria.com

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Citycom-Geschäftsführer Igo Huber: „So gut wie jeder Betrieb ist auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen.“

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FA Z i t

April 2013


2012 2011 2010

April 2013

A Reines Anleihendepot 6,78 % 4,78 % 5,10 %

B Depot mit Anleihenschwerpunkt 7,23 % 4,40 % 7,56 %

C Gemischtes Anleihen- und Aktiendepot 7,56 % 3,05 % 9,51 %

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Zur Lage (56)

Eigentlich nichts Wesentliches über Unisextoiletten, viel über einen Shitstorm und leider nichts über Claudia Roth. VON CHRISTIAN KLEPEJ

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etzt hab ich mich – erstmals – fast über den Harald Martenstein ärgern müssen. Also nicht wegen mir, es ging mir um Sie, werte Leserin! Ich wollte Ihnen nämlich von der Entscheidung eines Berliner Bezirksparlaments erzählen, dass in Hinkunft dort neben Toiletten für Damen und solchen für Herren noch eine dritte Art (zumindest vorerst einmal bloß in öffentlichen Gebäuden) Einzug halten soll: eine für sexuell Unentschlossene. Das heißt natürlich nicht »sexuell Unentschlossene« sondern »Transgender Personen«, aber ich wollte gleich mit der Tür ins Haus fallen und die kurze Zeit noch nutzen, die man auf diesem Kontinent so flapsig die Menschenrechte mit Füßen treten darf. (Die Linken haben das nämlich noch auf keiner EMKRXY-Agenda und deshalb noch nicht per Urteil verboten. Sind gerade zu beschäftigt mit dem Abschaffen des Wortes »Fußgängerzone« – »Fußgän-

verortet), dass über Martenstein ein »Shitstorm« sich zusammengebraut hat. Wenn Sie jetzt nicht wissen, was ein »Shitstorm« ist, gratuliere ich Ihnen einmal zur Ihrer Fertigkeit, Ihr Gehirn nicht mit unnötigem Wissen vollzupfropfen und erkläre Ihnen dennoch kurz und bündig, dass es sich dabei um eine plötzlich ansteigende Flut an Kommentaren, Blogeinträgen, Tweets und sonstigen Kommentierungen handelt, die an eine Person (und deren offenbar in Vergessenheit geratenes Recht auf freie Meinungsäußerung) gerichtet und meist in gehässiger Art und Weise verfasst sind. Diesmal war es der bundesdeutsche »Edelblogger« Stefan Niggemeier, dessen Alarmsysteme politischer Korrektheit angeschlagen haben und der sich lang und breit mit Martensteins Text über Gendertoiletten auseinandergesetzt hat. Das Geschwurbsel können Sie im Internet nachlesen; vor

Fotos: Eva Solo, Manfred Sauke, Enlarge (2)

»Worüber Harald Martenstein geschrieben hat, ist in aller Regel alles gesagt.«

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ger« nämlich männlich, »Zone« kriegerisch – und dem Ersatz desselben durch den flauschigen Terminus »Flaniermeile«; »die» Meile macht ja nichts.) Jetzt hab ich die Fäden verloren und fang noch einmal an. Fast also geärgert über den Harald Martenstein. Weil der mir eben das Thema weggeschnappt hat und in aller Regel gilt: Worüber Harald Martenstein geschrieben hat, ist alles gesagt. Aber dann! Aber dann lese ich doch heute beim Jan Fleischhauer (ja, ich gebs zu, auch ein Mann, auch ein Weißer und – es steht zu befürchten – nicht ganz am linken Spektrumsrand FA Z I T

dem Genuss der zahlreichen Postings der Leserschaft Niggemeiers dazu rate ich eher ab, das könnte zu leichten Anfällen von Migräne führen. Was Niggemeier vor allem ins Treffen führt, ist die Tatsache, dass er Martenstein jede Emphase für (unser aller) Mitmenschen abspricht. (Ein starkes Stück eigentlich; aber im Namen des Guten natürlich ausschreibbar.) Martenstein würde beweisen, »wie wenig ihn die Nöte und Befindlichkeiten anderer Menschen tatsächlich interessieren«. Das alles führte jedenfalls dazu, dass Niggemeier mit Martenstein »Mitleid« hat. Immerhin. Und jetzt bin ich dem Ha-

rald Martenstein nicht mehr böse, sondern, ganz im Gegentum, ausnehmend dankbar, dass er uns beiden das Toilettenthema hat abgestochen. Ja stellen wir uns bitte vor, ich hätte uns das erzählt! Ich hätte von der Einführung einer dritten Art von Aborten hier berichten müssen! Das will sich das letzte Klubmitglied der Kärntner Freiheitlichen nicht vorstellen, wie ich da – in meiner unendlichen Borniertheit – über diese sich mir leider viel zu wenig erschließende Thematik wohlwahrscheinlich »gehetzt« hätte! Danke Harald Martenstein, Sie haben mich – wenn nicht heute, dann spätestens in vier, fünf Jahren – vor dem Strafrichter gerettet. Denn es ist durchaus davon auszugehen, dass sich das segensreiche Wirken menschenrechtlicher Gerichtsbarkeit auf diesem Kontinent weiterentwickeln wird, und es dann solche Äußerungen einfach nicht mehr geben wird dürfen. Noch dazu, wo ja auch Niggemeier schon am Anfang seines Elaborats klarstellte: »Er [Martenstein] schreibt stellvertretend für die sich für schweigend haltende Mehrheit weißer, heterosexueller, alter Männer, die die Welt nicht mehr verstehen.« Na bitte! Was denn noch? Weiß bin ich, heterosexuell auch noch, alt werde ich gerade und die Welt habe ich sowieso noch nie verstanden. Nur, und das ist wirklich bitter, eines bin ich zudem auch noch: katholisch! Das ist der Martenstein in letzter Konsequenz zwar irgendwie auch, aber geschrieben hat er es wenigstens nicht. Ich schon. Mit mir würde Stefan Niggemeier wohl nicht einmal mehr Mitleid haben. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass eine große Koalition dem Lande nicht nutzen kann. APRIL 2013


innovation Überhöhte Überziehungskosten Wenn das Girokonto leer ist, schlagen Banken bei anfallenden Gebühren erbarmungslos zu, ergab eine Erhebung der steirischen Arbeiterkammer bei 16 Geldinstituten. sumkredit informieren“, empfiehlt AKExperte Josef Kaufmann für den Fall des persönlichen Finanzengpasses.

AK-Experte Josef Kaufmann rät zu intensiver Information über günstige Konsumkredite

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asarmethoden prägen die Bankgebühren für Privatkonten: Sollte der vereinbarte Überziehungsrahmen überschritten werden, fallen bis zu 18,75% an Überziehungszinsen an, innerhalb des Rahmens verlangen die Geldinstitute 8 bis 13,75%. Im Gegensatz dazu beträgt der Ein-Monats-LIBOR (Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld ausborgen können) derzeit rund 0,058%. „Angesichts der exorbitanten Überziehungskosten sollten sich Kunden über einen günstigeren Kon-

Bemerkenswert sind auch große Unterschiede bei weiteren Gebühren: Zwölf Banken verlangen eine Bearbeitungsgebühr (1,20 bis 10 Euro) für nicht getätigte Überweisungen aufgrund mangelnder Kontodeckung. Für das erste bis dritte Mahnschreiben werden zwischen 4,65 bis 60 Euro in Rechnung gestellt. Eine Kontosperre im Todesfall kostet zwischen 15 und 84 Euro, drei Banken kassieren je nach Höhe des Guthabens eine Gebühr von 70 bis 200 Euro. Kaufmann: „Der relativ einfache Aufwand für Mahnungen und Kontosperren rechtfertigt nicht die teilweise hohen Entgelte. Auch sind die angebotenen Kontomodelle hinsichtlich Leistungen und Kosten nur schwer vergleichbar, weshalb die AK ein Grundkontomodell von den Banken fordert.“ Zum Weinen sind nach wie vor die Habenzinsen: Zehn Banken erstatten mickrige 0,125% für Guthaben, eine Bank knausert sogar mit 0,05%, während die Deniz Bank mit 0,5% am meisten für Privatkonten bietet (ausführliche Preisvergleich auf www.akstmk.at).

Knapp-Programmierwettbewerb begeisterte Schüler und Studenten

Fotos: AK, Kucek, Knapp AG, Jauk

Als einer der größten steirischen ITArbeitgeber veranstaltete die Knapp AG am 8. März zum zweiten Mal den Knapp Coding Contest in der Konzernzentrale in Hart bei Graz. 55 IT-Begeisterte aus der Steiermark und Kärnten tüftelten an der Programmieraufgabe, die wahlweise in Java oder C# gelöst werden konnte. Sieger war Martin Six, Telematik-Student an der TU Graz. Er gewann ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

April 2013

Steirische Softwareinnovation für Personalmanager

Gutes Personal ist Voraussetzung für ein funktionierendes Unternehmen – deshalb ist es wichtig, sorgfältig auszuwählen. „Mit unserer Software wollen wir dabei helfen“, erklärt Gerhard Jauk, Chef der Firma Jauk in Preding. Mit dem Tool namens „Smart HR“ ist es möglich, Fähigkeiten von Bewerbern mit den Anforderungen von Stellen bequem am Tablet oder Handy abzugleichen. „Das steigert die Effizienz und senkt Kosten“, so Jauk. Er will „Smart HR“ Anfang April auf den Markt bringen.

kurz im Gespräch Peter Pakesch leitet das Universalmuseum Joanneum in Graz. FAZIT sprach mit ihm über die neue Art, Museen zu gestalten, und über die Begeisterungsfähigkeit der Besucher. Was erwartet die Besucher im neuen Naturkundemuseum und an wen richtet es sich vor allem? Im Naturkundemuseum können wir vor allem die erdgeschichtliche Entwicklung der Steiermark nachvollziehen. Die faszinierenden Objekte aus unseren naturkundlichen Sammlungen sind Ausgangspunkte für Erzählungen über grundlegende Prinzipien, zum Beispiel zur Evolution. So können wir zeigen, wie sich die Natur entwickelt hat und weiterhin ständig verändert. Auch aktuelle Fragen von Naturschutz, Biodiversität, Genetik und Ressourcen-Management werden in der neuen Dauerausstellung diskutiert. Das Museum richtet sich an alle Interessierten und besonders für die Jugend haben wir differenzierte Angebote entwickelt. Wie kann man es schaffen, die Menschen wieder für den Museumsbesuch zu begeistern? Pro Jahr kommen 500.000 Menschen zu uns, das ist in einem Land mit 1 Million Einwohnern eine erstaunliche Zahl. Das Interesse ist groß, und es wird weiter steigen. Wir möchten auf die individuellen Bedürfnisse unserer Besucherinnen und Besucher eingehen und ihnen einen erlebnisreichen Museumsbesuch bereiten. Zur Auswahl steht ein breites Spektrum an Ausstellungsinhalten und Vermittlungsformaten: Themen- und Spezialführungen, Workshops, Film- oder Vortragsabende – da ist für alle etwas dabei. Außerdem bieten wir von der Joanneumskarte bis hin zur Schulkarte viele weitere Anreize an, um noch öfter zu kommen. Wie hat sich die Gestaltung von Museen in den letzten Jahren verändert? Das Selbstverständnis hat sich vor allem verändert. Das Museum ist kein verstaubter Ort mehr, es ist ein lebendiger Platz des Austausches geworden, vom Kunsthaus bis hin zum neuen Naturkundemuseum. Gerade wir im Joanneum versuchen, aus unserem facettenreichen Sammlungsbestand die Grenzen zwischen den Sparten auszublenden. FA Z i t

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Lifelong Learning ist heute unverzichtbarer Bestandteil jeder beruflichen Karriereplanung.

Foto: Fotolia

Lebenslanges Lernen macht Karriere Persönlichkeitsbildung, Wissensgesellschaft und Lifelong Learning sind keine leeren Schlagworte. Jedem engagierten Arbeitnehmer ist heute bewusst, dass nur eine stetige Weiterbildung und nicht nur für den Beruf erforderliche Fähigkeiten wie Soft Skills essenzielle Bausteine für die effektive Entwicklung der eigenen Karriere sind. Es kommt jedoch darauf an, die richtigen Angebote zu finden und, unterstützt vom Unternehmen, richtig zu nutzen.

VON JOSEF SCHIFFER

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ie Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten ist nahezu unüberschaubar – der Vorteil für die Lernenden dabei ist, dass sich viele Kurse zeitlich mit der beruflichen Tätigkeit vereinbaren lassen, sei es abends oder am Wochenende bzw. in mehrtägigen Modulen. Die Orientierung an den Erfordernissen der Praxis hat zugenommen: Den Bildungseinrichtungen ist es ein Anliegen, mit ihren Programmen den Anforderungen am Arbeitsmarkt zu entsprechen. So kann mit kontinuierlicher Weiterbildung die Effizienz von Mitarbeitern im Berufsleben gestärkt werden. Neben den bundesweiten Anbietern wie AMS oder WIFI lohnt sich der Blick auf die regionalen Anbieter, die innovativ und flexibel die unterschiedlichsten Vorstellungen abdecken. Auf technischem Gebiet sind Abschlüsse neben der beruflichen Tätigkeit auch außerhalb der Fachhochschulen sehr gefragt, rund ein Drittel der Studierenden macht dies heute parallel zum Job. Der Einstieg ins echte Studium kann auch über Spezialkurse erfolgen, wie DI (FH) Gerald Friedrich vom Studien- und Technologiezentrum Weiz erklärt: „Hier besteht die Möglichkeit, einzelne Module als Weiter-

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bildungsmaßnahme zu absolvieren. Wenn im Rahmen dieser Pakete die Lust am Lernen geweckt wurde, dann besteht natürlich die Möglichkeit, diese Module in das von uns organisierte berufsbegleitende Studium mitzunehmen.“ Die Grazer Ingenium Education setzt für die von ihr angebotenen Bachelor- und Masterabschlüsse ebenfalls auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen Hochschulen, z.B. Mittweida (MSc), HTWK Leipzig (Dipl. Bauingenieurwesen) und Zwickau & Kettering University (MBA) sowie Regensburg (Betriebswirtschaft). Die bewährte Kombination aus Präsenzlehre am Wochenende sowie Fernstudium mit Hilfe der Lehrunterlagen macht das Studium auch neben anspruchsvollen Berufen möglich. Aus der Perspektive des Arbeitgebers ist heute professionelles Talent-Management ein unverzichtbarer Bestandteil der Personalentwicklung. Für die Ausbildung und den optimalen Einsatz von Talenten hat etwa die Grazer Trigon Entwicklungsberatung für Mensch und Organisation maßgeschneiderte Programme zur Führungskräfteentwicklung ausgearbeitet, die sowohl den Erfolg des Unternehmens als auch seiner Führungskräfte unterstützen. In Seminaren und Symposien geht es laut

Trigon darum, „gängige Verhaltensmuster und Denkkonzepte von Führen und Geführt-Werden auf ihre Wirkungen hin zu überprüfen und mit KundInnen gemeinsam Erfahrungen aus Projekten zu schildern und zukunftsfähige Ideen zu erarbeiten“. Ein zentraler Punkt ist die Motivation der Mitarbeiter, die durch das Gefühl, „etwas für sich selbst mitzunehmen“, enorm gesteigert werden kann. Dies gilt in hohem Maße für Lerninhalte, die sich auch außerhalb der Arbeit mit Gewinn einsetzen lassen, wie Sprachkenntnisse, Rhetorik oder Kreativität. Ähnliches gilt für die eingangs erwähnten Soft Skills, aber Achtung: Je nach Jobprofil fallen Merkmale wie Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen, Kommunikations- und Kritikfähigkeit unterschiedlich ins Gewicht. Ein wichtiger Punkt ist, dass Weiterbildungskosten als Werbungskosten von der Steuer absetzbar sind. Dabei handelt es sich um Aufwendungen, die durch berufliche Fortbildung entstanden sind, z. B. Kurs- und Seminarkosten, Lehrbehelfe sowie Fahrt- und Nächtigungskosten. Dies gilt für Weiterbildung im Rahmen der ausgeübten Tätigkeit bzw. Umschulungen, die auf die Ausübung eines anderen Berufes abzielen; nicht absetzbar sind Aus- und Weiterbildungen, die überwiegend die Privatsphäre betreffen. April 2013


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Alle Pflegejobs auf einen Klick Mehr als ein Job-Portal: Unter www.volkshilfe-jobs.at finden Interessierte Information über Pflege- und Kinderbetreuungsberufe, Ausbildungsmodelle und Kontakte zu offenen Stellen in der Volkshilfe Steiermark. erufe im Sozial- und Gesundheitssektor sind vielfältig, bunt, emotional und haben viele Facetten zwischen Ernst, Verantwortung, Kreativität, Humor, Organisation und Improvisation. Mit der Serviceplattform www.volkshilfe-jobs.at betont Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark Gmbh und Initiator der Plattform, einmal mehr den Konjunkturmotor Sozialwirtschaft: „Mit ihren vielfältigen Dienstleistungsangeboten zählt die Volkshilfe Steiermark zu den größten ArbeitgeberInnen und AnbieterInnen von Pflege- und Betreuungsleistungen. Sie interessieren sich für einen Job im Sozialoder Gesundheitsbereich? Dann sind Sie bei der Volkshilfe richtig!“ Mit rund 2.750 MitarbeiterInnen zählt die Volkshilfe Steiermark zu den größten Unternehmen in der Steiermark. Etwa 10 Prozent aller Beschäftigten in Österreich arbeiten im Sozial- und Gesundheitssektor. Unter www.volkshilfe-jobs.at finden

Interessierte wichtige Informationen über Pflegeberufe, Jobs in der Kinderbetreu-

ung, Ausbildungsmodelle und Kontakte zu offenen Stellen in der Volkshilfe.

Foto: Volkshilfe

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Wer sich einen Überblick über das Angebot an Pflegeberufen in der Steiermark machen will, surft am besten www.volkshilfe-jobs.at an.

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Steirische Forschung zeigt sich vielseitig Ein strahlender Fixpunkt der steirischen Forschungswelt ist die alljährlich stattfindende Zukunftskonferenz der Joanneum Research, die einen fesselnden Überblick über neueste technologische Entwicklungen, Trends und Lösungen für Industrie und Wirtschaft bietet. Als Novum diskutierten in diesem Jahr auch 45 Experten aus dem In- und Ausland aktuelle Themenfelder aus Gesundheit, Politik und Technik.

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und 420 Teilnehmer aus Österreich und den Nachbarländern frequentierten in diesem Jahr die Zukunftskonferenz der Forschungsgesellschaft Joanneum Research auf der Grazer Messe. An den zahlreichen Ständen gaben die Wissenschaftler spannende Einblicke und Erklärungen zu ihren aktuellen Forschungsprojekten. „In der strategischen Planung des Unternehmens nimmt der enge Kontakt mit den Kunden einen hohen Stellenwert ein“, erklärt Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl, und Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder betont dessen zentrale Rolle in der F&E-Landschaft: „Die Zukunftskonferenz spiegelt in kompakter Form die gebündelten Kompetenzen der größten steirischen außeruniversitären Forschungsorganisation wider.“ In den vergangenen

Jahren wurde der Umbau der Gesellschaft von ursprünglich mehr als 20 Instituten auf fünf große Organisationseinheiten abgeschlossen, in Gestalt der vier Institute (Materials, Health, Digital, Resources) und eines Zentrums (Policies). Derzeit beschäftigt die Joanneum Research 455 Mitarbeiter, davon 157 Frauen. Unter den Vorstellungen befand sich eine vielversprechende Neuentwicklung des Instituts Materials, eine mit ferroelektrischem Material bedruckte Folie, die eine kostengünstige Herstellung von berührungs- und wärmeempfindlichen Sensoren auf flexiblen Oberflächen erlaubt. Die patentierte PyzoFlex-Technologie dient der großflächigen und energieautarken Erkennung von Druck- und Temperaturänderungen. Als Vorteile werden hohe Umweltbeständigkeit und Kostenminimierung durch industrielle Druck-

Mit den Ohren des Tunnels erhöht sich die Sicherheit im Verkehr.

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prozesse angeführt. Ebenso lassen sich mit derselben Technik elektronische Schaltungen sowie komplexere Strukturen wie optoelektronische Bauelemente in mehreren Schichten auf Folien drucken, was ebenfalls breite Anwendungsfelder eröffnet. Am Institut Digital wird im Projekt „Akustisches Tunnelmonitoring“ ein neuer Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit in Straßentunneln erarbeitet. Die typischerweise im Betrieb auftretenden Verkehrsgeräusche von Kraftfahrzeugen werden dabei live analysiert. Auftretende Anomalien, etwa durch den Aufprall eines Fahrzeuges, platzende Reifen oder herabfallendes Ladegut, werden von den an der Tunneldecke angebrachten Mikrofonen erkannt und einer bestimmten Alarmklasse zugeordnet. Die Überwachungskameras werden automatisch auf die betroffene Stelle ausgerichtet und die Handlungsbereitschaft der Einsatzkräfte deutlich beschleunigt. Die Kommunikation mit den Sicherheitsverantwortlichen sowie den im Tunnel befindlichen Personen erfolgt durch einen neu entwickelten Sprachalgorithmus in einer ausgezeichnet verständlichen Übertragungsqualität. Einen ebenfalls faszinierenden Einblick in Zukunftstechnologien gaben die Mitarbeiter des Instituts Resources, das um die Themen Wasser, Energie und Nachhaltigkeit kreist. Die Er-

Fotos: JOANNEUM RESEARCH

Von Josef Schiffer

Druck- und wärmeempfindliche Folien eröffnen breite Anwendungsfelder.

schließung von geothermalen Hotspots könnte die Energieversorgung ein Stück weiter von fossilen Energieträgern unabhängig machen helfen. Versuchsbohrungen in vielversprechenden Zonen, etwa südlich von Wien, werden in Zusammenarbeit mit den Energieversorgern vorangetrieben, um in den kommenden Jahrzehnten einen umfassenden Energiekataster zu erstellen. Ein ebenfalls interessanter Schwerpunkt ist die Nutzung von Biomasse zur Extraktion von wertvollen Substanzen – anstatt diese zu kompostieren oder zu verbrennen. Mithilfe der Grünen Bioraffinerie können durch innovative Verfahren aus Gras etwa Aminosäuren, Biogas oder pflanzliche Fasern gewonnen werden. Weitere Anwendungen umfassen die Herstellung von Naturkosmetika aus dem in der Steiermark weit verbreiteten Holunder (Styria Sambucus). April 2013


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Vier Semester für HAK-AbsolventInnen Das Bildungshaus Raiffeisenhof wird Berufsbegleitend zum „Steiermarkhof“ BWL studieren Nach rund acht Monaten Umbauarbeiten ist es endlich so weit: Die traditionsreiche Bildungsstätte Raiffeisenhof im Grazer Westen firmiert ab sofort – von Grund auf modernisiert und erweitert – unter dem Label „Steiermarkhof“, um die Öffnung der Begegnungsstätte zwischen Stadt und Land noch stärker zu betonen.

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ie Investitionen dienten in erster Linie der völligen Neugestaltung der Seminarräume und der Renovierung der Zimmer. Außerdem wurden die bislang eher beengten Parkmöglichkeiten auf 300 Stellplätze erweitert. Der aufwendige Umbau wurde aus Mitteln von Land, Stadt Graz sowie dem Bund großzügig gefördert. „Bilden, tagen, nächtigen und feiern lautet das neue Motto des Steiermarkhofes“, erklärte LK-Präsident Gerhard Wlodkowski und er fügt hinzu: „Der Steiermarkhof ist die Bildungsschmiede für die ländliche Bevölkerung, um von hier das erworbene Wissen in die Regionen zu tragen. Gleichzeitig ist der Steiermarkhof auch eine wichtige Begegnungsstätte zwischen Stadt und Land.“

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ine der renommiertesten Hochschulen Deutschlands unterrichtet ab Herbst in Graz: die Hochschule Regensburg. Der Unterricht findet sechs bis sieben Mal pro Semester am Wochenende statt. Gelernt wird mithilfe von Fernstudienelementen. Eine Besonderheit des Studiums ist die Möglichkeit von Anrechnungen. Der Bachelorstudiengang wird für berufserfahrene HAK-Absolvent/-innen maßgeschneidert als viersemestriges Studium geführt. Im 3. Semester kann zwischen drei Schwerpunkten gewählt werden.

… und dann weiter zum Master of Science

Rund 50 FH- und Uni-Absolventen/-innen starten jährlich in das berufsbegleitende Masterstudium mit 3 Vertiefungen. Studiendauer: drei Semester plus Master-Thesis. Der Masterstudiengang wird ab dem Frühjahr 2014 wieder in der Grazer Innenstadt angeboten.

Informationen Alle Informationen und Hilfe erhalten Sie hier: Tel.: 0316 82 18 18 Web: www.ingenium.co.at

Foto: Pachernegg

Für Bildungshungrige aus Stadt und Land spielt der technisch hochmodern ausgestattete Steiermarksaal alle Stückeln: Bis zu 400 Personen finden Platz für Tagungen, Konferen-

zen und Veranstaltungen und der Saal bietet außerdem optimale technische Voraussetzungen dafür. Der SteiermarkBezug ist allerorten spürbar; so heißen etwa die vier neuen, klimatisierten Seminarräume nach den steirischen Bergen Dachstein, Schloßberg, Erzberg und Hochlantsch. Weitere Seminarräume sind nach steirischen Regionen und die Zimmer nach landwirtschaftlichen Produkten wie Kürbiskernöl oder Pöllauer Hirschbirne benannt. Bürgermeister Siegfried Nagl sieht das Haus als kulturelles Forum: „Wir brauchen den Steiermarkhof als Bildungszentrum und Treffpunkt für Kulturschaffende in unserer rasch wachsenden Stadt dringend. Der neue Steiermarkhof ist ideal für Vernissagen, Workshops oder Musikabende.“ Ebenfalls begeistert von den Möglichkeiten der neuen Infrastruktur zeigten sich LH-Stv. Hermann Schützenhöfer und Landesrat Johann Seitinger.

Hohe Studienqualität, Service und keine überfüllten Hörsäle machen den Unterschied.

LH-Stv. Hermann Schützenhöfer (m.), LK-Präsident Gerhard Wlodkowski (2.v.l.), Bgm. Siegfried Nagl (2.v.r.), LR Johann Seitinger (r.) und KDir. Werner Brugner (l.) gratulierten zur Eröffnung. April 2013

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Fotos: KUG/Wenzel

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Rund 1000 Veranstaltungen organisiert die Kunstuniversität Graz jedes Jahr.

Die Kunst ohne Rektor Seit drei Jahren hat die Kunstuniversität Graz keinen Rektor. Doch die Show muss weitergehen. Für das aktuelle Universitätsporträt kommt daher der geschäftsführende Vizerektor Robert Höldrich zu Wort. Er zeichnet ein Bild einer kleinen, konkurrenzfähigen Universität, die in ihrem Fachbereich gar nicht so klein ist. Auch ohne Rektor.

Von Michael Neumayr

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it rund 1000 Veranstaltungen im Jahr ist die Kunstuniversität Graz aus dem Stadtleben an der Mur nicht wegzudenken. In den Schlagzeilen war die Kunstuniversität in den vergangenen Jahren aber meist wegen der unglücklichen und ungeschickten Suche nach einem Rektor. Dabei hat die Kunstuniversität Graz weit mehr zu bieten, lässt der geschäftsführende Vizerektor Robert Höldrich wissen: „Wir verstehen uns nicht als Elfenbeinturm, sondern als offene Institution, die mitten in der Ge44

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sellschaft steht. Würde die Kunstuniversität nicht in Graz sein, würde Graz etwas fehlen.“ Das politische Umfeld kommt der Kunstuniversität dabei zugute. „Im Hochschulraum Steiermark werden wir als Spezialisten für unseren Fachbereich wahrgenommen und unsere Expertise wird sehr geschätzt“, freut sich Höldrich. Man steht, auch wegen der intensiven kulturellen Tätigkeit, in engem Kontakt mit der Politik. Das zeigt sich auch in den intensiven Kooperationen mit den anderen Universitäten. Seit rund 30 Jahren betreibt man mit der TU Graz ein gemeinsames Toningenieur-Studium. „Nach anfänglicher Skepsis zwischen Künstlern

und Technikern hat sich das Studium inzwischen zu einem Role Model entwickelt. Auf diese Studienrichtung bauen auch viele Forschungsprojekte, auch mit der Industrie, auf“, hebt Höldrich hervor. Mit der Karl-Franzens-Universität gibt es die Studienrichtung Musikologie, wo die Kunstuniversität rund 70 Prozent der Lehrleistung trägt. Aber auch mit der Medizinuniversität und der FH Joanneum gibt es Kooperationen.

Absolventen im Konkurrenzkampf

Anders als andere Universitäten kann die Kunstuniversität sich ihre Studierenden auch aussuchen. Die Zugangsbeschränkungen sind sehr streng und haben mit den geringen Kapazitäten zu tun. Der Betrieb einer Kunstuniversität bringt viel Einzelunterricht mit und dieser ist teuer. Deshalb sind die Kapazitäten einer Kunstuniversität andere als an MassenApril 2013


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studien. „Die Zugangsbeschränkung ist eine Notwendigkeit. Es ist unsere Verantwortung für die Lebenszeit unserer Studierenden. Wir dürfen nur die nehmen, bei denen wir nach besten Wissen und Gewissen sagen können, sie haben eine Chance“, erklärt Höldrich. Die Absolventen der Kunstuniversität stehen im internationalen Konkurrenzkampf. Deshalb will man dort die Studierenden nicht im Regen stehen lassen. Es werden einige Hilfestellungen, von der Projektmanagementausbildung bis zur Künstlervermittlung, angeboten, um den jungen Absolventen eine Möglichkeit zu geben, im heiß umkämpften künstlerischen Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.

Es fehlt der Rektor

In den Medien ist die Grazer Kunstuniversität aber derzeit wegen der schwierigen Wahl des Rektors. Seit 2010 schlägt man sich mit den universitätsinternen Gremien Senat und Universitätsrat herum. Der ehemalige Rektor Georg Schulz musste gehen und der designierte und neu gewählte Rektor Frank-Thomas Mitschke aus Leipzig sagte kürzlich aus privaten Gründen ab. „Die Absage war eine sehr kurzfristige Sache. So eine Bestellung eines Rektors dauert ja mehrere Monate. Es gab innerhalb der Universität einen Auffassungsunterschied, wie sich unsere Hochschule entwickeln soll. Rektor Schulz stand für eine Weiterentwicklung der Universität in Richtung einer international renommierten Spezialuniversität mit einer sehr starken Forschungsaktivität. Natürlich ist das in großen Organisationen immer so, dass es auch Widerstän-

we process the future

Vizerektor Robert Höldrich: „Wir lassen unsere Absolventen nicht im Regen stehen.“

de gibt“, bedauert Höldrich. Die Situation sei natürlich unangenehm für die Kunstuniversität. Man versuche aber weiterhin, das Kerngeschäft ins Zentrum zu stellen. Das sind die künstlerischen Leistungen der Studierenden. „Wenn Sie unsere Veranstaltungen besuchen, dann sehen Sie, wofür unsere Universität wirklich steht, und das Publikum nimmt das auch wahr. In der Community nimmt man schmerzlich die Situation wahr, aber auf der anderen Seite sieht man, das Haus lebt von seiner inhaltlichen Arbeit.“ Der Universitätsrat empfiehlt nun eine erneute Ausschreibung des Rektorats. Das würde wieder einige Monate in Anspruch nehmen. Bis dahin werden noch zahlreiche Konzerte und andere Veranstaltungen der Kunstuniversität Graz über die Bühne gehen. Und auch diese werden erfolgreich abgeschlossen werden. Auf den täglichen Betrieb wirkt sich der fehlende Rektor nicht aus. Der Entwicklungsplan der Universität reicht bis 2016. Auch die Finanzierung ist für die Jahre 2014 und 2015 gesichert. Denn „the show must go on“, auch ohne Rektor. „Man muss aber klar sagen, dass gewisse Dinge ohne ein vollständiges Rektorat nicht so schnell gehen können“, bedauert Robert Höldrich.

Veranstaltungen Einen vollständigen Veranstaltungskalender der Kunstuniversität Graz gibt es unter der Website: www.kug.ac.at Karten gibt es über das Zentralkartenbüro Graz (0316 830255).

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Gut geplant

Das Wissen der Bevölkerung über die Höhe der eigenen Pension ist äußerst bescheiden, wie nun neuerlich aus einer Studie hervorgeht. 57 Prozent der Befragten haben keine Ahnung, und davon wollen sich 34 Prozent vorerst auch gar nicht auseinandersetzen. Ob da die geplanten Pensionskonto-InitiVon Stefan Koller ativen des Staates viel daran ändern? Wir hoffen es – irgendwann sollte in Österreich das große Umdenken doch einmal beginnen dürfen. „Verdrängung lautet das Stichwort, wenn es um das Thema zukünftige Pension geht: Für Herrn und Frau Österreicher ist zwar klar, dass es eine beträchtliche Differenz zwischen ihrem letzten Gehalt und der gesetzlichen Pension geben wird. Mit der Höhe der Pension bzw. der Größe dieses Lochs hat sich der Großteil bis jetzt aber nicht auseinandergesetzt“, lautet eine zentrale Erkenntnis der Studie – doch positiv ist: Das Bewusstsein für Altersvorsorge zeigt tendenziell nach oben. Nur 12 Prozent der Befragten gaben auf die Frage „Inwieweit haben Sie sich schon mit der Höhe Ihrer Pension beschäftigt?“ an, ganz genau zu wissen, welchen Betrag sie später erhalten würden. Weitere 9 Prozent haben zumindest eine ungefähre Ahnung, wie hoch ihre Pension ausfallen würde. Besorgniserregend ist aber, dass weit mehr als die Hälfte (57 Prozent) jedoch überhaupt nicht weiß, welche Pension sie im goldenen Lebensherbst zu erwarten hat. 34 Prozent gaben zudem an, sich damit erst einmal auch gar nicht auseinandersetzen zu wollen. Auch der Anteil jener, die zur Frage „keine Angabe“ machen wollten, war mit 21 Prozent hoch. Die Verweigerung, sich mit seiner zukünftigen Pension zu befassen, deutet darauf hin, wie unangenehm vielen dieses Thema ist und wie viel Unsicherheit auf diesem Gebiet doch herrscht. Die Frage, wie hoch die Österreicherinnen und Österreicher die Differenz zwischen dem letzten bezogenen Einkommen und der staatlichen Pensionsleistung einschätzen, bringt viel Spannung und deutliche Unterschiede. Der Mittelwert der geschätzten Pensionslücke pendelt sich bei rund 500 Euro ein. Anhand der Zahlen ist zu erkennen, dass noch immer der Großteil der Bevölkerung die Höhe der Pensionslücke falsch einschätzt bzw. das Problem noch nicht wahrnimmt. Die Lücke in bestimmten Schichten kann existenzgefährdend werden. Sie kann bei leitenden Angestellten bis zu 50 Prozent, bei Managern bis zu 70 Prozent ausmachen, vor allem bei einer steilen Einkommenskurve. Deshalb gilt auch hier wieder der Rat „Lieber früher damit beschäftigen und ausreichend Vorsorge treffen, als später vor kaum mehr lösbare Herausforderungen gestellt zu werden.“ Pensionsvorsorge bedeutet Eigenverantwortung – und das hat jeder ganz alleine selbst in der Hand. Mag. Stefan KOLLER ist Betriebswirt und Prokurist der Captura-Wirtschaftsberatung,

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Premieren auf der AutoEmotion Auf der diesjährigen AutoEmotion konnte das Jaguar und Land Rover Center Graz gleich zwei Modelle dem interessierten Publikum präsentieren: den XF Sportbrake, den neuen Edelkombi aus dem Hause Jaguar, und das neueste Modell des Range Rover.

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eim neuen Jaguar sticht folgendes ins Auge: Endlich gibt es die Raubkatze auch für Business, Familie und Freizeit. Der wunderschöne, wohldurchdachte XF Sportbrake, der neue Edelkombi von Jaguar, wartet mit einer sensationellen Basisausstattung auf seine neue Klientel. Xenon-Scheinwerfer, 8-Gang-Automatik und Stopp-/Startsystem gehören ebenso dazu wie Luftfederung mit Niveauregulierung an der Hinterachse und Vollleder mit Premium-Velours. Der neue Range Rover, nach wie vor das Maß der Dinge im Segment der Luxus-SUV, hat am 10. Jänner 2013 seine Markteinführung gehabt und seine Steiermark-Premiere im Rahmen der AutoEmotion 2013 erfahren. Der „Range“ ist in seiner 4. Generation (oder 42

Jahre nach dem ersten Range Rover) optisch und technisch wegweisend und dank Aluminium um mehr als 400 kg leichter als sein Vorgänger, enthält aber nach wie vor alle Attribute, die man sich von einem Range Rover erwartet. Jaguar und Land Rover Center Graz-Marketingleiter Christian Walcher: „So unterschiedlich die beiden vorgestellten Modelle auch sein mögen, bieten sie doch von allem das Optimum für Liebhaber der Marken oder für die, die es werden wollen. Wir freuen uns, dass das Jaguar und Land Rover Center Graz diese Premieren einem breiten Publikum auf der AutoEmotion bieten konnte und Interessierte sind bei uns herzlich willkommen, ihre Favoriten im Detail näher kennenzulernen.“

Foto: Jaguar & Land Rover Center Graz

Rätselraten um die Pension

Jaguar- und Range Rover:

Jaguar und Land Rover Center Graz-Eigentümer Mag. Manfred Bijondic (Mitte) mit seinem Kernteam Christian Walcher (links) und Hans Hohenegger bei der Automesse AutoEmotion 2013 neben dem schnellsten Jaguar aller Zeiten, dem XKR-S mit 550 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h.

April 2013


Foto: Lunghammer, Fischer, Fotolia

Die Steiermark braucht einen anderen Stellenwert in Wien, einen, der ihrer wirtschaftlichen Realität als Forschungs- und Entwicklungsstandort mit einem höchst dynamischen Exportmarkt entspricht.

Ein neues Image für die Steiermark Die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung wollen gemeinsam das Image der Steiermark aufpolieren. Im Fokus stehen die erfolgreichen Reformen und die besondere Kompetenz im Bereich Forschung und Entwicklung.

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iner aktuellen Studie der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung zufolge wünschen sich rund 90 Prozent der 750 Befragten aus ganz Österreich Reformen. Der Bundesregierung sprechen nur zwei Prozent einen sehr starken Reformwillen zu. Als Bundesland mit dem größten Reformwillen gilt die Steiermark. Das hat sich aber nicht unbedingt auf den Ruf der Steiermark ausgewirkt, klagen Vertreter der steirischen Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Bei vielen Entscheidungsträgern

Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk: „Es geht darum, die Marke Steiermark neu aufzuladen.“ April 2013

auf der Bundesebene spielt die Steiermark nach wie vor nicht die Rolle, die sie verdient. Die Folge sind große Versäumnisse in der Infrastruktur, Imageschwierigkeiten und die Tatsache, dass Spitzenkräfte oft nur sehr ungern in die Steiermark kommen. Die Initiative „Thema Österreich“ der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung will sich daher vor allem auf die Beziehungskultur konzentrieren, ohne dabei jemanden den schwarzen Peter zuschieben zu wollen. Allerdings soll die Marke Steiermark in der Bundeshauptstadt neu positioniert werden, sie soll entsprechend der Realität verstärkt mit F&E-Kompetenz und dem Exportgut Reformen in Verbindung gebracht werden. Die Steiermark ist ein reformorientiertes Land und dieser notwendige Kurs wird von der Bevölkerung mitgetragen. Aus diesem Grund laden WK und IV die Wiener Entscheidungsträger zu drei hochkarätigen Veranstaltungen ein. Themen: Reformen, F&E, Standortentwicklung; zentrale Fragestellung: Wie

kann Österreich gemeinsam weiterentwickelt werden?

Versäumtes Nachholen und die wirtschaftliche Realität abbilden

Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk ist überzeugt: „Die Steiermark braucht einen anderen Stellenwert in Wien, einen, der ihrer wirtschaftlichen Realität als Forschungsund Entwicklungsstandort mit einem höchst dynamischen Exportmarkt entspricht. Und wir Steirer stehen für Reformen, ein Kurs, der von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung getragen wird, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Es geht darum, die Marke Steiermark neu aufzuladen. Die beiden wirtschaftlichen Interessenvertretungen übernehmen hier eine Gesamtverantwortung für den Standort über die Interessenvertretung im engeren Sinn hinaus.“ Mit dieser Veranstaltungsreihe kann Versäumtes nachgeholt werden, ist Jochen Pildner-Steinburg, Präsident der Industriellenvereinigung, überzeugt: „Es ist ein klares Versäumnis der Steiermark, dass man sich jahrelang nur unzureichend

Jochen PildnerSteinburg, Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark: „Die Steiermark kann ihr vollen Potenzial nicht ausschöpfen.“

um die Positionierung in Wien gekümmert hat. Daraus resultiert, dass die Steiermark nicht ihr volles Potenzial ausschöpft, wenn es um große Entscheidungen geht. So zum Beispiel bei Infrastrukturinvestitionen, weiters stellen wir aber auch immer wieder Imageprobleme fest, wenn es darum geht, Spitzenkräfte in die Regionen zu bekommen. Aus diesem Grund zielt die Initiative auf eine neue Beziehungskultur ab.“ FA Z i t

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Fotos: Furgler, Melbinger, Fotolia

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Der Aufbau von Strukturen ist für jedes Unternehmen entscheidend.

Langsam wachsen oder sofort von 0 auf 100? Jungunternehmer haben, selbst wenn die Geschäftsidee schon längst steht, große Herausforderungen zu bewältigen. Bei der Standortwahl zum Beispiel ist oft ein flexibles Businesscenter eine gute Möglichkeit, sich schnell in funktionierende und flexible Strukturen einzufinden. Oder man übernimmt gleich ein bestehendes Unternehmen. Vorausgesetzt, die Strukturen im übernommenen Unternehmen lassen Innovation zu.

Von Michael Neumayr stehen vor schwerwieJungunternehmer genden Entscheidungen. Unabhängig

von der eigentlichen Geschäftsidee muss sich jeder Jungunternehmer die Frage stellen, ob er es sich antun will, durch die Mühen eines völlig neuen Unternehmens zu gehen, oder vielleicht doch einen bestehenden Betrieb zu übernehmen. Will man auf 48

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bewährte und etablierte Strukturen setzen oder doch die Höhen und Tiefen eines neuen Unternehmens durchschreiten?

Schwierige Standortwahl als neues Unternehmen

Diese Frage stellt sich schon bei der Standortwahl. Ist die Verkehrsanbindung ausreichend? Ist man nahe am Kunden und hat die Belegschaft keine Schwierigkeiten, zur Arbeit zu kommen? Kauft man eine

Liegenschaft oder mietet man sich in ein flexibles Business Center? Für Andreas Mairitsch, Leiter des IBC Business Centers in Graz, ist die Antwort klar: „Ein Businesscenter bietet den Vorteil, sich flexibel entwickeln zu können. Wenn man ein Büro kauft, ist man in dieser Größe starr verankert. Man kann sich nicht so einfach vergrößern oder verkleinern. In einem Businesscenter ist das ohne weiteres möglich.“ Auch bietet ein BusinessApril 2013


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center bereits die nötige Infrastruktur und verfügt meist über eine gute Anbindung. Die Schaffung der Strukturen würden nämlich viele Jungunternehmer unterschätzen, so Mairitsch: „Der Aufwand ist, wenn man allein oder zu zweit arbeitet, noch sehr überschaubar. Erreicht man aber eine gewisse Größe, muss man eine ganz andere Struktur aufbauen, und das bringt Risiken.“ Deshalb müsse man sich als Unternehmer auch rechtzeitig mit diesem Problem befassen. Kurzfristig kann man nämlich oft nicht die richtigen Mitarbeiter finden oder von heute auf morgen in ein geeignetes Büro ziehen. Solche Übergangsphasen seien aber oft entscheidend für ein Unternehmen.

Sofort von 0 auf 100

Viel grundsätzlichere Fragen stellt man sich beim Nachfolgerprojekt „Follow Me“ der Wirtschaftskammer Steiermark. „Follow me“ gilt österreichweit als einzigartiges Vorzeigemodell, das seit 2007 erfolgreich arbeitet. In anderen Bundesländern gibt es vergleichbare Einrichtungen nicht.

Oft ist es gar nicht sinnvoll, ein neues Unternehmen zu gründen, gerade wenn sich ein Unternehmen zur Übernahme anbietet. „Natürlich hat auch der sofortige Start von 0 auf 100 seine Risiken“, weiß Katrin Kuss von der Wirtschaftskammer Steiermark: „Es hat aber auch Vorteile. Man kann auf bestehende Strukturen aufbauen, kann sich auf ein eingespieltes Mitarbeiterteam verlassen und kann auf einen bereits bestehenden Kundenstock zurückgreifen.“ So könne man mit Innovationen gleich durchstarten. „Follow me“ versucht, Übergeber mit geeigneten Übernehmern zusammenbringen, und ist dabei sehr erfolgreich. „73 Prozent der Neugründungen geben nach drei Jahren auf. Bei den Übernahmen ist es genau umgekehrt. 95 Prozent der übernommenen Unternehmen bestehen auch nach fünf Jahren noch“, erklärt Kuss, „Bei einer Übergabe ist es besonders wichtig, dass man als Unternehmer schrittweise einen Betrieb übernimmt. So geht kein Know-how verloren und die Strukturen können an die neuen Verhältnisse mit der Zeit angepasst werden.“ Das

Katrin Kuss, Leiterin von „Follow Me“: „Man muss ein Unternehmertyp sein.“

braucht Zeit, denn oft wurden die Unternehmen sehr vom Vorgänger geprägt. Eine schrittweise Übernahme soll hier nicht nur einen Wissenstransfer ermöglichen, sondern auch Innovation zulassen.

Anonyme Vermittlung

IBC Geschäftsführer Andreas Mairitsch: „Die Standortwahl ist für Jungunternehmer entscheidend.“

Trotz Hilfestellung ist es für Übergeber nicht immer leicht, einen Nachfolger zu finden. In der Datenbank von „Follow me“ kommen auf einen Übernehmer drei Übergeber. Dem will man mit einer anonymen Vermittlung entgegenwirken. „Viele Übergeber wollen nicht im Internet kommunizieren, dass eine Betriebsübergabe ansteht“, erklärt Kuss. Auch für Betriebsübergaben innerhalb der Familie bietet „Follow me“ Unterstützung und begleitet den Generationenwechsel. Hauptanteil am Erfolg hat jedoch der Jungunternehmer. „Man muss schon ein Unternehmertyp sein und das nötige Geschick und den nötigen Mut aufbringen. Egal ob man ein Unternehmen neu gründet oder ein bestehendes Unternehmen übernimmt“, ist Katrin Kuss überzeugt.

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IBC: Zukunftsstandort Großraum Graz Erfolgreiche Unternehmen, top Infrastruktur, direkt angrenzende Freizeit-, Event- und Erholungslandschaft: Das International Business Center präsentiert sich für neue und bestehende Mieter als Zukunftsstandort mit hohem Potenzial für den Großraum Graz.

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eue Betriebsansiedelungen und Flächenerweiterungen bei bestehenden Unternehmen am Areal bestätigen das IBC als idealen Standort in perfekter Lage. „Angesichts der aktuellen Situation am Büro- und Gewerbeimmobilienmarkt profitieren Standorte mit bester Infrastruktur, intensiver Betreuung und umfassenden Serviceleistungen“, so DI Andreas Mairitsch, Geschäftsführer IBC, zur positiven Entwicklung und guten Auslastung des International Business Centers in Unterpremstätten. Neben langjährigen Mietern am IBC – wie das Automatisierungsunternehmen Lenze, der Softwarespezialist Infonova oder das WIFI Süd, die gerade ihre Büroflächen erweiterten, – haben auch neue Mieter, darunter BWT Wassertechnik und Nievelt Labor GmbH, das IBC als idealen Standort für die Zukunft ihres Unterneh-

Zeitpunkt Konzept

mens erkannt. „In wirtschaftlich dynamischen Zeiten ist es wichtig, den angesiedelten Unternehmen Expansionsmöglichkeiten zu bieten und diese auch rasch umzusetzen“, ist DI Andreas Mairitsch, Geschäftsführer IBC, überzeugt. Auch der Bad- und Heizungsspezialist Holter beginnt gerade mit dem Bau eines neuen Ausstellungs- und Lagergebäudes auf den rund 200.000 m2 Grundstücksflächen für Industrie- und Gewerbebetriebe südlich des IBC. „Als FullService-Anbieter – von der Vermietung bis hin zum maßgeschneiderten Neubau und dem nutzerorientierten Facility Management – erweist sich das IBC als idealer Partner. Sowohl Kleinmieter als auch großflächige Logistiker werden hier in Zukunft ihren idealen Betriebsstandort finden“, ist Mairitsch überzeugt.

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Mairitsch: „In wirtschaftlich dynamischen Zeiten ist es wichtig, den angesiedelten Unternehmen Expansionsmöglichkeiten zu bieten und diese auch rasch umzusetzen.“ Der Großraum Graz hat hierfür ein hohes Potenzial. April 2013

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i nnov a t i on

Flüge in den Süden und noch mehr Zürich E

nde März geht es los. Genau am Sonntag, den 31. März, startet am Flughafen Graz der Sommerflugplan. Gleichzeitig mit diesem Start wird die erst vor Kurzem aus der Taufe gehobene Zürich-Verbindung mit InterSky auf 3 tägliche Verbindungen von Montag – Freitag aufgestockt. Für Geschäfts- und Fernreisende besonders interessant und praktisch: Früh- und Abendflug werden zu Tagesrandverbindungen und dazu gibt es einen praktischen Mittagsflug, der für Reisende viel Flexibilität bringt. Ein weiterer Ausbau betrifft die Flüge der airberlin nach Berlin. Mit einer sechsten Verbindung hebt ab Anfang Mai von Montag bis Freitag und am Sonntag täglich ein Flugzeug in die deutsche Bundeshauptstadt ab.

plan allerhand zu bieten. Alleine in Griechenland werden 11 Flugziele auf 10 Inseln wie Rhodos, Kreta, Naxos oder Kefalonia angeboten. Daneben stehen auch Destinationen in der Türkei, Italien, Kroatien, Ägypten, Portugal, Tunesien und natürlich Spanien auf dem Programm. Besonders stark ist das Flugprogramm nach Mallorca. Bis zu 6 Mal in der Woche hebt

ein Flugzeug nach Palma de Mallorca und damit zum großen Umsteigeflughafen der airberlin ab. Die Flugzeiten sind bestens an das breite Destinationsnetz der airberlin zu verschiedenen Flugzielen in Spanien und Portugal angepasst. Besonders vielseitig ist in diesem Jahr auch das Angebot an Sonderflügen. Details dazu gibt es auf: www.flughafen-graz.at

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Der Flughafen Graz präsentiert für den Sommer ein umfangreiches Programm mit rund 50 Destinationen.

Ab in den Süden

Im Sommer geht es den Flugreisenden aber vor allem um Flugziele, die am Meer liegen. Und hier hat der neue Sommerflug-

Im Sommer geht es wieder vom Flughafen Graz aus ans Meer. Zum Beispiel nach Mallorca.

Unternehmerinnen auf der Überholspur Die Wirtschaft wird zunehmend weiblich: 2012 wurden 61 Prozent der steirischen Firmengründungen von Frauen getätigt. „Dieser Schritt in die Selbstständigkeit ist auch der beste Weg zu mehr Gleichstellung“, sind sich WK-Steiermark-Präsident Josef Herk und die Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft (FiW)“, Nationalrätin Adelheid Fürntrath-Moretti, einig.

Foto: Fischer

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WK-Steiermark-Präsident Josef Herk und die Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft (FiW)“ Adelheid Fürntrath-Moretti.

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ie Zahl der Unternehmerinnen wächst und wächst: Lag der weibliche Anteil bei den Unternehmensgründungen vor fünf Jahren noch bei 52 Prozent (inklusive Personenbetreuer; ohne Personenbetreuer: 30 Prozent), so sind es heute stolze 61 Prozent (inklusive Personenbetreuer; ohne Personenbetreuer: 41 Prozent). Hauptmotive für den Schritt in die Selbstständigkeit sind einer bundesweiten Umfrage der WKO zufolge mehr Flexibilität (65 Prozent) sowie der Wunsch, sein eigener Chef zu sein (60 Prozent), und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (42 Prozent). „Die Wirtschaft wird auch ohne Quotenregelung weiblicher“, betont FiW-Vorsitzende Adelheid Fürntrath-Moretti. Ein Erfolg, der nicht zuletzt auf die vielen Aktivitäten von „Frau in der Wirtschaft“ zurückzuführen ist. So konnten die

steuerliche Anerkennung von Kinderbetreuungskosten durchgesetzt werden sowie auch eine Erhöhung des Wochengelds für Unternehmerinnen und ein Krankengeld für Selbstständige. „Weiters haben wir durch eine 30-prozentige Pauschale bei der Zuverdienstberechnung auch eine Verbesserung beim Kinderbetreuungsgeld für Selbstständige erreicht“, berichtet Fürntrath-Moretti stolz.

Forderungen

Damit sich dieser Trend so fortsetzen kann, brauche es laut Fürntrath-Moretti aber entsprechende Rahmenbedingungen. „Wir haben in den vergangenen Jahren vieles erreicht, vieles gilt es aber noch umzusetzen.“ Darum hat „Frau in der Wirtschaft“ nun anlässlich des Weltfrauentags ein Forderungspaket erstellt. Darin enthalten sind Forderungen wie die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungs- und Haushaltshilfen, die Absetzbarkeit von Arbeitsräumen, Betreuung für unter dreijährige Kinder und mehr Frauen in Aufsichtsräten. April 2013


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Industriebau braucht Erfahrung W

as für den normalen Hausbau gilt, gilt für den Industriebau noch viel mehr. Der Bau muss schnell, mit möglichst wenig Komplikationen und kompetent durchgeführt werden. Wenn die Halle nicht termingerecht fertiggestellt wird, dann steht der ganze Betrieb still. Maschinen können nicht eingebaut werden und an eine Produktion ist nicht zu denken. Deshalb verlassen sich viele Unternehmen beim Bau ihrer Betriebsstätten auf erfahrene Partner wie ÖstuStettin.

Filiale in Graz

In den vergangenen Jahren machte sich Östu-Stettin vor allem in Wien einen Namen als Generalunternehmer. Seit einem Jahr ist man auch in Graz vertreten und kann bereits auf einige steirische Projekte zurückblicken. „Nach vielen erfolgreichen Jahren in Wien sind wir für Herausforderungen in Graz hervorragend aufgestellt. Wir stehen unseren

Kunden von der Kostenschätzung bis zur Schlüsselübergabe zur Seite“, erklärt der Grazer Filialleiter Georg Puntigam. So wurde zum Beispiel für die Stenqvist AG Austria in St. Peter ob Judenburg eine neue Produktionshalle gebaut. Auf einer Fläche von 30.000 m² wurde der Mutterboden abgetragen und rund 35.000 m³ Erde bewegt. Darauf entstand eine 10.500 m² große Produktionshalle inklusive Anlieferungsbereich, Hochregallager und Bürotrakt. Insgesamt wurden 8.000 m³ Beton und 1.000 Tonnen Stahl verbaut. Für Stenqvist Austria Geschäftsführer Franz Pogrielz war das ein Projekt, das nur ein großes Unternehmen durchführen konnte. Er erklärt warum er sich für Östu-Stettin entschieden hat: „Im Vordergrund der Ausschreibung stand natürlich das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben aber auch recherchiert, welches Unternehmen in der Lage ist und die nötige Erfahrung hat, so ein großes Projekt zu meistern.“

Fotos: Östu-Stettin

In der Steiermark ist Östu-Stettin vor allem als Tunnelbauer bekannt. Seit der Eröffnung der Grazer Niederlassung spricht sich aber in der Steiermark herum, dass Östu-Stettin auch ein Experte für den Hoch- und Industriebau ist.

Georg Puntigam ist Östu-Stettin-Filialleiter in Graz. Sehr geehrter Herr Puntigam, warum ist Östu-Stettin ein guter Partner im Industriebau? Strikte Vorgaben, engste Ausführungszeiträume und hohe Ansprüche an die Planung und Umsetzung zeichnen den Industriebau aus. Dies erfordert höchste Flexibilität – und genau diese Flexibilität ist unsere Stärke. Unsere erfahrenen Ingenieure arbeiten auf höchstem Niveau mit modernster Ausstattung. Sie sind zugleich kompetente Techniker und Projektmanager. Im Industriebau müssen nach nur kurzer Vorbereitungszeit die einzelnen Bauabläufe aufeinander abgestimmt und teilweise parallel laufend koordiniert werden, nur so kann dass enge Terminkorsett eingehalten werden, ohne dass die Qualität darunter leidet.

ÖSTU-STETTIN In St. Peter ob Judenburg baute Östu-Stettin für Stenqvist Austria eine 10.500 m² große Produktionshalle.

April 2013

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GEDANKEN ZUM MANAGEMENT

VON MARYAM LAURA MOAZEDI

Teil 3 Als ein global auftretendes und universell dem Menschen eigenes Charakteristikum gilt das Bestreben, das Gesicht zu wahren. WissenschafterInnen gehen noch einen Schritt weiter und sprechen von einem regelrechten Bedürfnis, das Gesicht und somit das Image, die „soziale Außenseite“, aufrechtzuhalten. Das erklärt womöglich einen Anteil an Irritation bei unseren Begegnungen miteinander, denn jede Begegnung stellt unser Gesicht auf die Probe. Als gelungene Interaktion gilt, wenn es beiden Seiten gelingt, das Gesicht zu wahren – das eigene, aber auch das des anderen. Unmittelbar damit verbunden sind Selbstachtung und die Achtung des anderen. Verlust und Wiederherstellung Dass uns eine optimale Interaktion im zwischenmenschlichen Bereich nicht immer gelingen will, zeigen die unterschiedlichsten Alltagssituationen, die weniger glücklich verlaufen. Konflikte werden mitunter von Gesichtsverlust begleitet, wir sorgen in kritischen Situationen dafür, dass unser Gegenüber alles andere als gut dasteht, und zuweilen entblößen wir die Person. Und diese reagiert auf den erlebten Gesichtsverlust mit einer Bandbreite an Strategien zur Wiederherstellung ihres Gesichts. Eine häufig eingesetzte Strategie ist, mit verbaler oder physischer Aggression zu reagieren, um das 54

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verlorene Gesicht wieder herzustellen. Die Methoden und Möglichkeiten reichen von Aggression bis zu Humor, dem Abschieben von Verantwortung durch beispielsweise Ausreden und Rechtfertigungen, bei denen der Schweregrad der Problemstellung heruntergespielt wird. Stella Ting-Toomey, Kommunikationswissenschafterin an der California State University, beschreibt in ihrer „Face Negotiation Theory“ drei Hauptkategorien von Gesichtsarbeit: Dominanz (z. B. durch Verteidigung und Aggression), Vermeidung (z. B. durch Nachgeben, Hilfesuche bei Dritten) und Integration (z. B. durch Entschuldigung, Kompromiss, Problemlösung und Gespräche unter vier Augen). Ein interessantes und faszinierendes Detail bei dem Einsatz dieser unterschiedlichen Strategien ist die Intention. Während dominante Strategien meist eingesetzt werden, um das eigene Gesicht zu wahren, erlauben vermeidende und integrierende Strategien die Berücksichtigung des anderen und seiner Gesichtsbedürfnisse. Mit anderen Worten: Wer aggressiv reagiert, schützt sich selbst, wer vermeidend oder integrierend reagiert, schützt den Anderen und/oder die gesamte Interaktion. Das Gesicht im interkulturellen Kontext Geraten wir im Alltag bereits öfter als gewollt in Situationen, in denen es gilt, Ge-

sichtsarbeit zu leisten, gewinnt die „ImagePolitur“ bei interkulturellen Begegnungen an zusätzlicher Komplexität. Laut Rothman ist der kulturell bedingt unterschiedliche Zugang zur Gesichtsarbeit oft Ursprung interkultureller Konflikte. Es scheint wenig verwunderlich, dass „das Gesicht“ in vertiefenden interkulturellen Studien ein gängiges Thema ist, denn zum einen wird davon ausgegangen, dass Gesichtsarbeit in allen Kulturen geleistet wird, somit ein übergreifend beobachtbares Phänomen ist. Zum anderen variieren Verständnis, Zugänge und vor allem die Wertesysteme, die wiederum die Thematik vielschichtiger machen. Unsere sogenannte westliche Welt gilt aufgrund ihrer Wertesysteme im Allgemeinen als individualistisch orientiert. Der niederländische Psychologe Geert Hofstede definiert Individualismus als die Haltung, die Beziehung des Individuums zum Kollektiv und stellt Individualismus dem Kollektivismus gegenüber. In individualistisch orientierten Kulturen hat das Ich Vorrang vor dem Wir – sämtliche Implikationen eingeschlossen: Aufgaben gehen vor Beziehungen, Arbeitsverhältnisse sind ein Vertrag und werden nach Anreiz und Beiträgen bewertet, Kommunikation erfolgt explizit, somit sind Meinungsäußerungen offen und direkt. Kollektivismus bildet das Gegenstück dazu: Beziehungen gehen vor AufgaAPRIL 2013


Illustration: Paperwalker

D I E FA Z I T- M A N A G E M E N T S E R I E

ben, Arbeitsverhältnisse entsprechen einer familiären Bindung, Kommunikation erfolgt implizit, somit liest man zwischen den Zeilen und Meinungsäußerungen sind weniger offen, da sie sonst nicht dem Harmoniestreben entsprechen würden. Der Stellenwert von Harmonie und Gruppenorientierung erklärt mitunter auf plausible Art, warum wir zum Teil so konträre Auffassungen von Gesichtsarbeit haben. Studienergebnisse sprechen dafür, dass Menschen, die individualistisch geprägt sind, mehr Wert auf das eigene Gesicht legen und dominante Strategien zur Wiederherstellung eines verlorenen Gesichts anwenden, während kollektivistisch geprägte Menschen mehr Sorge um das Gesicht des anderen haben und daher auf vermeidende oder integrierende Strategien zurückgreifen. Gesicht und Harmonie Aus dem Blickwinkel des individualistischen Wertesystems fällt es nicht allen leicht, die Bedeutung von Harmonie und die Folgen für das Miteinander zu verstehen. Sind wir darauf getrimmt, Durchsetzungsfähigkeit zu zeigen, koste es was es wolle, Dinge stets beim Namen zu nennen, bei jeder Gelegenheit eine Bühne für uns zu schaffen, auf der wir unsere Einzelleistungen präsentieren, uns von den anderen abzuheben, durch unsere Leistungen, aber auch durch Mundraub APRIL 2013

und das Schmücken mit fremden Federn, um letzten Endes durch Erfolg belohnt zu werden, so scheint es unverständlich, dass nicht alle Menschen das Bedürfnis haben, im Mittelpunkt – abseits von anderen – zu stehen. Aufgrund unseres Hintergrundes ist oft Mitleid zu hören, wenn davon erzählt wird, wie in anderen Kulturen, wie beispielsweise China oder Korea, stärker Gruppen, weniger Individuen zu sehen sind. Das Mitleid ist, hört man genauer hin, Unverständnis. Denn was wir oft übersehen, sind die Kosten für den Ich-Fokus. Und: Identifizieren wir uns wirklich mit einer Gruppe, fühlen wir uns als echter Bestandteil dieser Gruppe, so empfinden wir auch Gruppenerfolg als belohnend, nicht nur unseren einzelnen, individuellen Erfolg. Der Stellenwert des Harmoniebedürfnisses ist in vielen asiatischen Ländern zum Teil religiös und historisch gewachsen und nach wie vor Teil des Alltagslebens, heute Beobachtetes geht auf den Buddhismus und Konfuzius’ Lehren zurück. Letzterer betrachtete Harmonie als Basis, aber auch als Ziel. Seine Lehren wirken auf Beziehungen, familiärer wie geschäftlicher Art und sorgen dafür, dass sich das theoretische Konfliktpotenzial im Miteinander nicht bei jeder Gelegenheit entfaltet. Das klingt nach einem Win-winIdeal, denn wir haben alle ein Gesicht zu verlieren.

Über die Serie Management ist vielschichtig, selten kann mit „Rezepten“ und schnellen Erfolgsgeheimnissen gearbeitet werden. In dieser Serie werden unterschiedliche Aspekte aus einer „anderen“ Perspektive beleuchtet.. Bisher in Fazit erschienene Texte von M. Laura Moazedi gibt es auch unter www.fazitmagazin.at/serie

Über die Autorin Maryam Laura Moazedi ist Universitätslektorin am Institut für Wirtschaftspädagogik der Grazer Karl-Franzens-Universität und Lehrbeauftragte an der FH Campus02. Ihr Arbeits- und Interessensschwerpunkt ist Diversity Management. FA Z I T

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Fotos: mcg/Wiesner

Mit der AVL International Sales Conference startete die Stadthalle Graz ins Jahr 2013.

Die Suche nach der täglichen Innovation Die Zahlen der Messe Congress Graz (mcg) sind beeindruckend. 1,1 Millionen zahlende Gäste besuchten im vergangenen Jahr den Congress Graz, die Stadthalle Graz, den Messecongress Graz, die Messe Graz, die UPC ARENA und die Eishalle Graz. Insgesamt gab es 408 Veranstaltungen an 530 Veranstaltungstagen. Armin Egger, Vorstand der Messe Congress Graz, spricht über Innovationen und das herausfordernde Jahr 2013. Wie ist das letzte Jahr gelaufen? Waren Sie zufrieden mit 2012? Zufrieden ist man nie. Nein, wenn wir uns den Zustand und die Entwicklung der europäischen Wirtschaft anschauen, dann sind wir zufrieden. Es ist gut gelaufen, wir haben ordentliche Umsätze und eine ordentliche Auslastung. Allerdings – und so geht es allen – mit erheblichem Mehraufwand. Die Rahmenbedingungen werden immer herausfordernder. Unter diesem Aspekt sind wir absolut zufrieden. Sie haben angekündigt, dass 2013 ein schwieriges Jahr wird. Hat sich das bestätigt? Das bestätigt sich schon. Wir haben zum größten Teil die Ziele erreicht. Wir merken aber eine zunehmend steigende Zurückhaltung, nicht nur im Kongressbereich, sondern auch bei der Wirtschaft. Da müssen wir auch anerkennen, dass die Rahmenbedingungen schwieriger werden. Das wird auch bei uns Folgen haben. Wir werden uns in einigen Bereichen neu aufstellen und neue, innovative Produkte auf den Markt bringen. Den MesseDreier, die Kombination aus Hochzeit, Vital und Ferien werden wir neu und innovativer aufbauen und dadurch unser Profil schärfen. Sind Publikumsmessen heute nicht mehr so beliebt wie früher? Publikumsmessen sind schwieriger geworden, weil oft der Anschein entsteht, dass man alles über das Internet machen kann. Es gibt aber sehr viele Branchen, in denen der Publikumsbereich ein Revival erlebt, weil der Kunde feststellt, dass er 56

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auf einer Messe die Dinge mit allen Sinnen erleben und sofort vergleichen kann. Der Grundsatz der Messe, alles da zu haben und direkt vergleichen zu können, der hat sich nicht verändert.

mcg-Vorstand Armin Egger: „Das Geschäft wird schnelllebiger. Wir müssen jeden Tag nach Innovationen suchen.“

Nennen Sie uns ein Beispiel, welches Messeformat wird in Zukunft funktionieren? Wir wollen zum Beispiel auf die demografische Entwicklung in Österreich eingehen. Ja, wir werden älter und alt sein hat sich verändert. Alt sein bedeutet nicht, gebrechlich zu sein, da werden wir uns anpassen. Wir werden auf die neuen Bedürfnisse dieser Zielgruppe eingehen. Wenn wir eine Seniorenmesse so machen, wie wir sie vor zehn Jahren gemacht haben, interessiert das niemand mehr. Hier sind wir im eigenen Interesse gezwungen, innovativ zu werden. Wir müssen aber auch die sanften und kleinen Innovationen jeden Tag suchen. Das Geschäft wird schnelllebiger. Wenn wir vor zehn Jahren eine Innovation hatten, waren wir für ein oder zwei Jahre Marktführer. Das ist heute anders, das gilt vor allem für die Technik. Die kaufen wir nicht mehr, sondern wir können die neueste Technik anmieten. Auf welche Veranstaltungen darf man sich in den kommenden Monaten freuen? Das weltberühmte Musical CATS wird im großen Theaterzelt am Grazer Messegelände gastiert und der Cirque du Soleil kommt wieder nach Graz. Auch unsere freiluftarena B hat zum Beispiel mit Zucchero, Silbermond und Xavier Naidoo wieder Topkonzerte zu bieten. Außerdem wird es heuer wieder eine große TV-Produktion in der Stadthalle Graz geben. Mit all diesen Veranstaltungen gelingt es uns, einen enormen Beitrag zur Wirtschaftsförderung in Graz und der gesamten Steiermark zu leisten. www.mcg.at April 2013


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Toyota-Sonderschau im Hause Winter

und bei Interesse eine Probefahrt vereinbaren. Michaela Hainzl freute sich, speziell zu diesem Anlass auch die unschlagbare TOYOTA-0%Drittelfinanzierung für Aygo und Yaris bieten zu können, und sorgte mit ihrem Team natürlich auch für das leibliche Wohl der Besucher.

Fotos: Skoda Kuss, Fazit

Das Autohaus Winter in der Wiener Straße 87 in Graz präsentierte am 8. und 9. März die ersten Highlights im Autojahr 2013. Neben den neuen Modellen Auris, Verso, RAV 4 und dem neuen Yaris „Trend“ konnte der interessierte Besucher auch die gesamte TOYOTA-Modellpalette erkunden

Der neue Octavia im Autohaus Kuss Zur Prämiere des neuen Skoda Octavia am 15. März lud das Autohaus Skoda Kuss in der Wasserwerkgasse 2 in Graz. Ab 14 Uhr hatten alle Interessenten die Gelegenheit, sich über das neue Modell Skoda Octavia zu informieren und

einen Termin für Probefahrten zu fixieren. Das gesamte Verkaufsteam rund um Mag. Marlene Kuss stand für Inforationen zur Verfügung, und mit Livemusik und dem Espressomobil wurden die Kunden verwöhnt.

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Der Mercedes CLA Völlig widerstandslos

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ie Grundzüge des Designs und die Proportionen der CLA-Klasse orientieren sich an der größeren und höher positionierten CLS-Klasse, die bei der Entwicklung als Vorbild diente. Die Front weist große Ähnlichkeiten mit der A-Klasse auf, jedoch gibt es kleine Unterschiede wie beispielsweise die leicht veränderte Form der Scheinwerfer oder die seitlichen Lufteinlässe in der Schürze. Die Kühlermaske mit dem im Kühlergrill inte-

sich – untypisch für Mercedes-Benz – auf der linken Seite. Als einziges Auto in der Kompaktklasse ist die CLA-Klasse neben der A-Klasse serienmäßig mit dem Collision Prevention Assist ausgestattet. Es handelt sich hierbei um eine radargestützte Kollisionswarnung mit adaptivem Bremsassistenten. Sie reduziert die Gefahr eines Auffahrunfalls ab 7 km/h aufwärts durch optische und akustische Warnungen vor erkannten Hindernissen. Gleichzeitig bereitet sich der Bremsassistent auf die bevorstehende Bremsung vor, welche eingeleitet wird, sobald der Fahrer das Bremspedal deutlich betätigt. Außerdem verfügt die CLA-Klasse in der Basisversion über ASR, ABS, BAS, ESP, ein 6-Gang-Schaltgetriebe mit Eco-StartStopp-Funktion und Schaltpunktanzeige sowie eine servounterstützte Parameterlenkung und bei den Modellen CLA 250 und CLA 220 CDI über einen Tempomaten

Fotos: Mercedes

Und wenn man denkt, es geht nichts mehr … ja dann legt Mercedes noch eins drauf: den brandneuen CLA. Mit weltbester Aerodynamik (cw 0,22), avantgardistischem Coupé-Design und dem optionalen Allradantrieb 4MATIC begründet der Stuttgarter Automobilhersteller mit dem CLA ein neues Segment.

»Sicherheit auf höchstem Niveau« grierten Mercedes-Benz-Stern ist optisch nicht in die Motorhaube integriert, sondern separat gestaltet. Das Dach ist coupétypisch abgeflacht und das gewölbte Heck endet leicht abfallend in einem angedeuteten Bürzel. Der Übergang zum Heck ist durch die weit umgreifenden, mandelförmigen Heckleuchten fließend. Der Tankdeckel befindet

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mit variabler Geschwindigkeitsbegrenzung Speedtronic mit Bremseingriff. Der CLA kommt in fünf Motorisierungen daher: vier Benziner von 122 bis 211 PS und einem Diesel, dem CLA 220 CDI mit 170 PS. Der Einstiegspreis liegt bei 30.250,– Euro. Für den 220 CDI muss man 39.500,– Euro berappen.

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Der neue Octavia Die dritte Generation

Seit Ende Februar ist die dritte Generation von Skodas Erfolgslimousine Octavia bei den Händlern zu erstehen. Auffällig ist nicht nur das neue Äußere, sondern auch die vielen Novitäten in Sachen Sicherheit und Komfort, die der Octavia bietet.

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er Grill im neuen Octavia wurde etwas größer und etwas höher positioniert als noch in der zweiten Generation. Zudem setzten die Designer den Grill klarer von den Scheinwerfern ab, um ihn optisch stärker zu betonen. Die Seitenpartie ist im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich sportlicher und dynamischer. Bei der Entwicklung des neuen Octavia war es ein wichtiges Ziel, das Fahrzeug noch sicherer zu machen. Dafür wurde ein

sicherung des Fahrzeugs in Unfallsituationen) sowie eine Müdigkeitserkennung. In der Mittelkonsole unter dem Warnblinkschalter befindet sich zentral das Infotainmentsystem mit den dazugehörigen Menütasten und Drehreglern. Die neu entwickelten Systeme verfügen je nach Ausstattung über bis zu 8 Zoll große kapazitive Touchscreens mit Näherungssensorik. Unter dem Infotainmentmodul positioniert ist die Bedienung für die Klimatisierung. Erstmals in einem Skoda gibt es im Octavia eine Phone Box, ein Ablagefach für das Mobiltelefon in der Mittelkonsole. Im Boden der Ablage steckt eine PlanarAntenne. Dies ermöglicht eine sogenannte induktive Außenantennenanbindung. Liegt das Mobiltelefon in der Ablage, gehen die Funksignale per Nahfeld-Kopplung über einen Verstärker an die Fahrzeugantenne. Insgesamt stehen künftig acht verschiedene Motorisierungen in den

ganzes Bündel moderner Sicherheitssysteme entwickelt. Dazu zählen der adaptive Abstandsassistent inklusive Frontradarassistent mit City-Vollbremsfunktion, der Spurhalteassistent, eine Multikollisionsbremse (automatischer Bremseingriff bei Unfall), der proaktive Insassenschutz (Ab-

Skoda Octavia 1,2 TSI Hubraum: 1.198 cm3 // Leistung: 63 kW / 86 PS // max. Drehmoment: 160 Nm Verbrauch kombiniert: 5,2 l /100 km // CO2-Emission: 119 g/km; Euro 5 Höchstgeschwindigkeit: 181 km/h // Energie-Effizienzklasse: C

April 2013

Fotos: Skoda

»Erhöhte Sicherheit, komfortables Inneres & breite Motorenpalette«

drei Ausstattungslinien Active, Ambition, Elegance zur Verfügung: vier TSI-Benziner und vier TDI Common Rail-Dieselaggregate. Bis auf die Basismotorisierungen sind alle Aggregate serienmäßig mit StartStopp-System und Bremsenergie-Rückgewinnung verfügbar. Der Einstiegspreis liegt bei 17.980,– Euro.

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New Range Rover

Beeindruckendes aus dem House of Lords

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uf den ersten, flüchtigen Blick könnte man den Modellwechsel fast übersehen, doch eben nur auf den ersten Blick. Die klassische Silhouette bleibt im Grunde erhalten – auch wenn die Frontscheibe jetzt etwas flacher ansteigt und der Glasaufbau nicht mehr ganz so aufrecht in die Höhe ragt. Im Laufe der Jahre hatte der Range Rover etwas Speck angesetzt. Dem steuerte man mit einer neuen Alu-Karos-

Das hochmoderne Chassis des neuen Range Rover wurde im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprogramms von Land Rover entwickelt. Es verfügt über eine neue, leichte Fahrwerkarchitektur und eine querverbundene Luftfederung. Das Ergebnis ist klassenbeste Fahrdynamik mit unübertroffenem Federweg für souveränes und müheloses Handling unter härtesten Bedingungen. Das adaptive Dämpfersystem (Adaptive Dynamics) analysiert die Fahrzeugbewegungen über 500 Mal pro Sekunde und reagiert blitzschnell auf Straßenbedingungen und Fahrer-Inputs. Das bedeutet mehr Sicherheit bei minimierter Wankneigung und garantiert ganz unabhängig von den Fahrbahnverhältnissen eine ruhige und entspannte Fahrt. Mit seinem vielgepriesenen Angebot an drehmomentstarken Motoren bietet der neue Range Rover reaktionsfreudige, mühelose Leistung. Zur Wahl stehen ein

Fotos: Jaguar Land Rover Deutschland

Seit Anfang 2013 ist die vierte Generation des Allrad-Klassikers Range Rover bei den Händlern erhältlich. Der neue Range Rover ist kein SUV im eigentlichen Sinne. Reiner Geländewagen ist er auch nicht; dazu wäre die Nobelkarosse viel zu schade. Er ist ein Brückenschlag zwischen Geländewagen und SUV – ein Lord auf der Straße.

»Beste Fahrdynamik & starke Motoren« serie entgegen. Die leichteste Version liegt nun bei 2,2 Tonnen, während es zuletzt 2,6 Tonnen waren. Dabei ist die Statur sogar auf 4,99 Meter Länge und 1,98 Meter Breite angewachsen. Eine aufwändig konstruierte Karosserie aus Aluminium, ein optimierter Antriebsstrang sowie leichtere Außenbleche machten es möglich.

Range Rover TDV6 Hubraum: 2.993 cm3 // Leistung: 190 kW / 259 PS // max. Drehmoment: 600 Nm Verbrauch kombiniert: 7,5 l /100 km // CO2-Emission: 196 g/km; Euro 5 Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h // Beschleunigung (0-100 km/h): 7,9 s

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Benzinmotor (5,0-Liter LR-V8 Supercharged mit 510 PS) oder zwei Dieselmotoren (3,0-Liter TDV6 mit 259 PS und 4,4-Liter SDV8 mit 339 PS). Der Einstiegspreis des Nobelgeländewagens liegt bei 102.000,– Euro.

Jaguar & Land Rover Center Graz Fabriksgasse 27, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 724343-0 www.jaguar-landrovercenter-graz.com

April 2013


leben

w i s s en

Schladming 2013: Was bleibt? Der Wirtschaftsbund hat zur ersten Business Lounge des Jahres eingeladen. Diskutiert wurde über die nachhaltige Wirkung der Ski-WM in Schladming.

Die Diskutanten waren sich einig: Die Ski-WM war für Schladming sehr wichtig.

D

er Wirtschaftsbund Steiermark hat unter dem Credo „Ski-Weltmeisterschaft in Schladming – was bleibt?“ zur ersten Business Lounge in diesem Jahr eingeladen. Die Podiumsgäste Georg Bliem, Direktor Steirische Tourismus gmbH, Charly Kahr, Unternehmer in Schladming, Karl Schmidhofer, Ge-

schäftsführer Murtal Seilbahnen, und Jürgen Winter, Bürgermeister in Schladming, diskutierten brisante Fragen rund um die Nachhaltigkeit des „SchladmingFaktors“ für den Tourismus. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann dazu: „Die wichtigste Botschaft nach der Ski-WM in Schladming ist, dass wir auch weiterhin für internationale Sportevents auf der Landkarte bleiben. In diesem Jahrzehnt präsentiert sich die Steiermark gleich mit drei weiteren Sportgroßveranstaltungen auf internationalem Parkett: 2015 mit der FIS Snowboard & FIS Freestyle WM am Kreischberg, 2016 mit dem Skiflug-WM 2016 am Kulm und 2017 mit den Special Olympics Winterspielen.“ Auch Wirtschaftsbund Direktor Kurt Egger war von der Ski-WM begeistert: „Alle Unternehmer und Mitwirkenden in Schladming verdienen großen Dank und Respekt für ihren tollen Einsatz und das Engagement während der Ski-WM in Schladming, die zweifelsohne nachhaltig ihre Früchte für die gesamte Steiermark tragen wird. Diese Ski-WM war eine mit Herz.“

Fotos: Weltweitwandern, Bernhard Bergmann, Landwirtschaftskammer, WB

Thermenregion Bad Waltersdorf zieht Bilanz

Das Jahr 2012 brachte für die Thermenregion Bad Waltersdorf eine „gute steirische Mischung“. Mit 548.000 Nächtigungen konnte eine Steigerung von mehr als drei Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer war 2,9 Tage. Dabei liegt die Region im Trend, der immer weiter zu kurzen aber häufigeren Aufenthalten geht. Seit 1984 ist die Heiltherme Bald Waltersdorf das Ziel zahlreicher Gäste. 2005 kam die H2O-Erlebnistherme in Sebersdorf zum Angebot hinzu.

April 2013

kurz im Gespräch Christian Hlade ist Gründer des Grazer Reisebüros Weltweitwandern. Fazit sprach mit ihm über den Trend des Wanderns und exotische Reiseziele. Wandern entwickelt sich immer mehr zur Trendsportart. Die von Ihnen angebotenen Reisen gehen dabei oft in Länder, die nicht unbedingt am Reiseradar der Österreicher liegen. Zieht es uns immer mehr zu exotischen Destinationen?

Bei Weltweitwandern sehen wir Wandern nicht als eine neue Trendsportart, sondern klar als Lebensphilosophie. Wandern als entschleunigte Reiseform, um bei anderen Kulturen und letztlich auch bei sich selbst anzukommen. Weltweitwandern funktioniert durchaus auch im Lesachtal, in Madeira und in Mallorca, aber andere, fremde Kulturen helfen oft, den eigenen Blick auf das Wesentliche zu schärfen. Wie geht Weltweitwandern mit dem Sicherheitsrisiko, das in manchen Ländern zweifelsohne besteht, um?

Der Steirische Wein präsentiert sich

Am 10. April findet in der Grazer Stadthalle die Jahrgangspräsentation des Steirischen Wein statt. Nach einem Rekordjahr 2011 mit 295.000 Hektolitern fiel die Ernte 2012 mit 200.000 Hektolitern durchschnittlich aus. Die Menge liegt dabei ungefähr im 5-Jahres-Schnitt. Die Säurewerte sind ähnlich ausgewogen wie letztes Jahr und die Zuckergehalte in den Trauben sind erfreulich hoch. Dadurch ist der Wein im aktuellen Jahrgang besonders gut und mit typischen Fruchtaromen ausgestattet. Landesrat Johann Seitinger: „Der liebe Gott hat es im letzten Jahr besonders gut mit den Weinbauern gemeint.“

Wir machen prinzipiell keine Extremexpeditionen in gefährliche Länder. Das ist gar nicht unser Ziel. Wenn Länder zu gefährlich sind, dann haben wir sie nicht im Programm bzw. nehmen wir sie heraus. Außerdem wird die Gefahr oft überbewertet und exotische Länder „klingen“ sehr gefährlich. Eine Spanienreise oder viele westliche Großstadtviertel sind ganz klar gefährlicher in Bezug auf Kriminalität als etwa eine Reise nach Marokko oder Ladakh. Welches Zielpublikum sprechen Sie an? Muss man besonders sportlich sein, um Ihre Reisen bewältigen zu können?

Wir richten uns nicht an LeistungssportlerInnen, wir bieten „Entschleunigung“. Unsere KundInnen legen Wert auf sehr persönliche und liebevolle Reiseabläufe in kleinsten Reisegruppen. Unsere Gäste wollen sicher organisierte, aber doch sehr authentische Reisen mit speziellen Zugängen zu Land und Leuten vor Ort. Unseren Kunden sind zudem die Arbeitsbedingungen unserer örtlichen Mitarbeitenden wichtig – Stichwort „sozialverantwortlicher Tourismus“. FA Z i t

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Fotos: dieindustrie.at, Knapp AG, wko Stmk

Mit Pilates und Zumba zu Entspannung und Wohlfühlen am Arbeitsplatz.

Wohlbefinden am Arbeitsplatz schafft eine gesunde Bilanz Die Herausforderungen des modernen Arbeitslebens sind nicht immer leicht zu bewältigen: Während die physischen Strapazen in vielen Branchen abgenommen haben, sind Folgeerscheinungen von psychischer Belastung und Stress seit Jahren auf dem Vormarsch.

VON JOSEF SCHIFFER

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azu kommen hemmende Faktoren wie Fachkräftemangel und erhöhtes Durchschnittsalter der Belegschaft. In vielen Unternehmen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sich lohnt, aktiv Maßnahmen für die Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu setzen. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern – dafür gibt es viele gute Gründe, nicht zuletzt aber handfeste ökonomische Überlegungen: Investitionen in die Gesundheit erhöhen nicht nur die Motivation und tragen zu einem besseren Betriebsklima bei, sondern steigern auch die Produktivität und damit den langfristigen Erfolg des Betriebes. Schon vor rund zehn Jahren warnte eine Studie im Auftrag von „Gesundes Österreich“ und der Wirtschaftskammer: „Der demografischen Entwicklung

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zufolge wird das Angebot an jüngeren qualifizierten Arbeitskräften in den kommenden Jahren sinken und die Personengruppe der Älteren steigen.“ Dringend empfohlen werden daher Maßnahmen der „Betrieblichen Gesundheitsförderung“ (BGF), um ältere Personen länger im Arbeitsprozess zu halten und den Arbeitsplatz insgesamt attraktiver zu gestalten. Zu häufige Krankenstände verursachen Ausfälle und können sich in Summe negativ auf die Bilanzen auswirken. Von Seiten der Arbeiterkammer weist man aber darauf hin, dass die Zahl der Krankenstandstage seit Jahren kontinuierlich sinkt, weil Arbeitnehmer befürchten müssen, dass ihre Aufgaben aufgrund mangelnder personeller Ressourcen liegen bleiben. Wenn sich die Angestellten gesundheitlich angeschlagen in die Firma schleppen, könne dies ebenfalls nicht im Interesse der Arbeitgeber sein, mahnt AK-Präsident

Walter Rotschädl: „Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass rund zwei Drittel der Arbeitnehmer schon krank arbeiten gegangen sind, weil die knappen Personalstände dafür sorgen, dass die Arbeit sonst liegen bleibt oder die Kollegen über Gebühr belastet würden.“ Aus seiner Sicht ist die Betriebliche Gesundheitsförderung in der Steiermark noch unterrepräsentiert, da nur 37 Prozent der Befragten angaben, dass ihre Firmen diese anbieten. Von Seiten der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse, die sich seit 2004 die Forcierung der BGF auf die Fahnen geschrieben hat, sieht man die Entwicklung unter erfreulicheren Vorzeichen. „Nach rund 10 Jahren kann eine überaus positive Bilanz zum Status der BGF in Österreich gezogen werden, die sich in einer qualitativ und quantitativ hochwertigen Entwicklung widerspiegelt,“ weiß Christina Findig, BGF-Expertin der GKK. Das STGKKNetzwerk „Gesunde MitarbeiterInnen, erfolgreiche Unternehmen“ ist mittlerweile von bescheidenen Anfängen auf über 100 steirische Betriebe angewachsen; rund 55.000 Beschäftigte hatten dadurch ZuApril 2013


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gang zu Programmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Dennoch sieht man seitens der GKK Aufholpotenzial: „Die große Herausforderung liegt darin, BGF verstärkt in die Fläche zu bringen und insbesondere die Umsetzung in Klein- und Mittelunternehmen weiter zu forcieren.“ Eine partnerschaftliche Initiative, die in dieselbe Kerbe schlägt, ist der seit 2002 jährlich in mehreren Kategorien vergebene „Steirische Gesundheitspreis Fit im Job“. Neben dem Land Steiermark und der Wirtschaftskammer fungieren GKK, AUVA, Merkur und Ärztekammer als Träger der Aktion. Damit werden ganz bewusst nicht nur Großbetriebe, sondern auch Klein- und Kleinstbetriebe angesprochen. Dementsprechend gibt es eine Unterteilung in 4 Kategorien, wobei kleinere Unternehmen (Kategorien 1 und 2) kein komplettes Projekt einreichen müssen, sondern es genügen Einzelmaßnahmen, erklärt Obfrau Daniela Gmeinbauer aus Sicht der Wirtschaftstreibenden: „Die Stärkung gesundheitsfördernder und Reduzierung krank machender Faktoren im Betrieb bestimmen wesentlich den unternehmerischen Erfolg. ‚Fit im Job‘ trägt heuer bereits im zwölften Jahr entscheidend dazu bei, Betriebe aller Branchen und jeder Größe zur Durchführung gesundheitsfördernder Maßnahmen zu motivieren“. Die Wettbewerbsteilnahme habe im Übrigen auch für Betriebe Sinn, die erst mit einem BGF-Projekt begonnen haben, fügt Gmeinbauer hinzu: „In den Kategorien 1 und 2 wird eine ‚Einsteiger-Förderung‘ ausgelobt, die aus einem hochwertigen Seminar zum Thema ‚Betriebliche Gesundheitsförderung‘ sowie einem Einzelcoaching besteht, durch das der ‚Einsteiger‘ weiteres Know-how erhalten soll, um seinen Weg erfolgreich fortzusetzen.“ Als erfreuliche Tendenz beurteilt Gmeinbauer die jährlich stetig steigende Anzahl der teilnehmenden Firmen am „Fit for Job“-Wettbewerb, die ein deutliches Zeugnis vom hohen Interesse an Verbesserungen der Arbeitsplätze ablegt. Die Einführung von BGF im Betrieb schlägt sich vor allem auch in der Betriebsrechnung nieder, so Gmeinbauer: „Der Return

Spaß und Spiel fördern neben der Gesundheit ein positives Betriebsklima.

on Investment (ROI) für Maßnahmen im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung wird in internationalen Studien (z. B. Bundesverband der deutschen Betriebskrankenkassen) mit dem Verhältnis 1:3 beziffert, was bereits als ökonomisch hocheffektiv zu bezeichnen ist. Es gibt aber auch Studien, die von einem bis zu 10-fachen ROI sprechen.“ Während internationale Konzerne schon längere Zeit umfangreiche Programme für ihr Personal anbieten, hat hierzulande erst eine relativ geringe Anzahl von Unternehmen in sich abgerundete Konzepte der BGF entwickelt. Ein gutes Beispiel ist das Logistikunternehmen Knapp AG in Hart bei Graz, das mit seinem hauseigenen Gesundheitsmanagement KNAPPvital den Mitarbeitern neben einem umfassenden Sportangebot zahlreiche Kultur- und Genussveranstaltungen bietet. Zu den Initiativen zählen die KNAPPvital-Gesundheitstage, die erstmals Mitte September 2012 durchgeführt wurden. Der Gesundheits-Check beinhaltet Tests zu Blutzucker und Cholesterin, Blutdruck und Hörvermögen, Ernährungs-Check, Lungenfunktion sowie Sehschärfe, BMI und Körperfettanteil. Bei einer TCM-Ernährungsberatung erhalten die Mitarbeiter individuelle Tipps für ihre Ernährung und deren Umsetzung. Im Rahmen von KNAPPvital gibt es seit zwei Jahren ein Bewegungsangebot im Haus: Im Gymnastiksaal mit 130 m² finden neben Vorträgen Kurse zu Wirbelsäulengymnastik sowie Zumba und Work-out statt. Konzentra-

100 56 7 2005

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Quelle: STGKK

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Anzahl der BGF-Partnerbetriebe der STGKK

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tion, Spaß und Entspannung pur stehen im Mittelpunkt. Bei Impulsveranstaltungen, wie etwa dem Jonglieren, hat schon so manch ein Mitarbeiter sein verborgenes Talent entdeckt. Zudem fördern die Aktivitäten den abteilungsübergreifenden Austausch der Mitarbeiter und tragen zu einem positiven Betriebsklima bei. Ebenfalls groß geschrieben wird das Thema BGF im bekannten Grazer Unternehmen für Beleuchtungstechnik XAL: Die Angebote und Aktivitäten firmieren intern unter „XAL in Motion“ und bieten ein firmeneigenes Fitnessstudio mit Gerätetraining sowie ein breites Kursangebot (Yoga, Zumba, Pilates). Gerne angenommen werden firmeninterne Sportveranstaltungen, wie Fuß- und Volleyballturniere am firmeneigenen Sportplatz sowie die Teilnahmemöglichkeit an externen Sportveranstaltungen, z. B. Business-Marathon und Drachenbootcup. Die Themen Fitness-Check und die Ernährungsberatung

WK-Präsident Josef Herk, Daniela Gmeinbauer, LR Kristina EdlingerPloder LR und Christian Buchmann machen sich stark für „Fit im Job“.

für MitarbeiterInnen befinden sich derzeit zwar noch in der Aufbauphase, aber umso stolzer ist man bei XAL auf die Unterstützung alternativer Mobilität; für das Gesamtkonzept zum Thema Radfahren wurde 2012 der Mobilitätspreis der Stadt Graz gewonnen. Diesem ganzheitlichen Ansatz entspricht die Firmenphilosophie, dass es „die Lebens- und Arbeitsumwelt einfach lebenswerter macht, wenn man mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, während der Arbeit ins Fitnessstudio oder zum Mittagessen in die ökozertifizierte Kantine kann“. Aus Aktivitäten wie diesen entsteht eine geradezu idealtypische Win-win-Situation, die den Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz messbar erhöht, und es ist absehbar, dass BGF-Programme in den strategischen Entscheidungsprozessen von weiteren Unternehmen zunehmend Berücksichtigung finden werden. FA Z i t

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LEBEN

Mehr Lebensenergie mit der Merkur Versicherung S

eit Jahren steht die Merkur Versicherung für innovative, ganzheitliche Gesundheits-Vorsorgeprogramme. Das neueste heißt ego4you Energie: ein einzigartiges Angebot für das seelische Wohlbefinden. Mit diesem Programm besinnt man sich auf die eigenen Bedürfnisse, reaktiviert seine persönlichen Ressourcen und findet neue Perspektiven für mehr Lebensfreude.

Innehalten und hineinhören

Das dreitägige Programm in ausgewählten 4- und 5-Sterne-Gesundheitshotels dient dem Innehalten und Hineinhören. Die individuellen Fähigkeiten und die aktuelle Lebenssituation werden betrachtet.

Professionelle Coaching-Gespräche unterstützen bei der (Neu-)Orientierung und (Wieder-)Entdeckung der Lebensfreude. Zusätzlich werden Wohlfühl-Massagen, Entspannungsübungen und ein Kreativworkshop durchgeführt – und das alles so weit wie möglich in der Natur. Denn Wald und Wiese, frische Luft und freier Himmel sind die tollsten Energiespender! „Die Merkur Versicherung baut mit ego4you Energie ihre Vorreiterrolle in der präventiven Gesundheitsvorsorge weiter aus“, sagt Merkur-Generaldirektor Alois Sundl. Die individuell wählbaren ego4you-Programme decken ein breites Spektrum der Vorsorge und Lebensbegleitung ab, von traditioneller Chinesischer Medizin bis zur Leistungsdiagnostik. www.merkur.at

Foto: Merkur Versicherung

Eine Auszeit für die Seele, Abstand vom Alltag des Lebens, sich besinnen auf die eigenen Stärken: Das neue Vorsorgeprogramm ego4you Energie der Merkur Versicherung unterstützt Sie, Ihre ganz persönlichen Energiequellen zu erschließen.

ego4you Energie, das neue Vorsorgeprogramm der Merkur Versicherung für mehr Lebensfreude.

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Foto: J. Schuller

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LEBEN

Gesunder Arbeitsplatz, motivierte Mitarbeiter:

STGKK verlieh Auszeichnungen Die Steiermärkische Gebietskrankenkasse und der Fonds Gesundes Österreich verliehen dieser Tage im Hotel Weitzer in Graz die begehrten Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung an steirische Vorzeigebetriebe.

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nvestitionen in die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter – das wurde vor einigen Jahren von vielen Unternehmen noch eher milde belächelt. Mittlerweile weiß man: Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) macht sich bezahlt, jeder in die BGF investierte Euro fließt mindestens dreifach als Gewinn in die Firmenkasse zurück. Die STGKK ist als Regionalstelle des Österreichischen Netzwerkes für BGF in der Steiermark zentrale Anlaufstelle für interessierte Unternehmen. Was 2005 mit sieben Betrieben begann, ist mittlerweile zum stattlichen Netzwerk „Gesunde Mitarbeiter, erfolgreiche Unternehmen“ mit aktuell 104 steirischen Betrieben angewachsen. Dadurch hatten bislang mehr als 55.000 Beschäftigte in STGKK-Partnerunternehmen Zugang zu betrieblichen

Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Das BGF-Gütesiegel wird für drei Jahre verliehen, es ist an die Einhaltung strenger Qualitätskriterien gebunden.

Foto: STGKK

STGKK Obmann Josef Pesserl gratulierte den Vertretern der ausgezeichneten Firmen.

Folgende Betriebe wurden von STGKKObmann Josef Pesserl und Mag. Christa Peinhaupt (Fonds Gesundes Österreich) ausgezeichnet:

Sonderpreis: Steiermärkische Sparkasse (Wiedereingliederung von chronisch Kranken) Erstverleihungen: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Graz / Ärztekammer Steiermark, Graz / bfi Steiermark, Graz / Fürstenbräu Gastronomie, Fürstenfeld / HAGE Sondermaschinenbau, Obdach / Komptech, Frohnleiten / LKH Hartberg / Ordination DDr. Elisabeth Santigli, Gleisdorf / Siemens Transformers Weiz / Stadtgemeinde Kapfenberg / Thermenhotel Franz Stoiser, Loipersdorf Wiederverleihungen: ACC Austria, Fürstenfeld / Augustinerhof Wohn- und Pflegeheim, Fürstenfeld / Golf Zone, Graz / Landesnervenklinik Sigmund Freud, Graz / planconsort ztgmbH, Leibnitz / Saubermacher AG, Feldkirchen bei Graz / Steiermärkische GKK

Wir schauen aufs Ganze Die steirischen BiobäuerInnen 7 gute Gründe für Bio: ● ● ● ● ● ●

Gut fürs Klima Besonderer Umgang mit Tieren Ohne Gentechnik Besonderer Geschmack Verzicht auf den Einsatz von Chemie Kontrolliert vom Bauern über den Verarbeiter bis zum Handel ● Ganzheitliches Denken Informationen rund um den Bio-Landbau, kostenloser Einkaufsführer, Biourlaubs-Angebote

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Bio Ernte Steiermark Krottendorferstraße 81, 8052 Graz 0316/8050-71 www.ernte-steiermark.at

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Foto: Krug

Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski, Karina Neuhold (Obfrau Weizer Schafbauern), Siegfried Rath (AMA) und Christoph Holzer (Geschäftsführer Spar Steiermark) sind stolz auf das Lammfleisch mit AMA-Gütesiegel.

Lammfleisch der Weizer Schafbauern führt AMA-Gütesiegel Heimische Herkunft und höchste Qualität sind lückenlos nachvollziehbar und streng kontrolliert. AMA-GütesiegelLammfleisch führt jetzt einzigartig in Österreich SPAR.

D Der Steirische Gesundheitspreis 2013 für Unternehmen in der Steiermark ist gestartet: Einreichungen bis 31. Mai 2013 möglich Nähere Informationen und Einreichunterlagen unter wko.at/fitimjob

Kooperationspartner:

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ie Weizer Schafbauern setzen ihren Qualitätsweg konsequent fort. Nach Milch- und Milchprodukten trägt ihr Lammfleisch jetzt das qualitätsgeprüfte und herkunftsgesicherte rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel“, freut sich Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski. Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel genießt bei den österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten einen hohen Vertrauenswert. „Dass wir die ersten und einzigen im Lebensmittelhandel in Österreich sind, die mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnetes Lammfleisch anbieten können, zeugt vom erfolgreichen Entwicklungsweg, den SPAR gemeinsam mit der regionalen Landwirtschaft geht“, freut sich Christoph Holzer, Geschäftsführer SPAR Steiermark und Südburgenland. „Die Auszeichnung unterstreicht die

innovative Vorreiterrolle im Fleisch- und Wurstbereich von TANN als dem Partner der steirischen Landwirtschaft“, erklärt auch TANN-Bereichsleiter Siegfried Weinkogl.

Lamm-Spezialitäten bei SPAR

Die 15-jährige Partnerschaft von TANN/SPAR und den Weizer Schafbauern hat mit der erstmaligen AMA-Gütesiegel-Zertifizierung von Lammfleisch einen neuen Höhepunkt erreicht. Die LammSpezialitäten sind ab sofort flächendeckend in allen SPAR-, EUROSPAR- und INTERSPAR-Märkten der Steiermark und des Südburgenlands erhältlich. Alles AMA-Gütesiegel-zertifiziert. „Und“, wie Josef Fuchs, Geschäftsführer der Weizer Schafbauern, betont, „alles – wie auch die Milchprodukte der Weizer Schafbauern – natürlich gentechnikfrei erzeugt!“ April 2013


LEBEN

BKS Bank fördert den gesunden Schlaf Bereits jeder Vierte leidet an Schlafstörungen. Die BKS Bank geht den Ursachen auf den Grund und bietet ihren rund 900 Mitarbeitern in ganz Österreich und der Steiermark Vorträge und ärztliche Unterstützung. in erholsamer Schlaf ist ausschlaggebend für unser Wohlbefinden. Wer schlecht schläft, setzt sich langfristig auch einem erhöhten Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen aus. Es freut mich daher sehr unseren Mitarbeiten die Möglichkeit geben zu können, ihr Schlafverhalten vorsorglich zu überprüfen“, so Generaldirektor Heimo Penker, der das heurige Gesundheitsprojekt der BKS Bank Anfang März gemeinsam mit den Leitern der BKS Bank-Direktion Graz, Nikolaus Juhasz und Alfred Kordasch, eröffnete. Die Grundlage des Projektes bildet ein Fragebogen, der die Tagesmüdigkeit eruiert. Je nach Ergebnis nehmen die Mitarbeiter danach an einem

Ressourcencheck teil, der ihnen hilft, ihr persönliches Leistungsvermögen besser einzuschätzen und mit den Kräften optimal hauszuhalten. Bei schwereren Schlafstörungen wird die Ursache mit einem Screening-Gerät, das über Nacht getragen wird, ermittelt.

Beste Voraussetzungen

OA Dr. Dora Kiss gab den BKS Bank-Mitarbeitern in einem interessanten Vortrag Tipps, wie man mit einfachen Mitteln die optimalen Voraussetzungen für einen gesunden Schlaf herstellt. Sie rät unregelmäßige Schlafenszeiten, Genuss von üppigem Essen und Alkohol zu später Stunde sowie künstliche Lichtquellen in der Nacht zu vermeiden.

Verantwortung durch Vorsorge

Die BKS Bank bietet ihren Mitarbeitern unter dem Motto „Gesund durch die Bank“ ein umfassendes Gesundheitsmanagement. Neben einem jährlich wechselnden Schwerpunktthema stehen den Mitarbeitern Impfaktionen, Vorträge, eine Informationsplattform im Intranet zu Gesundheitsfragen und vieles mehr zur Verfügung. Die BKS Bank ist seit 2010 Träger des Gütesiegels für Betriebliche Gesundheitsförderung, das vom Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung vergeben wird. Am 11. April wird Gesundheitsminister Alois Stöger die BKS Bank erneut mit dem Gütesiegel auszeichnen. www.bks.at

Foto: Klaus Graf

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BKS Bank-Generaldirektor Heimo Penker: „Uns ist die Gesundheit unserer Mitarbeiter wichtig.“

Gesünder wachsen mit Verantwortung.

Wachsen Sie mit uns!

April 2013

BKS Bank, T: (0463) 5858-0, E: bks@bks.at, www.bks.at

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Der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehre. 68

FA Z i t

April 2013


Kuckucksheim in den Wolken aus Designerhand Die „Mashpi Lodge“ im ecuadorianischen Küstenregenwald verquickt Dschungelabenteuer und Fünfsterneluxus.

Von Harald Steiner

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olibris anlocken leicht gemacht: Man hänge ein Dutzend Zuckerwasserspender in einer Urwaldlichtung an die Bäume und sogleich sind sie da, die Juwelen der Lüfte, und tauchen ihre langen Schnäbel im Schwirrflug in die Öffnungen der Plastikgefäße. Freilich muss man dafür im tropischen Amerika sein, wo Kolibris einzig vorkommen, und das sind wir auch: in Ecuador, dem Land mit der gemessen an seiner Fläche größten Artenvielfalt weltweit, kaum 70 km Luftlinie nordwestlich der Hauptstadt Quito, in einem 13 Quadratkilometer großen privaten Naturschutzgebiet namens „Mashpi“. April 2013

Überall in Südamerika sind Natur und Regenwald zwar im Rückzug begriffen, in Mashpi hingegen ist es umgekehrt. Zu verdanken ist das vor allem einem Mann: Roque Sevilla, der das Gelände vor 15 Jahren einem Forstwirtschaftsbetrieb abkaufte. Damals war Roque Sevilla Bürgermeister von Quito, heute ist er Mehrheitseigentümer des größten ecuadorianischen Tourismusunternehmens „Metropolitan Touring“. Das von einem Zaun umgebene und von Rangern bewachte Gebiet hat seither genug Zeit zur Regenerierung gehabt, zahlreiche Tiere, die durch die Holzfäller vertrieben worden waren, sind zurückgekehrt, und seit dem Vorjahr kann jedermann dieses Naturparadies unter Führung von spezialisierten Guides

erkunden, vom Stützpunkt der „Mashpi Lodge“ aus, die mit ihren 22 Zimmern und Suiten Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Komfort setzt – eine Oase des Luxus und edlen Designs mitten im dichtesten Dschungel der Nebelwaldzone.

25 Kolibriarten

Die Kolibris fühlen sich sichtlich wohl: Obwohl diese Vögel normalerweise sehr territorial sind und keine Gattungsgenossen in ihrer Nähe dulden, haben sich dutzende Individuen der 25 hier vorkommenden Arten einträchtig um die Futterstätte versammelt, und es summt und schwirrt vor lauter Kolibris wie in einem Bienenstock. Ein Vergleich, dem Santiago Salazar, einer der Guides der Mashpi FA Z i t

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An der Futterstelle kann man Kolibris, die Juwelen der Lüfte, beobachten. 70

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Lodge, auch aus einem anderen Grund beipflichtet: „Für viele Blütenpflanzen sind Kolibris die Hauptbestäuber, und in einem Prozess der Ko-Evolution haben sich Blütenkelche und Schnabelformen aneinander angepasst. Allerdings ernähren sich diese Vögel nicht nur von Blütennektar, sondern zu gut einem Viertel auch von Insekten.“

abfall des Andengebirges zum Pazifischen Ozean hin, in einer Zone fast ständigen Wolkenwallens. Von Panama bis Nordperu zieht sich das Gebiet dieses Küstenregenwalds, von dem nur noch 25 Prozent seiner ursprünglichen Ausdehnung erhalten sind, und 6 m Regen fallen hier pro Jahr; zum Vergleich: im Amazonastiefland sind es „bloß“ 4 m.

Der Kolibri-Futterplatz ist die erste Attraktion, die man als Gast der Mashpi Lodge besichtigt, nach einer etwa zweieinhalbstündigen Autofahrt von Quito. Das Bild der Vegetation hat sich während dieser Zeitspanne drastisch gewandelt, liegt das Hochtal von Quito doch auf über 2800 m Seehöhe, Mashpi dagegen auf zwischen 1400 m und 500 m, am West-

Zahlreiche Bäche und kleine Wasserfälle finden sich daher im immerfeuchten Mashpi, die Pflanzenwelt wuchert an den Berghängen und in den Schluchten und der Ausdruck „Nebelwald“ könnte nicht treffender gewählt sein. Noch eine letzte Kurve, noch eine Bachfurt quer über die Piste und das Gästehaus taucht wie eine Fata Morgana aus den NebelschwaApril 2013


Auch architektonisch hat die Mashpi Lodge einiges zu bieten.

den auf: Moderne Architektur aus Holz, Stahl und Glas – vor allem Glas –, die den Lodge-Gästen permanente optische Fühlung mit dem umgebenden Dschungel erlauben. Der Speisesaal mit seinen 7 m hohen Glaswänden nach zwei Seiten darf als Highlight des Gebäudes gelten: Der Fußboden ist mit edlen Steinplatten ausgelegt, die Decke mit ihren roten Lamellen setzt einen warmen Farbakzent im umgebenden Schwarz-Weiß-Grün, abends werden die Gäste auf Holzmobiliar Platz nehmen und beim Licht von Stehlampen und bei sanften Jazzklängen Köstlichkeiten wie Tunfisch in Maniokkruste, Garnelen in Zitronen-Orangen-Sauce oder Topfentorte mit Feigen dinieren. Käfer muss in diesem Luxus-Dschungelcamp keiner essen! April 2013

Führung durch den Nebelwald

Aber noch ist es Nachmittag, der Dschungel ruft, also schlüpfen wir in die bereitgestellten Gummistiefel und los geht es hinaus in die Nebelsuppe, unter Führung Santiago Salazars auf den „Cucharillo“-Pfad. Und zwar beständig bergab, auf einer wegsam gemachten Route, an Orchideenranken, Lianen und Baumfarnen vorbei, bis zu einem Wasserfall mit einem ausgewaschenen Becken darunter, das zum Baden einladen würde, wenn es nicht inzwischen in Strömen zu regnen angefangen hätte. Also versammeln wir uns stattdessen auf einer Plattform unter einem gut 50 m hohen Urwaldriesen, dem namensgebenden „Cucharillo“-Baum, und lassen uns von Santiago belehren, dass dieses

üppige Grün allem Anschein zum Trotz auf einem der unfruchtbarsten Böden des Planeten gedeiht: „Die Humusschicht ist nur wenige Zentimeter dünn, darunter findet man Lehm. Die Kraft des Regenwalds steckt also nicht im Boden, sondern in den Bäumen und der restlichen Pflanzenwelt. Ohne Pilze könnte das Ökosystem nicht funktionieren: Diese zersetzen abgestorbene Pflanzen sehr rasch und neues Leben kann gedeihen.“ Der Nebelwald ist außerdem ein Reich der Epiphyten, der Aufsitzerpflanzen wie Orchideen, Bromelien, Moose und Farne. Bromelien sind auch für die 30 Froscharten, die in Mashpi gezählt wurden (von 460 Froscharten in ganz Ekuador, die FA Z i t

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LEBEN

meisten davon im Amazonasbecken im Osten des Landes), lebenswichtig: „Zwischen den Bromelienblättern sammelt sich das Regenwasser, die Frösche legen den Laich in den Blattkelchen ab und die Kaulquappen wachsen ebendort heran – der gesamte Lebenszyklus mancher Frösche spielt sich so ausschließlich in den Baumkronen ab!“ Und noch eine merkwürdige Pflanze bekommen wir vorgeführt: einen „wandernden Baum“. Dessen Stamm endet anderthalb Meter über dem Boden, darunter stützt er sich auf Luftwurzeln. Und je nachdem, wo der meiste Lichteinfall im oft dunklen Dschungeluntergeschoß ist, kann sich dieser Baum selbst an eine andere Stelle verpflanzen, bis zu 2 m im Jahr. Die Evolution ist etwas verblüffend Wundersames! Auch auf dem Rückweg – diesmal bergauf – regnet es noch; bei der Lodge angekommen, wartet eine angenehme Überraschung: dienstbare Geister, die feuchte Frotteetücher und Tabletts mit Fruchtsaftcocktails zur Begrüßung und Erfrischung bereithalten – Standard in der Mashpi Lodge! Und vor dem Abendessen gibt es noch Nahrung für den Geist und die Wissbegierde: einen Vortrag des wissenschaftlichen Leiters der Lodge, des jungen Biologen Carlos Morochz. Seit seinem Studienabschluss hat er das Gelände intensiv erforscht, die Routen für die Pfade abgesteckt, die Flora und Fauna dokumentiert und 18 Kameras mit Wärme- und Bewegungssensoren installiert. Was für Bilder diese Kameras festgehalten haben, das bekommen wir jetzt zu sehen: scheue nachtaktive Geschöpfe wie Gürteltiere, Marder, Pekari-Schweine, Ameisenbären, hasenähnliche Agutis und sogar einen Puma, der sich eines Nachts keine 300 m von der Lodge entfernt herumtrieb. Drei Tage dauert in der Regel ein Aufenthalt in Mashpi und am stimmungsvollsten beginnt man den Tag um 6 Uhr auf der Freiluftterrasse mit dem Frühmorgenkonzert der Vogelwelt. Gleich nach dem Frühstück geht’s wieder los zur Exkursion. Der Marsch führt zu einem ganz speziellen Ziel, einem Fortbewegungsmittel namens „Skybike“, also „Himmelsfahrrad“. Und wie ein Fahrrad funktioniert dieses Tandem-Gefährt tatsächlich, allerdings aufgehängt an einem Drahtseil, das über einen 400 m breiten Abgrund führt. Auf der anderen Seite angekommen, gilt es einen 30 m hohen Beobachtungsturm zu 72

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Fotos: Harald Steiner

Vom Gürteltier bis zum Puma

Mit dem Skybike „radelt“ man über einen 400 Meter breiten Abgrund. erklimmen. Aber nur kurz währt die Aussicht, dann ballen sich die Nebelschwaden von überallher zusammen, und wir können trotz der Swarovski-Ferngläser kaum noch etwas erkennen. Schmetterlingsfarm mitten im Dschungel Am Nachmittag des letzten Tags in der Lodge statten wir der Schmetterlingsfarm einen Besuch ab, die ebenfalls von Carlos Morochz betreut wird. Eier, Raupen, Puppen, frisch geschlüpfte Schmetterlinge – in allen insektischen Entwicklungsstadien kreucht und fleucht es in

dem großen Glashaus; besonders auffällig: die Eulenfalter, deren Flügelzeichnung Eulenaugen imitiert und so Fressfeinde abschreckt. Die Terrasse vor dem Schmetterlingshaus erweist sich dann als noch größere Attraktion, hat man doch einen weiten Blick über Tal und Berge, der Himmel blaut auf, – oh Wunder! – die Sonne kommt heraus und Vögel lassen sich im gesamten Gesichtsfeld sehen, links und rechts, nah und fern. Endlich kommen auch die Birdwatcher unter den Lodge-Gästen voll auf ihre Kosten.

Informationen Anreise: Die einzige Fluglinie, die von Mitteleuropa aus Ecuador ansteuert, ist die holländische KLM. Mehrmals wöchentlich am Vormittag hebt eine Maschine von Amsterdam zum Nonstopflug nach Quito ab, Ankunft am Nachmittag. Der Rückflug nach Europa ist nachtsüber. Buchung unter: www.klm.com Weitere Informationen unter: www.mashpilodge.com

April 2013


LEBEN

Im Genusshotel Riegersburg:

Starzenberger Dry Aged Beef Jeden Donnerstag ist Steaktag im Genusshotel Riegersburg. Serviert wird exklusives Dry Aged Beef aus der Steiermark. Das hervorragende Rindfleisch unterscheidet sich dabei wesentlich von klassischen Steaks.

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er Unterschied zu anderen Rindern ist leicht erklärt. „Steirisches Rindviech“ nach Art des Genusshotels Riegersburg ist Rind mit Geschmack, mit Biss und Kraft. Es stammt von traditionell in der Steiermark heimischen Rassen, die Tiere wurden natürlich aufgezogen. Und weil die heimischen Bauern einfach nur gutes Rindfleisch erzeugen wollen, wird Rindvieh auch nicht mit Mais überfüttert, wie das zum Beispiel in Mastbetrieben jenseits des Atlantiks üblich ist, denn der Mais kann das Fleisch zwar zart machen, aber leider auch langweilig im Geschmack.

Darum werden für steirische Rinder auch keine Moderassen wie das viel gerühmte Angus strapaziert. Fleisch vom Angusrind ist zwar äußerst feinfaserig, im Genusshotel Riegersburg findet man aber Rindfleisch mit Biss doch ein wenig interessanter. Deshalb erhalten die steirischen Rinder auch keine Sonderbehandlungen wie zum Beispiel Massagen mit Starkbier. Trotzdem führen die Rinder ein gutes Leben und verbringen die allermeiste Zeit des Jahres auf der Weide. Bei der Rindfleisch-Reifung ist man aber gern modern. Dry Aging ist eine hervorragende

Methode, dem Fleisch zu einer optimalen Geschmacksentwicklung zu verhelfen. Im speziellen Klima des hauseigenen Reiferaums wird aus „Steirischem Rindsviech“ Starzenberger Dry Aged – ein Fleisch mit Saft und Kraft für alle, die sich für Naturgeschmack begeistern können.

Küchenchef Thomas Berghold mit Starzenberger Dry Aged Beef

Genusshotel Riegersburg Starzenberg 144, 8333 Riegersburg, Tel.: +43 3153 20 0 20 genuss@hotel-riegersburg.at www.hotel-riegersburg.at Wir servieren Ihnen jeden Donnerstag feinste Steak-Spezialitäten vom Lavasteingrill! Bitte um Reservierung!

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Genuss-Spektakel Graz Während des Genuss-Spektakels zeigt Graz, in wie vielen Facetten kulinarische Erlebnisse geboten werden können. ulinarische Stadtrundgänge, spannende Verkostungen von Kernöl, Wein und Schokolade, wunderbare Frühstücksvariationen, fantasievolle Mittagsangebote, festliche kulinarische Abende, gemischt mit Humor, Zauberkunst und Musik – das alles ist das Genuss-Spektakel. Das Hotel Novapark veranstaltet am Sonntag, 26. Mai, von 14.00 bis 17.00 Uhr das SchokoladenSpektakel mit Josef Zotter. Lassen Sie sich in die Welt der Schokolade entführen und entdecken Sie mit allen Sinnen die Vielfalt dieser süßen Verführung! An sieben abwechslungsreichen Stationen lässt sich die Schokolade erleben: von der Urschokolade bis zum Schokolademelken, vom Schokoladebad bis zur spannenden Kinderstation.

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Abends verzaubert Küchenchef Philipp Pirstinger Ihren Gaumen mit einer 6-gängigen Schokoladengala, natürlich mit außergewöhnlichen Kreationen aus regionalen Produkten und Zotter-Schokolade. Karten erhalten Sie unter povoden@novapark.at. Infos unter www.novapark.at.

Foto: Novapark

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Küchenchef Philipp Pirstinger lädt zur Schokoladengala im Hotel Novapark.

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LEBEN

Neue Kürbiskernöltracht präsentiert Sandra Thier und Hannes Arch haben das neue Kürbiskernöl-Dirndl und den dazugehörenden Anzug präsentiert

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unkelgrün steht für die typische Farbe des grünen Goldes, frisches Orange für die erntereifen Ölkürbisse. Hannes Arch: „Steirisches Kürbiskernöl begleitet mich immer rund um die Welt.“ Sandra Thier: „Als stolze Steirerin und Kürbiskernöl-Liebhaberin ist mir die Tradition meiner Heimat sehr wichtig.“

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Barrierefrei und dicht: modernstes Know-how macht’s mÜglich.

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LEBEN

Mit Sicherheit barrierefrei! Der natürliche Werkstoff Holz liegt voll im Trend – perfekt wird er jedoch erst durch ausgefeiltes Know-how, das die höchsten Ansprüche der Bewohner eines Hauses bzw. einer Wohnung erfüllt. Ein oststeirisches Familienunternehmen hat sich auf diesem Gebiet zum Branchenprimus gemausert und liefert Produkte, die in puncto Design und Funktionalität keine Wünsche offen lassen.

VON JOSEF SCHIFFER

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in wesentliches Thema ist heute die Barrierefreiheit, sprich die möglichst ungehinderte Bewegungsfreiheit im Wohnbereich ohne gefährliche Stolperfallen. Dieser Faktor wird immer wichtiger, wenn man sich das stetig steigende Alter der Bevölkerung vor Augen hält. Zukunftsforscher prognostizieren, dass sich der Anteil der Generation 80 plus an der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln wird. Parallel dazu steigen die Ansprüche der Menschen an Mobilität und Wohnkomfort. Das Unternehmen KAPO aus Pöllau in der Oststeiermark ist der erste österreichische Produzent, der barrierefreie und mittels Magnetdoppeldichtung besonders dichte Holztüren erzeugt. Der BranchenVorreiter setzt dabei auf den Einbau eines neuartigen Schienensystems in Tür und Boden, das schwellenlose Türdurchgänge, die gleichzeitig die Dichte von herkömmlichen Türen besitzen, ermöglicht. Eine pfiffige technische Lösung macht’s möglich: Im Alu-Bodenprofil und an der Unterseite der Tür sind jeweils zwei Permanentmagnete montiert. Bei geschlossener Tür schließen diese den Spalt komplett ab. Beim Öffnen werden die Magnete wie-

der getrennt und fallen in das Bodenprofil zurück. Eine außen liegende Schleifdichtung sowie zwei Kammern garantieren optimale Dichtheit. KAPO-Geschäftsführer Wolfgang Bertl berichtet, dass mittlerweile eine ganze Reihe von Krankenhäusern und Seniorenwohnheimen mit barrierefreien Elementen von KAPO ausgestattet sind und die Konstrukteure in der eigenen Entwicklungsabteilung an Projekten arbeiten, die sich ausschließlich mit dieser Thematik befassen. KAPO hat im Übrigen als erstes österreichisches Unternehmen für seine Tür-Konstruktionen ein spezielles Prüfverfahren an der TU Graz absolviert. Als Vorzeigeprojekt wird das im laufenden Jahr fertig gestellte Geriatriezentrum Baumgarten in Wien mit 337 barrierefreien Türen ausgestattet, um den Alltag seiner Bewohner zu erleichtern. Für diese speziellen Bedürfnisse ist tatsächlich ein sogenanntes 0-0-Niveau zwischen Innen- und Außenbereich einzuhalten, denn schon ein Niveauunterschied von lediglich 5 mm kann für Menschen, die eine Gehhilfe zur Fortbewegung verwenden, zum großen Hindernis werden. Inzwischen wird neben öffentlichen Gebäuden auch von privaten Bauherren verstärkt Barrierefreiheit nachfragt. Am

Holz-Aluverbundfenster in Passivhausstandard im Zanklhof einfachsten sei es, wenn schon im Planungsstadium der Wunsch nach Barrierefreiheit geäußert werde, erklärt Bertl. Das drückt die Mehrkosten gegenüber herkömmlicher Bauweise auf überschaubare plus zehn Prozent Eine Außentür ist enormen thermischen Belastungen ausgesetzt: innen trocken und 22 Grad, außen nass oder tiefe Minusgrade! Es ist daher ratsam, barrierefreie Systeme nicht zu witterungsexponiert, sondern unter Vordächern zu platzieren. Innen kommt es weniger auf spezielle Türen, als vielmehr auf gleiches Bodenniveau an. Deshalb sollten alle Bodenoberflächen bzw. deren Niveau vorab bekannt sein. Das Lichtmaß, also die Durchgangsbreite, sollte mindestens einen Meter betragen. Niveauunterschiede nachträglich auf 0-0 zu bringen, kann aufwendig und teuer sein Das aus der aktuellen Forschung gewonnene Know-how wird auch in der Produktion von KAPO-Fenstern und -Türen in passivhaustauglicher Qualität eingesetzt. Das wichtigste Kriterium für die Wärmedämmung – der UW-Wert – liegt hier bereits unter 0,8 W/m 2K. Ein Vorzeigeprojekt dafür ist das ehemalige Fabrikgebäude und der vor Kurzem in Passivhausstandard umgestaltete Wohn- und Bürokomplex Zanklhof in Graz-Gösting, bei dem 150 Fenster aus der Produktion von KAPO verbaut wurden.

Fotos: KAPO

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IMMOBILIEN

Neue Strategien im E

s ist ein Faktum, dass es in der Politik kaum konfliktträchtigere Bereiche gibt als jenen des Wohnbaus. Kaum woanders wirken gesellschaftliche Veränderungen, von der Demografie bis hin zur Migration, unmittelbarer und nachhaltiger. Wohnbaupolitik zu betreiben heißt, weit nach vorne zu blicken und wichtige Zukunftsentscheidungen zu treffen sowie die Grundbedürfnisse des Lebens zu gestalten.

Johann Seitinger freut sich als steirischer Wohnbaulandesrat, dass die ÖVP nun auch auf Bundesebene dieses Thema aufgreift. „Das ist die richtige Reaktion auf ein brandaktuelles Thema. Mit diesem Programm wird ein wichtiger Schritt in Richtung leistbares Wohnen und gleichzeitig ein Meilenstein im Bereich der Familienpolitik gesetzt“, bekundet Seitinger seine Bereitschaft, das Bundesprogramm zu unterstützen.

Foto: Harry Schiffer

Wohnbaulandesrat Johann Seitinger will in der steirischen Wohnbaupolitik in die Offensive gehen. Er fordert neue Schwerpunkte.

Wohnbaulandesrat Johann Seitinger plant neue Schwerpunkte.

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Wohnbau Neue Schwerpunkte der steirischen Wohnbaupolitik

Zu dieser Wohnoffensive des Bundes sind Begleitmaßnahmen in den Bundesländern notwendig, ist Seitinger überzeugt. Landesrat Johann Seitinger will daher auch neue Schwerpunkte in die Wohnbaupolitik einarbeiten. So soll es neue Finanzierungsmodelle im Rahmen der Wohnbauförderung geben. Baugesetzgebung, Raumordnung und Fördervorgaben sollen reformiert werden. Im sozialen Wohn-

bau fordert Seitinger Sonderprogramme für Jugendliche und ältere bedürftige Menschen. Auch die Gemeinden nimmt er in die Pf licht. So müsse dir Grundstücksbevorratung überdacht werden. „Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Die Aufgabe der Politik liegt darin, das Wohnen für alle Generationen leistbar zu gestalten, und das auf einem hohen gesellschaftlichen und ökologischen Niveau“, gibt sich Seitinger optimistisch, die Wohnbaupolitik zu reformieren.

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K U LT U R U N D S O W E I T E R

Universalm wieder vol

Nach fast vier Jahren Bauzei ist das Universalmuseum wie VON MICHAEL THURM

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er Gepard, der von allen Plakaten und Ankündigungen zur Eröffnung des Naturkundemuseums zu springen scheint, ist, wenn man dann vor ihm steht, noch mindestens genauso beeindruckend. Die Präparatoren haben bei dem Raubtier eine faszinierende Arbeit geleistet, denn das schnellste Tier der Erde ist mitten im Lauf eingefroren, als würde es noch durch die Landschaft des Tiergartens Herberstein sprinten. Von dort kommt das Exemplar nämlich. Die Sammlung zu »Skelette in Bewegung« ist aber nicht nur dank des Werbeträgers das Highlight des neuen Naturkundemuseums. Die Schwingen des Mäusebussards scheinen noch im Wind zu zittern und der Wolf versucht noch immer Fährte aufzunehmen. Das ist besser als so mancher Tierpark, wo sich die lebendigen Tiere mit vollem Recht vor dem Blick der Besucher verstecken. Anschaulichkeit scheint überhaupt 80

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K U LT U R U N D S O W E I T E R

LESBAR ESSAY Einen neuen »Ring der Nibelungen« hat Elfriede Jelinek nicht geschrieben, aber eine unglaublich bissige, zuweilen bösartige Adaption des dritten Ring-Aktes. Mit den bekannten Figuren Brünnhilde und Wotan lässt sie mehrere Bühnenmonologe auf den Leser respektive das Publikum niedergehen, in denen Zeiten und Sitten gegeißelt werden. In Thema und Sprache ähnelt es unverkennbar dem letzten JelinekWerk »Neid« und ist ebenso lesenswert. Rein Gold, März 2013, Rowohlt, 222 Seiten, 20,60 Euro, u.a. bei Leykam Graz

museum llständig

MUSIK

it am Joanneumsviertel eder komplett.

Foto: Michael Thurm

der zentrale Begriff des Museums zu sein. In den unterschiedlichen Räumen wird teils mit Modellversuchen zum Ausprobieren, teils mit modernster Technik ein eigentlich antiquiertes, weil museales Prinzip in die Gegenwart gebracht. Die geografische Beschaffenheit der Steiermark lässt sich mit einem dynamisch beleuchteten Relief einfach besser vermitteln als mit einer Landkarte im Frontalunterricht. Die manchmal verhassten Pflichtbesuche der Schulklasse im Museum könnten in diesem Fall also sowohl Spaß als auch neues Wissen bringen. Trotzdem fehlt es dem Joanneum nicht an traditioneller Musealität. 300.000 Steine, oder genauer Minerale, sind in den letzten 200 Jahren gesammelt worden, nun warten sie in riesigen Glaskästen auf Bewunderer. Wen das im Detail eher kalt lässt, der kann sich beim Durchwandern der beiden Räume zumindest Gedanken darüber machen, wie unfassbar vielfältig totes Gestein sein kann. Ganz fertig ist das Naturkundemuseum aber noch immer nicht APRIL 2013

und wird es wohl auch nie sein. In der ersten Etage des Flügels sollen künftig einige wechselnde Ausstellungen zu finden sein. Neben dem Schaubergwerk und einem Ausstellungsraum zu regenerativen Energien öffnet am 29. Mai »Pilze: Netzwerker der Natur« die Pforten. Dann ist endlich das gesamte Joanneum wieder geöffnet. Naturkundemuseum im Joanneumsviertel Geöffnet von Dienstag bis Sonntag jeweils 10 bis 17 Uhr. Außerdem an allen Feiertagen. Weitere Informationen unter museum-joanneum.at

STEIRISCH ROCK CHC, das sind vier reife Grazer Musiker, die sich dem Rock’n’Blues verschrieben haben und dies in eigenen Songs mit steirischen, politisch engagierten und humorvollen Texten kundtun. Die Lieder handeln von der guten alten Zeit des Rocks, die die vier in den Achtzigerjahren erlebt haben. Die nun etwas älter gewordenen Herren hauen auf der Bühne ordentlich in die Saiten und vergleichen in ihren Texten ihre Jugend mit der heutigen. Die Musik ist echter Rock’n’Roll, aber auch Blues und Rock – leichte Kost, um Zuhörer jeder Altersgruppe zu fesseln. Die Band ist eine klassische Rock’n’Roll-Formation mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Der Gesang ist mehrstimmig und macht ganz sicher das gewisse Etwas der vier aus. CHC ist eine Band, die man als Steirer erlebt haben sollte. Die Idee von CHC: Mitrocken, mitsingen und eine gute Zeit verbringen! Nächste Auftrittstermine der Band und weitere Informationen gibt es unter chc-band.at FA Z I T

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KOMMENTAR

Tandl macht Schluss!

Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl

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rei Jahre nach Beginn der Eurokrise wage ich die Behauptung, dass der Verbleib von Ländern wie Griechenland, Italien, Spanien und wohl auch Frankreich in der Gemeinschaftswährung keinen konstruktiven Beitrag mehr zu einem friedlichen Europa leisten kann. Diese Länder wurden von der Krise erfasst, weil ihnen der Euro zuerst die Möglichkeit geboten hat, sich zu niedrigen Zinsen zu verschulden. Nun nimmt er ihnen die Chance, die Krise zu überwinden, weil es ihre Ökonomie ohne massive Abwertungen nicht schaffen wird, wieder konkurrenzfähig zu werden. Im gleichen Zeitraum hat die Wirtschaft der ehemaligen Hartwährungsländer Deutschland, Österreich oder den Niederlanden davon profitiert, dass ihre eigenen Währungen nicht noch härter geworden sind. Damit ist die Konkurrenzfähigkeit außerhalb Europas deutlich gestiegen und deutsche Produkte waren auf einmal gleich billig wie italienische oder französische. Doch inzwischen scheint das Ende der Fahnenstange erreicht, denn die Wirtschaft der Krisenländer hat ihre Wettbewerbsfähigkeit

Wenn aber erst einmal Millionen Franzosen mit Hakenkreuzfahnen gegen Merkel demonstrieren, ist die EU am Ende.

eingebüßt und die Arbeitslosigkeit ist nach oben geschnellt. Die harten Spardiktate nehmen Südeuropa zudem die Chance, aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen. Immer mehr EU-Bürger stellen sich daher die Frage, ob es nicht doch Alternativen zur Alternativlosigkeit gibt. Wie ein Damoklesschwert schweben die Milliardenhaftungen für die Eurorettung über der Eurozone. Daran, dass diese irgendwann schlagend werden und auch finanziell gesündere Länder in Bedrängnis bringen, herrscht ohnehin kaum noch Zweifel. Dass nun auch noch Zypern mit seinem dubiosen Bankensystem gescheitert ist, hängt ebenfalls mit den Systemfehlern des Euro zusammen. Das Land ist eine Steueroase, die mit seinem wasserdichten Bankgeheimnis jährlich Milliarden aus oft dubiosen Quellen in seinen Bankensektor lockt, der das Geld daraufhin vor allem in Griechenland investiert und ist so in eine dramatische Schieflage geraten. Dass die Banken auf Zypern immer noch fünf Prozent Zinsen bezahlt haben, als wir für unser Geld nur mehr 0,5 Prozent erhielten, hat ebenfalls an deren Untergang mitgewirkt. Der Euro war als politische Anschub-Hilfe für einen europäischen Bundesstaat gedacht. Das war gut gemeint. Und „gut gemeint“ ist bekanntlich oft das Gegenteil von „gut gemacht“. Weder die Steuersysteme noch das Bankensystem wurden harmonisiert. Anstatt die Zeit zu nutzen und die systemrelevante Banken auf insolvenzfähige Größe zu verkleinern, kommt nun eine Bankenunion, die aus einem Bankenhaftungsverbund und der Verlagerung der nationalen Bankenaufsicht zur Europäischen Zentralbank bestehen wird. Inzwischen ist der Traum von den „Vereinigten Staaten von Europa“ ausgeträumt. Und einen großen Teil der Schuld am Auseinanderdriften der EU trägt der Euro. Aus der Gemeinschaftswährung als Friedensprojekt ist ein europäischer Spaltpilz geworden. Die Deutschen sind drauf und dran, zum zwei-

ten Mal innerhalb eines Jahrhunderts zum meistgehassten Volk Europas zu werden. Und wegen seiner belasteten Vergangenheit und wohl auch aus falsch verstandener Solidarität mit dem Süden tut Deutschland viel zu wenig, um dieses Bild zu ändern. Denn das Nachkriegseuropa ist dadurch geprägt, dass das hoch industrialisierte Deutschland wesentlich bessere Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg hat als etwa Italien, von dem nur der nördliche Teil industrialisiert ist, oder Frankreich, das den Niedergang seiner Stahl- und Bergbauindustrie nie kompensieren konnte. Obwohl sie wegen des Euro inzwischen gleich viel verdienen wie die wesentlich produktiveren Deutschen, gehen die Leute in Athen und Nikosia mit antideutschen Transparenten auf die Straße. Solange sich diese Ressentiments auf Griechenland und Zypern beschränken, kann die EU das verkraften. Wenn aber erst einmal Millionen Franzosen mit Hakenkreuzfahnen gegen Merkel demonstrieren, ist die deutsch-französische Freundschaft gescheitert. Und mit der EU ist es vorbei. In Deutschland formiert sich übrigens gerade eine Partei, die einen Austritt aus der Eurozone fordert. Bei der „Alternative für Deutschland“ handelt es sich jedoch nicht um krakeelende Rechtspopulisten, sondern um bürgerliche Ökonomen, Wissenschafter und Unternehmer, die eine Lösung kennen wollen, wie man den Euro wieder abschaffen könnte, ohne dass das gesamte Finanzsystem in die Luft fliegt.

Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at

Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej & Mag. Johannes Tandl Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG, 8010 Graz Chefredaktion Christian Klepej, Mag. Johannes Tandl Leitender Redakteur Michael Thurm Redaktion Mag. (FH) Michael Neumayr, Mag. Maryam Laura Moazedi, Ann-Marie Stark, Mag. Josef Schiffer, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Karl Zaunschirm, Katharina Zimmermann, Vanessa Fuchs (Organisation) Lektorat x-korrektor, Victoria Graf Grafik & Produktion noahgraphics Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec Redaktionsanschrift Kalchberggasse 1/II, A-8010 Graz, T. 0316/671929*0. F.*33, office@wmedia.at WWW.WMEDIA.AT AUSGABE APRIL 2013 / X. Jahrgang / Nr. 91 FAZIT © WMedia/Klepej &Tandl Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit

gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen. Printed in Austria.


Forschung auf internationalem Niveau Die JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH entwickelt Lösungen und Technologien für Wirtschaft und Industrie in einem breiten Branchenspektrum und betreibt Spitzenforschung auf internationalem Niveau. Die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Steiermark ist spezialisiert auf die Schlüsseltechnologien der Schwerpunkte MATERIALS, HEALTH,

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