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FAZIT

Nr. 83

4/2012 EURO 2,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 7204 Neudörfl P.b.b. 04Z035487 M

Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.

Sie nannten ihn den Zaren Fazitgespräch mit Hannes Kartnig

Juni 2012 Dosen, Brot und Spiele in Spielberg Slowenien ist kein europäischer Musterschüler mehr Krakau, spannende Metropole an der Weichsel


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WILLKOMMEN BEI FAZIT

Z A H L

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M O N A T S

1,9 Um 1,9 Prozentpunkte ist der Mehrwertsteuersatz in den letzten zehn Jahren laut Eurostat gestiegen. Nicht in Österreich, da liegt er unverändert bei 20 Prozent, aber innerhalb der Europäischen Union ist ein kontinuierlicher Aufwärtstrend der Mehrwertsteuer zu beobachten. Gleichzeitig haben einige Länder wie Bulgarien, Tschechien, Ungarn und die Slowakei ihre Spitzensteuersätze auf Einkommen deutlich gesenkt, sodass im EU-Schnitt der Durchschnitt der Besserverdiener 38,1 Prozent Steuern zahlt, immerhin 6,7 Prozent weniger als zur Jahrtausendwende. In Österreich sind es allerdings noch immer happige 50 Prozent. Gesunken ist immerhin die Körperschaftssteuer. Im Jahr 2000 waren noch 34 Prozent fällig, aktuell sind es noch 25 Prozent. Insgesamt sinken also die Steuern in der Europäischen Union, bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend auch im Windschatten der Krisenbewältigungsversuche fortsetzt. -mt-

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fit2work

FAZIT JUNI 2012

fit2work – ein neues Angebot Gesundheitliche Probleme können zu einer Gefährdung des Arbeitsplatzes führen. Ein neues Beratungsangebot des Bundessozialamtes soll das verhindern. Case ManagerInnen des Projekts „fit2work“ klären gemeinsam mit den Ratsuchenden, welche Interventionen in der jeweiligen Situation notwendig sind. Kostenlos – vertraulich – alles aus einer Hand

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8 Thema: Dosen, Brot und Spiele Früher dienten Sportveranstaltungen dazu, den Herrschern das Wohlwollen des Volkes zu sichern. Heute geht es um Arbeitsplätze und darum, der Landflucht etwas entgegen zu stellen. Dafür geht man auch Allianzen mit Unternehmen wie Red Bull ein. Wem nützt das eigentlich mehr?

22 Hannes Kartnig im Fazitgespräch

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Hannes Kartnig war 14 Jahre lang erfolgreich Präsident von Sturm Graz. Doch mit dem Konkurs des Vereins 2006 begannen auch die Ermittlungen gegen ihn. Jetzt droht ihm eine hohe Geld- und Haftstrafe. Ein Gespräch mit dem »Zaren« über Adabeis, Freunde und den Neid.

36 Fuchs und Panther auf der Jagd

www.bundessozialamt.gv.at

� 05 99 88

Im Süden der niederländischen Hafenstadt Rotterdams stellte sich das Team »Eco-Racing-Austria« der TU Graz mit zwei Elektrofahrzeugen dem Shell-Eco-Marathon. Aus mehr als zweihundert Teams wurde das energieeffizienteste Fahrzeug ausgewählt. JUNI 2012


Zum Thema 30 Der mobile Bankschalter Nun haben Apps für das Smartphone auch die Bankenwelt erreicht. Sowohl Raiffeisen als auch BAWAG präsentierten kürzlich ihre Banken-Apps. Besonders auf Sicherheit wollen die Banker Wert legen. Außerdem gibt es zahlreiche Zusatzfunktionen. 32 Maria Schaumayer über Verantwortung Die ehemalige Nationalbankpräsidentin Maria Schaumayer hat in ihren Karrierestationen die unterschiedlichsten Ausprägungen von Verantwortung erlebt – für ihre Familie, in großen Verwaltungskörpern und Unternehmen, in Ehrenämtern, für unsere Währung und für das Ansehen Österreichs in der Welt. 46 Slowenien: Kein europäischer Musterschüler mehr Die Stimmung in Slowenien ist im Keller. Zwar steht das Land im Vergleich zu den anderen Ländern der EUOsterweiterung relativ gut da. Doch das Land steht erst am Anfang einer enormen Baukrise, denn Aufträge sind Mangelware. 51 Der Wolf im Schafspelz – BMW 535d xDrive Touring »Aus Freude am Fahren« lautet der Slogan des bayrischen Automobilherstellers BMW. Wer den neuen 535d xDrive fährt weiß, dass dies nicht nur eine Floskel der Bayern ist, sondern ohne zu übertreiben ein Faktum. 61 Krakau Christian Klepej hat die ehemalige polnische Königsstadt Krakau in Kleinpolen für ein Wochenende besucht. Und sich sofort in diese pulsierende, mitteleuropäische Metropole verliebt.

Titelfoto: Michael Thurm Fotos: Michael Thurm (3), Tera, Fazit

INTERN ONLINE Wer Fazit auch digital konsumieren will, darf sich freuen. Wir haben nämlich das Onlineangebot unter fazitmagazin.at weiter ausgebaut und um eine praktische Funktion erweitert: Teile der aktuellen Ausgaben können Sie nun komfortabel direkt online lesen. Im Archiv können Sie natürlich weiterhin die besten Geschichten aller Ausgaben nachschlagen. Wie gefällt Ihnen dieses Service? Wir freuen uns über Ihre Kritik! Senden Sie uns Kommentare und Verbesserungsvorschläge an office@wmedia.at.

RUBRIKEN 3 5 6 14 16 28

Zahl des Monats Zum Thema Editorial, WebWatch Politicks Innovationsporträt Investor

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Zur Lage Recht haben Gut geplant Mist und Musts Kultur undsoweiter Schluss, Impressum

Wenn der Markt versagt Mit seinen Förderungen für den Red Bull Ring hat sich das Land Steiermark weit vorgewagt. Denn immer noch steht es in den Sternen, ob sich die Steuermillionen für eine Rennstrecke, auf der die Formel 1 als Königsklasse des Motorsports wahrscheinlich niemals starten wird, jemals rechnen werden. Studien gehen zwar vom Eintreten der erhofften Umwegrentabilitäten aus, doch Papier ist bekanntlich geduldig. Dietrich Mateschitz hat dem Vernehmen nach bisher 140 Millionen Euro in die Hand genommen und in eine Abwanderungsregion mit fallenden Immobilienpreisen investiert. Das macht nur jemand, der sich entweder eine entsprechende Rendite erwartet oder aus altruistischen Gründen etwas bewegen will. Beides tut der ausgebluteten Region gut. Man soll auch nicht zu viel in den Umstand, dass Mateschitz vor einigen Tagen bei der Fohnsdorfer Therme gesichtet wurde, hineininterpretieren, aber immerhin ... Der Red-Bull-Ring in Spielberg und nur wenige Kilometer weiter der Millionenflop, den sich die Gemeinde Fohnsdorf unter tatkräftiger Mitwirkung von Landeshauptmann Franz Voves mit der Aqualux-Therme geleistet hat, zeigen das Spannungsfeld besser auf als vieles andere, in dem sich touristische Investitionsprojekte in Zeiten knapper Budgets bewähren müssen. Auf der einen Seite eine Rennstrecke, die von einem milliardenschweren Investor unter Zuhilfenahme von etwa 9 Millionen Euro Steuergeld wachgeküsst wurde und der Region bereits in ihrem ersten Jahr ein Nächtigungsplus von 50 Prozent gebracht hat – auf der anderen Seite das Prestigeprojekt eines vermeintlich größenwahnsinnigen Kommunalpolitikers, das ohne Privatinvestor durchgepeitscht wurde und bisher ohne nennenswerte Umwegrentabilität das dreifache Steuergeld verschlungen hat wie das gesamte Mateschitz-Projekt. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass für zahlreiche Tourismusprojekte das mikroökonomische Konzept des Marktversagens gilt, weil gerechte Preise zu klassischen Fehlallokationen führen würden. Tourismusprojekte können, müssen aber nicht profitabel sein, wenn sie die Kosten im Sinne der Wohlfahrtsökonomie rechtfertigen. Das gilt sowohl für die Startsubventionen als auch für die Abdeckung der laufenden Abgänge. Dazu zählen etwa die kleineren Schigebiete, deren Liftkartenverkäufe die Investitionen der öffentlichen Hand niemals rechtfertigen können, und natürlich sämtliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Selbst wenn die touristische Wertschöpfung in der Steiermark gerade einmal vier Prozent des gesamten regionalen BIP beträgt, muss man sich bewusst sein, dass Arbeitsplätze in Regionen entstehen, die aufgrund ihrer Standortnachteile von der Industrie weitgehend aufgegeben werden mussten. Johannes Tandl Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at


Editorial Unerträglichkeiten aus Österreich »Maria Fekter ist eine schwere Belastung für Österreich geworden.« schreibt Georg Hofmann-Ostenhof in einem Profil-Kommentar über die Finanzministerin. In seiner kruden Begründung weist er zwar darauf hin, dass Fekter eben nicht den »Rausschmiss« Griechenlands aus der EU gefordert Von Christian Klepej habe, dass sie aber dem Euro-Gruppenchef und Luxemburgerer Premier JeanClaude Juncker auf die Nerven ginge und es zudem noch einige ungenannte, aus Euroländern nördlich der Alpen stammende Politiker gäbe, die Fekter als »Hexe aus dem Süden« bezeichnen würden. Das reicht Hofmann-Ostenhof allemal, um ihr den Abgang zu empfehlen. Natürlich sehe ich das ganz und gar nicht so. Natürlich sehe ich auch schwere Belastungen für Österreich. Aber sicher nicht in Form einer Finanzministerin, die genau das (als eine der Ersten) anspricht, was die Eurogruppe um Juncker nur Stunden nach Erscheinen des Profilkommentars selbst den Griechen ans Herz legt. So schreibt der Spiegel, dass die Euro-Zone Griechenland »unverblümt mit dem Rausschmiss« drohe, solange es nicht damit beginnt, finanzpolitische Zusagen auch einzuhalten. Ich sehe eine schwere Belastung für Österreich in der mangelnden Fähigkeit des führenden Nachrichtenmagazins, ausgewogene Berichterstattung und Kommentierung zu garantieren. Hofmann-Ostenhof entblödet sich auch nicht, Fekter das »Nichteinhalten europäischer Spielregeln« vorzuwerfen – es ging um eine verfrühte Pressekonferenz der Finanzministerin –, dabei aber zu ignorieren, dass es die EU selber ist, die seit 2010 regelmässig EU-Vereinbarungen betreffend der finanziellen Unterstützung zahlungsunfähiger Mitglieder bricht. Weiters sehe ich eine schwere Belastung für Österreich in Person von Norbert Darabos (ja, dem Verteidigungsminister, der seit Jahren das Bundesheer langsam aber teuer auflöst), der sich in einem Interview mit der »Presse am Sonntag« in unerhörter Weise in die inneren Angelegenheiten eines befreundeten Staates mischt. Er bezeichnete darin Avigdor Lieberman, Außenminister des demokratischen Israels, als »unerträglich«. Diese, in der unterentwickelten österreichischen Medienlandschaft großteils unbeachtete Entgleisung, stellt eine weitere kleine antiisraelische Stinkbombe sozialdemokratisch gesinnter Geistesriesen dar. Vieles von dem, wie Lieberman agiert, verdient fortwährende Kritik. Ein österreichisches Regierungsmitglied hat es sich aber nicht herauszunehmen, auch nur Teile der einzigen frei gewählten Regierung im Nahen Osten als »unerträglich« zu bezeichen. Christian Klepej, Herausgeber

Web

Watch Mondlandung am Grazer Hauptplatz nachstellen I

n der heutigen Medienwelt werden wir oft mit Größen konfrontiert, unter denen wir uns kaum etwas vorstellen können. Die BBC hat sich dem Problem angenommen und die Plattform »Howbigreally« geschaffen. Historische und aktuelle Längenangaben können hier mittels Google Maps mit vertrauten Dimensionen verglichen und so besser verstanden werden. So erfährt man zum Beispiel, dass bei der ersten Mondlandung gerade einmal eine Fläche abgegangen wurde, die etwa halb so groß wie der Grazer Hauptplatz ist.

howbigreally.com Dimensionen historischer Ereignisse in vertrauter Umgebung vergleichen.

Mitbestimmung für alle im Netz organisieren B

isher ist das Programm »Liquidfeedback« vor allem durch die Piratenparteien bekannt, die auf diesem Weg ihre politische Meinungsbildung organisieren. Die Software ist für sich total unpolitisch und noch dazu frei erhältlich. Wer also auch sein Unternehmen künftig mit und nach den Vorstellungen der Kunden und Mitarbeiter gestalten will, kann dafür diese moderne Abstimmungstechnik einsetzen. Spart vielleicht irgendwann mal die nächste Betriebsversammlung.

liquidfeedback.org Liquidfeedback ist eine freie Software zur politischen Meinungsbildung.

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at

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NEUES IM NETZ

Ersurfenswerte Webseiten zusammengestellt

von Christian Klepej, Michael Neumayr und Michael Thurm

Kein Tor bei der EM 2012 verpassen D

ie offiziellsten Informationen zur Europameisterschaft bekommen Sie natürlich auf der Seite der UEFA. Dort wird es zwar keinen Livestream geben, aber dank einer App, die auf allen gängigen Smartphones installiert werden kann, werden sie mit einem Toralarm über jeden eingenetzten Ball informiert. Für die Partie Irland gegen Kroatien mag das genügen. Wenn es spannender wird, ist dann wohl doch der gute alte ORF zu empfehlen. Alle Spiele werden sowohl im TV als auch im Livestream auf orf.at gezeigt.

de.uefa.com/uefaeuro Die offizielle Seite zur Europameisterschaft bietet vieles, nur keinen Livestream.

Dieser Museumsshop macht schon beim Besuch Freude D

as »Cooper Hewitt Museum« in Manhattans Upper East Side ist eine der größten Design- und Kunstgewerbesammlungen der Welt. Als Teil des »Smithsonian Instituts« residiert es im ehemaligen Haus des Industriellen Andrew Carnegie. Und Cooper Hewitt hat dieser Tage eine neue Webseite seines Museumsshops ins Netz gestellt. Die lässt sich sowas von sehen und bietet zahlreiche kleine wie kleinste Dinge des täglichen Geschenkebedarfs. Unbedingt besuchen; es wird auch nach Europa geliefert.

shop.cooperhewitt.org Auf der Suche nach guten Geschenkideen wird man dort sicher fündig.

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Foto: Archiv


THEMA SPIELBERG

DOSEN, BROTund SPIELE

Die Wirtin schaut drein, als hätte sie die gähnende Leere ihres Gasthauses schon mit dem einen oder anderen Bier betäubt. Nur zwei Kartenspieler haben sich in das geräumige Wirtshaus nahe dem Seckauer Stift verirrt.

VON MICHAEL THURM MITARBEIT: ROBERT SCHUSTER

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erktags kommen sich weder die Familien vom Ausflug stärken noch die Touristen von der Besichtigung. Aber die Schnitzel sind groß und gut, und es sind die einzigen, weil rundherum kein Lokal geöffnet hat. Doch die trügerische Ruhe soll bald vorbei sein, denn auch in Seckau will man von den großzügigen Investitionen des Dietrich Mateschitz profitieren: »Des is schon gut, was der macht.« Der Red-Bull-Ring, dessen Eröffnung letztes Jahr gefeiert wurde, liegt zwar zwölf Kilometer entfernt, aber auch hier ist bekannt, was sich gerade alles ändert. Der alte Hofwirt am anderen Ende der Straße ist derzeit wegen Umbauarbeiten geschlossen. Ein weiteres Hotel soll dort entstehen, ein weiteres neben den zahlreichen Hotels, die schon jetzt in der Nähe der Rennstrecke und in den umliegenden Gemeinden stehen. Seckau ist nur einer von vielen kleinen Orten, die von den großen Strukturmaßnahmen profitieren sollen. Zeltweg, Knittelfeld, Fohnsdorf – die alte Eisenbahnerregion kann neue Projekte und Arbeitsplätze gut gebrauchen. Mit viel Geld wird in den schrumpfenden Regionen wieder etwas aufgebaut und keiner kann so recht wissen, ob sich die Landflucht mit großen Investitionen aufhalten

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lässt. 70 Millionen sind es bei »Spielberg Neu« in der Obersteiermark und der Glaube daran, dass sich all das wirklich lohnt, soll durch wissenschaftliche Studien gestärkt werden. Die schwere Wiedergeburt einer Rennstrecke Die neuen Hotels sind nicht das einzige Zeichen der Veränderungen, die das Projekt »Spielberg Neu« mit sich bringt, bringen soll und bringen wird. Wie könnte es auch anders sein bei einem Projekt, das so viel Vorlaufzeit gebraucht hat? Der ursprüngliche Plan, einen 750 Millionen schweren Industriestandort rund um den abgerissenen Österreich-Ring zu etablieren, ist nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und lautstarken Anwohnerprotesten wieder gekippt worden. Damals wollten noch große Player wie Magna, Volkswagen und KTM mit an Bord sein. Den zweiten Anlauf im Jahr 2005 wagte dann allein Dietrich Mateschitz mit seiner Stiftung und dem Red-Bull-Imperium im Hintergrund. Und er fand im damals neu gekürten Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann einen freundlich gesinnten Unterstützer in der Politik. Alles wurde eine Nummer kleiner geplant, aber das Projekt »Spielberg Neu« ist immer noch ganze 70 Millionen schwer. Davon zahlte das Land bisher immerhin neun Millionen und schöpfte damit den gesetzlichen Rahmen für solche Förderungen voll aus. Die entspre-

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THEMA SPIELBERG

Trügerisches Idyll im Murtal. In der Mitte das Schloss von Karl Arbesser, links daneben versteckt sich die Rennstrecke.

Fotos: Michael Thurm

chende EU-Richtlinie sieht vor, dass die ersten 50 Millionen mit 15 Prozent gefördert werden können, was darüber hinaus ausgegeben wird nur noch mit maximal 7,5 Prozent. Viel Lärm um den Lärm Doch damit war es nicht genug. Weil einige der unmittelbaren Anrainer bereits genug vom Lärm des nahen Militärflugplatzes in Zeltweg hatten und weil vor allem Karl Arbesser vor seinem Schloss nicht auch noch eine Rennstrecke hören wollte, musste das Land (und damit der Steuerzahler) eine weitere UVP für 4,5 Millionen Euro finanzieren. In deren Folge wurden laut Zahlen von ORF und Kleiner Zeitung Entschädigungen in Höhe von 2,9 Millionen Euro an betroffene Anlieger gezahlt und der heftigste Projektgegner bekam eine Stelle als Ombudsmann, die mit jährlich 45.000 Euro dotiert ist. In dieser Funktion misst Arbesser die Lärmbelastung, die durch Flugplatz und Rennstrecke entsteht und dafür hat er sich anfangs eine eigene Messstation gekauft, weil jene der Red-Bull-Gesellschaft keine direkten Rückschlüsse auf die Lärmquelle zulässt. Jetzt betreibt das Land selbst eine solche Anlage etwa 200 Meter neben der Rennstrecke. Für das Jahr 2011 sind zwar von Seiten des Landes keine Überschreitungen gemessen worden, aber die Zahlen

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von Karl Arbesser sagen etwas anderes. Demnach lag die Durchschnittslautstärke um 0,9 Dezibel über dem gesetzlich zulässigen Jahresdurchschnitt von 61 Dezibel. Schuld daran waren aber nicht etwa die Bauarbeiten am Ring oder etwaige Rennen, sondern die Veranstaltung der Airpower auf dem Flugplatz in Zeltweg. Insgesamt darf der Ring natürlich Lärm machen. Und zwar an maximal 85 Tagen pro Jahr. Geplant waren aber ursprünglich 105 Renntage, um eine entsprechende Auslastung des Rings zu gewährleisten. Jetzt muss man sich an die Vorgabe der UVP halten, denn jeder zusätzliche Tag, an dem der Lärmmesser Alarm schlägt, kostet die steirische Landeskasse 15.000 Euro. Doch der Lärm ist inzwischen zum kleinen Übel geworden, die Landesgesellschaft »Spielberg Neu« versucht die Interessen von Anrainern und Betreibern auf einen Nenner zu bringen und tut dies auch mit zunehmendem Erfolg. So wurde neben der doppelten Lärmmessung, durch den Betreiber Red Bull einerseits und den Ombudsmann andererseits, auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung für den Zubringer zum Ring durchgesetzt und ein Tag der offenen Tür für unmittelbare Anlieger veranstaltet. Damit scheinen sich die akustischen Probleme der meisten Anwohner zu verflüchtigen. Die JUNI 2012


THEMA SPIELBERG

Zuschauer? Fehlanzeige. Wenn aber statt Aufwärmrunden für Oldtimerrennen die DTM ihre Ruden dreht, wird Spielberg zum Pilgerort für Fans.

politisch und wirtschaftlich relevantere Frage ist, ob sich die Investitionen des Landes lohnen und auch finanziell auszahlen. Das erste Jahr kann darüber noch keinen wirklichen Aufschluss geben, ebenso wie die leeren Gasthäuser und Hotels im Moment darüber hinwegtäuschen, ob und wie sich das Projekt in der Region rentiert. Zahlen sich die Investitionen aus? Und für wen? Die Fördersumme des Landes beläuft sich offiziell auf neun Millionen – das ist alles, was gesetzlich möglich war. Dazu kommen die etwa 7,5 Millionen für UVP und Anrainerentschädigungen. Laut eigenen Schätzungen verspricht sich das Land Steiermark dafür annähernd 780 zusätzliche Arbeitsplätze und eine jährliche Wertschöpfung von 41 Millionen Euro. Diese Zahlen stammen aus einer Untersuchung des International Central European Institute (icei) aus Wien, dessen Leiter Florian Schwillinsky diese Studie im Auftrag von Landesrat Buchmann durchgeführt hat. In dieser geht Schwillinsky von 70 Millionen Euro Investition beim Red-Bull-Ring und noch einmal 70 Millionen für Tourismusprojekte wie unter anderem die Hotels Schönberghof, Enzingerhof, Steirerschlössl und Schloss Thalheim aus. Allein die BauinvestitioJUNI 2012

nen sollen kurzfristig über 1.000 Arbeitsplätze und eine Nachfrage im Rahmen von 140 Millionen Euro gebracht haben. Langfristig verspricht die Studie eine jährliche Wertschöpfung von 41 Millionen Euro und 800 Arbeitsplätze. Größter Profiteur neben den Unterhaltungs- und Sportbetrieben soll der umliegende Tourismus sein. Dass Mateschitz dabei selbst einige Hotels betreibt, gehört zur Win-Win-Rechnung des gebürtigen Mürztalers dazu – er verspricht sich davon offenbar so viel, dass er für die Investitionen im touristischen Bereich nicht einmal Fördergelder beantragt hat. Das Land darf nach der erfolgreichen Inbetriebnahme auf höhere Steuereinnahmen hoffen: 10,5 Millionen Euro werden laut Studie jährlich erwartet. Da Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer direkt an den Bund gehen, ist dieser aber der Hauptprofiteur, für Land und Gemeinden sollen immerhin noch 1,9 Millionen Euro jährlich bleiben. Eindeutig überprüfbar sind solche Zahlen kaum. Wer kann sagen, ob das Schnitzel in Seckau nun von Besuchern des Red-BullRings oder des Klosters gegessen wurde? Und auch sonst kann sich das Land nicht auf den Gewinn verlassen. Sollten nämlich Kosten für die Instandhaltung der Asphaltstrecke FA Z I T

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Branding bis ins Detail: »Wasser, Carpe Diem oder aus dem eigenen Haus: ein Red Bull.«

oder Lärmüberschreitungen fällig werden, sind diese Einnahmen schnell wieder aufgebraucht. Denn aus der alten Vertragsklausel, nach der bei nicht stattfindenden Formel-1-Rennen 1,45 Millionen Euro vom Land an die Red-Bull-Betreibergesellschaft fließen, wurde eine andere Klausel, die auch weiterhin Landesförderungen möglich machen soll: Weil die Asphaltstrecke des Rings im Gegensatz zum Grundstück, auf dem sie liegt, dem Land gehört, soll dieses auch für deren Instandhaltung aufkommen. Gegen Rechnungslegung können so Kosten bis zu maximal 1,45 Millionen Euro geltend gemacht werden. Im letzten Jahr sollen diese Gelder aber laut dem Büro von Landesrat Buchmann nicht genutzt worden sein. Ein erfolgreiches Projekt scheint es also vor allem für Dietrich Mateschitz und seinen Red-Bull-Konzern zu werden. Denn die Dose mit dem Energydrink hat nicht nur ermöglicht, dass eine solche Investition in Mateschitz‘ alter Heimat möglich ist, sondern

der Konzern soll davon auch profitieren. Und dazu gehört auch der nicht zu unterschätzende Marketingeffekt. Dem kann man sich an keiner Stelle des Rings entziehen. Nicht einmal bei den zahlreichen kleinen Veranstaltungen, die regelmäßig auf dem Gelände der Rennstrecke stattfinden. Zum Beispiel hat der steirische Autocluster heuer seine alljährliche Tagung in den Räumen veranstaltet, in denen sonst die VIP-Zuschauer der Auto- und Motorradrennen den Start verfolgen. Mit Red Bull hat diese Veranstaltung nichts zu tun, aber während draußen ein kleines Oldtimerrennen stattfindet, werden drinnen Getränke verteilt: »Wasser, Carpe Diem oder aus dem eigenen Haus: ein Red Bull«, erklärt die freundliche ServiceDame. Dabei ist nicht ganz klar, ob sie es nur nicht sagen will oder ob sie gar nicht weiß, dass auch Carpe Diem zum Mateschitz-Konzern gehört und selbst das stille Mineralwasser mit dem Logo der zwei Bullen versehen ist.

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THEMA SPIELBERG Worst Practice: Nürburgring Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten bleibt es auch nur, wenn alles gut geht. Erfolgsversprechende Studien gab es nämlich auch immer wieder für den berühmten Nürburgring in Deutschland. Doch dort fliegt der Eigentümergesellschaft und dem Land gerade alles um die Ohren, was 1927 als ambitioniertes Projekt begann. Trotz kontinuierlicher Besuche durch die Formel 1, zuletzt im jährlichen Wechsel mit dem Hockenheimring, blieb der erhoffte Gewinn aus. 2004 und 2005 sollen die Formel-1-Rennen jeweils Verluste von rund neun Millionen Euro verursacht haben. Auch die alternativen Nutzungsversuche als Erlebnispark blieben bis jetzt erfolglos und kosteten sowohl den Hauptgeschäftsführer als auch den Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz ihre Posten. Die Betreiber zahlten in den letzten Jahren ihre Pacht nicht mehr an die Landesgesellschaft und von den geschaffenen Arbeitsplätzen müssen knapp 100 Stellen gestrichen werden. Ein Millionengrab, über das viele nur noch den Kopf schütteln. All das sollte den Betreibern des Red-Bull-Rings und den Verantwortlichen des Landes eine Mahnung sein. Auch wenn die Unterschiede zwischen Nürburgring und Spielberg deutlich sind. Denn während in Deutschland vor allem das Land versucht hat, dieses Projekt zu etablieren, ist es in der Steiermark vor allem ein Privatunternehmen, das im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten vom Steuerzahler gefördert wird. Ein lebendiges Warnsignal ist außerdem Walter Kafitz, der ehemalige Geschäftsführer der Nürburgring GmbH. Er ist jetzt am Red-Bull-Ring in ähnlich entscheidender Funktion als »Head of Marketing & Sales« tätig. Bislang zumindest scheint die »bescheidenere« Rennstrecke Spielberg profitabel wirtschaften zu können. Der Standort ist vor allem auf klei-

nere Events ausgerichtet und schaffte es so, durch Kontinuität zu überzeugen. Ein klärender Einblick in die Bilanzen des Betreibers ist nicht zu bekommen, aber im ersten Jahr seines Betriebs konnte der regionale Tourismusverband über 40 Prozent mehr Nächtigungen zählen. Mit der DTM im Juni und Hubert von Goisern im Juli kommen heuer auch wieder einige Großereignisse in die Region und es wird sich zeigen, wie viele Gäste diese Events diesmal in die Steiermark locken können. Für den ganz großen und ganz geheimen Traum von der Formel 1 ist die Rennstrecke aber noch nicht tauglich. Sowohl Marketingchef Kafitz als auch Mateschitz leugnen alle Ambitionen, in naher Zukunft ein Formel-1-Rennen in Österreich veranstalten zu wollen. Dafür müsste zumindest einmal die Start-Ziel-Gerade aufgerüstet werden, die bis dato noch keine durchgehende Zuschauertribüne hat. Doch schon daran könnte das ganze Vorhaben scheitern, denn durch den Bescheid der UVP ist die Besucherzahl des Rings limitiert. Das Problem sind also nicht die fehlenden Sitze, die sich angeblich innerhalb einer Woche nachrüsten lassen, sondern die nötige Neuverhandlung der maximalen Besucherzahlen. Auch aus diesem Grund setzt der Ring wohl vor allem auf Kontinuität mit nur einigen wenigen großen Ereignissen. Denn was ein Event wie das DTM-Rennen für Diskussionen mit sich bringt, kann man aktuell verfolgen. Während Landesrat Buchmann den Militärflughafen Zeltweg dafür gern auch zivilen Flugzeugen öffnen möchte, lehnt der zuständige Verteidigungsminister Norbert Darabos dieses Anliegen ab. Und so sorgen solche Kleinigkeiten wohl auch künftig für Sand im Getriebe des sonst gut geölten Spielberg-Betriebs.

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politicks Heinz-Christian Strache liegt mit seiner FPÖ bei der Sonntagsfrage derzeit vorne.

13 Prozent für die Grünen sind für Eva Glawischnig zwar top, zum Regieren jedoch zu wenig.

Werner Faymann musste auf Initiative der USA zum NATO-Gipfel nach Chicago reisen.

Finanzministerin Maria Fekter: Eiserne Lady und Bewahrerin des Bankgeheimnisses.

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Sonntagsfrage: Blau-Rot oder Rot-Schwarz? Spektakulär ist das Ergebnis auf die Sonntagsfrage einer Gallup-Umfrage, die Mitte Mai von „Österreich“ veröffentlicht wurde. Die FPÖ führt mit 27 vor der SPÖ mit 26 Prozent, der ÖVP mit 21 Prozent, den Grünen mit 13 Prozent, der Piratenpartei mit sieben Prozent und dem BZÖ mit drei Prozent. Damit würde sich eine rot-schwarze Koalition – unter der Voraussetzung, dass es das BZÖ nicht schafft – zwar gerade noch ausgehen, der Wiedereinzug der Orangen liegt derzeit jedoch im Bereich statistischer Unschärfen. Falls sie die vier Prozent überspringen sollten, wäre die einzige arithmetische Mehrheit mit zwei Parteien derzeit eine blau-rote Koalition. Eine Vorverlegung der Nationalratswahl ist bei diesen Umfragewerten jedenfalls nur für die Freiheitlichen eine Option. FPÖ-Chef HeinzChristian Strache profitiert ebenso wie die Piraten von der Proteststimmung im Land. Die ÖVP wird von der Korruptionsdiskussion und den Reformverweigerern unter ihren Landeshauptleuten klein gehalten. Die Grünen will man zwar in der Regierung sehen, aber bei den Wählern bekommt Eva Glawischnig nicht die erforderliche Zustimmung. Und auch für Bundeskanzler Werner Faymann bringt die Politik des Taktierens bislang keinen Erfolg. Er hält die SPÖ damit zwar deutlich vor der ÖVP, stärkt jedoch die FPÖ. Und eine blaurote Koalition wäre für ihn ähnlich fatal wie die Weigerung, der möglicherweise einzig arithmetisch machbaren Konstellation zuzustimmen. Bleibt noch eine Verlängerung von Rot-Schwarz als Minderheitskabinett, das aber mit ziemlicher Sicherheit an seinem ersten Budget scheitern würde. Faymann im Neutralitätsdilemma Angeblich um Gastgeber USA nicht zu brüskieren, sah sich Werner Faymann kurzfristig zu einem Ausflug zum Nato-Gipfel nach Chicago veranlasst. Heikle Themen, bei denen es nicht viel zu gewinnen gibt, sind bekanntlich nicht Faymanns Sache. Selbst wenn sich der österreichische Beitrag etwa zur Nato-Mission in Afghanistan derzeit auf die Entsendung einer Handvoll Offiziere beschränkt, ist die innenwie außenpolitische Wirkung dieses Gipfelbesuchs nicht zu unterschätzen, denn formal ist Österreich trotz EU-Mitgliedschaft und Nato-Partnerschaft immer noch ein neutrales Land. Eine Diskussion über dieses heikle Thema ist Faymann gerade in einem Vorwahljahr alles andere als recht. Denn es ist fest damit zu

rechnen ist, dass Heinz-Christian Strache im Wahlkampf auf diese Munition zurückgreifen wird. Da sind selbst die publicityträchtigen Fototermine mit Frankreichs neuem Präsidenten François Hollande und US-Präsident Barack Obama am Rande des Gipfels nur ein schwacher Trost. Maria Fekter als „Eiserne Lady“ Immer wieder werden österreichische Politiker zu Recht dafür geprügelt, dass sie elementare österreichische Positionen zu Gunsten eines angenehmen Verhandlungsklimas auf dem Brüsseler Verhandlungstisch aufgeben. Nicht so Finanzministerin Maria Fekter: Sie muss von den gleichen Journalisten dafür Prügel einstecken, dass sie keinen Unterschied zwischen dem Brüsseler und dem Wiener Parkett macht und in europäischen Angelegenheiten ähnlich hart zur Sache geht wie in innenpolitischen Fragen. Kürzlich ist sie mit Kommissionspräsident Emanuel Barroso zusammengekracht, weil sie und ihr luxemburgischer Kollege wiederholt ihr Veto gegen die Einbeziehung von Verhandlungen mit Drittstaaten über die EUZinsbesteuerungsrichtlinie eingelegt haben. Barroso will, dass die Kommission mit Drittstaaten verhandeln darf: „Es gibt Milliarden von Euro, die in die EU zurückfließen können, vorausgesetzt, es gibt ein Verhandlungsmandat.“ Die streitbare Maria Fekter wiederum sieht im Kommissionsvorschlag einen Angriff auf das österreichische Bankgeheimnis, was dem heimischen Finanzplatz nachhaltig schaden würde: „Der Kommission ist es nur darum gegangen, unser Bankgeheimnis auszuhebeln.“ Gehen Bezirksgrenzen die Menschen wirklich nichts an? Die Zusammenlegung von Bezirken habe sich ausschließlich an den Erfordernissen einer möglichst effizienten Landesverwaltung zu orientieren, stellten Landeshauptmann Franz Voves und sein Vize Hermann Schützenhöfer anlässlich der Präsentation der Strukturen der neu geschaffenen Großbezirke Bruck-Mürzzuschlag, Hartberg-Fürstenfeld und FeldbachRadkersburg alias „Südoststeiermark“ klar. Daran würden auch einige fehlgeleitete Funktionäre, die mit zweifelhaften Informationen über die vermeintlichen Pläne des Landes ihr demokratisches Recht wahrgenommen hätten, ein paar Tausend Unterschriften zu sammeln, nichts ändern. Entgegengenommen wurden die Unterschriften von SPÖ-Klubobmann Walter Kröpfl und seinem ÖVP-Kollegen Christopher Drexler. Die beiden sind es ja bereits

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MIT JOHANNES TANDL

Wann folgen weitere Bezirksfusionen? Aus der Sicht von Landeshauptmann Franz Voves ist die Phase der Bezirkszusammenschlüsse ausdrücklich noch nicht abgeschlossen. Bis zur nächsten Landtagswahl gilt aus seiner Sicht bestenfalls ein Memorandum. Danach soll, so der Landeshauptmann, die Reorganisation der Bezirksstrukturen im Sinne des „RegionextProzesses“ zügig fortgesetzt werden.

Der nächste logische Schritt wäre demnach die Fusion des Bezirkes Weiz mit HartbergFürstenfeld zum neuen Bezirk „Oststeiermark“ und die Zusammenfassung von Graz, GrazUmgebung und Voitsberg zum „Steirischen Zentralraum“. Leoben wird gemeinsam mit Bruck-Mürzzuschlag Teil des neuen Bezirkes „Obersteiermark-Ost“, und Murau bildet dann gemeinsam mit dem neuen Bezirk Murtal die

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„Obersteiermark-West“. Nur Liezen bleibt als flächenmäßig größter Bezirk Österreichs für sich. Diese fünf Regionext-Regionen sind gemeinsam mit dem neuen Bezirk Feldbach-Radkersburg, der in der Regionext-Nomenklatur bereits als „Südoststeiermark“ bezeichnet wird, von der Landesregierung auch schon offiziell beschlossen worden – und zwar als Planungsräume des neuen Landesentwicklungsprogrammes. Gemeindestrukturreform: Gute Chancen für Gegner Gebetsmühlenartig wiederholen Landeshauptmann Franz Voves und sein Vize Hermann Schützenhöfer, dass es bei der Gemeindereform kein „Drüberfahren“ geben wird. Die Vorschlagsphase, in der die Gemeinden die Möglichkeit hatten, selbst Ideen über die künftige Gemeindestruktur auf den Tisch zu legen, ist – weitgehend ergebnislos – abgeschlossen. Nun ist man zur Dialogphase übergegangen. Dazu wurde über sämtliche Gemeinden ein Punkteschema, bei dem es maximal 100 Punkte zu erreichen gab, gezogen. Wo etwa die Bankgeschäfte verrichtet werden, spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Lage des nächsten praktischen Arztes, einer Apotheke oder noch interessanter: einer katholischen Pfarrkirche. Aus den Ergebnissen dieser Bewertung haben die Beamten eine aus ihrer Sicht vernünftige Gemeindestruktur erarbeitet. Und darüber wird derzeit landauf, landab mit den Bürgermeistern verhandelt. Im Herbst wollen die Reformpartner mit der sogenannten Entscheidungsphase beginnen. Ob und wie die betroffene Bevölkerung mitbestimmen kann, will derzeit niemand beantworten. Jede zwangsweise Fusion – das geht per Landtagsbeschluss – kann von den Betroffenen vor dem Verfassungsgerichtshof angefochten werden. Und in seiner umfangreichen Rechtsprechung hält der Verfassungsgerichtshof (VfGH) die Gemeindeautonomie traditionell hoch. Das Zugehörigkeitsgefühl der Bevölkerung zu ihrer Gemeinde spielt dabei ebenso eine Rolle wie das Vorhandensein eines in sich geschlossenen Gemeindegebietes, eines geschlossenen Siedlungsgebietes oder der finanzielle Erfolg einer Gemeindeverwaltung. Aus Sicht des Landes erscheint es ratsam, auf Gemeinderatsbeschlüsse zu drängen. Wenn eine Fusion aus nachhaltiger finanzieller Sicht der betroffenen Gemeinden nicht dringend geboten scheint, aber auch deren Bevölkerung nicht mehrheitlich dafür ist, birgt jeder Zusammenlegungsbeschluss das Risiko, vom VfGH aufgehoben zu werden.

Geht es nach Franz Voves, folgen spätestens nach der Landtagswahl weitere Bezirksfusionen.

Sein Regierungszwilling Hermann Schützenhöfer weiß, dass Reformen Mut zum Unpopulären erfordern.

Fotos: Bundespräsident.in, Thurm (2), Adrian Kenyon, BMF/Schneider, Philipp, Robert Frankl, Fazit

gewohnt, als Feuerwehr der Reformpartner in Erscheinung treten zu müssen und damit den Unbill der Betroffenen auf sich zu ziehen. „Für den Bürger wird sich durch die Verwaltungsreform nichts ändern“, betonte Drexler, und auch Kröpfl blieb standhaft: „Basisdemokratische Entscheidungen sind gut, man kann aber nicht überall mitreden.“ Doch anders, als man in Graz glauben will, definiert sich die regionale Zugehörigkeit der betroffenen Bürger anscheinend doch auch über Bezirksgrenzen. Dazu kommt die Angst vor einem Bedeutungsverlust gegenüber den verbleibenden Bezirken, mit denen man sich bisher auf Augenhöhe wähnte. Zahlreiche Vereine, Institutionen und Organisationen orientieren sich bei ihrem internen Aufbau ebenfalls an der Bezirksstruktur. Mit dem Wegfall der BH schwindet daher auf lange Sicht auch der regionale Einfluss etwa auf ÖAMTC, Blasmusikverband oder Rotes Kreuz. Damit könnten schlussendlich auch qualifizierte Arbeitsplätze wegfallen. Und das trifft gerade die von der Abwanderung der gut ausgebildeten Jungen geplagten Regionen besonders hart.

Die beiden Klubobleute der Regierungspartner, Walter Kröpfl von den Sozialdemokraten und …

… der schwarze Christopher Drexler fungieren als Krisenfeuerwehr der Reformpartnerschaft.

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DAS FAZITGESPRÄCH

SIE NANNTEN IHN DEN ZAREN Dass man mit Hannes Kartnig kein normales Interview führen kann, versteht sich von selbst. Der polternde Charmeur ist erstaunlich gut gelaunt, wenn man bedenkt, dass ihm aktuell eine fünfjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung, schweren Betrugs und grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen droht.

Noch erstaunlicher ist seine gute Laune, weil in der Nähe seines Büros am Eggenberger Gürtel so laut und heftig gebaut wird, dass bei ihm die Fußball-Devotionalien vom Regal fliegen. Die Beweise seiner Erfolge als Präsident von Sturm Graz zieren Wände und Regale. Der Wohlstand, den er mit seiner Werbefirma »Kartnigs Perspektiven« erwirtschaftet hat, manifestiert sich im protzigen Mobiliar. Ein Glastisch, der sich um sich selbst dreht, eine ausladende Schreibtischlampe, ein riesiger weißer Stoßzahn. Zahlreiche Bilder, die ihn mit »Freunden« aus seiner Zeit als Adabei zeigen, fallen von den Erschütterungen zu Boden und bringen Hannes Kartnig in Fahrt: »Des is ja unglaublich. Da wackelt die ganze Hütt‘n, dass man Angst hat, die Decke fliegt einem auf den Kopf.« Einen besseren Einstieg in das Interview kann es kaum geben, aber ein Gespräch mit Hannes Kartnig beginnt nicht der Journalist, sondern der Hausherr: So Meister, wos wolln‘s von mir wissen? Herr Kartnig, Sie haben vor dem Urteil der ersten Instanz gesagt, dass die eine Hälfte der Leute Sie mag und die andere eben nicht. Hat sich daran seit der Verhandlung etwas geändert? Vielleicht mögen mich jetzt sogar mehr. Es kennen mich jedenfalls noch mehr Leut‘ als zur erfolgreichen Zeit in der Championslea-

VON MICHAEL THURM UND JOHANNES TANDL

gue. Das hätt ich nicht gedacht. Die Menschen haben von dieser Verhandlung gelesen und sie reden darüber. Und egal ob ich in Vorarlberg bin, in Oberösterreich oder in Wien, die Leute kommen raus, die Anhänger von Rapid und der Austria, die Wilden und die Zahnlosen, die kommen zu mir, wenn sie mich sehen, und sagen: »Des is a Wahnsinn, lass dir das net gefallen!« Das ist ja fast zum Fürchten. Na, ich brauch ja das alles nicht mehr. Sie haben jetzt mehr Freunde als vorher? Sympathisanten, nennen wir es so. Bei dem Wort »Freund« bin ich sehr vorsichtig. Waren Sie das schon immer oder sind Sie es erst seit den letzten fünf Jahren? Immer schon. Ich bin sogar in meinem Vorstand mit einigen Leuten per Sie gewesen. Auch mit den Trainern ... Haben Sie überhaupt nicht das Bedürfnis, gemocht zu werden? Wer will das nicht? Aber oft sind die, von denen du glaubst, dass sie dich mögen, dann falsch. Die Ehrlichkeit ist heute sehr wankelmütig.

Hannes Kartnig wurde 1951 in Gleisdorf geboren. Nach dem Abschluss einer Lehre zum Goldschmied Fotos: Michael Thurm

gründete Kartnig 1971 eine erste Werbefirma mit der er bald in Konkurs ging. Darauf folgte sein zweites Unternehmen »Kartnigs Perspektiven«, das bis heute seinen Sitz in Graz hat. 1989 wurde Kartnig Präsident des EC Graz, von 1992 bis 2006 hatte er dieses Amt bei Sturm Graz inne und führte den Club mehrfach in die Championsleague. 2006 musste er für den Verein Konkurs anmelden. Im gleichen Jahr wurden auch Ermittlungen gegen Kartnig selbst aufgenommen, 2012 folgte daraus ein erstes, nicht rechtskräftiges Urteil. Dieses sieht fünf Jahre unbedingte Haft und 6,6 Millionen Euro Strafe vor. JUNI 2012

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DAS FAZITGESPRÄCH Ist das oberflächlich oder falsch? Beides. Der Neid ist in diesem Land so gigantisch geworden. Jeder Kleine will das, was ein Großer hat. Aber er denkt nicht nach, wie das der Große erreicht hat. Es sind ja nicht alle Großen Gauner, die haben auch riskiert. Aber die Leute wollen nichts riskieren und trotzdem viel Geld. Vom Staat leben wollen sie und möglichst wenig arbeiten. Und wenn einer a bissl mehr hat, dann wird er gleich verdächtigt, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen könne. Aber man muss ja mal daran denken, dass diejenigen, die heute etwas haben, die Arbeitgeber sind. Der Staat könnte sich gar nicht leisten, die Mindestsicherung zu zahlen, wenn es die Firmen und deren Steuern nicht geben würde. Aber der Neid ist so groß. Sogar unter den Bettlern ist man sich neidig, wenn einer a ganzes Wurstsemmerl bekommt und der andere nur a halbes. Ist Reichtum generell eine Schande? Neid gibt es überall auf der Welt. Das ist eine menschliche Schwäche. Aber was soll ich neidig sein auf fleißige Leute? Befördern Sie den Neid nicht auch damit, dass Sie Ihren Reichtum so öffentlich zur Schau stellen? Ich bin ja nicht reich. Ich bin nicht schlecht situiert, aber reich ist bei mir schon was anderes ... Einigen wir uns auf wohlhabend? Weil ich halt gearbeitet hab. Tag und Nacht. Ich bin selber plakatieren gegangen, hab Tafeln aufgestellt. Arbeit ist ja keine Schande. Das ist doch das Problem: Viele sehen nicht, was ich mache. Ich hab immer gearbeitet. Jetzt, in meinem Alter, kann man sich ein bisschen zurücklehnen und die Arbeit überlegter machen, ein bisschen delegieren. Aber Sie haben das Ergebnis der Arbeit immer mehr zur Schau gestellt als die Mühe dafür. Ja, ich hätte halt nach Amerika gehen sollen, weil ich das, was ich geschaffen habe, hergezeigt hab. Aber das darf man in Österreich nicht, das erregt Neid. Haben Sie je ernsthaft darüber nachgedacht, Österreich zu verlassen? Auch vor dem Hintergrund der Untersuchungen gegen Sie. Nie. Warum soll ich gehen? Ich steh zu dem, was ich gemacht habe. Aber die fast sieben Millionen Strafe ... ... die kannst eh nicht zahlen. Ich hoffe, dass das reduziert wird. Was ist schlimmer, Gefängnis oder Geldstrafe? Haft ist immer ärger. Das Verfahren gegen Sie ist in erster Instanz entschieden, aber aufgrund der laufenden Berufung werden wir darüber wohl nicht allzu viel reden können. Was soll ich auch dazu sagen? Wir warten jetzt mal auf das schriftliche Urteil. Ich kann ja nicht auf den Staatsanwalt schimpfen. Die Leut‘ wissen eh ... Einen versuchten Förderungsmissbrauch hat es nie gegeben. Es ist nie Geld geflossen, es ist nie versucht worden und es ist kein Schaden für das Land entstanden. Das hat ja auch das Land vor Gericht bestätigt. Aber das ist halt die Einbildung des Herrn Staatsanwalt und wenn der Richter dem folgt, kannst nix machen. Bleiben wir noch kurz beim Thema Freundschaft: Sie werden damals jede Menge »guter Freunde« gehabt haben, die Schulterklopfer ... 24

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Die hab ich immer. Auch heute noch. Das ist der Mensch. Wenn du mit einem berühmten Menschen auf der Straße gehst, sagen die auf der anderen Straßenseite: »Schau, so schlecht kann der gar nicht sein.« Und das hat Ihnen und Ihrer Firma auch geschäftlich genutzt. Ja, aber was hab ich davon, wenn ich heute den Sean Connery treffe? Von dem bekomme ich ja nichts. Aber die Menschen sind in der Hinsicht krank. Wir bewundern solche Typen, egal ob da etwas dahintersteckt oder nicht. Leute, die in den Medien sind, werden bewundert. Das hab ich selber erlebt: »Mensch, bist mächtig«, hieß es, als wir in der Championsleague gespielt haben. Aber wo war ich denn mächtig? Ist Ihre Firma nicht auch mit Ihrer Bekanntheit durch Sturm Graz gewachsen? Naja sicher. Das hab ich ja gekonnt und das ist auch für Sturm gut gewesen. Die konnten doch froh sein, dass ich eine Werbeagentur hatte und gewusst hab, wo die Budgets sind. Und wenn eine Firma klassische Werbung gemacht hat, hab ich die gleich angeredet, ob sie nicht auch ein Sponsoring für den Verein machen wollen. Denen konnte ja nichts Besseres passieren, als einen Patienten wie mich zu finden. Natürlich war ich durch den Erfolg von Sturm im Mittelpunkt. Und dann hab ich Sturm Graz verkauft und auch meine Plakatwände. Ich wäre ja ein Dummerl, wenn ich das nicht gemacht hätte. Das ist doch alles legitim. Und die Leute, die heute am Werk sind, können das alle nicht. Die kriegen nicht mal einen Termin, wenn sie bei irgendeinem Bundeskanzler anrufen. Da muss man auch die gewisse Art haben, man muss a bissl a lustiger Mensch sein und Schmäh führen konnte ich immer. Ich brauch halt einmal am Tag a Stund für eine Lacherei. Deshalb gab es auch eine lange Zeit kein Event, zu dem Sie nicht eingeladen wurden. Das stimmt schon. Ich red ja mit allen Leuten, ich bin nicht eingebildet. Mit den ärmsten und mit den reichsten, ich bin ein kommunikativer Mensch. Und über mich wird selten einer schimpfen. Auch wenn sie dann manchmal schreien: »Der Prolet!« Ich weiß schon, wann ich das mache. Aber ich kann schon auch hochfein sein ... Wozu denn? Jaja, auch bei den Salzburger Festspielen redet die feine Gesellschaft mit primitiven Ausdrücken. Wenn ich mir heute die Seitenblicke anschau ... Ich weiß, ich war selber dabei und hab den Gaukler gespielt. Sie haben es genutzt. Ja sicher. Und wenn du drinnen bist, merkst du nicht, was du machst. Jetzt, wo du nicht mehr so gefragt bist und wo du auch nicht mehr so dabei sein willst, siehst du dann die anderen und wie die sich geben. Da kommt mir ... Aber ich war auch so ein Verrückter. Ich war ja a dabei. Heute lach ich darüber‘. JUNI 2012


Ihr öffentliches Leben hat Ihnen aber schlussendlich auch das laufende Verfahren eingebrockt. 2006 wurde behauptet, dass Sie Gelder von Sturm Graz im Kasino verspielt hätten. Diese Behauptung war der Auslöser für die Untersuchungen der letzten fünf Jahre. Ein böswilliger Beamter vom Finanzamt Graz hat das Gerücht in die Welt gesetzt. Daraufhin hat mir das Finanzministerium nicht mehr geholfen, weil es dann keine Steuerhinterziehung, sondern ein Fall fürs Kriminal war. Deshalb musste ich auch in Untersuchungshaft und diese U-Haft wurde dann vom obersten Gerichtshof (OGH) in Wien aufgehoben. Sie sind aber nur auf Kaution entlassen worden ... Die hab ich einen Tag später schon wieder zurückbekommen. Das war ja eine Schweinerei, was dieser Beamte behauptet hat. Und mit solchen Gerüchten gehen Staatsanwälte auf Menschen los. Da bist du machtlos. Da kannst du machen, was du willst. Wenn das Urteil so hält, wie es ist, sind alle Angeklagten Sozialfälle. Mich eingeschlossen. Wie wichtig ist Ihnen der Wohlstand? Was soll ich machen? Ich weiß es nicht. Ich lebe in der Hoffnung und ich glaube, dass es eine Gerechtigkeit gibt. Denn es hat weder einen Förderungsmissbrauch noch den Versuch gegeben, diese Behauptungen sind einfach absurd. Der Staatsanwalt interpretiert da etwas hinein. Das ist ja der gleiche Staatsanwalt, der zwei Jahre unbedingt beim Landesrat Kurzmann verlangt hat ... Der FPÖ-Landesrat ist vom Vorwurf der Verhetzung freigesprochen. JUNI 2012

Ja, weil er einen gescheiten Richter hatte. Aber dass ein Staatsanwalt auf die Idee kommt, jemanden wie den Herrn Kurzmann zwei Jahre einzusperren, sagt ja schon einiges. Der hat wahrscheinlich gar nicht gewusst, was da mit diesem Minarettspiel los war. Man muss mal hinterfragen, ob ein Staatsanwalt so etwas überhaupt darf. So auf Menschen losgehen ... Haben Sie Ihr Vertrauen in die Justiz verloren? Durch diese Verhandlung schon. Der Richter ist ein sympathischer Mensch. Ich weiß nur nicht, was ihn geritten hat, dass er mich jetzt so an die Wand fahren lässt und dem Staatsanwalt vollkommen Glauben schenkte. Im OGH, dem Höchstgericht, sitzen sechs Juristen, die Crème de la Crème der österreichischen Justiz, und da gibt es keine Ressentiments gegenüber jemandem, der auf die Opernredoute geht oder nicht geht. Gibt es für Sie so etwas wie eine gerechte Strafe? Also dass ich für die Steuerhinterziehung bestraft werde, ist klar. Aber was hat man denn davon, dass man mich einsperrt? Nix! Die wollen ja alle Geld haben. Wenn ich jetzt eingesperrt werde, kann ich nicht arbeiten, kriegt der Staat kein Geld. Es hat sich niemand selbst bereichert. Von der betrügerischen Krida und der Untreue bin ich einwandfrei freigesprochen worden. Nach dem Urteil der ersten Instanz haben Sie gesagt: »Die haben mich umgebracht.« Ja sicher. Wenn das Urteil so kommt, kann ich zusperren. Die Strafe muss ich zahlen, die Gerichtskosten muss ich zahlen und dann FA Z I T

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DAS FAZITGESPRÄCH kommt noch die Finanz. Ich muss also weiterarbeiten und Geld verdienen, auch wenn ich nächstes Jahr eigentlich in Pension gehen könnte. Sie haben gesagt, dass Sie viel Zuspruch haben. Wie viele haben Ihnen im Zuge des Verfahrens den Rücken gekehrt? Kaum wer. Als ich von Sturm weggegangen bin, war das stärker der Fall. Ich wurde ja vor allem als Sturm-Präsident eingeladen. Aber mir ist das jetzt nicht mehr wichtig, jetzt muss ich nichts mehr verkaufen. Sind Sie noch Sturm-Fan? Schon, aber ich gehe nicht mehr ins Stadion, weil ich diese Fankultur nicht ertrage. Da sind leider Fans dabei, die jetzt Mitspracherecht im Verein haben. Und was die beiden Präsidenten Rinner und Jauk gemacht haben, darf ein Verein nicht machen. Denn eines Tages wird ein Klub daran sterben, dass Fans, die viel zerstören, mitzureden haben. So wie sie es mit dem Logo probiert haben. Sturm-Fans wollten das Logo des Hauptsponsors Puntigamer aus dem Vereinslogo entfernen ... ... und wenn ich so etwas toleriere, dann ist es besser, ich werd gar nicht Präsident. Aber der Jauk hat es halt gemacht, um gewählt zu werden. Die haben ja die ganzen Radikalinskis zu Mitgliedern gemacht. Unvorstellbar. Ich muss wissen, wen ich aufnehme. Die bringen doch überhaupt kein Geld, schreien rum und verkaufen sich selber ihre Dressen, ohne dass der Verein etwas davon hat. Das klingt nach wenig Sympathie für den neuen Vorstand und seinen achtköpfigen Aufsichtsrat.

Die sollen einmal zeigen, was sie zusammenbringen, dann kann man über sie reden. Was soll ich sonst sagen? Der eine hat a Geld, wie der Ernst Wustinger, ein klasser Bursch. Der Kois ist ein Auslaufmodell, ein Pensionist. Der Jauk ist ein Lohnzettelempfänger und ein Schmalspurbankdirektor. Du brauchst als Präsident einen Unternehmer, der selber sein Geld reinsteckt. Hans Rinner war zumindest Unternehmer. Ja, aber der hat keine Ahnung von Fußball. Deshalb hat der Foda ja so regiert. Beim Heinz Schilcher und bei mir hätte er sich das nie getraut. Sie haben selbst auch mal gesagt, dass sie keine Ahnung von Fußball haben. Ich muss nicht wissen, was die für ein Spielsystem haben. Aber ich weiß, wie man einen Klub verkauft. Ich weiß ja, wie das geht, ich hatte immer a Hetz mit den Journalisten. Ich habe den Eindruck, Ihnen fehlt das heute. Nein, ich brauch das alles nicht mehr. Bitte lass mich in Ruh. Ich hab täglich und stundenlang nur mit Journalisten zu tun gehabt. Und mit der Prominenz, die Sie in den VIP-Club gelockt haben. Den hab ich ja noch selbst gestaltet. Auf den Holzbänken an der Gruabn hat sich jeder einen Span in den Hintern gezogen, der einmal hin und her gerutscht ist. Und wenn die Kommentatoren oben drüber a bissl gehüpft sind, ist unten der Staub auf die Brötchen gebröselt. Was wir dort gelacht haben. Und Sie lachen noch heute.

Zusammen arbeiten:

Für eine Steiermark mit Zukunft.

Das Land Steiermark


DAS FAZITGESPRÄCH Allein die Duschen in der Gruabn: Wenn einer a bissl mehr Wasser gebraucht hat, ist ihm die Brause auf den Schädel gekracht und der hatte dann a leichte Gehirnerschütterung. Zu diesen Geschichten gehört auch, dass die Mietrechte für den historischen Spielort von Sturm Graz in Ihrer Ära an die Stadt zurückverkauft werden mussten. Du hättest dort auch nicht mehr spielen können. Ich kann mich daran erinnern, dass wir gegen Salzburg gespielt haben: 10.000 hätten Platz gehabt, 13.000 waren drin. Die Leut‘ haben schon geschrien, weil sie nichts gesehen haben, und sind auf die Telegrafenmasten geklettert. Die hatten schon ihre Steigeisen mit, um da hochzukommen. Sie haben gesagt, Sie könnten nächstes Jahr in Pension gehen. Es fällt mir schwer, das zu glauben. Irgendwas mach ich schon noch nebenbei. Dass ich mich komplett zur Ruhe setze, geht bei mir gar nicht. Aber ich würde nie mehr in einem Sportverein etwas machen. Und wenn ich dafür Milliarden hätte. Weil Sie ein gebranntes Kind sind? Wegen der ganzen Undankbarkeit. Die Fans tun heute so ... Der Hoeneß von den Bayern hat das ja ganz richtig gesagt. Die verkaufen ihre VIP-Logen total clever, haben ein super Konzept. Und dann stehen dort ein paar tausend Indianer, sind neidig und schreien herum. Da hat der Hoeneß gesagt, dass sie froh sein sollen, dass die VIP-Gäste den halben Eintrittspreis für sie zahlen. Und dann immer diese Ausschreitungen, das kann ich nicht mit anschauen. Wenn ich heute was zu reden hätte: Das Gesindel hätte ich rausge-

schmissen. Ich stell Megafone auf, mach Papierattrappen und fahr das ganze Programm. Ich brauch solche Indianer nicht, die nur für sich da sind, ihre eigenen Trikots verkaufen, und der Jauk gibt auch noch das Logo frei. Und dann machen sie die Bänke hin und reißen die Sessel raus. Was wir wegen der bengalischen Feuer an Strafe gezahlt haben, war ein Wahnsinn. Die Fans haben damit nur Schaden angerichtet. Aber das wollen sie nicht sehen, nur weil sie Stimmung machen. Da nehm ich lieber a Megafon und mach das selber. Ich brauch keine abnormen Fans. Du musst ja heute aufpassen, dass sie die Spieler nicht niederschlagen. Wo samma denn? Und das sind ja nur a paar Idioten und dann machen noch ein paar mehr Idioten mit. Mit dem Gesindel will ich nichts mehr zu tun haben. Was wollen Sie dann machen? Ich hab meine Firma und werde da weiterarbeiten. Die Ambitionen, die man jetzt bei Stronach und Mateschitz sieht, sind Ihnen fremd? Na, das brauch ich nicht. Was soll ich in die Politik gehen? Wenn ich Schmäh führen will, setz ich mich an den Stammtisch. Herr Kartnig, vielen Dank für das Gespräch.


Zur Lage (48)

Über eine Heiligkeit, die Lage der Nation, über eine Revolution für Österreich und die Piraten. Und über die bösen Banken. VON CHRISTIAN KLEPEJ

Fotos: Zuckerberg/Facebook, Neuwal.com (Lumix 2004), Lucca Galuzzi, Michael Thurm, Kleinwalsertal, Denis Todorut, Enlarge

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ir sind extra aus München gekommen, um den Dalai Lama zu erleben. Ich kann seine Forderung, dass alle Menschen viel toleranter miteinander umgehen sollen, nur unterstreichen.« Dieses kurze und umso besinnlichere Interview der 55jährigen Hanna in der katholischen Tageszeitung »Kleine Zeitung« hat mich beeindruckt. Mehr Toleranz! Wieso hört man das nie bei uns? Von unseren Würdenträgern, vom Papst zum Beispiel. Die Lage der Nation ist wahrlich eine beschämende. Das hat Vizekanzler und ÖVP-Chef Michael Spindelegger letzten Montag um zehn herum den 1200 wichtigsten ÖVPlerinnen und ÖVPlern in seiner »Rede zur Lage der Nation« hoffentlich kundgetan. Sicher kann ich mir nicht sein, weil im Unterschied zu den 1200 wichtigsten Verantwortungsträgern musste ich leider, das ist bei mir doch tatsächlich wenigstens am Montag die Regel, was arbeiten. Egal. Die Lage der Nation.

»Weniger Verwaltung« (voll im Trend, unser austrokanadischer Tycoon). Klassische Nichtpolitiker-Politik also. Ich werde mir dieses Institut und dessen Engagement die nächsten Monate sicher genau anschauen, vielleicht wird das ja was. Auch genau anschauen werd ich mir die steirischen Piraten, die sich dieser Tage als echte Partei konstituiert haben, mit richtigem Parteitag und so. Was im Übrigen fast ein bisserl »old school« erscheint; hätte mir da von den Piraten mehr erwartet. Außerdem, ich gestehe, halten sich meine Sympathien für eine nach einer – bei aller Freibeuterromantik – kriminellen Organisation benamsten Gruppierung doch in überschaubaren Grenzen. Diese Alles-Checker aus dem Internet haben eine in letzter Konsequenz dann doch zu vereinfachte Sicht der Dinge. Noch dazu erscheinen mir viele Piraten mit zu wenig Selbsteinschätzungspotenzial versehen zu sein. Es ist si-

»Dieser Werbetafelaufsteller im Internet ist jetzt tatsächlich mehr wert als Deutsche Bank, Mercedes und Adidas zusammen« Jedenfalls Frank Stronach sieht die offenbar ähnlich angespannt, wenn nicht angespannter als ich: Ruft er doch via Österreichs führenden Qualitätsmedien (»Kronen Zeitung« und »Heute«) eine »Revolution für Österreich« aus. Zumindest als Titel des Flugblattes seines Frank-Stronach-Instituts. Ich darf Ihnen dieses Flugblatt ans Herz legen und hier kurz die wesentlichen Forderungen Stronachs zusammenfassen: »Politiker durch Nichtpolitiker ersetzen« (klingt irgendwie unterhaltsam), »Demokratie stärken« (immer ein Bringer, wer will das nicht?) und FA Z I T

cher ungeheuer unfair, aber mir graut vor allzu technikaffinen, mitten im Studium steckenden Enddreißigern, die frühmorgens um zwölf beim Frühstück auf Twitter erstmals von der US-amerikanischen Wirtschaftskrise der 1890er-Jahre hören, um dann einen ausgiebigen Nachmittag mit dem über diese Krise informierenden Wikipedia-Artikel zu verbringen, nicht ohne diesen Artikel um wichtige Schlagwörter wie »Kapitalismus«, »Vorherrschaft der weißen Rasse« und »Schuld der ÖVP« zu ergänzen. Um dann abends via Blogeintrag ein perfektes Konzept zu präsentieren, wie die-

se Wirtschaftskrise hätte verhindert werden können, warum die Regierung schuld daran war und wieso jedes von einem gewählten Parlament verabschiedete Gesetz überhaupt und insgesamt verabscheuungswürdig ist. Offenbar dauert das noch ein bisserl, bis ich warm werd mit den Piraten. Und sonst? Karl-Heinz Grasser ist noch immer nicht angeklagt, hat aber dafür eine wirklich geile Penthousewohnung in Wien zu verkaufen. Nicht dass Sie jetzt glauben, er rechnete bereits mit einer mehrjährigen öffentlichen Unterkunft, nein, ganz im Gegentum, die Familie Grasser-Swarovski wolle lediglich mehr Zeit in Kitzbühel, am Wörthersee und auf Capri verbringen. Würd ich auch so machen. Und, genau, Facebook ist an die Börse gegangen! Dieser Werbetafelaufsteller im Internet ist jetzt doch tatsächlich mehr wert als Deutsche Bank, Mercedes-Benz (oder überhaupt die Daimler AG, hab ich vergessen, spielt aber keine Rolle) und Adidas zusammen. Ich finde das super. Alle finden das super. Vor allem auch die vielen netzkritischen Bankenbasher im Internet (Occupy Bankenviertel usw.). Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Weil alle, die jetzt Facebook-Aktien kaufen und damit diesen fantastrillionischen Wert des Unternehmens festlegten, setzen ja darauf, man könnte auch schreiben, »wetten« darauf, dass es immer genug Nachfragende gibt. Und wenn es die dann irgendeinmal – Gott behüte – nicht mehr geben sollte, dann ist deren Geld gar futsch. Aber, das vergess ich immer, das macht dann ja nichts: Daran sind dann ja die bösen Banken schuld. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass eine große Koalition dem Lande nicht nutzen kann. MAI 2012


Foto: FH Joanneum

Die FH Joanneum ist mit Graz, Kapfenberg und Bad Gleichenberg an drei steirischen Standorten vertreten.

Studieren mit Praxisbezug Die Fachhochschule Joanneum ist seit ihrer Gründung 1995 zu einer der größten Fachhochschulen Österreichs herangewachsen. Geschäftsführer Günter Riegler hebt vor allem die guten Studienbedingungen und die ausgezeichneten Jobchancen ihrer Absolventen hervor. Bewerbungen sind an manchen Studiengängen noch bis 31. August möglich.

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er Universitäts- und Forschungsstandort Graz kann auf eine langjährige Tradition zurückblicken. Bereits im Jahr 1585 wurde die Universität Graz von Erzherzog Karl II. von Innerösterreich gegründet. Aber auch eines der jüngeren Hochschulangebote der Stadt, nämlich die FH Joanneum, hat bereits eine längere Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Nur zwei Jahre nachdem die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen wurden, startete die FH Joanneum 1995 mit den ersten vier Studiengängen. Das Angebot ist über die Jahre enorm gewachsen. Inzwischen verfügt die FH Joanneum mit mehr als 40 Studiengängen in den Fachbereichen „Internationale Wirtschaft“, „Information, Design & Technologien“, „Leben, Bauen, Umwelt“ und „Gesundheitswissenschaften“ über ein umfassendes Studienangebot, das auf die Standorte Graz, Kapfenberg und Bad Gleichenberg aufgeteilt ist. Anders als klassische Universitäten profitieren die Fachhochschulen von der Möglichkeit, über Aufnahmeverfahren die Studierendenzahlen zu beschränken. So wird ein qualitativ hochwertiges Studieren in kleinen Gruppen ermöglicht. Auch Wartezeiten während des Studiums sind an der FH Joanneum unbekannt. JUNI 2012

Bewerbungsfristen einhalten

Dafür müssen angehende Studierende jedoch Bewerbungsfristen einhalten. Zum

Geschäftsführer Günter Riegler: „Studieren an der FH JOANNEUM bedeutet: beste Studienbedingungen, Internationalität sowie – derzeit – keine Studiengebühren!“

Sommertermin sind Bewerbungen bis 4. Juni möglich. Es gibt aber auch einen Herbsttermin für Spätentschlossene. Die letzte Bewerbungsfrist endet hier am 31. August. Termine und Aufnahmeinformationen sind auf der Website der FH Joanneum unter www.fh-joanneum.at abrufbar. Die begrenzte Anzahl an Studierenden ermöglicht eine praxisbezogene Ausbildung und spezialisierte Studiengänge. Mit einem Abschluss an der FH Joanneum hat man alle Chancen am mittlerweile hart umkämpften Arbeitsmarkt. Günter Riegler, Geschäftsführer der FH Joanneum, hebt hervor: „Besonders gute Aussichten auf tolle und gut bezahlte Jobs gibt es bei den Studiengängen ‚Elektronik‘ in Kapfenberg und ‚Informationsmanagement‘ und ‚eHealth‘ in Graz. Für angehende ManagerInnen sind die Studiengänge Industriewirtschaft und International Management interessant.“ Auch berufsbegleitendes Studieren sei an der FH Joanneum, zum Beispiel am Studiengang „Bank-/Versicherungswesen“ in Graz, kein Problem, so Riegler. Auch finanziell hat ein Studium an der FH Joanneum Vorteile. Die FH Joanneum ist nämlich eine von nur drei Fachhochschulen in Österreich, die seit Jahren keine Studiengebühren einheben. FA Z I T

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STÄDTEREISE

Der Hauptmarkt in Krakau mit der Marienkirche und den Tuchlauben.

IN KRAKAU SOLLTE MAN GEWESEN SEIN Zu Besuch in einer pulsierenden Metropole

Wer an eine europäische Stadt für einen Kurzurlaub denkt, denkt oft an Paris, London, Rom oder Berlin. Krakau ist selten auf dem Radar kurz entschlossener Reisender. Zu Unrecht, denn Krakau kann es an Schönheit und Attraktivität mit jeder europäischen Stadt aufnehmen. Charakterisiert durch einen der größten zusammenhängenden Plätze Europas rund um die berühmten Tuchhallen, ist das Bild der südpolnischen Stadt an der Weichsel eine Augenweide.

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VON CHRISTIAN KLEPEJ

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STÄDTEREISE

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ommt man mit dem Flugzeug nach Krakau, was aus Kärnten oder der Steiermark eine empfehlenswerte Form der Anreise darstellt, weiß man schnell, dass die Welt in Polen noch in Ordnung ist. Zumindest die katholische. Ist der Flughafen doch nach Papst Johannes Paul II. – dem vormaligen Erzbischof von Krakau – benannt. Und auch die ungeheure Dichte an Gotteshäusern, in denen sonntags oft mehrere Messen hintereinander bei vollbesetzten Kirchenbänken gefeiert werden, präsentiert Polen als noch immer katholisches Land. Die Schönheit der Kirchen zeigt auch die kulturelle Vielfalt Krakaus und die lange Tradition der Stadt. Die St.-Andreas-Kirche steht etwa seit fast 1000 Jahren (Baubeginn 1080) und ist eine der ältesten der über 100 Kirchen der Stadt. 28 Museen bieten jede Menge Kultur und Geschichte und mit mehr als 200 Kellerkneipen kann man auch die polnische Bierkultur kennenlernen.

der Mitte des Platzes, ein unterirdisches Museum als Zweigstelle des Historischen Museum Krakaus eröffnet, das eine Zeitreise in Krakaus Frühgeschichte ermöglicht. Auf museumstechnisch modernstem Stand werden multimedial unterstützt zahlreiche Fundstücke der Ausgrabungen präsentiert. Wie überhaupt die Qualität der Ausstellungs- und Museumspräsentation in Krakau und Umgebung seinesgleichen sucht. So muss man bei einem Krakaubesuch unbedingt das Schausalzbergwerk in Wieliczka miteinplanen: Bis zu 200 Meter unter der Erde kann man sich durch das Bergwerk staunen und wird von immer größeren unterirdischen Hallen überrascht. Oft haben die Bergleute, einfache Handwerker, aus diesen Kavernen unterirdische Kapellen und Kirchenräume herausgeschlagen. Die größte davon, die Kapelle der Heiligen Kunigunde, hat durchaus die Ausmaße eines Domes.

Erwähnens- und jedenfalls besuchenswert ist die Marienkirche am Hauptmarkt mit dem Krakauer Hochaltar, dem größten Flügelaltar Europas vom Nürnberger Veit Stoß, einem der bedeutendsten Bildhauer der Spätgotik. Oder der Wawel, Burganlage und ehemalige Residenz polnischer Könige, mit der Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel (»Wawel-Dom«). Sie ist die Bischofskirche des Erzbistums Krakau und war zur Zeit, als Krakau Polens Hauptstadt war, auch Hofkirche. In der Gruft der Kirche wurden Polens Könige bestattet. Auch Polens Präsident Lech Kaczynski und seine Frau fanden dort ihre letzte Ruhe, was in Polen für einige Aufregung sorgte.

Spannend ist auch der Stadtteil Kazimierz. Das ehemalige jüdische Viertel (ursprünglich war es eine nach Kasimir dem Großen benannte eigene Stadt) gilt heute als künstlerische Oase und auch die jüdische Tradition ist allgegenwärtig, obwohl durch den Holocaust nur noch rund 150 Juden in Kazimierz leben. Ein weiterer Fixpunkt sollte der Besuch der Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler sein. Im Verwaltungsgebäude der ehemaligen Fabrik wurde 2010 ein Museum eröffnet, das der Geschichte Krakaus in den Jahren 1939– 1945 gewidmet ist. Auch dieses Museum besticht durch modernste Aufbereitung seiner Inhalte und bleibt dabei immer dem tragischen Thema gerecht.

Das mehrfach umgebaute Wawelschloss direkt neben der Kathedrale verbindet Elemente der Gotik und der Rennaissance zu einem spannenden und unglaublich beeindruckenden Ensemble. Um das 16. Jahrhundert war es Vorbild für zahlreiche Schlösser in Mittel- und Osteuropa. Der Wawel und die ganze Altstadt um den Hauptmarkt, mit 200 mal 200 Metern größter mittelalterlicher Platz Europas, sind Weltkulturerbe der Unesco und selbst für den Graz-verwöhnten Altstadtliebhaber ein wahres Juwel. Unter dem Hauptmarkt hat man in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts zahlreiche Artefakte bis zurück ins Frühmittelalter gefunden. 2010 wurde direkt unter den »Tuchhallen«, dem Marktgebäude in

Krakau ist eine wunderbare Stadt. Und jedenfalls ein europäisches Städteziel, das auch mit allen europäischen Hauptstädten mithalten kann. Und sollten Sie sich für einen Besuch Krakaus entscheiden, dann könnten Sie danach noch ein paar ruhige Tage in der Benediktinerabtei Tyniec, etwa 20 Kilometer südlich von Krakau, anhängen. Die wurde im elften Jahrhundert gegründet und ein Besuchertrakt vor zwei Jahren neu restauriert. Der Blick aus den fernsehlosen Zimmern über die Weichsel ist sensationell und lässt Sie die wunderbaren Eindrücke, die Ihnen Krakau geliefert haben wird, in der notwendigen Ruhe verarbeiten. In Krakau sollte man gewesen sein.

WEITERE INFORMATIONEN gibt es im Internet unter www.krakov.pl sowie unter www.polen.travel. Die Abtei Tyniec finden Sie unter www.tyniec.benedyktyni.pl und das Salzbergwerg unter www.muzeum.wieliczka.pl.

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ANREISE Tägliche Flugverbindung Wien–Krakau–Wien mit Austrian bzw. LOT. Oder mit den ÖBB.

Fotos: Foto Polska, Dorling-Kindersley

REISEFÜHRER Die Reiseführer von Dorling Kindersley sind idealer Begleiter bei jeder Reise. Krakau gibt es in der aktuellen Ausgabe aus 2012 mit über 250 Seiten um rund 22 Euro im Buchhandel.

HOTELS Am besten via booking.com buchen. Neu eröffnet hat das Vier-Sterne-Hotel Galaxy in guter Lage mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis (www.galaxyhotel.pl/de). Luxuriös schläft es sich im wunderschönen Radisson mitten in der Stadt (www.radissonblu.com).

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K U LT U R U N D S O W E I T E R

Großes Theater auf der

Zwei vo

Katharina Klar als Katharina Klar will weder müssen müssen noch wollen sollen. 64

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K U LT U R U N D S O W E I T E R

kleinen Bühne des Schauspielhauses

on Millionen

AVISO (I)

»Bartleby oder Sicherheit ist ein Gefühl« ist eines der besten Stücke der auslaufenden Spielzeit am Schauspielhaus. Damit es auf der Probebühne nicht übersehen wird.

Foto: Lupi Spuma/Schauspielhaus Graz, Neue Galerie Graz/P. Pellion, Universal-Music

H

EINE KRITIK VON MICHAEL THURM

armloser als mit einer Gesangseinlage aus dem Musical »Elisabeth« kann ein großes Theaterstück kaum beginnen. Und so ist es irgendwie lustig und irgendwie auch sehr rührend, wie Katharina Klar mit ihrer inbrünstigen Interpretation des geschmacklosen Gassenhauers »Ich gehör nur mir« den Abend eröffnet. Und irgendwie ist das auch noch sehr passend. Denn im chaotischen Kosmos unserer Zeit ist das permanente Beharren auf das eigene Selbstbewusstsein lebensnotwendig geworden. Und Regisseur Boris Nikitin, der nach »Der Fall Dorfrichter Adam« zum zweiten Mal Regie am Schauspielhaus führt, schaffte es, diese Autopoiesie virtuos zu inszenieren. »Sicherheit ist ein Gefühl« – so der treffende Untertitel der neuen Schauspielhaus-Produktion »Bartleby« – die Sicherheit über uns selbst, über das, was wir wollen, und das, was ein Zuschauer vom Theater will. Schauspiel, das sich selbst reflektiert, das sich selbst nicht immer ernst nimmt und noch weniger seine Zuschauer. Theater, das sich so die Freiheit erkämpft wieder zu spielen und nicht aufzuführen. Es verwundert daher auch nicht, dass man sich häufig an den deutschen Regisseur René Pollesch erinnert fühlt, wenn die Schauspieler Katharina Klar und Lorenz Kabas sich während des Stückes erst einmal vorstellen und erklären, was nun passiert, passieren soll und passieren wird. Konsequent ist es, dass Katharina Klar mit ihren 25 Jahren eben genau zu jener Generation gehört, die sich über nichts mehr sicher sein kann. Nicht mal darüber, dass

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es keine Sicherheit mehr gibt. Konsequent auch, dass ihr Bühnenpartner und ehemaliger Schauspiellehrer Kabas sich im Laufe des Stückes immer mehr zurückzieht und nur noch für die im Hintergrund plätschernden Melodien zum sich ständig steigernden Exzess aus Selbstzweifeln sorgt. Im Vordergrund zeigt Klar ihr ganzes Talent und Können und schreit sich ein wildes Konglomerat von Zitaten, Ideen und Anarchismen von der Seele. Aus ihrem Gebrüll über die Unmöglichkeit eines richtigen Lebens im falschen, die Paradoxien der Selbstbestimmung und die Katastrophe des Protests, der inzwischen vollkommen unmöglich geworden ist, ergibt sich ein fesselnder Einblick in die Schizophrenie einer ganzen Generation, der zumindest erahnen lässt, warum so viele »dagegen« sind und noch einmal genau so viele dagegen sind, dagegen zu sein. Dabei lässt sich eine Assoziation mit Roland Düringers »Wutrede« kaum vermeiden, aber auch das ist eben Teil jener Paradoxie – selbst das Gebrüll und der Exzess sind längst etablierte Ausdrucksformen. Keiner kann mehr etwas tun, was nicht in irgendeinem Zusammenhang steht. Und das macht es so schwierig überhaupt noch etwas zu tun, was einfach getan wird, weil es getan werden will. Und so wird sich wohl auch nie mit Sicherheit sagen lassen, ob dieses Stück und mit ihm Katharina Klar nun unbedingt, eventuell oder keinesfalls auf die große Bühne des Schauspielhauses müssten. Aber es sollte gewollt werden müssen. Bartleby oder Sicherheit ist ein Gefühl Probebühne im Schauspielhaus Graz, nur noch am 6. und 16. Juni, jeweils 20 Uhr

MUSEUM Nach der Eröffnung der Neuen Galerie Graz im aufwendig renovierten Universalmuseum gibt es ab dem 2. Juni eine neue große Ausstellung. Diesmal widmet sich das Museum dem Künstler Michelangelo Pistoletto. Der Objektkünstler und Maler reflektiert und repräsentiert sich und die Betrachter der Kunst gern selbst. Darauf darf man sich einlassen.

AVISO (II) OPER Dass die Grazer Oper sich immer wieder an die Inszenierung von Musicals wagt, sind wir inzwischen gewohnt. Dass diese in den Kasematten des Schlossberges aufgeführt werden, noch nicht. Bei »Der Mann von La Mancha« wirken zahlreiche Beteiligte der letzten Musical-Erfolge von Les Miserables und Singing in the Rain mit. Die großartige Kulisse der Kasematten wird ein zusätzliches Erlebnis sein. Premiere am 24. Juni 2012 um 20.30 Uhr.

HÖRBAR SOLO Peter Heppner hat sein zweites SoloAlbum veröffentlich. Der Komponist und Sänger ist vor allem aus Kooperationen mit Joachim Witt, Nena und Paul van Dyk bekannt, kann aber auch allein ganz gut, wie »My Heart of Stone« zeigt. Der liebevoll abgestimmte Mix aus Synthesizern und Gesang hält einige feine Stücke für das geneigte Ohr bereit. FA Z I T

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KOMMENTAR

Tandl macht Schluss!

Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl

E

igentlich halt ich den deutschen Stern-Reporter für einen klassischen „Hupf-ins-Bild“ – jemand, der davon lebt, langweilige Talkshows mit seiner künstlichen Empörung oder mehr oder weniger gescheiten, aber jedenfalls polarisierenden Kommentaren aufzupeppen. Da sich die „neutralen“ Moderatoren solch eine Polemik meist verkneifen müssen, holen die Sendungsverantwortlichen gerne Leute wie Hans-Ulrich Jörges oder gar Henryk Broder als „Agent Provocateur“ in die Shows. Und dort heizen sie dann mit manch extremer Position, die sie mithilfe ihres journalistischen Hintergrundes als deutschen Mainstream verkaufen, die Diskussion an. Dieser Herr Jörges spielt in den zahlreichen Talkshows, zu denen er geladen ist, seine gut vorbereitete Rolle zur Steigerung der Spannung für die Zuseher. Er ist daher jemand, den man als Journalist nicht zitieren sollte. Doch genau das tue ich im Folgenden – und noch dazu aus dem Zusammenhang gerissen: Als ich nämlich vor wenigen Tagen des Nächtens durch die deutsche TV-Landschaft „switchte“, blieb ich bei folgendem Jörges-Statement hängen: „Manchmal wird

Aus einem Tiger wird manchmal ein Bettvorleger, aber aus einem Bettvorleger ist noch nie ein Tiger geworden! Hans-Ulrich Jörges

aus einem Tiger ein Bettvorleger, aber mir ist kein Fall bekannt, bei dem aus einem Bettvorleger jemals ein Tiger geworden ist.“ Herrlich! Mein erster Gedanke: Die reden da im deutschen Fernsehen doch tatsächlich über den Michael Spindelegger. Dass sich die Talkshow um FDP-Chef Philipp Rösler drehte, tut aus bereits erwähnten Gründen nicht viel zur Sache. Aber tatsächlich hat Rösler einiges mit seinem glücklosen Pendant bei der ÖVP gemein. Denn beide können inzwischen tun, was sie wollen, sie werden es nicht mehr schaffen, sich die Unterstützung der Medien und damit der Bevölkerung oder auch nur die ihrer Parteifreunde zurückzuholen. Dabei werden sowohl Michael Spindelegger als auch Philipp Rösler für Dinge geprügelt, die eigentlich nichts mit ihrer Performance als Politiker zu tun haben. Die österreichische Außenpolitik ist erfolgreich wie eh und je. Wer ihn persönlich erlebt, ist sogar davon überzeugt, einen „klassen Burschen“ vor sich zu haben, der weiß, was getan werden muss, um Österreich durch die Schuldenkrise zu geleiten. Auch die Maßnahmen zur Budgetsanierung erscheinen erfolgversprechend und sozial ausgewogen. Dennoch: Michael Spindelegger wird die Rolle des Sündenbocks für den Unmut der Menschen über die ÖVP-Affären von Strasser bis Grasser nicht mehr loswerden. Dazu kommt, dass er ein Niederösterreicher ist und das ist, solange Erwin Pröll herrscht, längst zu einem medialen Todesurteil für jeden Politiker mit ÖVP-Hintergrund geworden. Eigentlich hat Michael Spindelegger nichts zu verlieren, denn er hat längst alles verloren. Der ÖVP-Chef sollte sich ein Beispiel am steirischen LH-Vize Hermann Schützenhöfer nehmen. Der muss auch keine Rücksicht mehr auf irgendwelche Wahlchancen nehmen und erlebt dank seines SPÖ-Gegenübers Landeshauptmann Franz Voves und eines Teams, das an einem Strang zieht, einen politischen Frühling wie

kaum ein anderer Wahlverlierer vor ihm. Auf einmal löst sich manch gordischer Knoten, der über Jahrzehnte als unaufknüpfbar galt, wie von selbst. Schützenhöfer beweist mit seinem selbstmörderischen Mut zur Unpopularität täglich, dass er keinen politischen Schönheitspreis mehr gewinnen will und gewinnt dadurch Respekt und Anerkennung. Sein neues politisches Mantra ist so einfach wie glaubwürdig: „Was gut für das Land ist, kann nicht schlecht für die ÖVP sein!“ Was gut für das Land ist, kann nicht schlecht für die ÖVP sein, Herr Spindelegger! Nutzen Sie die Zeit, die Ihnen noch als ÖVP-Chef bleibt, und versuchen Sie, Bundeskanzler Werner Faymann endlich zu nachhaltigen Reformen zu motivieren, denn der steirische Landeshauptmann Franz Voves hat ganz sicher recht, wenn er behauptet, dass Reformen nur gelingen können, wenn die erforderlichen schmerzhaften Einschnitte gleich auf die handelnden Partner verteilt sind. Wenn Sie das wider alle Erwartungen schaffen, würden Sie beweisen, dass manchmal doch sogar aus einem Bettvorleger ein Tiger werden kann.

Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at

Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej & Mag. Johannes Tandl Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG, 8010 Graz Chefredaktion Christian Klepej, Mag. Johannes Tandl Leitender Redakteur Michael Thurm Redaktion Mag. (FH) Michael Neumayr, Mag. Maryam Laura Moazedi, Ann-Marie Stark, Mag. Josef Schiffer, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Karl Zaunschirm, Katharina Zimmermann, Vanessa Fuchs (Organisation) Lektorat x-korrektor, Victoria Graf Grafik & Produktion noahgraphics Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec Redaktionsanschrift Kalchberggasse 1/II, A-8010 Graz, T. 0316/671929*0. F.*33, office@wmedia.at WWW.WMEDIA.AT AUSGABE JUNI 2012 / IX. Jahrgang / Nr. 83 FAZIT © WMedia/Klepej &Tandl Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit

gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen. Printed in Austria.


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