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„Euro 7“: Neue EU-Abgasnorm betrifft auch E-Autos

In der neuen Abgasnorm „Euro 7“ sollen erstmals auch Feinstaub-Grenzwerte für den Brems- und Reifenabrieb festgelegt werden. Bisher wurden nur die Stickoxide der Verbrennungsmotoren eingegrenzt, der Brems- und Reifenabrieb betrifft auch E-Autos. Außerdem wird die Lebensdauer der E-Autobatterien einbezogen.

Das Verbrenner-Aus tritt zwar erst 2035 in Kraft. Euro 7 soll jedoch schon ab Juli 2025 gelten. Damit müssen sämtliche Neufahrzeuge innerhalb weniger Monate deutlich sauberer werden. Der Straßenverkehr ist auch maßgeblich für die Luftverschmutzung und somit für etwa 300.000 vorzeitige Todesfälle jährlich auf dem Gebiet der EU-27 verantwortlich. Daher hat Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager Ende des Vorjahres Vorschläge für eine deutlich schärfere Abgasnorm vorgelegt. Inzwischen ist die Frist für Stellungnahmen abgelaufen und wie immer stöhnt die Autoindustrie, dass die neue Norm in so kurzer Zeit nicht zu schaffen wäre. Außerdem würden sich Neufahrzeuge dadurch deutlich verteuern.

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Vor allem der Reifenabrieb könnte für die E-Fahrzeuge ein Problem darstellen. Diese sind nämlich aufgrund des hohen

Batteriegewichts deutlich schwerer als Verbrenner. Kein Problem sollte hingegen der Bremsstaub darstellen. Der Bremsenverschleiß ist bei E-Autos aufgrund der Energierückgewinnung bei der Verzögerung nämlich deutlich geringer als bei Verbrennern. Der Kommissions-Vorschlag beschäftigt sich auch mit der Haltbarkeit der Autobatterien. Nach fünf Jahren oder 100.000 Kilometern darf die Speicherkapazität nicht unter 80 Prozent des Neuzulassungswerts fallen, nach acht Jahren oder 160.000 km nicht unter 70 Prozent. Dieselbetriebene Fahrzeuge werden vor allem mit der Begrenzung des StickoxidAusstoßes Probleme bekommen. Euro-5Fahrzeuge (Erstzulassung vor 2015) durften noch 180 mg Stickoxid je km ausstoßen, bei der bis 2025 gültigen Euro-6-Norm sind es 80 mg und bei Euro7 werden nur mehr 60 mg erlaubt sein. n mitentwickelt.

Mit der Euro-7-Abgasnorm nimmt EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erstmals nicht nur die Motoren, sondern auch Reifen, Bremsen und E-Auto-Batterien ins Visier.

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