Fazit 160

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fazitmagazin.at

#160

FA ZITGESPR ÄCH

Kultur der Finanzen

Nr. 160 1/2020 EURO 4,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt A-8010 Graz P.b.b. 04Z035487 M

Der Grazer Stadtrat Günter Riegler im Interview

FAZIT

FA ZIT THEMA

FA ZITESSAY

Maryam Laura Moazedi über Narzissmus im Management

März 2020

Wie wir leben sollten. Kultur in der Steiermark

Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.


Bieten: Aufgaben, die Kopf, Herz und Bauch verlangen

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Unter den Flügeln des Löwen.


Editorial

Von Christian Klepej

A

m 5. Februar ist die bundesdeutsche Innenpolitik erschüttert worden. Im Thüringer Landtag wurde im dritten Wahlgang der FDP-Abgeordnete Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten gewählt. Der zuvor amtierende Regierungschef im Freistaat, Bodo Ramelow von der stimmenstärksten Fraktion – der SED-Nachfolgepartei »Die Linke« –, konnte keine Mehrheit erringen. Für den FDP-Kandidaten werden wohl – eine sinnvolle Vermutung, es war eine geheime Abstimmung – auch Mandatare der AfD, der als rechtsextrem eingeschätzten »Alternative für Deutschland«, gestimmt haben. Ein ungeheurer Druck baute sich innerhalb weniger Stunden auf Kemmerich und die FDP insgesamt auf, diese »Ungeheuerlichkeit« ungeschehen zu machen. Schließlich verlangte Nochkanzlerin Angela Merkel, das »unverzeihliche« Abstimmungsergebnis »rückgängig« zu machen. Ein in einer so stabilen Demokratie, wie es Deutschland ist, jedenfalls fragwürdiger Schritt. In Berlin skandierte der Mob »Ganz Berlin hasst die FDP« und Twitter kochte geradezu über an

Freie Demokraten als Nazis zu beschimpfen führt ins Chaos

Rücktrittsaufforderungen gegenüber Kemmerich und natürlich ebenso gegenüber Christian Lindner, dem Bundesvorsitzenden der FDP. Thomas Kemmerich erklärte daraufhin am 6. Februar seinen Rückzug und trat zwei Tage später offiziell als Ministerpräsident zurück. Seitdem führt er die Amtsgeschäfte provisorisch. Jetzt ist mir die grundsätzliche Position der Union, mit der AfD unter keinen Umständen zusammenzuarbeiten – einen solchen Grundsatz gibt es ebenfalls betreffend die Linkspartei – durchaus nachvollziehbar und sie erscheint mir gut so. Dennoch verwundert es mich und kann ich es nicht nachvollziehen, wie man das Ergebnis einer Abstimmung in einem Landesparlament so darstellt, als wäre die FDP eine Koalition mit der AfD eingegangen. Mittlerweile läuft alles darauf hinaus, dass Bodo Ramelow in einem nächsten Wahlgang wohl wieder Ministerpräsident werden wird. Es ist richtig, dass Teile der Thüringer AfD, insbesondere der »Flügel« um Björn Höcke, unter Beobachtung des bundesdeutschen Verfassungsschutzes stehen, gleiches gilt für mehrere extremistische Gruppierungen innerhalb der Linkspartei. Und der Bruch des schon erwähnten Grundsatzbeschlusses der CDU, weder mit der Linken noch mit der AfD zusammenzuarbeiten, würde bei einer solchen neuerlichen Wahl erst richtig vollzogen werden, weil es ja nun aktiv die CDU ist, die die Wahl des Kommunisten Bodo Ramelow, ein umgänglicher und smarter Mann im Übrigen, ermöglicht. Die CDU hat sich im Zuge der Vorgänge in Erfurt selbst in eine ungeheure Bredouille gebracht. Annegret Kramp-Karrenbauer scheiterte ja mit ihrem Versuch, die CDU Thüringens zur Neuwahl des Landtages zu überreden und hat daraufhin ihren Rücktritt als CDU-Chefin angekündigt. Keine Zusammenarbeit mit der Alternative, keine Koalition auf keiner Regierungsebene mit ihr einzugehen, ist das eine, das Ergebnis einer freien (nicht zuletzt weil geheimen) Wahl eines ebenso frei gewählten Parlamentes aber von Berlin aus »ungeschehen« zu machen, das andere. Und das ist viel mehr ein Sachverhalt, der die Grundfesten unserer Demokratie auszuhe-

beln droht. Und damit genau das Gegenteil davon erreicht, was man eigentlich will: Die AfD treibt die anderen Parteien damit vor sich her und erlangt ein Vielfaches an Bedeutung, als sie haben sollte. Konsequent weitergedacht könnte das bald bedeuten, dass in Deutschland der Bürger nur mehr zwei Möglichkeiten hat, abzustimmen. Entweder für die AfD oder gegen sie und damit für ein den Blockparteien in der ehemaligen DDR gar nicht unähnliches Konglomerat unterschiedlicher, aber in ihrer Positionierung verwaschener Fraktionen. Das kann niemand wollen! Wir müssen endlich damit beginnen, die von mir als Hitler-Konstante bezeichnete Anomalie in der bundesdeutschen (wie auch in der heimischen) Innenpolitik zu durchbrechen. Ich weiß nicht, ob alle gewählten Abgeordneten der AfD tatsächlich Nazis sind. Ich weiß aber, dass es alle Politiker der FDP nicht sind. In den letzten Tagen wurden in Hamburg Funktionäre der Freien Demokraten als »Nazipack«, »Nazifreunde« und »Hurensöhne« beschimpft. Dabei spielt es keine Rolle, dass einer dieser so Verleumdeten der 18-jährige Hadi Al-Wehaily, seine Eltern stammen aus dem Irak, ist; aber es bleibt ungeheuerlich. Solcher Anfänge solln ten wir uns erwehren.

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at FAZIT MÄRZ 2020 /// 3


Inhalt Fazit März 2020 39

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Fotos: Stadt Graz, Heimo Binder (3), Enlarge, Geiginger

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Wir wir leben sollten

Das steirische Kulturbefinden bepflügt momentan fette Schollen und strebt nach hellen Lichtungen.

Kultur der Finanzen

Ivan der Grandiose

Ein Essay von Maryam Laura Moazedi über die Frage, wie viel Narzissmus und Machiavellismus gutes Management verträgt.

Der Grazer Finanz- und Kulturstadtrat Günter Riegler über urbane Investitionen und Kompromisse.

Digitaler Marktplatz

Peter Sichrovsky im Gespräch mit dem Journalisten, Moderator und Autor Michael Fleischhacker. Seite 68

Ausgabe März 2020 XVII. Jahrgang Nr. 160 (1/2020) FAZIT © Klepej & Tandl OG, Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit »Anzeige« und »l« gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen.

4 /// WILLKOMMEN IM FAZIT


Wirtschaft und mehr. 44

Rubriken Editorial 3 Politicks 12 Investor 32 Außenansicht 38 Immobilien 74 Sichrovsky und … 64 Alles Kultur 80 Schluss 82

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Liebe Leser!

Im Fazitthema geht es um das Kulturjahr 2020 in Graz, die Landesschau 2021 und das Kulturhauptstadtjahr 2024 im Salzkammergut. Diese drei gewaltigen Blöcke werden das Kulturland Steiermark nachhaltig verändern. In Graz steht der kulturaffine Steuerberater Günter Riegler dem Kulturressort vor. Die Stadt hat das Jahr 2020 zum Kulturjahr erhoben. 94 Projekte wurden ausgewählt, um alle 17 Stadtbezirke zu bespielen. Grund genug, den Kulturstadtrat zum ausführlichen Fazitgespräch zu bitten. Zu Gast bei Fazit ist in dieser Ausgabe der sozialdemokratische Intellektuelle Caspar Einem, der als Innen-, Wissenschafts- und Verkehrsminister Anfang der 2000er Jahre maßgeblich die Innenpolitik prägte. Er liefert den Fazitlesern seine ersten Eindrücke zur türkisgrünen Bundesregierung.

Ein Leben dazwischen

In Teheran geboren, in Köln aufgewachsen, und nun in Graz lebend. Die Autorin Nava Ebrahimi schreibt über ihr Leben.

Michael Fleischhacker moderiert für Servus-TV mit dem »Talk im Hangar-7« die inzwischen härteste Polit-Talkshow des Landes und steht der Recherche-Plattform Addendum vor. Der bei Servus-TV gerne eingeladene Talkgast Peter Sichrovsky traf sich mit ihm für Fazit, um über die Lügen- und Lückenpresse, aber auch die Veränderungen in der Medienlandschaft zu sprechen.. Gutes Lesen! -redIMPRESSUM

Im Reich der Düfte

Seit 70 Jahren trotzt die Parfumerie Dr. Ebner den Diskontern mit deren analogen und digitalen Filialnetzen.

Stera ode r Seit ben e

Peter Sichr etvirus« über den »Jets a. aus Chin

Seite 38

Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG Chefredaktion Christian Klepej Mag. Johannes Tandl

Redaktion Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Katharina Kocher-Lichem, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Peter Pichler (Satz), Vanessa Fuchs (Organisation)

RijeKULTUR k

Außenanosvisckyht

Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl

Lektorat AdLiteram

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Druck Walstead-Leykam

Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer

Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec, Simona Kokol

Titelfoto von Heimo Binder

Redaktionsanschrift Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin

FAZIT MÄRZ 2020 /// 5


Fazitthema Von Michael Petrowitsch

Wie wir leben sollten Zur kulturellen Zukunftsikonographie eines Landstrichs


Fazitthema

Das steirische Kulturbefinden bepflügt momentan fette Schollen und strebt nach hellen Lichtungen. Mit der Eröffnung des Kulturjahres 2020 in Graz, der Landesschau 2021, und dem

Kulturhauptstadtjahr 2024 in Zusammenarbeit mit dem nördlichen Nachbarn,

stehen drei geballte, monströse kulturelle Blöcke auf dem Programmzettel. Wie damit umgehen?

FAZIT MÄRZ 2020 /// 7


Fazitthema

H

andelt es sich bei diesen Events eventuell um steirische Denkexplosionen, die die Möglichkeit schaffen, alte Denkund Verfahrensmuster zu überarbeiten und Veränderung anzustoßen? Sind wir momentan an einem selbstgenerierten Nullpunkt, von dem aus sich Neues schaffen lässt? Sind das punktuelle Anlässe, bei denen wir darüber nachdenken können, wo wir 2050 stehen wollen? Ist »Kulturarbeit« in diesem Falle langfristig angelegt und mit »Sinnarbeit incl. Programmatik« gleichzusetzen?

Gelbgrau bis dunkel Früher, also weit früher, war alles dunkel. Zumindest war alles gelbgrau. Für jene Menschlein, die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in Graz und Umgebung physisch-sexuell und damit auch kulturell sozialisiert wurden, war es eher mau, um nicht zu sagen langweilig was Kulturkonsum anbelangte. Beinahe innovationslos, beinahe alternativlos. Für all jene, die, glücklich und mit Geld und Visionen ausgestattet waren und ein bissl was in der Birne hatten, war nachweislich der Zug nach Wien die Rettung. Der Rest verblieb in Graz. Die genetische Linie manifestiert sich im behäbigen bourgeoisen Denken, das uns einerseits lieb erscheinen lässt, auf der anderen Seite aufgrund seines immerwährenden Vorhandenseins eine Kontrollfunktion innehält. Wer sich die Mühe macht, beschäftige sich mit den Nachnamen in wirklichen Entscheidungs- und Kontrollgremien sämtlicher Lebensfelder und erfahre dabei eine gewisse Stringenz über die letzten Jahrzehnte. Transgenerationales. Schön, wenn es das gibt. Das bedeutet »Heimat und Dasein«. Es bedeutet aber auch so etwas wie »Inzest und Stillstand«. Wie geht das alles zusammen? Dazu später. Jetzt aber kurzfristig Schluss mit dem Gejammer und der Jugend eine Chance: Fremdländisches Erbgut »Wie wir leben wollen«, ist ein bekannter Slogan. Unter anderem auch ein Song, ein »Lied«, der deutschen Band Tocotronic. Kleiner Textauszug: »Ich bin hier nur Tourist, Ich bin nicht integriert. Das Dasein das ich friste hat ein anderer inszeniert«. Wir haben irgendwann begonnen – Gottseidank! – einzuladen. Intelligenz einzukaufen. Auch im Kulturbereich. In weitgehend sämtlichen Grazer Institutionen wurde fremdländisches Erbgut installiert. Ein guter Schritt, um das Dysfunktionale aufzuheben, Eingeschliffenes zu entkernen, freien Wettbewerb unter staatlicher Kontrolle zu ermöglichen. Die Wiedervereinigung von »Kultur« und »Volkskultur« in der Steiermark ist, nach ursprünglich politisch motivierter Trennung in den 1990ern, vor wenigen Wochen gelungen. Spannend ist, dass die Frage nach den Beweggründen der Trennung in den

8 /// FAZIT MÄRZ 2020

letzten drei Jahrzehnten kaum gestellt wurde. Kurz: der Split war eigentlich allen relativ wurscht, man hatte sich gewöhnt und es hingenommen. Historisch spannend dabei wäre zu erfahren, was neben den politischen Beweggründen (Krainer, Schachner, Schmid) die inhaltlichen gewesen waren. Was genau hatte eine Fraktion bewogen »moderne Kunst« zu übernehmen, was die andere auf Volkskultur zu setzen? Eine intensive Auseinandersetzung darüber würde Aufschluss über Zukünftiges geben. Darüber sollte mal jemand eine Dissertation verfassen oder ein Projekt für Fachhochschulstudenten initiieren. Anyway. Nunmehr liegt alles in einer Hand und einer Person, bei Christopher Drexler. Und das ist gut so. Aber was wurde eigentlich aus Graz 2003? Ganz einfach: Irgendwie sind wir noch immer alle 2003 (auf dem Weg zu 2020). Anderorts ist das anders, dort ist alles wieder verloren oder zumindest scheintot. Die Kulturhauptstadt 2012 Marburg (Maribor) fungiert klar als Negativzeichen, so wie man es nicht machen soll. Die Kulturschaffenden vor Ort sind unglücklich und blicken neidvoll nach Graz, wo das böse N-Wort (Nachhaltigkeit, siehe unten) zum Tragen kommt. Rijeka wiederum behübscht sich als das gerade eröffnete Kulturhauptstadtjahr 2020. Dortselbst schaffte man es nicht Akkreditierungsformulare zeitgerecht auszusenden. Wir dürfen gespannt sein, wie es weitergeht. Ich denke uns jetzt mal zu den eher grauslichen Worten hin und entschuldige mich vorab bei den Leserinnen und Lesern für die »Unflätigkeiten«, aber es muss jetzt sein.

Wertschöpfung, Qualität und Nachhaltigkeit Beginnen wir mit dem W-Wort: Wertschöpfung. Dem NLPSprech nach ist die »Kultur- und Kreativwirtschaft« als eigenständiges Wirtschaftsfeld und als Wachstumsbrache bereits etabliert und Teil der Wettbewerbsgesellschaft. Soll so sein. Bei unserem bundesrepublikanischen Nachbarn ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie äußerst stolz auf Entwicklungen, die in den 1980 Jahren begonnen haben sollen. So erklärt man freudigst, dass sich das Feld zu einem der dynamischsten Wirtschaftszweige der Weltwirtschaft gemausert hat. Der »Beitrag zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung« (also die Bruttowertschöpfung) in Deutschland betrug im Jahr 2018 100,5 Milliarden Euro (Anteil am BIP: 3,0 Prozent). Laut diesen Berechnungen übertrifft die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachen Wertschöpfung inzwischen andere wichtige Branchen wie die chemische Industrie, die Energieversorger oder Finanzdienstleister. Nur die, nona, Automobilindustrie erzielt zum Vergleich mit 166,7 Milliarden Euro eine deutlich höhere Bruttowertschöpfung. Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s der Wirtschaft gut.


Fazitthema

Wie ist das nun wirklich mit dem Stadt-Landgefälle? Zur Verdeutlichung desselben sei aus dem Kulturförderungsbericht 2018 des Landes Steiermark zitiert. Rund ein Viertel der Landessubventionen wandert in die Regionen. Vielleicht ein Denk- und Organisationsfehler, über den man großflächig nachdenken könnte. Die sogenannte »Grazlastigkeit« ist ein Thema in den Regionen. Und in diesem Zusammenhang auch ein Begriff der Neunzehnneunzigerjahre, jener der stark an die Hauptstadt angebundenen »freien Szene«, die sich von den »Großen« abkoppelt. Ich frage also: Ist der Begriff einer am Fördertopf hängenden und somit »(un-)freien Szene« noch zeitgemäß? Sind viele der Strukturen die sich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts selbst geschaffen haben und in glücklicheren finanziellen Äonen leuchteten noch weiter tragbar, finanzierbar, inhaltlich sinnvoll? Sollten wir Förderstrukturmuster überdenken? Ein klares Ja ist die Antwort. Wem gehört die Welt? Oder ganz etwas anderes, aber doch Regionales, über das wir nachdenken sollten: Wem gehört die Stadt. Wem die Regionen? Eine Frage die oft gestellt wird. Die Antwort ist recht einfach:

Jenen, die das Geld und den Einfluss haben. Transgenerationale Weitergabe eben. Und weil wir beim Thema sind: Wem gehört der öffentliche Raum? Bei aller Wertschätzung hier bedarf es schleunigst zu handeln. All jene die mit dem Auto von der Autobahnabfahrt Vogau nach Radkersburg fahren und das Grellbunte an den Häuserwänden sehen, fragen sich, wieso wir so viele Hochbegabte auf die Architekturakademien schicken, um sie ästhetisch auszubilden. Was aber ist »eine Region«? Wo hört beispielsweise die Steiermark auf und fängt Neues an? Von den traditionell gut nachbarschaftlichen Beziehungen zu Slowenien ist nach wie vor nur eine wirtschaftliche und touristische Komponente vorhanden. Der kulturelle Austausch zwischen den Nachbarstädten ist nach dem Kulturhauptstadtjahr 2012 in Marburg wieder eingeschlafenen oder zumindest so mittel. Das vom Bund ausgerufene österreichisch-slowenische Jahr des Nachbarschaftsdialogs 2020 hat ein hehres Ansinnen, nur weiß kaum jemand, dass es stattfindet und das bringt dann halt auch wenig. Und apropos Dialog, der findet auch ohne Regulierung und Regulativ statt oder eben nicht. Das Kulturjahr als Korrektiv Am gelungenen Eröffnungstag von Graz 2020 vor wenigen Tagen führte Daniel Dahm (Buchtitel: Zivile Keimzellen der Halbtagsgesellschaft, 2006) aus, dass wir die herkömmlichen Vorstellungen von rein materiellem Wohlstand überdenken mögen. Ja eh. Wirtschaftswachstum und Verbrauchssteigerungen hätten nichts miteinander zu tun. »Immaterielle Wohlstandsgüter«, wie »Kunst« im allgemeinen, so sein Zauberspruch, haben noch Entwicklungspotenzial. Ich denke, von solchen Menschen sollten wir lernen. Die Grazer Bewusstseinsindustrie kreist mittlerweile lebensweltlich für mein Dafürhalten weitgehend allerdings eher um »die Kulinarik«. »Die Kunst« im Engeren ist, im Vergleich zu 2003, an zweite Stelle gerückt. Gastroclans kämpfen um die Vorherrschaft der urbanen Räume, die »Kunst« humpelt hinterher. Möge dies Jahr als Korrektiv wirken. Kunst als Massenartikel, als Konsumartikel, das wurde in Graz 2003 propagiert und etabliert. Nun, 2020 also, geht der Artikel in ein partizipatives Projekt über. Phänomene wie urbane Lebenswelten und zivilgesellschaftliches Mitmachen sind mittlerweile im bürgerlichen Kulturkontext angekommen. Es handelt sich um ehemalige Devianzen, die ein Schattendasein fristeten, im Regelfall eher von Subkulturen gefordert wurden und nun – eine Generation später – im Zentrum stehen. »Partizipation« ist mittlerweile ein Schlagwort, ist demnach plötzlich Massenkultur, Massenartikel. Immer muss irgendwer, irgendwo abgeholt werden. Zivilgesellschaftliches Tun und hegemoniales Zusammenleben rücken ins Zentrum. Sperrige und sozialkritisch politisch

Von Hanns Koren und Kurt Jungwirth über Helmut Strobl und Gerhard Hirschmann bis heute zu Christopher Drexler und Günter Riegler ist Kulturpolitik in der Steiermark vor allem Männersache. Und das hat ihr noch nicht geschadet. FAZIT MÄRZ 2020 /// 9

Fotos: Edition Stahalm, Bigshot/Christian Jungwirth, Archiv, Teresa Rothwangl, Marija Kanizaj

Und erst das böse Q-Wort: Qualität: In einer rührenden Donald-Duck-Geschichte steht selbiger mit seinem geizigen Onkel Dagobert vor einem abstrakten Gemälde, das ihn nur deswegen begeistert, weil er keinen Kreuzer dafür bezahlt hat. Das Q-Wort poppt immer wieder auf, wenn im kulturellen Diskurs nichts weitergeht. Dass Qualität regional überall anders zu denken und formulieren ist, dass Kunst- und Kulturgenuss in Radkersburg und Schladming vollkommen anders dechiffrierbar werden muss, kann nicht oft genug gesagt werden. Die Steiermark in Ihrer Vielfalt. Das N-Wort: Nachhaltigkeit. Dies Wort möge man bitte, aus kultureller Sicht, aus dem Duden streichen. Es zählt das »Hier und Jetzt«. (Siehe oben Maribor 2012). Das G-Wort: Gefälle (Stadt–Land). Hier ist aufgrund der raumordnungsbedingten Dichte ein klares Überarbeiten unseres Denkens notwendig. Der Trend geht zum Rurbanen. Ohne Ortstafeln würde niemand wissen, wo Graz aufhört und Leibnitz anfängt. Der Kulturbegriff in den Regionen ist, wie oben gesagt, ein vielfältiger und vor allem überall anders. In Fact finding missions, die der Autor immer wieder betrieb, waren die Unterschiede frappierend. Die Welten und kulturellen Bedürfnisse zwischen Schladming, Leibnitz und Pöllau sind so weit voneinander entfernt wie Andromedanebel und Mars. Hier einen (sic!) Nenner zu finden ist beinahe unmöglich, da braucht es eine Landkarte für Regionalkonzepte und eine Strategie. Ob man die nun im Kopf hat oder zu Papier bringt, sei dahingestellt. Zu Papieren ohnehin noch später.


Fazitthema pointierte Positionen gehören momentan eher der Vergangenheit hat. Die oben skizzierte Verschiebung der Prioritäten ist auch in der Produktion evident. Es dominieren weniger die sozialrevolutionären Projekte, sondern vielmehr die lebensweltlich-partizipativen.

Der Rückzug aus der Kultur Wir haben es momentan mit einem weitgehenden Rückzug aus kulturpolitischen Fragen in vielen politischen Fraktionen zu tun. Dafür stehen die Zeichen Post-Koren, -Hirschmann, -Stingl,-Strobl und –Flecker mit den beiden momentan politischen Verantwortlichen auf Stadt- und Landesebene, Günter Riegler (siehe auch das Fazitgespräch mit ihm ab Seite 22) und eben Christopher Drexler, neue Weichen zu stellen dankenswerterweise gut. Gott meint es gut mit unserer Steiermark. Doch zurück zur oben gestellten Frage: Wem gehört die Stadt, wem das Land? Und apropos Beteiligungen von Bürgerinnen und Bürgern. Das Land Salzburg sieht sich in vielen Dingen als Vorreiter, woselbst man sich dann auch einen Kulturentwicklungsplan gegeben hat. Salzburg betrachtet sich gar als Wegbereiter in Sachen partizipativer Vorgangsweise: Künstlerische Talente sollen etwas außerhalb von »Ballungsräumen genügend Möglichkeiten bekommen, um ihre Kunst zu präsentieren« und die »Kreativwirtschaft« und die »Kunst-Szene« mögen besser zusammenfinden und voneinander profitieren. In dem 2018 veröffentlichten Papier steht allerhand drinnen. Dem Kapitel »Kulturelle Teilhabe« ist ein großer Teil gewidmet. Fraglich, ob so ein Papier für die Steiermark überhaupt erforder-

lich ist oder ob das ohnehin vorhandene Wissen der Player nicht in wenigen Schritten bündelbar und in Zielvorstellungen gießbar wäre. Wenn man sich hierzulande auf mögliche »Missionen und Visionen« einigt, wäre vielleicht jene der Kulturstrategie Chemnitz denkbar, das mir als das wohl interessanteste Projekt zu sein scheint. Als ehemalige Karl-Marx-Stadt sieht man den Prozess wohl auch dialektischer und nicht so diskursiv. Es handelt sich laut Selbstbeschreibung bei der Kulturstrategie 2018–2030 um einen dynamischen, grundsätzlich »ergebnisoffenen Prozess der Erkenntnisgenerierung«, sowohl bezüglich der Ergebnisse als auch bezüglich der Arbeitsstrukturen und Themenfelder. Kulturstrategiepapierln sind momentan überhaupt en vogue: Bern etwa gibt es sich bis 2028. Hier heißt es unter anderem schweizerisch-kryptisch: »Die Kulturstrategie formuliert Grundsätze, die bis ins Jahr 2028 Gültigkeit haben und kulturpolitische Herausforderungen sind, vier Grundprinzipien und sechs Handlungsfelder.« Und Sankt Pölten setzt überhaupt gleich auf sieben strategische Leitlinien, die es bis 2030 umgesetzt haben will. Eine davon lautet »Sankt Pölten mit Europa und der Welt verknüpfen«. Eine andere apodiktisch: »Kunst und Kultur zugänglich machen«. Hm, ja eh. Beim Überfliegen einiger weiterer zugänglicher Papiere, mit all ihnen innewohnenden Mannstunden, wird einem selbstredend recht schnell klar, dass mit Gemeinplätzen argumentiert wird. Gemeinplätze, die irgendwie ein Zusammenspiel von Wirtschaft, Tourismus, Kultur etc. generieren aber bis auf Willenserklärungen und nebulöser Ankündigungspolitik wenig aufzuweisen haben. Ja, aufweisen können, da niemand, bis auf den Zauberer

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Fazitthema Tintifax natürlich, in die Zukunft blicken kann. Das geht auch einfacher, effizienter und situationsorientierter. Nämlich im simplen Tun. Tu ma einfach!

Die nächsten vier Kulturjahre könnten ein Kompendium und Referenzwerk der Richtungsentscheidungen für die nächsten 25 Jahre werden. Ohne großangelegte Evaluierungsformeln aber mit Herz und scharfen Schnitten um Überholtes abzulegen.

Erbkrankheiten im Kulturbürgertum Das Kulturbürgertum leidet manchmal aufgrund seines Vorlebens an gewissen »Erbkrankheiten«. Eine davon ist eine gewisse Veränderungsresistenz gepaart mit Hochhalten von althergebrachten Mustern. Das hat irgendwie mit Tradition zu tun aber auch mit Fadesse und einer gewissen Unlust am Neuen. Das »Neue« gebrauche ich nicht im Sinne von Inhalten (Nackerte auf der Bühne, irgendwas mit Hackenkreuzen, etwas Hippes, Schickes, Urbanes, Queeres und andere Orchideenplantagen). Das »Neue« wäre in unserem Fall ein Brechen mit Denkstrukturen, Mustern und Abläufen in Prozessen und ein Korrigieren von Einschleifungen im kollektiven Gedächtnis eines Kulturlandstriches. Und klar: Das alles im Zeichen des Sparstifts. Mit dem magischen Dreieck (Budgetdefizit, kulturelle Identität, Erneuerung) wird man in Zukunft operieren müssen. Die nächsten vier Kulturjahre könnten ein Kompendium und Referenzwerk der Richtungsentscheidungen für die nächsten 25 Jahre werden. Ohne großangelegte Evaluierungsformeln aber mit Herz und scharfen Schnitten um Überholtes abzulegen. In diesem Sinne: Koren, Hirschmann, Stingl, Strobl, Flecker und … Das vielbeschworene »Narrativ« und das noch viel mehr beschworene »Momentum« wären momentan geradezu offensichtlich da und durch göttliche Fügung in engagierten, kulturaffinen n Kulturpolitikern gegeben.

Wir arbeiten dafür, dass die Wirtschaftskammer auch Deine Interessen vertritt und nicht nur die der Großunternehmen und Konzerne. Soziale Sicherheit für EPU und Kleingewerbetreibende muss ein Anrecht werden. Krankheit darf kein Grund für den Verlust der beruflichen Existenz sein und der Selbstbehalt für Selbstständige beim Arztbesuch muss abgeschafft werden!

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WKO-WAHLEN 3. – 5. März 2020


Mal schauen, wie aus Brocken Brücken werden. Grünen-Chef Werner Kogler zu den Koalitionsgesprächen

Fotos: SPÖ Burgenland, Archiv/Godany

Doskozil als neuer SPÖ-Superstar Dass Hans-Peter Doskozil die burgenländische Landtagswahl gewinnen würde, war zu erwarten. Und weil das auch seine SPÖ-internen Kritiker wussten, haben sie ihm die Latte bewusst hoch gelegt. Alles unter den 42 Prozent, die sein Vorgänger Hans Niessl im Jahr 2015 erreicht hat, wäre ihm als Niederlage ausgelegt worden – zurückzuführen auf das unsolidarische Verhalten Doskozils gegenüber Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Zum Vergleich: Bei der Nationalratswahl im Herbst erreichte die SPÖ im Burgenland gerade einmal 29,4 Prozent. »Wir können der Sozialdemokratie in Österreich zeigen, wie man Wahlen gewinnt«, entgegnete Hans-Peter Doskozil Anfang Jänner vor seinen Anhängern in der Oberwarter Messehalle. Und er sollte bekanntlich eindrucksvoll Recht behalten. Mit 50 Prozent und einer absoluten Mehrheit hat sich der burgenländische Landeshauptmann nicht nur völlig unangreifbar gemacht. Inzwischen gilt er in der gesamten SPÖ sogar als Superstar. Dass es zu diesem Ergebnis kommen konnte, ist freilich nicht nur Doskozils abweichender Haltung in der Migrationsfrage geschuldet. Die burgenländische SPÖ hat nämlich versprochen, den Mindestlohn für Landesbedienstete auf 1.700 Euro zu erhöhen und außerdem alle Burgenländerinnen und Burgenländer, die einen Angehörigen pflegen, beim Land anzustellen. Dass noch dazu Innenminister Karl Nehammer von der ÖVP – wenige Tage vor der Wahl – die Ansiedlung von Asylzentren in Grenznähe ankündigte, hat der SPÖ zu zusätzlichem Rückenwind verholfen. Österreich braucht eine starke SPÖ Natürlich stellt sich jetzt die Frage, welche bundespolitischen Auswirkungen das burgenländische Wahlergebnis haben wird. »Dosko« selbst zeigt überhaupt keine Ambitionen, die angeschlagene SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner beerben zu wollen. Die unglückliche Quereinsteigerin wird mit großer Wahrscheinlichkeit zeitnah nach der Wiener Gemeinderatswahl

12 /// FAZIT MÄRZ 2020

Hans Peter Doskozil: Mit unglaublichen 50 Prozent Zustimmung bei der Burgenlandwahl hat die SPÖ mit Hans Peter Doskozil einen neuen Superstar. An die Parteispitze will er trotzdem nicht. im Herbst abgelöst. Und zwar unabhängig davon, ob Bürgermeister Michael Ludwig wiedergewählt wird oder nicht. Kein Landeshauptmann tauscht seine Position gegen die eines Oppositionsführers auf Bundesebene ein. In den letzten beiden Jahren sind ja bekanntlich auch sämtliche Versuche gescheitert, den erfolgreichen Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser an die SPÖ-Spitze nach Wien zu locken. Und so wird halt Pamela RendiWagner verheizt. Dabei würde Österreich dringend eine funktionsfähige und auch erfolgreiche Sozialdemokratie brauchen; mit Politikern, denen klar ist, dass etwa die Dekarbonisierung niemals das Maß aller Dinge sein kann, sondern dass es vor allem um eine starke Wirtschaft geht, die gemeinsam mit den Arbeitnehmern einen starken Sozialstaat, aber auch den Klimaschutz finanziert. Doch wie soll die SPÖ wieder zur ge-

wohnten Stärke gelangen? Es mag einfach klingen. Doch die SPÖ muss endlich eine Antwort auf die Frage finden, warum sie bei der Nationalratswahl so massiv an die Grünen und in den ländlicheren Regionen zusätzlich noch an die Kurz-ÖVP Stimmen verloren hat. Die SPÖ musste doppelt so viele Stimmen an die ÖVP abgeben, wie sie von der kaputten FPÖ zurückgewinnen konnte. Natürlich gibt es in der SPÖ eine heftige innerparteiliche Diskussion über die Gründe für dieses Ausrinnen der Partei. Doch die wird weniger mit empirischen Belegen als mit ideologischen Überzeugungen geführt. Und so vertiefen selbst die Reformbemühungen die Krise der Partei. Die SPÖ könnte die Zeit bis zur Wien-Wahl nützen, um sich zumindest inhaltlich neu aufzustellen. Mit ihrer Forderung nach einer Erbschaftssteuer ab einer Million Euro oder jener nach einem steuerfreien Monatseinkommen bis 1.700 Euro dürfte Rendi-Wagner bei den ehemaligen SPÖWählern ziemlich richtig liegen. Was aber fehlt, ist eine deutliche Bewegung bei der Migrationsfrage und natürlich die Glaubwürdigkeit ihres Spitzenpersonals.

Gemeindestrukturreform – top oder flop? Vor einem Jahr untersuchte die von Dietrich Mateschitz finanzierte RechercheWebseite Addendum die steirische Gemeindestrukturreform; mit dem Ergebnis, dass es keine Einsparungseffekte bei den Verwaltungskosten gebe. Im Land war die Aufregung groß. Sogar der Vorwurf von Fake-News wurde erhoben. Tatsächlich hat Addendum einen Rechenfehler bei den Verwaltungskosten zugegeben. Von der Grundaussage des Beitrags, dass man sich die Gemeindefusionen wegen mangelnder Einsparungen hätte sparen können, rückte man jedoch nicht ab. Doch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und sein Vorgänger Franz Voves hatten die Reform ohnehin nie als reines Sparprojekt begründet, sondern mit der Stärkung der Gemeindeebene. Tatsächlich blieben in den Fusionsgemeinden die personellen


Politicks

MIT JOHANNES TANDL

Synergien ungenützt. Statt Mitarbeiter zu entlassen, wurden die freigewordenen Personalkapazitäten dazu genutzt, um kommunale Serviceangebote zu verbessern. Für Schützenhöfer und LH-Vize Anton Lang stellt die Gemeindestrukturreform daher nach fünf Jahren auch ohne große Einsparungen eine Erfolgsgeschichte dar. »Wir haben jetzt 286 starke und zukunftsfähige Gemeinden, die über bessere finanzielle Möglichkeiten verfügen und den Bürgerinnen und Bürgern ein umfangreicheres Service bieten können«, sagte der LH bei der Präsentation der Plattform »Zukunft Gemeinde«, die rechtzeitig vor der Gemeinderatswahl einige besonders erfolgreiche Fusionsgemeinden in den Mittelpunkt rückt. So hat sich etwa die Zahl der Gemeinden, die keinen ordentlichen Rechnungsabschluss mehr zusammenbrachten und mit Geld, das eigentlich für kommunale Investitionen vorgesehen ist, aufgefangen werden müssen, deutlich von 114 auf 26 verringert. Auch für Anton Lang überwiegen natürlich die positiven Aspekte der Reform: »Obwohl viele Vorteile erst in ein paar Jahren sichtbar werden, können wir schon jetzt eine rundweg positive Bilanz ziehen«, so Lang. Quer durchs Land sei es in den Fusionsgemeinden zu Effizienzsteigerungen, zu neuen Investitionen in die Infrastruktur oder zur Verbesserung bei der Kinderbetreuung gekommen. Der Leiter der Gemeindeabteilung im Amt der Steirischen Landesregierung, Wolfgang Wlattnig, gilt als eigentlicher Architekt der Gemeindestrukturreform. Für ihn sind viele kommunale Investitionen wie in Kindergärten, Schulen und Bauhöfe erst durch die Fusion möglich geworden, weil sich die »freie Finanzspitze« in den Gemeindehaushalten deutlich erhöht habe. Die »freie Finanzspitze« ist ein Indikator für die Investitionsmöglichkeiten der Gemeinden. Sie ergibt sich durch Abzug der Schuldentilgung vom Saldo der laufenden Gebarung. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Geld können die Gemeinden außer-

Keine Schonfrist gab es für die neue steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Wann mit dem Bau des Leitspitals für den Bezirk Liezen begonnen werden kann, ist völlig offen. halb ihrer laufenden Pflichtausgaben investieren. Wlattnig sieht aber auch noch weitere Vorteile. So stünden in den Fusionsgemeinden nun wesentlich besser qualifizierte Kandidaten für die politischen Funktionen zur Verfügung. Eine objektive Evaluierung der Gemeindefusionen gab es bisher aber noch nicht. Der Landesrechnungshof hat sich daher vorgenommen, diesbezüglich noch heuer aktiv zu werden. Untersucht werden die Kostenentwicklung, der Verlauf der Dienstleitungsniveaus und die Wirtschaftlichkeit der steirischen Gemeinden. Bogner-Strauß und ihr schwieriges Ressort Mit dem Gesundheitsressort hat Juliane Bogner-Strauß von ihrem Vorgänger Christopher Drexler die Spitäler und die Pflege – die wohl heißesten Eisen unter den Landeskompetenzen – geerbt. Erleichtert wird ihr diese Aufgabe aber durch die Rückkehr der SPÖ zu den im »Regionalen Strukturplan Gesundheit« vereinbarten Zielen. Und dazu gehört auch der Bau eines neuen Krankenhauses im Bezirk Liezen. Die Notwendigkeit eines Leitspitals als

Ersatz für die bestehenden – personell kaum mehr auszustattenden – Häuser in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming steht aus medizinischer Sicht völlig außer Zweifel. In der Region herrscht aber nach wie vor ein Kirchturmdenken, das von der FPÖ, den Grünen und den Kommunisten geschickt mit großem Populismus befeuert wird. Zuletzt richtete etwa die FPÖ eine dringliche Anfrage an Bogner-Strauß. In ihrer Beantwortung unterstrich die Landesrätin, dass Bodenuntersuchungen ergeben hätten, dass das von den Experten als Spitalsstandort präferierte Grundstück in Stainach grundsätzlich bebaubar sei. Im Gutachten werde jedoch ein Pfahlsystem empfohlen. Wann mit dem Bau begonnen werden kann, ist nun von der naturschutzrechtlichen Prüfung abhängig. Die Dauer wird etwa auf ein Jahr geschätzt. Weil das Ergebnis aber so oder so weitere Einwände nach sich ziehen wird und auch weil der Wachtelkönig wieder aufgetaucht sein soll, kann sich der Baubeginn noch lange hinziehen. Der Wachtelkönig hat im Ennstal bekanntlich schon viel größere Projekte gestoppt als ein relativ einfach zu errichtendes Krankenhaus. FAZIT MÄRZ 2020 /// 13


Recht haben

Politik

BAU: Gewährleistung bei „versteckten“ Mängeln

Foto: kskp.at

Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. KSKP Rechtsanwälte, 8010 Graz, Am Eisernen Tor 2/II Telefon 0316/8525850, kskp.at

14 /// FAZIT MÄRZ 2020

VP-Klubobfrau Barbara Riener fordert ein gemeinsames überparteiliches Vorgehen der Landtagsparteien in Klimaschutzfragen.

Überparteiliches Bemühen für Klimaschutz notwendig

D

ie ÖVP und die SPÖ zeigten sich sehr überrascht vom Vorpreschen der Opposition in Klimaschutzfragen. So habe es zwischen allen Landtagsparteien die Vereinbarung gegeben, dem Klimaschutz höchste Priorität einzuräumen und überparteilich vorzugehen. „Bei den ersten Klimagesprächen letzten Donnerstag gab es zwischen allen Parteien das Agreement, dass der Klimaschutz höchste Priorität haben muss und dass die Akzeptanz für die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele nur durch ein gemeinsames, überparteiliches Vorgehen erreicht werden können. Nun haben aber neben den Grünen auch die Freiheitlichen und NEOS in der heutigen Landtagssitzung alleinige Entschließungsanträge, ohne vorherige Information und Absprache, zum Thema Klimaschutz eingebracht. „‚Alle ziehen an einem Strang‘ sieht anders aus“,

so die Klubobleute Barbara Riener (ÖVP) und Hannes Schwarz (SPÖ). „Am Beginn der neuen Gesetzgebungsperiode wurde von uns der Unterausschuss Klimaschutz eingesetzt, der Raum bieten soll für Diskussionen mit Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien auf diesem Gebiet. Die Grünen erwecken für sich gerne den Anschein, den Klimaschutz alleine gepachtet zu haben. Fakt ist aber, dass Klimaschutz uns alle etwas angeht und jede und jeder von uns einen Beitrag leisten muss. Daher können wir auch nur gemeinsam eine hohe Akzeptanz der Maßnahmen erreichen! Ein Antrag der Grünen liegt sowieso bereits gleichlautend im Unterausschuss, demzufolge werden wir alle Entschließungsanträge ablehnen“, erklären die VP- und SPÖ-Klimaschutzsprecher Franz Fartek und Gabriele Kolar.

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Oft stellt sich die Frage, inwiefern hinsichtlich „versteckter“ Mängel und Mangelfolgeschäden die Möglichkeit zur Geltendmachung der Gewährleistung besteht. Auch die Frage, inwiefern ein Verbesserungsversuch Einfluss auf den Lauf der Gewährleistungsfrist hat, wird behandelt. Der Oberste Gerichtshof hatte in einem Fall zu entscheiden, in dem der Kläger eine Reihenhaushälfte von den beklagten Unternehmern kaufte. Im Kaufvertrag wurden die Gewährleistungsansprüche auf den Käufer mit schuldbefreiender Wirkung für die Verkäufer übertragen. Erst nach dem Einzug wurde ein „versteckter“ Mangel, nämlich eine undichte Fuge zwischen Kelleraußenwand und Fundamentplatte festgestellt. Trotz Versuchen diesen Mangel zu beheben, kam es wiederholt zu Wasserflecken unter der Stiege und im Heizraum. In weiterer Folge wurden auch Mängel am Dachboden des Hauses festgestellt. Ein Gewährleistungsausschluss gegenüber Konsumenten ist nach ständiger Rechtsprechung unwirksam. Eine „schuldbefreiende“ Wirkung der Übertragung der Gewährleistungsansprüche trat daher im Fall des OGH nicht ein. Der Kläger konnte sich daher zu Recht auf die Gewährleistung gegenüber der beklagten Unternehmer berufen. Die Gewährleistungsfrist (drei Jahre) beginnt laut Gesetz mit dem Tag der Ablieferung der Sache. Einer anderen Ansicht folgend, soll die Frist erst bei Erkennbarkeit des Mangels zu laufen beginnen, wenn der Mangel einer ausdrücklichen Zusicherung widerspricht. Die Begründung erscheint nachvollziehbar, da die Gewährleistungsfrist ansonsten vielleicht schon abläuft, bevor der Mangel erkannt werden kann. Dem steht jedoch entgegen, dass Mängel, die offensichtlich sind, ohnehin keine Mängel im gewährleistungsrechtlichen Sinne sind oder durch die Übernahme genehmigt werden. Eine Verlängerung der Gewährleistungsfrist kommt daher nur in Betracht, wenn ausdrücklich z.B. eine bestimmte Haltbarkeitsdauer versprochen wurde. Ein Verbesserungsversuch setzt die Rechtslage hinsichtlich der Gewährleistung auf den Stand vor Ablieferung zurück. D.h. die Gewährleistungsfrist beginnt (nur!) für den „verbesserten“ Mangel neu zu laufen. Der Verbesserungsversuch hinsichtlich der undichten Stelle im Keller hatte daher keine Auswirkung auf den Lauf der Gewährleistungsfrist bezüglich des erst später entdeckten Mangels am Dachboden. Diesbezüglich war die Gewährleistungsfrist bereits abgelaufen. Auch Mangelfolgeschäden (Schäden, die aufgrund eines vorhandenen Mangels erst unter Einwirkung von externen Einflüssen auftreten), wie z.B. die Wasserflecken im Fall des OGH, sind vom Recht auf Gewährleistung nicht umfasst.


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Graz hat's

Elektrifizierung der GKB

Gibt es ein Umtauschrecht?

Die weitreichenden Pläne für die Elektrifizierung und den Ausbau der GKB-Bahninfrastruktur im Großraum Graz und der Weststeiermark nehmen nun erste Formen an. Landesverkehrsreferent Anton Lang und GKB-Gen.-Dir. Franz Weintögl informierten am 13. Jänner in einer Pressekonferenz über den Start der Elektrifizierung. Weintögl freut sich sehr über diesen ersten Schritt in der Umsetzung der Ausbaupläne für die GKB und hält fest: „In Kombination mit der mehrfachen Anbindung an die Hochleistungsstrecke der Koralmbahn eröffnet dies völlig neue Möglichkeiten für den Personen- und Güterverkehr. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Mobilitätsangebot für die Menschen und die Wirtschaft in der Region zu schaffen.“

AK-Expertin Maria WollersbergerLinder antwortet:

Perfekter Auftakt zum Grazer Messejahr

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Einen besseren Start in die Bausaison hätten sich all die Renovierer, Sanierer und Bauherren, die Ende Jänner an vier Tagen Als 2019 so früh wie noch nie auf der Messe Graz herumam Flughafen Graz der milschwirrten, gar nicht wünschen lionste Passagier gefeiert werkönnen. Über 500 Top-Ausstelden konnte, war klar, dass ein ler gaben ihr Bestes und boten neuer Rekord ins Haus steht. rund 40.000 Besuchern beste Nach dem eindrucksvollen Plus Beratung zu Themen wie Bauvon 7,5 Prozent im Jahr 2019 Josef Göbel stoffe, Einrichtung, Gartenfreut man sich, dass der Rekord Josef Göbel GmbH, gestaltung oder Finanzierung. nicht nur gehalten, sondern um Fladnitz an der Teichalm „Die Häuslbauermesse ist der 0,58 Prozent gesteigert werden „Ich gehe selbstverständlich perfekte Auftakt für ein erfolgkonnte. Während in der Linie wählen, weil ich als Unternehmer an der wirtschaftlichen reiches Messejahr 2020. Tauein leichtes Minus von 0,15 ProAusrichtung unseres Landes sende wissbegierige Gesichter zent verzeichnet wurde, konnte beteiligt sein will!“ tummelten sich über unsere der Charterbereich um 5,48 H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC SELBST WIRTSCHAF TSK AMMERWAH L VON VERSTÄNDLIC 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH WÄHLEN DLICH VERSTÄN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLEN35.000 m² große AusstellungsProzent zulegen. TSK AMMERWAH VERSTÄN DLICH L VON SELBST VERSTÄFlughafenSELBST 3.–5. MÄRZ 2020 WÄHLEN NDLICH WÄHLE DLICH VERSTÄN N SELBST SELBST VERSTÄ NDLICH WÄHLE N SELBST2020 SELBST VERSTÄN DLICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 WIRTS L VERSTÄ NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS EN SELB WIRTS CHAFT SKAMM ERWAH NDLICH 2020 WÄHL L WÄHLE LICH RWAH N TÄND SKAME fläche. Ein großes Dankeschön GF Gerhard Widmann: 2020 WIRTS CHAFT „Trotz VON 3.–5. MÄRZ WÄHL EN SELB ST VERS WAHL LICH AMMER TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC VON 3.–5. MÄRZ 2020 LICH WÄHL EN SELB SELB ST VERS TÄND WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL VON 3.–5. MÄRZ 2020 WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL AMMER INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL HAFTSK gilt unseren Ausstellern, die der vielen Herausforderungen 2020 WIRTSC MÄRZ VON 3.–5. WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL auch heuer wieder auf Topund der sich verschlechternJetzt Wahlkarte Qualität gesetzt haben“, freut den Wirtschaftslage haben beantragen! sich Alexandra Schäfer, Leiterin wir ein kleines Plus und somit Alle Infos unter der Messe Graz. einen neuen Passagierrekord wko.at/stmk/wahl erreicht. Das ist für uns eine AK-Hotline T 05 7799-0 große Freude und eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit.“ © Christine Wiener Photography

Passagierrekord für den Flughafen Graz

16 /// FAZIT MÄRZ 2020

Fotos: GKB / Motschnik, Oliver Wolf, MCG / Kurt Remling,

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Nein, es gibt kein gesetzliches Recht auf Umtausch. Ein Umtausch ist nur in jenen Fällen möglich, in denen das Unternehmen dies ausdrücklich, beispielsweise auf der Rechnung, festgehalten hat. Dabei muss beachtet werden, dass an einen Umtausch auch Bedingungen wie die Unversehrtheit des Produktes, eine Frist oder die Vorlage des Kassenbons geknüpft sein können. Umtausch bedeutet auch nicht, Ware zurück ist gleich Geld zurück. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Umtauschmöglichkeiten und lassen Sie sich diese gegebenenfalls auf dem Kassenbon schriftlich bestätigen.


Foto: Kurt Remling

Neueröffnung von Amedia-Hotel Das neue Amedia Express Graz Airport öffnete nach den Standorten in Linz und Wels mit Anfang Februar seine Pforten. Auf dem rund 3.700 m2 großen Grundstück beim Flughafengelände in der Flughafenstraße 23 in Feldkirchen hat Amedia ein Airport Express Hotel mit 89 Doppelzimmern auf vier Etagen mit den gewohnten Amedia-Standards gesetzt, die alle Anforderungen von Businessgästen und Vielreisenden erfüllen. Neben der optimalen Verkehrsanbindung überzeugt das neue Amedia Express Airport Hotel auch in seiner Gestaltung. Die von Designer Christian Bogner mit Simone Sikora-Gutsche entworfene Hotellobby fasziniert, wie auch das neue Amedia Hotel in Linz, mit seiner einzigartigen Bar.

Fotos: Graz Tourismus / Hannes Loske, Amedia Hotel GmbH, Verein Fratz Graz, Gaberszik

Schüler präsentieren das „Alt-mach-neu-Mobil“ Im Jahr 2018 hatte die 4b-Klasse der Volksschule Graz-Rosenberg mit ihrer Idee zum „Alt‐Mach‐Neu‐Park“ den Young Visions‐Award verliehen bekommen – nun ist „Schrotty und Engy“, das Alt-mach-neu-Mobil gestartet und wird seine Runden durch die Steiermark ziehen. Bei den „Schrotty und Engy“-Aktionen können die Kinder und Jugendlichen mit diversen Altmaterialien und Altteilen „spielen“, basteln und daraus neue Dinge bauen – mit dem Ziel, Ressourcenschonung auf kreative und spielerische Art zu erlernen. Möglich gemacht wurde das tolle und nachahmenswerte Projekt durch die Unterstützung des Landes Steiermark, der Energie Steiermark, von Saubermacher, Spar Österreich, Drei und Afry.

Erneutes Rekordjahr für Autohaus Ford Gaberszik Da alle guten Dinge ja bekanntlich drei sind, freut sich das Grazer Traditions-Autohaus Ford Gaberszik darüber, im vergangenen Jahr 2019 zum dritten Mal in Folge die 1.000er-Marke an verkauften Neuwagen innerhalb eines Jahres geknackt zu haben. 1.073 abgesetzte Neufahrzeuge der Marke Ford sowie mehr als 500 veräußerte Gebrauchtwagen bedeuten einen neuen Rekord für das Familienunternehmen. Den 1.000. brandneuen Ford hat gegen Ende Dezember die Firma Possert, ein Dachdeckerbetrieb aus Hitzendorf, von Verkaufsberater Georg Högler übernommen. Daniel und Burgi Possert freuen sich sehr über ihren neuen Geschäftspartner und Österreichs meistverkauften Pick-up, einen brandneuen Ranger.

Nächtigungsrekorde für die Stadt Graz

Die Nächtigungszahlen für Graz von 2019 bringen mit 1.250.513 Nächtigungen einen neuen Bestwert. Das Ergebnis liegt um 10,7 Prozent über dem von 2018. Die Zahl der Ankünfte mit 701.423 bedeutet ebenfalls einen Rekordwert und damit ein Gästeplus von 10,6 Prozent im Vergleich zu 2018. Der durch Nächtigungen generierte Tourismusumsatz betrug 2019 circa € 236.250.000. Graz Tourismus-GF Dieter Hardt-Stremayr: „Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, Graz immer stärker als interessantes Städtereiseziel zu positionieren. Mit dem Kulturjahr unterstreicht Graz die Kompetenz im Kulturbereich und wartet auch im Jahr 2020 mit vielen hochkarätigen Veranstaltungen in unterschiedlichen Genres auf.“

Expertentipp Boris Papousek, GF von Energie Graz

Wie bewähren sich die Photovoltaik-Lösungen der Energie Graz für Mehrparteienhäuser und steht der weitere Ausbau auf Ihrer Agenda? Die Nutzung der Dachflächen von Mehrparteienhäusern für PV-Anlagen wird hervorragend angenommen – sowohl von den Bauträgern, die ihre Gebäude damit aufwerten, als auch von den Bewohnern selbst. Es ist eine Win-win-Situation. Durch den Entfall der Netzgebühren für PV-Gemeinschaftsanlagen können rund 30 Prozent des Strombedarfs auf ökologisch nachhaltige Weise und zu attraktiven Preisen abgedeckt werden. Rund 200 Haushalte nutzen bereits das Modell „Unser Eigenstrom“ der Energie Graz. Es sind derzeit zehn Anlagen in Betrieb, weitere zwölf sind für das laufende Jahr geplant. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich über unser „Solaranleger“-Modell an Großanlagen zu beteiligen.

Die Anzahl von E-Fahrzeugen wächst in Graz stetig, wie hält der Ausbau der Infrastruktur Schritt? Wir gehen davon aus, dass die Elektromobilität einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2- und Schadstoffemissionen leisten wird. Als Partner der Stadt sehen wir es als unsere Aufgabe, für die entsprechende Ladeinfrastruktur in Graz zu sorgen. Derzeit betreibt die Energie Graz 50 öffentliche Ladepunkte in Graz, u. a. bei der WKO, beim Raiffeisen Sportpark oder bei „Wohnen am Stadttor“ in Liebenau. Zunehmend werden auch Schnellladestationen mit 50 kW errichtet. Weitere rund 20 Ladepunkte stehen exklusiv für E-Taxis zur Verfügung. Die Energie Graz ist auch Betreiber der tim-Ladepunkte für E-CarSharing. FAZIT MÄRZ 2020 /// 17


Kurz & News

Die Bauernbundballweine sind gekürt

ÖBB sucht Lehrlinge in der Steiermark

© Bernhard Bergmann

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Andreas Halwachs Stahl- und Fahrzeugbau Grabner GmbH, Hartberg

Steirische S-Bahn weitet ihr Angebot aus

Bei der S-Bahn Steiermark wird weiterhin massiv in die Attraktivierung des öffentli„Ich gehe selbstverständlich chen Verkehrs investiert und wählen, weil wir Unternehmer so aktiv für den Umstieg vom für uns selbst die beste Berufsgruppenvertretung Auto hin zu den steirischen sind!“ Öffis geworben. „Die S-Bahn H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC ist ein wichtiger Bestandteil VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH VERSTÄN DLICH WÄHLEN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLEN TSK AMMERWAH L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST VERSTÄN DLICH WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST L 2020 VERSTÄ NDLICH WÄHLE N SELBST LICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAHder WIRTS WÄHL EN VERSTÄ NDLICH TÄND LICHMobilität. steirischen Wir WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 EN SELB NDLICH WÄHL WÄHLE N LICH TÄND TSKAM ERWAH L 2020 WIRTS WÄHL EN SELB ST VERS WAHL VON 3.–5. MÄRZ 2020 LICH AMMER TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB 2020 STÄN DLICH WÄHL EN AMMER WAHL VON 3.–5. MÄRZ HAFTSK werden sie weiter ausbauen WIRTSC 2020 HL VON 3.–5. MÄRZ WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL und attraktivieren“, verspricht Jetzt Wahlkarte LR Anton Lang für die kombeantragen! menden Jahre. Vor allem im Alle Infos unter Bereich der S-Bahn ist das wko.at/stmk/wahl Fahrplanangebot so stark ausgeweitet worden wie nie seit ihrem Start 2007. 18 /// FAZIT MÄRZ 2020

53 Weine konkurrierten bei der Verkostung in den traditionsreichen Kategorien Weißburgunder und Zweigelt um den heiß begehrten Titel „Bauernbundballwein 2020“. Eine fachkundige Jury unter Weinbaudirektor Werner Luttenberger und Bauernbund-Direktor Franz Tonner machte es sich auch heuer nicht leicht, die besten Weiß- und Rotweine aus den eingereichten Sorten zu küren. Nach langem Entscheidungsprozess stehen nun die Sieger fest: Der beste Weißburgunder kommt vom Weingut Pock aus Straden und der beste Zweigelt von Strablegg-Leitner aus Eichberg-Trautenburg. Ihre Weinflaschen zieren auch heuer wie jedes Jahr originelle Etiketten des steirischen Künstlers Wolfgang Garofalo.

Steirisches Know-how für stärkste Schneeschleuder

Mit der Neuanschaffung der weltweit leistungsstärksten Schneeschleuder Schmidt Beilhack HB100S sind die ÖBB in Zukunft selbst für die schwierigsten alpinen Wetterverhältnisse im Winter gerüstet. Das Know-how des österreichischen Systemspezialisten PJM war für Akustik, Bremse, Fahrtechnik und Betriebsfestigkeit gefragt. „Ein Sonderfahrzeug in dieser Dimension braucht eine besonders genaue Projektplanung, da es eine Einzelkonstruktion ist. Eine zusätzliche Herausforderung war, dass die Zulassung für Österreich und das deutsche Streckennetz gefordert war“, erklärt Martin Joch, CEO von PJM. „Unsere langjährige und internationale Erfahrung als Komplettanbieter kam uns da sehr zugute.“

Neujahrsempfang der Bank Burgenland

In den prachtvollen und wunderschönen Räumlichkeiten der Generaldirektion der Grazer Wechselseitigen Versicherung in der Grazer Herrengasse wurde am 9. Jänner auch heuer wieder der traditionelle Neujahrsempfang der Bank Burgenland gefeiert. Landesdirektor Manfred Huber und sein Team konnten wieder zahlreiche Gäste zu dieser wunderbaren Veranstaltung mit kulinarischen Köstlichkeiten begrüßen. Die Filiale Graz, die nächstes Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern wird, blickt diesmal wieder auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.

Fotos: Werner Krug, Arthur, Bank Burgenland, PMJ, Andreas Scheiblecker

Im Herbst dieses Jahres nehmen die ÖBB in der Steiermark wieder rund 100 neue Lehrlinge auf – gesucht sind Jugendliche mit den Berufswünschen Mechatroniker sowie Büro- oder Mobilitätsservicekaufleute. Ein Großteil davon wird in den ÖBB-eigenen Lehrwerkstätten in Graz und Knittelfeld ausgebildet. Für 2020 stehen dort insgesamt 91 Lehrstellen zur Verfügung. Die Lehrberufe reichen von Elektrotechnik – Anlagen- und Betriebstechnik, Metalltechnik – Maschinenbautechnik bis hin zu Gleisbautechnik. Alle Informationen zu Ausbildung und Bewerbung sind unter karriere.oebb.at zu finden. Die ÖBB-Ausbildungsplätze sind begehrt, deshalb sollte man sich mit der Bewerbung nicht mehr allzu lange Zeit lassen.


Im Anlassfall vorbereitet sein

Foto: Foto Fischer

Was ist Ihr aktuelles Projekt? Wir setzen auch dieses Jahr wieder auf Information und das persönliche Gespräch. Derzeit organisieren wir unsere erste eigene Informations-Messe mit dem Namen „Ω Omega – Am Ende des Weges“ rund um das Thema Bestattung, die am 21. und 22. März 2020 im Schloss St. Veit in Graz-Andritz stattfinden wird.

Vortragende und Gastgeber der Mobilitäts-Enquete in der Wirtschaftskammer Steiermark

Enquete zur Zukunft der Mobilität in Graz

Was erwartet die Besucher dort? Die Besucher haben bei unserer umfangreichen Veranstaltung die Möglichkeit, sich bei den Ausstellern über Bestattungsarten, Trends und Neuigkeiten im Bestattungswesen, Floristen, Steinmetze sowie Notariatsangelegenheiten, aber auch über Bestattungsvorsorge zu informieren. Daneben wird es laufend Vorträge zu allen diesen Themen mit interessanten und kundigen Referenten geben. Alle Informationen findet man auf unserer Homepage: bestattung-wolf.com im Newsbereich.

D

as Ziel der Enquete, die gemeinsam mit der Sparte Transport und Verkehr und der Jungen Wirtschaft organisiert wurde, war es, aktuelle Informationen zu liefern, andererseits aber Impulse für eine rasche Umsetzung von Infrastrukturprojekten zu setzen. Über 300 Teilnehmer, unter ihnen LR Barbara Eibinger-Miedl und WKO-Präsident Josef Herk, konnten sich bei sieben Impulsreferaten ein Bild zu Herausforderungen und Lösungsansätzen einer funktionierenden Mobilität in Graz machen. Dabei wurde ein breiter Bogen von Metrolinien bis hin zu Begegnungszonen oder Radhighways gespannt. Die Herausforderung ist offensichtlich: „Die stetige Weiterentwicklung von Mobilität ist eine Grundvoraussetzung, um als Wirtschafts- wie auch als Lebensraum attraktiv zu bleiben“, erläuterte Regionalstellenobmann Paul Spitzer und ergänzte: „In den

letzten Jahren hielt aus unserer Sicht der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nicht mit dem Wachstum der Stadt mit.“

Gezielte Maßnahmen Als konkrete Themen sieht die WKO Graz als vorrangig: Sicherstellung einer Kofinanzierung durch Land und Bund, um der zweitgrößten Stadt Österreichs gerecht zu werden. Das größte Potenzial zur Reduzierung des Pkw-Verkehrs erkennt die WKO in Maßnahmen, die den Umstieg für Berufspendler auf den öffentlichen Verkehr erleichtern. Dessen Ausbau hat daher höchste Priorität, und neben dem Ausbau der innerstädtischen ÖV-Infrastruktur sind dazu Investitionen in ein Park-&-Ride-Netz im Umfeld der S-Bahn ebenso nötig wie ein weiterer Ausbau von Mikro-ÖV-Systemen im Umland von Graz, erläuterte Regionalstellenleiter Viktor Larissegger.

Foto: Bestattung Wolf

Das enorme wirtschaftliche und demografische Wachstum des Großraums Graz erfordert den Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur. Aus diesem Grund hat die WKO Regionalstelle Graz am 20. Jänner eine große Mobilitätsenquete zur Anpassung der Verkehrsinfrastruktur in Graz veranstaltet.

Volker Wohlgemuth, Abteilung Werbung und Marketing der Bestattung Wolf Welches Publikum möchten Sie damit ansprechen? Dieses schwerwiegende Thema betrifft uns alle und wir freuen uns daher auf Besucher aller Altersklassen. Ein Mehr an Wissen zu diesem Thema soll dabei helfen, im Anlassfall darauf vorbereitet zu sein, richtig zu reagieren und auf nichts zu vergessen. Besonders interessant wird es sicherlich auch für die Besucher, die ihr Begräbnis nach eigenen Vorstellungen selbst planen und dafür vorsorgen möchten. Gerade im Bereich der Vorsorge wird das Interesse der Leute immer größer. Selbstbestimmung, Sicherheit und Entlastung werden generell immer wichtiger. FAZIT MÄRZ 2020 /// 19


Die modernisierte Stadthalle bietet den entsprechenden Rahmen für Großveranstaltungen der Wirtschaft.

MCG – Start in einen Frühling voller Events

Welche Highlights am Unterhaltungssektor bieten Sie dem Publikum in den kommenden Monaten? Nach dem beachtlichen Publikumserfolg der Ausstellung „Große Meister“ und der Häuselbauermesse Ende Januar starten wir wieder mit einer Reihe von musikalischen Höhepunkten in die Frühjahrssaison. Am 28. Februar gastiert das erfolgreiche Duo Pizzera & Jaus in der Stadthalle, das leider aufgrund der großen Nachfrage schon längst ausverkauft ist. Weiter geht es am 21. März mit den dreifachen Grammy Award-Gewinnern „Pentatonix“, die weltweit bereits über 10 Millionen Alben verkauft

haben. Auf dem Show-Sektor bieten wir am 9. April mit „Beat it!“ die international erfolgreiche Musical-Hommage an Michael Jackson, sowie am 10. April „That’s Life“ – das Frank Sinatra Musical. Vor dem Sommerbeginn gibt es am 20. Mai noch einen Auftritt von Rainhard Fendrich und von 13. bis 14. Juni das Spektakel „Cavalluna“ – eine faszinierende Symbiose aus Reitkunst, Akrobatik, Tanz und Musik. Welche Fachveranstaltungen sind für Wirtschaftstreibende interessant? Neben der vielfältig informativen Frühjahrsmesse ist natürlich die Gründermesse am 28.

Der neu gestaltete VIP-Club in der Eishalle Liebenau strahlt eine gediegene Atmosphäre aus. 20 /// FAZIT MÄRZ 2020

März ein absoluter Pflichttermin für alle jene, die sich beruflich und wirtschaftlich selbstständig machen wollen. Hier gibt es nicht nur jede Menge neuer Kontakte, die optimale Gelegenheit, essenzielle Hilfestellungen und Informationen von Profis für einen erfolgreichen Start ins Unternehmertum zu bekommen – kompakt an nur einem Tag. Tipps und Tricks aus der Praxis von etablierten, erfahrenen Unternehmen können jungen Start-ups ihr Vorhaben um ein Vielfaches erleichtern. Hier kann man sich von Finanzierungsprofis, Versicherungsanbietern, Serviceberatern der WKO und der SFG, B2B-Dienstleistern und Marketingexperten beraten lassen. Eine hochkarätige, österreichweit größte Fachmesse haben wir am 18. und 19. April mit „Trends of Beauty“, bei dem Branchentreffpunkt stehen Kosmetikprodukte, Nageldesign und -pflege, Naturkosmetik sowie basische Lebensmittel und Körperpflegeprodukte, Anti-Aging, professionelle Fußpflege und vieles mehr im Mittelpunkt. Was gibt es abseits des Veranstaltungsbetriebes über Ihre Aktivitäten zu berichten? Wir haben auch dieses Jahr wieder eine umfangreiche

Wertschöpfungsstudie in Auftrag gegeben, die in den kommenden Wochen präsentiert werden wird. Ich darf schon so viel verraten, dass die Ausgaben pro Besucher auch diesmal deutlich angestiegen sind und in Summe einen bedeutenden Millionenbetrag zur Wirtschaftsleistung der Stadt Graz beitragen. Im vergangenen Jahr haben wir umfangreiche Investitionen in die neuen flexibel aufstellbaren Sitztribünen sowie ein hochmodernes und energieeffizientes Beleuchtungssystem der Stadthalle getätigt, was uns in die Liga der Tophallen Europas katapultiert hat. Die Umbauten in der grundlegend modernisierten Eishalle wurden mit der Neugestaltung des VIP-Clubs abgeschlossen. Was in der kommenden Zeit ansteht, ist der Neubau der Trainingshalle mit Shooting Range. Durch deren Verlegung nach hinten wird zwischen dem Fußballstadion und der Eishalle ein Forum für u. a. für Public Viewing geschaffen, während die Erweiterung der Tiefgarage eine Verbesserung des Parkplatzangebotes bringen wird.

Anzeige Fotos: Marija Kanizaj, MCG / Krug

Neben der traditionellen Frühjahrsmesse haben die zahlreichen Locations der Messe Congress Graz in den kommenden Monaten auch wieder eine Fülle an interessanten Veranstaltungen zu bieten, mit der bewährten und doch stets neuen Mischung von informativen Fachmessen und Ausstellungen, farbenfrohen Events und viel Musik, weiß MCG-CEO Armin Egger zu berichten.




Fazitgespräch Von Peter K. Wagner und Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder

Kultur der Finanzen

Der Grazer Finanz- und Kulturstadtrat Günter Riegler über Autos,

die die Stadt verließen, urbane Investitionen und Kompromisse.

FAZIT MÄRZ 2020 /// 23



Fazitgespräch

Das Büro von Günter Riegler liegt im 3. Stock des Rathauses. Von den großzügigen Fenstern aus bietet sich eine gute Aussicht auf den Grazer Hauptplatz und den Schloßberg. Und hinter dem Schreibtisch des Finanz- und Kulturstadtrats tun sich noch weitere Perspektiven auf. Eine große weiße Regalwand beherbergt allerhand Druckwerke, die nicht zuletzt von der Kulturaffinität des ehemaligen Direktors des Stadtrechnungshofs zeugen. Wie auch die Bilder an der Wand. Links und rechts neben dem Eingang finden sich Bildnisse der Künstlergruppe »G.R.A.M.«. Es sind inszenierte und doch authentisch wirkende Nachstellungen bekannter Zeitzeugnisse, die fotografisch festgehalten wurden. Neben dem imposanten Bücherregal findet sich ein Gemälde der österreichischen Künstlerin Matta Wagnest, das als Leihgabe der Stadt Graz die Bürowand schmückt.

Die Stadt Graz hat das Jahr 2020 zum Kulturjahr erhoben. Um 5 Millionen Euro wurde das Budget erhöht, 94 Projekte wurden infolge eines öffentlichen Aufrufs ausgewählt, in allen 17 Bezirken der steirischen Landeshauptstadt soll in diesem Jahr vor allem der öffentliche Raum bespielt werden. Grund genug für Fazit, den zuständigen Stadtrat zum ausführlichen Gespräch zu bitten. Fast zwei Stunden nimmt er sich an einem Montagvormittag Zeit, um sich unseren Fragen zu stellen.

FAZIT MÄRZ 2020 /// 25


Fazitgespräch

Ich glaube, dass es unsere Aufgabe als Politik ist, nicht nur dem Wählerwillen nachzulaufen, sondern manchmal auch vorauszugehen. Günter Riegler

Herr Riegler, die Stadt Graz hat 2020 zum Kulturjahr ausgerufen und das Jahr 2021 zum Sportjahr. Das sind Bereiche, in denen Verantwortliche gerne von zu wenig Mitteln sprechen. Sind die Mottojahre auch Vehikel, um 2022 wiedergewählt zu werden? Also sozuagen Panem et circenses? [lacht] Nein, ich glaube, dass es gerade in einer Stadt wie Graz mit einem hohen Wachstum und vielen neuen Bevölkerungsgruppen aus unterschiedlichsten Kulturen sinnvoll ist, zusätzliche Geldmittel freizumachen, damit man gerade die neu hinzugekommenen Menschen abholt. Wenn man den Kulturbereich rechnerisch nachvollzieht, liegen wir in den letzten zehn Jahren bei den Kulturausgaben pro Kopf nicht im Spitzenbereich Österreichs. Wir sind eher schleichend zurückgefallen. Unser Ziel war es, da entgegenzusteuern. Einerseits durch das Sonderbudget für das Kulturjahr und dadurch, dass wir jährlich überproportional in Bildung, Kultur und Wissenschaft investieren. Statt zwei Prozent Erhöhung erhöhen wir in diesen Bereichen um drei Prozent pro Jahr. Worauf wir auch hinauswollten bei dieser Frage: Die Grazer Kulturszene der Stadt Graz gilt derzeit tendenziell als ÖVP-kritisch. Und noch mehr als schwarz-blau-kritisch. War das ein Mitgrund für das Kulturjahr? Es steht außer Streit, dass Kulturausgaben sollen nicht primär dem Politiker gefallen, sondern man vertritt die Bürger. Man wählt ein Kulturprogramm aus und gibt Geld dorthin, wo man besonders große Förderungshebel hat. Es ist kein Kriterium für die politische Entscheidungsfrage in der Kultur, ob der einzelne Theatermacher privat ÖVP wählt. Und es hat auch kein Kriterium zu sein.

Fünf Millionen Euro beträgt das zusätzliche Kulturbudget im heurigen Jahr. Wie nachhaltig ist diese Idee? Wir haben uns ganz bewusst entschlossen, dieses Jahr in Erinnerung an 2003 zu einem Kultur- und – die Betonung auf die Facette ist mir wichtig – Wissenschaftsjahr zu erheben. Es ist zunächst einmal ein Einzelereignis, aber ich habe es als durchaus politische Frage für mich auf die Agenda genommen, dass wir im heurigen Jahr zu einer Entscheidung kommen, ob wir das Jahr als Solitär stehen lassen wollen. Wobei die Nachhaltigkeit nicht zwangsläufig aus der Wiederkehr folgen muss. Die Nachhaltigkeit kann auch daraus folgen, dass wir in der Bevölkerung ein größeres Bewusstsein für kulturelle, künstlerische, aber auch stadtplanerische Fragestellungen haben. 26 /// FAZIT MÄRZ 2020

Stadtplanerisch ist ein gutes Stichwort. Viele Projekte haben es geschafft, eines kam nicht zur Umsetzung: Das Forum Stadtpark hatte »Als die Autos die Stadt verließen« vorgeschlagen. Für 168 Stunden – genau eine Woche – sollte ein großer Teil von Graz vollkommen von Autos befreit und kurzfristig zu einer Parklandschaft werden. Der Programmbeirat stimmte zu, nicht aber die ÖVP-FPÖ-Stadtregierung. Warum hat es das Projekt nicht geschafft? Nur damit wir wissen, wovon wir reden: Die Sperre wäre im Bereich vom Möbelhaus Lutz bis zum Kalvariengürtel und vom Bahnhofsgürtel bis zum Landeskrankenhaus gewesen. Mir hat die Idee gut gefallen, aber manche politische Initiativen kann man zum richtigen oder zum falschen Zeitpunkt machen. Zum falschen Zeitpunkt wären sie eher kontraproduktiv und verzögern Dinge. Ich war angetan vom Vorschlag, weil es ein halbes Jahr Vorbereitung gegeben hätte. Man hätte die gesamte Bevölkerung darauf sensibilisiert, dass nicht aus heiterem Himmel der Verkehr innerhalb dieses Gebietes zur Ruhe kommt, sondern es gemeinsam mit den Menschen plant. Es wäre hochinteressant gewesen, aber ein Fördermodell ist so, dass es eine politische Letztentscheidung gibt. Da war insgesamt auch in meiner eigenen Partei durchaus Sorge gegeben. Etwa, was das mit dem Innenstadthandel oder der Erreichbarkeit der Geschäfte macht. Daher habe ich mich entschieden, das Projekt auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Aufs nächste Kulturjahr? Kann sein.

War das ein Versprechen, dass es kommt? Nein, aber ich glaube, dass es unsere Aufgabe als Politik ist, nicht nur dem Wählerwillen nachzulaufen, sondern manchmal auch vorauszugehen. Erich Edegger hat uns das bewiesen, als er die Innenstadt verkehrsfrei gemacht hat. Da möchte ich auch erwähnen, dass ich im Vorjahr in Kopenhagen war, dem leuchtenden Beispiel für beruhigten Verkehr. Das Areal, das dort verkehrsberuhigt ist, ist nicht wesentlich größer als jenes in Graz. Ein anderer Punkt ist, dass man sich schwertut als politisch Verantwortlicher zunächst von Investoren zu verlangen, dass Garagen gebaut werden und uns dabei helfen, dass die Arbeitnehmer in die Arbeit kommen können, ihnen dann aber nicht mehr möglich machen, zu den Parkplätzen zu fahren. Das ist auch eine Frage des Investorenschutzes. Dennoch geht der Megatrend sicher in die Richtung, dass urbane Räume verkehrsberuhigter werden.



Fazitgespräch Die »IG.Kultur« schreibt auf Ihrer Website in einem Kommentar, das Kulturjahr 2020 sei grundsätzlich erfreulich. Sie schreibt aber auch: »Dass, aufgrund der vielen Einreichungen keine Dokumentation und Übermittlung der individuell inhaltlich begründeten Absagen möglich war, hinterlässt bei vielen Antragstellern Frustration und einen bitteren Nachgeschmack.« Warum hat man diesen Modus gewählt? Der Programmbeirat ist eine Art kollektive Intendanz. Er hatte bei der Auswahlentscheidung, also dem Prozedere, wie man von den 600 Einreichungen auf die 94 Projekte kommt, weitestgehend freie Hand. Aber ich will mich nicht hinter diesem Beirat verstecken, weil das Design der Auswahl von mir mitausersonnen wurde. Es wurden alle Anträge systematisch erfasst und hinterfragt. Kriterien waren etwa, ob die Projekte den Themenschwerpunkten folgen, wie sie finanziell kalkuliert sind, ob wir schließlich in allen Bezirken vertreten sind usw. Daraus wurde eine lange Excel-Tabelle mit 600 Zeilen. Wir hätten theoretisch auch die gesamten fünf Millionen für ein Projekt verwenden können, strebten aber einen guten Mix an, ohne zu sagen, wie viele Projekte es werden sollen. Es ist bei allen Projekten klar dokumentiert, woran es gescheitert ist. Aber wir wollten keine Kulturkritik, weil wir uns – ehrlich gesagt – die Diskussion mit den einzelnen Antragstellern sparen wollten. In der »Kulturzeitung 80« vom April 2019 sagen Sie: »Wir müssen mit dem Kulturjahr der gesamten Bevölkerung Lust auf Kultur machen. Ziel ist es, ein breites Publikum zu erreichen.« Nach den ersten Wochen: Schafft man das?

Ich beobachte jeden Tag aus dem Fenster heraus die Teilnahmen an »Vigil«, das am 1. Jänner um 7:39 Uhr gestartet hat. Das ist ausgebucht, jeden Tag. Aber natürlich gibt es Theaterproduktionen, wo es eine begrenzte Teilnehmerzahl gibt. Auch befinden wir uns im Hochwinter. Gerade im Sommer bin ich mir aber sicher, dass wir eine noch größere Aufmerksamkeit bekommen, wenn wir in den wärmeren Monaten vermehrt im öffentlichen Raum sind.

Im selben Interview mit »80« haben Sie gesagt: »Eine wesentliche Idee hinter dem Kulturjahr ist es, mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Wie soll Graz in Zukunft aussehen? Wie soll es organisiert sein? Braucht es neue Verkehrslösungen? Braucht es mehr Grünräume? Braucht es mehr leistbares Wohnen?« Braucht man dafür wirklich ein Kulturjahr? Es gibt immer wieder Bürgerbeteiligungsprojekte. Unter meinem Vorgänger Gerhard Rüsch gab es das Bürgerbeteiligungsprojekt »Zeit für Graz«, wir beschließen diese Woche im Gemeinderat die Projektkosten für ein Projekt namens »Bürgerbudget«. Es gibt auch andere Formate. Aber warum ich dieses Thema des Zusammenlebens hier ganz bewusst adressiert habe, hat einen einfachen Grund: Ich habe in der Politik in den letzten drei Jahren festgestellt, dass es falsche Vorstellungen gibt und es an Informationen fehlt, um Dinge beurteilen zu können. Ein Beispiel: Wenn wir über Flucht und Migration reden, gibt es jede Menge künstlerische Positionen, die auf Barmherzigkeit fußen und Grenzen abgelehnt werden. Dieselben, die das verlangen, beklagen aber, dass in Graz zu viel gebaut wird. Was ich damit sagen will: Politik besteht aus dem Auffinden von Kompromis-


Fazitgespräch sen. Um erkennbar zu machen, dass es Kompromisse braucht, muss man manchmal auch genau diesen Zwiespalt aufzeigen. Die erste Frage von kritischen Journalisten an Kulturreferenten ist immer: »Was ist mit der Volkskultur aus anderen Kulturen? Oder ist Volkskultur nur die steirische Lederhose?« Dann sagen Kulturpolitiker richtigerweise immer: »Nein, Volkskultur ist auch die Kultur anderer Länder.« Kulturpolitik ist die immanente Frage, wie wir miteinander leben wollen. Wenn man mit den Menschen draußen spricht, findet man in einer großen Zahl Menschen, die gerne noch etwas an Kultur erhalten wollen, die man in Graz seit 50 Jahren kennt. Für diese Menschen muss man auch ein Angebot schaffen. Daher plädiere ich dafür, dass wir uns in einem Kulturjahr fragen, was unsere Kultur ausmacht und wie wir in einer Stadt leben wollen, die stark wächst, kaufmännisch und ökonomisch extrem erfolgreich ist und stets neue Arbeitsplätze hat. Und wie wollen wir damit umgehen, dass wir immer mehr werden und einen offenen Zugang zur Stadt haben, aber unser Graz, das wir kennen und lieben auch bewahren können. Im Übrigen ist das auch eine der zentralen Themenstellung beim Kulturhauptstadtprojekt im Ausseeerland. Dort geht es um die Fragestellung des Overtourism, die genauso wie das Kulturjahr 2020 fragt, »Wie wir leben wollen«.

Overtourism ist auch eine Frage der Grenzen. Salzburg wollen wir nicht werden, heißt es in Graz. Gibt es eine Vision, wie weit es gehen soll? Als Kulturpolitiker und Teil der Stadtregierung sollte uns Qualitätstourismus wichtig sein. Ein Tourismus, der bei uns nächtigt, reisinger.transit.fazit-210x140+3-14.1.20 _Layout 1 09.01.20 17:49 Seite 1

bei uns am Abend isst oder eine kulturelle Veranstaltung besucht. Das Problem von Salzburg scheint zu sein, dass die Menschen mit den Bussen herangekarrt werden, einmal durch die Getreidegasse hetzen und dann wieder fahren. Das höchste der Gefühle ist es, einen Burger zu essen bei McDonalds.

Sind wir als Grazer gewissermaßen froh, abseits der großen Tourismuspfade zu sein? Unser Ziel ist es schon, mehr Nächtigungen zu haben. Die Bettenzahl steigt. Wir haben auch im Jahr 2019 einen neuen Nächtigungsrekord in Graz aufgestellt. Gerade 2020 ist auch ein starkes Jahr mit den Euroskills, Eiskunstlauf- sowie Handball-EM usw. Weil wir vorhin die Bürgerbeteiligung angesprochen haben. Die umstrittene Augartenbucht bekommt gerade eine ebensolche Bürgerbeteiligung. Die Fronten sind bei diesem Thema, das dereinst vom Murkraftwerk ausging, bereits so verhärtet, dass Aktivbürger die Bürgerbeteiligung bei der Augartenbucht als reine PR-Aktion abtun und nicht mitmachen wollen. Was sagt uns das? Oder anders gefragt: Wie könnte man es moderieren im Sinne des Miteinanders? Die Brücke kann man nur bauen, indem man, sobald die Augartenbucht eröffnet ist, sehen wird, wie es den Menschen gefällt. Ich fahr jede Woche mindestens einmal vorbei. Das schaut geil und lässig aus, ich bin mir ganz sicher, dass viele von denen, die sich da sogar an irgendwelche gewachsenen Hölzer angebunden haben, irgendwann dort sitzen werden und bei Augartenfesten sich mitfreuen werden, nah am Wasser zu sein.

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Günter Riegler wurde am 3. Februar 1966 in Graz geboren. Er studierte Betriebswirtschaftlehre an der Karl-Franzens-Universität in Graz und promovierte in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Nach zehn Jahren als Senior-Manager der »KPMG Alpen-Treuhand-Gruppe« war er ab 2004 sieben Jahre lang Direktor des Grazer Stadtrechnungshofes und anschließend kaufmännischer Geschäftsführer der Fachhochschule Joanneum. Seit 2017 ist er als Finanz- und Kulturstadtrat für die ÖVP Mitglied der Grazer Stadtregierung. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.


Fazitgespräch

Mein dringlichster Antrieb ist, mich an dem zu beteiligen, wie sich unser Lebensraum entwickelt. Günter Riegler Gibt es Austausch mit diesen Aktivbürgern? Einen strukturierten nicht. Ich hätte auch nicht wahrgenommen, dass irgendjemand daran interessiert wäre.

Als Finanzstadtrat haben Sie unlängst das Budget für 2020 verabschiedet. Die größten Projekte, in die 2020 Geld fließt, sind der Fernwärmeausbau (18 Millionen Euro), Stromnetzinvestitionen (15,5 Millionen), aber auch Schieneninfrastrukturprojekte wie »Ausbau Mariatrost« (8,6 Millionen) oder langfristige Projekte wie der bereits angesprochene Zentrale Speicherkanal (insgesamt 81,4 Millionen Euro) und die Straßenbahnanbindung Reininghaus und Smart City (insgesamt 72,4 Millionen) ... ... und es gibt auch unzählige Projekte über die keiner spricht. Zum Beispiel? Der Neubau der Puntigamer Straße. Im Zuge der Unterführung Liebenau-Puntigam-St. Peter musste man die Puntigamer Straße neu bauen. Das kostet auch gleich einmal ein paar Millionen, aber nie wird jemand sagen, dass die ÖVP dafür wiedergewählt wird, dass diese Straße saniert wird. Ich hab in meiner letzten Budgetrede all diese Investitionen gut 20 Minuten lang mit Foto dargestellt, wofür Geld ausgegeben wird. Und zwar für Schulen oder Straßenbahnausbauten. Die lokale Wirtschaft profitiert davon und es ergeben sich Multiplikatoren. Diese Projekte sind Teil des Investitionsfonds ... ... in dem Stand 1. Jänner 2020 noch 100 Millionen sind. Da ist noch nicht viel passiert. Und was macht man damit? Zum Teil wissen wir es. Etwa wird diese Woche im Gemeinderat die nächste Stufe für die Volksschule in Andritz kommen. Wie wir wissen, muss die Stadt für Schulen aufkommen. Wenn der Bund dann beschließt, dass alle Schulen ein Ipad brauchen, geht er davon aus, dass die städtischen Budgets das stemmen.

Die 100 Millionen sind also Reserve? Das ist der Rahmen, den wir uns selbst gegeben haben, um Projekte in diesem Zeitraum neu zu beschließen. Damit sind nicht nur fixe Straßensanierungsprojekte gemeint, die werden nicht durch den Fonds gedeckt. Aber wenn wir heute eine gigantische Statue vor dem Rathaus bauen würden, würde der Beschluss vom Investitionsfonds gedeckt. Machen wir aber nicht [lacht].

mögens-, Ergebnis- und eine Finanzierungsrechnung führen. Was hat der einfache Bürger davon? Er hat zunächst einmal das gute Gefühl, dass in einem Betrieb mit 6.000 Mitarbeitern – das ist die Stadt Graz mit Tochtergesellschaften – die Verantwortlichen und insbesondere der verantwortliche Finanzstadtrat alles im Griff hat.

Bei den letzten Fragen sprach mehr der studierte Betriebswirt Günter Riegler als der Politiker, der Sie erst seit 2017 sind. Wollen Sie in der Politik alt werden? Mein persönlicher Plan ist es, mich zu engagieren. Ich war Schülervertreter und Klassensprecher, ich habe eine Schülerzeitung herausgegeben. Ich habe dann zwischendurch das Handwerk Wirtschaftsprüfer und Steuerberater erlernt, aber im Grunde genommen mich immer an politischen Diskussionen beteiligt. Ich habe auch viele Freunde, die vor mir in die Politik gegangen sind. Mein dringlichster Antrieb ist, mich an dem zu beteiligen, wie sich unser Lebensraum entwickelt. Ich glaube auch, dass die Tätigkeit als Geschäftsführer einer Fachhochschule, die ich davor ausgeübt habe, politisch ist. Aber falls die Frage darauf abzielt, ob ich weitergehende politische Ziele habe: Nein, im Moment ist es eine wundervolle Aufgabe Finanz- und Kulturreferent der zweitgrößten Stadt Österreichs zu sein. Woher kommt die Kulturaffinität? Die war in der vorigen Karriere von Ihnen nicht sichtbar. War die schon immer da? Ja ...

... die Schülerzeitung hatte also auch schon ein Kulturressort? Freilich. [lacht] Ich habe sogar selbst Plattenkritiken geschrieben. Es hat Bereiche gegeben, die mir weniger vertraut waren, aber auch Literatur war neben Musik eine große Leidenschaft. Letztendlich ist es aber ein Unterschied, ob man als Konsument Kultur auf sich wirken lässt oder politisch gestalten kann.

Was ist für Günter Riegler der coolere Job – der Finanz- oder der Kulturstadtrat? Wenn ich mich entscheiden müsste, wahrscheinlich: Kultur. Weil ich Finanzen seit 25 Berufsjahren mache und Kulturpolitik etwas ist, was ich erst jetzt in den letzten drei Jahren intensiver kennengelernt habe. Herr Riegler, vielen Dank für das Gespräch!

Das Rechnungswesen wurde umgestellt mit 2020. Statt klassischer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung wird die Stadt künftig eine Ver-

FAZIT MÄRZ 2020 /// 31


Steuerboard

Mag. Jessica Ghahramani-Hofer

Umstrukturierung der Finanzverwaltung

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Neben der Zusammenlegung der regionalen Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) kam es auch bei der Finanzverwaltung zu Organisationsreformen. Anstelle der 40 Finanzämter treten ab 1.7.2020 das Finanzamt Österreich und das Finanzamt für Großbetriebe, die bundesweit zuständig sein werden; die neun Zollämter werden zum Zollamt Österreich und ein Amt für Betrugsbekämpfung wird eingerichtet. Ergänzt werden diese Behörden durch den Prüfdienst für lohnabhängige Abgaben und Beiträge (PLAB), welcher bereits mit 1.1.2020 seine Tätigkeit aufgenommen hat. Die Prüforgane der Finanzämter und Gebietskrankenkassen sollten in dieser selbstständigen Prüforganisation im Wirkungskreis des BMF zusammengefasst werden. Der VfGH bestätigte zwar im Wesentlichen die Strukturreform der Sozialversicherungsträger als verfassungskonform, die Übertragung der Sozialversicherungsprüfung an die Abgabenbehörde des Bundes hat er jedoch mit Wirksamkeit mit 1.7.2020 als verfassungswidrig aufgehoben. Streng genommen tritt die Regelung also mit 1.1.2020 in Kraft und dem Gesetzgeber wird eine Reparaturfrist bis 30.6.2020 eingeräumt. Erfolgt bis 30.06.2020 keine Gesetzesänderung, wird der PLAB voraussichtlich nur mehr die Lohn- und Kommunalsteuer prüfen und es wird eine eigene SV-Prüfung durch Prüfer der ÖGK erfolgen.

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Steirische Industrie:

Abwärtstrend weitgehend gestoppt

Das Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung bestätigt die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die eine erfreulich milde Abschwungphase für die heimische Wirtschaft prognostiziert.

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uf Basis der aktuellen Konjunkturumfrage der IV-Steiermark sieht Präsident Georg Knill die Erwartungshaltung der steirischen Industrie bestätigt, weil der zuletzt prognostizierte Rückgang in der Geschäftslage und im Auftragseingang tatsächlich eingetreten ist. Grund zur Annahme, dass sich die Abwärtsbewegung einbremst, geben jedoch die Dreimonats- und die Sechsmonatsperspektive. Die Mehrheit der Unternehmen erwartet einen Anstieg der Produktion und eine bessere Geschäftslage als noch vor einem halben Jahr. „Wir sehen das als Hinweis darauf, dass sich die Lage in der gesamten steirischen Industrie nicht weiter zuspitzt“, fasst Knill zusammen. Es gäbe aber vereinzelte Betriebe, die überdimensional betroffen sind, Voraussetzung für das Eintreten der gedämpft positiven Erwartungen sei jedoch, dass keines der großen geopolitischen Risiken schlagend wird und die Standortpolitik Unternehmen, die in Österreich produzieren, unterstützt. Knill fordert diesbezüglich eine ehestmögliche Senkung der Körperschaftsteuer, wie sie im Regierungsprogramm angekündigt ist. Besonders bedenklich sieht man in der IV-Steiermark nämlich die Entwicklung der Ertragssituation der Betriebe. Nach stabiler Entwicklung in den vergangenen Jahren – die letztlich auch die Grundlage für die Investitionstätig-

32 /// FAZIT MÄRZ 2020

keit in der Steiermark bot – befand sich die Ertragslage 2019 praktisch im freien Fall. Was die Beschäftigung anlangt, ist für 2020 kein weiterer Anstieg bei den Industriejobs zu erwarten. Aktuell ist die Zahl jener Unternehmen, die Beschäftigung im ersten Quartal abbauen wollen, nämlich größer als die jener Betriebe, die ihre Personalkapazitäten ausweiten wollen. Bei seiner Forderung nach einer KÖSt-Senkung wurde IV-Präsident Knill von EcoAustria Direktor Tobias Thomas unterstützt. Dieser fordert eine rasche Senkung der extrem hohen Abgabenbelastung, weil sich das unmittelbar positiv auf die Investitionen auswirken würde. Zahlreiche offene Fragen sieht der Wirtschaftsforscher bei der Umsetzung der von der Regierung geplanten CO2-Bepreisung. Doppelbelastungen für Unternehmen, die bereits vom europäischen Emissionszertifikathandel erfasst sind, müssten unbedingt vermieden werden. „Bei der CO2-Bepreisung für Verkehr und Gebäude müssen die klimapolitischen Instrumente so gewählt werden, dass die Klimaziele treffsicher und kostengünstig erreicht werden. Dabei gilt es, die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs zu erhalten und nicht beabsichtigte soziale Nebenwirkungen zu vermeiden“, betonte Tobias Thomas.


UNIQA expandiert in Osteuropa

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Kurz & News

Anton Lang ist neuer Vorsitzender der SPÖ Steiermark Am 27. Jänner wurde LH-Stv. Anton Lang im SPÖ-Landesparteivorstand in geheimer Wahl mit hundert Prozent der Stimmen zum neuen geschäftsführenden Landesparteivorsitzenden bestellt. Formal gewählt wird Lang dann am SPÖLandesparteitag, der Anfang Mai in Leoben über die Bühne gehen wird. Lang bedankte sich bei Jörg Leichtfried, der interimistisch die Geschäfte der Partei in bewährter Weise geführt hat, um anschließend auf die Gemeinderatswahlen einzugehen: „Unser Ziel ist es, Mandate dazuzugewinnen und die eine oder andere Gemeinde sogar zu drehen. Ich bin viel in den Kommunen unterwegs, und ich bemerke dort eine Aufbruchsstimmung, die mich für die Wahlen im März zuversichtlich macht.“

Agenda Graz 22 Plus Drei Jahre nach der Präsentation der „Agenda Graz 22“ stellte die Grazer „Agenda-Koalition“ rund um Bgm. Siegfried Nagl, Bgm.-Stv. Mario Eustacchio, StR. Kurt Hohensinner, StR. Günter Riegler, Klubobfrau Daniela Gmeinbauer und Klubobmann Armin Sippel am 4. Februar die „Agenda Graz 22 Plus“ vor. Das überarbeitete Regierungspapier enthält 82 neue Punkte, die bis 2022 für die Stadt umgesetzt werden. „Unser Ziel ist es, Graz weiter voranzubringen. Dem Klimaschutz wurde mit einem eigenen Kapitel, u.a. zu Energieoptimierung des stadteigenen Fuhrparks und der Ausbildung von jugendlichen „Klima-Coaches“, die notwendige Priorität eingeräumt“, so Bgm. Nagl zu den Ergänzungen der Agenda Graz 22 Plus.

Erste Absolventinnen des Projekts „FIT“

Seit 2016 beteiligen sich AMS Steiermark und die FH Joanneum an einem Teilbereich des erfolgreichen AMS-Programms „FIT – Frauen in Handwerk und Technik“. Es unterstützt Frauen, die einen Bachelorabschluss in einem technischen Vollzeitstudium anstreben. Die Lebenshaltungs- und Fahrtkosten werden dabei vom AMS übernommen. Die FH Joanneum bietet aktuell acht technische Studiengänge als Teil des Projekts an. Die ersten sechs Absolventinnen des Programms durften sich bei der Abschlussveranstaltung am 6. Februar 2020 über ihren Bachelorabschluss in den Studiengängen „Elektronik und Computer Engineering“, „Internettechnik“, „Informationsmanagement“ und „Industriewirtschaft“ freuen.

34 /// FAZIT MÄRZ 2020

Mit der steirischen Initiative „Gemeinsam g’sund genießen“ werden den Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung (Kinderkrippen, Schulen und Pflegeheime) für das Jahr 2020 wieder Förderungen für gesünderes Essen zur Verfügung gestellt. Pro Einrichtung stehen dafür max. 1.500 Euro zur Verfügung. Damit kann der Speiseplan von Experten geprüft und optimiert werden. Im kleineren Umfang können so auch Sachkosten finanziert werden, erklärt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, auch ganz im Sinne der aktuellen Gemüsekampagne „Sei amol gmiasig!“ des Ressorts. Eingereicht werden kann um Förderung von 3. Februar bis 31. Juli 2020. Infos und Anträge unter: www.gemeinsam-geniessen.at.

Fotos: SPÖ Steiermark, Foto Fischer, FH Joanneum,

Gesündere Gemeinschaftsverpflegung


Foto: Jakob Glaser

Kurz im Gespräch mit

Foto: Marija Kanižaj

Juliane Bogner-Strauß, Landesrätin für Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege

Im Walzerglück: Organisator Bernd Pürcher mit (v.l.) Intendantin Nora Schmid, Dramaturgin Marlene Hahn und Conférencière Maria Happel

Grazer Opernredoute:

Eine Nacht voll purem Glück!

Kunst, Kultur und jede Menge Ballvergnügen – das lockte bei der 22. Opernredoute am 25. Jänner wieder knapp 2.500 Ballbegeisterte in das Grazer Opernhaus. Ganz nach dem diesjährigen Motto „Alles Glück! Alles Walzer“ eröffnete Conférencière Maria Happel – als erste Frau in der Geschichte der Opernredoute – die schönste Ballnacht des Jahres.

U

nd die hatte es in sich: 48 Paare legten zum Auftakt eine eindrucksvolle Polonaise auf das Parkett. Die Choreografie stammte erstmals von einem Trio, nämlich Claudia Eichler, Lisa Weswaldi-Eichler und Klaus Höllbacher. „Alleine der Anblick des so wunderbar geschmückten Opernhauses und der strahlenden Gäste und Akteure ist pures Glück“, waren sich Organisator Bernd Pürcher, Intendantin Nora Schmid und art+event-GF Wolfgang Hülbig einig. Die Gästeschar war jedenfalls wieder prominent besetzt. Vizekanzler Werner Kogler tanzte ebenso durch die Oper wie LH Herrmann Schützenhöfer, Sonja Klima, Leiterin der Spanischen Hofreitschule, Ministerin Christine Aschbacher, Opernballorganisatorin Maria Großbauer, Thea-

terholdung-Boss Bernhard Rinner, Styria-Vorstand Markus Mair, ORF-III-Chefin Ingrid Thurnher, WK-Präsident Josef Herk, Designerin Eva Poleschinski und ÖFBTeamchef Franko Foda. Die ganz großen Starts waren aber neben den Debütanten die Künstler, die für eine unvergessliche Nacht im traditionsreichen Grazer Haus sorgten. Und die um Mitternacht unter der Leitung von Dramaturgin Marlene Hahn mit ihrer Mitternachtsshow für tosenden Applaus bei den Gästen sorgten. „Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 30. Jänner 2021“, strahlte der überglückliche Organisator und lud zugleich zum diesjährigen Sommerevent Grazer Schlossbergball am 27. Juni 2020.

Was hat Sie dazu bewogen, als Landesrätin in die Steiermark zurückzukehren? Mein großes Interesse für das Ressort Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege hat gewiss auch mit meinem Vorleben als Wissenschaftlerin im Gesundheitsbereich zu tun. Zudem bin ich in der Steiermark stark verwurzelt, ich komme aus der Südsteiermark. Daher war es für mich eine Art „Heimkommen“. Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Als Familienmensch und evidenzbasierte Politikern, die gut auf Menschen zugehen kann. Mir geht es darum, nachhaltige Politik auf Basis von Daten und Fakten zu machen – und das dann auch im Sinne der Menschen umzusetzen. Sie sind zuständig für ein riesiges Ressort, was werden Ihre Schwerpunkte sein? Wir leben heute in einer dynamischen Welt, die ein breites und interdisziplinäres Denken erfordert. In der Bildung sind mir der der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze und flexiblere Öffnungszeiten ein Anliegen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss endlich Realität werden. Den Jugendlichen möchte ich noch mehr Stimme verleihen. Wichtig ist mir auch die Gleichstellungspolitik. Es gibt viele Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich. Wir wollen es schaffen, das steirische Gesundheitssystem noch weiter zu verbessern. Im Pflegebereich sehe ich es als meine politische Verantwortung, pflegende Angehörige zu entlasten, aber zugleich auch mehr junge Menschen in die Pflegeberufe zu bringen. Ein wichtiger Schritt ist dabei, den Pflegenden mehr Wertschätzung entgegenzubringen und das Berufsbild der Pflege aufzuwerten. FAZIT MÄRZ 2020 /// 35


Wirtschaft

Das IoMT-Device von DigniSens vereint in sich mehrere für den Pflegealltag wichtige Funktionen.

Der Sinn für ein besseres Leben in Würde Die zahlreichen Möglichkeiten, die moderne Sensorik und Messtechnik in Verbindung mit Bluetooth- und Netzwerktechnik eröffnen, scheinen nahezu unbegrenzt. Auch bei der Bewältigung von scheinbar ganz alltäglichen Herausforderungen, wie sie in der Pflege von Menschen entstehen. Ein junges Grazer Start-up entwickelt ein vielseitig einsetzbares Gerät, das unter anderem helfen soll, die Lebensqualität von Personen zu erhöhen, die von Inkontinenz betroffen sind.

S

eit Ende 2018 widmet sich das Health-Tech-Unternehmen DigniSens der Entwicklung eines leicht und zuverlässig zu handhabenden Sensor-Devices für den stationären Pflegebereich. Im Rahmen des APlusB-Programms ist es seit Herbst letzten Jahres im Science Park Graz, an der „Neuen Technik“ in der Stremayrgasse, inkubiert. Sinnvolle Ideen für Sensoren Am Anfang stand eine Idee der beiden Jugendfreunde Simon Werba und Elmar Deligianni, die überlegten, in welchen Alltagssituationen moderne Sensortechnik sinnvolle Anwendung finden könnte. „Es gibt für alle Lebensbereiche Apps und Smart-Devices. Wieso aber keine App, die Eltern sagt, wann eine Babywindel

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gewechselt werden muss?“ Mit der Grundidee bewarb man sich kurzerhand und sehr erfolgreich bei der „Gründungsgarage“, dem Grazer Start-up-Accelerator-Programm, das jungen Unternehmern bei der Business- und Produkt-Entwicklung zur Seite steht. Innerhalb eines Jahres konkretisierte sich das Konzept zu einem Sensor- bzw. Monitoring-System für den stationären Pflegebereich, erklärt Werba, da man schnell erkannt, dass hier nicht nur wirtschaftlich interessantere, sondern auch ganz konkrete Bedürfnisse bestehen, das Leben von Menschen in der Pflege zu verbessern. Im Kontakt zu Pflegeeinrichtungen konnte sich Werba ein umfassendes Bild von den Anforderungen in der Pflegepraxis machen. Das fünfköpfige Team entwickelte zunächst einen Prototyp, der mit Hilfe von IoMT (Internet of Medical Things)-Tech-

Fotos: DigniSens

Von Josef Schiffer


Wirtschaft

Das fünfköpfige Team von DigniSens zeigt umfassende Kompetenzen (v.l.n.r.): Elmar Deligianni, Manuel Rainer, Werner Lamprecht, Simon Werba und Stefan Ponsold.

nologie gleichermaßen pflegebedürftige Menschen wie Pflegepersonal unterstützt. Das mit mehreren Sensoren ausgestattete Gerät ermöglicht durch ein umfassendes Monitoring, auf die verschiedenen mitunter gesundheitlich kritischen Situationen von an Inkontinenz leidenden sowie Dekubitus- und sturzgefährdeten Menschen umgehend zu reagieren bzw. erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.

Wirtschaftliche Lösungen für die Pflege Ganz konkret handelt es sich dabei um ein kleines Device, das von außen an ein Inkontinenzprodukt geheftet wird und mittels seiner speziellen Sensorik den Zustand des Inkontinenzprodukts erkennt, erklärt CTO Werner Lamprecht. Im Anlassfall wird ein Alarm an das Pflegepersonal gesendet (bspw. durch Nachricht am Smartphone oder der Lichtrufanlage) und dieses kann umgehend die betroffene Person versorgen. So kann die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert und Gesundheitsrisiken minimiert werden. Aber nicht nur das, denn zudem erhöht sich die Arbeitseffizienz bzw. -qualität des Pflegepersonals und unnötige Kosten können so vermieden werden. „Pflegeeinrichtungen haben auch noch mit weiteren Problemen zu kämpfen, denen wir mit unserer Lösung begegnen können“, führt Simon Werba aus und nimmt damit Bezug auf zwei weitere wichtige Funktionen: Das Device soll neben dem Zustand des Pflegesystems auch im Sturzfall umgehend alarmieren bzw. Auskunft darüber geben, ob Dekubitus-gefährdete Personen durch das Pflegepersonal umgelagert werden müssen. Das erzeugt einen Mehrwert des Geräts, von dem sowohl Menschen in Pflege als auch das Pflegepersonal profitieren – egal ob in stationärer oder in der privaten Pflege zu Hause. Als weiterer Benefit können alle gewonnenen Werte und „Ereignisse“ in digitale Dokumentationssysteme in die Cloud eingespeist werden.

Ein Team mit vielen Qualitäten Neben Simon Werba und Elmar Deligianni sowie dem Cheftechniker Werner Lamprecht gehören auch der CFO Manuel Rainer (Controlling/Rechnungswesen sowie Business Development) und der für die strategische Planung zuständige Stefan Ponsold, der bereits vor rund zehn Jahren mit seinem „SunnyBag“ einen Meilenstein in der steirischen Innovationsgeschichte gesetzt hat, dem Gründerteam an. Bei den externen Beratern setzt man auf hochkarätige Experten, für die medizinischen Belange auf Dr. Manuela Hödl vom Institut für Pflegewissenschaft der MedUni

Graz, die sich intensiv mit Harn-Stuhl-Inkontinenz in der Geriatrie beschäftigt hat. Im organisatorischen Bereich leistet David Ram, CEO von tyromotion, tatkräftig wirtschaftliche und technische Unterstützung. Als Mentor betreffend Finanz- und Planungsagenden fungiert Michael Raab von „The Minted“.„Die ‚Silver-Generation‘ soll auch Zugang zu neuesten technischen Entwicklungen haben, sie soll in schwierigen Lebenssituationen von Innovation genauso profitieren, wie sie es verdient“, betont das DigniSens-Team unisono und unterstreicht so die eigene Anforderung an den „Social Impact“ des Projekts.

Erfolgversprechender Start Dass das Projekt Potenzial hat und sich auf dem richtigen Weg befindet, haben nicht nur die Absolvierung der Gründungsgarage Vol XI. und die Inkubation durch den Science Park gezeigt: Das Team DigniSens konnte sich im Zuge einer mehrmonatigen Startup-Competition für Health-Tech- und Med-Tech-Start-ups durchsetzen und qualifizierte sich am 18. Oktober 2019 für das Finale im Budapester Music Center, wo man vor internationalem Fachpublikum pitchen durfte. Der nächste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Besonders freute sich das Team, als man im November 2019 den mit 5.000 Euro dotierten Elevator-Pitch der Jungen Wirtschaft Steiermark gewinnen konnte. Es gelang, die Fachjury innerhalb einer 90-sekündigen Liftfahrt von diesem Projekt zu überzeugen. DigniSens wird noch bis Ende dieses Jahres am Science Park Graz inkubiert sein und erhält vom aws (Austria Wirtschaftsservice) die Impulse XL-Förderung. Weiters hat man zum vor kurzem auch die erforderlichen Unterlagen für die Förderung Start!Klar der SFG eingereicht. Aktuell ist das DigniSens-Team auf der Suche nach Pflegeeinrichtungen und Pflegedienstleistern, die ein Interesse an einer Kooperation oder einem Testing haben. Diese können sich gerne direkt unter anfrage@dignisens.com melden.

Dignisens

Science Park Graz Stremayrgasse 16, 8020 Graz simon.werba@dignisens.com dignisens.com

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Außenansicht Von Peter Sichrovsky

A

lles begann mit einer harmlosen Konferenz des Außendienstes in Singapur. Im Hyatt, einem der besten Hotels auf der Insel, organisierte ein internationaler Konzern, der technische Geräte für die Gas- und Ölindustrie erzeugt, ein Treffen der Verkäufer, um ihnen die neuersten Produkte vorzustellen. Und sie kamen voller Begeisterung in dieses Luxusresort mit Schwimmbad und Tennisplatz aus allen möglichen Ländern, redeten, aßen und tranken und genossen das Nachtleben der Stadt, insgesamt 109 Delegierte aus den verschiedensten Ländern und Kontinenten. Einer von ihnen kam aus Wuhan, China, wo der Ausbruch des Coronavirus begonnen hatte. Am 22. Januar endete die Konferenz, die Teilnehmer verstreuten sich in der Welt und nicht alle fuhren einfach nach Hause. Zwei Briten beschlossen, die Unterbrechung der Arbeit zu verlängern und trafen ihre Familien in einem Schiort in den französischen Alpen, wo sie eine Wohnung mit Freunden mieteten, die ebenfalls mit ihren Familien anreisten. In Frankreich

Der Jetsetvirus aus China

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angekommen, wurden zuerst die beiden Männer krank, die aus Singapur kamen, und dann einer nach dem anderen, bis die ganze Familie Symptome der Infektion zeigte, ebenso ihre Freunde und auch ihre Angehörigen. Aus dem Schiurlaub im Luxusapartment in den französischen Alpen wurde eine Art Isolationshaft, da die angereisten Touristen das Gebäude nicht verlassen durften und die französischen Behörden eine Verlegung in ein Krankenhaus in Großbritannien nicht zuließen. Innerhalb weniger Tage wurden weitere Angestellte des Unternehmens krank, die in Singapur an der Schulung teilgenommen hatten, fuhren in die verschiedensten Heimatländern zurück und lösten eine Lawine an Katastrophen aus. Zwei Teilnehmer aus Südkorea zeigten Symptome, wurden in einem Krankenhaus isoliert und ihre Familien durften ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Der Wohnblock, wo sie lebten, wurde von der Umwelt abgeschlossen, sodass keine Post oder andere Lieferungen die Wohnungen erreichen konnten. Ein Mann aus Malaysia erkrankte. Er und seine gesamte Umgebung mussten isoliert werden. Auch in der Zentrale des Unternehmens in Singapur zeigten zahlreiche Teilnehmer Symptome der Krankheit und die Behörden schlossen das ganze Büro. Selbst Mitarbeiter, die keine Symptome zeigten, durften ihre Wohnungen nicht verlassen, ebenso ihre Familien. Einer der Teilnehmer, der aus Großbritannien angereist war, kehrte zurück nach East Sussex und schien einer der wenigen zu sein, die verschont blieben, setzte dort seinen Alltag fort und ging am Wochenende – wie es alle Briten gern tun – in sein Pub, »The Grenadier« in Hove, auf ein paar Gläser Bier mit seinen Freunden. Wenige Tage später wurde auch er krank. Ebenso ein Mitarbeiter des Gasthauses. Daraufhin wurde »The Grenadier« geschlossen und die Angestellten, die an diesem Abend gearbeitet hatten, durften ihre Wohnungen nicht verlassen. Ein Student aus Brighton, der zufällig in der Nähe des Teilnehmers aus Singapur stand und dort mit Freunden sein Bier getrunken hatte, zeigte nach wenigen Tagen ebenfalls die Symptome der

Infektion. Sein ganzes Stockwerk im Studentenheim musste isoliert werden. Drei weitere Teilnehmer fuhren zurück nach Spanien, einer wurde krank und musste behandelt werden. Andere der über hundert Verkäufer und Verkäuferinnen kamen aus Indien, Australien, Deutschland, den USA und Südamerika. Mehr als ein Dutzend Teilnehmer hatten sich durch einen einzigen Kollegen aus Wuhan angesteckt, wobei Fachleute in Singapur vermuteten, dass es durch das Essen von offenen Buffets übertragen worden war. Wenige Tage nachdem der Teilnehmer aus China seine Heimatstadt Wuhan in Richtung Singapur verlassen hatte, wurde die Stadt weitgehend isoliert und nur unter bestimmten Bedingungen konnte man eine Reisebewilligung bekommen. Anderseits war es unmöglich, diese Elf-Millionen-Stadt tatsächlich zu kontrollieren, und so verbreitete sich der Virus trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Als der Teilnehmer aus Wuhan die Stadt verließ, war die Infektion längst bekannt und er hätte nie an dieser Konferenz teilnehmen dürfen. Eine einzige Person löste eine internationale Katastrophe aus, die mehr als 200 Personen auf Wochen beschäftigte. Doch im totalitär kontrollierten China, wo Informationen teilweise unterdrückt und Probleme verschwiegen werden, zuständige Funktionäre und Beamte Angst haben, dass sie persönlich verantwortlich gemacht werden könnten, kommt es zu solchen Katastrophen, die zwar unter anderen politischen Bedingungen nicht vollständig verhindert, doch bei entsprechenden Maßnahmen weitgehend kontrolliert und auf ein begrenztes Gebiet reduziert n werden könnten.

Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at


Essay von Maryam Laura Moazedi

Ivan, die grandiose, schöne Führungspersönlichkeit N

ennen wir ihn der Einfachheit halber Ivan. Ivan ist talentiert, etwas Besonderes, im klassischen Verständnis erfolgreich in Beruf und Eroberung, schöner und intelligenter als andere, zumindest in der Selbsteinschätzung. Ivan ist grandios. Narzissmus – nicht im klinischen Sinne als narzisstische Persönlichkeitsstörung verstanden – verkürzt erklärt und hier, anhand des fiktiven Herrn Ivan plakativ demonstriert, bedeutet in erster Linie nach außen ein Gefühl der Großartigkeit und Überlegenheit, während das innere Gefühlsleben von Minderwertigkeit beherrscht wird. Damit verbunden sind eine immanente Zerrissenheit, der Drang nach einer permanenten Regulierung des Selbstwertes und das ununterbrochene Bedürfnis nach Bewunderung, der rückgemeldeten Erkenntnis anderer, wie besonders er ist, er, der Auserwählte, dem etwas Göttliches anhaftet. Einer Theorie zufolge dienen Aggression, Dominanzstreben, Anspruchsdenken und Ausbeutung als Mechanismen zum Schutz vor bedrohlichen Emotionen und den tief sitzenden Selbstzweifeln in einem doch eher fragilen Ego. Narzissmus ist paradoxer Natur, der Mensch grandios und zerbrechlich zugleich, das Ich eine chronische Baustelle. Ivan braucht viel Bestätigung.

Maryam Laura Moazedi über die Frage, wie viel Narzissmus und Machiavellismus gutes Management verträgt.

Narzissmus wird durch Beeinträchtigungen im zwischenmenschlichen Miteinander ausgemacht, Beeinträchtigungen, die Menschen um unseren Protagonisten herum zu spüren bekommen. Ob es sich nun um Beziehungen romantischer oder professioneller Natur handelt, es zeichnen sich Muster und Parallelen ab. Nach John Alan Lees Modell der Liebesstile werden verschiedene Formen unterschieden: Eros (romantische Liebe), Storge (freundschaftliche Liebe), Agape (altruistische Liebe), Mania (besitzergreifende Liebe), Pragma (pragmatische Liebe) und Ludus (spielerische Liebe). Die letzten drei sind die präferierten Stile unseres Ivan: Mania, im Wechselbad der Gefühle, Pragma, ein äußerst nutzenorientierter Zugang zum Objekt der Begierde und Ludus, eine spielerische Annäherung. Zentrales Merkmal ist: Jeder Mensch ist austauschbar. Eine feste Verbindung ist wenig attraktiv, der Sprung zur nächsten Person ein leichter und kurzer, den Kick holt er sich aus der flüchtigen Unverbindlichkeit.

Eine pragmatische Austauschorientierung mit berechnend-ausbeuterischer Haltung und mangelnder Loyalität zu Menschen ist selbstverständlich nicht auf das Privatleben beschränkt. Sie kommt auch im Berufsleben gezielt zum Einsatz. Bestimmten Berufsgruppen wird, im Vergleich zur Allgemeinpopulation, eine besonders starke Tendenz zu dunklen Persönlichkeitseigenschaften nachgesagt, letztere sollen sich beispielsweise in Bereichen wie Politik, Film, Theater und Management überdurchschnittlich gehäuft finden. So soll Untersuchungen zufolge jeder fünfte Geschäftsführer ivanähnlich sein. Daran sind wir nicht unbeteiligt, wirken sicherlich wenig hinterfragte Gemeinplätze vom idealen Manager mit. Bei Vorstellungsgesprächen schneiden Ivans besser ab als Nicht-Ivans, sie wissen, wie man die Oberfläche präpariert und Eindruck macht, sich kompetent und sympathisch inszeniert. Und wenn sie einmal im Unternehmen gelandet sind, überneh-

Foto: Paperwalker

Die Eroberung ist attraktiver als eine potenziell darauf folgende Beziehung mit Vertrautheit, Vertrauen, Nähe, Intimität, übereinstimmenden Weltansichten. Sein Jagdinstinkt steuert ihn, Trophäen sind nicht weiter von Interesse, wenn erreichbar und angesichts der pragmatischen Austauschorientierung, wer weiß, vielleicht findet sich ja jemand mit einem vermeintlich höheren Prestige; Pragma und Ludus. Fallen lassen. Nächste. Selbst wenn seine Ehe lange Jahre hält, ist sie geprägt von Distanz, die, empirischen Studien zufolge, in erster Linie Resultat seiner permanenten Seitensprünge ist. Die erste Frau, die er heiratet entspricht dem Statussymbol eines jungen Ivan: Sie ist reich, sie hebt seinen Lebensstandard. Die zweite entspricht dem Statussymbol eines Ivan in der Midlife Crisis: Sie ist jung. Ivan wird zum Sugar Daddy.

Mag. Maryam Laura Moazedi ist Universitätslektorin an der Karl-Franzens-Universität. Ihre Arbeits- und Interessensschwerpunkte sind Diversity Management und Human Resources. moazedi.org FAZIT MÄRZ 2020 /// 39


Ivan, die grandiose, schöne Führungspersönlichkeit

Der Begriff »narzisstische Organisation« bezieht sich auf Unternehmen, die durch mangelnde Empathie, Blindheit gegenüber eigenen Schwächen und Erfolg durch Ausbeutung gekennzeichnet sind.

men sie eher eine Führungsrolle und bekommen ein vergleichsweise höheres Gehalt, so die Empirie. Wir belohnen die Darstellung hohen Selbstvertrauens, den Auftritt, den Anspruch auf mehr. Schon zu Beginn der Neunzehndreißigerjahre meinte Sigmund Freud, Narzissten würden anderen imponieren und wären sogenannte Persönlichkeiten, die dazu prädestiniert seien, andere zu führen. Betrachtet man die aktuelle Managementliteratur scheint sich nicht viel an der Klischeevorstellung des geborenen Anführers geändert zu haben: extravertiert, selbstbewusst, unbescheiden, wettbewerbsorientiert, durchsetzungsfokussiert, hart. Ivan entspricht dem Profil des prototypischen Managers und Eigenschaften, – wie arrogant, feindselig, egozentrisch, dominant – die sonst durchwegs negativ bewertet werden, bekommen im Kontext Management und Führung eine kurios-mysteriöse Bewertungsumkehr. Davon bleibt à la longue die Unternehmenskultur nicht unberührt. Der Begriff »narzisstische Organisation« bezieht sich auf Unternehmen, die durch mangelnde Empathie, Blindheit gegenüber eigenen Schwächen und Erfolg durch Ausbeutung gekennzeichnet sind. Ihrer Wahrnehmung nach befinden sie sich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, gehören sie zu den erfolgreichsten Firmen mit den besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern; alle träumen davon, für sie zu arbeiten und wer es nicht tut weiß es einfach nicht besser. Wenn möglich unterstreicht das Firmengebäude die Botschaft. Die Selbstdarstellung architektonischer Ausprägung soll helfen, Potenz und Prestige zu demonstrieren; um bessere Arbeitsplatzgestaltung, attraktive Verkehrsanbindung oder Lage geht es nicht vordergründig. Das Gebäude will beeindrucken. Wie Ivan. Ob Ivan wirklich führen kann ist fraglich. Zwar fällt es ihm relativ leicht, eine Führungsposition zu übernehmen – es steht ihm schließlich zu, und wir lassen uns ja gerne blenden – sich langfristig zu halten will dann doch eine andere Sache sein. Ivan glänzt eher kurz- bis mittelfristig, Studien zeigen bestenfalls einen kurvilinearen Zusammenhang, der mit der suboptimalen Beziehung zwischen ihm und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erklärt wird. Ach, Menschen … nicht so ganz sein Ding. Zu Beginn wirkt er charismatisch auf andere, weil er wenig ängstlich, dafür leidenschaftlich, mutig, risikofreudig und wenig zögerlich erscheint, der Mann, der alles lösen und Menschen auf den richtigen Weg führen kann: Ivan, eine Lichtgestalt. Häufig wird er als visionär bezeichnet, diese Vision ist allerdings eine, der es in aller Regel an Umsetzung mangelt, da Ivan nicht dazu imstande ist, längere Zeit eine größere Gruppe anzusprechen, Interesse an ihr zu zeigen, sie für sich zu gewinnen, sie zu mobilisieren. Es bleibt bei der Vision, an diese anzuschließen ist schwer möglich, er vermag ja nicht wirklich eine Verbindung zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zu Menschen, aufzubauen, die schlussendlich die Vision umsetzen sollen. Zudem orientieren sich seine Pläne stark nach seinen Affekten, werden gesteuert von seinen persönlichen Bedürfnissen, davon, was er zur Bestätigung seines Selbstbildes für notwendig erachtet. Ivan agiert im Eigeninteresse.

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Teams sind mit der Zeit die anfangs noch beeindruckenden narzisstischen Eigenschaften leid, Ziele werden maximal vage definiert und nicht erreicht, das Leistungsniveau fluktuiert, das Betriebsklima ist gezeichnet von Angst, Konformitätsdruck, der Unterdrückung eigenständigen Denkens und Repressalien. Der Informationsaustausch unter den Angestellten wird unterbunden, was überdies empfindlich die Gruppenleistung senkt. Misstrauen wird geschürt, Manipulation, Täuschung und Einschüchterung werden eingesetzt, um sich als Führungsperson zu positionieren und zu halten. Aufgrund seiner tief sitzenden Unsicherheit bringen ihn selbst Kleinigkeiten aus dem Gleichgewicht, Kleinigkeiten, auf die gefährlich überzogene Reaktionen folgen, wenn seine Grandiosität bedroht wird. Seine Paranoia tut das ihre, Feindbilder zu schaffen wo keine sind, aus einem loyalen Mitarbeiter eine persona non grata zu machen, sie durchaus zu zerstören, wenn es seine notorische Rachsucht erfordert. Feindseligkeit und Amoralität steuern ihn, den Ivan, der keine Skrupel hat, den eigenen Leuten in den Rücken zu fallen, wenn er glaubt, enttäuscht oder beleidigt worden zu sein. Der Selbstwert ist bei einem fragilen Ego relativ rasch in Frage gestellt. Auf die narzisstische Kränkung, die nicht ungesühnt bleiben darf, folgt die narzisstische Wut. Ivan holt weit aus, um auf eine Majestätsbeleidigung zu reagieren … der Himmel verfinstert sich, er wünscht dem dreisten Beleidiger Heuschrecken, Frösche und Hagel, träumt von »Kopf ab!« in Manier der Herzkönigin aus Alice im Wunderland. Überzogen? Vergeltung ist sein Credo.


Essay von Maryam Laura Moazedi

»Die Leute hier scheinen schrecklich gern zu köpfen; es ist das größte Wunder, dass überhaupt noch welche am Leben geblieben sind!«

Alice aus Alice im Wunderland von Lewis Carroll

Und zeigt er seine aggressive Impulsivität, fällt einmal die Maske und der Blick wird frei auf das unverfälschte Gesicht darunter, so müssen diejenigen gehen, denen es offenbart wurde. Frei nach einer unbekannten Poetin, der Berg wird zum Zwerg, der Turm zum Wurm. Es ist schwierig, sein Image zu wahren, wenn die Fassade bröckelt, zudem hat jeder Mensch ein Ablaufdatum und ist austauschbar. Auf jede Idealisierungsphase folgt die Abwertung. Gepaart mit einer ordentlichen Portion Sadismus kann er sich daraus durchaus einen Sport machen: Machtdemonstration und Befriedigung der Rachsucht durch Jagd auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zeitgemäßer formuliert: Mobbing. Übrig bleiben Eingeschüchterte, Opportunisten und Speichellecker. Er umgibt sich mit klimaförderlichen Menschen. Sein Zugang zu Human Resources ist »hire and fire«, innerhalb kürzester Zeit ist ein Großteil der Belegschaft ausgetauscht. Lehrbuchweisheiten wie Personal als wichtigster Wettbewerbsfaktor mit Einfluss auf Wertschöpfung, Kosten und Imageverlust durch hohe Fluktuation, Abwanderung und Verlust von Wissen, Loyalität langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etc. gelten für andere. Ivan fängt immer wieder von vorne an. Auch die vielzitierte Suche nach Talenten ist nichts für ihn. Als Narzisst ist Ivan emotional flach, was er sehr wohl und intensiv kennt, sind Wut, Zorn, Angst, Feindseligkeit und Neid. Oh ja, Neid. Kombiniert mit seiner Wettbewerbsorientierung, der Paranoia, dem Gefühl der Unterlegenheit und dem Drang, sich zu profilieren, hat dies zur potenziellen Folge, andere als Konkurrenz wahrzunehmen, selbst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hierarchisch keine Bedrohung darstellen und zum Wachstum des Unternehmens wesentlich beitragen. Ivan will keine sogenannten High Potentials und es ist nicht weiter von Relevanz, ob er dem Erfolg des Unternehmens im Weg steht. Es geht um ihn. Er will die Lorbeeren, alle, selbst die irrelevantesten, agiert wenig rational, destruktiv, zuweilen närrisch und vornehmlich wenig professionell.

Ivan ist lernresistent. Sein zartes Ego lässt kritische Rückmeldungen nicht zu, auf diese reagiert er impulsgesteuert, aufgebracht, ungehalten, aggressiv. Wer in seinem Dunstkreis nicht die Karriere gefährden möchte, wählt den Mundtod. Früher engagierten selbst die eitelsten Fürsten und Könige Hofnarren, die nicht nur einen Unterhaltungswert hatten, sondern durchaus unbequem werden konnten und sollten. Durch den Interpretationsspielraum, der sich mit dem Medium Humor eröffnet, wurden brisante und kritische Inhalte, wie Unzulänglichkeiten des Regenten, vermittelt. Letzterer wahrte so das Gesicht und ersterer durfte den Kopf behalten, so der Deal. Der Balanceakt diente der Vorbeugung des Szenarios, dass sich der König, aufgrund mangelnder Informationen, selbst zum Narren macht. Bekanntlich wird auch im Management, besonders bei stärker hierarchisch orientierten Strukturen, der Informationsfluss nach oben immer dünner. Aber Ivan will es nicht anders. Als größte Motivatoren, in eine Führungsposition zu kommen, werden Macht und Allmachtsfantasien genannt, der Wunsch und die Befriedigung, in sogenannten Untergebenen Gefühle von Schwäche und Ohnmacht zu evozieren. Wer sich der Macht ergibt, für den gibt es in sozialen Beziehungen keine Ebenbürtigkeit, so Arno Gruen. Mit dem Führungsverständnis eines modernen Menschen ist dies wenig verträglich. Hinzu kommt, dass mangelnde Empathie als ein zentrales Merkmal von Narzissmus gilt, die Unfähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und Dinge aus ihrer Perspektive zu sehen und zu fühlen. Empathie gilt laut moderner Managementliteratur als unverzichtbare Voraussetzung für gelungene Führung, bildet sie einen wesentlichen Baustein sozialer Kompetenz. Differenziertere Ansätze postulieren allerdings, dass Narzissten nicht nur sehr wohl zur kognitiven Empathie imstande seien, sondern diese bewusst zur Manipulation einsetzen würden, um sich Zugang zu Menschen zu verschaffen. Wie Anthropo-

Früher engagierten selbst die eitelsten Fürsten und Könige Hofnarren, die nicht nur einen Unterhaltungswert hatten, sondern durchaus unbequem werden konnten und sollten.

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Ivan, die grandiose, schöne Führungspersönlichkeit

logen studieren und analysieren sie andere Menschen, sezieren Verhaltensweisen, wie Reaktionen auf Verluste und andere Lebensereignisse, die Trauer hervorrufen, imitieren sie, präsentieren sich ähnlich, betonen vermeintliche Gemeinsamkeiten und setzen vorgespielte Gefühle und Verletzlichkeit ein, um Vertrauen zu gewinnen, menschlich zu wirken, durchaus auch das Gegenüber dazu zu verleiten, sich zu öffnen. Ivan manipuliert.

Narzissten in Führungspositionen wird im Allgemeinen eine stärkere unternehmerische Orientierung zugesprochen. Sie entsprächen dem klassischen Verständnis eines Entrepreneurs, zumal sie eine größere Offenheit für Innovationen und eine geringe Scheu vor Risiken zeigten. Manche Autorinnen und Autoren vermuten dahinter die Antizipation der öffentlichen Bewunderung für die revolutionär kühnen Schritte, die sie setzen. Hinter den Entscheidungen soll das Kalkül der Öffentlichkeitswirksamkeit stecken, das Engagement im Zusammenhang mit Philanthropie und Corporate Social Responsibility stärker von der Sorge um das Image denn um eine bessere Welt angetrieben sein.

Ein Narzisst konstruiert sich und die Welt um sich herum, andere Menschen fungieren als ihn bestätigende Statisten.

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Ivan muss also nicht nur Geschäftsführer sein, sondern kann als Unternehmer seine eigene Firma leiten. Und hier verkomplizieren sich die Dinge zusätzlich. Das Unternehmen wird zu seiner Spielwiese, die Willkür steigt. Zeigen seine Nachkommen Aspirationen zur Führungsnachfolge bzw. ins Unternehmen einzusteigen, so hätten wir in einer Idealkonstellation die romantisch-sympathische Vorstellung eines kleinen Familienunternehmens, Assoziationen mit harter Arbeit und der guten, alten Tradition. Gehen wir, einfach so, von einer Tochter aus, die wir, wieder zur Vereinfachung, Ivanka nennen. Im Falle einer Ivan-Ivanka-Konstellation bleiben die Kompetenzen der Ivanka ungeprüft, undefiniert und ungeregelt. Allein ihre, respektive seine, DNA befähigt sie, selbst bei mangelnder Qualifikation hinsichtlich Ausbildung und Berufserfahrung, zu nahezu allem. Als Frucht seiner Lenden, als Klein-Ivan ist sie schon genetisch zu purer Exzellenz veranlagt, Objektivität ist deplatziert. Sollte Ivanka ihrem Vater ähneln, so wird auch sie ihre Macht bewusst einsetzen. Gemeinsam führen sie einen kriegerischen Feldzug gegen unliebsame Angestellte, Angst und Denunziantentum werden gefördert, Majestätsbeleidigungen sind nun doppelt möglich, jeder steht auf der Abschussliste, kann seine Loyalität, durch das Anschwärzen anderer Kolleginnen und Kollegen, beweisen und sich so noch für kurze Zeit absichern. Es folgt der personelle Exodus. Im Anwendungsfeld der Arbeits- und Organisationspsychologie stellt die Beschäftigung mit berufsbezogenen Aspekten von Narzissmus – die, wie erwähnt, von klinischen Konzeptualisierungen abzugrenzen sind – eine Chance für einen konstruktiveren Umgang mit Alltagspsychopathologien am Arbeitsplatz dar. Eine zentrale Frage in der Auseinandersetzung scheint zu sein, ob Narzissmus für Unternehmen förderlich oder schädlich ist. Meinungen divergieren, die Literatur dazu ist gespalten, zeigt aber bei genauerem Hinsehen eine konsistente Linie, nämlich den Faktor Zeit. Doch auch die Fragestellung selbst gibt ein wenig Aufschluss über unseren Umgang mit Narzissmus und unsere Tendenz, ihn im Management eher milde zu beurteilen. Narzissten punkten ungemein mit ihrem Charme, ihrer gewinnenden Art, machen Eindruck, verschaffen sich so Zugang zu höheren Positionen und entsprechen dem noch immer nicht als antiquiert empfundenen Klischeebild einer Führungspersönlichkeit. Aber nur zu Beginn. Nicht ihre Kompetenz ist es, die ihnen ihren Posten sichert, sondern Strategien zum Macht- und Prestigeerhalt und zur Selbstdarstellung, die reinen Selbstzweck haben und dem Eigeninteresse dienen. Narzissmus ist, zumindest in sogenannten westlich orientierten Kulturen, förderlich wenn es darum geht eine prestigebesetzte Position zu bekommen und kurzfristig zu glänzen. Für Unternehmen, die in aller Regel längerfristige Ausrichtungen haben, bedeuten sie negativ eingefärbte zwischenmenschliche Beziehungen, wenig Professionalität, sehr viel persönliche Befindlichkeit. Ein Narzisst konstruiert sich und die Welt um sich herum, andere Menschen fungieren als ihn bestätigende Statisten. Das ivan‘sche Dilemma dabei, einerseits andere Menschen zu brauchen, die ihm Bewunderung spenden und durch ihre Angst seine Macht unterstreichen. Andererseits fängt er nicht viel an mit dem menschlichen Spielzeug. Nein, Ivan kann nicht führen. Seit Jahren ist von einer Narzissmus-Epidemie die Rede. Immer mehr junge Menschen würden erforderliche Kriterien für eine Diagnose erfüllen, woran die Social Media Kultur nicht unbeteiligt sein soll, heißt es kritisch. Das Thema hat große Öffentlichkeitswirkung, wobei die, die Laiendiagnostik beflügelnde populärwissenschaftliche Rezeption stärker


Essay von Maryam Laura Moazedi

ist als die empirische Beforschung. Es leuchtet ein, Instagram und Co. sind Systeme, die sicherlich förderlich sein können und Eitelkeit, Selbstdarstellung, den Hunger nach Feedback weiter befeuern. Eine ähnlich kritische Haltung wird vermisst, wenn es um Narzissmus im Management geht. Da urteilen wir großzügig. Nachsatz: Sämtliche Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig. Ivan ist eine fiktive Person, die zur Veranschaulichung des Konstruktes Narzissmus geschaffen und auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen beschrieben wurde. Ivan hat übrigens einen Cousin, Boris, der machiavellistisch ist. Er ähnelt ihm, ist aber doch anders. Narzissmus und Machiavellismus sind verwandt und zugleich distinkt, zusammen mit Psychopathie bilden sie die Dunkle Triade. Boris ist hochgradig manipulativ, kühl, unsentimental und kennt Ivans Leidensdruck, die innere Zerrissenheit und Verwundbarkeit, nicht. Aber zu ihm ein anderes Mal. n

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Nava Ebrahimi, 1978 in Teheran geboren, aufgewachsen in Köln, verheiratet, zwei Kinder, lebt in Graz. Sie studierte Journalismus kombiniert mit Volkswirtschaft in Köln und arbeitete bei der Financial Times Deutschland und der Kölner Stadtrevue. Gastautorin bei »Spiegel Online« oder FAZ. Ihr erster Roman erhielt den Debütpreis beim Österreichischen Buchpreis und den Morgenstern-Preis.


Menschen

Fazitbegegnung Volker Schögler trifft Nava Ebrahimi Fotografiert von Heimo Binder

Ein Leben im Dazwischen M

ona ist nicht Nava, so wie Brad Pitt nicht Achilles ist, auch wenn er ihn in »Troja« gespielt hat. Doch ist Mona, die Hauptfigur in Nava Ebrahimis Roman »Sechzehn Wörter«, von der Biografie der Autorin geprägt. Was es dem Leser schwer macht, die fiktive Romanfigur von der realen Person zu trennen. Um diesem unwürdigen wie dummen Zustand zu entkommen und um vielleicht ein Geheimnis zu lüften, trafen wir uns. Nava Ebrahimi stammt aus dem Iran, kam aber schon mit drei Jahren gemeinsam mit ihren Eltern nach Deutschland und wurde dort als »Kölsche Jeck« sozialisiert, studierte in Köln Journalismus kombiniert mit Volkswirtschaft und arbeitete als Redakteurin bei der Financial Times und der Kölner Stadtrevue, bis sie vor acht Jahren nach Graz heiratete, eine Familie gründete und – ein Buch schrieb. Für »Sechzehn Wörter« erhielt sie im Rahmen des Österreichischen Buchpreises 2017 den Preis für das beste Debüt und kürzlich im Rahmen der Landeskulturpreise den in Kooperation mit der Kleinen Zeitung erstmals vergebenen Morgenstern-Preis 2019. Im Buch lässt sie Mona gemeinsam mit ihrer Mutter von Köln zur Beerdigung ihrer Großmutter in den Iran reisen. Die Reise wird zur Konfrontation mit vielen Fragen zu Identität und Herkunft. Darüber hinaus werden dem Leser aber auch so tiefe wie subtile Einblicke in fremde wie auch vermeintlich vertraute Kulturen und Welten gewährt. Einblicke, die eigene Werte, Maßstäbe und (Selbst-)Gewissheiten gehörig ins Wanken bringen. Aber erst das Leben der Protagonistin zwischen den Kulturen vermag ungeahnte Horizonte zu eröffnen, die sich durch das bloße Verschieben von Blickwinkeln allein nicht aufgetan hätten. Es ist das eigentliche Verdienst dieses Buches, den Weg zu mehr oder besserer Empathie, Toleranz und geistiger Freiheit zu ebnen. Das

gelingt der Autorin auch durch Witz und gekonnt eingesetzten Humor und mit ausgesprochen poetischen Einfällen und Bildern. Dass dann auch noch ein Plot folgt, der nicht nur das Handlungsgerüst stützt, sondern der einfach zum Niederknien ist, darf als der sprichwörtliche Punkt auf dem i angesehen werden und mag nicht zuletzt auch für die Juryentscheidungen ausschlaggebend gewesen sein. Angesichts der Struktur, des formalen Aufbaus, der Spannungsbögen, der so professionell eingesetzten Ideen fällt es schwer zu glauben, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt, und es stellt sich die Frage, wie handwerklich perfekt ein Roman denn noch sein kann. Nava Ebrahimi hat in der Tat das Handwerk gelernt. Nach der Journalismusschule und der Praxis absolviert sie auf Anraten des Verlagsagenten, der schon vom ersten Entwurf angetan war, noch die Bayerische Akademie des Schreibens in München. »Das ist eine Art Romanwerkstatt, zur inhaltlichen und formalen Besprechung von Manuskripten, was mein Bewusstsein für Erzählperspektive, Figurenzeichnung und Struktur geschärft hat«, erklärt die Autorin. Außerdem war sie zuvor schon Finalistin beim »Open Mike«, einem der wichtigsten deutschsprachigen Nachwuchswettbewerbe für Prosa und Lyrik. Damit wäre auch das Geheimnis – wenn auch nur teilweise – gelüftet, wie man es denn anstelle, als Journalistin einfach so ein Buch zu schreiben, oder? Nava Ebrahimi lacht: »Das ist sicher auch ohne Schreibschule möglich, aber … « Länger habe ich nicht zugehört – es ist die Hoffnung, die zuletzt stirbt. Wie zur Bestätigung erscheint Ende Februar ihr zweites Buch »Das Paradies des Nachbarn«. Ebrahimi: »Auch hier geht es nicht bloß um den Einblick in fremde Welten, sondern um das Leben zwischen zwei Kulturen.« Tipp: Premierenlesung der Autorin am 18. März um 19 Uhr im Grazer Literaturhaus. n

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Zu Gast bei Fazit

Ein Gastkommentar von Caspar Einem mit ersten Einschätzungen zur neuen Bundesregierung

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ersönlich habe ich mich vollständig aus der »großen« Politik zurückgezogen. Daher habe ich zuletzt nicht mitgefiebert oder große Hoffnungen oder Sorgen verspürt. Ich war vollständig auf die Perspektive des Zuschauers – erste Reihe fußfrei – eingestellt. Und ich habe mich in gewissen Maß auch über das neue Experiment einer schwarz-grünen Regierung gefreut, zumal das zugleich der Abschied von schwarz-blau II. war. Also entspannt zuschauen und vielleicht auch hoffen, dass das ein gutes Experiment sein könnte, das zugleich genügend Zeit und Gelegenheit für meine Partei bietet, sich zu erholen. Allerdings ist schon jetzt bei der Beobachtung der Politik der neuen Regierung eine gewisse Nachdenklichkeit eingekehrt. Erste Eindrücke Nach Abschluss des Koalitionspakts ist mir als erstes aufgefallen, dass diese neue Regierung schon vor Be-

Ein neues Modell? Türkis-Grün

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ginn der Arbeit die Entscheidung wichtiger Fragen aufschiebt: über Maßnahmen zur CO2-Reduktion, eine CO2-Steuer und/ oder einen CO2-Zoll wolle man später entscheiden. Wie bitte? Grüne Regierungsbeteiligung und dann das? Enttäuschend. Das Zweite war von einer Art, dass ich annahm, ich hätte mich geirrt, nicht richtig gehört: für den Fall, dass man sich in einigen wichtigen Fragen in der Koalition nicht einigen könne, dann dürften die Regierungsparteien getrennt nach Mehrheiten im Parlament suchen, die eine Entscheidung ermöglichten. Jetzt hat sich die ÖVP ohnehin schon in ihrer den Freiheitlichen nahen Migrations- und Asylpolitik oder in der Politik der Inneren Sicherheit gegen die Grünen vollständig durchgesetzt. Aber falls da noch mehr (oder bloß die verfassungsrechtlich problematische Umsetzung der Idee der Sicherungshaft) geschehen soll, dann freie Mehrheitswahl? Die FPÖ als stille Reserve für Kurz‘ Politik der Angstmache? Oder sind andere Mehrheitskonstellationen bei solchen Anlässen vorstellbar? Was haben sich die Grünen bei dieser Vereinbarung gedacht? Drittens: Eine verwandte Neuerung, die aufs Erste interessant erschienen ist, war die Ankündigung, dass man in den Verhandlungen nicht versucht habe, zu allen Fragen, in denen die beiden Parteien ganz unterschiedliche Auffassungen haben, lauwarme Kompromisse zu schließen. Man habe sich darauf verständigt, dass in diesen Fällen jeder Teil seine Position behalten und vertreten könne. Die Grünen dürften daher ihr Hauptprojekt, Maßnahmen zum Klima- und zum, Schutz des Planeten und gegen die Erderhitzung forcieren, die Türkisen die Stimmungspolitik im Bereich Migration oder die Wirtschaftspolitik zugunsten großer Unternehmen und gegen die lang schlafenden Arbeitslosen vertreten. Was die grünen Verhandler übersehen haben: sie haben keine Mittel für ihre Prioritäten vereinbart. Das führt direkt zum nächsten Punkt: Viertens: Die Koalition hat vor, die Unternehmensbesteuerung in Österreich ohne Not * von 25 auf 21 Prozent zu senken und eine kleine Tarifreform bei der Einkom-

menssteuer vorzunehmen. Jetzt sehe ich einmal davon ab, dass die geplante Unternehmens- Steuersenkung nur den wenigen großen Unternehmen zugutekommen wird, bleibt noch eine andere Frage: Die Türkis-Grüne Regierung will angeblich auch im Interesse der Reduktion der Erderhitzung massiv in die Verkehrsinfrastruktur investieren. Darf man fragen, mit welchem Geld das geschehen soll, wenn zugleich das Ziel eines Null-Defizits weiter verfolgt wird? Erste Bewertungen Es ist durchaus nachvollziehbar, warum Bundeskanzler Kurz den Eindruck macht, er regiere allein und setze bloß dort fort, wo Ibiza diesen Weg kurzzeitig behindert hat. Auf diese Weise zerstört er seinen Koalitionspartner. Schlüssig ist dieses Konzept , wenn er eine binäre Strategie verfolgt: entweder nächstes Mal allein regieren oder wieder zurück zur FPÖ, denen er und seine Türkisen nach seinem Bekunden viel näher stehen. n

* Zwar haben die ehemals staatskommunistischen

Länder rund um Österreich niedrigere Unternehmenssteuern, als wir, aber die wesentlichsten Partner in der EU haben entweder auch 25 Prozent oder höhere Unternehmenssteuern – so etwa Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Griechenland und Malta. Dr. Caspar Einem war von 1995–2000 Innen-, Wissenschafts- und Verkehrsminister für die SPÖ. Er ist Vizepräsident des Europäischen Forums Alpbach und des Kuratoriums des Instituts für Höhere Studien (IHS) sowie Präsident des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (OIIP).


Umwelfreundlich auch beim letzten Gang

Fotos: Land Stmk / Purgstaller, Foto Fischer

Anzeige Fotos: + Symbolbild Bestattung

Umweltschutz ist der Bestattung Graz schon seit vielen Jahren ein überaus wichtiges und vor allem gelebtes Anliegen. Die Bestattung Graz setzt auch im Fuhrpark auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Bereits im Vorjahr hat die Grazer Bestattung einen umweltfreundlichen Mercedes „E-Vito“ im Betrieb getestet und war damit vollauf zufrieden.

H

euer kommt ein neues Modell mit noch mehr Platz und Reichweite auf den Markt, welches das steiermarkweit tätige Unternehmen (insgesamt elf Standorte) erwerben will. Denn: „Wir wollen mit weiteren E-Fahrzeugen unseren schon sehr umweltfreundlichen Fuhrpark erweitern“, so Geschäftsführer Gregor Zaki.

So betreibt die Grazer Bestattung nicht nur ein Krematorium, das den heutigen hohen Anforderungen des Umweltschutzes und dem Stand der Technik entspricht und zu den modernsten Krematorien Europas gehört, sondern benützt auch schon seit langem ein Elektroauto für den Transport der Urnen. „Das ist bei

Zehn Jahre Klimaschutzbildung

2010 wurde der erste Klimaschutzplan Steiermark beschlossen und damit ein Schwerpunkt zum Klimaschutz im Bildungsbereich gelegt. Seitdem wurde das Angebot an Bildungsmaßnahmen kontinuierlich ausgebaut und verstärkt. 2020 werden zusätzliche Angebote geschaffen, um Zielgruppen wie Kindergärten oder junge Erwachsene besser über den Klimawandel informieren und zum Handeln anleiten zu können. LR Ursula Lackner betont dazu: „Für den Klimaschutz sehe ich meine Aufgabe darin, im Land jene Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, die Klimaziele des Landes Steiermark zu erreichen. Dafür braucht es ein Zusammenwirken aller, damit aus dem Wollen auch ein Tun wird.“

uns schon seit sieben Jahren – und natürlich ohne Aufpreis für den Kunden – Standard“, so Zaki weiter. Zakis Geschäftsführer-Kollege Fritz Probst ergänzt: „Wir schließen damit den ökologischen Kreislauf zur Naturbestattung! Denn mit einer Baum- oder Rasenbestattung am Grazer Urnenfriedhof bie-

tet die Grazer Bestattung die Möglichkeit, mit der Natur wieder eins zu werden. Das ist mitten in Graz einzigartig!“ Alle Infos zur Bestattung Graz gibt es unter: grazerbestattung.at

Kooperation für neue Innovationskultur

240 Restart-up-Beratungen, 180 Restart-up-Checks sowie 40 Workshops und zahlreiche weitere Veranstaltungen mit rund 1.500 Unternehmer-Kontakten: Die Bilanz des InnovationsBeratungsangebots „Restart-up“ der WKO Steiermark kann sich sehen lassen – und wird jetzt um eine Kooperation mit der Fachgruppe UBIT erweitert. „Mit dieser Zusammenarbeit wollen wir vor allem die regionale Wirtschaft stärken“, betonen FG-Obmann Dominic Neumann und Innolab-Leiterin Nadja Schönherr. Die Unternehmen können auf das kostenfreie Beratungsangebot zurückgreifen, das eine nachhaltige Orientierung bietet. Danach kommt der neu entwickelte Digi-Index der UBIT Steiermark zum Einsatz. Infos: www.ubitstmk.at/digi-index. FAZIT MÄRZ 2020 /// 47


Kurz & News

Nur mehr etwas mehr als 200 Tage trennen uns von der ersten rot-weiß-roten Berufs-EM: Wenn rund 650 internationale Teilnehmer in rund 45 Bewerben um die begehrten Europameistermeistertitel rittern, spielt in Graz die Musik. Die EuroSkills-2020-Signation wurde von zwölf Lehrlingen der Energie Steiermark und Fahrzeugbauer Magna im „Recorder Music Studios“ in Gratwein-Straßengel aufgezeichnet – wo einst der Opus-Evergreen „Live is Life“ das Licht der Welt erblickte. „Die EuroSkills haben eine Botschaft. Nämlich, dass jeder, der seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt, ein echter Berufs-Held ist. Mit der Signation wollen wir dem musikalisch Ausdruck verleihen“, freut sich WKO-Präs. Josef Herk.

© www.bigshot.at/Christian Jungwirth

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Helmut List AVL List GmbH, Graz

Neuer Produktionsstandort für Neuroth

Österreichs führender Hörakustiker Neuroth hat die Weichen für eine erfolgreiche Zu„Ich gehe selbstverständlich kunft gestellt und die Pläne für wählen, damit die Wirtschaft heuer bekanntgegeben: Das in Österreich eine starke Traditionsunternehmen überStimme hat.“ siedelt mit seinem TechnikH WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH VERSTÄN DLICH WÄHLEN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLENund TSK AMMERWAH Logistikcenter L VON 3.–5. MÄRZ 2020vom südSELBST VERSTÄN DLICH WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST VERSTÄ NDLICH WÄHLE LICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 N SELBST VERSTÄ WIRTS NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 EN SELB NDLICH WÄHLE N Schwarzau TSKAM ERWAH L 2020 WIRTS VERS TÄND LICH WÄHL oststeirischen nach 3.–5. MÄRZ 2020 LICH WÄHL EN SELB ST AMMER WAHL VON TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB 2020 STÄN DLICH WÄHL EN AMMER WAHL VON 3.–5. MÄRZ HAFTSK WIRTSC 2020 MÄRZ HL VON 3.–5. WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER Lebring undWKO.AT/STMK/WAHL bleibt somit dem Bezirk Leibnitz erhalten. „Wir Jetzt Wahlkarte haben intensiv alle Möglichbeantragen! keiten geprüft. Der Standort Alle Infos unter Lebring ist langfristig gesehen wko.at/stmk/wahl für uns die optimale Lösung – nicht nur wegen der zentralen Lage direkt an der Autobahn. 48 /// FAZIT MÄRZ 2020

Wirtschaftspark am Prettachfeld wächst Der Wirtschaftspark am Prettachfeld in Leoben-West bietet ideale Voraussetzungen für die Ansiedelung von Industriebetrieben. Große aufgeschlossene Flächen, eine optimale Verkehrsanbindung, qualifizierte Arbeitskräfte sowie ein attraktives Lebensumfeld – Standortfaktoren, die Leoben als Wirtschaftsmotor der Obersteiermark auszeichnen. Mit modular erweiterbaren Hallen, einem „Fertighauskonzept“ für Unternehmen, wurde nun eine innovative Lösung für die weitere Ansiedelung von Betrieben gefunden und per Gemeinderatsbeschluss auf Schiene gebracht. Bgm. Kurt Wallner bekräftigt: „Für die Stadt ist es wichtig, dass sie auch produzierenden Unternehmen beste Voraussetzungen bietet.“

Hotline gegen unlauteren Wettbewerb

Vor einem Jahr haben die WKO Steiermark sowie die Steuer- und Zollkoordination eine umfangreiche Kooperation gestartet. Zahlreiche Erhebungen beim grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr und Online-Versandhandel deckten einen hohen Millionenschaden für den Steuerzahler auf. „Aus diesem Grund wird die Kooperation zum Schutz der steirischen Betriebe nun um eine Whistleblower-Hotline erweitert“, betonen WKO-Präs. Josef Herk und Hans Georg Kramer, Leiter der Region Süd bei der Steuer- und Zollkoordination. Eine Notwendigkeit, wie ein Blick auf die Statistik zeigt: Demnach hat sich die Zahl der hier tätigen Versandhändler aus dem Ausland seit dem Jahr 2011 von 296 auf aktuell 5.335 verachtzehnfacht.

Wahlkampfauftakt des SWV Steiermark

Der sozialdemokratische Wirtschaftsverband SWV startete am 11. Februar den Wahlkampf für die WK-Wahlen von 3. bis 5. März. Die zentralen Forderungen drehen sich um die soziale Absicherung von Selbstständigen im Krankheitsfall, mehr Steuergerechtigkeit und fairen Wettbewerb sowie eine Wirtschaftskammer, die auch die Interessen von EPU und Kleinunternehmen – immer 98 Prozent der Mitglieder – stärker vertritt. Ein eigenes Service und ein besseres Versicherungsmodell soll es für die größte Berufsgruppe der 11.357 selbstständigen Personenbetreuer geben, fordern aus diesem Anlass neben SWVStmk.-Präs. Karlheinz Winkler auch SWV-Österreich-Präs. Christoph Matznetter und Karl Schweizer, 24h-Betreuung-Obmann.

Fotos: 3Neuroth_CEO_Lukas_Schinko, EuroSkills 2020/Klaus Morgenstern, Freisinger, Foto Fischer, Michael Schnabl

Signation für die EuroSkills 2020


Foto: Peter Drechsler

Kurz im Gespräch mit

Estelle de Michieli-De Bie und Thomas de Bie, Unternehmensführung von CAPPI in zweiter Generation

Klaus Stübinger wirkt seit Jahresanfang als Berater für das französische Unternehmen CAPPI. Das Unternehmen CAPPI mit Sitz in Auxerre hat mit Beginn dieses Jahres den Grazer Klaus Stübinger, Inhaber der Firma KSL (Klaus Stübinger Logistic Advisor), als Berater für den europäischen Distributionsmarkt in ihr Team geholt.

Anzeige Fotos: Cappi / David Bergelin, Stübinger

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APPI freut sich, die Aufnahme von Klaus Stübinger als Berater für den europäischen Temperaturlogistikbereich in sein Team bekannt zu geben. Der erfahrene und anerkannte Fachmann öffnet laut Angaben der Geschäftsführung von CAPPI damit ein neues Kapitel für die schrittweise Erschließung internationaler Märkte sowie die Entwicklung von Lösungen, die noch besser auf die Anforderungen der Händler und Kunden zugeschnitten sind. Klaus Stübinger wird CAPPI insbesondere bei der Integration innovativer Lösungen in automatisierte Systeme unterstützen und logistische Abläufe maßgeschneidert definieren helfen. Das französische Unternehmen CAPPI in Auxerre in Frankreich ist spezialisiert auf Verpackungen für den Transport von temperaturkontrollierten Produkten. Es bietet maßgeschneiderte Lösungen für die Sicherstellung der Kühlkette für z. B. Pharmalabore, Pharmahändler und die

Klaus Stübinger wirkt seit Jahresanfang als Berater für das französische Unternehmen CAPPI. Lebensmittelindustrie. Die Kunst, anders zu denken, ist für das Unternehmen, nicht bloß eine Vorgabe, sondern seine Leitdevise, die den entscheidenden Unterschied ausmacht.

Mag. Doris Kampus, Landesrätin für Soziales, Arbeit und Integration Wie entwickeln sich die von Ihnen initiierten regionalen Beratungszentren für Menschen mit Behinderung? Die regionalen Beratungszentren sind ein wichtiger Baustein in unserem sozialen Angebot. Sie sind in ihrer konkreten Form einzigartig, weil sie ein umfassendes Informationsangebot bereithalten. Sie sind ja nach den Wünschen von Menschen mit Behinderung, die in unserer Partnerschaft Inklusion zusammenarbeiten, entstanden. Was sie weiter auszeichnet, ist die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung selbst als Beraterinnen und Berater.

Welche Hilfestellungen erhalten Menschen mit Behinderungen bei der Ausübung ihrer Jobs? Wir haben mehrere Pilotprojekte gestartet, die Menschen mit Behinderung den Zugang zur Arbeitswelt erleichtern. In einer Erprobungsphase können sie, aber auch die Unternehmen herausfinden, ob die Zusammenarbeit klappt. Wichtig ist dabei, dass sie während dieser Zeit oder im Falle eines Nein ihre Ansprüche nicht verlieren. Mein Ziel ist es, die Pilotprojekte wie „Step by step“ und „InArbeit“ zu evaluieren und in ein neues Inklusionsgesetz zu integrieren. Welche weiteren Maßnahmen zur besseren Inklusion in die Berufswelt sind angedacht? Ich möchte hier auf das Ausbildungszentrum in Graz-Andritz verweisen. Es ist zum ersten österreichischen Kompetenzzentrum für berufliche Inklusion weiterentwickelt worden und hat einen Schwerpunkt auf Digitalisierung und Behinderung gelegt. Wir vergeben heuer erstmals den steirischen Inklusionspreis an vorbildliche steirische Unternehmen. Erster Preisträger ist hier das Unternehmen Magna Steyr GmbH. FAZIT MÄRZ 2020 /// 49


In Zeiten des Fachkräftemangels

Der Arbeitsmarkt zeigt in Österreich schon länger ein widersprüchliches Bild. Die Arbeitslosigkeit hat zwar in den letzten Jahren in absoluten Zahlen abgenommen, aber immer noch kommen im Schnitt sechs Jobsuchende auf eine Stelle. Zum anderen herrscht in vielen Branchen eklatanter Fachkräftemangel und vielen Bewerbern werden mangelnde Qualifikationen bescheinigt. FAZIT hat sich bei wichtigen steirischen Arbeitsgebern umgehört, mit welchen Strategien man an diese Situation herangeht.

Von Josef Schiffer

D

er globale wirtschaftliche Horizont ist aufgrund allgemein bekannter Faktoren nicht gänzlich wolkenfrei. Der Höhepunkt bei den Arbeitslosen wurde zwar mit knapp unter 500.000 in den Jahren 2016/17 erreicht, aber nach einer Stagnation ist im laufenden Jahr wieder mit einem Anstieg zu rechnen, warnen AMS und Wirtschaftsforscher. Damit liegen die aktuellen Zahlen immer noch dramatisch mit rund plus 40 Prozent über den Werten von 2008, als Europa von den Verwerfungen der Finanz50 /// FAZIT MÄRZ 2020

krise erfasst wurde. Dem versucht das AMS mit verschiedenen Maßnahmen entgegenzuwirken, wie AMS-Steiermark-

»Für uns zählt Freude am Umgang mit Menschen und der Arbeit mit Lebensmitteln.« Christoph Holzer Spar-Steiermark

Chef Karl-Heinz Snobe erklärt: „Das AMS Steiermark ist ein wichtiger Partner der heimischen Wirtschaft

bei der Rekrutierung und Qualifizierung neuer Mitarbeiter. Am besten nehmen Firmen Kontakt mit der regionalen AMS-Geschäftsstelle auf, um die vielfältigen Möglichkeiten einer Unterstützung individuell abzuklären.“ Er erwähnt dabei vor allem die Programme FIT (Frauen in Handwerk und Technik), AQUA für arbeitsplatznahe Qualifizierung sowie Eingliederungshilfen für Langzeitarbeitslose und Personen über 50 Jahren. Stellvertretend für den Handel befragten wir Spar-Steiermark-GF Christoph Holzer – er nutzt für die Recruiting neuer Mitarbeiter das System der Multi-Channel-Ak-


Fotos und Grafik: Adobe Stock, Werner Krug, Kanizaj / Knapp, Steiermärkische Sparkasse, AMS/Opernfoto

Recruting

quise: „Einerseits setzen wir auf das Jobportal auf unserer Website: www.spar.at/ jobs. Weiters schalten wir klassische Inserate in Printmedien sowie Employer Spots im TV und Plakatwerbung. Wir sind aber auch auf Job- und Karrieremessen aktiv, z. B. bei der Excellence Uni Graz oder SBim.“ Bei den Kriterien gibt man sich betont offen: „Sehr wichtig ist, dass die Bewerber Freude am Umgang mit Kunden sowie auch am Umgang mit Lebensmitteln haben, Handelserfahrung ist jedoch von Vorteil.“ Man schätzt aber auch Quereinsteiger, für die man diverse Fachschulungen, aber auch die Lehre mit Matura anbietet. Sie starten ihre Karriere zunächst in Ausbildungsfilialen, wo sie von erfahrenen Kollegen in den ersten Wochen im neuen Job unterstützt werden, so Holzer. Kerstin Knauhs von den Human Resources der Knapp AG verfolg einen ähnlichen Ansatz, auch wenn es hier um Bewerber mit spezialisierter Ausbildung geht: „Wir erreichen unsere Kandidaten über viele verschiedene Kanäle. Besonders wichtig ist für uns die Plattform karriere. at und unsere eigene Website. Zusätzlich pflegen wir den persönlichen Kontakt zu Schulen und Universitäten bzw. bei verschiedenen Jobmessen.“ Entscheidend sei: „Eie Bewerber müssen zu uns passen – mit ihrem Spirit und ihrer Wertehaltung.“ Mit der unternehmensinternen Knapp-Academy bietet man die notwendigen branchenspezifischen und technischen Schulungen für Neuzugänge an. Sie empfiehlt Bewerbern für Vorstellungsgespräche , sich gut über die eigenen Stärken und Schwächen im Klaren und authentisch zu sein. Für den Bankensektor gab die HR-Leiterin der Steiermärkischen Sparkasse, Marion Perissutti, Auskunft: „Den größten Bereich bei der Personalakquise nehmen ohne Frage die sozialen Medien bzw. Online-Portale wie Karriere.at oder LinkedIn ein. Eine erfolgreiche Ansprache heißt aber auch, möglichst breit und auf unterschiedlichen Ebenen mit interessanten Kandidaten in Kontakt zu treten: über Empfehlungsmarketing der eigenen Mit-

arbeiter, über Events oder Veranstaltungen, Campus oder an Schulen – der Erfolg setzt sich aus unterschiedlichen Wegen zusammen.“ Engagement und Flexibilität sind gefragt, so Perissutti: „Wir legen neben der Fachqualifikation besonderen Wert auf persönliche Herangehensweisen und Einstellungen: Wie gehe ich mit Veränderung um, was ist mein Beitrag zum Teamerfolg und bin ich bereit, die ‚Extrameile‘ zu gehen?“ Auch beim Sparkassenverband setzt man auf eine intensive Ausbildung in der eigenen Sparkassenakademie: „Das Spektrum geht hier von fachspezifischen Themenstellungen über Angebote für Führungskräfte bis hin zu Kompetenzentwicklung. Modulare Ausbildungskonzepte ermöglichen einen individuellen, bedarfsorientierten Approach.“ Ihr Tipp für Kandidaten

»Persönliche Herangehensweisen und Einstellungen sind uns wichtig.« Marion Perissutti Steiermärkische Sparkasse

lautet: „Schnuppern Sie frühzeitig bei Veranstaltungen oder mit Ferialpraktika in all jene Bereiche der Bank, die Sie interessieren. Wenn Ihr Herz ja sagt und Sie mit Freude und Leidenschaft herangehen, dann sind Sie bei uns richtig.“ Beim Versicherungskonzern Generali setzt man auf neue Arbeitsmodelle, im Company-Jargon ist „New Way of Working“ eine der Säule der HR-Strategie. Home- und Mobile-Working sollen damit auf eine breitere Basis gestellt werden, so die Verantwortlichen bei Generali. Damit will man für die Mitarbeiter ein modernes Arbeitsumfeld schaffen und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Als große Themen definiert man bei Generali Diversity und Inclusion: Die Generali hat in den Bereichen Age und

Gender Schwerpunkte gesetzt, um Veränderungen aktiv voranzutreiben (z. B. strategische Nachfolgeplanung). Damit will man Chancengleichheit verwirklichen und neue Potenziale heben. Darin manifestiert sich längerfristiges strategisches Denken: Die Generali steht wie auch andere Unternehmen vor ei-

»Spirit und Wertehaltung der Bewerber müssen zu uns passen.« Kerstin Knauhs Knapp AG

nem Generationswechsel – viele Kundenbetreuer und Mitarbeiter des Innendienstes gehen bis 2025 in Pension. „Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die richtigen qualifizierten Personen zu finden und zu halten.“ Auch bei Generali ist Recruiting über Facebook und andere soziale Medien ein wichtiger Faktor. Um zukünftige Mitarbeiter über neue Kommunikationswege anzusprechen, arbeitet die Generali mit dem Start-up Firstbird zusammen. Mit dem Tool können Generali-Mitarbeiter selbst Stellenausschreibungen in sozialen Netzwerken oder als private Nachricht teilen und so die Generali als Arbeitgeber empfehlen. Das Fazit: Recruiting befindet sich nicht zuletzt durch die Sozialen Medien in

»Wir können den Unternehmen vielfältigste Unterstützungen und Förderungen anbieten.« Karl-Heinz Snobe AMS Steiermark

einem tiefgreifenden Wandel und die Themen Weiterbildung und Flexibilität spielen eine immer wichtigere Rolle. Am Ende des Tages ist es für die Unternehmen jedoch nach wie vor das Entscheidende, die richtigen Kandidaten für ihre jeweiligen Aufgabengebiete zu finden.

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Wirtschaft

Dominic Neumann, Obmann der FG UBIT: „Besonders wichtig ist mir, Orientierung zu bieten und unsere Mitglieder vor allem in Rechtsfragen zu servicieren.“

Von der Digitalisierung profitieren

Dominic Neumann, Obmann der Fachgruppe UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT), spricht über die Digitalisierung, wichtige Förderungen für Mitgliedsbetriebe und wie man am Markt noch sichtbarer werden kann.

Als Fachgruppenobmann der UBIT vertreten Sie knapp 8.500 Mitglieder. Welchen Tipp können Sie ihnen für ihre tägliche Arbeit mitgeben? Ich lege jedem das KMU-Digital-Förderprogramm ans Herz. KMU können sich damit die Beratung zum Thema Digitalisierung und die Umsetzung erster Digitalisierungsprojekte fördern lassen. Eine großartige Jochen Pildner-Steinburg Maßnahme, die insbesondere Industrieller, kleinen Betrieben dabei hilft, GAW Holding GmbH, Graz ihre Potenziale zu erheben „Ich gehe selbstverständlich und wettbewerbsfähig zu bleiwählen, weil Unternehmerinteressen zu vertreten ben. Der Stopp der Förderung zumindest erfordert, und das lange Warten auf die wählen zu gehen.“ Verlängerung haben da leider H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH VERSTÄN DLICH WÄHLEN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLENviel Schwung rausgenommen. DLICH TSK AMMERWAH VERSTÄN L VON SELBST 3.–5. MÄRZ 2020 WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST WÄHLEN VERSTÄ LICH NDLICH WÄHLE N SELBST2020 CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 WIRTS VERSTÄ NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L EN SELB NDLICH WÄHLE N TÄND LICH WÄHL TSKAM ERWAH L 2020 WIRTS Deshalb bin sehr dass 2020 MÄRZfroh, VON 3.–5. WÄHL EN SELB ST VERS WAHLich LICH AMMER TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB VON 3.–5. MÄRZ 2020 STÄN DLICH WÄHL EN WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL HL VON 3.–5. MÄRZ 2020 WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL UNTERMinisterium WKO.AT/STMK/WAHL WKOINFOS und auch während der Zeit der ÜberJetzt Wahlkarte gangsregierung konkret ins beantragen! Handeln gekommen sind und Alle Infos unter die Fortführung der Förderung wko.at/stmk/wahl beschlossen haben. © Heldentheater

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

In welchen Bereichen unter-

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stützt die Fachgruppe ihre Mitglieder? Für mich sind drei Themen besonders wichtig: Bewusstsein für unsere Dienstleistungen am Markt zu schaffen, Orientierung und Fortbildungsmöglichkeiten zu bieten und unsere Mitglieder zu servicieren, vor allem in Rechtsfragen.

Welche Projekte wurden in diesen Bereichen konkret umgesetzt? Da ist in den letzten Jahren einiges zusammengekommen, aber zu unseren größten Errungenschaften zählt mit Sicherheit der Digi-Index. Nachdem rund 70 % unserer Mitglieder EinPersonen-Unternehmen sind, ist es umso wichtiger, unsere Dienstleistungen sichtbar zu machen und die Kontaktherstellung zwischen Unternehmen, also unseren Kunden, und den UBIT-Expertinnen und -Experten so einfach wie möglich zu gestalten. Und genau dafür

So ähnlich wie bei einer DatingPlattform? Richtig! Unternehmen haben einen Bedarf, z. B. an Datensicherheit. Die UBIT-Mitglieder haben ein Angebot, beispielsweise zertifizierte IT-SecurityExpertinnen und -Experten. Der Digi-Index ist eine Plattform, die Bedarf und Angebot zusammenführt. So ersparen sich die Unternehmen zeitintensive Recherchen, um eine passende Beraterin oder einen Berater zu finden, und die UBIT-Mitglieder werden potenziellen Neukunden vermittelt. Eine Win-win-Situation!

Was wird den UBIT-Mitgliedern im Bereich „Orientierung und Fortbildung“ geboten? Für unsere Mitglieder ist es wichtig, wenn nicht sogar notwendig, immer up-to-date zu sein, denn schließlich sind sie selbst Impulsgeber für ihre Kunden. Daher sehe ich es als Aufgabe der Fachgruppe, diesen Wissensvorsprung bestmöglich zu unterstützen. Das beginnt bei unserem kostenfreien Bildungsportal www. get-know-howww.at und endet beim Trendit, unserem jährlichen Kongress.

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UBIT-Obmann Neumann:

sorgt der Digi-Index. Unternehmen können ihren Digitalisierungsgrad online abfragen und bekommen im Anschluss UBITMitglieder vorgeschlagen, die exakt auf die zuvor ermittelten Bedürfnisse zugeschnitten sind.


SPAR bietet hunderte Lehrstellen, z. B. Einzelhandelskauffrau/-mann mit den Schwerpunkten Lebensmittel oder Feinkostfachverkauf.

Scheinbar ist beim Datenschutz Ruhe eingekehrt

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I

m Jahr 2018 war Datenschutz das Thema Nummer eins, und Datenschutzgrundverordnung wurde sogar zum Unwort des Jahres erklärt. Danach ist es stiller geworden um dieses Thema. Dies stimmt aber nur bedingt, da im letzten Jahr 185 Bußgelder wegen Verstöße gegen die DSGVO erlassen wurden. Auch wenn das Thema unangenehm erscheint, geht es dennoch darum, ein Grundrecht der Menschen zu schützen. Und diese Verantwortung muss wahrgenommen werden. Die Vorgaben der DSGVO scheinen komplex, dabei geht es im Grunde darum die Datenhaltung und Datensicherheit zu prüfen und zu dokumentieren. Alle Betroffenen müssen informiert werden und für gewisse Datenspeicherungen sind zusätzliche Einwilligungen erforderlich. Spezielle Risikoanalysen sind eher die Ausnahme. Für große Unternehmen und

Organisationen war und ist der Aufwand erheblich, da hier auch die Anzahl der verwalteten Personen besonders hoch ist. Für diese Zwecke mussten neue Prozesse mit eigenen Verantwortlichen platziert werden. Bei kleineren Organisationen ist eher das Knowhow gefragt, da der Aufwand überschaubar ist. Daher hat die PROTECTR GmbH es sich zur Aufgabe gemacht, KMU, aber auch Vereine beim Thema Datenschutz zu unterstützen. Dabei übernehmen die Experten von PROTECTR die gesamte Dokumentation, die in der selbst entwickelten Software rechtssicher protokolliert wird. Mit geringen Kosten erhalten damit die Organisationen eine Beratung sowie die Abdeckung der gesetzlichen Anforderungen.

www.protectr.at

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PAR, der größte private österreichische Lehrlingsausbildner, ist wieder auf der Suche nach Nachwuchs. In der Steiermark und dem Südburgenland warten 100 Lehrstellen in zwölf verschiedenen Lehrberufen darauf, besetzt zu werden. Tolle Benefits und Goodies für Lehrlinge SPAR-Lehrlingen wird einiges geboten: Neben Zusatzprämien von über 4.500 Euro, gratis B-Führerschein bei guten Leistungen und spannenden Zusatzausbildungen winkt ein sicherer Job mit Zukunft. Um die Lehre noch attraktiver zu machen, hat sich SPAR wieder dazu entschlossen, die Lehrlingsentschädigung anzuheben: Ab 1.9.2020 beträgt die Lehrlingsentschädigung für das erste Lehrjahr 750 Euro, für das zweite Lehrjahr 950 Euro und für das dritte Lehrjahr 1.250 Euro. Kein anderes Handelsunternehmen in Österreich bietet eine so große Vielfalt in der Ausbildung an: Bei SPAR, INTERSPAR, Maximarkt und Hervis können Jugendliche aus 21 verschiedenen Lehrberufen ihren Traumberuf wählen und in einem tollen Team lernen,

was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, eigenes Geld zu verdienen und Erfolg zu haben. Ob im Einzelhandel, der Gastronomie, in der Bäckerei oder in der IT – Jugendliche haben im regional fest verankerten Unternehmen Top-Chancen auf einen sicheren Job, zu dem niemand weit pendeln muss.

Jetzt für eine Lehrstelle bewerben! Karriere nach der Lehre ist nicht nur ein Slogan, sondern bei SPAR gelebte Realität. Daher bietet das Unternehmen außergewöhnliche Zusatzausbildungen, wie Käse-Experten, Fairtrade-Botschafter, Bio-Experten oder Green Champions im Lehrplan. Diese ermöglichen es den Jugendlichen, über den Tellerrand zu blicken und sich so weiteres Wissen anzueignen – denn im Lebensmittelhandel sind Fachprofis gefragt. Wer seine berufliche Zukunft jetzt in die Hand nehmen will, bewirbt sich ab sofort online über die SPAR-Jobbörse auf www.spar.at/lehre.

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Sandra Brandner, Geschäftsführung der PROTECTR GmbH

Vielseitige Chancen mit einer Lehre bei SPAR


Wirtschaft

»Helden der Region« wurden in Graz ausgezeichnet

ekürt wurden bei dieser Veranstaltung bedeutende und vorbildliche Unternehmerpersönlichkeiten aus dem Bezirk Graz, die in den drei Hauptkategorien Tradition, Mut und Zukunft großartige Leistungen für ihre Region erbringen. Heldenhafte Unternehmer Jeder selbstständig denkende und handelnde Mensch leistet tagtäglich Heldenhaftes! Über 70.000 Unternehmerheldinnen und -helden hat die Steiermark. Sie schaffen

© Foto Andrea

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Thomas Reisinger ÖBAU Reisinger, Passail, Weiz, Fohnleiten, Judenburg

Arbeitsplätze und sorgen mit ihren Steuern und Abgaben für Wohlstand in den Regionen. Ich möchte mich bei allen für ihre Leistungen bedanken“, erklärte Präsident Josef Herk bei der Ehrung. Die Bevölkerung hat via Online-Voting die diesjährigen Preisträger aus Graz bestimmt. In der Kategorie Mut ging Sandra Stopar (BaBlü Akademie) als Siegerin hervor, die Kategorie Tradition entschied Josef Moßhammer (Fleischerei Moßhammer) für sich und in

in die ganze Welt verkauft werden. Wir dürfen uns dennoch nicht zurücklehnen und müssen weiterhin gemeinsam für regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze sorgen“, so LH Hermann Schützenhöfer. Die Preisverleihung Anfang Februar war der Abschluss der „Helden der Region-Tour“, die seit Oktober in jedem steirischen Bezirk Station machte, um Unternehmerinnen und Unternehmer in der gesamten Steiermark auszuzeichnen.

JR hat die flexibelsten Arbeitszeitmodelle

Nach einer Erhebung des market Instituts hat die Joanneum Research die modernsten und flexibelsten Arbeitsmodelle in der Steiermark. Die Preisverleihung fand am Abend des 5. Februar in den Räumlichkeiten der Energie Steiermark statt.

D

as „market“-Institut führt regelmäßig Untersuchungen zur Attraktivität „Ich gehe selbstverständlich von Arbeitgebern durch. In wählen, weil es mir wicheiner aktuellen Studie wurde tig ist, mitbestimmen zu im Bundesland Steiermark können.“ eine Vielzahl von inhaltlichen H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH DLICH WÄHLEN VERSTÄN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLENKriterien TSK AMMERWAH der der für L aus VON 3.–5. SELBST VERSTÄN DLICH MÄRZSicht 2020 WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST VERSTÄ NDLICH WÄHLE LICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 N SELBST VERSTÄ WIRTS NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 NDLICH WÄHL EN SELB WÄHLE LICH N TÄND TSKAM ERWAH L 2020 WIRTS VERS 2020 ST den Arbeitsmarkt relevanten LICH WÄHL EN SELB AMMER WAHL VON 3.–5. MÄRZ TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB 2020 VON 3.–5. MÄRZ STÄN DLICH WÄHL EN WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL HL VON 3.–5. MÄRZ 2020 WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL Bevölkerung bewertet und ein umfassendes Bild über die steiJetzt Wahlkarte rischen Leitbetriebe auf einer beantragen! statistisch verlässlichen Basis Alle Infos unter gezeichnet. In puncto moderwko.at/stmk/wahl ne und flexible Arbeitsmodelle erhielt die Joanneum Research den ersten Platz, in der Ge54 /// FAZIT MÄRZ 2020

der Kategorie Zukunft konnte sich Markus Ritter & Thomas Schober-Plankl (C&P Immobilien) durchsetzen. Erfolgsland Steiermark „Ich gratuliere den Preisträgern herzlich – sie alle leisten einen wichtigen Beitrag dafür, dass die Steiermark so erfolgreich ist. Denn unser Bundesland ist ein Land der Hochtechnologie, ein Land der Forschung und der Wissenschaft, die Heimat von pulsierenden und innovativen Unternehmen, deren Produkte

samtwertung befindet sich die Joanneum Research in der Steiermark unter den Top 10 der besten Arbeitgeber. Joanneum-Research-GF Wolfgang Pribyl: „Ich freue mich sehr, dass wir nicht nur Sieger in der Kategorie Arbeitsmodelle sind, sondern auch hochqualifizierte Arbeitsplätze mit fairen Bedingungen und ökologischer beziehungsweise sozialer Bedeutung anbieten können. Damit ist die Joanneum Research für junge Talente mit Innovationsgeist ein höchst attraktiver Arbeitgeber und bietet ein ex-

JR-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl mit jungen Forscherinnen und Forschern im Headquarter des Unternehmens in Graz zellentes und flexibles Arbeitsumfeld am Innovationsstandort Steiermark.“

Anzeige Foto: JR / Schwarzl

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LH Hermann Schützenhöfer (3. v. r.) beglückwünscht die „Helden der Region“ Josef Moßhammer, Sandra Stopar und Markus Ritter & Thomas Schober-Plankl

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Anfang Februar hat WB-Landesobmann Präsident Josef Herk gemeinsam mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer erstmals den vom Wirtschaftsbund ins Leben gerufenen „Helden der Region-Award“ verliehen.


„Meisterin des Jahres“ Yvonne Graßhoff startet eine zweite Karriere als Bäckermeisterin.

Mehrwert Meisterbrief

Als Meisterbetrieb hat man es im Handwerk bis ganz nach oben geschafft. Jetzt soll die höchste Ausbildungsstufe weiter aufgewertet werden: Nach der formalen Gleichstellung mit dem Bachelor und der „Meisterprämie“ kommt ein „echter“ Titel „Mst.“

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o „Meisterbetrieb“ draufsteht, ist auch meisterliches Handwerk drinnen: Das wissen aufmerksame Kundinnen und Kunden sehr gut. Kein Wunder also, dass der Meisterbrief hoch angesehen und als höchste Ausbildungsstufe im Gewerbe und Handwerk sehr gefragt ist. 557 Meister- und Befähigungsprüfungen wurden 2019 absolviert. Die begehrten Urkunden sind 17. Jänner 2019 bei der Meisterbriefverleihung im Grazer Stefaniensaal feierlich überreicht worden – das sind um 32 mehr als im Jahr 2018. Die Zahlen zeigen, wie attraktiv der Meisterbrief ist. Mit der formalen Gleichstellung von Bachelor und Meister im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 war ein erster Schritt getan, Meister und Meisterin mehr Anerkennung zu verschaffen. Meisterprämie von 1.000 Euro Der Weg vom Lehrling zum Meister ist herausfordernd –

und er kostet Geld. Die finanzielle Schieflage im Vergleich zu einem Studium war der „Meistersparte“ Gewerbe und Handwerk schon länger ein Dorn im Auge: „Ein akademischer Abschluss kostet in Summe etwa 540 Euro, während für einen Meister im Schnitt 6.810 Euro an Kurs- und Prüfungskosten zu zahlen sind“, erklärt Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. Der Ruf nach einer „Meisterprämie“, die zumindest die Prüfungskosten abfedern sollte, wurde lauter. Und die Sparte Gewerbe und Handwerk hatte Erfolg: 1.000 Euro Meisterprämie gibt es ab 2020 für jede abgelegte Meister- oder Befähigungsprüfung. Ein „richtiger“ Titel „Mst.“ Als das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) im Jahr 2016 die Motive der Meisterinnen und Meister untersuchte, kam als eine der häufigsten Antworten der „hohe soziale Status“, nach „geplanter Selbstständigkeit“

Prominente Gratulanten: LH Hermann Schützenhöfer, Spartenobmann Hermann Talowski und WKOSteiermark-Präsident Josef Herk (47%) und „fachlicher Weiterund Höherqualifizierung“ (76 %). Ein Drittel der angehenden Meisterinnen und Meister ist sich also bewusst, dass der Meisterbrief etwas mit Prestige zu tun hat. Und das sollen die Top-Profis im Handwerk in Zukunft auch zeigen dürfen: Vor kurzem hat der Ministerrat einen Ministerratsvortrag beschlossen, das den Start des Begutachtungsverfahrens für eine Änderung der Gewerbe-

ordnung ankündigte. Diese soll den handwerklichen Meister weiter aufwerten, denn der Meistertitel soll künftig vor dem Namen angeführt und in offiziellen Dokumenten eingetragen werden können. Vorstellbar wäre etwa die Abkürzung „Mst.“ Hermann Talowski: „Jede Maßnahme, die den Meister aufwertet, ist grundsätzlich zu begrüßen.“ FAZIT MÄRZ 2020 /// 55


(v.l.n.r.) Spar-GF Christoph Holzer, Marktleiter Gernot Hochegger, Alois Mondschein und Bezirksvorsteher Klaus Strobl bei der Eröffnung des Post-Partnershops im SPAR-Supermarkt Graz Moserhofgasse.

Neuer Postpartner im SPARSupermarkt Moserhofgasse Im Bezirk Graz-Jakomini können sich Postkunden künftig so manchen weiten Umweg für postalische Belange sparen. Beim SPAR-Supermarkt Moserhofgasse kann man jetzt ganz bequem Pakete aufgeben und andere Postdienste in Anspruch nehmen. laus Strobl, der Bezirksvorsteher von Jakomini, freut sich über den neuen Postpartner in dieser zentralen Lage. „Ein herzliches Dankeschön, dass SPAR in der Moserhofgasse ab sofort Postpartner für dieses Stadtviertel ist. Das ist ein wichtiges Service für die Menschen.“ „Die SPAR-Kundinnen und -Kunden können

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

bei ihrem Einkauf jetzt gleich ihre Pakete aufgeben oder anderes bei der Post erledigen“, bestätigt Christoph Holzer, GF SPAR Steiermark und Südburgenland. „Neben dem SPARSupermarkt in Hart bei Graz konnten wir nun einen weiteren Postpartner in einer steirischen SPAR-Filiale, in der die umfangreichen Postdienstleis-

tungen angeboten werden, dazugewinnen“, sagt Alois Mondschein, Leiter des Zentralen Post-Partner-Management. Der Shop im SPAR-Supermarkt Moserhofgasse ist von Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 8.00 bis 12 Uhr für die Kundinnen und Kunden geöffnet.

Mit Ende Jänner waren in der Steiermark 44.973 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitssuchend gemeldet, das bedeutet einen leichten Zuwachs von 131 Personen (+0,3 %). Damit waren einschließlich der 7.561 Schulungsteilnehmer exakt 52.534 Personen ohne Job (–0,6 %). Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im Bundesland lag geschätzt bei 517.000 Personen (+1.000 Personen, +0,2 %). Bei den offenen Stellen wurde ein Minus von 463 oder 4,6 Prozent auf 9.664 verzeichnet, die Arbeitslosenquote verharrte bei 8,0 Prozent. „Der steirische Arbeitsmarkt zeigt sich jedenfalls überraschend robust“, betonte AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe.

Neujahrsempfang im Quellenhotel Beim diesjährigen Neujahrsempfang am 30. Jänner kredenzte man den rund 150

© Sissi Furgler Fotografie

Ulli Retter Gastgeberin im Bio-NaturResort Retter, Pöllauberg „Ich gehe selbstverständlich wählen, weil Wählen mitbestimmen heißt!“

Kuratorium Sicheres Österreich

WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN BST3.–5. ON MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH L VON VERSTÄN DLICH WÄHLEN 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF WÄHLEN DLICH TSKSELBST AMMERWAH L VON 3.–5. MÄRZ 2020 DLICH WÄHLEN SELBST VERSTÄN CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST L 2020 WÄHLEN VERSTÄ ERWAH LICH NDLICH WÄHLE N SELBST VERSTÄ SKAMM CHAFT L 2020 WIRTS NDLICH WÄHLE N SELBST VERSTÄSELB ST VERS TÄND LICH WÄHL EN WIRTS CHAFT SKAMM ERWAH TÄND LICH WÄHL EN NDLICH WÄHLE NVON 3.–5. MÄRZ 2020 AFTSK AMERWAHL 2020 WÄHL EN SELB ST VERS WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL SELB ST VERS TÄND LICH WAHL VON 3.–5. MÄRZ 2020 STÄN DLICH WÄHL EN 2020 WIRTSC HAFTSK AMMER HL VON 3.–5. MÄRZ T/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL

Jetzt Wahlkarte beantragen! Alle Infos unter wko.at/stmk/wahl

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Der Landesclub Steiermark des Kuratoriums Sicheres Österreich und Landespolizeidirektor Gerald Ortner luden am 6. Februar zu einem Pressegespräch in das Café Kaiserfeld in Graz. Als Vorgänger von Ortner blickte Josef Klamminger auf seine von 2014 bis 2019 dauernde Amtszeit an der Spitze des Landesclubs zurück. Als neuer Präsident richtete Gerald Ortner danach den Blick in die Zukunft. „Jede Institution, jede Organisation und jeder Betrieb hat individuelle Kompetenzen. Wenn wir es schaffen, die Kompetenzen und Erfahrungen aller zu bündeln und auf die künftigen Herausforderungen wie zum Beispiel die Cyber Security zu fokussieren, dann können wir die Steiermark noch sicherer gestalten.“

Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft einen ersten Einblick in die geplanten Neuerungen für das Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf. In bewährter Manier servierte man den Gästen dazu Köstlichkeiten aus der TSM-Kulinarik mit Lebensmitteln aus der Nachbarschaft. Einen dieser Lieferanten holte man vor den Vorhang: die Hofmolkerei Thaller aus Leitersdorf.

Fotos: Heiltherme Bad Waltersdorf, KSÖ / bit,

Anzeige Foto: Spar Foto Krug

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Der steirische Arbeitsmarkt im Januar 2020


Politik

GRAZ. WINWIN FUR ALLE. Ob für kleine Unternehmen oder internationale Konzerne – Graz ist attraktiver Wirtschaftsstandort. Und darauf sind wir stolz.

„Unser erstklassiges Sozial- und Gesundheitssystem durch einen ausgeglichenen Landeshaushalt absichern“: LH-Stv. Anton Lang und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz.

Mit der Agenda Weiß-Grün den erfolgreichen Weg fortsetzen

Anzeige Foto: SPÖ-Landtagsklub/König

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er „Zukunftspakt“ mit der steirischen ÖVP trage laut LH-Stv. Anton Lang und SPÖ-Klubobmann Schwarz eine „sozialdemokratische Handschrift“ – und das trotz des Verlusts eines Sitzes in der Landesregierung: „Es ist uns in den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP gelungen, in den für uns so bedeutenden Bereichen Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen, Mobilität und Klimaschutz maßgebliche Schwerpunkte zu setzen.“ LH-Stv. und Landesfinanzreferent Lang verweist auf die Tragweite eines ausgeglichenen Landeshaushaltes:

„Nur wenn entsprechende finanzielle Spielräume gewahrt werden, können wir unser erstklassiges Sozialund Gesundheitssystem absichern und den Wohlstand in unserem Land bewahren.“ Und Klubobmann Schwarz ergänzt: „Ein weiterer wichtiger Punkt für uns Sozialdemokratinnen und -demokraten ist das Thema Wohnen – wir werden Impulse setzen, damit der Wohnraum für die Steirerinnen und Steirer langfristig und nachhaltig leistbar bleibt!“

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achtzigzehn | Foto: Joel Kernasenko | BEZAHLTE ANZEIGE

„Wir wollen mit der Agenda Weiß-Grün den erfolgreichen Weg der Zusammenarbeit für unsere Steiermark fortsetzen und damit den Menschen in unserem Land eine lebenswerte und chancenreiche Zukunft ermöglichen“, betonen Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz.

wirtschaft.graz.at


Kurz & News

Grazer Altstadtschutzzonen wachsen Wie Kulturlandesrat Christopher Drexler und Bgm. Siegfried Nagl im Herbst angekündigt haben, erfahren die Grazer Altstadtschutzzonen eine Erweiterung um rund 44 Hektar. Mehr als 28 Jahre nach der letzten Veränderung werden diese nun auf das sogenannte Villenviertel in Waltendorf ausgeweitet, sowie für jenes in St. Peter neu eingerichtet. Das Ziel ist es, zu bewahren, ohne einzufrieren: In Zukunft wird in diesen Gebieten, Waltendorf und St. Peter, punktuelles Errichten von Neubauten möglich sein, verknüpft mit der Bedingung, dass „die einzigartigen Baudenkmäler und deren Umgebung in ihrem Charakter erhalten bleiben“, so Drexler, die baukünstlerische Qualität soll so gewahrt bleiben.

Steirische Volkskultur im Kulturjahr 2020 durch

Mehr Unterstützung für bäuerliche Familienbetriebe

„Volkskultur ist vielfältig und lebendig. Volkskultur ist populär. Und Volkskultur ist Teil des urbanen Lebens. Das möchten wir im Grazer Kulturjahr 2020 mit 20 Akzenten der Volkskultur Steiemark GmbH gemeinsam mit den Verbänden und Partnern aufzeigen“, betonte Kultur-LR Christopher Drexler bei der Präsentation des volkskulturellen Beitrags zum Grazer Kulturjahr 2020 und fügt hinzu: „Erstmals seit 25 Jahren sind Kultur und Volkskultur in einem Ressort in der Landesregierung vereint. Das eröffnet eine Reihe von Synergien, die wir nutzen werden. Daher freut es mich ganz besonders, dass es gelungen ist, ein breites Programm aufzustellen, mit dem die die Landeshauptstadt Graz bereichern wird.“

Die Zukunft vieler steirischer Bauernfamilien hängt von den neuen Spielregeln der EU-Agrarpolitik von 2021 bis 2027 ab, die derzeit verhandelt werden. „Es ist für die heimischen Bauern als aktive Klimaschützer inakzeptabel, dass die EU-Kommission trotz positiver Umweltleistungen den Sparstift bei ihnen ansetzen will“, wehrt sich LK-Präs. Franz Titschenbacher gegen die angekündigten Kürzungen, die nur den Agrarsektor treffen. Und weiter: „Unsere Bergbauern, Biobauern, Jungbauern und die tausenden Bauern, die gemäß Umweltprogramm umweltfreundlich wirtschaften und wichtige Wirtschaftsmotoren im ländlichen Raum sind, haben sich das nicht verdient. Wir kämpfen massiv gegen eine Kürzung.“

Josef Rieberer geschäftsf. Vorstand, Brauerei Murau eGen, Murau

Mit Innovationskultur zum smarten Schnellboot

An der Digitalisierung kommt kein Unternehmen mehr vorbei. Vor allem kleinen Unternehmen fehlt es aber oft an Zeit, Ressourcen und KnowH WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH DLICH WÄHLEN VERSTÄN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLENhow. Christoph H.2020Wecht aus DLICH TSK AMMERWAH VERSTÄN L VON 3.–5. MÄRZ SELBST WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST WÄHLEN VERSTÄ LICH NDLICH WÄHLE N SELBST2020 CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 WIRTS VERSTÄ NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L SELB EN WIRTS NDLICH 2020 WÄHL L WÄHLE LICH ERWAH N TÄND TSKAM St. Gallen ist Der 3.–5. MÄRZ 2020 VONüberzeugt: WÄHL EN SELB ST VERS WAHL LICH AMMER TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB VON 3.–5. MÄRZ 2020 STÄN DLICH WÄHL EN WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL HL VON 3.–5. MÄRZ 2020 WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL zentrale Erfolgsfaktor ist nicht das Budget, sondern die InnoJetzt Wahlkarte vationskultur. Am 23. Jänner beantragen! erläuterte der InnovationsexAlle Infos unter perte im Smart Business Cenwko.at/stmk/wahl ter Graz-West, wie man eine solche Kultur im Unternehmen schafft. „Ich gehe selbstverständlich wählen, weil es wichtig ist, dass die Wirtschaft in unserem Land zusammenhält und gemeinsam auftritt.“

58 /// FAZIT MÄRZ 2020

Mit den 20 Aktionstagen in Kärnten und in der Steiermark setzte sich die AUVA auch heuer wieder für mehr Sicherheit auf der Piste ein. Schüler und Lehrpersonal erhielten 50 Prozent Rabatt auf ausgewählte Rückenprotektoren und Skihelme, da die AUVA diese Aktion im Jahr 2019 mit 28.000 Euro förderte. Dir Hannes Weißenbacher, AUVA-Landesstelle Graz, zeigt sich sehr erfreut: „Klar erkennbar ist, dass sich immer mehr Wintersportbegeisterte für den Kauf eines Rückenprotektors entscheiden. Die Aktion war wieder ein voller Erfolg. So wurden im Rahmen der AUVA -Sicherheitsaktion seit 2004 über 12.000 Helme und 5.000 Rückenprotektoren in Zusammenarbeit mit Hartl Sport Graz ausgegeben“.

Steirische Jungunternehmer bleiben optimistisch

Beim Kickoff der Jungen Wirtschaft Steiermark erfolgte am 23. Jänner die Staffelübergabe: Nach drei Jahren Amtszeit übergab Christoph Kovacic den Landesvorsitz an Hannes Buchhauser. In diesem Rahmen wurden auch die Ergebnisse einer neuen Konjunkturumfrage präsentiert. Demnach geht jeder dritte Jungunternehmer von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung aus. Auf dem unternehmerischen Wunschzettel stehen Entlastung und Bürokratieabbau, Investitionen erleichtern und Anreize schaffen sowie Nachhaltigkeit und Regionalität. „Diese Themen werden künftig noch stärker im Fokus unserer interessenpolitischen Arbeit stehen“, betonte Buchhauser bei der Präsentation seines neuen Teams.

Fotos: Stadt Graz/Fischer, steiermark.at / Streibl, LK, AUVA / Lippitsch, Emotionpix, Salon de Luxe

© Murauer Bier

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Voller Erfolg für Sicherheitsaktion


facebook.com/fw.steiermark

FW Landesobmann KommR Dr. Erich Schoklitsch

3.-5. MÄRZ 2020 Stimmen Sie für und mit uns gegen eine CO2-Bepreisung, türkis-grüne Umverteilungsund Verbotspolitik, Überregulierung, Citymaut und zunehmende Bevormundung und für mehr Selbstbestimmung, Vereinfachung der Bürokratie, eine leistbare SVS, faire Rahmenbedingungen und Einsparungen mittels Strukturreform.

FREIHEIT! Wir stärken unternehmerische

Ihre Stimme kann dafür sorgen, dass die Richtung stimmt. ACHTUNG: FA L S C H E R I C H T U N G !

© Shutterstock

Überflüssige Bürokratie und lange Genehmigungsverfahren

Gäste werden entmündigt, Wirte müssen auf Verdienst verzichten, während der Staat weiterhin jährlich 1,9 Milliarden an der Tabaksteuer verdient

Geld für Genderstudien, aber wenig Förderung für wirtschaftsnahe Forschung und neue Ausbildungswege

Internationale Konzerne wie Google und Amazon zahlen kaum Steuern im Land

CO2-Bepreisung, Zwangsabgaben und Verbote, die uns von Türkis-Grün als zivilisatorischer Fortschritt verkauft werden

Nahezu 50 % der erarbeiteten Früchte müssen an den Staat abgegeben werden


Kurz & News

2.500 Jugendliche bei Interspar-Lehrlingsevents Von 20. Jänner bis 6. Februar öffneten Interspar-Standorte ihre Türen für interessierte Jugendliche. Mehr als 2.500 Schüler informierten sich bei den diesjährigen Interspar-Lehrlingsevents in ganz Österreich über insgesamt sieben Lehrberufe sowie ihre Karrieremöglichkeiten. „Als Unternehmen sind wir immer auf der Suche nach kommunikativen und begeisterten jungen Menschen, die mit uns die Zukunft von Interspar gestalten und den Kunden besondere Einkaufserlebnisse bereiten möchten. Die Interspar-Lehrlingsevents sind dabei ein innovativer Weg, um Jugendliche anzusprechen. Es freut mich, dass wir mit diesen Veranstaltungen so guten Zuspruch finden“, so GF Markus Kaser, Interspar Österreich.

Die Erkenntnis, dass private Vorsorgemaßnahmen aufgrund sinkender Sozialleistungen wichtig sind, ist – laut vorliegender IMAS-Studie im Auftrag von s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen – bei 84 Prozent der Steirer fest im Bewusstsein verankert. Und das speziell vor dem Hintergrund sich stark verändernder Lebensvorstellungen zukünftiger Generationen darüber, was ihnen später in ihrer Pension einmal wichtig sein wird. Die stärksten Veränderungen zu früheren Pensionisten-Generationen sehen die Befragten in einem verstärkten Wunsch nach Reisen und sich dabei die Welt anzusehen (73 Prozent) sowie die neue Freizeit intensiv zu nutzen (67 Prozent). Danach folgen Sport und Gesundheitsvorsorge.

© Foto Augenblick Stainz, Barbara Zapfl

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Karina Rüge HEIDECO CNC-Zerspantechnik und allgemeiner Maschinenbau GmbH, Deutschlandsberg

Mit Spar gratis die Vulcano-Schinkenwelt entdecken

Eine Reise in die spannende Welt der Schinkenherstellung gibt es mit Spar jetzt gratis bei „Ich gehe selbstverständlich Partner Vulcano zu erleben. Der wählen, damit die Wirtschaft originell gestaltete Multimediain Österreich eine starke Rundgang zeigt den gesamten Stimme hat.“ Weg des Vulcano-Schinkens WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN BST3.–5. ON MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH L VON DLICH WÄHLEN VERSTÄN 3.–5. VERSTÄN SELBST 2020 WIRTSCHAF WÄHLEN DLICH TSK AMMERWAH – vom Leben VulcanoL VON SELBST MÄRZ 3.–5. MÄRZder 2020 WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST VERSTÄ NDLICH WÄHLE LICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 N SELBST L VERSTÄ 2020 WIRTS NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS EN SELB WIRTS CHAFT SKAMM ERWAH NDLICH WÄHLE N zum VERS TÄND LICH WÄHL AFTSK AMERWAHL 2020 Schweine bis ProMÄRZ 2020 VON 3.–5. fertigen LICH WÄHL EN SELB ST AMMER WAHL TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB 2020 WAHL VON 3.–5. MÄRZ STÄN DLICH WÄHL EN 2020 WIRTSC HAFTSK AMMER HL VON 3.–5. MÄRZ T/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER dukt. Mit WKO.AT/STMK/WAHL Spar als Partner öffnet der Schinkenproduzent seine Jetzt Wahlkarte Tore jetzt gratis für Besucherinbeantragen! nen und Besucher: Wer einen Alle Infos unter Spar-Kassenbon von über 50 wko.at/stmk/wahl Euro oder mehr vorzeigt, erhält bis 29. Februar 2020 vor Ort einen Gratis-Eintritt. 60 /// FAZIT MÄRZ 2020

Finanzmarkttrends 2020

In bewährter Manier luden die steirischen Finanzdienstleister am 3. Februar zu den Finanzmarkttrends 2020 in die Karl-Franzens-Universität Graz. Mit dem Vorstand der Capital Bank, Constantin Veyder-Malberg, konnte dafür ein besonders versierter Experte für eine Keynote gewonnen werden. Seine Devise: „Das Nullzinsumfeld birgt für Finanzdienstleister nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine enorme Chance. Viele scheuen vor der Vermögensanlage in Wertpapieren zurück. Finanzdienstleister müssen ihre Kunden genau da abholen!“ Mit dem Titel „Du schaffst, was du willst – erfolgreich denken und handeln“ motivierte Extremsportler Wolfgang Fasching die steirischen Finanzdienstleister.

„Mythos Tankstelle“ lockte 8.000 Besucher

Von der ersten „Benzinzapfstelle“ am Jakominiplatz in den zwanziger Jahren bis hin zu ihrer Rolle als lokaler Ort der Begegnung für alle Schichten – seit über 100 Jahren steht das Phänomen Tankstelle für weit mehr als reine Spritversorgung. Im Volkskundemuseum wurde der „Mythos Tankstelle“ über neun Monate lang als Ausstellung präsentiert. „Wir danken dem Universalmuseum Joanneum für die erfolgreiche Zusammenarbeit und freuen uns über das rege Interesse der Steirerinnen und Steirer an dieser europaweit einzigartigen Ausstellung, die die Tankstelle und die Branche in all ihrer Vielfalt positiv beleuchten konnte“, betont Jürgen Roth, WKÖ-Vizepräsident und Obmann der Fachgruppe Energiehandel.

Neues Kunden-Center der Energie Steiermark

Die Energie Steiermark hat jetzt ihr Kunden-Center in Seiersberg weiter ausgebaut und neu eröffnet. „Der persönliche Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden ist ein großer Mehrwert der Energie Steiermark. Unser neuer Standort mitten in der Shopping City Seiersberg macht es noch einfacher, sich individuelle Beratung zu allen Energiefragen zu holen“, so Vorstandssprecher Christian Purrer. Durch unsere Kunden-Center bringen wir die zahlreichen Möglichkeiten innovativer Energielösungen noch näher zu unseren Partnern“, so Vorstandsdirektor Martin Graf. Alle, die sich im neuen E-Kunden-Center bis 29. Februar als Neukunden anmelden, können sich bis zu drei Gratis-Monate grünen Strom sichern.

Fotos: Margit Kundigraber, Frankl, Lunghammer, Spar / Bernhard Bergmann, Energie Steiermark

IMAS: Lebensstandard sinkt ohne private Vorsorge


Kurz & News

Doppelter Rückenwind für regionale Betriebe

Fotos: Klaus Morgenstern, Thermen- und Vulkanland Steiermark/Lederer, Mathias Kniepeiss,

Einzigartige Partnerschaft mit der Genuss-Card

Am 1. März startet die Genuss-Card in die nächste Saison und vorab wurden den neuen, bestehenden und potenziellen Partnerbetrieben alle Neuerungen rund um die Karte vorgestellt. Neben der Präsentation des breiten Angebotes wurden Best-Practice-Beispiele gezeigt und Neuigkeiten rund um die größte Inklusivkarte Österreichs ausgetauscht. Dieses Jahr startet die Genuss-Card mit 425 Partnern und zahlreichen neuen Leistungen in die nächste Saison. „Seit 2012 hat die Genuss-Card eine unglaubliche Entwicklung hingelegt. Standen wir vor fünf Jahren noch bei 100 Partnern, so stehen wir heute bei viermal so vielen“, berichtet Mario Gruber, GF Thermen- und Vulkanland Steiermark, stolz.

WB begrüßt Paket zur Aufwertung der Lehre

„Ein guter Tag für die Zukunft der Lehre. Als Vorzeigemodell und internationales Aushängeschild für den Wirtschaftsstandort Österreich ist es wichtig, den Lehrberuf zeitgemäß zu gestalten“, so Josef Herk, WB-Landesobmann, zur Novellierung des Berufsausbildungsgesetzes (BAG). Diese sieht u.a. vor, die Ausbildungsinhalte alle fünf Jahre zu analysieren und weiterzuentwickeln. Die Neugestaltung der überbetrieblichen Lehrausbildung sorgt jetzt dafür, Lehrlingen den Einstieg in den Arbeitsalltag zu ermöglichen. „Denn die Praktika in den Betrieben sind nicht nur eine wertvolle Erfahrung, sondern auch eine wichtige Maßnahme zur Unterstützung der Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften“, so Herk. FAZIT MÄRZ 2020 /// 61

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Fotos: Ulrike Rauch, Zoran Mrdjenovic, Heikes Herzenssache, Conny Pail

Im Auftrag von LR Barbara Eibinger-Miedl wurden Initiatoren regionaler Wirtschaftsinitiativen im zu ihren Erfahrungen befragt. Dabei zeigte sich, dass die Bedeutung regionaler Unternehmen erfreulich steigende Tendenz zeigt. Die Ergebnisse sind für sie und den WKO-Präs. Josef Herk Anlass, neue Initiativen zur Stärkung der regionalen Wirtschaft zu starten. „Regionale Wirtschaftsmessen und Leistungsschauen, aber auch Aktivitäten wie gemeinsame Marketing-Auftritte stärken die Wirtschaft vor Ort und damit die steirischen Regionen. Viele dieser Initiativen sind sehr erfolgreich, aber mit schwierigen Rahmenbedingungen und entsprechenden Herausforderungen konfrontiert.“, so EibingerMiedl.


Kurz & News

Appell für mehr Fairness im Wettbewerb Zum traditionellen Neujahrsempfang der WKO Steiermark traf sich am 15. Jänner das „Who is Who“ der heimischen Wirtschaft und Politik. Ein Event, das sich erneut als Gradmesser für das gute Klima im Land erwies und bei dem WKO-Präsident Josef Herk den „Wild-West-Zeiten im grenzenlosen digitalen Wettbewerb“ den Kampf ansagte: „Wir treten mit aller Vehemenz für Fairness ein. Voraussetzung dafür sind einheitliche Spielregeln. Rechtliche Konstrukte, die es ausländischen Online-Plattformen erlauben, hier Millionen zu erwirtschaften, aber keinen Cent in den Steuertopf zu bezahlen, gehören abgeschafft.“ Außerdem kündigte Herk eine FachkräfteOffensive zum Highlight der Berufs-EM EuroSkills an.

Franz Kühmayer wünscht sich Herzblut und Mut

Gemeinsam Grenzen überwinden

© Marija-M. Kanizaj

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Judith Schwarz Aiola, Graz „Ich gehe selbstverständlich wählen, weil für uns UnternehmerInnen eine starke Interessenvertretung wichtig ist.“

Informationen bei Stromausfall

Die Energienetze Steiermark bauen ihr Service-Angebot für ihre Kundenweiter aus: sie werden ab 17. Februar bei einer der VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBSTUnterbrechung H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH VERSTÄN DLICH WÄHLEN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF SELBST WÄHLENStromversorgung TSK AMMERWAH auf Wunsch L VON 3.–5. MÄRZ 2020 WÄHLEN SELBST VERSTÄN DLICH DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST 2020 VERSTÄ NDLICH WÄHLE N SELBST LICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAH L WIRTS VERSTÄ NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 EN SELB NDLICH WÄHLE N TÄND LICH WÄHL TSKAM ERWAH L 2020 WIRTS MÄRZ 2020 automatisch per3.–5.SMS und Mail WÄHL EN SELB ST VERS WAHL VON SELB ST VERS TÄND LICH 2020 WIRTSC HAFTSK AMMER STÄN DLICH WÄHL EN AMMER WAHL VON 3.–5. MÄRZ HAFTSK WIRTSC 2020 MÄRZ HL VON 3.–5. WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL unmittelbar mit allen verfügbaren Informationen zur Jetzt Wahlkarte aktuellen Lage versorgt. „Bei beantragen! Unwettern oder ReparatureinAlle Infos unter sätzen im Stromnetz informiewko.at/stmk/wahl ren wir sofort über die aktuelle Situation“, so Konzernsprecher Urs Harnik. 62 /// FAZIT MÄRZ 2020

Digitalisierung, Migration und Klimawandel bilden große Herausforderungen. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS, begrüßte am 29. Jänner zahlreiche Gäste in den Räumlichkeiten des Flughafens Graz Bank zu einem Vortrag von Trendforscher Franz Kühmayer. Er erläuterte in seinem Vortrag, wie uns das Wissenszeitalter verändert und welche Anforderungen an uns künftig gestellt werden: „Wenn Unternehmen im Wettbewerb an die Spitze wollen, braucht es einen optimistischen Perspektivenwechsel. Fordernde Zeiten sind immer auch ein fruchtbarer Boden für frische Ideen – in diesem Sinne leben wir in einer geradezu prototypischen Aufbruchszeit. Die wichtigsten Investitionen dafür: Mut und Herzblut“.

Der Versicherungskunde von morgen

Beim Neujahrsempfang der steirischen Versicherungsmakler in der Alten Universität in Graz am 30. Jänner gab es nicht nur einen informativen Rückblick mit Obmann Gunther Riedlsperger, sondern auch einen spannenden Blick in die Zukunft. Unter dem Titel „Der Versicherungskunde von morgen“ referierte Jugendforscher und Sozialwissenschaftler Bernhard Heinzlmaier über Werte, Einstellungen und Ängste der jungen Generation. In humoriger Art und Weise nahm er in seinem Vortrag den „Versicherungskunden von morgen“, also die Jugend unter 30 Jahren, unter die Lupe. Er sprach von der „Generation Z“, die durch starke Skepsis und Unsicherheit geprägt sei: „Die Jugend von heute ist eine Angstgesellschaft.“

Standing Ovations bei „Restart-up Night“

Genau 111 Unternehmerinnen und Unternehmer machten die erste steirische „Restart-up Night“ – eine Initiative von WKO Steiermark Präsident Josef Herk – im Paldauer Vorzeigeunternehmen Niceshops zum vollen Erfolg. Insgesamt fünf Top-Unternehmerinnen und Unternehmer präsentierten sich und berichteten über die Herausforderungen des Unternehmertums: Anita Frauwallner vom Institut Allergosan, Klaus Bartelmuss von der IBS Paper Group und Manager von Andreas Gabalier, Michael Moosburger von der SES Imagotag, Manfred Kainz von TCM International und natürlich Roland Fink von Niceshops.

Fotos: Foto Fischer, WKO / Müllner, Zitronenfalter, Werner Krug, Energie Steiermark, Ballguide

Die Vertreter der WKO Steiermark und der WKO Burgenland werden immer wieder mit Anliegen konfrontiert, die über die Landesgrenzen hinausreichen. Die beiden Kammern haben aus diesem Grund ein Aktions- und Forderungspaket geschnürt. Dazu zählt der Kampf gegen das Lohndumping im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr, aber auch Lösungen für den Besuch einer Berufsschule im anderen Bundesland. Nachdem der Standort des Unternehmens für die Zuweisung zu einer Berufsschule entscheidend ist, ergeben sich für viele Lehrlinge lange Wegzeiten zwischen Wohnort und Berufsschule bzw. machen häufig den Aufenthalt in einem Internat notwendig. Das soll in Zukunft flexibler gelöst werden.


Ford Turneo Connect

Kleine Kastenwägen erfreuen sich besonders bei Familien immer größerer Beliebtheit. Dem trägt Ford mit dem Tourneo Connect Rechnung und tritt damit in Konkurrenz mit VW und Peugeot.

Fotos: Ford Motor Company

D

er Connect schließt als Fahrzeug der unteren Mittelklasse die Lücke zwischen dem kleinen Courier und dem großen Custom. Der Ford Tourneo Connect wird mit kurzem Radstand oder auch als Langversion unter dem Namen Grand Tourneo Connect angeboten. Der Innenraum ist großzügig, vorn wie hinten sitzen auch groß gewachsene Personen bequem. Auch der Kofferraum überzeugt. Schon mit aufgerichteten Sitzen ist das Volumen großzügig und das Format praktisch. Am Dach gibt es hinten einen zusätzlichen Staukasten für kleine Gegenstände. Die Rücksitze können nach vorn gefaltet oder komplett ausgebaut werden. Dann ist der Kofferraumboden absolut eben und das Volumen riesig – max. 1838 l. Gerade bei Familienwägen ist die Sicherheit besonders wichtig. Um dem gerecht zu werden, verbaut Ford zahlreiche Assistenzsysteme wie etwa den Pre-Collisions-Assistenten. Er erkennt Fahrzeuge und Fußgänger auf der Straße, die den Weg des Fahrzeuges kreuzen könnten, und warnt den Lenker vor deren Anwesenheit. Reagieret der Fahrer nicht, bremst das System auto-

matisch ab. Diese Technologie trägt dazu bei, die Unfallschwere zu reduzieren oder Unfälle zu vermeiden, und funktioniert mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Der Ford Tourneo Connect ist mit dem mehrfach ausgezeichneten Ford EcoBoost-Benzinmotor oder dem weiterentwickelten EcoBlue-Dieselmotor erhältlich. Beide Optionen liefern außergewöhnliche Leistungs- und Kraftstoffeffizienz und erfüllen die hohen Ansprüche der Abgasnorm Euro 6.2. In Kombination mit dem neuen, noch ausgeklügelteren 6-GangSchalt- oder 8-Gang-Automatikgetriebe genießen Sie mühelose Gangwechsel für eine noch komfortablere Fahrt.

Ford Tourneo Connect 1.0 EcoBoost

Hubraum: 999 cm3 Leistung: 74 kW / 100 PS Drehmoment: 170 Nm/1400 Verbrauch komb.: 6,7 l/ 100 km Höchstgeschw.: 170 km/h Beschl. (0-100 km/h): 12,9 s Der Reisinger Wiener Straße 238, 8051 Graz Telefon: 0316-5000 office@derreisinger.at derreisinger.at

Der neue Ford Puma bei Gaberszik

Mit März dieses Jahres bringt Ford sein neuestes Modell auf den Markt: den Puma. Das von Ford sogenannte Crossover-SUV teilt sich die Basis mit dem Kleinwagen Fiesta.

M

it 4,19 Metern ist er aber 14,5 Zentimeter länger und sechs Zentimeter breiter als sein Technik-Bruder. Optisch gibt sich der Puma betont sportlich. Vorne bekommt er das bereits vom Kuga bekannte Markengesicht mit dem großen Kühlergrill. Je nach Ausstattungsvariante ist die Front eher auf Sportlichkeit oder OffRoad-Optik getrimmt. Die weit oben auf den Kotflügeln angebrachten und ziemlich rundlich geratenen Scheinwerfer verfügen über LED-Technik und eine Leuchtgrafik, die sogar etwas an die des Ford GT erinnert. Bereits die günstigste Ausstattung beim Puma namens Titanium (ohne „X“) ist so reichlich bestückt, dass sie völlig ausreicht. An Bord sind in dieser Variante der 8-ZollInfotainment-Monitor, DABRadio, zwei USB-Anschlüsse, Klimaanlage, Tempomat, Parkpiepser hinten, Antikollisionssystem, Fahrmodus-Wahl, Verkehrsschild-Erkennung, 17-Zoll-Aluräder, elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbare Außenspiegel und LEDNebelscheinwerfer mit Abbiegelicht. Ford setzt beim Puma erstmals seine neue Mildhybridtechnologie ein. Mit ihr elektrifizieren sie den bekannten

1,0 Liter-Ecoboost-Motor. Der Dreizylinder wird vor allem bei niedrigen Drehzahlen von einem riemengetriebenen Startergenerator unterstützt. Letzterer ersetzt die konventionelle Lichtmaschine und verwandelt die durch Rekuperation gewonnene und bei klassischen Verbrennern normalerweise ungenützte Energie in Strom, der in einer 48-Volt-Batterie gespeichert wird. Vor allem bei niedrigen Drehzahlen wird der Benziner elektrisch unterstützt, was nicht nur den Verbrauch senkt, sondern die Leistung kurzfristig um bis zu 16 PS und 50 Newtonmeter erhöht.

Ford Puma 1.0 EcoBoost Hybrid

Hubraum: 999 cm³ mit 48-Volt-Mildhybridsystem (RSG mit 11,5 kW) Leistung: 125 PS / 92 kW max. Drehmoment: 210 Nm bei 1.750/min Verbrauch kombiniert: 4,2 l/100 km Schadstoffeinstufung: Euro 6 CO2-Emissionen komb.: 96 g/km Höchstgeschw.: 191 km/h Beschl. (0-100 km/h): 9,8 s Autohaus A. Gaberszik OHG Fabriksgasse 15, 8020 Graz Telefon: 0316 710171-0 www.ford-gaberszik.at FAZIT MÄRZ 2020 /// 63


Kurz & News

Zeitreise im Museum Leoben

Kunstprojekt aus Holz mit Ausblick Einen einzigartiger Blick über die Grazer Altstadt bietet das La Strada Projekt „The Vigil“. Ein architektonisch ansprechender Holzpavillon, von einem steirischen Holzbau Betrieb errichtet, soll die Grazer Dächerlandschaft in einer neuen Perspektive erblicken lassen. Platziert wurde er unter dem Uhrturm in der steirischen Landeshauptstadt. Hinter dieser spannenden Idee steht neben den Veranstaltern auch die WKO mit der Landesinnung Holzbau und der Fachgruppe der Holzindustrie. Die Innungsmeister Oskar Beer und Obfrau Monika Zechner sind begeistert von dieser Aktion: „Wir wollen ‚The Vigil‘ zum Anlass nehmen, um den Baustoff Holz in der stärker in den Blickwinkel zu rücken.“

Verstaubte Vitrinen und Schautafeln waren gestern. Das Museums Center Leoben bietet seinen jungen Besuchern seit vielen Jahren ein umfangreiches Angebot. Dabei werden sowohl die Stadtgeschichte als auch Ausstellungen für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren zum Erlebnis für alle Sinne. Nun wurde dem Programm ein modernes Image verpasst. Museumsleiterin Susanne Leitner-Böchzelt betont: „Die Museumspädagogik ist ein wichtiger Bestandteil unseres Museums. Das Angebot ist individuell auf die Bedürfnisse der jungen Besucher abgestimmt. Nach fast 15 Jahren war es uns ein Anliegen, diese Vielfalt in einem neuen ‚Gewand‘ zu präsentieren und noch stärker auf die Bereiche für Kinder aufmerksam zu machen."

Klaus Weikhard Juwelier, Juwelier Weikhard, Graz

Steirische S-Bahn weitet ihr Angebot aus

Bei der S-Bahn Steiermark wird weiterhin massiv in die Attraktivierung des öffentli„Ich gehe selbstverständlich chen Verkehrs investiert und wählen, damit die Wirtschaft so aktiv für den Umstieg vom in Österreich eine starke Auto hin zu den steirischen Stimme hat.“ Öffis geworben. „Die S-Bahn H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC H WÄHLEN SELBST VERSTÄNDLIC BST VERSTÄNDLIC VON 3.–5. MÄRZ 2020 WIRTSCHAF TSK AMMERWAH DLICH WÄHLEN VERSTÄN L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST WIRTSCHAF WÄHLENist TSK AMMERWAH ein wichtiger Bestandteil L VON 3.–5. MÄRZ 2020 SELBST VERSTÄN DLICH WÄHLEN DLICH CH WÄHLE VERSTÄN N SELBST SELBST VERSTÄ NDLICH WÄHLE LICH WÄHLEN CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 N SELBST VERSTÄ WIRTS NDLICH TÄND LICH WÄHL EN WÄHLE N SELBST VERSTÄ ST VERS CHAFT SKAMM ERWAH L 2020 NDLICH WÄHL EN SELB WÄHLE LICH N TÄND TSKAM ERWAH L 2020 WIRTS VERS ST der steirischen Mobilität. Wir MÄRZ 2020 LICH WÄHL EN SELB AMMER WAHL VON 3.–5. TÄND HAFTSK VERS ST WIRTSC SELB 2020 VON 3.–5. MÄRZ STÄN DLICH WÄHL EN WIRTSC HAFTSK AMMER WAHL HL VON 3.–5. MÄRZ 2020 WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER WKO.AT/STMK/WAHL INFOS UNTER werden sie WKO.AT/STMK/WAHL weiter ausbauen und attraktivieren“, verspricht Jetzt Wahlkarte LR Anton Lang für die kombeantragen! menden Jahre. Vor allem im Alle Infos unter Bereich der S-Bahn ist das wko.at/stmk/wahl Fahrplanangebot so stark ausgeweitet worden wie nie seit ihrem Start 2007. 64 /// FAZIT MÄRZ 2020

Meet and Greet mit BM Christine Aschbacher BM Christine Aschbacher war am 11. Februar zu Gast im Wirtschaftsbund Steiermark. Gemeinsam mit Präs. Josef Herk, WBLandesobmann, diskutierte sie mit rund 80 Unternehmern über die Herausforderungen zum Thema Arbeitsmarkt. Herk und Aschbacher beantworteten Fragen der anwesenden Gäste und riefen zur WK-Wahl auf. Aufgrund des akuten Arbeitskräftemangels und der aktuellen Zahlen des AMS vom Jänner 2020, wonach es in der Steiermark 44.973 Arbeitslose und circa 19.000 offene Stellen gibt, waren sich beide einig, dass eine aktive Arbeitspolitik sowie eine Entlastung in Form von Lohnnebenkosten und Einkommenssteuer wichtige Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort seien.

Fotos: Foto Fischer, Freisinger, WB Steiermark,

© Weikhard

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.


Kurz & News

Zahlreiche Kundinnen und Kunden der Steiermärkischen Sparkasse folgten der BörsenabendEinladung des Private Banking zu einem spannenden Marktausblick für das Jahr 2020. Nach der Begrüßung von Gerhard Fabisch gab Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking, einen Rückblick auf das Börsenjahr 2019. Als Gastreferent begrüßte man Martin Lück, Kapitalmarktexperte von BlackRock. „Das globale Wirtschaftswachstum wird auch 2020 anhalten, wenn auch etwas geringer als 2019. China wird zunächst aufgrund der Corona-Virus-Problematik eher verhalten wachsen. Das Wachstum der Unternehmensgewinne in den USA und der Eurozone wird anhalten und 2020 sollte ein gutes Veranlagungsjahr werden“, erläutert Lück.

Wir fliegen ab Graz!

Bezahlte Anzeige • Foto: © wolfganghummer.com / Flughafen Graz

Börsenabend bei der Steiermärkischen Sparkasse

Preis für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Der Mondi Frantschach GmbH und der Zellstoff Pöls AG wurde kürzlich der „Alle!Achtung!“-Award der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) für beispielhafte Bemühungen um mehr Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verliehen. „Die Papier- und Zellstoffindustrie zählt zu den heimischen Vorreitern bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.“ Mit dieser Aussage begründet DI Dr. Hannes Weißenbacher, Direktor der AUVA-Landesstelle Graz, die Entscheidung der Jury der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), den Kärntner Kraftpapierhersteller Mondi Frantschach GmbH und die im Bereich Zellstoff und Kraftpapier tätige steirische Zellstoff Pöls AG mit einem Alle!Achtung!-Award auszuzeichnen.

Fotos: Verena Kielnhofer, . Reichhart, Know Center / geopho

Artificial Intelligence sicherer machen

Am 10. und 11. Februar fand in Graz der Kick-off zum mit 4 Mio. Euro dotierten CometModul „DDAI – Data Driven Artificial Intelligence“ statt, bei dem eine verifizierbare und nachvollziehbarere AI im Fokus steht. Damit wird es für Unternehmen einfacher, Daten und Algorithmen zu verstehen und zu nutzen – bei maximalem Datenschutz. Das Know-Center lud damit zum ersten Mal zur internationalen AIFachkonferenz AI-Know, bei der sich die weltweite Forschungselite in der Alten Universität trifft.

AK-Analyse der steirischen Wohnkosten

Über die Hälfte der Mietwohnungen sind privat, 40 Prozent stellen Genossenschaften zur Verfügung, rund neun Prozent Gemeinden. 7,35 Euro pro Quadratmeter waren 2018 im Schnitt für Miete und Betriebskosten zu zahlen. „Das sind 0,19 Euro/m² mehr als 2017, was sich bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße mit rund 12,52 Euro mehr Miete pro Monat bemerkbar macht“, erklärt AKMarktforscher Josef Kaufmann. Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen sind billiger als privat vermietete. Unabhängig vom Eigentümer sind Mietkosten zwischen 2008 und 2018 deutlich gestiegen. Während die Inflation bei 18,97 % liegt, stiegen die Mieten je nach Kategorie von 26,12 % (Genossenschaften) bis 43 % (Altbau). FAZIT MÄRZ 2020 /// 65

Flughafen Graz Sommerflugplan 2020 Abwechslungsreiche Urlaubsflüge Z. B. Antalya, Brač, Burgas, Catania, Funchal, Kefalonia, Kos, Marsa Alam, Neapel, Palermo, Palma de Mallorca, Rhodos, Skiathos, Zakynthos Mehr als 130 Flüge pro Woche im Linienverkehr Amsterdam, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Istanbul, München, Stuttgart, Wien und Zürich Weltweite Flüge nonstop & über Drehkreuze

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Bauen & Wohnen

Wir kaufen Grundstücke

Auf Kurs. Mit allerlei Bauvorhaben hat die Raiffeisen Bauträger & Projektentwicklungs Gesellschaft für positive Impulse auf dem steirischen Immobilienmarkt gesorgt. Nikolaus Lallitsch und Helmut Baudendistel kaufen trickfrei und zahlen Spitzenpreise für geeignete Liegenschaften.

Foto: Raiffeisen Bauträger und Projektentwicklungs GmbH

G

elungene Projekte wie das ausgezeichnete „Green Village“ bis hin zur nachhaltigen Stadtentwicklung „Smart City Graz Mitte“ zeichnen die Raiffeisen Bauträger und Projektentwicklungs Gesellschaft aus. Derzeit sind mit dem leistbaren Wohnprojekt „Bella Vita“, wo nur mehr wenige Wohnungen zu haben sind, oder mit der Ortsteilentwicklung „Glücksdorf St. Radegund“ ambitionierte Projekte in der Umsetzung. Auf der Suche Die Geschäftsführung um Helmut Baudendistel und Niko66 /// FAZIT MÄRZ 2020

laus Lallitsch hat die Gedanken schon in die Zukunft gerichtet: „Wir sind auf der Suche nach attraktiven Grundstücken, die sich für eine qualitative und nachhaltige Wohnbebauung gut eignen“, erzählt das Führungsduo. Im Fokus sind dabei Liegenschaften, die auch den Ansprüchen an Ökologie und Nachhaltigkeit gerecht werden können. Raiffeisen Bauträger und Projektentwicklungs GmbH Kaiserfeldgasse 5, 8010 Graz nikolaus.lallitsch@rlbstmk.at Tel.: 0316/8036-2550

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FAZIT MÄRZ 2020 /// 67


Sichrovsky und ‌ rt Peter Sichrovsky plaude tor mit dem Journalisten, Au und Fernsehmoderator Michael Fleischhacker.


Sichrovsky und …

Digitaler Marktplatz W

Foto: Robert Staudinger

ährend des Schreibens des Porträts des Journalisten Michael Fleischhacker fiel mir bei der Bearbeitung des Interviews und dem Lesen seiner Publikationen ein Satz auf, den er auf Twitter veröffentlichte: »Schon auch ein bisschen traurig, wenn man nicht einmal das eigene Sterben versteht«, schrieb er als Antwort auf eine Veröffentlichung des Deutschen Journalisten Verband mit folgender Meldung: »Zum Auftakt der 20er Jahre setzt sich das Zeitungssterben fort. Das ist nicht nur Ausdruck einer Medienkrise. Es ist auch Folge eines ungezügelten Kapitalismus, der sich seit Ende des Kalten Krieges vor 30 Jahren vom demokratischen System entkoppelt hat.« Ein einziger Satz, selbstkritisch und anklagend gegenüber den Kollegen/Innen mit dem Vorwurf, den Grund des »Sterbens« der Zeitungen »woanders« zu suchen, zu finden und nicht bei sich selbst, macht Michael Fleischhacker dennoch nicht den Eindruck eines »Sterbenden«, im Gegenteil er wirkt lebendig und optimistisch, als ob diese Berufskrise der Journalisten ihn zwar beschäftigen, jedoch nicht belasten würde. Sein Karriereweg liest sich wie eine Wanderung durch Österreichs Medienwald, um dann letzendes dort anzukommen, wo er immer sein wollte, und das umzusetzen, was er sich vielleicht vor langer Zeit vorgenommen hatte. 1969 in Sankt Lambrecht in der Steiermark geboren, beginnt er trotz seines ursprünglichen Kindheitswunsches, Priester zu werden, 1991 bei der »Kleinen Zeitung«, wo er es zum stellvertretenden Chefredakteur und Verlagsleiter schafft. 2000 wechselt er zum »Standard« als Chef vom Dienst wenige Tage vor Beginn der FPÖ/ÖVP Koalition und übernimmt 2004 bis 2012 die Chefredaktion und Geschäftsführung der »Presse«. Nach einem kurzen Gastspiel bei der Österreich-Ausgabe der »Neuen Zürcher Zeitung« leitet er ab 2014 als Moderator die TV-Diskussion »Talk im Hangar-7« des Privatsenders ServusTV. Daraus entwickelt sich ein eigenes Unternehmen, die »Quo Vadis Veritas Redaktion (QVV)« innerhalb der »Quo Vadis Veritas Privatstiftung« des Red-Bull-Miteigentümers Dietrich Mateschitz. Im September 2017 stellt QVV die Recherche-Plattform »Addendum‘«vor, die klassischen Reportage-Journalismus bietet und versucht, mit verlorener journalistischer Qualität und Quantität diesen Mangel klassischer Tageszeitungen auszugleichen. Lückenpresse »Wir hatten nie die Idee, ein Alternativmedium zu sein«, erklärt Michael Fleischhacker das Produkt, »die gibt es ja auch und sie beginnen mit ähnlichen Überlegungen wie wir. Da fehlt etwas, das wird uns etwas verschwiegen und aus dem Misstrauen heraus entwickelt sich die Suche nach dem, was fehlt, und das ist dann das Eigentliche. So funktioniert das Alternativ-Mediendenken, die von Lügenpresse sprechen und eigentlich Lückenpresse meinen. Die Lücke, die gefüllt wird, wird dann als das Ganze präsentiert, was allerdings nicht der Realität entspricht, es ist eben nur der Teil, der fehlte. Wir arbeiten hier anders und haben den Anspruch, die Realität in der Gesamtheit zu präsentieren. Natürlich bringen wir neue Informationen und schließen damit auch Lücken, aber der Mangel muss nicht immer ideologische Gründe

haben, oft ist es ein Mangel an Möglichkeiten und Ressourcen, und hier sehen wir die Aufgabe, eine Situation in der Gesamtheit aufzuarbeiten.« Er bezeichnet diese Methode als rekonstruktiven Journalismus im Gegensatz zum konstruktiven, der Lösungen anbietet – die ihm ohnehin verdächtig sind: Es sollten die Fakten dargestellt werden. Auf dieser Grundlage könnte jeder je nach Weltanschauung, Religion und politischer Überzeugung seine Meinung bilden und einen Meinungsstreit beginnen. Allerdings auf der Basis eines anerkannten Sachverhalts. »Es hat natürlich jeder das Recht auf eine eigene Meinung, jedoch hat nicht jeder das Recht auf eigene Fakten!«, fasst Michael Fleischhacker seine Medienphilosophie zusammen, spricht konzentriert und nahezu druckreif in kurzen Sätzen mit einer überzeugenden, fast verführenden Logik, die sich von Satz zu Satz aufbaut, um gedankliches Abschweifen zu verhindern, als stünde er in einem Hörsaal vor Studenten. Wir sitzen allerdings in einem kleinen Zimmer mit schwarzen Wänden, einem schwarzen Tisch und schwarzen Stühlen in der Redaktion in Wien, durch eine Glaswand von den Journalisten getrennt, die vor ihren Bildschirmen arbeiten.

Zeitungssterben Auf das viel diskutierte »Zeitungssterbens« angesprochen, sieht er keine Zukunft für die klassische, gedruckte Tageszeitung. Eine Zeitung mit Abos und Anzeigenerlösen könne heute nicht mehr überleben. Der Ausweg, das Angebot an Nachrichten zu reduzieren und Köpfe mit Meinungen anzubieten, die charakteristisch für das einzelne Medium wären, habe mehr und mehr zur Auflösung der klassischen Trennung zwischen Bericht und Kommentar geführt. Ökonomisch verständlich, denn Fakten konnten nicht mehr verkauft werden, die waren plötzlich überall verfügbar, also suchte man den Ausweg in der Meinung. Die Fakten-Käuferschaft, die es angeblich nicht mehr gab, wurde durch eine Glaubensgemeinschaft ersetzt, durch Communities, die bereit waren, eine Gesinnungsgemeinschaft zu unterstützen. Man versuchte, die Menschen wie eine Sekte an ein Medium zu binden, in der sie ihre eigenen Meinungen entdecken. »Ich erinnere mich an Leserbriefe«, erzählt Michael Fleischhacker, »in der sich ein Leser mit den Worten bedankt, endlich sei die eine oder andere Situation objektiv beschrieben worden. Ich wusste dann immer, vielleicht entsprach es seiner Meinung, objektiv war es sicher nicht«. Es sei jedoch nicht alles vorhersehbar und planbar, schon gar nicht bei Medien. Er hätte sich vor ein paar Jahren nicht vorstellen können, dass heute doch eine gewisse Bereitschaft zu beobachten sei, für Informationen auch zu bezahlen. Wenn gedruckte Zeitungen keine Nachrichtenmedien sondern Erklär-Medien sein sollten, dann müsste ein Weg gefunden werden, dem Leser etwas zu bieten, das dennoch neu für ihn ist, auch wenn er die Nachricht dazu schon am Vorabend gelesen hat, es ginge also darum, den Kontext nachzuliefern zu den Informationen des Vortages. Auf meine Frage, ob der Weg der »New York Times« ein Ausweg FAZIT MÄRZ 2020 /// 69


Sichrovsky und …

sei, die sich sogar auf Seite eins von aktuellen Nachrichten löse und zum Beispiel eine Reportage aus einem Café in Saudi-Arabien bringt, mit einem Foto, wo Frauen zu sehen sind, die im Internet surfen, reagiert Michael Fleischhacker skeptisch. Das sei sicherlich eine Möglichkeit, meint er, eine Alternative zu den bereits bekannten Informationen auch in der Tageszeitung zu bieten, aber selbst diese Angebote würden die gedruckten Tageszeitungen nicht retten, deren Zeit sei abgelaufen, die brauche niemand mehr. Für Wochen- und Monatsprodukte könnte es noch einen Markt geben. Schon alleine aus dem Bedürfnis heraus, ein Produkt länger in den Händen zu halten. Ich versuche das Thema zu ändern, der Rest meines Kaffees ist kalt und ich trinke aus dem Glas Wasser, das daneben steht, etwas nervös und unruhig, da mich Michael Fleischhackers Analyse trifft und mitten während des Interviews nachdenklich macht. Er erreicht mein Selbstverständnis als Journalist, dem plötzlich erklärt wird, dass die Produkte, für die man Zeit seines Lebens gearbeitet hatte, bald nicht mehr existieren würden. Mir gehen Redaktionskonferenzen durch den Kopf, heftige Diskussionen über die Positionierung der nächsten Ausgabe zu einem politischen Ereignis, einem Politiker, einer Regierung. Das alles sollte es bald nicht mehr geben? Die vielen Abende, die ich in Redaktionen verbracht hatte, verantwortlich für die Spätredaktion der Seite eins, die neuesten Nachrichten verfolgend, um kurz vor Druck noch einmal auf der Titelseite das »Alte« durch das »Aktuelle« zu ersetzen. Doch Michael Fleischhacker argumentiert mitleidlos wie ein Pathologe nach der Obduktion und da bleibt wenig übrig für eine Romantisierung des Redaktionsalltags einer Tageszeitung.

Die Leser/Der Raum Ich frage ihn nach der Veränderung der Leser, nachdem so viel über die Produkte gesprochen wurde. Er denkt kurz nach und sagt: »Man könnte es kurz zusammenfassen: Er wird immer weniger«, lacht und erinnert an den Satz von Kurt Tucholsky, es sei doch erstaunlich, dass in der Welt jeden Tag so viel passieren würde, wie in eine Zeitung passe. So hätten Generationen von Lesern die Welt verstanden. Das habe sich dramatisch verändert. Es gebe kaum mehr eine Ecke in der Welt, über die man nicht in den digitalen Medien Informationen abrufen könnte. Das biete eine unendlich große Vielfalt an Information, an der man droht, wie in einem aufgehenden Teig zu ersticken, also gehe es jetzt in einer nächsten Phase darum, diese Menge zu portionieren und »essbar« zu machen. Michael Fleischhacker erinnert an eine amerikanische Studie über das Medienverhalten der jüngeren Generation, in der eine Studentin zitiert wurde mit dem Satz: »Wenn es wirklich wichtig ist, wird es mich auch erreichen«, und verweist auf die Ideen und Theorien des dänischen Sprachwissenschaftler Thomas Pettitt, der sich mit den Veränderungen der Informationsvermittlung seit der Erfindung des Buchdrucks beschäftigt. Zu Gutenbergs Zeit, meint Thomas Pettitt, verehrten die Menschen das Wissen der alten Griechen und Römer und versuchten, es zu bewahren. Nach der Erfindung der Druckerpresse, in einer Zeit, die er die

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Mich interessiert, , was Menschen denken und sie reden zu lassene, halte ich für die Aufgab der Talkshow. R KE

MICHAEL FLEISCHHAC

Gutenberg-Parenthese nennt, begannen wir, Autoren und Experten zu bewundern, die Zugang zur Druckerpresse hatten – was ihnen zusätzliche Autorität verlieh. Doch die Zeit der Druckerpresse geht vorüber. Das Internetzeitalter brach an und wir begannen, das Wissen eines Netzwerkes zu schätzen. »Der klügste Mensch im Raum ist nicht derjenige, der vorne steht und Vorträge hält, und es ist auch nicht die kollektive Intelligenz aller im Raum«, schreibt David Weinberger dazu in seinem Buch Too Big to Know, »die klügste Person im Raum ist der Raum selbst: das Netzwerk, das Menschen und Ideen zusammenbringt und Verbindungen zu denen schafft, die außerhalb sind.« Wahrheitsproduktion passiere nicht mehr zwischen Buchdeckeln, sondern in der Verständigung untereinander, wie auf dem traditionellen Marktplatz. Das Vertrauen habe nicht mehr die Bibliothek, sondern jenes Zentrum, wo Austausch von Information möglich sei. Damit kehre die Gesellschaft in das Vor-Gutenberg-Zeitalter zurück mit einem digitalen Marktplatz und es sei auch kein Zufall, dass verschiedene soziale Medien dies mit Sprechblasen symbolisieren. Grundlage des Marktplatzes sei das Vertrauen, als eine Chance und eine Gefahr. Warum Zeitungen so langsam und schwerfällig auf diese Veränderungen reagiert hätten, sei verständlich, meint Michael Fleischhacker. Jahrzehnte lang seien es gewinnträchtige Unternehmen gewesen mit satten Profiten und einer gewissen Trägheit und Selbstzufriedenheit. Journalisten konnten sich einrichten mit gesellschaftlichen Sonderstellungen und ökonomischen Traumverträgen, hielten sich für eine höchstrichterliche Institution. Das unternehmerische Verständnis spielte dabei keine Rolle. Der Anspruch, dass Journalismus immer objektiv sein müsse, sei völlig falsch, das gelte höchstens für öffentlich-rechtliche Anstalten. Alle anderen, die versuchen, sich als private Unternehmen am Markt zu behaupten, verkaufen Information, sind ein Informationsdienstgewerbe. Journalisten verstehen leider oft die Kundenorientierung so, dass sie versuchen, die Kunden zu orientieren, dass diese lernen, so wie sie zu denken. Ein »pädagogischer Journalismus« habe sich entwickelt, eine belehrende Form der Informationsvermittlung, die den Leser vom Konsumenten reduziert zum »Lernenden«.


Sichrovsky und …

Foto: Robert Staudinger

Talkshow Wir bewegen uns weiter auf der historischen Linie des Gesprächspartners und kommen zur jetzigen Tätigkeit von Michael Fleischhacker als Moderator der Sendung »Talk im Hangar-7«, für die er eine Form entwickelt hatte, die sich von den Diskussionen in den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten unterscheidet. »Die moderne Talk-Show ist eine Wiederbelebung der attischen Demokratie«, beschreibt er seine Sendung, ‚es gibt einen Raum, in dem tatsächlich jeder reden kann. Auch Leute, die einen erstaunen, oder überraschen, aber so ist die Welt eben. Die Vorstellung, dass Fernsehen eine heile Welt sei, wo Fachleute gut formuliert das wiederholen, was bereits bekannt ist und jeder schon gehört hat, die habe ich nicht. Wenn dort Vertreter von Parteien oder Organisationen sitzen, weiß man eigentlich bereits, was sie sagen werden, und man weiß auch schon, was der Moderator sagen wird. Ich werde nie vergessen, wie der deutsche Moderator Markus Lanz seinen Gast Hans-Georg Maaßen während der Sendung einfach belehrte, was man politisch denken darf und was nicht. Mich interessiert, was Menschen denken, und sie reden zu lassen, halte ich für die Aufgabe der Talkshow, deshalb ist unsere Sendung vielleicht anders.« Es interessiere die Gastgeber der meisten Talkshows auch nicht, was die Gäste denken würden, sondern sie gehen von ihren eigenen Meinungen aus und versuchen die Gäste daran anzupassen. Aber das sei nicht nur ein Problem der Diskussionssendungen, sondern ein allgemeines Problem vor allem der öffentlich-rechtlichen Sender, die eine Art Tunnelblick entwickelt hätten. Dort würden Wohlgesinnte und Wohl-Sich-Verhaltende zu Wort kommen und all den anderen – so heißt es – dürfe man »keine Bühne geben«. Daraus entstehe der Vorwurf, dass Medien ein Zerrbild der Wirklichkeit präsentieren würden, ein Vorgaukeln einer Scheinwelt, das so nicht stimmen könne. Aus dem Misstrauen entwickle sich eine Gefolgschaft gegenüber jenen, die das ansprechen, darauf schimpfen würden, und es sammle sich eine Bewegung von Enttäuschten und Verärgerten. Auf das Fernsehpublikum angesprochen, glaubt Michael Fleischhacker, dass es sich parallel zu den Lesern der Zeitungen verändert habe. Das lineare Fernsehen, bei einem Sender zu bleiben und auf die Sendungen zu warten, sei nur mehr bei der älteren Generation zu beobachten. Jüngere Konsumenten würden Sendungen von verschiedenen Sendern online abrufen, es entstehe ein digitaler TV-Konsument.

Timeline Die Suche nach Information habe sich generell geändert. Vor 25 Jahren hätte man sich entschieden, einer bestimmten Marke zu vertrauen, ob Print oder Online. Die Zusammenstellung der Nachrichten durch die Redaktionen war einem angenehm, vertrauenswürdig, man fühlte sich medial »zu Hause« in einem Produkt, und alles, was auf diesem Platz zu finden war, egal zu welchem Thema, war man bereit, zu übernehmen. Für das Informationsbedürfnis kannte jeder eine Marke, der er vertraute. Als nächster Schritt – im sogenannten »Google-Zeitalter« – suchte man nach einem

bestimmten Thema. Die Interessierten verließen sich nicht mehr auf ein Produkt, das in der Vollständigkeit Informationen anbot, sondern suchten zum Beispiel nur nach »China« bei den verschiedensten Anbietern und Marken. Bis es sich wieder veränderte. Jetzt fragt man, was sagt meine Crowd, was findet meine Umgebung wichtig, meine Gruppe, mein Marktplatz eben, das finde ich dann auch wichtig. Der Weg begann mit der eigenen Medien-Marke, zum Beispiel einer Zeitung, ich schaute zum Beispiel jeden Morgen in die Online-Nachrichten der Süddeutschen Zeitung, dann kam die Suchmaske, mein Suchprofil bei Google, und jetzt ist es die Time-Line. Auf zukünftige Ideen angesprochen, antwortet Michael Fleischhacker, er würde sich eine Sendung wünschen, bei der er mit einem interessanten Gesprächspartner eine ganze Stunde lang reden könnte, auf der Basis von Respekt einen Dialog zu führen, das fehle einfach und sei auch der Grund, warum Gespräche so schnell in einer Brüllerei enden würden. Ob er noch Zeitung lese, frage ich ihn am Ende unseres Gesprächs. Er lächelt und nickt, nennt die »Presse« als Informationsquelle für Österreich, die »Süddeutsche Zeitung« hauptsächlich wegen der Sportberichterstattung, die »FAZ« wegen des Feuilletons und bei der »NZZ« schätze er die internationale Berichterstattung, dort finde er Informationen durch ein Korrespondentennetz, das keine andere Zeitung bieten würde. Mit dieser Zusammenstellung aus Teilen verschiedener Produkte zu einem persönlichen »Ganzen« bestätigt er seine eigene Theorie der modernen Informationsbeschaffung, ob nun Marktplatz oder Timeline, letzten Endes geht es um Vertrauen und Glaubwürdigkeit, wo jeder für n sich selbst Entscheidungen treffen müsse.

Michael Fleischhacker, geboren 1969 im kärtnerischen Friesach, begann nach dem Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik seine journalistische Karriere 1991 bei der Kleinen Zeitung, danach ab 2000 als Chef vom Dienst beim Standard, 2004 bis 2012 war er Chefredakteur und Geschäftsführer der Presse. Seit 2014 ist er Moderator von »Talk im Hangar-7« bei Servus TV und seit 2017 einer der zwei Geschäftsführer der Quo Veritas Redaktion, die die Rechercheplattform Addendum herausgibt.

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Fazitportrait Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder

Im Reich der Düfte 72 /// FAZIT MÄRZ 2020



Fazitportrait

Graz gilt als die am dichtesten besetzte

Parfümerielandschaft Österreichs.

Hier behauptet sich seit bald einem dreiviertel

D

er Geruchssinn wird meist zum Schluss genannt. Völlig ungerechtfertigt – an die erste Stelle gehört er! Wo wären ohne ihn Seh-, Hör-, Tast- und Geschmackssinn? Nicht auf der Welt, fragen Sie Ihren Hund oder Patrick – »Das Parfum« – Süßkind. Warum lachen Frauen wie Männer, wenn sich Kevin –»Niemand nennt mich dämlich!« – Kline im Film »Ein Fisch namens Wanda« oscarreif am Geruch seiner Achselhöhlen ergötzt? So niedrig der Instinkt, so hoch ist die Kunst seiner Zivilisierung: Im Rahmen der schönen Düfte beschäftigt sich seit mittlerweile 74 Jahren die Grazer Parfümerie Dr. Ebner eben damit. Steigende Umsätze Vor sieben Jahren haben Ilona und Michael Eitel das legendäre Unternehmen von Michael Ebner übernommen und in einem noch immer wachsenden Markt trotz des ebenfalls wachsenden Mitbewerbs die Stellung als umsatzstärkste privat geführte Parfümerie der Steiermark gehalten. Was auch angesichts der Preisschlachten der großen Ketten von Marionnaud bis Douglas, der Ausweitung der Shoppingcenter mit jeweils bis zu zwei Mitbewerbern und insbesondere der Online-Konkurrenz kein leichtes Unterfangen ist. »Aber wir konnten den Umsatz jedes Jahr noch steigern, wenn es in den letzten beiden Jahren auch schwieriger geworden ist«, so Geschäftsführerin Ilona Eitel. In den letzten fünf Jahren betrug das Umsatzplus 20 Prozent und in der Kosmetik beachtliche 47 Prozent. Michael Eitel verrät, dass die Ein-Millionen-Grenze schon vor einigen Jahren geknackt wurde. Wenngleich von der Wirtschaft zugelassene Rabatttage wie Woman’s Day, Black Friday oder Cyber Monday »auf unsere Kosten gehen und die Marge drücken.« Der wichtigste Erfolgsfaktor sei heute der wachsende Bereich der Dienstleistung, also Service und Beratung. Davon umfasst sind auch die weiteren drei Säulen des Unternehmens: Das wäre zunächst die Säule »Duft«, obwohl Parfums am wenigsten beratungsintensiv und durch den Onlinehandel am meisten um-

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Jahrhundert die umsatzstärkste privat

geführte Parfümerie der Steiermark, die

»Feinparfumerie Dr. Ebner«. Gegen scheinbar

übermächtige Gegner aus analoger und digitaler Welt setzt sie auf Bedienung und Dienstleistung.

Der Erfolg gibt ihr Recht.

kämpft sind. Außer John F. Kennedy spielt mit, aber davon später. »Dekorative Kosmetik« wird eine weitere Säule genannt – sie umfasst Make-up & Co, sohin Farbe wie Lippenstift, Rouge, Puder oder Wimperntusche. Eine Hauptsäule schließlich ist die Pflege, lassen die Profis wissen. Es geht um die Crème – die richtige, die passende, die, die meist alles Weitere in der Pflege bestimmt, das Tonic, den Primer, das Serum. Womit wir beim Thema Luxus sind. Denn gerade bei der Pflege ist – auch – die Stärke des Portmonnaies ausschlaggebend. Ob der enormen Markenvielfalt ist die Preisspanne entsprechend groß. Die teuerste Crème (von »La Prairie«) wird um rund 800 Euro feilgeboten, die günstigste (von Hildegard Brauckmann) kostet 17 Euro. Michael Eitel bemerkt dazu, dass auch seine Töchter, 17 und 19 Jahre alt, gern bei Bipa & Co einkaufen, dort Handyfotos machen und sich mit Freundinnen austauschen. Seine Kundschaft ist 45plus und schätzt die Dienstleistung Bedienung im Fachgeschäft. 4711 und Nivea Begonnen hat alles bescheiden. Als das Geschäft kurz nach Kriegsende 1945 von Wilhelm und Dr. Katharina Ebner am Eck Raubergasse/Kaiserfeldgasse aufgesperrt wurde, war die Ware äußerst knapp. Da Wilhelm wie schon seine Mutter gelernter Friseur war, gehörte auch ein Frisiersalon zum neu gegründeten Geschäft in den ehemaligen Räumen der Strickerei Zitterbart. Der ausführende Baumeister soll gerade ein Fahrrad für seine Tochter benötigt haben – danach richtete sich auch sein Honorar. Plagiate von 4711 und Nivea bestimmten das Warenangebot und es glich einer Sensation, als in den 1950er Jahren erstmals »Original 4711« und die »echte« Nivea in den Regalen standen. Geprägt von der kargen Nachkriegszeit, als Schönheitsprodukte der Ermunterung und Stärkung der Psyche dienten sowie Gepflegt- und Schönsein dem Selbstwert, brach in den Folgejahren mit der Erweiterung des Marktangebots durch Helena Rubinstein, Elisabeth Arden und Lancôme eine neue Ära der Schönheitspflege an: neue Ware,


Fazitportrait

neue Bedürfnisse, neue Konsumenten. Letztere mussten erst gefunden werden. In einem Interview vor 15 Jahren mit dem Autor erinnerte sich die studierte Kunstgeschichtlerin Katharina Ebner, deren erste berufliche Erfahrungen aus dem Dorotheum und der Albertina herrührten, dass man sich den Aufwand, der damals betrieben wurde, nicht einmal mehr annähernd vorstellen könne: »Die Firmeninhaber der großen Kosmetikmarken kamen vielfach noch persönlich zu den Veranstaltungen. Wir veranstalteten Bälle, hielten Vorträge, arbeiteten mit Modehäusern, Theatern und Hotels zusammen – mit endloser Ideenfindigkeit. Für Handel und Industrie zählte nur eines: Konsumenten gewinnen, überzeugen, begeistern und behalten.«

Französische Parfumwoche Damals bestand die Kunst des grundsätzlich nur auf dem lokalen Markt agierenden Parfumfachhandels darin, den Kunden über das Kölnisch Wasser hinaus für individuelle Düfte zu interessieren. Die Duftauswahl war im Gegensatz zu heute exklusiv, klein und überwiegend französisch. 1962 erfand Dr. Ebner die »Französische Parfumwoche«, die bald von der Branche übernommen wurde und noch heute ein Begriff ist. Erstmals lieferten Chanel, Dior und Guerlain kleine Einstiegsgrößen und zauberhafte Miniaturflakons in streng limitierten Stückzahlen. Das brachte Frequenz und Neukunden: Schnäppchen plus Verknappungsmarketing – das funktionierte. Auch der Sohn und spätere Nachfolger Michael Ebner beteiligte sich intensiv an den Veranstaltungen, die damals noch nicht Events hießen: Legendär der Pariser Stadtautobus, der als Dr.-Ebner-Parfumbus zur Grazer-Messe-Attraktion wurde. Das Vorkriegsmodell hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h, sodass die Fahrt von Paris nach Graz drei Tage in Anspruch nahm. In den 1970er Jahren sammelte Ebner Erfahrung bei Guerlain in Paris und der damals größten Parfümerie von Österreich, Ruttner in Wien, die später an Douglas verkauft wurde, wo Ebner ebenfalls gearbeitet hat. Er rechne es dem vormaligen Eigentümer auch deshalb hoch an, dass er nicht an eine große Parfümeriekette verkauft hat, sondern nach langen Verhandlungen mit ihm und seiner Frau Ilona handelseins geworden ist, so Michael Eitel. Die beiden Filialen in Graz und Leoben waren da bereits Geschichte. Vom Lehrling zur Chefin Ilona Eitel kennt das Unternehmen bereits seit fast dreißig Jahren. Als Siebzehnjährige begann sie im Jahr 1991 bei Dr. Ebner näm-

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Fazitportrait

Falten sind was Wunderschönes, aber gepflegte Falten sind schöner.

Ilona Eitel, Geschäftsführerin

lich ihre Lehre als Parfümerie-Fachverkäuferin und Kosmetikerin. Für fünf Jahre war sie schließlich weg, aber auch in St. Pölten und Ilz vorwiegend in den Bereichen Administration, Buchhaltung und Lagerbewirtschaftung tätig. »Dann hat sich Herr Ebner bei mir gemeldet, und ab dem Jahr 2000 wurde ich sozusagen seine rechte Hand als Assistentin.« Und seit 31. März 2013 gehört ihr der Laden. Von dem sie offensichtlich genau weiß, wie er funktioniert. »Und ab 1. April 2020 ohne Bank«, feixt Michael Eitel. Denn dann ist auch der Kredit abbezahlt. Michaels Zugang zur Branche war überdies zwar quer, aber auch gut gemanagt. Als Schulabbrecher in der achten Klasse war er nach Stationen als Schilehrer und in der Gastronomie 25 Jahre lang als Vertragsbediensteter beim Bundesheer tätig. Die dort erworbenen Kenntnisse aus der Buchhaltung kann er heute im Backofficebereich genauso gut brauchen wie sein ausgeprägtes Interesse für Werbung und Marketing. Sein Coup ist, dass er sich vom Bundesheer karenzieren lassen konnte und erst seit drei Jahren voll ins Geschäft eingestiegen ist. Ausgebuchter Kosmetiksalon Die erwähnte Konzentration auf die Dienstleistungssäule findet ihren Ausdruck in einer eigenen Schminkschule, in buchbaren Beratungsstunden und vor allem in mittlerweile drei Kabinen

für die Kosmetikbehandlungen. »Falten sind was Wunderschönes«, meint Ilona Eitel, »aber gepflegte Falten sind schöner.« Was Frauen wirklich wünschen, sei Ausstrahlung. Neben zahlreichen Behandlungen von 5 bis 190 Euro kommen hier im Wesentlichen zwei Geräte für je sechzig Minuten zu je 85 Euro zum Einsatz. Eine Art »Minisandstrahlgerät« mit Ultraschall zur Abtragung verhornter Hautzellen (Mikrodermabrasion) und ein Sauerstoffdruckimpulsapplikator zur Einbringung von kosmetischen Wirkstoffen in die Haut. Daher ist die Parfümerie schon längst zugleich ein stets ausgebuchter Kosmetiksalon. Michael Eitel: »Wir könnten noch zwei Kosmetikerinnen brauchen, haben aber zu wenig Platz für mehr Behandlungsstühle.« Und John F. Kennedy? Er setzt heute noch quasi seine Duftmarke. Als Student auf Europareise lernte er 1937 einen so wohlriechenden Herren kennen, dass er ihn darauf anspricht. Es war der Pariser Parfumeur Albert Fouquet, der ihm daraufhin eine Probe seines für sich selbst kreierten Parfums schenkt, das in der Folge bei Kennedys Freunden in den USA für großes Aufsehen sorgte. In seinem Dankesschreiben äußerte Kennedy dann die innige Bitte, ihm acht Fläschchen und ein weiteres für seinen Bruder Bob zu senden. Der Name »Eight & Bob« war geboren. Und es riecht wirklich gut. Ohne Beratung. Aber wohl stark präsidial beeinflusst. n

Feinparfumerie Dr. Ebner Gmbh. 8010 Graz, Kaiserfeldgasse 20 Telefon +43 316 815581 kosmetik-ebner.at

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ktundp.com Illustration: Maria Skrigan


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Steiermag ist eine Onlinepublikation aus der Fazit-Redaktion.

Only good news are good news.


Stars sind Leute, die hart gearbeitet haben, um berühmt zu werden, und die dann dunkle Brillen tragen, um nicht erkannt zu werden.

Kirk Douglas, Schauspieler, Schriftsteller und Ikone Hollywoods, 1916–2019

Kulturhauptstadt 2020

Rijeka ili smrt!

*

Rijeka und das irische Galway geben zusammen die europäischen Kulturhauptstädte 2020. Eindrücke von der offiziellen Eröffnung aus der istrischen Hafenstadt.

* Rijeka oder Sterben

Von Michael Petrowitsch

Fotos: Shutterstock, Sebastian Pervan, Marija Kanizaj

O

rganisation ist alles, vor allem wenn es sich um ein 30 bzw. 90 MillionenEuro-Projekt handelt. Bei den Zahlen ist man sich nicht einig. Umso mehr freut, ja überrascht es einen, wenn fünf Tage vor der Eröffnung eines Großereignisses ein Mail mit der Bitte, man möge sich akkreditieren, eintrudelt. Da fährt man dann gerne. Am kühlen und regnerischen Eröffnungssamstag kommt das Pulsieren tagsüber allerdings noch nicht so richtig in die Gänge. Die Identifikation mit der capital of culture und das »Abholen der Menschen« findet am Abend am Hafen mit der pompösen »Opera Industriale« statt. Man hat sich darüber gefreut, nicht in der ungemütlichen VIP-Lounge mit dem Council of Ministers of Culture of South East Europe inklusive der österreichischen Repräsentantin, die dortselbst ein Treffen hatten, sitzen zu müssen. Sondern faktisch auf der »Bühne«, wo man zwischen dem finnischen Chor der schreienden Männer und den istrianischen Perchten in einem 80 /// FAZIT MÄRZ 2020

Industrialinferno herumhüpfen kann. Die eineinhalb Stunden boten auch recht viel Geschichtsarbeit. Rijeka ist, laut Eigenbeschreibung, die liberalste und weltoffenste Stadt Kroatiens. Man verweist gerne auf die vielen hier lebenden Künstler, den internationalen Hafen und voller Stolz und gleichsam als Persilschein auf die Gay-Paraden, die im Gegensatz zu anderen kroatischen Städten wie Split ohne Übergriffe ablaufen. Recht fortschrittlich und weltoffen, wenn man nicht Gefahr läuft, als Homosexueller auf der Straße zusammengeschlagen zu werden.

Man sich viel vorgenommen Neben dem 500 Seiten starken Programmbuch »Port of Diversity« wird dem interessierten Akkreditierten auch das Büchlein »Rijeka ili smrt/Rijeka or Death« der Historikerin Tea Perincic in die Hand gedrückt. Der bis heute verehrte italienische Faschist und Dichter Gabriele D’Annunzio okkupierte zwischen 1919–1921 mit ein paar Leuten Rijeka. Ein Ereignis, das unter Historikern gleichsam als Exerzierfeld für

den weiteren Aufstieg des italienischen Faschismus gilt. Die multiethnische und wechselhafte Geschichte der Stadt war bei der eröffnungsabendlichen »Opera Industriale« spürbar. Das politisch-ethnisch Brachiale ist zeitgemäß und immer wieder am Hochkochen. So hat etwa Anfang 2019 der italienische EU-Parlamentspräsident Tajani, zum Abschluss einer Ansprache in Triest konstatiert: »Es lebe das italienische Istrien, es lebe das italienische Dalmatien! Und es leben die italienischen Exilierten!«. Präzisere Verweise auf die Aktualität des Eröffnungsspektakels kann es nicht geben. Mögen die Slogans, die als Lichtinstallationen an der Hafenmauer zum Laufen gebracht wurden, ein wenig ins Bewußtsein der Region einfließen und auch zwischen Rom und Zagreb wirken: Rijeka let‘s go; Forza Fiume; Port of Diversity; Tolerance; Respect; Coexistence; Peace, Antifascism; Art; Europe, Culture. Der finale Song der Opera »Bella Ciao« ließ das pitschpatschnasse Publikum zumindest schon mitsummen: È questo il fiore del partigiano, morto per la libertà! Österreichbezug in Rijeka gibt es. Die Kontaktaufnahmen gestalteten sich wohl für den einen oder anderen Projektanten im Vorfeld als zu ermüdend, wie der Autor aus eigener Erfahrung weiß. Angekündigt sind eine Klimt-Ausstellung, Sophie Thorsen gestaltet eine Intervention im öffentlichen Raum und eine elektronische Soundinstallation junger österreichischer Musiker im Hafen soll es geben. Ein intensiverer Brückenschlag wäre förderlich gewesen und mit einer Intensivierung der zwischenstaatlichen Beziehungen einhergegangen, die über touristischen Mehrwert und kurzfristiges Politikerhändeschütteln hinausgeragt hätte. Das restliche Jahresprogramm scheint allerdings vielversprechend, eine intensivere Auseinandersetzung vor der Urlaubsplanung ist n empfehlenswert.

rijeka2020.eu


Alles Kultur Graz 2020

Pfeffersprays für Graz

»Wie wir leben wollen«, lautet das philosophische Motto des Grazer Kulturjahres, das zugleich auch eine Schwerpunktsetzung von Kunstinterventionen im öffentlichen Raum vermuten lässt. Die »Neigunsgruppe K.O.« bestätigt mit ihrer Aktion »7.000 Pfeffersprays« den Kunstverdacht im urbanen Raum.

Markus Wilfling, Johanna Hierzegger und Martin Behr mit ihren Pfeffersprays Von Sigrun Karre

W

ie viel Sicherheit verträgt die Stadt? In Zeiten wo man täglich eine reichhaltige Palette von »Themen zum Fürchten« serviert bekommt, wird Sicherheit zum politischen Dauerbrenner. Auch Graz geht trotz sinkender Kriminalität mit dem Sicherheitsstadtplan, dem Heimwegtelefon, den Schutzzonen, der Ordnungswache, dem Bettelverbot oder dem Projekt »Sicheres Nachtleben« usw. scheinbar auf Nummer sicher. Ist Graz, die mediale »Hauptstadt der Verbote«, ein Kontrollfreak? Wird mit Maßnahmen Angst gemildert oder vielmehr erst geschürt? Was passiert, wenn Randgruppen zu Sündenböcken degradiert und Symptome mit Ursachen verwechselt werden? Wie ist die Dynamik der wechselseitigen Verhältnisse von Freiheit, Angst und Regle-

mentierung? Wie lässt sie sich gestalten und wie lebt es sich darin? Solche Fragen stößt das Projekt »7000 Pfeffersprays« der dreiköpfigen »Neigungsgruppe K.O.« an. Das Künstlerkollektiv besteht aus dem Bildhauer Markus Wilfling, der 2003 im Kulturhauptstadtjahr dem Uhrturm zu seinem temporären Schatten verhalf, der Theatermacherin Johanna Hierzegger vom Theater im Bahnhof und dem Künstler und Journalisten Martin Behr (G.R.A.M.). Aber sicher doch Als Antwort auf Aktionen der Identitären und anderer rechtsextremistischer Gruppen, die durch die Verteilung von Pfeffersprays an Passanten mit Ängsten spielen, verteilt die Neigungsgruppe K.O. eine limitierte Serie von 7.000 Betonabgüssen in Form und Größe eines Pfeffersprays.

Die Mini-Skulpturen sind nummeriert, signiert und mit Beipackzettel im schwarzen Samtbeutel verpackt. Neben dem ironischen Verweis auf die »Bewaffnung« der Bevölkerung durch rechte Angstschürer spielt die Kunstaktion auch auf das »Stadtverwaldungsprojekt« »7000 Eichen« des Künstlers Joseph Beuys bei der Kasseler Documenta 1982 an. Während dieser 7.000 Bäume in die Stadt pflanzen ließ, gelingt es dem Kollektiv vielleicht mit einem Zwinkern eine offene Geisteshaltung in den öffentlichen Raum und die Köpfe der Bevölkerung von Graz 2.0. zu pflanzen. Teil des Projektes ist auch eine Plakatserie, die Schauspielerin Pia Hierzegger und den ehemaligen Caritas-Präsidenten Franz Küberl als prominente Werbegesichter von der Litfaßsäule »lachen« lässt. Ironischer Slogan: »Sicher ist sicher«. n FAZIT MÄRZ 2020 /// 81


Tandl macht Schluss! Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl

S

tellen Sie sich vor, Sie sitzen abends mit Ihrem Ehepartner zu Hause vor dem Fernseher und es läutet an der Tür. Sie machen auf, um den ungebetenen Besuch abzuwimmeln, doch plötzlich drängt ein Staatsanwalt mit einem Ermittlerteam in die Wohnung. Er hält Ihnen einen vom Journalrichter unterzeichneten Durchsuchungsbefehl unter die Nase, faselt irgendetwas von Flucht- und Verdunkelungsgefahr und fordert Sie auf, ihm sofort Ihr Mobiltelefon auszuhändigen und sich nur ja nicht dem PC oder dem I-Pad zu nähern. Die Truppe stellt Ihre Wohnung auf den Kopf und durchsucht alles vom Vorraum bis zum Schmutzwäschekorb im Schlafzimmer. Sie glauben, das kann Ihnen nicht passieren? Das dachten auch die beiden Ex-Finanzminister Hartwig Löger und Josef Pröll, als ihnen dieser unglaubliche Angriff auf ihre Privatsphäre, der genauso wie zuvor geschildert abgelaufen sein könnte, widerfuhr. Dass es bei Strafverfahren auch Hausdurchsuchungen geben muss, steht außer

Die Missstände bei der Justiz müssen aufgezeigt werden

82 /// FAZIT MÄRZ 2020

Zweifel. Dass ein solcher Eingriff in die Privatsphäre jedoch auf einem anonym bei der Staatsanwaltschaft eingebrachten Hinweis beruht, ist unglaublich; ebenso wie die mediale Hinrichtung Lögers wegen einer bei der Durchsuchung sichergestellten SMS-Nachricht. Löger hat auf ein SMS des damaligen Vizekanzlers mit einem nach oben gerichteten Daumen geantwortet. Strache wollte wissen, ob ein von der Regierung bei den Casinos Austria zu bestellender Posten wohl mit einem positiv aus dem Auswahlprozess hervorgegangenen FPÖler besetzt worden sei. Selbst wenn formal der Eigentümervertreter der Republik im Aufsichtsrat für die Bestellung der Organe zuständig ist, ist völlig klar, dass niemand ohne den Segen des zuständigen Regierungsmitglieds Vorstand werden kann. Jetzt stellt sich die Frage, ob sich Bundeskanzler Sebastian Kurz in einem journalistischen Hintergrundgespräch über dieses Vorgehen der Justiz, aber auch über andere Missstände, wie manche ewig verschleppten Verfahren, ärgern darf? Er muss es sogar! Die Verhältnismäßigkeit, mit der eine Strafverfolgungsbehörde vorgeht, ist im Rechtsstaat ein ständig präsentes Thema. Auch die Unabhängigkeit der Staatsanwälte und Gerichte muss immer wieder hinterfragt werden. Der Rechtsstaat wäre nur dann gefährdet, wenn Missstände, die abgestellt gehören, nicht einmal aufgezeigt werden dürfen. Und wer, wenn nicht die Politik, hat die Möglichkeit, sich mit der Justiz anzulegen? So hat etwa der spätere Bundespräsident Heinz Fischer ein vom OGH bestätigtes Urteil gegen Fred Sinowatz als absolut unfair und als politisches Pamphlet bezeichnet. Der ehemalige Bundeskanzler war wegen falscher Zeugenaussage in der Waldheimaffäre von einem Richter mit einem angeblichen Naheverhältnis zu Jörg Haider zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Fischer wünschte sich damals völlig zu Recht eine »intelligente Diskussion über den Richterstaat«. Dass es unter Staatsanwälten und Richtern stramme Parteisoldaten gibt, ist nichts Neues. Dass es sich dabei nur um

eine kleine Minderheit handelt, auch nicht. Wenn die Staatsanwälte und Richter nun so tun, als ob Bundeskanzler Kurz etwas Unerhörtes behaupten würde, ist das lächerlich. So dauern die Verfahren gegen den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser nun bereits viele Jahre lang und kosten die Steuerzahler viele Millionen Euro, ohne dass irgendetwas Verwertbares oder gar eine Verurteilung herausgekommen wäre. Die Unschuldsvermutung hat für Grasser aufgrund geschickt geleakter Akten nie gegolten. Seine Integrität wurde zerstört. Und wenn er nicht in eine der reichsten Familien des Landes eingeheiratet hätte, wäre er auch wirtschaftlich längst pleite. Dass er auf den BUWOG-Verfahrenskosten in Höhe von etwa drei Millionen Euro selbst nach dem sich nun abzeichnenden Freispruch sitzenbleiben wird, ist ein weiterer Justizskandal. Eine Staatsanwaltschaft, die das Steuergeld für solche Verfahren ausgeben kann, ist nicht besonders glaubwürdig, wenn sie ein höheres Budget fordert. Grasser hat übrigens eine halbe Million Euro nur für Kopien seiner Gerichtsakten zum Justizn budget beigetragen.

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