DER EINSATZ VON PFERDEN IN DER FÖRDERUNG VON LEGASTHENEN UND DYSKALKULEN KINDERN

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DER EINSATZ VON PFERDEN IN DER FÖRDERUNG VON LEGASTHENEN UND DYSKALKULEN KINDERN

TIERGESTÜTZTES SINNESWAHRNEHMUNGSTRAINING BEI LESE-, SCHREIB- UND RECHENPROBLEMEN?

Hausarbeit Zur Erlangung der Qualifikation „Pädagogin für tiergestützte Entwicklungsbegleitung“

von Michaela Zens

Gösing, im April 2013


Inhaltsverzeichnis Vorwort

4

Kurzzusammenfassung

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Einleitung

7

1. Was ist Legasthenie/Dyskalkulie?

9

1.1. Begriffsdefinition

9

1.1.1. Internationale Einteilung der Sinneswahrnehmungen

12

1.1.2. Definition nach WHO

13

1.2. Merkmale einer Legasthenie/Dyskalkulie

14

1.3. Interventionsmöglichkeiten bei Legasthenie/Dyskalkulie

17

1.3.1. Konventionelle Förderung

18

1.3.2. Tiergestütztes Sinneswahrnehmungstraining

19

2. Voraussetzungen für tiergestütztes Sinneswahrnehmungstraining

23

2.1. Die Auswahl geeigneter Pferde

24

2.2. Trainingsplatz und –materialien

26

2.3. Voraussetzungen von Seiten der Kinder

28

3. Welche Sinneswahrnehmungen können mit Hilfe von Pferden gefördert werden?

29

3.1. Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen

29

3.2. Optische Sinneswahrnehmungen

29

3.2.1. Optische Differenzierung (OD)

30

3.2.2. Optisches Gedächtnis (OG)

30

3.2.3. Optische Serialität (OS)

30

3.3. Akustische Sinneswahrnehmungen

31

3.3.1. Akustische Differenzierung (AD)

31

2


3.3.2. Akustisches Gedächtnis (AG)

31

3.3.3. Akustische Serialität (AS)

31

3.4. Raumorientierung (RO)

32

3.5. Körperschema (KS)

32

4. praktische Übungs- und Stundenbeispiele für ein tiergestütztes Sinneswahrnehmungstraining

33

4.1. Einzelübungen

34

4.1.1. Aufmerksamkeit

34

4.1.2. Optische Differenzierung

35

4.1.3. Optisches Gedächtnis

35

4.1.4. Optische Serialität

35

4.1.5. Akustische Differenzierung

36

4.1.6. Akustisches Gedächtnis

36

4.1.7. Akustische Serialität

36

4.1.8. Raumorientierung

36

4.1.9. Körperschema

37

4.2. Partner- und Gruppenübungen

39

4.2.1. Aufmerksamkeit

39

4.2.2. Optische Differenzierung

40

4.2.3. Optisches Gedächtnis

40

4.2.4. Optische Serialität

41

4.2.5. Akustische Differenzierung

41

4.2.6. Akustisches Gedächtnis

41

4.2.7. Akustische Serialität

42

4.2.8. Raumorientierung

42

4.2.9. Körperschema

42

5. Schlussbetrachtungen

44

Literaturverzeichnis

47

3


Vorwort

Zwei Zugänge sind es, die mich bewogen haben, diese Arbeit zum Thema „tiergestütztes Sinneswahrnehmungstraining“ zu verfassen: Zum

einen

ist

es

meine

berufliche

Tätigkeit

als

Diplomierte

Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin, zum anderen meine große Liebe zu Tieren sowie die Erkenntnis in den letzten Jahren, wie viel Positives bei Kindern mit Tieren bewirkt werden kann. Seit ich denken kann, waren Tiere, und da speziell Pferde ein wichtiger Teil meines Lebens, seit über 25 Jahren wohnen wir mit unseren Pferden „am Hof“

zusammen.

Voltigiertrainerin

Als habe

leidenschaftliche ich

besonders

Westernreiterin großes

Interesse

und am

„artgerechten“ Umgang mit Pferden, an der Wirkung der Vierbeiner auf uns Menschen und an der Kommunikation zwischen Pferden und Menschen.

Erste Erfahrungen mit tiergestützter Pädagogik sammelte ich bereits 1993. Nachdem mein ältester Sohn im Alter von 8 Monaten bei einem Autounfall schwere Schädel-Hirn-Verletzungen erlitten hatte, konnten wir

mit

Unterstützung

unseres

Appaloosas

„Golden

Cochise“

hervorragende Fortschritte erzielen, die sogar die Ärzte in diesem Ausmaß nicht erwartet hatten, befürchteten sie damals doch, dass Paul lebenslänglich unter massiven physischen und psychischen Einschränkungen leiden würde. Unserem Cochise haben wir unendlich viel zu verdanken! Im Alter von 3 Jahren konnte Paul zwar noch nicht laufen, ritt aber in der Halle ganz allein auf Cochise. Und das nicht nur im Schritt, auch Trab, Galopp, sowie ein Trail, bei dem er ein Tor vom Pferd aus öffnen musste und ein Stangen-L, das rückwärts mit dem Pferd zu absolvieren war. Cochise verhalf Paul nicht nur dazu, dass seine Motorik optimal gefördert wurde, auch sein psychischer Zustand besserte sich durch die intensive Beschäftigung mit dem Pferd hervorragend. In all den vielen Jahren gab es kein einziges Mal

4


eine schwierige oder gar gefährliche Situation, da das Pferd mit „seinem“

Kind

extrem

behutsam

umging.

Cochise

spürte

offensichtlich ganz genau, wie es um seinen kleinen Reiter stand und passte intuitiv auf ihn auf und nahm Rücksicht. Interessant ist, dass es diese Rücksichtnahme bei Erwachsenen nicht gab. Stellte sich für Cochise heraus, dass der Reiter nicht kompetent genug war, konnte der „Passagier“ das Pferd nicht einmal annähernd dorthin bewegen, wo

er

wollte.

Auch

ich

hatte

immer

wieder

Meinungsverschiedenheiten mit unserem Professor, ging durch eine harte Schule mit ihm, lernte dadurch aber auch immens viel von und mit ihm.

Bei meinem jüngeren Sohn Colin hatte ich bereits in der 2. Klasse der Volksschule

den

Verdacht

auf

Legasthenie.

Von

mir

darauf

angesprochen, erklärte mir die Lehrerin, dass ich einfach nur mehr mit ihm üben müsse (einer anderen betroffenen Mutter sagte sie, dass es keine Legasthenie gäbe). Dies war für mich der Anlass, eine Ausbildung zur Diplomierten Legasthenie- und Dyskalkulietrainerin zu absolvieren.

Die positiven Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern und den tiergestützten Interventionen brachten mich auf die Idee, die Tiere in meine Arbeit einzubringen und bis jetzt konnte ich damit gute Erfolge erzielen. Die entsprechenden Sinneswahrnehmungen der betroffenen Legasthenie- und Dyskalkulieschüler können mit Hilfe der Pferde deutlich verbessert werden. Hinzu kommt, dass die Motivation der Kinder für das Training ihrer speziellen Problematik gesteigert wird.

Ich würde mich freuen, wenn ich mit dieser Arbeit andere Pädagogen auf tiergestütztes Sinneswahrnehmungstraining aufmerksam mache und diese sich auf den nachfolgenden Seiten einige Anregungen holen können!

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Kurzzusammenfassung

Legasthenie und Dyskalkulie treten bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger auf. Ist dies ein Problem speziell dieser Generation, lernen die Kinder zu wenig, oder was ist sonst der Grund? Wie kann man dem entgegenwirken? Was unternehmen?

In dieser Arbeit möchte ich über den Einsatz von Pferden im tiergestützten dyskalkule

Sinneswahrnehmungstraining

Kinder

und

Jugendliche

für

legasthene

schreiben,

über

und meine

Beweggründe, meine praktischen Erfahrungen berichten, aber auch die Grenzen der tiergestützten Intervention aufzeigen.

Auf den nachfolgenden Seiten geht es zunächst um die Erklärung der Begriffe „Legasthenie und Dyskalkulie“. Im Weiteren werden die Einsatzmöglichkeiten von Pferden in diesen Bereichen beschrieben sowie Tipps und Anregungen für die Praxis gegeben.

6


Einleitung

Legasthene und dyskalkule Kinder leiden zusätzlich zu ihrer Lese-, Schreib- oder Rechenschwäche oft noch massiv unter dem Druck, der ihnen von Lehrern und/oder Eltern sowie Mitschülern vermittelt wird. Aussagen wie „du bist eh z´deppert für alles“, „musst halt mehr üben“

(die

Kinder

üben

aber

bereits

täglich!)

und

ähnliche

diskriminierende Aussagen haben wohl schon sehr viele Kinder, die an dieser Problematik leiden, zu hören bekommen. Erschwert wird die Situation noch dadurch, dass leider nach wie vor so manche Pädagogen

über

Legasthenie

und

Dyskalkulie

nicht

genügend

informiert sind und so die Probleme nicht rechtzeitig erkannt werden.

Bei vielen Kindern baut sich mit der Zeit ein massiver Leidensdruck auf, der bis zu Schul- bzw. Trainingsverweigerung und psychischen Problemen führen kann. Wenn dann die Kinder endlich mit einem professionellen Legasthenie- oder Dyskalkulietraining beginnen, sind die schulischen Leistungen in den entsprechenden Fächern leider meist schon auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Motivation der Kinder zu diesem Zeitpunkt ist nach all diesen negativen Erfahrungen entsprechend gering.

Das Miteinbeziehen von „tierischen Therapeuten“ ermöglicht es dem Legasthenie- bzw. Dyskalkulietrainer, leichter einen Zugang zu den Schülern zu finden. Fast alle Kinder und Jugendlichen lieben Tiere und die Beschäftigung mit diesen. Die Motivation der Betroffenen für ein Training bekommt dadurch einen neuen Input, die Legasthenie- und Dyskalkulieförderung macht plötzlich sogar Spaß! Dass die Kinder durch die Bewegung und den Umgang mit den Tieren psychisch wesentlich ausgeglichener sind und ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird, ist eine zusätzliche, willkommene Nebenwirkung.

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Ein sehr wichtiger Aspekt bei der tiergestützten Intervention ist, auf die Bedürfnisse und Eigenschaften der eingesetzten Tiere Rücksicht zu nehmen! Nicht jedes Tier eignet sich für jedes Kind, sowohl das Interieur als auch das Exterieur des Tieres sollten mit dem Kind bestmöglich harmonieren.

Trotz aller Erfolge mit tiergestützten Interventionen möchte ich aber auch aufzeigen, wo die Grenzen sind. Mit Pferden können einige der möglichen

betroffenen

Raumorientierung,

Sinneswahrnehmungen

Körperschema,

(wie

z.

Aufmerksamkeits-

B. und

Konzentrationsvermögen) trainiert werden, aber bei weitem nicht alle Funktionen, die für die spezielle jeweilige Problematik der Betroffenen verantwortlich sind. Und hat man Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen, so kann man diese tatsächlich auch nur durch das zusätzliche (vermehrte) Üben von Lesen, Schreiben und Rechnen beheben.

Nichtsdestotrotz ist das tiergestützte Sinneswahrnehmungstraining eine

hervorragende

konventionellen

Ergänzung

Training,

vor

und allem

Bereicherung in

den

zum

Bereichen

Aufmerksamkeit, Raumorientierung und Körperschema, und bewirkt bei den Betroffenen eine deutliche Motivationssteigerung!

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1. Was ist Legasthenie/Dyskalkulie 1.1. Begriffsdefinition „Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr. Seine

Aufmerksamkeit

lässt,

wenn

er

auf

Symbole

wie

Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten

Teilleistungen

anders

empfindet

als

nicht

legasthene Menschen, dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens.“

Dr. Astrid Kopp-Duller, 1995 Präsidentin des Ersten Öst. Dachverbandes für Legasthenie

Legasthenie und Dyskalkulie sind genetisch bedingte Veranlagungen im Menschen. Diese Erbinformation wird durch zwei Chromosomen, 15 und 6, weitergegeben. Vererbung trägt also dazu bei, dass es legasthene und dyskalkule Menschen gibt. In den meisten Fällen sind diese Menschen überdurchschnittlich begabt. Ihre Aufmerksamkeit lässt jedoch, sobald sie mit Symbolen wie Buchstaben oder Zahlen konfrontiert sind, nach (vgl. Dr. Astrid Kopp-Duller, „Der legasthene Mensch, 2010).

Das menschliche Gehirn ist in zwei Hälften aufgeteilt. Die linke Hirnhälfte ist die analytische, abstrakte, sprachdominante Seite, die für Symbole und Zeichen zuständig ist. Leistungen wie Sprechen, Schreiben und Lesen sind fast ausschließlich Leistungen der linken Hirnhälfte.

9


Die

rechte Hirnhälfte ist für das räumliche Denken

und das

ganzheitliche Gestalten, für das Kreative sowie das Erkennen und den Ausdruck von Emotionen zuständig.

Um das Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen zu können, ist also ein Zusammenspiel beider Hirnhälften nötig.

Prof. Dr. Albert M. Galaburda, Harvard Medical School, Boston, USA, berichtete auf einer Tagung an der Universität Salzburg im Jahr 2012, dass, um Legasthenie in einem Kind hervorzubringen, es der Kombination von kultureller Prädisposition, genetischem Hintergrund sowie einer ungewöhnlichen Hirnentwicklung bedarf. (Albert M. Galaburda, Developmental Dyslexia: The Intersection of Genes, Brains and Societies, Tagung Salzburg, Juni 2012)

Grundsätzlich spricht man von einer Legasthenie bzw. Dyskalkulie, wenn man Folgendes beobachten kann:

Eine deutliche Unaufmerksamkeit und Unruhe des Kindes, sobald es sich mit Buchstaben oder Zahlen beschäftigt, also beim

Lesen,

Schreiben

und/oder

Rechnen.

Fälschlicherweise werden daher legasthene oder dyskalkule Kinder

oft

als

ADHS(ADS)-Kinder

eingestuft

und

auch

dementsprechend mit Medikamenten (Ritalin u. ä.) behandelt, statt eine entsprechende pädagogische Förderung zu erhalten. 

Sinneswahrnehmungen, die nicht ausreichend für das Erlernen

des

Schreibens,

Lesens

und/oder

Rechnen

ausgebildet sind. 

Durch diese unterentwickelten Sinneswahrnehmungen und die daraus

resultierende

Unaufmerksamkeit

entstehen

Wahrnehmungsfehler.

10


Will man ein erfolgreiches Training durchführen, ist es daher notwendig, das Kind in allen 3 Gebieten, die seine spezielle Legasthenie/Dyskalkulie verursachen, zu fördern. Somit sind

ein Training an der Aufmerksamkeit

eine Förderung der betroffenen Sinneswahrnehmungen sowie

ein Training im Symptombereich

für eine erfolgreiche Förderung durchzuführen.

Werden bei einem Kind die o. a. Unaufmerksamkeit beim Lesen, Schreiben,

Rechnen,

differente

Sinneswahrnehmungsfunktionen

sowie eine entsprechende Fehlersymptomatik festgestellt, so spricht man von einer Primärlegasthenie bzw. Primärdyskalkulie, wenn das Kind keine psychischen Begleiterscheinungen zeigt. In diesem Fall ist eine

Förderung

durch

einen

Diplomierten

Legasthenie-

bzw.

Dyskalkulietrainer ausreichend.

Wird die spezielle Legasthenie oder Dyskalkulie des Kindes jedoch durch psychische Problematiken bzw. Auffälligkeiten verstärkt, so spricht

man

von

einer

Sekundärlegasthenie

bzw.

Sekundärdyskalkulie. In diesem Fall sollte zusätzlich zum Training durch

einen

Diplomierten

Legasthenie-

bzw.

Dyskalkulietrainer

unbedingt ein Psychologe oder Mediziner hinzugezogen werden.

Nun ist es aber auch möglich, dass es für die Lese-, Schreib- oder Rechenprobleme auch andere als genetisch bedingte Ursachen gibt, wie z. B. ungünstige Lebensverhältnisse im Umfeld des Kindes, Entwicklungsverzögerungen, kognitive Einschränkungen, perinatale Ursachen (Sauerstoffmangel während der Geburt, Absinken des Blutzuckerspiegels

nach

der

Geburt,

Nikotin-,

Alkohol-,

11


Medikamenten- oder Drogenabusus während der Schwangerschaft), Dysfunktionen in der Feinmotorik, Störungen in den auditiven und visuellen

Wahrnehmungen

(vgl.

Rainer

Dürre,

„Fit

trotz

Rechenschwäche“, Seite 13). In diesem Fall handelt es sich dann nicht um eine Legasthenie oder Dyskalkulie. Man spricht von einer erworbenen Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche.

Vor Beginn eines Trainings ist es daher unbedingt notwendig, evtl. medizinische Ursachen zu erkennen und das Kind von einem Spezialisten wie Augenarzt, HNO-Arzt, Psychologe,… begutachten zu lassen.

1.1.1.

Internationale

Einteilung

der

Sinneswahrnehmungen OPTIK: 

optische

Differenzierung

(OD):

optische

Unterschiede

erkennen und differenzieren 

optisches Gedächtnis (OG): Gesehenes speichern, erkennen und wiedergeben

optische

Serialität

(OS):

Reihenfolge

des

Gesehenen

einhalten

AKUSTIK: 

akustische Differenzierung (AD): Unterschiede hören und differenzieren

akustisches Gedächtnis (AG): Gehörtes speichern, erkennen und wiedergeben

akustische

Serialität

(AS):

Reihenfolge

des

Gehörten

einhalten

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RAUMWAHRNEHMUNG: 

Raumorientierung (RO): Raum- und Zeitgefüge, Größen, Mengen und Einheiten einschätzen und erkennen

Körperschema (KS): den eigenen Körper einschätzen und bezeichnen

1.1.2. Definition nach WHO, ICD-10, Version 2011 Nach ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related

Health

Problems),

gesundheitlicher

und

der

Internationalen

psychischer

Störungen

Klassifizierung durch

die

Weltgesundheitsorganisation WHO, wird unterschieden zwischen

Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0)

isolierter Rechtschreibstörung (F81.1)

Rechenstörung (F81.2)

einer kombinierten Störung schulischer Fertigkeiten (F81.3, Beeinträchtigung des Lesens, Schreibens und Rechnens).

Problematisch ist, dass durch diese Definition der WHO Legasthenie, Dyskalkulie (psychische)

sowie

Lese-,

Krankheiten

Schreibdefiniert

und

Rechenschwäche

werden.

Durch

als diese

Pathologisierung wird bei Betroffenen und ihren Angehörigen eine große Unsicherheit geweckt. Auf der anderen Seite sollte man meinen, dass durch die Aufnahme in den Katalog der WHO zumindest ein Teil der Kosten für das Fördertraining von den Krankenkassen übernommen wird. Dies trifft jedoch leider nicht zu, was für viele Eltern zusätzlich zur Problematik ihres Kindes belastend wirkt.

13


1.2. Merkmale einer Legasthenie/Dyskalkulie Ein begründeter Verdacht auf Legasthenie/Dyskalkulie liegt vor, wenn das Kind beim Schreiben, Lesen, Rechnen unkonzentriert und unruhig ist und dieses Verhalten bei anderen Beschäftigungen nicht in diesem Ausmaß ersichtlich wird. Oft wird auch bei diesen Tätigkeiten ein schnelleres Handeln als Denken beobachtet.

Zusätzlich

werden

Sinneswahrnehmungen

differente (optische,

Leistungen akustische

in

Funktionen

den sowie

Raumorientierung und Körperschema) beobachtet.

Kommt zu diesen Problematiken noch ein verlangsamtes Erlernen des Schreibens, Lesens und /oder Rechnens hinzu und ergeben sich trotz vermehrtem Üben keine Besserungen, liegt der Verdacht auf eine Legasthenie bzw. Dyskalkulie nahe.

Außerdem gibt es noch viele andere Anzeichen, die man teilweise auch schon im Kleinstkindalter beobachten kann:

Probleme mit Legasthenie in der Familie

verlangsamtes Erlernen des Schreibens und Lesens

keine Verbesserung durch vermehrtes Üben

Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhrzeit

Durcheinanderbringen von richtungsweisenden Wörtern (z. B. hinauf/hinunter, links/rechts, hinter/vor, drinnen/draußen)

Das Kind genießt es, wenn man ihm vorliest, zeigt aber selbst kein Interesse am Erlernen von Buchstaben

Probleme beim Erlernen von Kinderliedern, beim Reimen von Wörtern

Probleme beim Binden von Schuhen etc.

Schwierigkeiten bei Farb- und Formunterscheidungen 14


Verwechslung von Buchstaben und Zahlen, die sich durch ihre Lage unterscheiden (d/b, u/n)

vertauscht Buchstaben (z. B. ei statt ie)

vermehrte Abschreibfehler

Schwierigkeiten beim Mengenerfassen

Auslassen von Buchstaben, Endungen und Ziffern

Wortbildeinprägung gelingt nicht

stockendes, langsames Lesen

großer Unwillen, zu lesen

Unterscheidung von stimmhaften und stimmlosen Konsonanten gelingt nicht (g/k, b/p, d/t, s/z, f/v)

Unterscheidung von Zwie- und Umlauten fällt schwer (ei/eu, eu/au, eu/äu)

Schwierigkeiten beim Unterscheiden von m und n, z. B. von 3. und 4. Fall

erzählt durcheinander, verliert den Faden

kann sich die Zeile nicht einteilen, schreibt über den Rand

das Schätzen von räumlichen und zeitlichen Distanzen, Größen und Einheiten fällt schwer

hat Schwierigkeiten, sich am eigenen Körper zu orientieren

lernt nur langsam, sich anzuziehen, benötigt dafür viel Zeit

Dies sind nur einige von vielen möglichen Anzeichen. Viele

dieser

Merkmale

können

bereits

im

Kindergartenalter

beobachtet werden. Leider sind nach wie vor viele Lehrer nicht auf das rechtzeitige Erkennen einer möglichen Legasthenie/Dyskalkulie geschult.

Umso

wichtiger

ist

die

genaue

Beobachtung

durch

die Eltern, um möglichst rasch mit einer Förderung im Sinne des Kindes beginnen zu können! Zum

Glück

wird

es vielen

Menschen

immer

bewusster,

dass

Legasthenie keine Krankheit und nichts Außergewöhnliches ist.

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Dennoch muss noch viel Aufklärungsarbeit stattfinden, damit die Problematik rechtzeitig erkannt werden kann. Je früher ein gezieltes Training startet, desto besser sind die Chancen, dass die Betroffenen ihre Legasthenie/Dyskalkulie „in den Griff“ bekommen. Nach internationalen Schätzungen geht man davon aus, dass weltweit 15 % der Menschen von Legasthenie und/oder Dyskalkulie betroffen sind (vgl. EÖDL, Modul 1, Seite 43). Viele Zeitungen und Zeitschriften berichten immer wieder über die schlechten Deutsch- und Rechenkenntnisse bzw. Aufmerksamkeitsund

Konzentrationsdefizite

der

österreichischen

Kinder.

So

verschlechtern sich lt. einem Artikel über die PISA-Studie im „Kurier“ vom 20.06.2012 die Schüler von Jahr zu Jahr. Besonders bei Risikoschülern stellen die Bildungsforscher dem Kurier zufolge starke Leistungsrückgänge fest. Auch das Magazin „Profil“ bringt in seiner Ausgabe vom 11.02.2013 einen Bericht über ADS und ADHSProblematiken unserer Kinder und Jugendlichen, in dem der rapide Anstieg von ADS- und ADHS-Diagnosen und der entsprechenden Behandlung mit Ritalin, Strattera u. a. Psychopharmaka in Frage gestellt wird. Wahrscheinlich ist, dass einige dieser „Patienten“ in Wahrheit große Probleme mit Legasthenie und/oder Dyskalkulie haben, dies jedoch nicht erkannt wird. Dementsprechend werden auch

die

psychischen

Probleme

immer

größer.

Aus

dem

Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizit wird ein lebenslanges psychisches Leiden. Etliche bekannte und berühmte Persönlichkeiten leiden oder litten an Legasthenie/Dyskalkulie. Darunter z. B. Walt Disney, der Erfinder der Micky Maus, Bill Gates, der Gründer von Microsoft, Albert Einstein, das Genie schlechthin, Richard Branson, der Multiunternehmer, John F. Kennedy, Tom Cruise, …..

16


Der beste Beweis, dass unsere betroffenen Kinder trotz oder auch vielleicht gerade wegen „ihrer“ speziellen Problematik alles schaffen können. Es liegt an uns, dafür Sorge zu tragen, dass ihnen alle Türen offen stehen!

1.3. Interventionsmöglichkeiten bei Legasthenie und/oder Dyskalkulie Zunächst wird durch den Pädagogen eine Diagnose erstellt. Um die betroffenen

Sinneswahrnehmungen

bzw.

Aufmerksamkeits-

und

Konzentrationsdefizite feststellen zu können, eignet sich der AFS-Test (Attention-Function-Symptom) des EÖDL sehr gut. Bei diesem Test werden

drei

Bereiche

überprüft:

die

Aufmerksamkeit,

die

Basissinneswahrnehmungsleistungen und die Symptombereiche. Dem Testergebnis entsprechend kann dann eine individuelle, auf die speziellen Problematiken des betroffenen Kindes Bezug nehmende Trainingsplanung

erfolgen.

Außerdem

findet

ein

ausführliches

Anamnesegespräch mit der Betreuungsperson statt. Für den Symptombereich Lesen und Schreiben ist weiters noch eine zusätzliche

Austestung

sinnvoll,

bei

der

die

spezielle

Berner

Screening

Fehlersymptomatik des Kindes überprüft wird. Für

den

Symptombereich

Rechnen

ist

der

Mathematik-Test (BESMath) zu empfehlen. Eine Abklärung auf der medizinischen bzw. psychologischen Ebene wird

nötig,

wenn

es

im

Verlauf

des

Anamnesegesprächs

diesbezügliche Anhaltspunkte bzw. Verdachtsmomente gibt, z. B. bei 

klinisch-psychiatrischen Faktoren (seelische Erkrankungen)

entwicklungsbedingten Faktoren in Bezug auf Sprache, Motorik, Optik, Akustik, etc.

physiologisch-neurologischen Faktoren (körperliche Anomalien) 17


abnormen psychosozialen Faktoren

intelligenzabhängigen Faktoren.

1.3.1. Konventionelle Förderung Im Alter von

ca. 2

bis 6 Jahren haben

Kinder ein

optimales

Zeitfenster zum Lernen - dies nennt man "synaptische Dichte". Bereits jetzt können durch aufmerksames Beobachten durch die Betreuungspersonen Probleme in den o. a. Bereichen festgestellt werden. In diesem Altersabschnitt sind Kinder sehr neugierig, aufgeschlossen für alles Neue, interessiert und wissbegierig. Dieser Zeitraum ist daher optimal, um die Sinneswahrnehmungsleistungen (Aufmerksamkeitsakustische

sowie

und

Konzentrationsvermögen,

optische,

Raumwahrnehmungsfunktionen) möglichst

schon zu fördern, damit es in

der Schule erst gar nicht

früh zu

Schwierigkeiten kommt. Dies kann im Kindergarten, zu Hause bei den Eltern, aber auch in speziellen Frühfördergruppen durchgeführt werden. Im Schulalter müssen Interventionen nach erfolgter Austestung bei legasthenen und dyskalkulen Kindern in allen drei Bereichen, welche die Legasthenie/Dyskalkulie verursachen, erfolgen! Die Förderung verlangt ein Training an der Aufmerksamkeit sowie ein Training der Schärfung der Sinneswahrnehmungen, die für das Schreiben, Lesen und Rechnen benötigt werden, außerdem ein Training an den Symptomen. Besonders wichtig ist ein rechtzeitiges Erkennen einer möglichen Legasthenie/Dyskalkulie,

damit

sich

eine

vorhandene

Primärlegasthenie/ -dyskalkulie nicht zu einer Sekundärlegasthenie/ -dyskalkulie "auswachsen" kann. Vorteilhaft für das betroffene Kind ist ein verständnisvolles und engagiertes Umfeld! Sowohl im schulischen als auch im häuslichen Bereich ist es erforderlich, dem Kind mit Geduld zu begegnen und es

18


immer wieder zu motivieren. Lob, auch schon für kleinste Erfolge, ist sehr wichtig! Das

Training sollte unbedingt in Einzelstunden stattfinden und auf

die spezielle Problematik des Kindes abgestimmt sein. In diesen Einzelstunden wird nicht nur der Symptombereich trainiert (also das Schreiben an sich, Rechtschreibregeln, etc. oder aber das Rechnen),

sondern

auch

die

betroffenen

Sinneswahrnehmungsleistungen sowie das Aufmerksamkeits- und Konzentrationsvermögen der Kinder durch spezielle Maßnahmen gefördert. Ein Training allein an der Symptomatik ist bei legasthenen und/oder

dyskalkulen

Kindern

durch

ihre

differenten

Wahrnehmungsleistungen nicht ausreichend. Bei einem rechenschwachen bzw. LRS-Kind genügt es, vermehrt an der Symptomatik zu arbeiten. Auch in diesen Fällen sollte jedoch an der Konzentration und Aufmerksamkeit gearbeitet werden.

1.3.2. Tiergestütztes Sinneswahrnehmungstraining Mit einem tiergestützten Sinneswahrnehmungstraining können sehr effektiv Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen sowie die Funktionen Raumorientierung und Körperschema gefördert werden. Auch auf die optischen und akustischen Funktionen kann damit – hier allerdings eher eingeschränkt – positiv Einfluss genommen werden. Dieses „etwas andere“ Legasthenie- und Dyskalkulietraining wird von den Kindern sehr gerne angenommen und es können hervorragende Resultate erzielt werden. Legasthene und dyskalkule Kinder haben nicht nur mit ihrer Problematik zu kämpfen, zusätzlich leiden sie oftmals noch unter dem Unverständnis ihrer Umwelt. Aus einer

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anfänglichen Verspottung durch die Mitschüler entsteht ein großer Leidensdruck für die Kinder, der dazu führt, dass sie sich oftmals ausgegrenzt fühlen, die Schule komplett verweigern, nichts mehr mit Gleichaltrigen unternehmen und im weiteren Verlauf nicht nur einen Legasthenie- oder Dyskalkulietrainer benötigen, sondern auch einen Psychologen

oder

Psychotherapeuten.

Auffälligkeiten

wie

z.

B.

Stottern, Einnässen, Aggressivität sind nur einige der Probleme, mit denen manche Kinder bei Nichterkennen ihrer Lese-, Schreib- oder Rechenproblematik oder zu spät einsetzender Förderung zu kämpfen haben. Leider gibt es auch immer wieder Pädagogen, die der Meinung sind, es

gäbe

keine

Legasthenie,

Dyskalkulie,

Lese-,

Schreib-

oder

Rechenschwäche. Die Kinder seien einfach nur zu faul, dumm, etc., um zu lernen. Oder aber die Eltern lernen zu wenig mit ihren Kindern. Aus eigenen Erfahrungen mit meinem legasthenen Sohn – sämtliche meiner drei anderen Kinder sind in Deutsch hervorragend – weiß ich, dass vermehrtes Üben an den Symptomen allein leider nichts an der Problematik ändert. Vielmehr muss ein spezielles Training an der Basis, an den Sinneswahrnehmungen, stattfinden. Hierzu nun eignet sich das Sinneswahrnehmungstraining mit Pferden hervorragend! Tiere regen viele Sinne des Menschen an. Wir können sie riechen, fühlen,

spüren,

tasten,

hören,

sehen,

Hinzu

kommt

die

psychologische Wirkung: Wir erhalten Trost, Wärme, Geborgenheit, Zuwendung…, sie helfen uns sogar beim Stressabbau. Gleichzeitig vermitteln sie uns aber auch die Möglichkeit, uns selbst und unser Handeln zu reflektieren – sie halten uns gleichsam einen Spiegel vor. Besonders Pferde werten nicht, verzeihen viel und geben uns bei fehlerhaftem Verhalten immer wieder die Möglichkeit zu einem neuerlichen Versuch, ohne nachtragend zu sein.

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Durch die Beschäftigung mit Tieren haben gerade legasthene und dyskalkule Kinder gute Möglichkeiten, durch spezielle Übungen an ihren Problematiken zu arbeiten. Wo ein herkömmliches Training oft – zumindest im Innersten – von den Kindern nur ungern angenommen wird, besteht bei der Miteinbeziehung von Tieren eine hervorragende Möglichkeit,

das

Training

der

Kinder

abwechslungsreich

und

motivierend zu gestalten. Die Kinder sind von dieser Art der Förderung begeistert und sind wesentlich besser für das weitere „Schreibtisch-Symptomtraining“ zu motivieren. Gerade für das Training im Bereich des Aufmerksamkeits- und Konzentrationsvermögens sind Übungen, die mit dem Pferd am Boden oder auch beim Voltigieren absolviert werden, sehr geeignet. Die Unruhe von vielen legasthenen und dyskalkulen Kindern wird durch den Bewegungsrhythmus des Pferdes in harmonische Abläufe umgewandelt. Die Aufmerksamkeit auf das Pferd und in weiterer Folge auch auf Anderes kann deutlich verbessert werden, die Notwendigkeit dafür wird von den Kindern leichter erkannt und auch das Bemühen und die Motivation werden gesteigert. Auch die Basissinne Raumorientierung sowie Körperschema können mit

Unterstützung

der vierbeinigen

Partner

exzellent

gefördert

werden. Bei vielen Übungen mit und auf dem Pferd werden diese beiden Sinne permanent benötigt. Das Training der Raumorientierung und des Körperschemas ist gekoppelt mit Begriffen wie oben, unten, links,

rechts, innen,

außen,

vorne, hinten,

sowohl

das

Pferd

betreffend, als auch den Schüler und eben die Orientierung im Raum (Reitplatz, Halle, etc.). (vgl. Wilhelm Kaune, „Das heilpädagogische Voltigieren und Reiten für Menschen mit geistiger Behinderung“, S. 62, 2006) Nebenbei bewirken die dreidimensionalen Bewegungsimpulse auf dem Pferderücken sowohl eine Regulierung des Muskeltonus als auch ein Training

der

Haltungs-

und

Gleichgewichtsfunktionen

und

21


–reaktionen. Hinzu kommt der psychische „Nebeneffekt“, den die Beschäftigung mit dem Pferd vermittelt. Durch die Nähe und den Umgang mit den „tierischen Therapeuten“, beim Training selbst, aber auch schon beim Vorbereiten, Putzen, etc. werden die Kinder ruhiger, ausgeglichener, können sich körperlich austoben und erhalten von den Tieren umgehend feedback und Erfolgserlebnisse. Aber auch akustische und optische Sinneswahrnehmungen werden durch die Beschäftigung mit Pferden gefördert. Erteilt der Pädagoge dem Schüler Anweisungen für eine Voltigierübung, z. B. die Mühle, muss das Kind diesen Anweisungen Schritt für Schritt folgen; hierbei werden die akustische Serialität (die Reihenfolge der Anordnung muss wahrgenommen Gedächtnis

und

(die

umgesetzt

Anweisungen

werden) müssen

sowie akustisch

das

akustische

abgespeichert

werden) gefördert. Bei Führübungen oder Bodenarbeit mit dem Pferd werden optische Funktionen benötigt. Das Kind muss sich die Reihenfolge der Hindernisse (optische Serialität), sowie die vorgegebenen Wege, das Tempo und die Richtung merken (optisches Gedächtnis). Somit darf das Sinneswahrnehmungstraining mit dem Pferd als sinnvolle und ergänzende Maßnahme mit viel Zusatznutzen für die körperliche und psychische Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen angesehen werden!

22


2.

Voraussetzungen

für

tiergestütztes

Sinneswahrnehmungstraining Um

ein

erfolgreiches,

aber

auch

sicheres

tiergestütztes

Sinneswahrnehmungstraining absolvieren zu können, sind vorab einige Dinge zu bedenken. So eignen sich nicht alle Tiere dafür, sowohl vom Interieur als auch vom Exterieur. Auch gibt es Kinder und Jugendliche, die vor Tieren zurückscheuen, manchmal sogar Angst empfinden. Diese Klienten mit einem Pferd mit einem Stockmaß von 1,75 m zu konfrontieren, wäre für eine Förderung nicht optimal. Und auch die räumlichen und örtlichen

Gegebenheiten

öffentliche

Reitstall

Fördereinheit dyskalkulen

ein

sind

mit

fünf

geeigneter

Kindern

mit

ein

wesentlicher

Privatreitern Ort,

um

mit

Faktor.

Ist

der

mit

der

legasthenen

und

zeitgleich

Aufmerksamkeitsproblemen

erfolgreich

arbeiten zu können? Welche Hilfsmittel werden benötigt, welche Ausrüstungsgegenstände? vierbeinigen

Pädagogen

Welche erfüllen?

Voraussetzungen Welche

müssen

die

Sinneswahrnehmungen

können mit ihrer Hilfe gefördert werden? Diese

Fragestellungen

werden

in

den

nachfolgenden

Kapiteln

aufgearbeitet.

2.1. Die Auswahl geeigneter Pferde Der wesentlichste Punkt bei der Auswahl von Pferden im Einsatz für das tiergestützte Sinneswahrnehmungstraining ist ihr Interieur. Ein Pferd kann

noch

so wunderschön sein, über einen

perfekten

Körperbau und ein seidiges Fell verfügen, wenn es nicht über ein gutmütiges, tolerantes Wesen verfügt, wird es nicht geeignet sein. Jedoch spielt auch der gesundheitliche Faktor eine große Rolle.

23


Bei einem Pferd in der tiergestützten Arbeit ist in erster Linie der Charakter das Wesentliche. Natürlich sind aber auch ein korrektes Fundament

und

ein

gesundheitlich

zufriedenstellender

Zustand

wichtig. Auch

eine

artgerechte

Haltung

des

vierbeinigen

Partners

ist

wesentlich. Diese gewährleistet zumeist ein ausgeglichenes Wesen. Weiters

ist

Freude

an

der

Beschäftigung

mit

Menschen

und

Aufgeschlossenheit für Neues sowie ein ausgeglichenes Temperament von Vorteil. Wichtig ist, dass der Trainer das Pferd gut kennt, damit er, bevor das Tier unwillig wird oder keinen Spaß mehr hat, dies erkennt, rechtzeitig abbricht oder Übungen durchführt, die für das Tier nicht belastend sind. Gut ist es, wenn man für solche Fälle Spiele bzw. Materialien dabei hat, mit denen das Tier entlastet werden kann. Auch eine gewisse Sensibilität des Pferdes ist sehr wichtig, da sich das Pferd auf „seinen“ Menschen einstellen sollte und Reaktionen auf ungewünschtes und unangepasstes Verhalten der Kinder durchaus erwünscht sind. Abgestumpfte Pferde sind eher von Nachteil für die Reflexion der Kinder und Jugendlichen. Außerdem ist ein gelassener, geduldiger und ausgeglichener Charakter sehr wichtig. Alphatiere, die im Herdenverband die führende Rolle übernehmen, sind manchmal zu dominant,

um

in

der

tiergestützten

Arbeit

mit

Kindern

und

Jugendlichen eingesetzt werden zu können. Auf der anderen Seite darf das Pferd über kein schreckhaftes, unruhiges oder ängstliches Wesen verfügen. Damit das Kind das Pferd gut führen, aber auch beim Versorgen und Putzen helfen kann, sollte das Pferd nicht zu groß sein. Ein zu kleines Pferd, wie z. B. ein Shetland Pony ist gleichfalls nicht geeignet, da die hohe Bewegungsfrequenz („Ponyzeppeln“) die Kinder überfordert. Entspannungsübungen auf dem Pferd sind hier nicht möglich. Ein Stockmaß von ca. 1,40 bis 1,55 erscheint geeignet. Die Muskulatur

24


sollte genügend ausgebildet sein, um Fehler des kleinen Passagiers kompensieren zu können, ebenso sollte der Rücken unempfindlich und kräftig genug für Voltigierübungen sein. Ein kräftiges Fundament und

starke,

gesunde

Beine

sind

ebenso

Voraussetzungen.

Selbstverständlich sollte sich das Pferd in einem guten Allgemein-, Futter- und Pflegezustand befinden, desgleichen eine korrekte Impfund Wurmprophylaxe regelmäßig durchgeführt werden. Besonders geeignet aufgrund ihres Charakters und Körperbaus sind viele Kleinpferderassen wie z. B. Fjordpferde. Westernpferderassen wie Quarter Horses, Paint Horses, Appaloosas, aber auch viele Traber und „Weideunfälle“ eignen sich. Ein netter Charakter kennt keine Rasse! Eine fundierte Ausbildung unter dem Sattel und Erfahrungen im Bereich der Bodenarbeit sollten eine solide Basis bilden. Pferde, die nach der Westernreitweise ausgebildet werden, eignen sich besonders gut für die tiergestützte Pädagogik, da in der Westernreitweise Wert auf eine fundierte Allroundausbildung gelegt wird. Westerngerittene Pferde reagieren gut auf impulsgebende Hilfen, d. h. Hilfen werden nur solange

eingesetzt, bis das Pferd das vom

Reiter/Führer

Geforderte macht; sobald das Pferd in der gewünschten Weise reagiert, unterlässt der Reiter/Führer die diesbezügliche Hilfe. Diese minimale Art, mit dem Pferd zu kommunizieren, kann auch von Kindern leicht verstanden und eingesetzt werden. Eine weiterführende Ausbildung des Pferdes im Bereich natural horsemanship bzw. Bodenarbeit, Voltigieren, Vertraut machen mit Kindern,

verschiedensten

Geräuschkulissen,

anderen

Tieren,

Hindernissen wie Stangen, Toren, Hütchen, Planen, Fahnen, Bällen und diversen anderen Spielmaterialien ist ebenso ein wichtiges Thema, bevor die Arbeit mit den Kindern begonnen werden kann.

25


Wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche Teamarbeit Pferd-KindTrainer ist, dass das Pferd nicht überfordert wird. Tiere, die viele Stunden täglich eingesetzt werden, verlieren ihren Spaß und ihre Motivation, stumpfen ab und können schlimmstenfalls sogar bösartig werden. Auf die Gesundheit sowie die psychische Verfassung des Pferdes ist jedenfalls Rücksicht zu nehmen, evtl. die Klienten bzw. die Übungen angepasst bzw. die Stunden für das Pferd reduziert werden. Das Pferd sollte parallel zur tiergestützten Arbeit als Ausgleich von einem guten Reiter geritten – evtl. korrigiert - werden, um etwaigen psychischen oder physischen Problemen vorzubeugen. Auch eine artgerechte Haltung des Pferdes ist wesentlich, damit es emotional stabil und ausgeglichen bleibt. (vgl. Kurt Schley & Silvia Gerster, „Experientielle Reittherapie“, 2009, S. 37)

2.2. Trainingsplatz und –materialien Aufgrund der Aufmerksamkeitsproblematik vieler legasthener und dyskalkuler

Kinder

und

Jugendlichen

ist

jedenfalls

ein

abgeschlossener Bereich bzw. Platz, in dem sich keine anderen Menschen befinden, von großem Vorteil. Optimal ist hierfür eine

private

Anlage oder ein

abgelegenes

Grundstück. Ist dies nicht der Fall, sondern handelt es sich um einen öffentlichen Platz wie z. B. einen Reitstall, einen öffentlichen Weg, etc., so sollte man die Trainingszeiten bzw. -orte so auswählen und gestalten, dass sich möglichst wenig Ablenkung für die Kinder ergeben kann. So kann man sich in einem öffentlichen Reitstall eine „ruhige Ecke“ in einer Koppel suchen, die zudem noch blickgeschützt ist, die Trainingszeiten in ruhigere Zeiten verlegen, an denen an den Örtlichkeiten nicht zu viel Betrieb ist. In einem Reitstall, in dem mit dem Anlagenbesitzer und den anderen Einstellern ein harmonisches Miteinander herrscht, wird es sicher möglich sein, die Reithalle oder den Reitplatz an fixen Zeiten für die alleinige Nutzung zu reservieren.

26


Von

großer

Bedeutung

ist

auch,

dass

sich

auf

bzw.

beim

Trainingsplatz keine Verletzungsquellen befinden, z. B. Engstellen auf der

Reitanlage,

eine

schadhafte

Reitplatzeingrenzung

oder

Reithallenbande. Auch ein Grundstück, das nicht eingezäunt ist und/oder neben einer viel befahrenen Straße liegt, ist nicht geeignet. Das

Pferd

sollte

unbedingt

eine

sehr

dicke

Decke

aufgelegt

bekommen, damit evtl. Stöße der Kinder abgefedert werden können. Ein stabiler und gut passender Voltigiergurt mit 2 Griffen, eine dicke Gurtpolsterung sowie eine Longe mit 8 m Länge eignen sich gut für die Aktivitäten. Ob man lieber ein Zaumzeug mit Trense oder ein stabiles Halfter verwendet, Hauptsache das Pferd fühlt sich wohl mit seiner Ausrüstung. Auch eine Belohnung nach getaner Arbeit in Form von Karotten und Äpfeln ist beim Pferd willkommen. Ein Tonnenpferd lässt sich gut in die Trainingsstunde integrieren. Unterrichtet man mehrere Kinder, können die, die gerade nicht auf dem Pferd sitzen, auf dem Tonnenpferd Voltigierfiguren üben und sich gegenseitig dabei unterstützen und verbessern. Auch neue Figuren lassen sich auf einem stabilen Tonnenpferd besser einüben und schonen das Pferd. Wesentliches Kriterium bei der Auswahl des (Spiel-)Materials ist, dass sich sowohl die Kinder als auch die Tiere dabei oder damit nicht verletzen können (Ecken, Kanten, Schärfe, Härte) und die Pferde mit dem jeweils verwendeten Material bereits gut vertraut sind. Bälle in jeder Größe, die eher weich sein sollten, z. B. Schaumstoff, weiches Plastik, eignen sich gut für den Einsatz mit Pferden. Auch Softwürfel, Tonnen, Fahnen, Reifen, Tennisringe, Besen, Buchstaben zum Aufhängen sind Materialien, mit denen sich lustige Spiele gestalten lassen. Aber auch die klassischen „Pferdematerialien“ wie

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Cavaletti, Sprungstangen und – ständer, Hütchen, Brücke etc. können toll „umfunktioniert“ werden.

2.3. Voraussetzungen von Seiten der Kinder Wesentliches Kriterium ist die physische Gesundheit der Kinder. Spricht aus gesundheitlichen Gründen etwas gegen das Voltigieren oder

es

(Wirbelsäulen-

bestehen oder

dementsprechende Haltungsschäden,

Verdachtsmomente Allergien,

spastische

Erscheinungen etc.), so ist unbedingt ein ärztliches Attest einzuholen. Kinder, die zu Aggression, Wutanfällen etc. neigen oder solche, die extrem schüchtern sind, sollten in Einzelstunden gefördert werden, bis sich diese Erscheinungen im neuen Umfeld gebessert haben.

28


3. Welche Sinneswahrnehmungen können mit Hilfe von Tieren gefördert werden? Generell gibt es natürlich Einschränkungen, wenn man mit tierischer Unterstützung ein

erfolgreiches Sinneswahrnehmungstraining für

legasthene/dyskalkule

Kinder

durchführen

will.

Eignet

sich

die

Förderung mit Tieren für die Basissinne Raumorientierung und Körperschema sowie Aufmerksamkeit hervorragend, gilt dies für optische und akustische Funktionen nur bedingt.

3.1. Aufmerksamkeit Um die Aufmerksamkeit sowie das Konzentrationsvermögen zu fördern, eignen sich Spürübungen sowie wechselweise An- und Entspannungsübungen optimal. Auch Atemübungen, Reiten bzw. Führen des Pferdes über Hindernisse, sowie ständiger Wechsel der Gangarten sind gute Inhalte. Bei den Voltigierfiguren müssen die Kinder ihre Gedanken bei der Sache halten, um diese durchführen zu können. Durch die Beschäftigung mit Tieren gelingt es Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsproblemen wesentlich besser, sich zu konzentrieren. Auch das ruhige Am-Pferd-Liegen vermittelt den Kindern Ruhe und veranlasst sie ohne Anleitung, sich auf die Atmung oder das Gefühl der Bewegungen des Pferdes zu konzentrieren. Für die Förderung der Aufmerksamkeit sowie der Konzentration sind Übungen mit Pferden sehr gut geeignet und es können dank der vierbeinigen Partner erstaunliche Fortschritte erzielt werden.

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3.2. Optische Sinneswahrnehmungen 3.2.1. Optische Differenzierung (OD) Die optische Differenzierung bezeichnet das Vermögen des Kindes, zwischen gleichen und ähnlichen Dingen visuell zu unterscheiden. Die

Möglichkeiten

einer

praxisorientierten

Förderung

mit

tiergestützter Pädagogik sind auf diesem Gebiet eher eingeschränkt, jedoch eignet sich Bildmaterial von Tieren (hier möglichst von Tieren, die bei den Betroffenen im Training eingesetzt werden, um einen Bezug zu bilden) als Fördermittel.

3.2.2. Optisches Gedächtnis (OG) Das optische Gedächtnis ist das Vermögen des Kindes, sich mehrere optische Informationen zu merken. Auch

hier

sind

die

Übungsmöglichkeiten

eher

begrenzt

und

Bildmaterial oder sonstige Gegenstände geeignet. Ein zusätzliches Angebot

zur

herkömmlichen

Dyskalkulietrainingsstunde

ist

aber

Legasthenie-

durchaus

eine

oder

willkommene

Abwechslung für die Klienten.

3.2.3. Optische Serialität (OS) Die optische Serialität bezeichnet das Vermögen des Kindes, sich eine Reihe bzw. Reihenfolge von visuellen Informationen zu merken. Übungen, bei denen das Pferd vom Kind bzw. Jugendlichen über einen Hindernisparcours geführt werden, sind für dieses Training geeignet. Aber auch Gegenstände aus der Pferdepflege sind hier nützliche Materialien.

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3.3. Akustische Sinneswahrnehmungen 3.3.1. Akustische Differenzierung (AD) Die akustische Differenzierung bezeichnet das Vermögen des Kindes, zwischen gleich und ähnlich Klingendem unterscheiden zu können. Hier kann man, während das Kind auf dem Pferd sitzt, verschiedene Wortspiele durchführen. Dies kann auch in der Vorbereitung, z. B. beim Putzen stattfinden.

3.3.2. Akustisches Gedächtnis (AG) Das akustische Gedächtnis ist das Vermögen des Kindes, sich akustische Informationen merken zu können. Die Möglichkeiten sind auch hier eher beschränkt, jedoch eine gute zusätzliche Fördermaßnahme, vor allem wenn die Übungen bzw. dabei verwendeten Begriffe aus dem Bereich der Tiere kommen.

3.3.3. Akustische Serialität (AS) Die akustische Serialität bezeichnet das Vermögen des Kindes, sich akustische Informationen, die in einer bestimmten Reihenfolge bzw. Serie gegeben worden sind, zu merken. Gute Möglichkeiten für eine sinnvolle Förderung hat man hier mit traditionellen Voltigierübungen, bei denen für viele Übungen mehrere serielle Anweisungen für den Aufbau bestimmter Figuren vom Trainer gegeben werden. Diese muss das Kind in der richtigen Reihenfolge absolvieren, um die gewünschte Übung absolvieren zu können.

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3.4. Raumorientierung (RO) Die Raumorientierung ist das Vermögen des Kindes, sich räumlich (oben/unten, links/rechts, vorne/hinten im Raum) zu orientieren. In diesem Bereich kann man besonders gut und erfolgreich mit einer tiergestützten Förderung intervenieren. Nicht nur das Pferd an sich, sondern auch sein gesamter Lebensbereich (Stall, Koppel, Reitplatz, Wiese), kann für das Training herangezogen werden. Auch mit einem Führparcours über Hindernisse hat man gute Möglichkeiten, bei denen die Kinder und Jugendlichen mit Begeisterung mitmachen.

3.5. Körperschema (KS) Das Körperschema bezeichnet das Vermögen des Kindes, sich am eigenen Körper orientieren zu können. Auch bei der Förderung des Körperschemas bieten sich mit Pferden sehr gute und abwechslungsreiche Fördermöglichkeiten an. Zusätzlich fördert der Bewegungsimpuls des Pferdes beim Voltigieren sowohl die Selbst- als auch die Fremdwahrnehmung der Betroffenen.

32


4. praktische Übungs- und Stundenbeispiele für ein tiergestütztes

Sinneswahrnehmungstraining

mit

Pferden Die nachfolgenden Übungen sind manchmal nur für eine, oft aber auch für mehrere Sinneswahrnehmungen geeignet. Alle Übungen sind praktisch erprobt und werden von den Kindern und Jugendlichen sehr gerne angenommen. Wichtig ist, dass die Übungen an das Vermögen der Kinder angepasst werden. Sie sollen die Kindern zwar fördern, aber nicht überfordern. Besonders Übungen, die der Aufmerksamkeit und Konzentration der Kinder dienen, sind am Anfang oft eine Herausforderung. Darum sollte man sich zu Beginn vorsichtig und mit leichten Übungen an das Können der Kinder herantasten, Neues zuvor auf dem Tonnenpferd einüben. Wichtig sind dabei viel Geduld von Seiten des Trainers – auch von Seiten des Pferdes - und oftmalige Wiederholungen. Wenn der Trainer die Übungen vorzeigt bzw. gemeinsam mit dem Kind ausführt, wird dies von den Kindern gerne angenommen. Vor Beginn der Stunde erstellt der Trainer bereits einen Trainingsplan und bereitet die dafür notwendigen Utensilien vor. Das Pferd sollte in ausgeruhtem und gesundem Zustand ohne Stress oder Hetze bereit sein für den oder die kleinen Klienten.

33


4.1. Einzelübungen 4.1.1. Aufmerksamkeit Atemübung „Flügelschwingen“ Das Kind sitzt im Schritt an der Longe auf dem Pferd. Aufrechte, aber entspannte Körperhaltung, Gewicht auf beide Gesäßhälften gleich verteilt, die Hände und Arme hängen locker an den Seiten herab. Nun hebt das Kind beide Arme ausgestreckt seitlich hoch und führt die Hände über dem Kopf zusammen. Dabei atmet das Kind tief und bewusst durch die Nase ein. Mit diesem Atemzug streckt sich der ganze Oberkörper empor („stolz wie ein Kaiser“). Danach atmet das Kind kräftig durch den Mund aus, die Arme sinken langsam wieder herab in die Ausgangsposition. Dieses tiefe und entspannte Atmen wird zehnmal durchgeführt. Das Kind soll dabei seine Atmung bewusst mit dem ganzen Körper wahrnehmen. Nachdem der Schritt eine ruhige Gangart ist, sollen auch die Bewegungen des Kindes angepasst ruhig und gleichmäßig sein. Fortgeschrittene

Kinder

können

diese

Übungen

auch

mit

geschlossenen Augen ausführen. Das Pferd sollte dann allerdings sicherheitsbedingt nur an einer verkürzten Longe geführt werden. „Pferd spüren“ Das Pferd wird dabei im Schritt geführt bzw. longiert. Das Kind liegt nach hinten ausgerichtet bäuchlings auf dem Pferd, die Beine des Kindes befinden sich in Richtung Kopf des Pferdes, der Kopf des Kindes liegt am Rücken des Pferdes Richtung Kruppe, seine Arme hängen locker an den Flanken herab. Nun schließt das Kind die Augen und genießt das Gefühl des „Getragenwerdens“. Dabei soll es erfühlen, wie bzw. wann sich welches Hinterbein des Pferdes bewegt.

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4.1.2. Optische Differenzierung „Wie unterscheiden sich die Pferde?“ Hier wird die Beobachtungsgabe des Kindes gefördert. Einige Pferde sollten sich dabei zusätzlich in einer benachbarten Koppel befinden. Man kann die Übung sowohl vom Pferd als auch vom Boden aus durchführen. Das Kind soll dabei erklären, welche Unterschiede es zwischen „seinem“ und den anderen Pferden feststellen kann (Größe, Farbe, Augen, Kopfform, Schweif etc.). Vielleicht kann es dabei auch feststellen, ob die Pferde entspannt sind, schlafen, spielen, ein anderes Pferd vertreiben etc.

4.1.3. Optisches Gedächtnis „pferdiges Merkspiel“ Während das Kind im Schritt auf dem Pferd sitzt, zeigt der Trainer mehrere Gegenstände, z. B. aus dem Bereich Pferd, auf (Anzahl angepasst an das Vermögen des Kindes). Das Kind soll nach einer weiteren Runde Schritt alle gesehenen Dinge aufzählen.

4.1.4. Optische Serialität „Reihenfolge merken“ Dem Kind werden drei bis 8 Gegenstände (je nach Vermögen des Kindes, evtl. steigern), die das Pferd betreffen, wie z. B. Halfter, Strick, Putzzeug, Leckerli in einer bestimmten Reihenfolge vorgelegt. Das Kind soll sich die Reihung einprägen. Dann dreht sich das Kind um, der Trainer verreiht die Sachen und das Kind soll die Utensilien wieder in die richtige Reihenfolge bringen. 35


4.1.5. Akustische Differenzierung „Doppelwort“ Während das Kind im Schritt oder Trab an der Longe reitet, sagt der Pädagoge dem Kind eine Reihe von Wörtern vor, die ähnlich klingen. Ein Wort kommt dabei zweimal vor, das Kind soll dieses heraushören und benennen. Die Anzahl der Wörter wird dem Vermögen des Kindes angepasst. Man beginnt mit drei Wörtern und steigert die Anzahl.

4.1.6. Akustisches Gedächtnis „Wörterkette“ Das Kind liegt am Pferd, der Trainer beginnt mit einem Wort. Das Kind fügt ein weiteres Wort dazu und immer so weiter, bis ein langer und sinnvoller Satz entsteht.

4.1.7. Akustische Serialität „Wörtersalat“ Das Kind sitzt im Schritt oder Trab auf dem Pferd. Der Pädagoge nennt ein Wort, das aus zwei Wortteilen besteht, mit dem zweiten Wortteil soll das Kind ein neues Wort bilden, und immer so weiter (z. B. Pferdeweide - Weidezaun - Zaunsteher,…).

4.1.8. Raumorientierung „Buchstaben formen aus Hütchen“ Das Kind bildet aus Hütchen einen oder zwei Buchstaben. Die Schwierigkeit dabei: Die Hütchen sollen einen gleichmäßigen Abstand

36


haben, damit das Kind dann das Pferd durchführen kann, z. B. im Slalom durch ein L. Bei Wendungen oder vorher besprochenen Punkten soll das Kind das Pferd zum Stehen veranlassen. Nachdem es eine gewisse Distanz braucht, bis das Pferd stehen bleibt, muss das Kind diese Distanz in seine Überlegungen einbauen und rechtzeitig das Kommando dazu geben.

4.1.9. Körperschema „Apfel vom Baum holen“ Zu Beginn die Übung während des Stehens des Pferdes üben; wenn das Kind schon Erfahrung damit hat, kann sie auch im Schritt durchgeführt werden. Beide Hände befinden sich zu Fäusten geballt übereinander gelegt über dem Voltigiergurt. Das Kind soll sich einen Baum vorstellen, der schönste und saftigste Apfel befindet sich ganz weit oben. Nun klettert das Kind mit seinen Händen über eine imaginäre Leiter auf den Baum hinauf. Dazu setzt es immer eine Hand direkt über die andere,

die

Fäuste

werden

dabei

wie

beim

Ergreifen

der

Leitersprossen geöffnet und wieder fest geschlossen. Wenn das Kind mit seinen Händen ganz oben angelangt ist, muss es sich weit nach oben strecken, um den Apfel zu erreichen. Diesen Apfel wirft es dann zum Trainer und steigt die Leitersprossen wieder, eine Hand unter die andere setzend, hinab. Während der Übung wird immer auf einen ausgewogenen und sicheren Sitz geachtet. Das abwechselnde Öffnen und Schließen der Hände, jeweils links und rechts, jeweils über bzw. unter die vorangegangene Hand ist auch eine

gute

motorische

Übung

bzw.

sehr

förderlich

für

die

Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen des Kindes.

37


„Hand- und Fußsalat“ Diese Übung wird zunächst auf dem stehenden Pferd geübt, bevor sie im Schritt durchgeführt wird. Dabei führt der Trainer zu Beginn die Hände des Kindes und spricht laut mit (rechte Hand über die linke Hand zum linken Fuß), da sich die meisten Kinder zu Beginn damit sehr schwer tun. Eine Hand berührt jeweils über Kreuz das andere Bein. Das Kind führt dabei die linke Hand über den Hals des Pferdes, den Voltigiergurt und seine rechte Hand bis hinunter zum rechten Fuß. Dort verharrt das Kind ein paar Sekunden in dieser Stellung. Dann wird die linke Hand wieder zurück zum Griff geführt und der Oberkörper aufgerichtet. Nach einigen Sekunden ruhigen Sitzens wird die andere, also jetzt die rechte Hand, wie vorher beschrieben zum linken Fuß geführt. Geschickte Kinder können mit den Händen die Füße berühren. Kinder, die sich etwas schwer tun, beginnen mit dem Berühren der Knie und tasten sich dann mit fortschreitendem Können an den Unterschenkel und Fuß heran. Der Trainer sollte darauf achten, dass sich das Kind nicht seitlich hängen lässt. Das Gewicht des Kindes sollte möglichst gleichmäßig auf beide Gesäßhälften verteilt sein und der Oberkörper in der Hüfte abknicken, der Rücken dabei rund gemacht werden. Die Übung wird mit jeder Hand ca. fünfmal ausgeführt.

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4.2. Partner- und Gruppenübungen 4.2.1. Aufmerksamkeit „Besenpolo“ Ein Kind führt das Pferd, das zweite Kind hat einen Besen mit langem Stiel in der Hand. Mit diesem Besen schubst das Kind nun einen Ball durch ein Stangen-L, das aus 4 Stangen gebildet wurde oder durch einen Hütchenslalom hindurch. Beide Kinder müssen sich bei dieser Übung sehr konzentrieren und aufeinander abstimmen. Das führende Kind muss das Pferd, das zweite Kind als auch den Ball beobachten, damit es das Pferd rechtzeitig zum Stehen bzw. wieder Angehen bringen kann. Auch seine Linienführung muss an die Raumlage des Balles sowie des Pferdes angepasst werden. Das Kind, das auf dem Pferd sitzt, muss sich auf den Ball konzentrieren, damit es den Ball mit seinem „Poloschläger“ trifft bzw. so anschlägt, dass es ihn beim nächsten Stoß noch erreichen kann und der Ball in die gewünschte Richtung rollt. „Reise nach Jerusalem“ Ein dynamisches Spiel, das bei lebhaften Kindern eher gegen Ende der

Einheit

durchgeführt

werden

sollte.

Beim

anschließenden

Versorgen des Pferdes können die Kinder wieder ruhiger werden. Ein Kind sitzt auf dem Pferd, das vom Trainer geführt wird, für die anderen wird jeweils ein Reifen weniger als Kinder anwesend sind, auf dem Reitplatz verteilt. Solange das Pferd im Schritt geht, bewegen sich auch die Kinder im Schritt. Trabt das Pferd an, laufen die Kinder. Sobald das Pferd stehen bleibt (hier ist ein Pferd, das gut auf Körpersprache reagiert 39


und ohne Zug sofort stehen bleibt, von Vorteil), müssen sich die Kinder jeweils einen Reifen suchen und hineinspringen. Das Kind, das keinen Reifen erwischt hat, geht vom Platz und nimmt einen Reifen mit. Dies wird solange wiederholt, bis ein Sieger feststeht. Dieses Spiel eignet sich auch sehr für das Training von OD (zu welchem Reifen ist der Weg kürzer, außerdem genaues Beobachten des Pferdes und schnelles Reagieren), OG und RO (ungefähre Lage der Reifen merken).

4.2.2. Optische Differenzierung „Ich seh´, was du nicht siehst“ Dieses Spiel kann man gut in die Vorbereitungsphase vor der eigentlichen Reitstunde einbauen. Der Trainer beschreibt ein Teil aus dem Putzzeugkisterl (Bürste, Hufkratzer, Pflegezubehör) des Pferdes (Farbe, Form, etc.), die Kinder sollen den Gegenstand erraten und benennen.

4.2.3. Optisches Gedächtnis „Wo ist´s gelegen?“ Auf dem Reitplatz werden ca. zehn verschiedene „Pferdesachen“ verteilt. Die Kinder schauen sich diese Sachen genau an und merken sich auch die Lage davon. Dann drehen sich alle Kinder um und der Trainer räumt die Sachen zu einigen weiteren Materialien in einen Kübel. Nun dürfen sich die Kinder den Inhalt des Kübels anschauen. Sie sollen gemeinsam erarbeiten, welche Gegenstände wo auf dem

40


Reitplatz lagen. Dann nehmen sie diese Artikel und legen sie an die von ihnen vermuteten Stellen.

4.2.4. Optische Serialität „Welches Kind stand auf welchem Platz?“ Ein Kind sitzt auf dem Pferd, die anderen (mindestens 3 Kinder) stellen sich vor dem Pferd in einer Reihe auf. Das Reiterkind prägt sich die Reihenfolge der Anderen genau ein. Dann dreht der Trainer das Pferd um, die Kinder vertauschen ihre Plätze. Danach wird das Pferd wieder gewendet und das Kind soll bestimmen, welches Kind vorher auf welchem Platz war.

4.2.5. Akustische Differenzierung „Wahr oder falsch“ Der Trainer spricht in rascher Folge einige Sätze aus. Die Kinder sollen erkennen, ob die Sätze realistisch sind. Einige Beispiele: Das Pferd ist schwarz. Der Himmel ist blau. Der Sand ist gelb. Das Pferd lebt in der Hundehütte. Das Kind, das als Erstes einen falschen Satz erkennt, darf als Nächstes auf das Pferd. Dieses Spiel eignet sich gut, wenn ohnehin ein Reiterwechsel stattgefunden hätte.

4.2.6. Akustisches Gedächtnis „Geräusche merken“ Vor Beginn eines Ausrittes werden die Kinder dazu angehalten, sich die

verschiedensten

Geräusche

(Tierstimmen,

Traktoren,

Windgeräusche, etc.), die sie dabei wahrnehmen, zu merken.

41


Nach dem Ausritt wird über die verschiedenen Geräusche, die sie gehört und sich gemerkt haben, gesprochen.

4.2.7. Akustische Serialität „Wörterkette“ Die Kinder bilden eine Wörterkette zum Thema Pferd. Ein Kind beginnt mit dem ersten Wort, die nachfolgenden Kinder sprechen dieses nach, fügen eines dazu und so weiter. Das Kind, das am weitesten mit der Wörterkette gekommen ist, darf sich auf das Pferd setzen und eine Übung seiner Wahl ausführen.

4.2.8. Raumorientierung „Ballspiel“ Ein Kind sitzt auf dem Pferd, die anderen stellen sich im Kreis außen herum auf. Nun führt der Trainer das Pferd im Schritt innen an den Kindern im Kreis vorbei und das reitende Kind wirft einen Ball jeweils zu einem der anderen Kinder, dieses wieder zurück und so weiter … Das übliche Ballspielen wird hier für das reitende Kind wesentlich schwieriger, da es nicht nur die Balance halten muss, sondern sich auch noch sehr rasch auf das neue Ziel konzentrieren muss. Fortgeschrittene Kinder können das Spiel auch im Trab absolvieren.

4.2.9. Körperschema „Spiegelbild“ Zwei Kinder sitzen auf dem Pferd hintereinander. Das erste Kind bewegt verschiedene Körperteile und benennt sie dazu, z. B. hebt das Kind den linken Arm und sagt: „Ich hebe den linken Arm“. Mögliche 42


Varianten: rechter Arm, linker Fuß, rechter Fuß, Augen, Ohren, Schultern, Knie, etc. Das zweite Kind soll

diese Bewegungen

nachmachen. Eine schwierigere Variante ist es, wenn die beiden Kinder mit den Gesichtern zueinander sitzen. Nun muss das zweite Kind die Bewegungen spiegelgleich nachmachen, dabei handelt es sich dann nicht um seinen linken Fuß wie beim Vordermann, sondern um seinen rechten Fuß. Das zweite Kind soll dabei gleichfalls seine Körperteile benennen.

43


5. Schlussbetrachtungen Legasthenie und Dyskalkulie treten in der heutigen Zeit sehr gehäuft auf, werden jedoch mangels Wissen, Ausbildung oder aber auch durch Ignoranz sehr oft nicht (rechtzeitig) erkannt. Je früher die Problematik jedoch erkannt wird – am besten bereits noch im Kindergartenalter – desto besser kann sie trainiert werden. Legasthenie und Dyskalkulie bleiben im Menschen lebenslänglich erhalten, durch gezieltes Training lernen die Betroffenen jedoch, damit umzugehen und sie zu kompensieren. Ein Kind, das in Deutsch oder Mathematik ohnehin schon massive Probleme hat, teilweise bereits mit Sekundärerscheinungen wie psychischen Problemen zu kämpfen hat, wird naturgemäß eine zusätzliche „Deutsch- oder Mathematikförderstunde“ zunächst nicht leicht akzeptieren. Gerade

bei

solchen

Klienten

ist

das

tiergestützte

Sinneswahrnehmungstraining eine hervorragende Alternative bzw. zumindest Ergänzung. Nicht nur, dass besonders Bereiche wie die Aufmerksamkeit sowie die Raumorientierung und das Körperschema hervorragend mit den Pferden gefördert werden können, fühlen sich die meisten Kinder bei der Beschäftigung und im Umgang mit Pferden sehr wohl und bemühen sich dabei weit mehr, als es im Rahmen eines konventionellen Trainings der Fall wäre. Daraus resultierend machen

die

Kinder

auch

dementsprechend

rasche

und

gute

Fortschritte. Einige Sinneswahrnehmungen im optischen und akustischen Bereich eignen

sich

jedoch

weniger

Sinneswahrnehmungstraining.

Aber

für auch

ein hier

tiergestütztes bildet

es

als

zusätzliches Angebot eine sinnvolle Unterstützung. Hinzu kommt, dass

viele

legasthene

und

dyskalkule

Kinder

mit

psychischen

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Problemen, resultierend aus ihrer oft jahrelang nicht erkannten Problematik, zu kämpfen haben. Der Umgang mit dem Pferd verhilft ihnen

zu

einem

stärkeren

und

besseren

Selbstwertgefühl,

„entschleunigt“ die Kinder, bringt sie weg vom Leistungsgedanken und ihren Sorgen und Ängsten. Die Ruhe der Pferde wirkt positiv auf die Kinder und greift im Laufe eines regelmäßigen Trainings auf sie über. Im selben Ausmaß werden die Aufmerksamkeit und das Konzentrationsvermögen der Kinder gesteigert. Einschränkungen gibt es jedoch beim Symptomtraining, also dem Training an den Lese-, Schreib- und Rechenproblemen selbst. Dieses Training nimmt in der konventionellen Förderung ca. die Hälfte einer Trainingseinheit ein. Lesen, Schreiben oder aber auch Rechnen in direkter Verbindung mit dem Pferd wird aber schwer möglich sein. Bei besonders pferdebegeisterten Kindern kann man aber natürlich auch hier Bezug auf die Tiere nehmen. Geht es z. B. um das Thema Kleinund Großschreibung, bereitet man Texte aus dem Pferdebereich vor. So wird auch dieses Training von den Kindern lieber angenommen. Nach

einer

Austestung

mittels

AFS-Test

weiß

man,

welche

Sinneswahrnehmungen beim Kind in welchem Ausmaß betroffen sind. Sind

Aufmerksamkeit,

betroffen,

eignet

Raumorientierung sich

ein

oder

Körperschema pferdegestütztes

Sinneswahrnehmungstraining optimal für die Förderung. Auch hier sollte jedoch zusätzlich der Symptombereich extra trainiert werden. Bei

akustischen und optischen Problemen ist ein ergänzendes

Training mit den Pferden zwar eine sinnvolle Bereicherung, man wird jedoch in diesen Bereichen nicht mit so großem Erfolg intervenieren können wie in den Bereichen Aufmerksamkeit, Raumorientierung und Körperschema. Wichtig sind also zunächst eine fundierte Austestung samt Anamnese des Kindes und danach eine sinnvolle Trainingsplanung, in der die

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tiergestützte Förderung je nach betroffenen Sinneswahrnehmungen eingesetzt werden kann. Der Symptombereich selbst, das Lesen, Schreiben und Rechnen, sollte unbedingt in einem eigenen Training gefördert werden. Bei vielen Sinneswahrnehmungen jedoch und speziell auch im Bereich Aufmerksamkeit

und

Konzentration

ist

ein

tiergestütztes

Sinneswahrnehmungstraining nicht nur eine zusätzliche Variante, sondern bietet hervorragende Möglichkeiten und Ergebnisse, die oft mit einem herkömmlichen Legasthenie- bzw. Dyskalkulietraining nicht erreicht werden können!

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Literaturverzeichnis Brannaman, Buck: Vertraue dem Pferd, Sheridan, Wyoming, 2011 Dürre, Rainer: Legasthenie – das Trainingsprogramm für ihr Kind, Sindringen, 2008 Dürre, Rainer: Fit trotz Rechenschwäche!, Sindringen, 2009 Erster Österreichischer Dachverband für Legasthenie: Legasthenie, Modul 1 – 4, Klagenfurt, 2011 Erster Österreichischer Dachverband für Legasthenie: Dyskalkulie, Modul 1 – 2, Klagenfurt, 2011 Galaburda, Albert M.: Developmental Dyslexia: The Intersection of Genes, Brains and Societies, Salzburg, 2012 Gast, Christiane; Gast, Ulrike: Voltigieren i. d. Praxis, Stuttgart, 2002 Kaune, Wilhelm: Das heilpädagogische Voltigieren und Reiten für Menschen mit geistiger Behinderung, Gifhorn, 2006 Kopp-Duller, Astrid: Legasthenietraining nach der AFS-Methode, Klagenfurt, 2008 Kopp-Duller,

Astrid:

Dyskalkulietraining

nach

der

AFS-Methode,

Klagenfurt, 2009 Kopp-Duller, Astrid: Der legasthene Mensch, Klagenfurt, 2010 Kopp-Duller, Astrid; Pailer-Duller, Livia: Legasthenie-Dyskalkulie!?, Klagenfurt, 2008 Kopp-Duller,

Astrid;

Pailer-Duller,

Livia:

Training

der

Sinneswahrnehmungen im Vorschulalter, Klagenfurt, 2008 Kopp-Duller, Astrid; Pailer-Duller, Livia: Dyskalkulietraining nach der AFS-Methode, Klagenfurt, 2009 Rieder, Ulrike: Voltigieren, München, 2002 Schley, Kurt; Gerster, Silvia: Experientielle Reittherapie, Offenburg, 2009 Truckenbrodt, Nicole; Fiegler, Jutta: Von Pferden lernen, München, 2004 Kurier vom 20.6.2012: PISA, Schüler lesen immer schlechter Pferderevue vom Jänner 2013: Vom Pferd gestützt Profil Nr. 34 vom 20.8.2012: Das kaputte Kind Profil Nr. 7 vom 11.2.2013: Kindchenschema

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