Dr. Rath Gesundheitsbrief - Ausg. 22 - Nov. 2023 - Probiotics - Wohltäter im Darm

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Ausgabe 22 – November 2023

DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF Probiotika schützen vor Krankheitserregern und stärken die Darmbarriere sowie die Widerstandskraft der körpereigenen Abwehr. Probiotika sorgen auch für eine schnellere Regeneration der Darmflora nach einer Antibiotika-Behandlung. Sie schaffen ein gesundes Darmbakterien-Milieu, außerdem stabilisieren die lebensfähigen Mikroorganismen ein angeschlagenes Im-

munsystem und achten darauf, dass sich keine Erreger im Darm festsetzen. Probiotika sind Radikalfänger, die auch vor Darmkrebs schützen können. Probiotika reduzieren krebserregende Stoffe. Als bewährte Protektoren können der Streptococcus thermophilus und die Unterarten vom Lactobacillus genannt werden.

PROBIOTICS Wohltäter im Darm

Ganz schön pro-aktiv Probiotika sind wertvolle Mikroorganismen, die den menschlichen Darm bevölkern und die Beschaffenheit des Mikrobioms positiv verändern. Das Mikrobiom, die Darmflora, steht in enger Verbindung mit dem Immunsystem. 70 % der Abwehrzellen befinden sich im Darm. 100 Billionen Bakterien und über 1.000 unterschiedliche Bakterienspezies existieren auf unserer Darmschleimhaut und formen das Mikrobiom des Einzelnen, das so individuell und einzigartig ist wie sein Fingerabdruck. Die Darmflora ist Spiegel von Körper und Seele. Probiotika, deren Ursprung hauptsächlich Milchsäurebakterien oder Hefen sind, haben einen regulierenden Effekt auf das Mikrobiom. Viele wissenschaftliche Studien verweisen darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, dem Reizdarmsyndrom, Diabetes, Allergien sowie Adipositas und den Darmbakterien gibt. Die Darmbakterien beeinflussen auch die Stimmungslage – sie können Depressionen und neurologische Erkrankungen wie Parkinson triggern. www.dr-rath-health-alliance.org/de l Tel.: 0031-457111111 redaktion@dr-rath-gesundheitsbrief.de


Ausgabe 22 – November 2023

Ballaststoffe aus Gemüse dienen den Bifidobakterien als Nahrung, ein Grund mehr mindestens fünf Portionen davon täglich zu verzehren. Der Bifidobakterienstamm bevorzugt den Ballaststoff Inulin (Präbiotikum), der überwiegend in folgenden Nahrungserzeugnissen in hohem Maße vorhanden ist:

dukte wie Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch, Dickmilch, Kimchi, Kombucha, Miso, Sauerkraut, Pickles, Feta, Alter Gouda, Cheddar, Parmesan, Apfelessig und Bierhefe. ANGST UND DEPRESSION: FOLGEN EINER DARMFLORASTÖRUNG? Auch die Psyche spielt mit. Panikattacken und psychische Verstimmungen können sich durch ein geschwächtes Mikrobiom verstärken oder sogar davon unterschwellig ausgelöst werden. Gehirn und Darm sind miteinander verbunden und kommunizieren über die Darm-Hirn-Achse. Sie sind in der Lage sich gegenseitig zu beeinflussen. So wird erklärbar, dass Angst mit einem flauen Gefühl in der Magengegend einhergeht. Rund 90 % des Serotonins werden im Bauch hergestellt. Dauerstress hat einen nachteiligen Effekt auf das Mikrobiom: Die schlechten Bakterien geraten außer Kontrolle und vermehren sich. Gleichzeitig konnte häufig eine negative Auswirkung auf die Psyche beobachtet werden. Darüber hinaus führt chronischer Stress meist zu einer durchlässigeren Darmwand.

WORIN BEFINDEN SICH PROBIOTICS? Zu den probiotischen Lebensmitteln (Bifido-Bakterienkulturen), die Darmfunktionen und das Immunsystem kontrollieren können, zählen in erster

Das „Bauchgehirn“ meldet über das das dort ansässige Nervensystem Unwohlsein an das Kopfgehirn, umgekehrt kann das Kopfgehirn positive oder negative Empfindungen signalisieren, die sich dann im Bauchgehirn bemerkbar machen. Zu 90 Prozent sendet jedoch der Bauch die Impulse an das zentrale Nervensystem des Kopfes (ZNS). Einen wichtigen Stellenwert hat dabei der Vagusnerv, der als Datenübermittler zwischen Gehirn

Linie fermentierte oder vergorene Pro-

und Darm fungiert.

+ Hülsenfrüchte + Chicorée + Schwarzwurzeln + Knoblauch + Fermentierte + Pastinaken Rote Bete + Topinambur + Löwenzahn

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Laut Untersuchungsergebnissen der Forscher an der Katholischen Universität Leuven in Belgien zeigen Depressive einen Mangel an zwei Bakterienstämmen: Die Analyse von Stuhlproben ergab, dass ihr Mikrobiom die Bakterienarten Coprococcus und Dialister in geringerer Anzahl aufweist. DER UNTERSCHIED ZWISCHEN PRÄBIOTIKA UND PROBIOTIKA Probiotika und Präbiotika sind dicke Freunde – sie können nicht ohne einander. Präbiotika „füttern“ die Probiotika in Form von wasserlöslichen Ballaststoffen. Zur Gruppe der Präbiotika gehören Inulin, Oligofruktose und Galaktooligosaccharide. Sie stecken in Vollkornprodukten, aber auch in Äpfeln. Präbiotika (unverdauliche Nahrungselemente) ernähren sich von kohlehydrathaltigen Fasern, sie fördern das Wachstum und die Vermehrung der gesunden Darmbakterien. Eine zu stark „low carb“ ausgerichtete Ernährungsweise ist also kontraproduktiv.

Tipp: Die ballaststoffreiche Ernährung immer mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kombinieren. Ideal sind zwei Liter am Tag (Wasser, Kräutertee).

QUELLEN: Dr. Rath Research Institute (2016). Probiotics. Abgerufen 01.10.2023, von

https://www.drrathresearch.org/ H. Wu et al. Potential Benefits of Probiotics and Prebiotics for Coronary Heart Disease and Stroke. Review Nutrients. 2021 Aug 21;13(8):2878.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34445037/ X. Wang et al. Probiotics Regulate Gut Microbiota: An Effective Method to Improve Immunity. Molecules. 2021 Oct; 26(19): 6076. Published online 2021 Oct 8. https://www.ncbi.nlm.nih.gov

#1217/01-281023/DE/

WOHLTÄTER IM DARM: BIFIDOBAKTERIEN & LACTOBAZILLEN Das Bifidobacterium und der Lactobacillus stärken das Mikrobiom. Der Lactobacillus Helveticus fördert die Bioverfügbarkeit von Calcium und anderen Mineralien – er optimiert die Aufnahme wichtiger Nährstoffe, dämpft als Wächter des Immunsystems entzündliche Vorgänge im Organismus und wehrt Erreger ab. Außerdem schiebt der Lactobacillus Entgiftungsprozesse im Körper an unterstützt den Abbau von toxischen Substanzen. Das Bifidobacterium und der Lactobacillus mobilisieren die Produktion des beruhigenden Neurotransmitters GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) und des „Happy-Hormons“ Serotonin. 90 % des Serotonins wird im Darm hergestellt. Der Lactobacillus ist eine natürliche Hilfe beim Senken des Stresshormons Cortisol.


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