Deutsche Oper Berlin: Libretto #1 (August/September 2018)

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Libretto #1

Magazin der Deutschen Oper Berlin — ­ Aug/Sept 2018


So einfach geht es: mit den QR-Codes in diesem Heft auf unsere Website A > Voraussetzung ist ein Smart­ phone neuerer Generation, in dem die QR-Code-App automatisch in die Kamerafunktion des Smartphones integriert ist. Probieren Sie es aus! B > Aktivieren Sie die Kamera Ihres Smartphones. C > Halten Sie die Kamera in einem Abstand von etwa zehn Zentimetern über den QR-Code, als wollten Sie diesen fotografieren. Die Kamera er­ kennt den QR-Code und stellt scharf.

D > In dem Moment, da die Kamera den QR-Code erkannt hat, erscheint am oberen Rand des ­Kamerafensters ein Link. Wenn Sie auf diesen Link tippen, werden Sie automatisch auf die betreffende Website geleitet. E > Sollte der Link nicht erscheinen, kann es sein, dass Ihre Smartphone-­ Kamera noch nicht mit diesem Service ausgestattet ist. In diesem Fall laden Sie sich bitte in Ihrem App-Store eine entsprechende QRCode-App herunter.

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C Deutsche Oper öffnen

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Deutsche Oper Berlin — August / September 2018

Liebe Leserinnen und Leser  >  willkommen bei Libretto, dem neuen Magazin der Deutschen Oper Berlin. Wörtlich über­ setzt bedeutet dieser Titel »kleines Buch«, und dieses kleine Buch soll eine Einladung an Sie sein: Auf den folgenden ­Seiten verraten wir Ihnen, was uns alle im kommenden Monat erwartet. Libretto erzählt von den Menschen, die an diesem Haus arbeiten, von den Themen, die uns bewegen, und von den Werken, die auf unserem Spielplan stehen. Wir hoffen, dass dieses Magazin Ihnen Lust macht, mehr zu ­erfahren und Musiktheater in seiner ganzen Vielfalt zu er­ leben.  >  Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und freue mich auf Ihren Besuch. Ihr Dietmar Schwarz

1 Viele Artikel in diesem Heft sind mit einem Nummernhinweis auf den Monatsspielplan versehen, der in der Heftmitte zu finden ist. Wenn Sie also wissen wollen, wann eine Vorstellung läuft, über die Sie gerade etwas gelesen haben: Folgen Sie einfach der Nummer in den Spielplan!


Vorgeschaut SMS aus Kalifornien

Opernfan Jürgen Michalski war in San Francisco, als Donald Runnicles dort im Juni den RING DES NIBELUNGEN dirigierte >  Niemals habe ich so viel ansteckendes Gelächter im ­SIEGFRIED gehört wie beim RING-Zyklus in San Fran­ cisco, selten so viel Euphorie gespürt. Die Personenfüh­ rung durch Regisseurin Francesca Zambello erschließt das Normale, Zwischenmenschliche. Mal komisch, wenn der Waldvogel unter Siegfrieds schiefen Tönen leidet. Mal berührend, wenn Siegfried den Schal seiner Mutter zurückerhält und zum verletzlichen Kind wird. Ganz besondere Zuneigung gilt Donald Runnicles; das Publi­ kum liebt seinen ehemaligen Musikdirektor und Chef­ dirigenten noch immer. Zu Beginn jedes Aufzugs wird er mit stürmischem Applaus begrüßt.  <

Erleben Sie den 3. Aufzug von SIEGFRIED in konzertanter Aufführung unter Donald Runnicles im September >  5


92,4

die kunst zu hรถren


ROMEO UND JULIETTE im September  >  6


3 Sasha Waltz ist Choreografin, Opernregisseurin und de­si­ gnier­te Co-Intendantin des Staatsballetts Berlin. In ihrer Insze­ ­nierung der dramatischen Sinfonie ROMEO UND JULIETTE vereinigt sie Oper und Tanz. Wir stellen ihr drei Fragen Was macht eine Liebe unsterblich? Kompromisslosigkeit, Opferbereitschaft. Romeo und Julia nehmen für ihre Liebe den Tod in Kauf. Was treibt Liebende heute auseinander? Ich beobachte bei meinen Kindern im Teenageralter, wie durch Social Media Intimität, Liebesfähigkeit und Risiko­ bereitschaft viel langsamer entstehen. Bei uns gab es damals Tänze und soziale Rituale, die uns auch körperlich näherge­ bracht haben. Heute bleibt man sich körperlich lange fremd. Wer ist Ihnen näher: Romeo oder Julia? Ich finde Julias Weg spannender. Wie sie sich emanzipiert! So mutig, sich als junge Frau derart aufzulehnen. Ich weiß nicht, ob ich das auch so gekonnt hätte.

Lesen Sie hier, was Sasha Waltz sonst noch über die Liebe erzählt


Erleben Sie, was fünf Sekunden später auf der Bühne passiert


Gleich passiert’s Die Kerze brennt. Konzentriert stehen die Sängerinnen und Sänger bereit: In Verdis NABUCCO ist der Chor einer der Hauptdarsteller, nicht nur wegen des berühmten »Va, pensiero«, des sogenannten ­Gefangenenchors. Achtzig Stimmen, die sich zu einem Klang vereinigen – das ist die Herausforderung, jedes Mal aufs Neue.

NABUCCO im September  >  7


Schauen Sie, wo Maiju Vaahtoluoto als GroĂ&#x;mutter auftrat


Neu hier? Maiju Vaahtoluoto, Altistin aus Finnland, ist für ein Jahr Stipendiatin an der Deutschen Oper Berlin  >  Mit sechzehn habe ich TOSCA an der Deutschen Oper gesehen. Es war das erste Mal, dass ich außerhalb Finnlands eine Oper sah – und auf so einer großen Bühne. Schon damals dachte ich: Hier will ich sin­ gen. Im vergangenen Winter habe ich Bewerbungen an ei­ ni­ge Häuser geschickt, und die Deutsche Oper lud mich zum Vorsingen für ein Stipendium ein. Nachdem ich meine Arien vorgetragen hatte, bat mich der Operndirektor, ­Christoph Seuferle, zu warten, bis die anderen Kandidaten fertig waren. Ich hatte nicht damit gerechnet, sofort eine Rückmeldung zu bekommen. Ein gutes Zeichen – oder ein schlechtes? Es war eine seltsame Stunde des Wartens. Schließlich bat Herr Seuferle mich in sein Büro und sagte, er hätte mich gern als Stipendiatin. Allerdings müsse ich mich noch zwei Monate gedulden, bis er alle Kandidaten gehört habe, vorher könne er nicht endgültig zusagen. Zwei Monate! Ich checkte stän­ dig meine Mails und war ganz schön nervös. Ich wollte mir nicht zu große Hoffnungen machen, denn es konnte ja pas­ sieren, dass sie mich doch nicht nehmen. Auf meine erste Partie in Berlin bin ich sehr neugierig: eine moderne Kinder­ oper auf Deutsch – und ich singe in der Uraufführung. < Maiju Vaahtoluoto in NACHT BIS ACHT im Oktober  >  10


Erfahren Sie, welche Pariser Edelkurtisane Verdi zu LA TRAVIATA inspirierte


Schon wieder hier?

Florian Sachs, pensionierter Oberarzt, hat sich schon vierzigmal LA TRAVIATA angesehen  >  Ich nenne die Deutsche Oper ­Berlin meine zweite Wohnung, denn ich war in den letzten fünfzig Jahren an die 2500 Mal dort. Ich liebe viele Opern, aber eine Szene berührt mich besonders: die Liebeserklärung in LA TRAVIATA. Das Außergewöhnliche ist, dass sie von der weiblichen Hauptrolle gesungen wird. Die meisten Liebes­ erklärungen in Opern singen ja Männer. Es ist äußerst sel­ ten, dass eine Frauenfigur ihre Liebe so intensiv erklärt. Wie diese Musik die Gefühle ausdrückt, ist phänomenal. So ein­ deutig, so wunderschön! Einmal sprach ich in der Pause mit einer jungen Lehrerin, die mit ihrer Klasse dort war. Sie schwärmte mir von exakt dieser Szene vor – und fing vor den Schülern an zu weinen. Sagenhaft, wie es dem depres­ siven Verdi gelungen ist, eine solche Gefühlstiefe zu erzeu­ gen. Ich wäre gern selbst Opernsänger geworden, aber das ging aus anatomischen Gründen nicht. Also rannte ich stän­ dig in die Oper. Mein zweites Hobby war Eishockey, und einmal, Ende der Sechzigerjahre, saß ich im ersten Akt in der Deutschen Oper, bin in der Pause mit meinem Käfer zum Training nach Wedding gerast, um dann ungeduscht, aber pünktlich zum dritten Akt wieder im Saal zu sitzen.  < LA TRAVIATA im August und September > 3


Was mich bewegt

Der große Katzenjammer Um die Uraufführung von Rossinis DER BARBIER VON SEVILLA ranken sich zahlreiche Legenden. Dramaturg Lars Gebhardt erzählt von den Geburtswehen eines Welterfolgs


Leise war es im Theater selten: Tumulte, Bauchladenverkäufer und engagiertes Premierenpublikum in Paris, hier in einer Karikatur von HonorÊ Daumier, 1864


S

chon mit zwanzig Jahren ist Gioacchino Rossini ein viel beschäftigter Komponist; allein im Jahr 1812 schreibt er sechs Opern, die in Venedig, Ferrara, Mailand, Neapel und natürlich in Rom aufgeführt werden. Rossini ist ein Viel- und Schnellschreiber – soeben ist im Dezember 1815 seine Oper TORVALDO E DORLISKA am Teatro Valle in Rom uraufgeführt worden, da nimmt er am Konkurrenzhaus einen Auftrag an. Francesco Sforza Cesarini, Impresario des Teatro Argentina, sucht hände­ringend nach einer weiteren komischen Oper für sei­ nen löchrigen Spielplan. Am 26. Dezember unterzeichnet Rossini den Vertrag – man einigt sich auf einen Theaterstoff aus dem vergangenen Jahrhundert: eine Oper nach Beau­ marchais’ Erfolgskomödie »Le barbier de Séville«. Erst am 29. Januar erhält Rossini das finale Libretto, im Höchst­ tempo komponiert er das Stück und greift dabei – wie da­ mals üblich – auf schon bewährte Nummern aus seinen frü­ heren Opern zurück. Drei Wochen später steht die Premiere. Es ist eine Zeit der Veränderung – das irrwitzige Tempo, mit dem Rossini komponiert, die maschinenhafte Mechanik seiner Orchesterbegleitung und die extreme Ver­ zierungswut der Gesangspartien spiegeln eine Welt im Wandel wider. Denn es kracht und knarzt in ganz Europa. Grenzen, Weltbilder und Technologien wandeln sich rasant. Eben noch schwappten von Frankreich die neuen Ideale von Liberté, Égalité und Fraternité über den Kontinent, schon versuchen die europäischen Königshäuser, die Uhr

DE R BAR B I E R VON SEVI LLA im August und September  >  4


Dramaturg Lars Gebhardt über Rossini

zurückzudrehen: Frankreich bekommt wieder einen Bour­ bonenkönig, auf dem Wiener Kongress wird das alte Europa aufgeteilt. Seit Rossinis Geburt 1792 im nord­italienischen Pesaro haben in Italien quasi im Jahrestakt die politischen Tonangeber gewechselt. Eine Zeit der Unsicherheit und Haltlosigkeit. Die Menschen zieht es in die Städte – die Rolle des Adels wird zurückgedrängt. Die neuen Bürger überneh­ men die Gestaltungshoheit über ihre Städte und Geschäfte. Das öffentliche Leben floriert und somit auch die Konkurrenz. Immer neue Sensationen müssen die Betreiber privater Theater- und Opernhäuser dem Publikum bieten, da passen die Innovationen des jungen Rossini perfekt ins Programm. Er ist der Remixer alter Stoffe: Die kaum noch in­ novative Opera buffa erneuert er von innen heraus; Rossini greift oft auf bekannte Geschichten zurück, treibt sie mit musikalischem Irrwitz und sängerischer Virtuosität auf die Spitze. Cesarini erhofft sich am Teatro Argentina im Februar 1816 einen solchen Erfolg, doch die Uraufführung wird zum krachenden Desaster. Der Leiter des Teatro Valle ist nämlich keineswegs amüsiert darüber, dass Rossini für die beiden konkurrierenden Häuser binnen kürzester Zeit neue Stücke geschrieben hat, und lässt die Premiere stören: Bezahlte


Buher und Anti-Claqueure zischen in den Gesangsnum­ mern und übertönen die Musik. Ihnen hilft, dass die Auffüh­ rung holprig abläuft: Schon beim ersten Auftritt stolpert der Darsteller des Don Basilio über eine Bodenklappe und muss fortan mit zerkratzter, blutender Nase singen. Ein Augen­ zeuge berichtet: »Das liebe Publikum sah mit Freuden das Fließen von Blut, ganz wie seine Vorfahren im Kolosseum. Es lachte, applaudierte, verlangte eine Wiederholung, kurz, es war ein furchtbares Durcheinander.« Irgendwann springt sogar eine Katze auf die Bühne, hüpft von einem Sänger zum anderen, begleitet von einem laut miauenden Publi­ kum – was vom Stücke übrig bleibt, ist ein Konzert aus Katzen­jammern, Pfiffen und Buhrufen. Die zweite Aufführung findet ohne den jungen Maestro statt – zu sehr hat ihn der Tumult getroffen. Doch jetzt hört, schaut und staunt das Publikum ungestört mit ­offenen Ohren und erkennt den Wert der Neukomposition. Ein knappes halbes Jahr später wird die Oper in Bologna zum zweiten Mal inszeniert: DER BARBIER VON SEVILLA beginnt seinen Siegeszug um die Welt.

Erfahren Sie hier mehr zum BAR B I E R VON SEVI LLA und wie Katharina Thalbach ihn inszeniert hat


Wer so vielseitig begabt ist, zieht manchen Spott auf sich: zeitgenรถssische Karikatur des musikalischen Allround-Genies


Mein erstes Mal Hamed Gholizadeh, 18, war zum ersten Mal in der Oper und hat sich LOHENGRIN angesehen


>  Im Publikum war ich bestimmt der Jüngste. Und ich war echt aufgeregt, weil ich im Jugendclub der Deutschen Oper Berlin selbst Theater spiele. Ich dachte: Was ist, wenn die da oben ihren Text vergessen oder den Einsatz verpassen? Aber zum Glück ging alles gut. Am Anfang lagen viele tote Solda­ ten auf der Bühne. Das hat mich an unsere Flucht erinnert – an die Leichen, die ich auf dem Weg von Afghanistan nach Iran gesehen habe. Ich war sofort gespannt, was als Nächstes passiert. Das Stück war sehr lang, zweimal bin ich kurz ein­ geschlafen. In der Pause dachte ich schon, es sei zu Ende. Trotzdem fand ich das Spiel, den Gesang und die Musik ziemlich toll. Man braucht viel Power, um das so hinzukrie­ gen. Den Text habe ich aber nur dank der Übertitel verstan­ den. Ich fand es unglaublich, wie schnell die Techniker immer wieder die riesige Bühne umgebaut haben. Eine Szene hat mich besonders beschäftigt. Da trug der Mann ein Schwanenkostüm, und die Frau sagte, wie sehr sie ihn liebe. Er wollte sie heiraten – aber nur unter der Bedingung, dass sie ihn n ­ iemals nach seinem Namen fragen dürfe. Ich habe mich dann die ganze Zeit über gefragt, was wohl passieren würde, wenn sie es doch tut. Bald möchte ich mit einem Freund wieder in die Oper gehen. Wir suchen gerade nach einem Stück, das uns gefallen könnte.  <

Du bist zwischen vierzehn und achtzehn Jahre alt und singst und spielst gern? Hier kannst du an der Deutschen Oper Berlin mitwirken


KON TR A

Viel zu gewollt Muss man den Liebestrank wirklich durch Heroin ersetzen?

Constanze Landt, Mitglied im Förderkreis der Deutschen Oper Berlin, über TRISTAN UND ISOLDE  >  Ich bin ein großer Wagner-Fan und habe die Inszenierung von Graham Vick auch wegen der ­tollen Besetzung viermal besucht. Die neuen Ansätze fand ich anfangs beeindruckend, dann aber zu gewollt. Muss man den Liebestrank wirklich durch Heroin ersetzen? Und warum endet Tristan im Altersheim? Er ist doch ein junger Mann. Manchmal sind kleine Gesten einfach stärker, als wenn man alles immer weiterdreht. Hier wurden so viele neue Ebenen eröffnet, dass ich am Ende ratlos war. Vielleicht hat man aus Wagner schon alles rausgeholt. Dann sollte man ihn gar nicht mehr neu inszenieren und das Stück als ­Konzert aufführen. Es sei denn, jemandem fällt noch mal etwas wirklich Geniales ein.  < TRISTAN UND ISOLDE im September und Oktober  >  8


Spielplan Aug/Sept 2018: Auf, Auf[takt]! Erรถffnungsfest: 1. September 2018


Spielplan August / September 2018

August 25 Sa

19.30

DIE ZAUBERFLÖTE  Auf, Auf [takt]!

25,–

26 So

19.30

DIE ZAUBERFLÖTE  Auf, Auf [takt]!

25,–

2

27 Mo

19.00

Vernissage mit Christoph Niemann Anmeldung erbeten

3

30 Do

19.30

LA TRAVIATA  Auf, Auf [takt]!

25,–

4

31 Fr

19.30

DER BARBIER VON SEVILLA

25,–

1

Auf, Auf [takt]!

September 1 Sa

14.00 20.00

Eröffnungsfest 18 /19  Auf, Auf [takt]! Eröffnungskonzert 18 /19  Auf, Auf [takt]!

frei frei

5

5 Mi

20.00

Sonderkonzert Musikfest [Philharmonie]

C

6

6 Do

19.30

ROMEO UND JULIETTE

C

7 Fr

19.30

ROMEO UND JULIETTE

C

8 Sa

15.30 19.30

Führung

5,–

NABUCCO  Familienvorstellung

C

ROMEO UND JULIETTE

C

7

9 So

19.30

Familienvorstellung

10 Mo

19.30

ROMEO UND JULIETTE

C

12 Mi

19.30

NABUCCO

C

13 Do

19.30

LA TRAVIATA

C

14 Fr

19.30

NABUCCO

C

15 Sa

19.30

SCHWANENSEE  STAATSBALLETT BERLIN

C


Spielplan August / September 2018

16 So

15.00

Familien-Workshop

5,–

DER BARBIER VON SEVILLA

18 Di

18.30

WOZZECK  Opernwerkstatt im Foyer

5,–

19 Mi

19.30

SCHWANENSEE  STAATSBALLETT BERLIN

B

21 Fr

19.30

LA TRAVIATA

C

22 Sa

15.30 19.30

Familienführung

5,–

DER BARBIER VON SEVILLA

C

Familienvorstellung

23 So

17.00

TRISTAN UND ISOLDE

D

27 Do

19.30

LA TRAVIATA

C

28 Fr

19.30

SCHWANENSEE STAATSBALLETT BERLIN

C

29 Sa

18.00

TRISTAN UND ISOLDE

D

30 So

19.30

TOSCA

D

8

Vorschau Oktober 3 Mi

16.00

TRISTAN UND ISOLDE

D

4 Do

19.30

TOSCA

D

5 Fr

19.30

WOZZECK PR E M I E R E

D

6 Sa

15.30 16.00 19.30

Führung

5,–

NACHT BIS ACHT PR E M I E R E Tischlerei

16/8,–

SCHWANENSEE STAATSBALLETT BERLIN

C

SCHWANENSEE STAATSBALLETT BERLIN

B

7 So

16.00

Familienvorstellung 8 Mo

10.30

NACHT BIS ACHT Tischlerei

16/8,–

9

10


Spielplan August / September 2018

25./26. 8. DIE ZAUBERFLÖTE

Wolfgang Amadeus Mozart — Der Gegensatz zwischen den Sphären von Tag und Nacht be­ stimmt Günter Krämers Sicht auf Mozarts Klassiker. Mit bislang mehr als 300 Aufführungen ist die farbenfrohe und bildstarke Produktion ein Favorit unseres Publikums. Musikalische Leitung: Nikolas Maximilian Nägele Inszenierung: Günter Krämer Besetzung: Ante Jerkunica [Sarastro], Matthew Newlin [­Tamino], Daniela ­Cappiello [Königin der Nacht], Kim-Lillian ­Strebel [Pamina], Alexandra Hutton [­Papagena], Philipp Jekal [Papageno] u. a. 27. 8. Vernissage mit Christoph Niemann — Zum »besten Illustrator u ­ nserer Zeit« proklamierte die »FAZ« Christoph Niemann. Seine Illustrationen schmücken nicht nur die Saisonkampagne, ­sondern auch unsere Foyers.

30. 8. / 13./21./27. 9. LA TRAVIATA

Giuseppe Verdi ­— Schnörkellos und eindringlich zeichnet die Inszenierung von Götz Friedrich den Leidensweg von Verdis Opernheldin Violetta Valéry nach und beschwört dabei den Glanz der Pariser Salons ebenso wie die Trostlosig­­ keit eines einsamen Todes. Musikalische Leitung: Stephan Zilias / Nikolas M. Nägele Inszenierung: Götz Friedrich Besetzung: Elena Tsallagova [Violetta], Pavol Breslik /  Matthew Newlin [Alfredo], Markus Brück / Dong-Hwan Lee [Germont], Amber Fasquelle / Vasilisa Berzhan­skaya [Flora] u. a. 31. 8. / 22. 9. DER BARBIER VON SEVILLA

Gioacchino Rossini — Katharina Thalbach erzählt Rossinis Evergreen aus dem Geist der Boulevardkomödie als quirlige, höchst vitale Unter­ haltung für die ganze Familie. Musikalische Leitung: Nikolas Maximilian Nägele


Spielplan August / September 2018

Inszenierung: Katharina Thalbach Besetzung: Philippe Talbot [Graf Almaviva], Noel Bouley [Bartolo], Vasilisa Berzhan­skaya [Rosina], Samuel Dale Johnson [Figaro] u. a. 1. 9. Eröffnungsfest: Spüren / Sehen / Hören / Entdecken — Wir laden Sie zu einem er­ lebnisreichen Tag vor und hinter den Kulissen unseres Opern­ hauses ein. Festlicher Abschluss ist das Konzert mit Highlights aus dem Opernrepertoire. 5. 9. Sonderkonzert Musikfest ­ — Das Musikfest Berlin ist Ber­ lins großes Festival für Orches­ termusik. Auf dem Programm: Bernd Alois Zimmermann: »Stille und Umkehr« und »Photo­ptosis«; Richard Wagner: ­S IEGFRIED [3. Aufzug] Dirigent: Donald Runnicles Besetzung: Simon O’Neill [Siegfried], Michael Volle [Der Wanderer], Judit Kutasi [Erda], Allison Oakes [Brünnhilde]

6./7./9./10. 9. ROMEO UND JULIETTE

Hector Berlioz — Mit ihrer Inszenierung von ROMEO UND JULIETTE wendet sich Sasha Waltz einer der ­bewegendsten Liebesgeschich­ ten der Weltliteratur zu. Musikalische Leitung: Thomas Søndergård Inszenierung: Sasha Waltz Besetzung: Ronnita Miller [Mezzosopran], Thomas B ­ londelle [Tenor], Byung Gil Kim [Bass] u. a. 9. 9. Familienvorstellung 8./12./14. 9. NABUCCO

Giuseppe Verdi — ­Die Geschichte von Kampf und Versöhnung zweier denk­ bar unterschiedlicher Völker be­ stimmt Keith Warners Blick auf Verdis frühes Meisterwerk. Mit bildmächtigen Symbolen gelingt ihm eine zeitlose D ­ eutung der alttestamentlichen Erzählung von der ­babylonischen Gefangen­ schaft des Volkes Israel. Musikalische Leitung: Roberto Rizzi Brignoli


Spielplan August / September 2018

Inszenierung: Keith Warner Besetzung: George Petean [Nabucco], Attilio Glaser [Ismaele], Roberto ­Tagliavini [Zaccaria], Anna Pirozzi [Abigaille], Vasilisa Berzhanskaya [Fenena] u. a. 8. 9. Familienvorstellung 8. 9. Führung — Wussten Sie, dass mehr als fünfzig verschiedene Berufs­ gruppen an der Entstehung einer erfolgreichen Musiktheater­ produktion beteiligt sind? Wie entsteht ein Bühnenbild? ­Welche Aufgabe hat eigentlich ein Inspizient? Wir führen Sie durch den Besucherbereich, über die ­Bühnen, durch die Proben­räume, das Bühnenbild­ magazin und lüften einige Geheimnisse, die sonst hinter dem Eisernen Vorhang verborgen bleiben.

16. 9. Familien-Workshop DER BARBIER VON SEVILLA

­ Als Vorbereitung auf den — Vorstellungsbesuch bieten wir Workshops für Kinder mit einem Eltern- oder Großeltern­teil an. Dabei ist Mitmachen gefragt: Mit Stimme, Theaterspiel und ein­ fachen Instrumenten entdeckt ihr das Stück und die Inszenierung. 18. 9. Opernwerkstatt WOZZECK

— Damit Sie sehen, was uns bewegt! Lernen Sie die kreativen Köpfe hinter der neuen Produk­ tion WOZZECK kennen und ihre Gedanken und Ambitionen. ­Probenbesuch und Gespräch mit Ole Anders Tandberg und Jörg Königsdorf [Moderation] 15./19./28. 9. Staatsballett Berlin SCHWANENSEE

Peter I. Tschaikowsky ­— Die weißen Schwäne und ihre zerbrechliche Königin Odette, die mit ihrem ätherischen Zauber


Spielplan August / September 2018

den unglücklichen Prinzen betört, oder die festlichen Ballszenen, in denen ein ganzer Hofstaat wie im Rausch der verführerischen Odile verfällt, all das gehört zum Mythos SCHWANENSEE. Musikalische Leitung: Marius Stravinsky Choreografie: Patrice Bart nach Iwanow und Petipa 22. 9. Familienführung — Spannende Eindrücke des Alltags hinter den Kulissen gibt es natürlich auch kindgerecht moderiert für Familien mit Kin­ dern ab sechs Jahren. 23./29. 9. / 3. 10. TRISTAN UND ISOLDE

Richard Wagner — Verrat, verlorene Ehre, Schuld und Sühne, leidenschaft­ liche, grenzüberschreitende ­Liebe und das Verlangen nach Tod und Vergessen – die Ge­ schichte von Tristan und Isolde ist aus kelti­schen Wurzeln im Verlauf der Jahrhunderte zum Mythos gewachsen.

Musikalische Leitung: Donald Runnicles Inszenierung: Graham Vick Besetzung: Peter Seiffert [Tristan], Ante Jerkunica / Albert Pesendorfer [König Marke], ­Ricarda Merbeth [Isolde], Samuel Youn [Kurwenal], Daniela Sindram [Brangäne] u. a. 30. 9. / 4. 10. TOSCA

Giacomo Puccini — Auch nach fast fünfzig Jahren hat diese legendäre Produktion ihren atmosphärischen Reiz be­ wahrt. Puccinis Opernkrimi entfaltet sich in der stimmungs­ vollen Kulisse der römischen Originalschauplätze. Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi Inszenierung: Boleslaw Barlog Besetzung: Anja Harteros [Tosca], Marcelo Álvarez [Mario Cavaradossi], Erwin Schrott [Scarpia] u. a.


Spielplan August / September 2018

Deutsche Oper Berlin Bismarckstraße 35, 10627 Berlin www.deutscheoperberlin.de info@deutscheoperberlin.de T + 49 30 343 84-343 Besucher*innen mit Handicap Unsere Oper ist barrierefrei. Informieren Sie sich im Detail unter: T + 49 30 343 84-343

L & P Opernshop opernshop@lpclassics.de T + 49 30 88 04 30 43 Restaurant www.rdo-berlin.de eat@rdo-berlin.de T + 49 30 343 84-670 Parkhaus Einfahrt Zillestraße Operntarif: 4 Euro

Buchen Sie jederzeit im Webshop Online buchen und E-Tickets ausdrucken oder auf mobilem Endgerät vorzeigen!

Kaufen Sie Ihre Karten am Telefon Mo – Fr 9.00 – 18.00 Uhr Sa – So 11.00 – 16.00 Uhr T + 49 30 343 84-343

Kartenpreise Familienvorstellungen für Kinder und Jugendliche: 10 Euro NACHT BIS ACHT: 16 Euro / ermäßigt 8 Euro Familien-Workshop: 5 Euro Vorstellungen im Foyer Opernwerkstatt, Führungen und Familienführungen: 5 Euro

Preiskategorien A: 14 – 68 Euro B: 20 – 84 Euro C: 22 – 98 Euro D: 24 – 134 Euro Im Spielplan sehen Sie anhand der Buchstaben, welche Vorstellung in welcher Preis­kate­gorie angeboten wird.

Den gesamten Spielplan mit Sitzplatzpreisen und tagesaktuellen Besetzungen finden Sie hier


PRO

Goldener Schuss! Den Liebestrank durch Heroin zu ersetzen finde ich sehr zeitgemäß!

Peter Seiffert, Tenor, singt die Titelrolle in TRISTAN UND ISOLDE  > Ob man eine Inszenierung angemessen findet, hängt auch davon ab, was man selbst erlebt hat. Ich habe als junger Mann in einem Krankenhaus gearbeitet. Da waren Säufer mit Muskelschwund, Alte mit Druckgeschwüren, und ich habe Leichen in den Keller gefahren. Das härtet ab. Den Liebes­ trank in TRISTAN UND ISOLDE durch eine Heroinspritze zu ersetzen finde ich nicht zu krass, sondern zeitgemäß. Auch Bekannte von mir sind durch einen goldenen Schuss gestor­ ben. Man muss sich in Klassiker immer wieder neu einfüh­ len. Wenn man alle Kanten abschleift, wird es fad. Dann lie­ ber volle Konfrontation! Wir sollten nie aufhören, ein Werk weiter zu erforschen. Wer weiß, vielleicht wird heute ­irgendwo ein zukünftiger TRISTAN-Regisseur geboren.  < TRISTAN UND ISOLDE im September und Oktober  >  8


Mein Seelenort

CHRIS TOPH NIE MANN



Er gilt als einer der besten Illustratoren der Welt und hat die neue Bildkampagne der Deutschen Oper Berlin entworfen. Christoph Niemann hat diesen Ort neu entdeckt. Für sich selbst – und für uns Die Deutsche Oper Berlin kannte ich lange nur vom Vorbei­ fahren – als Kasten an der Bismarckstraße, dessen bruta­ listische Architektur ich als Kind wahrscheinlich als be­ drohlich wahrgenommen hätte. Mittlerweile finde ich das Gebäude toll. Die Form an sich ist sehr streng, aber die Struktur selbst mit dem Waschbeton und der Typografie drauf hat viel Charakter, Seele und Selbstbewusstsein. Künstlerisch ist das Haus für mich natürlich ein dankbarer Ort, weil ich zwischen den verschiedenen Ele­ menten Freiflächen und Ruhe habe. Es gibt hier große Farbund Materialflächen, die ich mit meinen Bildern neu zu


­ efinieren versuche. Mir war es wichtig, erst mal Zeit im d Haus zu verbringen, die Leute kennenzulernen, die hier ­arbeiten, und dabei zu fotografieren. Wenn ich fotografiere, versuche ich gar nicht erst, dabei eine Idee zu haben. Das geht meistens schief. Deswegen habe ich im ersten Schritt so viele Fotos wie möglich gemacht und mir anschließend Zeit genommen, mich mit den Resultaten zu beschäftigen. Dieser Schritt muss allerdings schnell passieren, denn die Ein­drücke vom realen Leben müssen noch frisch sein. Erst wenn ich dann am Computer sitze und ein Foto nach dem anderen durchgehe und aussortiere, kommen die Ideen. Ich arbeite hauptsächlich allein, an meinem Schreib­ tisch. Dort dreht sich alles nur um mich. Ich bin ein totaler Kontrollfreak und hätte am liebsten ein Patentrezept für meine Kunst. Aber das gibt es natürlich nicht. »Inspiration ist was für Amateure. Wir Profis gehen morgens zur Arbeit und legen los« – das Zitat stammt von dem Maler Chuck Close. Es gefällt mir so gut, weil es einen entlastet. Man muss nicht stundenlang auf Inspiration warten. Man fängt einfach an. Und entweder, es geschieht etwas Wunderbares, oder eben nicht. Entscheidend ist, dass man es zulässt. Alles Wichtige passiert zwischen neun und acht­ zehn Uhr. Aber ich hocke nicht nur im Studio, sondern gehe zum Beispiel auch ins Museum. Die Einstiegsdroge ist nicht das Erschaffen, sondern das Erleben von Kunst. In meiner

Sehen Sie im Film, wie Christoph Niemann seine Ideen entwickelt



Arbeit erschaffe ich Informationen, Bilder, die mit dem Vor­ wissen des Betrachters spielen. Meine und ihre Erfahrungen treffen sich, und die Bilder lösen das aus. Ich bin kein Opernexperte. Ich gehe als interessier­ ter, offener Mensch in die Oper und versuche, Bilder zu ma­ chen, die für genau solche Menschen funktionieren. Ich bin der Überzeugung, dass am Ende die Kunst und die Musik und die Literatur nur im Kopf des Betrachters stattfinden. Selbst wenn ich eine Riesenproduktion auf der Bühne habe, 500 Leute, die mit Geigen und Trompeten aufmarschieren, passiert im Endeffekt alles im Kopf des Betrachters. Das heißt, ich kann eigentlich nur Schlüssel und Codes geben: ­eigene Erfahrungen, gemischt mit den neuen Dingen, die ich in der Oper aufgenommen habe. Prinzipiell ist Oper als visuelles Thema absolut ­unmöglich. Undankbarer geht’s eigentlich nicht. Weil Oper Augen und Ohren schon vollkommen bedient. Das heißt, es gibt keinen Raum mehr, keine Not, da noch irgendwie ein kleines Stückchen oben draufzusetzen. Und deswegen war mir eigentlich von Anfang an klar: Wenn ich das visuell angehe, ist meine Motivsuche beendet, sobald der Vorhang aufgeht. Alle Bilder, die ich mache, passieren im Forum, passieren im Foyer, passieren hinten bei der Maske, bei den Kostümen. Ich zeige praktisch alles, außer das, worum es wirklich geht.  <

Entdecken Sie weitere Motive ab 27. August im Foyer der Deutschen Oper Berlin >  2


WOZZECK im Spielplan  >  9


Hinter der Bühne Dan Wehner leitet die Theaterplastik des Bühnenservice Berlin. Dort entsteht gerade ein Pferd für WOZZECK  > Der Hauptmann in dem Stück reitet ein elegantes Ross, deshalb bauen wir einen Warmblüter. Wenn er fertig ist, werden sechs Wochen Arbeit darin stecken – das Werk von sieben Menschen: Der Bühnenbildner hat es entworfen, der Schlosser das Gerüst gebaut. Eine Kollegin gestaltet den Leib, beklebt ihn mit Stoff, fertigt Augen und Zähne, ein Schuhmacher den Bauchgurt. Der Darsteller des Hauptmanns, Burk­hard Ulrich, kommt zur Sitzprobe. Ein Maler bemalt das Unterfell. Eine Kollegin wird das Fell auftragen – dafür probieren wir eine neue Technik aus. Wir nutzen kein Kunstfell wie sonst. Wir schießen feine Kunststoffflocken auf das Pferd. So werden auch künstliche Bärte hergestellt, bei »Der Herr der Ringe« wurden damit die Hobbitfüße be­haart. Für uns ist das eine Premiere. Ich hoffe, es klappt!  <

Schauen Sie selbst, ob das Experiment mit dem Pferdefell gelingt


Jenseits der Oper Burkhard Ulrich, Tenor, über sein liebstes Hobby: Billardspielen  > Ich spiele sehr schlecht Billard – und wahnsinnig gern. Es kommt nicht darauf an, wie gut man spielt, sondern wie gut das Spiel ist, wie viel Spaß es macht. Ich liebe seine Ästhetik, die massiven Kugeln und die Konzentration, die es erfordert. Man ist sehr bei sich, und gleichzeitig ist es total kommunikativ. Beim Billard bin ich sehr abhängig von meinem Gegenüber: Gegen einen sehr guten Gegner spiele ich besser – und umgekehrt. Außerdem habe ich beim Billard Verlieren gelernt. Denn es ist im Prinzip egal, ob man gewinnt. Es gibt Tage, an denen ich ganz schlecht spiele und trotzdem ein tolles Spiel erlebe. Das hilft sogar in der Oper, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen: An manchen Abenden habe ich das Gefühl, ich habe etwas nicht gut um­ge­setzt, aber das Publikum ist trotzdem begeistert. Weil das Ganze stimmig war.  <

Erfahren Sie mehr über den charismatischen Tenor


Burkhard Ulrich in WOZ Z ECK  >  9


Opernwissen A — Z


Diesmal das M

Mi |ckey-Mo u |sing, das aus der Filmsprache – Verdoppelung eines musika­ lischen Effekts durch einen analogen szenischen Vorgang, zum Beispiel durch übertriebene Bewegungen im Rhythmus der Musik. Wird oft ab­ wertend gebraucht. Mug | ge, die – So nennen Musiker ihre frei- und nebenberuflichen Enga­ gements. Die Abkürzung stammt aus der Honorarordnung der DDR: »Musika­lisches gegen geringes Entgelt«.

mez|za vo|ce erklärt von Studienleiter und Solorepetitor ­Christopher White – wörtlich: mit halber Stimme. Rein anatomisch gese­ hen passiert bei mezza voce Folgendes: Der Sänger singt auf dünneren Vokalfalten, aber innerhalb des gleichen Reso­ nanzraums. Er setzt dazu überwiegend seine Kopfstimme ein, doch die Tonerzeugung hat weniger Intensität. Als ­Resultat ist der Klang weicher und süßer. Dieser Begriff ist nicht mit »messa di voce« zu verwechseln – das beschreibt eher eine Bewegung von mezza voce bis zur vollen Intensität des Tons und wieder zurück. Mezza voce wird selten aus­ drücklich vom Komponisten angefordert, sondern vom Künstler bewusst als Stilmittel eingesetzt, zum Beispiel an der Stelle »Tamino mein« in der ZAUBERFLÖTE. Hier ist Pamina endlich mit ihrem Prinzen vereinigt: ein­ intimer Moment, aber nicht triumphal. Dafür ist mezza voce perfekt geeignet.

Paminas Mezza-voce-Moment in unserem Spielplan  > 1


Rätselhaft Ihnen ist Oper kein Geheimnis? Dann schauen Sie doch mal, welches Werk sich hinter diesen Fragen verbirgt a) Also sprach der Religionsstifter – und ward Vorbild für den Herrn der Prüfungen b) Zur Not hilft auch dies c) Einlass nur nach eingehendem Check d) Idol des An­ fangs und des Endes e) Den kennt nun wirklich jeder! f) Hinter der richtigen versteckt sich kein Zonk g) Zweitwohnsitz des Weisheitspriesters h) Bauender Bund im Hintergrund i) So viele Damen, so viele Knaben

Tragen Sie die entsprechenden Buchstaben unten ein. [ Beispiel: An die erste Stelle kommt der erste Buchstabe der Antwort auf die Frage i ]

i1 d1 c2

a1 e4 a7 g1 c6 f3 h1 b2 e8 e6 c8 i3

Senden Sie das Lösungswort bis zum 9. 9. 18 an: libretto@deutscheoperberlin.de

Unter allen Einsendern verlosen wir zwei Eintrittskarten für DER BARBIER VON SEVILLA am 22. 9. in der Deutschen Oper Berlin. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung finden Sie im nächsten Heft.


Impressum Herausgeber Deutsche Oper Berlin – Stiftung Oper in Berlin Intendant Dietmar Schwarz Geschäftsführender Direktor Thomas Fehrle Konzept EST ErlerSkibbeTönsmann & Grauel Publishing GmbH / Redaktion Ralf Grauel; Jana Petersen, Hiltrud Bontrup, Martin Theis / Redaktion für die Deutsche Oper Berlin Jörg Königsdorf [verantwortlich] & Kirsten Hehmeyer & Marion Mair & Dramaturgie & Marketing / Gestaltung und Satz Johannes Erler [AD], Jens Schittenhelm, Yasemin Tabanoglu, Lina Stahnke Anzeigen und Vertrieb Nicole Sachse-Handke anzeigen@deutscheoperberlin.de Druck Druckerei Conrad Libretto erscheint zehn Mal pro Spielzeit Bestellung und Anregungen libretto@deutscheoperberlin.de Postanschrift Deutsche Oper Berlin Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin

Bildnachweis Cover Jonas Holthaus / Editorial Peter Badge / Vorgeschaut Jürgen Michalski / Drei Fragen André Rival / Gleich passiert’s Bettina Stöß / Neu hier? Ville Paul Paasimaa / Schon wieder hier? Claudia Klein / Was mich bewegt akg-images, Getty Images / Mein erstes Mal Hamed Gholizadeh / Kontra Eva Hartmann / Spielplan Bernd Uhlig / Pro Eva Hartmann / Mein Seelenort Ruth Tromboukis, Christoph Niemann [Illustration] / Hinter der Bühne Jonas Holthaus / Jenseits der Oper Max Zerrahn / Opernwissen Friederike Hantel Auf dem Cover Anne Lindemann aus der Abteilung für Bühnenplastik bereitet das Pferd für WOZZECK vor.

Wir danken unserem Spielzeitpartner, unserem Automobilpartner und unserem Blumenpartner.


M E I N E P L AY L I S T

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+ You Look Like Trouble / Lisa LeBlanc 3:46 + S.O.B. / Nathaniel Rateliff & The Night Sweats 4:08 + Such Great Heights / Joy Kills Sorrow 3:39 + Kalamazoo / The Show Ponies 3:12 + Jolene / Dolly Parton 2:42 + Bizness / Front Country 3:29 + The New Ground / Kristin Andreassen 3:35 + Fly Away / Yola Carter 4:22 + Pink and Blue / Phoebe Hunt 3:02 + Everything Changed / Lindsay Lou 4:04

Matthew Newlin, Tenor Ich nenne diese Playlist »Wege zu entkommen«, denn ich höre sie immer, wenn ich vor etwas flüchten will, etwa monotonen Tätigkeiten wie Aufräumen oder Sport. Manche Stücke führen mich in meine Heimat Illinois zurück, in Tage, an denen ich mit herunter­gelassenen Seitenfenstern durch die Gegend fuhr, meilenweit keine Stadt in Sicht. Ich mag Musik, die klingt, als käme sie aus einer anderen Zeit. Musik, die Geschichten erzählt und mich an glückliche Momente erinnert. Matthew Newlin singt in LA TRAVIATA  > 3

Sie wollen reinhören? Hier geht’s zur Spotify-Playlist mit dreißig Titeln


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