DETAIL 11.2023: Naturbaustoffe/ Natural Building Materials

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Bauen mit Strohballen, 6WDPSÁHKP XQG 0DVVLYKRO] Building with Straw Bales, Rammed Earth, Solid Wood

Naturmaterial zum Dämmen: Schilf, Hanf, Kork, Seegras Natural Materials for Insulation: Reed, Hemp, Cork, Seagrass

11.2023

Naturbaustoffe Natural Building Materials


JETZT ANMELDEN

Klima-Forum Architektur und Kreislaufwirtschaft Referent:innen

Julian Weyer (C.F. Møller, Aarhus, Dänemark) Margit Sichrovsky (LXSY Architekten, Berlin) Dirk E. Hebel (KIT-Fakultät für Architektur, Karlsruhe) Podiumsdiskussion unter anderem mit Dr. Thomas Dienes (USM, Münsingen, Schweiz)

Moderation

Sandra Hofmeister (Chefredaktion Detail, München)

Ort

9. November 2023 16.00 – 19.00 Uhr, anschließend Get-Together USM Showroom Hamburg, Esplanade 41, 20354 Hamburg Kostenlose Teilnahme vor Ort oder online*

detail.de/klimaforum-hamburg

sponsored by

* Fortbildungspunkte sind bei verschiedenen Architektenkammern angefragt

Hauptsponsor und Gastgeber Detail Klima-Forum 2023


Editorial

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Stroh, Lehm und andere natürliche Baumaterialien Straw, Clay, and Other Natural Building Materials

Damian Poffet

In rasantem Tempo hat der Holzbau in den letzten zehn Jahren das Bauwesen vielerorts erobert, auch in Metropolen ist er heute etabliert. Und mit dem Erfolgskurs der Holzbauweise rücken zunehmend auch andere natürliche Materialien stärker in den Fokus. Zum Beispiel Stroh, Kork oder Lehm, die durch ihre Ökobilanz überzeugen: Die Ressourcen sind oft lokal oder regional verfügbar, können kompostiert und am Ende ihres Lebenszyklus in den Stoffkreislauf rückgeführt werden. Zwar sind die Kosten für das Bauen mit Naturmaterialien nicht zwangsläufig günstig, doch ihre minimale graue Energie, der einfache Rückbau und die geringen Umweltschäden sprechen für sich. Unsere aktuellen Beispiele für die detaillierte Anwendung von Naturbaustoffen in dieser Ausgabe sind vielschichtig: Mit Holz aus nahegelegenen Wäldern, Lehm aus den Gruben der Region und Akustikplatten aus Kork setzen FAZ architectes für die Grundschule in Riaz bei Genf auf ein gesundes Raumklima. In Nänikon bei Zürich entwickelte Atelier Schmidt eine Strohballensiedlung mit 28 Wohneinheiten, die auf drei Häuserzeilen in Holzrahmenbauweise verteilt sind. Die 75 cm dicke Dämmschicht aus Stroh ist hinter den Putzoberflächen verborgen, ihr Wärmeduchgangskoeffizient vergleichbar mit dem von Steinwolle. Und das, obwohl Stroh ein Abfallprodukt der Landwirtschaft ist. Die Vielfalt und die Eigenschaften pflanzlicher Dämmstoffe, zu denen auch Hanf und Schilf, Jute oder Zellulose gehören, stellt Ihnen Bettina Rühm in ihrem Technik-Beitrag im Überblick dar (Seite 80). Auch selbstbewusste Bauherren pochen zunehmend auf gesunde und ökologische Materialien, wie die Baugruppe der Wohnsiedlung Auenweide von Einzueins Architektur in Niederösterreich. Vielleicht ist das der Anfang für eine Entwicklung, die sich in Zukunft durchsetzen wird.

In the last decade, timber construction has rapidly gained ground in the building industry, becoming common even in metropolitan areas. As building with wood becomes more popular, interest is growing in other eco-friendly natural materials, like straw, cork, and clay. These resources are often locally available and can be composted and reintegrated into the material cycle once their lifecycle ends. Although building with natural materials may not always be the cheapest option, their low grey energy consumption, ease of deconstruction, and minimal environmental footprint make a compelling argument in their favour. In this issue, we present exemplary projects that highlight the extensive use of natural building materials. Using timber sourced from local forests, clay from regional clay pits, and cork acoustic panels, FAZ architectes prioritized the creation of a healthy indoor environment at a primary school in Riaz near Geneva. Meanwhile, in Nänikon near Zurich, Atelier Schmidt

Sandra Hofmeister zeditors@detail.de

Vorfertigung mit Holz und Stroh: Der Schweizer Architekt Paul Schmidt erläutert im Interview seine Erfahrungen mit der Bauweise (Seite 76).

Prefabrication with wood and straw: Swiss architect Paul Schmidt shares his experiences with this construction method in our interview (page 76).

adopted straw bale architecture for a housing estate consisting of 28 units distributed across three rows, all in timber frame construction. The 75 cm thick straw insulation layer is concealed beneath the plaster surfaces, and is comparable to the thermal conductivity of rock wool, despite being an agricultural byproduct. An in-depth exploration of the diversity and properties of plant-based insulating materials, such as hemp, reed, jute, and cellulose, is provided in our Technology feature by Bettina Rühm (page 78). Ever more bold developers are embracing the use of natural and health-conscious materials in their projects, like the Auenweide housing estate by Einzueins Architektur in Lower Austria. Perhaps this marks the start of a trend that will shape the future.


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Inhalt Contents

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Editorial

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Impressum Imprint

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Projektbeteiligte & Hersteller Project Teams & Suppliers

Philip Heckhausen

116 Contributors

Für ein Schweizer Wohnhaus planten Meier Unger eine Holzkonstruktion, die ohne Folien, Klebstoffe, Schrauben und Nägel auskommt.

Meier Unger designed this home in Switzerland with a timber structure devoid of foils, adhesives, screws, or nails.

Magazin Reports

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Jakob Schoof Kulturzentrum in Lothringen Cultural Centre in Lorraine

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Heide Wessely Vltavská-Unterführung in Prag Vltavská Underpass in Prague

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Auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks in Lothringen entstand ein neues Kulturzentrum von K Architectures. Es bildet den Auftakt für ein neues Stadtviertel.

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A new cultural centre by K Architectures was built on the site of a former steelworks in Lorraine, marking the start of a new urban quarter.

Philipp Eversmann Research Ultraleichte Holzbaustrukturen Ultra-Light Wooden Structures Klima-Forum in Hamburg Wege in die Kreislaufwirtschaft

Produkte & Referenzen Products & References 94

Guillaume Amat

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Interview Lamia Messari-Becker Wie schaffen wir die Bauwende? How Do We Shift to Sustainable Construction?

Roland Pawlitschko Wie der Lehmbau massentauglich wird How Clay Construction is Becoming Suitable for Large-scale Use Nachhaltiges Bauen, Holzbau Sustainable Building, Timber Construction

106 Interiors, Beleuchtung Interiors, Lighting 112 Erschließung, Gebäudeautomation Building Access, Building Automation


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Naturbaustoffe Natural Building Materials

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Ergänzende Fotos, Pläne, Podcasts und Projekte zu dieser Ausgabe haben wir auf unserer Website für Sie zusammengestellt. Discover more photos, plans, podcasts, and projects that complement this issue on our website. detail.de/11-2023

FAZ architectes incorporated timber from nearby forests and clay from regional clay pits into the design of this primary school in the canton of Fribourg.

Dokumentation Documentation 30

Kinderkrippe Palais de l’Alma in Paris (FR) Daycare Centre Palais de l’Alma in Paris (FR) Atelier Régis Roudil 38

Alterswohnsitz bei Bern (CH) Senior Residence near Bern (CH) Meier Unger 44

Grundschule Riaz im Kanton Freiburg (CH) Riaz Primary School near Fribourg (CH) FAZ architectes 52

Wohnanlage Auenweide bei Wien (AT) Housing Complex Auenweide near Vienna (AT) einszueins architektur 60

Institut für Bienenkunde in Stuttgart (DE) Institute for Bee Science in Stuttgart (DE) Lanz Schwager Architekten 68

Strohballenhäuser bei Zürich (CH) Straw Bale Houses near Zurich (CH) Atelier Schmidt

Technik Technology Paola Corsini

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In ihrer Grundschule im Kanton Freiburg kombinieren FAZ architectes Holz aus heimischen Wäldern mit Lehm aus Gruben der Region.

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Bettina Rühm Wärmeschutz aus der Natur Nature-based Thermal Protection


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Magazin Reports

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Lamia Messari-Becker forscht an der Universität Siegen zu Nachhaltigkeit im Bauwesen und ist als Politikberaterin in verschiedenen Gremien tätig. Sie hat zahlreiche Vorschläge, wie der Bausektor auf den Klimawandel reagieren kann. Lamia Messari-Becker addresses sustainability in construction at the University of Siegen and serves as a policy advisor on various committees. She offers numerous insights into how the construction industry can address climate change.

Lucas van der Wee

Interview: Julia Liese

Wie schaffen wir die Bauwende? How Do We Shift to Sustainable Construction?

W

W

Nehmen wir die Kreislaufwirtschaft. Welche politischen Vorgaben sind notwendig, damit Baustoffe und Bauteile wiederverwendet werden?

What about the circular economy and policies for reusing building materials? Using resource passports that track a building’s material usage

as muss sich ändern, damit wir die Bauwende schaffen? Die kurze Antwort lautet: Wir müssen unseren Umgang mit allen Ressourcen ändern, also mit Fläche, mit Materialien, mit Rohstoffen, mit Energie und natürlich auch mit Geld. Dazu braucht es die Förderung von Innovation und Forschung, aber vor allem umfassende politische Reformen.

hat changes are needed to make the construction industry more sustainable? The short answer: We need to change how we manage all our resources, including space, building materials, raw materials, energy, and, of course, money. Achieving this not only requires strong support for innovation and research but above all comprehensive policy changes.


Interview Lamia Messari-Becker

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Grundsätzlich halte ich einen Ressourcenpass für sinnvoll, der sowohl den Rohstoffverbrauch als auch die CO2-Emissionen eines Gebäudes im gesamten Lebenszyklus erfasst. Ich bin nicht dafür, dass man sofort Grenzwerte definiert. Besser wäre es, innovative Ideen zu fördern, die jetzt schon im Bausektor existieren. Es gibt ja schon Gebäude, die im gesamten Lebenszyklus mehr Energie produzieren als sie brauchen, oder Bauwerke, die zu 100 % recyclingfähig oder klimaneutral sind. Außerdem könnte ich mir die Einführung einer Rückbaugenehmigung vorstellen. Das heißt: Jeder, der heute Neues baut, muss darlegen, wie man das Gebaute künftig kreislauffähig umnutzen oder weiterentwickeln kann.

Beispiel Kreislaufwirtschaft: Das Bürogebäude in Delft von Cepezed lässt sich in seine einzelnen Bauteile zerlegen. Circular economy: The office building in Delft by Cepezed is designed to be dismantled into individual parts for reuse.

cepezed

Sanierungsbedürftige Gebäude werden häufig abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Wie können wir erreichen, dass mehr umgenutzt und umgebaut wird? Indem wir das Baurecht reformieren. Wir brauchen ein Umbaurecht. Aktuell beginnen die Probleme schon bei der Nutzung, die im Bebauungsplan definiert ist. Deswegen muss die Gesetzgebung hier flexibler werden, sodass aus einem Hotel ein Studentenwohnheim werden kann oder aus einem Gewerbekomplex eine Schule. Darüber hinaus brauchen wir eine Reform der technischen und rechtlichen Vorgaben. Aktuell muss ein Umbau fast dieselben Vorgaben hinsichtlich Wärme-, Schall- und Brandschutz erfüllen wie ein Neubau. Es müsste jedoch möglich sein, das Vorhandene mit weniger Aufwand weiterzunutzen. Im Moment haben wir mehr als 3800 baurelevante Normen. Unser Baurecht und der ganze Koloss drumherum ist mehr als 50 Jahre alt. Daher stellt sich die dringende Frage, wie das Baurecht der Zukunft aussehen soll.

and carbon emissions makes sense to me. I don’t think we should impose strict limits right away. Instead, we should encourage and nurture the innovative ideas already present in the construction sector. For instance, some buildings generate surplus energy throughout their lifecycle, while others are fully recyclable or climate neutral. I could also imagine introducing a permit for dismantling that would require anyone constructing a new building to outline how it could eventually be reused or redeveloped sustainably.

Judith Schmitz

Auch der Flächenverbrauch in Deutschland ist ein großes Problem. Gleichzeitig sollen 400 000 neue Wohnungen gebaut werden. Wie lösen wir dieses Dilemma? Mein Ansatz ist das Gebot „Innen- vor Außenentwicklung”. Aufstockungen und Ergänzungen im Bestand schaffen Wohnraum, ohne viel mehr Fläche zu verbrauchen. Bei der Platensiedlung in Frankfurt am Main etwa hat man allein durch Aufstockung und ein paar Kopfbauten mehr als 600 zusätzliche Wohnungen geschaffen. Ist das Potenzial der Nachverdichtung ausgeschöpft, wird man auch neu bauen müssen. Aber einfach irgendwo auf der grünen Wiese ohne Infrastruktur zu bauen, führt nur dazu, dass die Leute sich ins Auto setzen und in die Stadt hineinfahren müssen, um zu arbeiten oder einzukaufen. Das heißt, wir verschieben die Emissionen oder den Ressourcen-

How can we increase the repurposing and conversion of existing buildings instead of the common practice of demolishing and replacing them? We need to overhaul construction regulations and enact laws specifically focused on building renovation. Currently, the challenges already begin with the designated use defined in the development plan. The legislation needs to be more flexible so that you can turn a hotel into a dormitory or a housing complex into a school. Moreover, we need to reform technical standards so that conversions have less stringent requirements.

Lamia MessariBecker Die promovierte Bauingenieurin ist Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen. Zuvor war sie Leiterin und Partnerin in einem Ingenieurbüro. Als Klimaexpertin ist sie in verschiedenen Gremien tätig, unter anderem im Expertenkreis Zukunft Bau, im Zukunftsrat nachhaltige Entwicklung Rhein land-Pfalz sowie im Club of Rome.

The professor for Building Technology and Building Physics at University of Siegen holds a PhD in civil engineering and was partner and director of an engineering firm. She is a key climate expert in committees like Germany’s Expert Panel on Future Construction, Sustainable Development Council of RheinlandPfalz, and the Club of Rome.


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Magazin Reports

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Currently, conversions must meet the same specifications as new buildings for thermal insulation, soundproofing, and fire protection. But it should be simpler to adapt and repurpose existing structures. We currently have over 3,800 building regulations and directives. Our outdated building code and its cumbersome bureaucracy have been around for over 50 years. It’s urgent that we envision a more forward-focused code.

Im Hinblick auf die graue Energie ist Beton ein problematischer Baustoff. Wie wäre es, wenn man nur noch mit Lehm, Holz und Stroh baut? Holz ist ein wunderbares Baumaterial mit guter Ökobilanz.

Space utilization is another major challenge in Germany, especially with the need to construct 400,000 new apartments. How do we resolve this challenge? My guiding principle is “improve the inside before the outside.” Adding extra levels and extensions can create more living space without significantly expanding a building’s footprint. For instance, at the Platensiedlung estate in Frankfurt am Main, over 670 additional apartments were created simply by adding new stories and a couple of end buildings. Once the potential for densification is exhausted, we can turn to new construction. But merely building on greenfield sites without sufficient infrastructure will mean that people will have to drive into the city to work or shop. In other words, it shifts emissions and resource consumption from the building to the streets. Beispiel NachverdichLikewise, if buildings are exclusively detung: Durch Aufstosigned for heating efficiency, adding more ckung und Ergänzung entstanden in der materials and technology to meet strinFrankfurter Platengent energy-efficiency standards merely siedlung 688 neue Wohnungen. transfers emissions from the operational phase to the construction phase. A more Urban densification: At the Platensiedlung balanced approach is essential.

Stefan Forster Architekten

verbrauch vom Gebäude auf die Straße. Das Gleiche tun wir, wenn wir ein Gebäude planen und den Fokus nur auf die Heizung legen. Wir schaffen hohe, energieeffiziente Standards, indem wir sehr viele Materialien und sehr viel Technik einbauen. Damit verschieben wir die Emissionen vom Gebäudebetrieb in die Herstellung. Das zeigt, dass wir ganzheitlicher und vernetzter denken müssen.

Holzhäuser können allerdings im Sommer Kühlenergie erfordern, die energetisch betrachtet viermal aufwendiger herzustellen ist als Heizenergie. Ich glaube, dass man die Materialien differenzierter betrachten muss. Auch Beton hat nicht nur Nachteile wie die CO2-intensive Zementherstellung, sondern auch Vorteile, zum Beispiel Tragfähigkeit, Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit. Daher ist meine Position dazu, dass wir alle Materialien brauchen: Beton, Stahl, Holz, Lehm, Mauerwerk, Ziegel, Glas, Kunststoff. In dieser Vielfalt liegt für mich persönlich eine Stärke, nämlich für die jeweilige Aufgabe die passenden Materialkombinationen und Bauweisen zu wählen. Klar ist, dass alle Materialien in puncto Nachhaltigkeit besser werden müssen. Beim Baustoff Beton beispielsweise erwarte ich mehr Recyclingfähigkeit und Materialeffizienz, beim Holz eine nachhaltige Forstwirtschaft. Aber die Diskussion sollte nicht nur Baustoffe, sondern auch zukunftsfähige Bauweisen erfassen, die reversibel und erweiterbar sind. Ob ein Gebäude aus Beton oder Holz gebaut wird, entscheidet letztlich der Auftraggeber. Wie können Architekten aktiv zu einer positiven Klimaentwicklung beitragen? Durch ihre Beratung haben Planerinnen durchaus großen Einfluss. Meine Erfahrung zeigt, dass es immer wieder Bauherren gibt, die bereit sind, neue Wege zu gehen und in nachhaltige Lösungen zu investieren. Ich bin aber auch der Meinung, dass die Auftragsvergabe der öffentlichen Hand gemäß Nachhaltigkeitskriterien erfolgen sollte. Nach dem

in Frankfurt, 688 new apartments were created by adding extra floors and extensions to existing buildings.

Concrete’s grey energy impact is concerning. How about building only with clay, wood, and straw? Wood is an excellent building material with a positive ecological footprint and good insulation properties. However, timber buildings may require cooling in summer, which is four times more energy-intensive than heating. We must adopt a nuanced

„Unser Baurecht und der ganze Koloss drumherum ist mehr als 50 Jahre alt. Daher stellt sich die dringende Frage, wie das Baurecht der Zukunft aussehen soll.“ “Our outdated building code and its cumbersome bureaucracy have been around for over 50 years. It’s urgent that we envision a more forward-focused code.”


Edition ∂

Grüne Fassaden

lzbau

mmodule

ß fmann

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Bauen mit

Laubholz

Nicole Pfoser

Konrad Merz Anne Niemann Stefan Torno

∂ Praxis

∂ Praxis

Brandschutz

Treppen

Thilo A. Hoffmann Th

Christian Peter Christine Peter Daniel Reisch Katinka Temme

∂ Praxis

∂ Praxis

DETAIL Praxis

Grüne Fassaden Bauen mit Laubholz Holzbau Raummodule Brandschutz Treppen

detail.de/detail-praxis


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Dokumentation Documentation

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Strohballenhäuser bei Zürich Straw Bale Houses near Zurich Atelier Schmidt

TGA-Planung Services engineering: Klinova

Lageplan Maßstab 1:5000

Site plan scale 1:5000

Holzbau Timber construction: Zaugg

Beat Brechbühl

Tragwerksplanung Structural engineering: B3 Gruppe

Als Naturprodukt mit hervorragenden Dämmeigenschaften wird Stroh zunehmend als Baustoff eingesetzt, so auch bei der Wohnanlage in Nänikon, einem Dorf in der Nähe des Greifensees bei Zürich. Die Vorteile von Stroh liegen auf der Hand: Das Abfallprodukt der Landwirtschaft ist praktisch überall verfügbar, kostengünstig und lässt sich problemlos recyceln. Der Wärmedurchgangskoeffizient ist vergleichbar mit dem von Steinwolle, wobei Stroh deutlich preiswerter ist. Die Schweizer Architekten Werner und Paul Schmidt haben sich mit ihrem Atelier auf den Strohballenbau spezialisiert und bereits 60 Strohhäuser errichtet. Die Wohnanlage in Nänikon ist ihr bisher größtes Projekt. An den Auftrag kamen sie über einen kleinen privaten Wettbewerb der Firma Bombasei, die ihren

Straw is a natural product that displays excellent insulating properties. It is increasingly used as construction material, such as in the case of the residential development in Nänikon, a village near Greifensee in the canton of Zurich. Straw possesses obvious advantages: It is a residual agricultural product and practically available everywhere. It is cost-efficient and permits recycling without difficulty. The thermal transmission coefficient is comparable to mineral wool, while straw is significantly less expensive. The Swiss architects Werner and Paul Schmidt and their office are specialised in building with straw bale and already completed 60 houses using straw as a construction material. The Nänikon residential development is their largest project to date. They received the commission through a small private competi-


Atelier Schmidt

Standort in Nänikon vor mehreren Jahren aufgegeben hatte und das Areal in ein Wohnquartier verwandeln wollte. Das Thema Nachhaltigkeit war den Bauherren dabei ein großes Anliegen. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände mitten im Dorf entstand ein durchmischtes Wohnquartier mit 28 Wohneinheiten. Aufgeteilt auf drei Gebäudezeilen, umschließen sie einen T-förmigen Hof, der zum einen der Erschließung dient und zum anderen als Gemeinschaftsraum und Treffpunkt fungiert. Aneinandergereihte Satteldächer verleihen dem Gebäudekomplex eine gewisse Kleinteiligkeit und fügen sich gut in die dörfliche Struktur ein. Um die vom Bauherrn gewünschte sozial und altersmäßig gemischte Bewohnerschaft zu erreichen, haben die Planer ein differenziertes Wohnangebot geschaffen. Neben

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tion advertised by the Bombasei company. The company closed their facility in Nänikon a number of years ago and intended to transform the site into a residential quarter. The topic of sustainability was of significant importance to the clients. The result is a residential development with 28 housing units of mixed types on the former factory site in the village centre. Units are distributed across three longitudinal building volumes that circumscribe a courtyard, T-shaped in plan. It accesses the apartments and serves as a community and meeting place for residents. Rows of pitched roofs provide the building complex with a smallscale appeal, well integrated in the village context. In order to achieve the mix required by the clients in terms of social aspects and age distribution, the planners proposed a differentiated range


Dokumentation Documentation

sechs Reihenhäusern gibt es Etagen- und Maisonettewohnungen in verschiedenen Größen – vom kleinen 1,5-Zimmer-Apartment für Singles bis zur 5,5-Zimmer-Familienwohnung. Dabei werden elf Wohneinheiten vom Bauherrn vermietet, die restlichen sind Eigentumswohnungen. Von außen ist der natürliche Dämmstoff nicht sichtbar, die 75 cm dicken Strohballen verbergen sich hinter einem mehrschichtigen Putz. Auffällig sind lediglich die besonders tiefen Tür- und Fensterlaibungen. Ursprünglich hatten die Architekten die Strohballen in tragender Funktion geplant, doch die erforderlichen Nachweise hätten zu viel Zeit in Anspruch genommen. Daher fiel die Entscheidung auf eine Holzrahmenkonstruktion, die mit Strohballen ausgefacht ist. Auch im Dach und Boden kam Stroh als Dämmung zum Einsatz. Insgesamt wurden 420 t des Naturmaterials verbaut, das entspricht der Ernte von 105 ha Getreide. Durch die gewählte Konstruktion war eine

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of housing options. Aside from six terraced house units, flats and multi-storey apartments in different sizes are available, ranging from small 1.5 room apartments for singles to 5.5 room apartments for families. Of these, eleven units are offered by the client for rent, while the others are owner-occupied. Viewed from the exterior, the natural insulation material remains invisible. The 75 cm thick straw bale elements are concealed by multiple render layers. Only the deep door and window reveals make this thickness apparent. Originally, the architects intended to use straw bale for load bearing purposes. However, the required verification process would have been too time consuming. As a result, the decision was made to create a timber frame structure infilled with straw bale. Straw was also used as insulation material in the roof construction and beneath the floors. Altogether, the complex contains 420 t of the natural material, which corresponds to a grain harvest on a 105 ha field. The selected construc-

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Damian Poffet

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Fertigstellung Completion Beheizte Fläche Heated floor area

2020 3232 m 2

W/m 2K U-Werte U values — Fassade 0,07 Facade — Fenster 0,90 Windows — Dach 0,07 Roof — Boden 0,07 gegen Keller Floor above basement — Durchschnitt 0,28 Average

Photovoltaikanlage Photovoltaic array — Fläche 484,4 m² Area — Leistung 78,6 kWp Power output — Stromertrag 87 662 kWh/a Electricity yield Heiztechnik Heating technology Luft-Wasser-Wärmepumpe Air-water heat pump Primärenergiebedarf Primary energy demand 9,9 kWh/m 2a

Damian Poffet

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Atelier Schmidt

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Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:500 1 3,5-ZimmerWohnung (73 m 2) 2 1,5-ZimmerWohnung (36 m 2) 3 5,5-Zimmer-Reihenhaus (137 m 2)

4 5,5-ZimmerWohnung (109 m 2) 5 2,5-ZimmerMaisonetteWohnung (69 m 2) 6 Müllraum 7 Zufahrt Tiefgarage

Sections • Floor plans scale 1:500 1 3.5 room apartment (73 m 2) 2 1.5 room apartment (36 m 2) 3 5.5 room terraced house unit (137 m 2)

4 5.5 room apartment (109 m 2) 5 2.5 room multistorey apartment (69 m 2) 6 Waste room 7 Below grade parking ramp

Dachgeschoss Top floor

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2. Obergeschoss Second floor

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Erdgeschoss Ground floor

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Dokumentation Documentation

zügige Bauweise möglich. 68 geschosshohe Module von 6,28 m Länge wurden im Werk vorgefertigt und kamen fertig verputzt und inklusive Elektroleitungen auf die Baustelle. Die Modulstöße sind außen mit Leisten abgedeckt. Die Montage dauerte lediglich fünf Wochen pro Mehrfamilienhaus, insgesamt vergingen vom Abbruch des Fabrikgebäudes bis zum Einzug der Bewohner 16 Monate. Mit ihren dicken Strohwänden erreicht die Wohnanlage Passivhausstandard, zusätzlich produziert die Photovoltaikanlage auf den Dächern Strom, der 40 % des Eigenverbrauchs deckt. Auch ein potenzieller Rückbau wurde mitgedacht. Es gibt keine verleimten Sondermaterialien und Verklebungen; die Konstruktion lässt sich zerlegen und das Material in großen Teilen recyceln oder wiederverwenden. Der Einsatz von Beton beschränkt sich auf die notwendigen Bauteile von Tiefgarage und Treppenhaus. JL

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tion type enabled the quick completion of the buildings. 68 storey height modules each 6.28 m in length were prefabricated in the workshop and delivered to the construction site complete with exterior render and electrical lines. Module joints are concealed by cover bars on the exterior. Assembly took only five weeks per multifamily building. Altogether, 16 months passed from the demolition of the old factory building to the first residents moving in. Due to the thick straw walls, the housing complex meets passive house standards. In addition, the photovoltaic system on the roof produces power that covers 40 % of in-house demands. Potential reversibility is part of the design concept. Since adhesive bonding and related components were omitted, the structure permits disassembly and materials can be recycled or reused to a major degree. Concrete is only found in the construction components required for the below grade parking garage and the stairwell. JL

Während sich die Häuser zur Eingangsseite hin geschlossen zeigen, öffnen sie sich mit großzügigen Verglasungen zur Gartenseite.

Beat Brechbühl

On the entrance side, the buildings display a closed impression. Facing the garden, they appear open and feature generous glazing.


Atelier Schmidt

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4 Schnitt Maßstab 1:20

Section scale 1:20

1 Entwässerungsrinne Edelstahl verzinkt Dämmung Steinwolle 60 mm 2 Wohnungstrennwand: Sumpfkalkputz 15 mm Gipsfaserplatte 15 mm Brettsperrholz 100 mm Dämmung Steinwolle 60 mm Brettsperrholz 100 mm Gipsfaserplatte 15 mm Sumpfkalkputz 15 mm 3 Dachaufbau: PV-Modul / Warmwasserkollektor Lattung 40 mm Konterlattung 60/100 mm Unterdachbahn Holzfaserplatte 16 mm Sparren Brettschichtholz 80/760 mm dazwischen Wärmedämmung Strohballen Brettsperrholz 60 mm 4 Deckenaufbau: Parkett 15 mm Heizestrich 75 mm Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung 30 mm Schüttung Splitt 90 mm Brettsperrholz 220 m 5 Fassadenaufbau siehe S. 72 6 Abdeckleiste Fichte 7 Sonnenschutz 8 Fenster: Dreifachverglasung in Rahmen Fichte 9 Fensterbrett Spanplatte mit Buche furniert 19 mm 10 Regal Spanplatte mit Buche furniert 19 mm

1 galvanised stainless steel gutter 60 mm mineral wool insulation 2 apartment party wall: 15 mm swamp lime render 15 mm gypsum fibre board 100 mm cross laminated timber panel 60 mm mineral wool insulation 100 mm cross laminated timber panel 15 mm gypsum fibre board 15 swamp lime render 3 roof construction: PV module / hot water collector 40 mm battens 60/100 mm counterbattens sarking layer 16 mm wood fibre panel 80/760 mm glued laminated timber rafters inlaid straw bale thermal insulation 60 mm cross laminated timber 4 ceiling construction: 15 mm parquet 75 mm heating screed PE foil separation layer 30 mm impact soundproofing 90 mm crushed stone fill 220 mm cross laminated timber 5 facade construction see p. 72 6 spruce cover bar 7 sun protection 8 window: triple glazing in spruce frame 9 19 mm window sill, particle board with beech veneer 10 19 mm shelving, particle board with beech veneer

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Produkte & Referenzen Products & References

Zirkuläre Holzbausteine Circular Timber Building Blocks In Frankfurt entsteht ein mehrgeschossiges Wohnhaus mit Massivholzwänden aus den modularen Holzelementen von Triqbriq. Das Holzbausystem besteht aus legoartigen Stapelblöcken, die mithilfe von Buchenholzdübeln miteinander verriegelt werden. Der Rohbau des Wohnhauses konnte im Juli 2023 innerhalb von sechs Arbeitstagen fertiggestellt werden. Die Holzbausteine gibt es in drei Stärken: 16, 25 und 30 cm. Die Längen variieren jeweils in jedem System. Ein U-Wert von 0,24 W/(m2K) lässt sich

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bei der größten Wandstärke WS 30 mit einer zusätzlichen Schicht von etwa 60 mm Holzfaserdämmung erreichen, bei der geringsten Dicke WS 16 sind für den denselben Wert 110 mm nötig. Die Triqbriq-Elemente sind bauaufsichtlich zugelassen und bestehen aus unbehandeltem Nadelholz aus regionalen Wäldern, insbesondere auch Kalamitätsholz – also etwa Schwachholz, Sturmholz, Käferholz und Kernholz. Auch rückläufiges Bauholz lässt sich verarbeiten. Am Ende der Nutzungsphase eines Gebäudes können die Holzbausteine vollständig wiederverwendet werden.

ztriqbriq.de

A multi-storey residential building with solid wood walls made of Triqbriq’s modular wood elements is being built in Frankfurt. The timber construction system consists of Lego-like stacking blocks that are locked together using beech wood dowels. The shell of the residential building was completed in just six working days in July 2023. The timber building blocks are available in three thicknesses: 16, 25 and 30 cm. The lengths vary in each system. A U-value of 0.24 W/(m 2K) can be

Bogendach mit Photovoltaik Arched Roof with a Photovoltaic System

Kurt Hoerbst

Auch auf gebogenen Dächern lassen sich PV-Anlagen installieren: Das zeigen die Bauten des Unternehmens RSF Elektronik im oberösterreichischen Tarsdorf. Bei den Bauten seines Firmensitzes setzt der Hersteller von Längenmessgeräten auf Bogendachelemente von Peneder. Zuletzt entstand eine neue Logistikhalle, die wiederum mit den gebogenen StahlblechSchalen in zweischaliger, wärmegedämmter Ausführung überdacht wurde. Durch die weitgehend freitragende Konstruktion bleibt darunter viel Raum für die Klimatechnik. Nicht nur auf

achieved for the largest wall thickness, WS 30, with an additional layer of around 60 mm of wood fibre insulation, while 110 mm is required for the same value with the smallest thickness, WS 16. The Triqbriq elements are approved by the building authorities and are made of untreated coniferous wood from regional forests, especially calamity wood – for example, weak wood, storm wood, beetle wood and heartwood. Reclaimed construction timber can also be processed. At the end of a building’s useful life, the wooden building blocks can be fully reused.

dem Neubau, sondern auch auf den Bestandsgebäuden ließ das Unternehmen anschließend PV-Anlagen montieren, deren Unterkonstruktion der Bogenform des Daches folgt. Möglich wird das durch höhenverstellbare Halter aus nichtrostenden Blechen. Daran lassen sich die Aluminiumprofile befestigen, an die schließlich die PV-Paneele montiert werden können. Die Unterkonstruktion liefert Peneder zusammen mit den Bogendachelementen, sie lässt sich aber auch zu einem späteren Zeitpunkt ordern.

zpeneder.com

PV systems can also be installed on arched roofs – as demonstrated by the buildings of RSF Elektronik in Tarsdorf, Upper Austria. For the buildings at its headquarters site, the manufacturer of length gauges opted for arched roof elements from Peneder. Most recently a new logistics hall was built, which in turn was roofed with curved sheet-steel shells in a doubleshell, thermally-insulated design. The largely self-supporting design leaves plenty of space underneath for the air-conditioning

technology. The company then had PV systems installed not only on the new building, but also on the existing buildings, with the substructure following the arched shape of the roof. This is made possible by height-adjustable holders made of stainless sheet metal. The aluminium profiles can be attached to these, onto which the PV panels can then be mounted. Peneder supplies the substructure together with the arched roof elements, but it can also be ordered at a later date.


Nachhaltiges Bauen, Holzbau Sustainable Building, Timber Construction

Zementfreier Betonstein Cement-Free Concrete Block Die Sichtseite – oder Vorsatzschicht – des Eco-Terra-Betonsteins von Metten Stein + Design ist bereits seit einigen Jahren zementfrei. Nun folgt auch das Innere, also der Kernbeton. Mit dem kompletten Ersatz des Zements durch ein alkalisch aktiviertes Bindemittel wird der Stein zum Eco-Terra Zero. Das alternative Bindemittel sorgt laut dem Unternehmen bei einer Steindicke von 8 cm für 75 % weniger CO2-Emissionen bei der Produktion. Belastbarkeit und Lebensdauer sollen dabei der von herkömmli-

The visible side – or facing layer – of the Eco-Terra concrete block from Metten Stein + Design has been cement-free for several years. Now the inside, that is, the core concrete, will also be cement-free. With the complete replacement of cement with an alkaline activated binder, the stone becomes the Eco-Terra Zero. According to the company, the alternative binder leads to 75 % less CO2 during production with a stone thickness of 8 cm, while the load-bearing capacity and service life correspond to those of conventional concrete blocks. According the company,

chen Betonsteinen entsprechen. Äußerlich lasse sich das Produkt nicht von einem regulären Betonstein unterscheiden, so das Unternehmen. Zudem punktet Eco-Terra Zero mit seiner hohen Farbbeständigkeit. Der Stein lässt sich leicht reinigen und ist recycelbar, wobei im Kernbeton bereits wiederverwendetes Material eingesetzt wird. In Ergänzung mit dem System Aqua sind die befestigten Flächen auch versickerungsfähig.

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externally the product cannot be distinguished from a regular concrete block. Eco-Terra Zero also boasts high colour fastness. The stone is easy to clean and recyclable, with recycled material also used in the core concrete. Together with the Aqua system, paved areas can also be waterpermeable.

Lehmverputzte Flächenheizung Clay-Plastered Surface Heating Die Wand- und Deckenheizungselemente Naturbo Therm sind Teil des Lehmputz-Trockenbausystems von Naturbo. Die Sandwichplatten bestehen im Kern aus einer 17 mm dicken Holzweichfaserplatte, in die ein Mehrschichtverbundrohr mit einem Durchmesser von 11,6 mm eingelegt wird. Raumseitig ist das Element mit 10 mm starkem, glasfaserarmiertem Lehmputz versehen, zur Wand hin beträgt die Dicke des Lehmputzes 3 mm. Je nach Untergrund können die Platten auf das Trägermaterial geschraubt oder mit Lehmkleber befestigt werden. Die Elemente

znaturbo.de

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lassen sich am zentralen Heizsystem anschließen, können aber auch mit kaltem Wasser beschickt werden und so zur Kühlung des Raums im Sommer beitragen. Das Baukastensystem umfasst End- und Zwischenplatten in verschiedenen Höhen, die sich im Raster von 62,5 cm fugenversetzt montieren lassen. Über die Endplatten wird das Wasser in die Flächenheizung einund ausgeführt. Bis zu acht Platten mit einer Rohrlänge bis zu 60 m lassen sich in Reihe schalten.

Naturbo Therm wall and ceiling heating elements are part of Naturbo’s clay plaster dry construction system. The core of the sandwich panels consists of a 17 mm thick soft wood fibre panels, into which a multilayer composite tube with a diameter of 11.6 mm is inserted. On the room side, the element is covered with 10 mm thick, fibreglass-reinforced clay plaster, and towards the wall, the thickness of the clay plaster is 3 mm. Depending on the substrate, the panels can be screwed to the substrate or fixed

with clay adhesive. The elements can be connected to the central heating system, but can also be fed with cold water, helping to cool the room in the summer. The modular system includes end and intermediate panels in various heights, which can be installed with a joint offset in a 62.5 cm grid. Water enters and exits the panel heating via the end panels, and up to 8 panels with a pipe length of up to 60 m can be connected in a row.


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Impressum Imprint

Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details ISSN 2627-2598 DETAIL Business Information GmbH Messerschmittstraße 4, 80992 München Munich, Germany Tel. +49 (0)89 381620-0 Fax: +49 (89) 381620-877 detail.de Postanschrift Postal Address: Postfach PO Box: 500205, 80972 München Munich, Germany Geschäftsführung Managing Director: Dr. Jürgen Wolf, Markus Wolf Redaktion Editorial: Tel. +49 (0)89 381620-866 redaktion@detail.de editors@detail.de einsendungen@detail.de submissions@detail.de Dr. Sandra Hofmeister (Chefredakteurin Editor-in-Chief, V. i. S. d. P., SaH), Jakob Schoof (stellvertretender Chefredakteur Deputy Editor-inChief, JS), Sabine Drey (SD), Nora Good (NG), Valentina Grossmann, Claudia Hildner (CHI), Frank Kaltenbach (FK), Heike Kappelt (HK), Julia Liese (JL), Peter Popp (PP), Edith Walter (EW), Heide Wessely (HW), Barbara Zettel (BZ), Martina Zwack (MZ), Julia Voitl (Praktikantin Intern), Luca Fober, Tim Petersen, Marlene Schwemer (Werkstudierende Student Trainees) Assistenz Editorial Assistants: Jasmin Rankl, Laura Traub Produkte & Referenzen Products & References: produkte@detail.de products@detail.de Gestaltung Design: strobo B M (Matthias Friederich, Julian von Klier, Monnier Ostermair) München Munich, Germany CAD-Zeichnungen CAD-Drawings: Dejanira Ornelas Bitterer, Marion Griese, Barbara Kissinger, Martin Hämmel; Rana Aminian, Ralph Donhauser (Freie Mitarbeit Freelance Contributors) Herstellung Production, DTP: Peter Gensmantel (Leitung Manager), Michael Georgi, Natalia Shelenina, Roswitha Siegler, Simone Soesters )RWRJUDÀQQHQ XQG )RWRJUDIHQ dieser Ausgabe Photographers of this issue: Guillaume Amat, Jil Bentz, Gaston F. Bergeret, Beat Brechbühl, Paola Corsini, Lucia Degonda, Jens Ellensohn, Martin Granacher, Philip Heckhausen, Jörg Hempel, Kurt Hoerbst, Hertha Hurnaus, JiUáí Kotal, Philip Kottlorz, Nicolas Lieber, David Matthiessen, Klaus Mellenthin, Helene Høyer Mikkelsen, Gavriil Papadiotis, Damian Poffet, Bettina Rühm, Mona Schmidt, Judith Schmitz, Jakob Schoof, Till Schuster, Juan Sepúlveda Grazioli, He Shao +XL 7HDP ELOGK EVFKH IRWRJUDÀH Lucas van der Wee, Tim Wagner, Jonas Westling, 11h45 – Florent Michel

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Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Authors of this issue: Philipp Eversmann, Roland Pawlitschko, Bettina Rühm Übersetzungen Translations: Mark Kammerbauer, Alisa Kotmair, Raymond Peat, Marc Selway Director Sales & Events: Susanne Meier Tel. +49 (0)89 381620-836 Anzeigendisposition Advertisement Scheduling: Elisabeth Plomitzer-Kanzler Tel. +49 (0)89 381620-879 Anke Thaler Tel. +49 (0)89-38 16 20-868 Detail Events: Tel. +49 (0)89 381620-836 Online: online@detail.de Tanja Hiltenkamp, Patrick Lück Director Marketing & Distribution: Lena Engel Tel. +49-(0)89-381620-851 Alle CAD-Zeichnungen der Zeitschrift sind mit dem Programm Vectorworks® erstellt. All CAD drawings of the journal were produced with Vectorworks®. Auslieferung an den Handel Delivery to Trade: DMV Der Medienvertrieb Meßberg 1, 20086 Hamburg, Deutschland Germany Repro Reprographics: Martin Härtl OHG, München Munich, Deutschland Germany Druck Printing: W. Kohlhammer Druckerei Augsburger Straße 722 70329 Stuttgart Deutschland Germany Auslandsversand über IMX International distribution by IMX Abonnementverwaltung und Adressänderungen Subscriptions and Address Changes: VU.SOLUTIONS GmbH & Co. KG. Grosse Hub 10, 65344 Eltville, Deutschland Germany Tel. +49 (0) 61 23-92 38-211 Fax: +49 (0) 61 23-92 38-212 Abonnentenkontakt Subscriptions Contact: mail@detail.de oder or detailabo@vuservice.de

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Bauen mit Strohballen, 6WDPSÁHKP XQG 0DVVLYKRO] Building with Straw Bales, Rammed Earth, Solid Wood

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Ideen zur Bauwende: Lamia Messari-Becker im Interview Shift to Sustainable Construction Talk with Lamia Messari-Becker

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