Zertifikat des Monats Juli

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NR. 3787A

BÖRSE EXPRESS

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Die Matrix: Kurse, News, Charts, ... - auf einen Blick Meistgelesen: Die ‘Hingucker’ des Tages

ZERTIFIKAT DES MONATS

Die Nominierten stehen - nun muss gewählt werden

Das Zertifikat des Monats ruft zum Urnengang

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Interview Thomas Mlekusch zum Zertifikat des Monats Juni

Foto:Pixabay/geralt

Die Nominierten zur Wahl zum ‘Zertifikat des Monats’ Juli kompakt in einer Börse Express Sondernummer für Sie zusammen gefasst. Doch welche der Anlageideen überzeugt Sie am meisten? Wir laden Sie ein, hierbei mit in der Jury zu sitzen und uns Ihren Sieger zu nennen. Dafür bitte einfach bis 25. Juli 24:00 Uhr ein Mail mit entweder der Nominierungsnummer oder dem Emittenten an redaktion@boerse-express.com

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Zertifikatemarkt Österreich Ein Blick auf die Volumina


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE I

Die Zukunft klart auf, Altlasten verschwinden Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: Erste Group schickt eine Multi Prozect Aktienanleihe auf drei europäische Banken ins Rennen. Geboten wird ein Zinssatz von 7,7 Prozent bei 40% Kurspuffer eit ein paar Wochen performen Banken aus der Eurozone wieder besser als der Gesamtmarkt. Gründe dafür gibt es einige: So gewinnt etwa der Konjunkturaufschwung im Währungsraum aus Sicht von EZB-Präsident Mario Draghi immer mehr an Kraft. „Alle Zeichen deuten nun auf eine Festigung und Verbreiterung der Erholung in der Eurozone hin“, hieß es zuletzt von seiner Seite. Und geht’s der Konjunktur gut, geht’s in der Regel auch Banken gut. Dazu wurden zuletzt ein paar Problemfelder für den Sektor aus dem Weg geräumt, die zuvor das Sentiment belastet hatten. Weiters reagierten Anleger erfreut auf die Fusion der beiden spanischen Kriseninstitute Bankia und Banco Mare Nostrum (BMN). Die beiden staatlich kontrollierten Geldhäuser waren vom spanischen Rettungsfonds zu einem Zusammenschluss angewiesen worden. Sie wurden von der Immobilienkrise im Land ab 2007 hart getroffen und wurden 2013 mit Steuergeld im Umfang von 24 Milliarden Euro vor dem Kollaps bewahrt. Auch möchte die italienische Regierung mit Steuergeldern in Milliardenhöhe einer Ausweitung der Bankenkrise in Italien entgegentreten: Für die Rettung der von der Pleite bedrohten Banken Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza könnten bis zu 17 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

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So funktioniert’s. Der Anleger tauscht die Möglichkeit auf Kursgewinne der drei Aktien gegen einen fixen Zinskupon - und ist bis zu einem gewissen Grad vor möglichen Kursverlusten der Aktien geschützt. Bei dieser einjährigen Aktienanleihe gibt es einen Zinskupon von 7,7 Prozent. Entscheidend für die Höhe der Rückzahlung der eingezahlten Nominale ist die Entwicklung der Aktien. Notieren alle Basiswerte im Beobachtungszeitraum immer über

Foto: dpa

der Barriere von 60 Prozent ihres Anfangspreises, erhält der Anleger am Schluss 100 Prozent des Nennbetrags zurück - plus den Zinskupon. Wenn die Barriere während der Laufzeit des Zertifikats von zumindest einem Titel zwischenzeitlich unterboten wurde, am Schluss aber alle Titel wieder zumindest auf ihrem Startkurs notieren, gibt’s ebenfalls die 100 Prozent der Nominale retour. Andernfalls gibt es am Laufzeitende jene Aktie ins Depot als Nominalerückzahlung eingebucht, deren Wertentwicklung die schlechteste war - den Zinskupon gibt es aber auch dann.<

INFO 7,70 % ERSTE GROUP PROTECT MULTI EU BANKEN 2017-2018 ISIN AT0000A1W8W4

Zinskupon: 7,7%

Produkttyp: Protect Multi ktienanleihe

Barriere: 60%

Basiswerte: ING Groep, Societe Generale, KBC Group Währung Basiswerte: Euro Begebungstag: 28.06.2017 Fälligkeit: 28.06.2018

Settlement: physisch Nominale: 1000 Euro Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE II

Mit Europa auf die Überholspur schwenken Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: Deutsche Bank X-markets schickt ein Kuponzertifikat auf den EuroStoxx 50 ins Rennen. Geboten wird ein Zinssatz von 2,5 Prozent bei 70 Prozent Kurspuffer. enn es etwa noch nie gab, heißt das natürlich nicht, dass es nicht doch einmal eintreten könnte - es beruhigt aber zumindest einmal. Noch nie verlor etwa der EuroStoxx 50 - und damit der europäische Aktienleitindex - in einem Fünfjahreszeitraum 70 oder mehr Prozent. Knapp war nach dem Jahrtausend-Crash, der den Stoxx bis Anfang 2003 um 65 Prozent vom Hoch einbrechen ließ. Der Lehman-Crash führte den Index ‘nur’ noch 60 Prozent in die Tiefe. Somit wäre die Produktidee hinter dem Kupon-Zertifikat mit kontinuierlicher Barrierenbeobachtung auf EURO STOXX 50 von Deutsche Bank X-Markets aufgegangen: Denn verliert der Index nie mehr als 70 Prozent gegenüber seinem Startwert, erhält der Anleger am Schluss neben den zwischenzeitlich lukrierten Zinskupons auch 100 Prozent der eingezahlten Nominale retour. Der Zinskupon liegt bei 2,5 Prozent im Jahr. Um das am Anleihenmarkt für eine fünfjährige Laufzeit zu bekommen, müssten Papiere von Kolumbien genommen werden. Oder aus Polen bzw. Rumänien - jeweils in Landeswährung, also mit Währungsrisiko ausgestattet. Als eines von vielen Beispielen, ein aktueller Ausblick von JPMorgan AM auf Europa: „Aktuelle Daten zeigen weitere Zeichen der Verbesserung für die Wirtschaft der Eurozone. Das Verbrauchervertrauen in der Region ist so stark wie seit 2001 nicht mehr. Das verarbeitende Gewerbe verbessert sich ebenfalls, wie der starke Anstieg des Einkaufsmanagerindex in den vergangenen Monaten zeigt. Seit Anfang 2000 war der Ausblick für das verarbeitende Gewerbe nur in 12 von 210 Monten, oder in 6% der Zeit, positiver als aktuell. Wir erwarten, dass dieser starke wirtschaftliche Ausblick zu zukünftigem Gewinnwachstum der europäischen Unternehmen führt“ - das ist zumindest einmal kein typisches Umfeld für Kurseinbrüche.

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Foto: dpa

auf Kursgewinne im europäischen Aktienleitindex gegen einen fixen Zinskupon - und ist in einem hohen Grad vor möglichen Kursverlusten der im Index enthaltenen Aktien geschützt. Konkret erhält der Anleger einen jährlichen Zinskupon von 2,5%, wenn der Index in diesem Jahr nicht um 70 oder mehr Prozent gegenüber seinem Startwert gefallen ist. Andernfalls verfällt der Zinskupon für dieses Jahr. Das geht über maximal sechs Jahre und endet vorzeitig, wenn an diesen Zinszahlungstag der Index bei zumindest seinem Startniveau notiert. Dann wird die Nominale zu 100 Prozent vorzeitig rückgezahlt, inklusive Zinskupon - die Chance auf weitere Ausschüttungen entfällt damit natürlich. Am Ende der Laufzeit ist für die Rückzahlung der Nominale entscheidend, wie sich der Index zwischenzeitlich verhielt: Notierte dieser immer über 30 Prozent seines Startwerts, gibt’s die komplette Nominale zurück. Das gilt auch, wenn die 30-Prozent-Barriere zwischenzeitlich verletzt wurde, zu Laufzeitende das Startkursniveau aber wieder zumindest erreicht wurde. Andernfalls wird von der Nominale der entsprechende Verlust im Index abgezogen und der Rest ausgezahlt. <

INFO KUPON-ZERTIFIKAT MIT KONTINUIERLICHER BARRIERENBEOBACHTUNG AUF EURO STOXX 50 ISIN DE000DM0SKB9 Produkttyp: Kupon-Zertifikat Basiswert: EuroStoxx50 Währung Basiswerte: Euro Emissionstag: 21.07.2017 Fälligkeit: 26.07.2023 Zinskupon: 2,5%

So funktioniert’s. Der Anleger tauscht hier die Möglichkeit

Beobachtungstermine: jährlich Barriere: 30% Einlösungsschwelle 100%: physisch Nominale: 100 Euro Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE III

Die Nachfrage steigt weiter, das Defizit auch Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: BNP Paribas schickt ein Partizipationszertifikat - per ETC - auf den Palladiumpreis ins Rennen: Währungsrisiko gibt’s für den Anleger dabei keines. alladium ist jenes Edelmetall, das Anlegern heuer bisher am meisten Freude bereitete: Ein gutes Viertel liegt der Kurs aktuell über dem zu Jahresbeginn. zum Vergleich: Schwestermetall Platin kommt auf minus 5 Prozent, Gold auf plus 5 Prozent. Bei Palladium, das vor allem in der Katalysatorherstellung für Benzinmotoren verwendet wird, handelt es sich um einen vergleichsweise kleinen physischen Markt. Auf rund 7,4 Millionen Unzen wird dieser in 2017 geschätzt – beim aktuellen Palladium-Preis wären das rund rund 5,9 Milliarden Euro. Getrieben wird die Nachfrage vor allem von der Automobilindustrie. Der weltweit steigende Autoabsatz und steigende Umweltauflagen führen auch bei Palladium zu höherer Nachfrage. Eine Nachfrage, die zuletzt nicht mehr durch die Produktion gedeckt werden konnte. So sprechen die weiter starke physische Nachfrage und die angespannte Versorgungslage durch die Minenförderung für einen mittelfristig eher hohen Palladiumpreis. Immerhin erwartet der Londoner Platinmetalle-Händler Johnson Matthey ein Marktdefizit im laufenden Jahr von 792.000 Unzen nach einer Angebotslücke von 163.000 Unzen im Jahr 2016 - Metals Focus sieht das heurige Defizit sogar auf 1,131 Millionen Unzen. Tendenziell erwarten somit auch Analysten steigende Preise: für 2018 etwa werden im Hoch Preise größer 900 US-Dollar je Unze erwartet (aktuell sind es knapp 860), 2020 sind dann die 1000 im Visier. Dass es bei dieser Produktionsknappheit nicht mehr sind, dürfte an den immer noch umfangreichen Lagern liegen. Die oberirdischen Lagerbestände werden auf 13,9 Millionen Unzen geschätzt. Bleibt die Frage, ob der Aufwärtstrend bei dem Metall anhält, immerhin haben sich die Automärkte in China

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Foto: Rudakov/Bloomberg

und den USA zuletzt merklich abgekühlt - und damit die klar größten Nachfrager, die etwa 90 Prozent des Palladiums aufsaugen: Die Autoverkäufe in China sind im Mai den zweiten Monat in Folge gegenüber dem Vorjahr gesunken, nachdem die Umsatzsteuer seit Jahresanfang von 5,0 auf 7,5 Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig kam der USAutomarkt nach der Rekordfahrt des vergangenen Jahres unter Druck. ETC für Anleger. Anleger können mit dem Palladium EUR Hedge ETC auf das Edelmetall von BNP Paribas 1:1 an der Wertentwicklung teilhaben (im Bezugsverhältnis von etwa 1 zu 10). Das Währungsrisiko wird dabei abgesichert. ETCs von BNP Paribas sind nach deutschem Recht besichert. Die Gesamtkosten betragen 1,2% p.a - es gibt keine fixierte Laufzeit des Produkts.<< Palladium in US-Dollar je Unze «

(Quelle: Bloomberg)

INFO PALLADIUM EUR HEDGE ETC ISIN DE000PB6PAE6

Währung Basiswert: US-$

Produkttyp: Exchange Trades Commodity

Währung ETC: Euro

Basiswert: Feinunze Palladium

Laufzeit: endlos Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE IV

Diesen Freitag beginnt ein neues Zeitalter Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: Socoete Generale schickt ein Express Zertifikat auf Tesla ins Rennen - die Highlighst: 8,5% Zinskupon plus Schutz vor Kursverlsuten von bis zu 35 Prozent. esla verkaufte im vergangenen Jahr 84.000 Fahrzeuge und erzielte damit einen Umsatz von sieben Milliarden Dollar. Im heurigen ersten Halbjahr hat der US-Elektroautohersteller sein eigenes Auslieferungsziel knapp erreicht: der Absatz im bisherigen Jahresverlauf belief sich auf 47.100 Stück. Ziel war, in den ersten sechs Monaten 47.000 bis 50.000 Wagen auf die Straße zu bringen. Diesen Freitag soll die Produktion des Model 3 starten, das mit einem Startpreis von 35.000 Dollar erschwinglicher ist als die bisherigen Tesla-Modelle, die im Luxussegment angesiedelt sind. Bisher baut Tesla mit der Limousine Model S und dem SUV Model X nur Luxusmodelle, die in den meisten Versionen mehr als 100.000 Dollar kosten. Angesichts von etwa 400.000 Vorbestellungen für das Model 3 ist der Druck groß, den Vorstoß in den Massenmarkt ohne Pannen und Verzögerungen über die Bühne zu bringen. Die ersten 30 Model 3 sollen nach Unternehmensangaben am 28. Juli ausgeliefert werden. Im kommenden Jahr will Tesla eine halbe Million Fahrzeuge produzieren, bis 2020 dann eine Million. Glück hierbei für all jene, die an eine positive Zukunft von Tesla glauben. Denn mit den jüngsten Zahlen des Autobauers zeigte sich der Markt nicht zufrieden - allein gestern verlor die Aktie mehr als sieben Prozent. Glück, da ein Investment nun günstiger als zuvor ist, eine Aktie kostet nun weniger als 330 US-Dollar - in der Spitze werden von Analysten derzeit Kurse von rund 460 Euro als fair angesehen.

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Foto: Bloomberg

wenn der Kurs der Tesla-Aktie an den jährlichen Bewertungstagen nicht um mehr als 35 Prozent (Memory-Barriere) gegenüber seinem Startwert (Basispreis) gefallen ist. Sofern eine oder mehrere Zinszahlungen aufgrund dieser Vorgabe nicht gezahlt wurden, werden diese am nächstfolgenden Zinszahlungstag nachgezahlt, sofern die Memory-Barriere nicht unterschritten ist. Das Zertifikat wird vorzeitig zurückgezahlt, wenn der Aktienkurs an einem der vier Bewertungstage über der Einlösungsschwelle von 100 Prozent des Startwerts liegt: nach einer vorzeitigen Rückzahlung erlischt zwangsläufig die Chance auf weitere Zinskupons. Am letzten Bewertungstag sinkt die Einlösungsschwelle auf die Memory-Schwelle von 65 Prozent. Heißt: Notiert die Aktie am 11. Juli 2022 um nicht mehr als 35 Prozent unter ihrem Startwert, gibt’s spätestens jetzt alle Zinskupons nachgereicht - plus 100 Prozent der eingezahlten Nominale. Im schlimmsten Fall wird von der Nominale der prozentuelle Kursverlust der Aktie (daraus ergibt sich die FXAbsicherung) abgezogen und der Rest aufs Konto eingebucht. Der Verlust würde in diesem Fall jenem des direkten Aktieninvestments entsprechen, abzüglich zwischendurch lukrierter Zinskupons. <

INFO 8,50% MEMORY EXPRESS-ZERTIFIKAT AUF TESLA ISIN DE000SGM97A5 Produkttyp: Express Basiswert: Tesla Währung Basiswert: US-$

So funktioniert’s. Dieses Memory Express-Zertifikat bezieht sich eben auf die Aktie von Tesla und wird spätestens am 18. Juli 2022 fällig. Der Anleger erhält während der Laufzeit einen jährlichen Zinskupon von 8,5 Prozent,

Währung Zertifikat: Euro Währungsgesichert: Ja Nominale: 100 Euro

Emissionstag = Basispreis: 10.07.2017 Einlösungsschwelle: 100% Zinskupon: 8,5% Memory-Barriere: 65% Letzter Bewertungstag: 11.07.2022 Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE V

Trump ist nur ein kleines Puzzle-Teilchen Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: HVB onemarkets schickt eine GarantAnleihe auf 15 ausgewählte Titel mit Bezug zum Thema Infrastruktur ins Rennen. nfrastrukturausgaben waren ein zentrales Thema im USWahlkampf mit einem fulminanten Höhepunkt: Eine Billion US-Dollar versprach Präsident Donald Trump, in den Ausbau amerikanischer Brücken und Straßen zu investieren. Für Nick Langley, Gründer und CIO der auf Infrastruktur spezialisierten Legg Mason-Tochtergesellschaft RARE Infrastructure, ist die aktuelle US-Initiative jedoch kein Argument für Anleger, in die Anlageklasse zu investieren. Denn ohnehin sprechen die langfristigen Vorzüge von Infrastruktur-Investitionen für ein Engagement: der langfristige Inflationsschutz, stabile Cashflows sowie eine niedrigere Volatilität. Und das wird auch RENDITE noch lange nach Trumps Präsidentschaft gelten. Der langfristige Weg für Langley: „Hohe Staatsschulden könnten die ein oder andere Regierung dazu ist hier die maximal erzielzwingen, sich aus der Finanziebare Rendite - das Kapital ist rung von Infrastrukturprojekzu 100 Prozent geschützt ten zurückzuziehen, so dass es hier eine reale Nachfrage nach privatem Kapital gibt.“ Wie hoch der Bedarf ist, belegen Studien, auf deren Basis bis 2030 mit einer Verdopplung der Infrastrukturausgaben gerechnet wird. „Das bedeutet, dass Anleger jetzt die Chance haben, von einem globalen Investment zu profitieren, das zuvor eines der Standbeine von Regierungen war.“ Heißt schlussendlich: „Die immensen Summen, die in den nächsten Jahren weltweit investiert werden müssen, um die Infrastruktur aus- und aufzubauen, ist aus unserer Sicht eines der wichtigsten Argumente, um sich jetzt in dieser Anlageklasse zu engagieren.“

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So funktioniert’s. „Mit der neuen GarantAnleihe auf einen Infrastruktur-Aktienkorb bieten wir Anlegerinnen und An-

legern im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld die Möglichkeit, diversifiziert in den zukunftsträchtigen Bereich Infrastruktur zu investieren und mögliche Renditechancen zu nutzen. Die eingebaute Kapitalsicherheit begrenzt im Sinne einer sicherheitsorientierten Geldanlage das Risiko am Laufzeitende“, sagt Christian Noisternig, Bereichsvorstand Privatkunden, Geschäftskunden und Freie Berufe der UniCredit Bank Austria. Grundlage für die Entwicklung ist ein Korb von 15 internationalen Aktien aus dem Bereich Infrastruktur mit Schwerpunkt auf die Branchen Energieversorgung sowie Bauwesen (z.B. Geberit, Deutsche Post, Siemens). Zur Wertermittlung werden für jede Aktie des Korbes zwei Durchschnittswerte gebildet. Dazu werden an 13 Beobachtungstagen zu Laufzeitbeginn (erster Beobachtungszeitraum) und an 13 Beobachtungstagen zum Laufzeitende (zweiter Beobachtungszeitraum) die jeweiligen Schlusskurse der im Aktienkorb enthaltenen Aktien festgestellt. Daraus werden für jede Aktie zwei Durchschnittswerte gebildet: Der Durchschnitt der 13 Referenzpreise zu Laufzeitbeginn wird mit dem Durchschnitt der 13 Referenzpreise zum Laufzeitende für jede Aktie verglichen und aus diesen die Wertentwicklung des Aktienkorbes bestimmt. Ist die Wertentwicklung des Aktienkorbes am Laufzeitende größer oder gleich null, erhalten Anleger am Rückzahlungstermin (27.2.2025) den Nennbetrag von 1000 Euro zuzüglich der positiven Wertentwicklung. dies aber maximal bis zur Höhe des Caps (obere Kursgrenze) von 40 Prozent. Das heißt, der maximale Rückzahlungsbetrag liegt bei 1400 Euro pro Zertifikat. Ist die Wertentwicklung des Aktienkorbes am Laufzeitende negativ, greift die Kapitalsicherheit und die Rückzahlung erfolgt zum Nennbetrag 1000 Euro pro Anleihe. Die Garant-Cap-Anleihe hat eine Währungsabsicherung, d. h. die Währung der im Aktienkorb enthaltenen Aktien wird 1:1 in Euro umgerechnet (Quanto).<

INFO HVB GARANT CAP ANLEIHE 4/2025 AUF EINEN INFRASTRUKTUR-AKTIENKORB (QUANTO) ISIN DE000HVB2027

22.04.2025

Produkttyp: GarantAnleihe

Kapitalschutz: 100%

Basiswert: Aktienkorb bestehend aus 15 gleichgewichteten Aktien Nominale: 1000 Euro Rückzahlungstermin:

Partizipation: 100% Cap: 140 Prozent FX-Absicherung: Quanto Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE VI

voestalpine stellt 25% an Rendite in Aussicht Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: RCB schickt ein Express-Zertifikat auf voestalpine ins Rennen. Es gibt 5% an Zinskupon bei einem Schutz vor Verlusten von bis zu 40 Prozent. ie voestalpine hat es in den vergangenen Jahren geschafft, sich vom Stahlerzeuger zusehends zu einem -verarbeiter zu wandeln. Mit Erfolg - der sich auch an der Börse zeigt. Wie etwa heuer. Im bisherigen Jahresverlauf liegt die Aktie mehr als zehn Prozent im Plus - und damit in etwa beim Vierfachen des europäischen Branchenschnitts. Wobei der Titel für Analysten damit noch nicht seinen Zenit erreicht haben muss - die Kursziele (aktuell knapp 42 Euro) reichen bis zu 50 Euro.

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Die letzten Zahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 drückten EinmalefRENDITE fekte den Gewinn um 12,5 Prozent auf 527,0 Mio. Euro. Bereinigt um die Sondereffekte wäre das Ergebnis nach Steuern um 5,8 Prozent gean Rendite liefert dieses stiegen. Der Umsatz erhöhte Zertifikat bei Emission im sich um 2 Prozent auf 11,3 Idealfall. Mrd. Euro. In die Zukunft blickt CEO Wolfgang Eder durchaus optimistisch: Denn zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2017/18 hat sich die Nachfrageentwicklung in vielen Kundensegmenten deutlich positiver dargestellt als vor einem Jahr. Heißt dann: „...ist für die erste Jahreshälfte eine starke, deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres liegende Umsatz- und Ergebnisentwicklung zu erwarten“. Und in der Folge: „Aus aktueller Sicht zeichnet sich trotz der Unwägbarkeiten in der Einschätzung der zweiten Jahreshälfte für das Geschäftsjahr 2017/18 des voestalpine-Konzerns eine deutlich positive Entwicklung von Umsatz und Ergebnis ab“.

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So funktioniert’s. Dieses Express-Zertifikat weist eine Laufzeit von 5 Jahren auf. Während dieser Zeit gibt es die

Foto: APA

Chance auf einen jährlichen Zinskupon von 5,0 Prozent. Dieser wird ausbezahlt, sofern die voestalpine-Aktie am jährlichen Bewertungstag über ihrem Auszahlungslevel notiert (das bei 100 Prozent - Kurs vom erstem Bewertungstag - beginnt und danach jährlich um 10 Prozentpunkte absinkt) - dann wird getilgt: der Anleger erhält die Nominale zu 100 Prozent zurück plus den Zinskupon (damit entfällt dann die Möglichkeit weiterer Zinskupons). Das Ganze geht über einen Zeitraum von höchstens 5 Jahren: an diesem letzten Bewertungstag sinkt die Rückzahlungsschwelle des Zertifikats auf 60 Prozent. Heißt: sofern die Aktie der voestalpine nicht um mehr als 40 Prozent unter ihrem Startwert notiert, wird das Zertifikat mit 100 Prozent der Nominale zurückgezahlt plus aller offener Zinskupons - somit 125 Prozent. Im Fall der Fälle wird statt der Nominale die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie ins Depot geliefert.<

INFO EXPRESS ZERTIFIKAT VOESTALPINE EXPRESS 3 ISIN AT0000A1WCZ5 Produkttyp: Express Basiswert: voestalpine Nominale: 1000 Euro Erster Bewertungstag/Startkurs: 20.07.2017

Rückzahlungstermin: 22.07.2022 Auszahlungslevel: Bei 100% des Startwerts beginnend, jedes Jahr um 10PP bis auf 60% absinkend. Zins/Express-Kupon: 5,0% Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE VII

Daimler lockt mit Rendite von 50 Prozent Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: HSBC schickt ein Bonus-Zertifikat mit Extras auf Daimler ins Rennen. In drei Jahren können bis zu 51,7 Prozent verdient werden. ommt doch noch ein Dieselgate auf Daimler zu? Und wie stark sind die deutschen Anbieter im Bereich der Elektrofahrzeuge wirklich, jetzt da das für das Absatzmarkt China immer entscheidender wird. Dazu kamen Unstimmigkeiten mit der Personalvertretung... Die Verunsicherung der Anleger sieht man am Kurs der Daimler-Aktie: Rund minus 10% seit Jahresbeginn - wobei, so die Meinung der Analysten, dabei nach unten übertrieben wurde: rund 15 Prozent über der aktuellen Notiz liegt das durchschnittliche Kursziel - die höchsten versprechen ein Potenzial von bis zu 35 Prozent.

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Die letzten Zahlen. Die Ergebnisse des 1. Quartals waren für das Management Grund genug, die bisherige Jahresprognose anzuheben: Der operative Gewinn soll nun „deutlich“ und damit um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 12,9 Mrd. Euro zulegen. Bisher hatte Daimler nur einen „leichten“ Anstieg in Aussicht gestellt. Von Januar bis März lieferte MercedesBenz mit gut 560.000 Fahrzeugen 16 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum (zum Vergleich: BMW legte in der Kernmarke 5,2 Prozent zu). Das EBIT wurde bei Daimler im ersten Quartal fast auf vier Milliarden Euro verdoppelt (starke Gewinne auf der FX-Seite), der Nettogewinn verdoppelte sich ebenso, der Umsatz legte um elf Prozent auf 38,8 Mrd. Euro zu.

Foto: dpa

Capped Bonus Pro Zertifikats: Capped steht für eine gedeckelte Renditerwartung: Für einen höheren Bonusbetrag wird auf einen Teil der nach oben üblichen 1 zu 1-Partizipation an der Bewegung des Basiswerts verzichtet, die beim klassischen Bonus-Zertifikat üblich ist. Die Rendite ist somit gedeckelt, hat einen Cap eingezogen - in diesem Fall bei 51,7 Prozent in der dreijährigen Laufzeit. Und während bei einem klassischen Bonus-Zertifikat die untere Kursschwelle (Barriere bei 65,26 Euro) während der kompletten Laufzeit des Zertifikats nicht berührt oder unterschritten werden sollte, wird mit dem Zusatz Pro dieser Zeitraum auf eine kurze Zeitspanne eingeengt - in diesem Fall auf einen Tag zu Laufzeitende. Sofern die Aktie an diesem Tag über 65,26 Euro notiert, werden 95,28 Euro je Zertifikat ausgezahlt. Im Fall der Fälle, wenn Daimler 2020 unter 65,26 Euro notiert, wird statt der Nominale die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie ins Depot eingebucht. Dort kann der Verlust dann realisiert werden, oder darauf gewartet/gehofft, dass der Kurs wieder steigt... <

INFO CAPPED BONUS PRO-ZERTIFIKAT (MIT LIEFERUNG) AUF DAIMLER

So funktioniert’s. Bonus-Zertifikate gehören innerhalb der Gruppe Anlagezertifikate zu den Teilschutz-Produkten. Dies, da das Zertifikat mit einer Barriere ausgestattet ist, die zu Laufzeitbeginn festgelegt wurde. Wird die Barriere verletzt, entfällt in der Regel der Bonus-Betrag und das Zertifikat verhält sich 1:1 wie die zugrunde liegende Aktie. In diesem Fall haben wir die Sonderform eines

ISIN DE000TD8BZT1

Barriere: 65,26 Euro

Produkttyp: Bonus-Zertifikat

Höchstbetrag: 95,28 Euro.

Basiswert: Daimler

max. Rendite (p.a.): 51,7% (18%)

Bezugsverhältnis: 1:1 Bewertungstag: 15.05.2020

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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE VIII

Cyber-Attacken sorgen für Nachfragehochs Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: Vontobel schickt ein Partizipations-Zertifikat auf einen Korb an Unternehmen ins Rennen, die vom Stichwort Cyber-Security profitieren. ie weltweite Bedrohung durch Cyberattacken wird nach Ansicht von Sicherheitsexperten noch deutlich unterschätzt. Auch im Hinblick auf den jüngsten Angriff mit Erpressungssoftware in Europa und den USA befinde sich die internationale Gemeinschaft in einem „Zustand der Hilflosigkeit“, sagte Wolfgang Ischinger, Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, beim MSC Cyber Security Summit 2017 in Tel Aviv. Ein Unterschätzen konstatiert auch der Chef der Polizeibehörde Europol, Rob Wainwright: „Viele internationale Konzerne haben ihre Computersysteme noch nicht einmal grundlegend gesichert“, sagte er und rechnet künftig mit noch aggressiveren weltweiten Hackerattacken auf Firmen: „Das könnte jederzeit wieder passieren. Und auch noch schlimmer als bisher.“ Beim bisher letzten größeren Fall - ‘WannaCry’ - nutzten Angreifer eine Ransomware, um die betroffenen Rechner mit dem Virus zu infizieren. Mit Hilfe dieser Software wurden wichtige Dateien auf dem Computer der Opfer verschlüsselt. Die Opfer wurden anschließend angehalten ein „Lösegeld“ in Höhe von 300 US-Dollar (in Bitcoins) zu zahlen, damit die Dateien wieder freigegeben werden. Gut sechs Wochen nach der globalen Attacke des Erpressungstrojaners ‘WannaCry’ hat Ende Juni ein erneuter Cyberangriff Dutzende Unternehmen vor allem in der Ukraine lahmgelegt. Betroffen waren aber unter anderem auch der russische Ölkonzern Rosneft und die dänische Reederei Maersk. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungs-Software ‘Petya’, der Computer verschlüsselt und Lösegeld verlangt. Berichtet wurde aber auch von einer ‘WannaCry’-Variante.

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Hohe Dunkelziffer. Im Bereich der Cyberkriminalität ist die Zahl der Anzeigen in Österreich im Jahr 2016 im Vergleich

Foto: APA/AFP/JEAN-PHILIPPE KSIAZEK

zum Vorjahr laut Bundeskriminalamt um 30,9% auf knapp über 13.000 Fälle gestiegen. Die Dunkelziffer an nicht angezeigten Fällen dürfte sehr hoch sein. Denn laut einer aktuelle Erhebung des KFV geben 24 Prozent der Befragten an, in den letzten Jahren Opfer eines Cybercrimedelikts und dabei geschädigt worden zu sein: Auf die webaktive Bevölkerung hochgerechnet (rund 4,2 Millionen Menschen in Österreich) bedeutet das, dass mindestens 1 Million Menschen in Österreich durch zumindest ein einmaliges Vorkommnis in Sachen Cyber-Kriminalität in den letzten Jahren geschädigt wurde. So funktioniert’s. Ein Beispiel für eine Investitionsmöglichkeit in das Thema ist der Cyber-Security-Performance-Index, den Vontobel via Index-Zertifikat handelbar macht. Das Barometer vereint Aktien von Unternehmen, die ihre Hauptumsätze im Bereich der Cyber Security-Technologie erzielen. Voraussetzung für die Titelaufnahme ist eine ausreichende Handelsliquidität und eine hohe Marktkapitalisierung. Jeweils halbjährlich gelangen die zwölf wichtigsten Player, die diese Voraussetzungen erfüllen, in den Index. Alle Papiere werden bei jeder Überprüfung gleichgewichtet, das verhindert eine Klumpenbildung. Bekannteste Werte sind die japanische Trend Micro, die niederländische Gemalto und die US-amerikanische Symantec. Das Themen-Barometer rechnet Nettodividenden an. Die Indexmitglieder finden Sie hier. <

INFO OPEN END PARTIZIPATIONSZERTIFIKAT AUF DEN CYBER SECURITY PERFORMANCE-INDEX ISIN DE000VS5ZCS6 Produkttyp: Index-Zertifikat Basiswert: Cyber Security Perf.-Index Laufzeit: endlos

Währung Basiswert: US-Dollar Währung Zertifikat: Euro FX-Absicherung:: nein Mehr dazu hier


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ZERTIFIKATE ZDM - NOMINIERUNGSPHASE IX

Vom noch nie gesehenen Fall geht niemand aus Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats beginnt mit den Produkteinreichungen der Emittenten: Commerzbank schickt ein Turbo-Zertifikat auf den Euro Bund Future ins Rennen. Für all jene, die steigende Renditen erwarten. eit beinahe zehn Jahre feuern die Notenbanken aus allen Rohren, um die Folgen der globalen Finanzkrise zu bekämpfen. Mit den nun aufgehellten Konjunkturaussichten denken viele Währungshüter laut darüber nach, die Geldflut wieder einzudämmen. Die USA sind bereits mit Zinserhöhungen vorgeprescht - heuer dürfte noch eine hinzukommen. In der Euro-Zone gilt es vorerst, die Märkte vorsichtig darauf vorzubereiten, dass die EZB bei ihren billionenschweren Anleihenkäufen allmählich den Fuß vom Gas nehmen wird. Was derzeit jedenfalls vom Tisch ist, ist eine weitere Zinssenkung in der Eurozone. Diese Option wurde nach der jüngsten Zinssitzung der EZB aus dem aktuellen Maßnahmenkatalog gestrichen. Zinserhöhungen sind aber auch so schnell nicht in Sicht: Die Schlüsselsätze werden weit über die Zeit der Anleihenkäufe hinaus auf dem aktuellen Niveau liegen, teilten die Währungshüter nach ihrer Ratssitzung in der estnischen Hauptstadt Tallinn mit - und es begann noch nicht einmal der Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm. Mit diesem würde dann aber der Druck auf die Renditen nachlassen, so die Rechnung der meisten Analysten. Was wiederum zu einer steileren Zinskurve führen würde - von Notenbanken bis Banken erwünscht: Für 2018 weist der Analystenkonsens für die deutsche zehnjährige Staatsanleihe eine Renditeerwartung von 1,1 Prozent aus. Dieses Niveau hatten wir zuletzt 2014 - und das bei einem Bund-Future-Stand von rund 150 Punkten.

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So funktioniert’s. Grundsätzlich wird bei strukturierten Produkten zwischen zwei Haupttypen unterschieden: Anlageprodukte und Hebelprodukte. Während Anlageprodukte wie Bonus-, und Discount-Zertifikate sowie Aktienanleihen ihre volle Stärke in seitwärts tendierenden Märkten zur Geltung bringen, sind Hebelprodukte in der

Foto: APA/dpa/Boris Roessler

Regel für steigende oder fallende Märkte geeignet. Hebelprodukte wiederum werden unterschieden in Optionsscheine und Turbo-Zertifikate - im Gegensatz zu Optionsscheinen besitzen Turbo-Zertifikate keinen Volatilitätseinfluss, dafür aber eine Knock-Out-Barriere, bei deren Erreichen das Turbo-Zertifikat vorzeitig, und in der Regel wertlos, verfällt. Weiters besitzen Turbos haben einen Strike (Basispreis). Aus der Differenz zwischen Basiswertkurs und Strike (bei Turbos Long) bzw. der Differenz zwischen Strike und Basiswertkurs (Turbos Short) errechnet sich der innere Wert des Turbos. Sollte der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit die eingezogene Barriere erreichen oder unterschreiten (Turbo Long) bzw. erreichen oder überschreiten (Turbo Short), ist die Laufzeit des Turbo-Zertifikats automatisch beendet („Knock-OutEreignis“). In diesem Fall - siehe Tabelle - liegt die Barriere bei 170,024 Punkten - ein noch nie erreichtes Niveau. <

INFO BEST TURBO-ZERTIFIKATE BEZOGEN AUF EURO BUND FUTURE SEP 17 ISIN DE000CE3C110

Laufzeit: endlos

Produkttyp: Turbo-Zertifikat

Bezugsverhätlnis: 1:1

Produktart: Bär

Basispreis: 170,024

Basiswert: Euro Bund Future Sep 17

Knock-Out-Barriere: 170,024 Mehr dazu hier


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INTERVIEW THOMAS MLEKUSCH

„Präferenz zur physischen Lieferung“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Sie, die Emittenten und die Redaktion haben gewählt: Eine Aktienanleihe auf drei französische Einzelaktien werden zum Zertifikat des Monats Juni gewählt. Wir fragen nach bei Thomas Mlekusch, Fixed Income and Certificates Sales. BÖRSE EXPRESS: Mit einem Frankreich-Basket zum Sieg beim Zertifikat des Monats. Sind Nominierung und Emission dem Hype um Emmanuel Macron geschuldet, oder gibt es mehr, dass für die Pariser Börse spricht. THOMAS MLEKUSCH: Generell versuchen wir immer Baskets mit bestimmten Themen zu spielen. Hier war die Idee, dass Frankreich nicht Le Pen wählt und sich das positiv auf den französischen Markt auswirkt. „Aktienanleihen

richten sich an Anleger, die eine positive Grundmeinung zur jeweiligen Aktie haben...“

Sie kombinieren mit Danone, L’Oreal und Renault drei Konsumgüterproduzenten, die an sich global aufgestellt sind. Wenn ich von besseren Bedingungen in Frankreich ausgehe, müssten nicht Banken Thema oder zumindest Teil dessen

sein? Bei der Produktgestaltung fließt natürlich auch immer die Einschätzung unseres Research ein. Hier werden noch nicht alle EU-Banken positiv gesehen. Wir haben das Thema Banken aber im Juni aufgenommen, jedoch nicht rein französische Banken sondern EU-Banken mit ING, Societe Generale und KBC. Zum Produkt: Geboten wird in der einjährigen Laufzeit ein Zinskupon von 5,6 Prozent und die Rückzahlung der eingezahlten Nominale zu 100 Prozent, wenn keine der Aktien während der Laufzeit um 40 oder mehr Prozent verloren hat. Gibt es ein Ihnen wichtiges weiteres Produktdetail? Sollte die Barriere von einem der Basiswerte berührt werden und bis zum Ende nicht wieder alle Basiswerte über deren Startwert liegen, erfolgt eine physische Liefe-

Thomas Mlekusch, Group Capital Markets - Fixed Income and Certificates Sales Erste Group Foto: beigestellt

rung der Aktie mit der schlechtesten Performance am Laufzeitende. Welche Art von Anleger gewinnt man Ihrer Erfahrung nach mit so einem Produkt? Anleger, die bereits Erfah„...und für den rungen mit Aktieninvestfixen Kupon und ments haben und denken, dass der Markt bereits gut einen etwaigen gelaufen ist. Teilschutz bereit Aber auch Anleger, die noch keine großen Erfahsind, ihre rungen mit direkten Aktienmaximale investments haben und sich Rendite im Verdem Thema zuerst mit einem Risikopuffer annägleich zu einem Direktinvestment hern wollen.

in die Aktie nach oben hin zu begrenzen.“

Ist das Ihrer Meinung nach auch die typische Gruppe, an die sich Aktienanleihen per se richten? Ja, Aktienanleihen richten sich sicherlich an Anleger die eine positive Grundmeinung zur jeweiligen Aktie haben und für den fixen Kupon und einen etwaigen Teilschutz bereit sind ihre maximale Ren-


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INTERVIEW dite im Vergleich zu einem Direktinvestment in die Aktie nach oben hin zu begrenzen. Bei dieser Aktienanleihe wird am Schluss, wenn die Rechnung nicht aufgeht, nicht die verbliebene Nominale in Cash ausgezahlt, sondern in Form der schlechtest laufenden Aktie eingebucht. Sehen Sie an sich eine Präferenz bei Anlegern für eine dieser Varianten und gibt es regionale Unterschiede zwischen etwa West- und Osteuropa? „Wir sehen eine Wir sehen eine klare Präklare Präferenz ferenz unserer Kunden zur unserer Kunden physischen Lieferung von zur physischen Aktien für den Fall, dass ihnen beide Varianten angeLieferung von Akboten werden. Anleger tien für den Fall, haben dann die Möglichkeit dass ihnen beide selbst zu entscheiden, ob sie auf eine Erholung des AkVarianten angetienkurses setzen wollen boten werden.“ und die Aktie in ihrem Portfolio behalten möchten um die Aktie zu einem für sie günstigen Zeitpunkt verkaufen - oder eben gleich. Zuletzt sind die Renditen in der Eurozone wieder gesunken. Hat das an sich Auswirkungen auf die Höhe des Zinskupons bei Emissionen - und gibt es Auswirkungen auf bereits emittierte, sprich laufende Produkte? Auf die Höhe des Zinskupons haben natürlich mehrere Faktoren Einfluss, wie zum Beispiel die Volatilität des jeweiligen Basiswerts, die erwartete Dividende der Aktie oder eben auch das aktuelle Zinsumfeld. Sollte das allgemeine Zinsniveau in der Eurozone ansteigen, müssten auch die Kupons bei Emission von Aktienanleihen steigen, da die Verzinsung im Vergleich zum allgemeinen Zinsniveau nicht mehr als hoch genug angesehen werden würde, um das übernommene Risiko durch die Aktienkomponente zu tragen. Während der Laufzeit einer Aktienanleihe würde sich dementsprechend ein Anstieg des Zinsniveaus negativ und ein sinkendes Zinsniveau positiv auf den Kurs einer Aktienanleihe auswirken. Bleiben Aktienanleihen bei Ihnen bei Emissionen im Fokus, oder sind neue Schwerpunkte in Planung? Aktienanleihen sind eines unserer Kernprodukte. Der klare Fokus liegt aktuell jedoch auf Express Anleihen. Das begründet sich wie? Durch die im Schnitt längeren Laufzeiten lassen sich tiefere Barrieren darstellen - und gleichzeitig höhere Zinskupons. Und trotzdem gibt es die Möglichkeit, eventuelle ausgefallene Zinskupons nachzuholen. Von Kundenseite wird diese Produktart immer stärker nachgefragt. < Mehr zum Produkt als ‘Wiederholung’ auf der nächsten Seite

ZERTIFIKATE-MARKT

Starkes Handelsgeschäft er Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger sinkt im Mai leicht um 0,3 Prozent auf 10,5 Milliarden

D Euro.

Zuwächse bei Anlageprodukten. Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes und Rohstoffe, die von den drei meldenden Mitgliedern des Zertifikate Forum Austria emittiert wurden, erhöht sich im Mai um 1,6 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Dieses Wachstum lässt sich sowohl auf Anlageprodukte als auch auf Hebelprodukte zurückführen. Das Volumen von Anlageprodukten erhöht sich im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. Anlageprodukte ohne vollständigen Kapitalschutz verzeichnen einen Zuwachs von 1,7 Prozent, Anlageprodukte mit vollständigem Kapitalschutz gewinnen 1,5 Prozent hinzu. Der Open Interest der Hebelprodukte legt im Mai um 9,4 Prozent zu, preisbereinigt sind Nettomittelzuflüsse von 7,6 Prozent festzustellen. Der Markt setzt sich somit per Ende Mai zu 98,9 Prozent aus Anlage- und zu 1,1 Prozent aus Hebelprodukten zusammen. Rückgang bei strukturierten Zinsprodukten. Das ausstehende Volumen strukturierter Zinsprodukte ist wiederum rückläufig und im Mai um 3,8 Prozent gesunken. Per Ende Mai beträgt das Volumen 2,3 Milliarden Euro. Das ist ein Rückgang um 4,3 Prozent seit Jahresbeginn. Handelsvolumen wächst Der Umsatz von strukturierten Finanzprodukten betrug im Mai 235,4 Millionen Euro und stieg damit um 43,5 Prozent. Die Umsätze von Anlageprodukten stiegen um 42,3 Prozent, die Umsätze von Hebelprodukten um 51,7 Prozent. >red<


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ZERTIFIKATE ZDM - SIEGERPRODUKT IM JUNI

Die Zukunft klart auf, Altlasten verschwinden Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die Wahl zum Zertifikat des Monats begann mit den Produkteinreichungen der Emittenten: Erste Group schickte eine Multi Prozect Aktienanleihe auf drei europäische Banken Rennen. Geboten wird ein Zinssatz von 7,7 Prozent bei 40% Kurspuffer eit ein paar Wochen performen Banken aus der Eurozone wieder besser als der Gesamtmarkt. Gründe dafür gibt es einige: So gewinnt etwa der Konjunkturaufschwung im Währungsraum aus Sicht von EZB-Präsident Mario Draghi immer mehr an Kraft. „Alle Zeichen deuten nun auf eine Festigung und Verbreiterung der Erholung in der Eurozone hin“, hieß es zuletzt von seiner Seite. Und geht’s der Konjunktur gut, geht’s in der Regel auch Banken gut. Dazu wurden zuletzt ein paar Problemfelder für den Sektor aus dem Weg geräumt, die zuvor das Sentiment belastet hatten. Weiters reagierten Anleger erfreut auf die Fusion der beiden spanischen Kriseninstitute Bankia und Banco Mare Nostrum (BMN). Die beiden staatlich kontrollierten Geldhäuser waren vom spanischen Rettungsfonds zu einem Zusammenschluss angewiesen worden. Sie wurden von der Immobilienkrise im Land ab 2007 hart getroffen und wurden 2013 mit Steuergeld im Umfang von 24 Milliarden Euro vor dem Kollaps bewahrt. Auch möchte die italienische Regierung mit Steuergeldern in Milliardenhöhe einer Ausweitung der Bankenkrise in Italien entgegentreten: Für die Rettung der von der Pleite bedrohten Banken Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza könnten bis zu 17 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

S

So funktioniert’s. Der Anleger tauscht die Möglichkeit auf Kursgewinne der drei Aktien gegen einen fixen Zinskupon - und ist bis zu einem gewissen Grad vor möglichen Kursverlusten der Aktien geschützt. Bei dieser einjährigen Aktienanleihe gibt es einen Zinskupon von 7,7 Prozent. Entscheidend für die Höhe der Rückzahlung der eingezahlten Nominale ist die Entwicklung der Aktien. Notieren alle Basiswerte im Beobachtungszeitraum immer über

Foto: dpa

der Barriere von 60 Prozent ihres Anfangspreises, erhält der Anleger am Schluss 100 Prozent des Nennbetrags zurück - plus den Zinskupon. Wenn die Barriere während der Laufzeit des Zertifikats von zumindest einem Titel zwischenzeitlich unterboten wurde, am Schluss aber alle Titel wieder zumindest auf ihrem Startkurs notieren, gibt’s ebenfalls die 100 Prozent der Nominale retour. Andernfalls gibt es am Laufzeitende jene Aktie ins Depot als Nominalerückzahlung eingebucht, deren Wertentwicklung die schlechteste war - den Zinskupon gibt es aber auch dann.<

INFO 7,70 % ERSTE GROUP PROTECT MULTI EU BANKEN 2017-2018 ISIN AT0000A1W8W4

Zinskupon: 7,7%

Produkttyp: Protect Multi ktienanleihe

Barriere: 60%

Basiswerte: ING Groep, Societe Generale, KBC Group Währung Basiswerte: Euro Begebungstag: 28.06.2017 Fälligkeit: 28.06.2018

Settlement: physisch Nominale: 1000 Euro Mehr dazu hier


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