be INVESTOR 20

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NR. 3188/20

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BĂ–RSE EXPRESS

be

INVESTOR Die griechische

TragĂśdie

Schwerpunkt Griechenland: Dem Mutterland der Demokratie steht eine schicksalhafte Wahl ins Haus. Kein anderes Land der EU hat fĂźr Fehler so gebĂźĂ&#x;t wie Griechenland. Doch es gibt erste Zeichen, die Hoffnung machen. Foto: APA/EPA/SIMELA PANTZARTZI


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NEWS MIX RHI

Zahlen besser als erwartet - deshalb vorab bekannt er RHI Konzern wird das Geschäftsjahr 2014 gemäĂ&#x; vorläufiger, ungeprĂźfter Zahlen mit einem Umsatz in HĂśhe von rund 1720 Mio. Euro sowie einem Ăźber den Erwartungen liegenden operativen Ergebnis von Ăźber 140 Mio. Euro abschlieĂ&#x;en. Die operative Ergebnismarge beträgt somit mehr als 8% nach 7,2% im Vorjahr. Im 4. Quartal 2014 konnten ein Umsatz von rund 465 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von Ăźber 40 Mio. Euro erreicht werden. Das 4. Quartal Ăźbertrifft umsatzmäĂ&#x;ig somit das 3. Quartal 2014 um rund 12% und das 4. Quartal 2013 um rund 2%. Im Geschäftsbereich Glas lassen die schwierigen Marktbedingungen sowie weltweite Ăœberkapazitäten bei schmelzgegossenen Produkten in den kommenden Jahren keine deutliche Verbesserung der Ergebnisse erwarten. Aus diesem Grund hat das Management im Jahr 2014 nachhaltige Kosteneinsparungen in HĂśhe von 3,5 Mio. Euro eingeleitet. Zusätzlich werden zur Verbesserung der Kapazitätsnutzung bisher zugekaufte Rohstoffe fĂźr Anwendungen im Industrialgeschäft bereits im Jahr 2015 am amerikanischen Standort selbst produziert werden. Trotz dieser bereits laufenden MaĂ&#x;nahmen ist zum Jahresende 2014 eine Wertberichtigung bestehender VermĂśgenswerte in HĂśhe von rund 12 Mio. Euro erforderlich.). Mehr unter http://goo.gl/gneh5z

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Die wichtigsten Meldungen zu BĂśrse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von Buwog, Flughafen Wien, Atrium, voestalpine, Vienna Insurance Group, Verbund, Telekom Austria, Schoeller-Bleckmann, RHI, Raiffeisen, Erste Group und Amag im Fokus der Analysten. Mehr

unter http://goo.gl/J50Tue

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Teak Holz spricht mit Gläubigern. Die Gesellschaft analysiert derzeit Alternativen zum Plantagenverkauf. In diesem Zusammenhang wird derzeit mit Aktionären gesprochen. Mehr unter

http://goo.gl/MlsrDc

KTM

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Das nächste Rekordjahr wird abgeliefert it weltweit 158.760 verkauften Motorrädern der beiden Konzernmarken KTM und Husqvarna im Geschäftsjahr 2014 konnte der Absatz bei KTM im Vergleich zum Vorjahr um 28,2% gesteigert werden. Der Umsatz erhÜhte sich im selben Zeitraum um 20,7% auf 864,6 Mio. Euro. Das 4. Rekordjahr en suite. Neben Umsatz und Absatz konnte KTM auch das Ergebnis deutlich steigern. Mit einem erwarteten EBIT von mehr als 75 Mio. Euro (plus 37 Prozent) wurde ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Der Vorstand erwartet fßr das Geschäftsjahr 2015 eine neuerliche Steigerung sowohl bei Umsatz als auch Absatz.). <

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Die News des Tages von ... Montag

Meldungen in KĂźrze

Dienstag

Raiffeisen-Struktur wie „Domino-Steine“. Raiffeisen Bank International kĂśnnte einen “Domino-Effektâ€? auslĂśsen, sollte diese zu einer verwässernden KapitalerhĂśhung gezwungen werden. Das geht aus einer Analyse von JPMorgan Chase hervor: Ein Aktienverkauf, bei dem die Beteiligung des 61%-Eigners RZB unter 50% fallen wĂźrde, kĂśnnte diese dazu veranlassen, die Beteiligung zu dekonsolidieren; dadurch wiederum kĂśnnte die Core-Tier-1-Kapitalquote von RZB und die ihres grĂśĂ&#x;ten An-

teilseigners Raiffeisenlandesbank NiederĂśsterreich-Wien unterhalb des Niveaus fallen, das von der Aufsicht gefordert wird; „Im Grunde ist die Unternehmensstruktur wie eine Reihe von Domino-Steinen“, meint JPM-Analyst Axel Finsterbusch.

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S Immo mit Wiener 35Mio.-Euro-Deal. S Immo startet mit einer erfolgreichen VeräuĂ&#x;erung ins Jahr 2015. FĂźr einen Transaktionspreis von rund 35 Mio. Euro verkaufte die Gesellschaft das Hotel im Wiener „Viertel Zwei“ an die deutsche Deka Immobilien GmbH. Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S Immo, kommentiert: „Das ,Hotel Zwei‘ ist ein gutes Projekt. Ich bin mir sicher, dass der neue Besitzer sehr viel Freude mit der Immobilie haben wird. Wir bleiben mit dem OMV-Headquarter ,Hoch Zwei‘ und ,Plus Zwei‘ weiterhin an diesem Standort investiert.“ Mehr

unter http://goo.gl/lHWtFn

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Nowotny: „Haben Pulver mehr oder weniger verschossen“. Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny sieht nach dem 1,14 Billionen Euro schweren Anleihenkaufprogramm kaum mehr Spielraum fĂźr geldpolitische MaĂ&#x;nahmen der EZB. "Wir haben jetzt mehr oder weniger unser letztes Pulver verschossen. Wir sollten sehr vorsichtig sein", sagte Nowotny am Donnerstagabend in der "ZiB2". Er persĂśnlich hätte mit dem Start dieses Programmes lieber noch etwas zugewartet. Mehr unter http://goo.gl/eUKjOR

(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Mittwoch

Donnerstag


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*Der endgĂźltige Wert wird am Festlegungstag (30.01.2015) nach billigem Ermessen der Berechnungsstelle unter BerĂźcksichtigung der Marktentwicklung bis zum Festlegungstag innerhalb der Bandbreite festgelegt und bekannt gemacht. Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausfĂźhrliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den EndgĂźltigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de verĂśffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer LandstraĂ&#x;e 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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EDITORIAL

VON HARALD.FERCHER HARALD.FERCHER@BOERSE-EXPRESS.COM

Tun wir den Griechen Unrecht? tellen Sie sich vor, Sie leben in einem Land, in dem die Chance, dass Ihr Kind keine Arbeit findet bei 50 Prozent liegt. Stellen Sie sich vor, Sie leben in einem Land, in dem die Chance, dass Sie selbst zur Zahl der Arbeitslosen zählen bei mehr als 25 Prozent liegt. Was wĂźrden sie tun? Auswandern wäre eine MĂśglichkeit, zumindest fĂźr einige. Zumindest fĂźr jene, deren Ausbildung im Rest der Welt nachgefragt wird. Aber keine Angst in den Wohlfahrtsstaaten Europas ist so etwas nicht mĂśglich. Speziell in der Europäischen Union ist das denkunmĂśglich. Dachten wir, bis uns vor einigen Jahren die harte Realität der Finanzkrise aus unserem sanft dahingleitenden Leben riss. “Der europäische Traumâ€?, wie in der US-Autor Jeremy Riffkin im Jahr 2004 beschrieb, ist ausgeträumt. Die brutalsten Wunden hat dieser ausgeträumte Traum wohl in einem der schĂśnsten Länder Europas gerissen: Griechenland, das Mutterland der Demokratie, jenes Land, in dem einst Denker wie Aristoteles und Plato lebten und mit ihren Ideen die abendländische Kultur wie wir sie heute kennen, prägten, dieses Griechenland stand und steht zum Teil wohl noch immer am Abgrund. Sicher. die Tricks der griechischen Regierung mit der sich die Staatslenker in der Vergangenheit durchlavierten sind zu einem nicht unbeträchtlichen Teil mit Schuld an der Entwicklung. Aber mal ganz ehrlich - tricksen sich nicht auch unsere Politiker durch die Zeit und erklären uns etwa, dass sie eine, um die 300 Millionen Euro gestiegene Schuldenlast nicht weiter belaste, weil man ja ohnehin einen neuen Kredit aufnehmen kann (siehe dazu auch meinen Kommentar weiter hinten in dieser Ausgabe des be INVESTOR). Fakt jedenfalls ist, dass die griechische BevĂślkerung teuer fĂźr diese Tricks zahlen musste - sehr teuer. Allein die Wirtschaftsdaten deuten schĂśn langsam auf eine - wenngleich noch zarte - Erholung hin. Das BIP wächst wieder, wenn-

S

gleich von einer niedrigen Basis aus, die Arbeitslosigkeit geht langsam, sehr langsam, zurĂźck und erstmals seit 2001 verzeichnete das Land in den vergangenen beiden Jahren einen LeistungsbilanzĂźberschuss. Trotzdem werden die Griechen von vielen noch immer als die “Parias Europasâ€? angesehen. So mach deutscher Politiker droht angesichts des wahrscheinlichen Wahlsieges des LinksbĂźndnisses Syriza (siehe dazu weiter hinten) wieder mit einem GrEXIT. Und auch andere europäische Politi„Die brutalsten ker wĂźrden die Griechen gerne Wunden hat der aus dem Euro, ja manche sogar aus der Union entfernen. Was ausgeträumte das fĂźr Folgen hätte, kann allerTraum in einem dings kaum einer der GrEXITFanatiker auch nur annähernd der schĂśnsten erläutern. Solange GriechenLänder Europas land Teil der Union ist, besteht gerissen.“ zumindest eine Chance, dass ein Teil jener Gelder, die dem Land als Darlehen zur VerfĂźgung gestellt wurden, zurĂźckflieĂ&#x;t. Selbst wenn es zu einem neuerlichen Schuldenschnitt kommen sollte. Bei jenen Steuermilliarden, die wir in die Kärntner Hypo gepumpt haben ist die Wahrscheinlichkeit ungleich geringer. Diese Geld ist verloren. Apropos Schuldenschnitt: Einen solchen hat ja auch die Ăśsterreichische Regierung den Hypogläubigern verordnet, oder? Nun denn der langen Schreibe kurzer Sinn: Bevor wir den Griechen das nächste Mal ihre Fehler aus der Vergangenheit vorwerfen, sollten wir uns den Preis, denn sie dafĂźr zahlen mussten, vor Augen halten. Und vor allem sollten wir unser eigenes Haus in Ordnung bringen, bevor wir anderen etwas vorwerfen. In diesem Sinne meine ich - in Beantwortung meiner anfangs gestellten Frage: Ja, wir tun den Griechen Unrecht. Und wir sollten uns vielleicht ab und zu einmal auf das besinnen, was der eigentliche Grundgedanke hinter der Europäischen Union war: Solidarität und Frieden in Europa. Im Jahr 2015, in dem sich das Ende des 2. Weltkrieges zum 70mal jährt, ein durchaus angebrachter Gedanke, wie ich meine ... <

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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND WIRTSCHAFTSDATEN

Finanzkrise bescherte den Griechen zehn verlorene Jahre Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Explodierende Arbeitslosenzahlen, die hÜchste Staatsschuldenquote,... Hiobsbotschaften aus Griechenland dominieren den Alltag. Und doch gibt es Lichtblicke. So erzielte das Land in den letzten beiden Jahren erstmals seit 2001 einen Leistungsbilanzßberschuss. riechenland schrumpft. Noch 2009, dem bisherigen HÜhepunkt der BevÜlkerungsentwicklung lebten 11,19 Millionen Menschen in dem Land - 2014 waren es nur mehr 10,99 Millionen. Was Wunder, in einem Land, in dem die Zahl der Arbeitslosen in der letzten Dekade um sage und schreibe 150 Prozent explodiert ist und jeder zweite Jugendliche unter 24 keine Arbeit hat. Das sind nur zwei einer Vielzahl von Zahlen die vor Augen fßhren, welch dramatische Folgen die Finanz- und Schuldenkrise sowie das darauffolgende radikale Sparprogramm im Mutterland der Demokratie in Europa zeitigten. Dass man im Falle Griechenlands tatsächlich von einem verlorenen Jahrzehnt sprechen kann, fßhrt allein die Entwicklung des BIP vor Augen. 2004 lag das BIP Griechenlands bei 185,26 Milliarden und stieg bis 2008 auf 233,2 Milliarden. 2013 war das Bruttoinlandsprodukt wieder unter den Wert von 2004 zurßckgefallen (siehe Tabelle). Bei einem solch brutalen Einbruch der Wirtschaftsleistung, darf man sich nicht weiter wundern, wenn die Staatsschuldenquote, die ja in Prozent des BIP ausgedrßckt wird, geradezu explodiert (schrumpft die Basis, steigt die Quote). Und doch gibt gerade die jßngste Entwicklung der Staatsschuldenquote ein Zeichen der Hoffnung. Erstmals sank diese im dritten Quartal 2014 gegenßber dem Vorquartal (siehe hier: http://bit.ly/1Cj0hlt). Dass sich auch die griechische Wirtschaft wieder empor arbeitet zeigt die jßngsten Entwicklung des BIP, welches im 3. Quartal (YoY) um 1,9% wuchs. Im Gesamtjahr sollen es 0,6% sein, fßr 2015 ging die EU-Kommission zuletzt von einem Wachstum um die drei Prozent aus, was deutlich ßber jenem der Eurozone liegt. Eine erste Besserung der Lage zeichnet sich auch bei der Arbeitslosenquote (siehe Grafik rechts) ab und last but least hat Griechenland in den vergangenen zwei Jahren etwas geschafft, was seit 2001 nie gelungen ist: Die Leistungsbilanz fiel positiv aus. <

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Das kulturelle Erbe der Vergangenheit prägt vielfach das StraĂ&#x;enbild in Griechenland. Foto: Bloomberg, Grafiken unten: Datenquelle Bloomberg

BIP-Entwicklung: Q1 2010 bis Q3 2014 (YoY)

Im 3. Quartal wuchs das BIP um 1,9% im Vergleich zum VJ.

Arbeitslosenrate: Q1 2010 bis Q3 2014 (YoY)

Arbeitslosenrate sank zuletzt wieder leicht.


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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND Griechenland in Zahlen BESCHĂ„FTIGUNG UND ARBEITSLOSE IN TAUSEND SPARTE

2004

Beschäftigte

2005

2006

4.389,53 4.443,55 2

2007

2008

2009

4.527,50 4.564,05 4.610,50 4.556,00

2010

2011

2012

4.389,75 4.054,35 3.694,98

2013

20141

3.513,20

3.539,10

GroĂ&#x;- und Einzelh.

755,13

777,10

787,73

799,55

828,05

815,93

795,43

755,76

673,66

648,34

624,50

Landwirtschaft3

530,95

527,80

518,80

503,93

516,85

536,55

549,80

507,40

489,98

494,61

475,92

Produktion

563,30

561,35

561,60

560,55

538,93

513,38

469,77

416,20

360,44

336,34

318,45

Ă–ff. Verw. und Vert.4

353,38

347,68

380,53

385,30

377,50

375,28

371,90

359,95

334,72

335,62

314,31

Bildung

310,95

311,33

329,00

322,18

321,18

325,38

321,36

307,29

295,45

281,54

293,26

Beherbung, Bewirtung 274,23

297,80

298,93

311,45

315,08

314,00

305,10

295,06

272,91

261,06

302,24

Arbeitslose

494,08

446,50

417,67

388,92

484,75

638,67

882,42 1.200,42

1.330,33

1.298,67

2013

2014

518,83

Wirtschaftliche Kennzahlen 2005

2004

BIP in Mio. Euro5

185.266

6

BIP in %

Leistungsbilanz7 Industrieprodukt. in %8

Wirtschaftsstimmung Geschäftskredite11

208.622

2007

2008

223.160

233.198

2009

231.081

2010

2011

222.152 208.532

182.054

k.A.

5,0

0,9

5,8

3,6

-0,4

-4,5

-1.228,6

-1.979,9

-2.716,8

2.899,8

-2.151,6

0,6

-1,5

0,8

2,3

-4,2

-9,1

-6,5

-5,8

4,3

4,7

9

1,5

-11,4

-5,9

-10

82,3

81

80,3

90,8

99,4

110.429 116.224

107.424

100.491

96.332

1,1

-0,9

-1,4

105,8

99,5

106

109,2

99,2

82,3

61.549

66.455

72.665

80.265

96.456

95.275

3

3,5

3,3

3

4,2

1,3

Harm. VPI in %12

-5,3

2012

193.347

893,1

Einzelhandelsumsätze 9 10

2006

193.050

-8,9

-6,6

-3,9

0,6

-1.875,5 -1.719,5

-384,6

90,7

229,7

-2

-3,2

-2,5

-12,2

-7,8

3,8

4,7

3,1

Staatsverschuldung 2004

in Millionen Euro in % BIP

13

13

2005

2006

2007

2008

2009

-

-

219.124

234.369

252.616

290.794

-

-

103,4

103,1

109,3

126,8

2010

2011

219.077 346.102 146,0

171,3

2012

2013

2014

296.302

314.667

315.509

156,9

174,9

176,00

BevÜlkerung, Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung 2004

BevĂślkerung in tsd

2005

2006

2007

2008

2009

2011

2013

2014

11.123,0

11.062,5

10.992,6

11.073,7

19,9

19,6

20,5

20,3

20,1

19,7

20,1

21,4

23,1

23,1

-

Arbeitslosenquote in %14 10,4

9,7

9

8,1

8,7

10,7

14,8

21,7

26,4

27,3

25,8

25,8

25,0

22,7

21,9

25,7

33,0

44,7

55,3

58,3

49,5

Jugendarbeitsl. in %15

26,1

11.183,5 11.123,4

2012

11.037,8

Armutsg.-Quote in %

11.112,1 11.143,8 11.182,2 11.190,7

2010

Quelle: Bloomberg, Nationaler Statistikdienst Griechenlands (Beschäftigung, bei den Einzelsparten wurden nur die sechs wichtigsten Sparten ausgewiesen), Eurostat, EZB, Zentralbank Griechenland, Europäische Kommission;1: Stand 2. Quartal 2014; 2: GroĂ&#x;- und Einzelhandel sowie Reparatur KFZ; 3: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei; 4: Ă–ffentliche Verwaltung und Heer; 5: BIP und Hauptkomponenten - Jeweilige Preise; 6: Reales BIP nach Ausgaben %; 7: in Mio Euro, Durchschnitt; 8: 2010=100jährlich Durchschnitt, 9; YoY in %, 2010=100, 2014 ist Okt.2014; 10: langfristiger Durchschnitt = 100; 11: in Millionen Euro, Durchschnitt jährlich; 12: 2005 = 100: 13: Schnitt 2014 Ende Q3: 14: Zahl 2014 vom Oktober 2014; 15: Arbeitslosenquote Jugend (15-24),2014 ist 3. Quartal


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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND WAHLEN

Tag der Entscheidung - kommt es zu einer historischen Wende? Das LinksbĂźndnis Syriza steht vor dem Tor zur Macht - sagen die Meinungsumfragen. FĂźr den Sieger hält das griechische Wahlrecht eine Besonderheit bereit, die ihm die Bildung einer starken Regierung ermĂśglichen soll. ix ist nix - doch wenn man den Umfragen glauben darf, so steht Griechenland mĂśglicherweise vor einer historischen Wende. Erstmals kĂśnnte eine Linksregierung an die Macht kommen. Die Konservativen wollen dies verhindern - die Sozialisten kämpfen ums politische Ăœberleben. Das LinksbĂźndnis fĂźhrt in allen Umfragen mit einem Vorsprung von rund drei Prozentpunkten vor der Nea Dimokratia (ND) von Regierungschef Samaras. Ein Sieg der Linken gilt daher als so gut wie sicher. Die Frage, die sich viele Beobachter stellen, lautet: Bekommt Syriza-Spitzenkandidat Alexis Tsipras die absolute Mehrheit oder wird er auf einen Koalitionspartner angewiesen sein - und seine Politik mäĂ&#x;igen mĂźssen? Tsipras wirft Samaras politischen "Verrat" vor, weil er das Spardiktat aus BrĂźssel und Berlin ohne Bedenken in die Tat umgesetzt und damit das Volk in die Verelendung gefĂźhrt habe. Samaras kontert, Tsipras und seine Partei seien politische "Hooligans", die eine geheime Agenda hätten und die Mittelklasse auslĂśschen wollten. Tsipras verspricht den Griechen Entlastung: Renten sollen erhĂśht, Privatisierungen gestoppt werden. Entlassene Staatsbedienstete sollen in ihren alten Job zurĂźckkehren. Fast zwĂślf Milliarden Euro will Tsipras dafĂźr ausgeben. Sein wichtigstes Ziel aber ist ein Schuldenschnitt, der nach seiner Vorstellung von einer internationalen Konferenz abgesegnet werden soll. Zudem will Tsipras eine Allianz der SĂźdländer Europas schmieden, um der Sparpolitik der Union ein Ende zu bereiten. Samaras meint hingegen, FrontalzusammenstĂśĂ&#x;e mit der EU kĂśnne sich Griechenland nicht leisten. Athen kĂśnne sich nicht Geld leihen und dann den Gläubigern sagen: „Ich zahle nicht.“ So gehe man in Europa nicht miteinander um, sagt der konservative Regierungschef immer wieder. Der amtierende Regierungschef weiĂ&#x; aber auch, dass die Geduld der Griechen längst eine Grenze Ăźberschritten hat. Jeder zweite junge Mensch ist ohne Job. Die Arbeitslosigkeit Ăźbersteigt die 25 Prozent. Manche Familien leben allein von der Rente der Oma. Samaras verspricht, dass der GĂźrtel nicht noch enger geschnallt werden soll. „Weitere KĂźrzungen von

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Griechenland entscheidet - die Ausgangslage:


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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Syriza: Alexis Tsipras greift den Umfragen zufolge nach der Macht in Griechenland. Foto alle: APA/EPA

LĂśhnen und Renten wird es nicht geben“, sagt er. In den kommenden Jahren sollen mehr als 700.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Explosive Stimmung. Die Stimmung in den ärmeren Regionen im Westen der Hauptstadt Athen ist explosiv. Drohungen mit einem Grexit, einem Austritt Griechenlands aus dem Euroland, machen diesen Menschen keine Angst mehr. "Die Verelendung erleben wir seit langem", sagt Mitsos Sarantis, ein seit zwei Jahren arbeitsloser Schuhverkäufer aus der dicht besiedelten Athener Vorstadt Peristeri. Sein Sohn ist bereits ins Golfscheichtum Katar ausgewandert. Gleich mehrere Parteien in Griechenland kämpfen um den dritten Platz - und damit die MĂśglichkeit, zusammen mit dem Wahlgewinner zu regieren. Allen voran die To Potami (Der Fluss) - eine neue pro-europäische Partei der politischen Mitte. Die ehemals allmächtigen Sozialisten mĂźssen sich hingegen anstrengen, die Drei-Prozent-HĂźrde fĂźr den Einzug ins Parlament zu Ăźberspringen. Bonus fĂźr den Sieger. In Griechenland hält das Wahlrecht einen besonderen Bonus fĂźr den Sieger bei Parlamentswahlen bereit. 250 der 300 Sitze werden in einfacher Verhältniswahl vergeben. Die stärkste Partei erhält einen Zuschlag von 50 Sitzen. Damit sollen die MĂśglichkeiten fĂźr die Bildung einer starken Regierung erhĂśht werden. Sollte dennoch keine Partei die absolute Mehrheit erreichen, ist ein mehrtägiges Verfahren zur Bildung einer Koalitionsregierung vorgesehen. Der Staatspräsident beauftragt den Chef der stärksten Partei damit, die Bildung einer Koalitionsregierung auszuloten. <APA/dpa>

Regierungschef Antonis Samaras warnt vor einem Schuldenschnitt, der die EU verärgern kÜnnte. Foto alle: APA/EPA

Wer Griechenland Geld geliehen hat


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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND ANALYSTEN-CHECK ATHENER BĂ–RSE

Kommt die Ruhe - kommt die Rally? Wo Analysten Chancen wittern Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Politische BĂśrsen haben kurze Beine - heiĂ&#x;t es. Wenn das zutrifft, kĂśnnte die Athener BĂśrse nach den Wahlen noch fĂźr so manche Ăœberraschung sorgen. Analysten jedenfalls sehen einige verborgene SchĂśnheiten. ir schreiben den Jänner 2014: Mit einem Blitzstart schieĂ&#x;t der ASE General, der die wichtigsten griechischen Aktien zusammenfasst binnen zwei Wochen um 12 Prozent die HĂśhe. Ein ähnlich guter Start gelang im Vorjahr auch dem Wiener ATX, der etwas mehr als sechs Prozent zulegen konnte. So schnell wie sie kam, war die Rally aber auch schon wieder vorbei. Am Ende ging die Athener BĂśrse mit einem Abschlag von fast 29 Prozent aus dem Jahr 2014. Jene BĂśrsekenner, die im Vorfeld des BĂśrsejahres 2014 den Euro-Peripheriemärkten die grĂśĂ&#x;ten Chancen gegeben hatten, behielten Unrecht. Zumindest im Fall Griechenlands schlug sich die Erholung der Wirtschaft (siehe Story auf den vorhergehenden Seiten) nicht in einem steigenden Gesamtmarkt nieder. Einer der GrĂźnde, warum sich die Athener BĂśrse auch heuer noch nicht aus ihrer Minusperformance lĂśsen konnte, der ASE liegt YTD bei einem Abschlag von 5,31%, liegt nicht zuletzt in den am kommenden Sonntag anstehenden Wahlen, die wie ein Damoklesschwert Ăźber griechischen Aktien hängen.Unter solchen Bedingungen braucht man schon einiges an Risikobereitschaft, wenn man sich mit griechischen Aktien eindecken will. Politische BĂśrsen haben allerdings kurze Beine, heiĂ&#x;t es. Christos Arbaras, Mitinhaber der NĂźrnberger Anodos Asset Management, die einen eigenen Griechenland-Fonds managt, meint jedenfalls: „BefĂźrchtungen, dass es etwa Enteignungen bei privaten Unternehmen nach einem Wahlerfolg der Syriza geben kĂśnnte oder der Austritt Griechenlands aus der Eurozone bevorstĂźnde, sind absolut Ăźberzogen.“ Seiner Ansicht nach sind die negativen Meldungen grĂśĂ&#x;tenteils eingepreist. Tatsächlich notiert ein nicht unbeachtlicher Teil der Unternehmen unter seinem KursBuchwert. Der grĂśĂ&#x;te Titel an der Athener BĂśrse ist Ăźbrigens der GetränkeabfĂźllkonzern Coca-Cola HBC, der auch in Ă–sterreich eine Tochter hat. Die Hauptnotiz ist mittlerweile allerdings in London und das Rating der Analysten lädt derzeit nicht zum Kauf ein.<

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ASE General Index (31.12.2012 bis 22.01.2015)

An der griechischen BĂśrse findet sich so manche SchĂśnheit, meinen Analysten. Foto: APA/EPA/Miss Universe Organization, Quelle: Bloomberg


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BĂ–RSE EXPRESS

SCHWERPUNKT GRIECHENLAND BĂśrse Athen: Auf welche Aktien die Analysten setzen Name

AnalystenRating1

Anzahl der Analysten

Kurspotenzial2

Marktkapitalisierung3

KursBuch

KursUmsatz

KursCashflow

KGV (e) akt. Jahr

Perform. YTD in %

Kurs

Mytilineos Hold.

5,00

9,00

75,05

581,07

0,64

0,45

2,56

9,56

7,11

4,97

Aegean Airlines

5,00

6,00

27,40

521,34

2,25

0,59

2,04

7,29

5,80

7,30

Sarantis

5,00

4,00

18,92

257,31

1,66

1,03

13,52

17,83

-2,63

7,40

Athens Water Supp.

5,00

3,00

101,92

553,80

0,58

1,74

2,54

7,70

-16,80

5,20

GEK Terna Holding RE

5,00

3,00

94,44

170,03

0,39

0,19

0,43

—

-4,76

1,80

Thessaloniki Port Auth.

5,00

1,00

-

195,55

1,65

3,55

7,33

10,72

-24,51

19,40

Elval - Hellenic Alum.

5,00

1,00

8,11

139,37

0,25

0,14

1,81

111,00

4,72

1,11

Autohellas

5,00

1,00

7,82

114,66

0,64

0,84

—

7,22

1,94

9,46

Ellaktor

4,67

6,00

136,26

322,14

0,35

0,22

4,19

—

-14,55

1,82

Public Power

4,64

11,00

93,80

1.197,12

0,22

0,21

3,01

8,11

-4,44

5,16

JUMBO

4,58

12,00

55,75

1.183,72

1,55

2,13

8,65

10,75

2,72

8,70

Hellenic Telecom.

4,33

21,00

49,42

4.215,29

2,03

1,09

4,77

13,75

-5,49

8,60

Metka

4,33

9,00

34,30

446,78

0,92

0,67

2,22

5,07

1,78

8,60

Intralot Lottery Sys-

4,33

3,00

29,77

208,24

0,87

0,12

2,04

—

20,18

1,31

Terna Energy

4,33

3,00

101,61

203,32

0,60

1,45

4,70

34,88

-1,06

1,86

National Bank o. G.

4,25

20,00

114,81

4.769,75

0,45

0,61

—

7,72

-8,16

1,35

Motor Oil Hellas C. Ref.

4,17

12,00

46,67

664,70

1,32

0,07

3,93

10,59

-7,69

6,00

Alpha Bank

4,00

23,00

59,45

5.605,62

0,66

1,47

—

—

-6,20

0,44

Hellenic Exchanges

4,00

9,00

53,28

309,19

1,66

6,25

20,36

12,26

1,72

4,73

Grivalia Properties

4,00

4,00

13,81

791,85

0,94

15,24

16,63

17,57

3,30

7,82

Piraeus Port Authority

4,00

2,00

166,06

249,00

1,45

2,30

11,14

31,13

-5,14

9,96

Thessaloniki Water Sup.

4,00

2,00

96,15

94,38

0,66

1,28

4,83

5,00

-0,38

2,60

OPAP

3,87

15,00

41,18

2.711,50

2,33

0,86

10,16

14,66

-4,49

8,50

FF Group

3,83

12,00

28,54

1.770,78

1,53

1,89

215,29

13,05

0,19

26,45

Eurobank Ergasias

3,78

18,00

109,38

2.353,26

0,44

0,12

—

—

-14,44

0,16

Hellenic Petroleum

3,77

13,00

74,09

1.097,23

0,56

0,12

1,63

—

-5,53

3,59

Fourlis Holdings

3,57

7,00

110,17

150,43

0,94

0,37

—

—

-8,39

2,95

Frigoglass

3,33

6,00

121,62

93,60

2,08

0,19

2,60

—

10,78

1,85

Piraeus Bank

3,05

20,00

55,33

5.204,99

0,69

1,11

—

—

-6,26

0,85

Corinth Pipeworks

3,00

3,00

110,34

103,31

0,68

0,61

6,58

23,77

3,48

0,83

Marfin Invest.

3,00

1,00

1.745,24

157,44

0,26

0,11

—

—

-11,58

0,17

Intracom Holdings

3,00

1,00

944,39

50,95

0,22

0,10

1,23

—

-10,93

0,38

Attica Bank SA

3,00

1,00

9.067,22

44,97

0,14

0,24

—

—

-6,52

0,04

Diagnostic & Therap. Cent.

3,00

1,00

1.104,82

50,75

0,31

0,26

3,09

—

-8,79

0,17

Titan Cement

2,82

11,00

2,67

1.565,53

1,11

1,37

9,23

56,55

1,62

19,48

Coca-Cola HBC4

2,71

12

5279,78

1,79

0,80

7,82

18,01

-7,59

14,49

Sidenor Holdings

2,33

3,00

100,00

57,75

0,22

0,07

1,65

—

17,65

0,60

LAMDA Development

1,00

1,00

37,83

231,15

0,48

2,86

—

—

-13,69

2,90

Iaso

1,00

1,00

200,00

39,87

0,41

0,28

7,85

—

-5,66

0,75

Athens Medical Center

1,00

1,00

82,93

71,12

0,74

0,32

18,50

—

2,50

0,82

J&P-Avax

1,00

1,00

400,00

40,38

0,18

0,11

1,09

—

-6,14

0,52

Technical Olympic

1,00

1,00

865,68

30,48

0,12

0,58

—

—

-8,00

0,92

Halcor

1,00

1,00

233,33

30,38

0,84

0,02

6,81

—

0,00

0,30

FG Europe

1,00

1,00

217,65

22,44

1,14

0,30

191,79

—

-12,91

0,43

Quelle: Bloomberg; Stand: 22.01.2015, Schlus; 1: von 1 bis 5 - je hĂśher desto besser ; 1: Stand jeweils 01.12.2014 Schluss; 2: in Prozent; 3: in Millionen Euro; 4: Hauptnotiz in London


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BĂ–RSE EXPRESS

GRAFIK DER WOCHE ANLEIHENKAUF

EZB flutet die Märkte mit Geld wie nie zuvor in der Geschichte Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Die Mega-Geldwelle, mit der die EZB die Inflation in Europa wieder anheizen will, sorgt fĂźr Zustimmung und Schelte. Die Grafik der Woche zeigt, welch historisches AusmaĂ&#x; der Beschluss hat. n einer ersten Reaktion hat der Internationale Währungsfonds (IWF) das milliardenschwere Programm der EZB zum Anleihenkauf begrĂźĂ&#x;t. Die geldpolitische MaĂ&#x;nahme werde die Finanzierungskosten fĂźr Staaten im Euroraum senken und das "Risiko eines langwierigen Zeitraums niedriger Inflation" verringern, erklärte IWF-Chefin Christine Lagarde. Andere, wie Peter Brezinschek Chefanalyst der RBI, gehen mit dem Programm hart ins Gericht. Mehr zu seiner Kritik lesen Sie hier: http://bit.ly/1Bk16Zt

I

Die Prognosen des IWF

EZB spielt ihren letzten Trumpf aus und wird Anleihen in nie gekanntem Ausmass kaufen. Foto: APA/EPA/BORISÂŚROESSLER

Das Anleihenkaufprogramm der EZB


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BĂ–RSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT VON PETER SZOPO SPEZIALIST FĂœR ZENTRAL- UND OSTEUROPĂ„ISCHE AKTIEN, ERSTE ASSET MANAGEMENT & BELOGGER AUF BE24.AT

Der lange Schatten der EZB: QE-Folgen fĂźr CEE ie EZB hat die Märkte Ăźberrascht. Das Volumen des angekĂźndigten Anleihekaufprogrammes – der europäischen Variante des von der Fed vorexerzierten Quantitative Easing (QE) - ist mit 1,1 Billionen Euro deutlich hĂśher ausgefallen als erwartet. Ob es gelingt, die Inflationserwartungen zu steigern, die RisikoSpreads in der europäischen Peripherie zu senken sowie ein rascheres Kreditwachstum und damit das Wirtschaftswachstum in der Eurozone zu stärken, muss sich noch weisen. Aber jedenfalls sind die angekĂźndigten MaĂ&#x;nahmen von einer Dimension, dass sie jedenfalls deutliche Spuren auf den internationalen Kapitalmärkten – inner- und auĂ&#x;erhalb der Eurozone – hinterlassen werden. FĂźr die Märkte in Zentral- und Osteuropa sind folgende Aspekte wichtig: - Die Abschwächung des Euro als Folge des EZB-Programms verschlechtert die Wettbewerbsbedingungen der Exporteure, fĂźr die die „Wie zuvor im Eurozone der wichtigste AbZuge des QE der satzmarkt ist. Um dem entgegenzuwirken ist in der Fed ist zu erwar- Region mit weiteren Zinssenten, dass die kungen im Laufe des Jahres massive Liquidi- zu rechnen, insbesondere in Polen und der TĂźrkei. tätszufuhr die - Umgekehrt wird die EZB-PoKurse von litik, falls erfolgreich, das Wirtschaftswachstum in der riskanteren Eurozone stärken, wovon die Anlageklassen Handelspartner in Zentralnach oben und Osteuropa profitieren. treibt.“ - Der Nettoeffekt aus Wechselkurs- und Wachstumsfolgen lässt sich schwer abschätzen, weil a) das AusmaĂ&#x; der Euroabschwächung unsicher ist, und b) die wirtschaftspolitischen Reaktionen in den betroffenen Ländern Zentral- und Osteuropas die Entwicklung beeinflussen. In Summe dĂźrfte die Wirkung des angekĂźndigten QE auf die Realwirtschaften (auf AuĂ&#x;enhandel und Wachstum) in Zentral- und Osteuropa gering sein – solange sich der Euroabsturz in Grenzen hält (also etwa 1,05 zum Dollar nicht unterschreitet). Wie zuvor im Zuge des QE der Fed ist zu erwarten, dass die massive Liquiditätszufuhr die Kurse von riskan-

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Foto: Bloomberg

teren Anlageklassen nach oben treibt. Aktienkurse in der Eurozone, aber auch Anlagen – Aktien wie Anleihen in Lokalwährung - in Schwellenländern sollten davon profitieren. Eine destabilisierende Kapitalschwemme in Richtung Schwellenländer wie im Zusammenhang mit dem USamerikanischen QE ist jedoch unwahrscheinlich, da sich inzwischen die Rahmenbedingungen in den Schwellenländern insofern geändert haben, als politische und Wachstumsrisiken gestiegen sind. Im Zusammenhang mit dem QE der Fed – zumindest in dessen ersten Phase – sind die Rohstoffpreise deutlich gestiegen. Eine Wiederholung ist aus drei GrĂźnden nicht zu erwarten. Erstens war der Boom von 2009 bis zum ersten Quartal 2011 lediglich die Reaktion auf den starken Einbruch im Zuge der vorherigen Finanzkrise. Zweitens fällt der neben der internationalen Liquiditätssituation damals wichtigste Treiber der Rohstoffpreise – eine boomende chinesische Nachfrage – weg. Und drittens: Ein stärke„Im Zusammen- rer Dollar geht Ăźblicherweise mit einem Druck auf Rohhang mit dem stoffpreise einher.

QE der Fed ... sind die Rohstoffpreise deutlich gestiegen. Eine Wiederholung ist ... nicht zu erwarten.“

Fazit. In Summe wird sich durch die monetäre Expansion in der Eurozone die Investment Story in Zentralund Osteuropa nicht nachhaltig ändern, aber mit Nebenwirkungen positiver und negativer Natur ist zu rechnen. <


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BELOG VON BE24.AT VON MONIKA ROSEN VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Notenbanken im Mittelpunkt Das BĂśrsenjahr 2015 ist noch jung, aber dennoch hatte es bereits jede Menge Ăœberraschungen auf Lager: angefangen mit der Schweizer Notenbank, die den Franken vom Euro entkoppelt hat, bis zum Anleihekaufprogramm der EZB, das in seinen Dimensionen dann doch Ăźberrascht hat. Aber während manche Experten Ăźber die Implikationen dieser MaĂ&#x;nahmen noch nachdenken, hat sich der Markt bereits sein Urteil gebildet, und das fällt in Summe eigentlich positiv aus. Die groĂ&#x;en BĂśrsen sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, seit Jahresbeginn 2015 solide im Plus, und auch an den

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VON GERHARD WINZER CHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF BE24.AT

Sparen wird unattraktiver, Investieren attraktiver Die Europäische Zentralbank hat am 22. Jänner ein erweitertes Kaufprogramm von Anleihen bekannt gegeben. Beginnend mit März 2015 bis mindestens Ende 2016 sollen monatlich Anleihen im Umfang von 60 Milliarden Euro gekauft werden. Die Käufe umfassen neben den bisherigen Programmen (Hypothekaranleihen und ABS) auch Staatsanleihen Der Hintergrund fßr diesen Schritt ist die schwächelnde Wirtschaft. Obwohl die Leitzinsen auf quasi null Prozent gesenkt worden sind, kommt der Wirtschaftsmotor nicht in Schwung. Die gesamte Wirtschaftsleistung in der Eurozone (das Bruttoinlandsprodukt) befindet sich lediglich knapp 5% ßber dem Niveau vom 1. Quartal 2008. Berßcksichtigt man die niedrige Inflation (durchschnittlich nur 1,1% seit 2008), zeigt sich, dass das reale Bruttoinlandsprodukt nach wie vor 2,2% unter dem Niveau von 2008 liegt. Wenn Zinsen von null Prozent am Geldmarkt nicht ausreichen um die Wirtschaft zu unterstßtzen, bleibt als Alternative die Verzinsung ßber den gesamten Laufzeitbereich von Anleihen nach unten zu drßcken. Das funktioniert, in dem die Zentralbank verspricht, auf absehbare Zeit die Leitzinsen bei null Prozent zu belassen und indem sie direkt Anleihen kauft. Der Effekt wird dadurch verstärkt, dass nicht nur der Preis des Geldes (der Zinssatz) sinkt, sondern auch die Menge des Geldes (Zentralbankgeld M0) massiv

D

Rentenmärkten haben die jĂźngsten Ereignisse die Nachfrage nach Anleihen geschĂźrt, was die Kurse steigen und die Renditen fallen lieĂ&#x;. Auch der Goldpreis konnte sich heuer besser in Szene setzen und zeigt eine steigende Tendenz. Am hĂśchsten fällt die Volatilität wahrscheinlich an den Währungsmärkten aus, dort zeigten die Schritte der Notenbanken wohl die unmittelbarste Wirkung. Der eigentliche Härtetest fĂźr die BĂśrsen kommt natĂźrlich spätestens dann, wenn die US Notenbank (wie von vielen erwartet) Mitte des Jahres eine erste Zinsanhebung durchfĂźhrt. FĂźr den Moment aber konzentrieren sich die Marktteilnehmer eher auf die weiter reichlich sprudelnde Liquidität. Wir sehen daher – bei aller gebotenen Vorsicht - Aktien derzeit weiter als bevorzugte Anlageklasse. < Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen Monika Rosen gab’s diese Woche bereits zu Gold un dem Schweizer Franken siehe http://goo.gl/rdOx1S

ausgeweitet wird. Das fĂźhrt dazu, dass Staatsanleiherenditen immer unattraktiver werden. Die Investoren werden dadurch in Segmente gedrängt, die eine hĂśhere Rendite versprechen (Anleihen mit einer längeren Laufzeit, Anleihen mit Kreditrisiko, Aktien, aber auch Anleihen in einer fremden Währung wie dem US-Dollar). Schlussendlich sinken die Renditen in vielen Teilen des Finanzmarktes. Auf den Punkt gebracht: Sparen wird unattraktiver, investieren dafĂźr attraktiver. Das gilt fĂźr alle Segmente der Volkswirtschaft. Die Konsumenten geben mehr von ihrem Ersparten aus, die Unternehmen erhĂśhen ihre (aktuell schwache) Investitionstätigkeit. FĂźr die Banken wird die Kreditvergabe interessanter. Staaten kĂśnnten bei teilweise negativen (!) Renditen lohnende Infrastrukturinvestitionen finden. Ein positiver Punkt ist besonders hervorzuheben: Das Anleihenankaufsprogramm wird solange weitergehen, bis dass Erreichen des Inflationsziels (mittelfristig knapp unter 2%) absehbar ist. Damit wird eine mächtiges Instrument aus dem Werkzeugkasten geholt: Das Versprechen nĂśtigenfalls sehr viel Geld zu „drucken“. Negativ ist, dass nur 20% des hypothetischen Verlustrisikos vom Zentralbankensystem (die EZB und die nationalen Zentralbanken) gemeinsam getragen wird. Der „Rest“ wird auf den Bilanzen der nationalen Zentralbanken verbucht. Anscheinend wäre ohne dieses Zugeständnis das Kaufprogramm nicht zustande gekommen. Zusammenfassung: Das umfassende Anleihekaufprogramm Ăźbt einen Druck fĂźr anhaltend niedrige bzw. noch niedrigere Zinsen und Renditen aus. Das erhĂśht den Abschwächungsdruck auf den Euro. Insgesamt ist der Schritt der EZB positiv fĂźr alle Wertpapierklassen in der Eurozone, insbesondere fĂźr Aktien. <


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BĂ–RSE EXPRESS

CROSSOVER FRANKENKREDITE (TEIL1)

Ein Fall fĂźr Verbraucherschlichtung? Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Heimische Kreditnehmer ächzen ohnehin schon unter ihrer Frankenkreditlast. Nun haben Stop-Loss-Aufträge dieses Gewicht noch erhĂśht. Die Beschwerden häufen sich. Eine Institution kĂśnnte vielleicht helfen. rundsätzlich wären bei nicht wenigen der Fremdwährungskrediten SchadenersatzansprĂźche gegenĂźber der Bank oder/und den Vermittlern zu prĂźfen, so Peter Kolba vom Verein fĂźr Konsumenteninformation (VKI). In den meisten Fällen wĂźrde dann aber von den Banken die Verjährung entgegengehalten. Kolba rät daher: „Man sollte sich zuerst bei einer Verbraucherorganisation oder - noch besser - bei einem versierten Rechtsanwalt kundig machen. Letzterer soll die Chancen eines Gesprächs mit der Bank ausloten. Wenn man sich mit der Bank nicht einigt, gibt es derzeit eine gute MĂśglichkeit, relativ kostengĂźnstig den Fall bei der Verbraucherschlichtung weiter zu betreiben.“

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Mediator. Die „Österreichische Verbraucherschlichtungâ€? wurde im Rahmen eines Pilotprojekts vom Konsumentenschutzministerium Ăźbernommen und ab Mai 2013 in einem Probetrieb gefĂźhrt - zunächst fĂźr neun Monate. „Neben der bereits bestehenden ge„Derzeit gibt es gute meinsamen SchlichMĂśglichkeit, relativ tungsstelle der Ă–sterreichischen KreditkostengĂźnstig den wirtschaft im Rahmen Fall bei der Verbrauder Wirtschaftskammer cherschlichtung Ă–sterreich (WKĂ–) ist diese auch fĂźr Verbrauweiter zu betreiben.â€? chergeschäfte im Bankenbereich zuständig, wobei im Fokus vorrangig Fremdwährungskredite standen“, steht dazu im Jahresbericht 2013 des Bankenverbandes. KonfliktlĂśsung. Seit September 2014 wird der Probebetrieb dank der FĂśrderungen des Sozialministeriums, der Arbeiterkammer und der WKĂ– (Sektion Banken) weitergefĂźhrt und werden neue Schlichtungs-Anträge entgegengenommen. Der Bankenverband hatte das Projekt Ăźbrigens seit Beginn unterstĂźtzt - im Rahmen einer Empfehlung an alle Ăśsterreichischen Kreditinstitute, sich im Falle der Einbringung von Beschwer-

Grundsätzlich wären bei zahlreichen Fremdwährungskrediten Schadenersatzansprßche zu prßfen, erklärt Peter Kolba. Foto: Bloomberg

den Ăźber einen Fremdwährungskredit auf ein Schlichtungsverfahren der „Österreichischen Verbraucherschlichtung“ einzulassen. „Das ist eine gute Chance, zu einer Einigung zu kommen. Der Vorteil ist, es kostet nichts und es unterbricht die Verjährung“, spricht auch Kolba aus Erfahrung - wobei der Rechtsanwalt, von dem man sich vertreten lassen kann, natĂźrlich aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Stop-Loss. Die Fragen und Anrufe besorgter Frankenkreditnehmer beim VKI häufen sich in den letzten Tagen, genauer gesagt seit 15. Jänner 2015. Denn seither ist sicher, dass zwischen Schuldnern und Banken vereinbarte Stop-LossAufträge, die von den Bankkunden eigentlich zur Verlustbegrenzung getroffen wurden, ganz und gar ihre Wirkung verfehlten. Seit der im September 2011 Ăźberraschenden EinfĂźhrung der Euro/Franken-Mindestgrenze von 1,20 durch die Schweizer Nationalbank (SNB), die die schon bestehenden Währungsverluste aus dem Frankenanstieg zumindest eindämmte, wollte man gewappnet sein - fĂźr den Fall, dass die SNB diese Grenze genauso Ăźberraschend wieder fallen lieĂ&#x;. Ăœberraschung. Und genau dieser Ăœberraschungseffekt ist am 15. Jänner eingetreten und hat den Mechanismus dieser speziellen Stop-Loss-Order - man vereinbart einen Euro/FrankenKurs unmittelbar unterhalb der 1,20, bei dem die Konvertierung des Kredites in Euro ausgelĂśst wird um weitere Verluste zu vermeiden - ausgehebelt. FĂźr „derartige Ereignisse, die eine Kurszacke auslĂśsen“, so Kolba, ist das Instrument untauglich. <


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BĂ–RSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Memory Express Zertifikat auf GSCI Crude Oil-Index a sich der S&P GSCI Crude Oil Official Close ER-Index aus Ă–l-Futures-Kontrakten zusammensetzt, ist seine Korrelation zur Entwicklung des Ă–lpreises logischerweise sehr hoch. Genau wie Brent Crude Oil und West Texas Intermediate (WTI) bĂźĂ&#x;te auch der Index in den vergangenen sechs Monaten mehr als die Hälfte seines Wertes ein. FĂźr Anleger mit der Markteinschätzung, dass sich die in den vergangenen Tagen bereits deutlich abgeflachte Talfahrt des Ă–lpreises nicht wieder massiv beschleunigen wird, kĂśnnte die Investition in ein Memory Express-Zertifikat der SociĂŠtĂŠ GĂŠnĂŠrale auf den S&P GSCI Crude Oil Official Close ER-Index interessant sein, das in maximal vier Jahren eine Nettorendite von 21,7 Prozent in Aussicht stellt.

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6,1% Zinsen,35% Schutz. Der Indexstand des S&P GSCI Crude Oil Official Close ER-Index des 30. Jänner 2015 wird als Basispreis fĂźr das Zertifikat „Wenn der Index festgelegt. Bei 65 Prozent des Startwertes wird die Barriere an einem der Bewertungstage angesiedelt sein. Die EinlĂśsungsschwelle wird bei 100 unterhalb der Prozent des Basispreises liegen. Barriere notiet, Notiert der Index bereits am ersten Bewertungstag (1. Febentfällt die ruar 2016) auf oder oberhalb Bonuszahlung der EinlĂśsungsschwelle, wird fĂźr das das Zertifikat mit seinem vorangegangene Nennwert und einer Bonuszahlung in HĂśhe von 6,1 Prozent Laufzeitjahr.“ zurĂźckbezahlt. Wenn sich der Index an diesem Tag unterhalb der EinlĂśsungsschwelle, aber oberhalb der Barriere von 65 Prozent aufhält, gelangt nur die Bonuszahlung zur Auszahlung und die Laufzeit des Zertifikates verlängert sich zumindest um ein weiteres Jahr. Am nächsten Bewertungstag wiederholt sich die gleiche Vorgangsweise wie nach dem ersten Laufzeitjahr. Wenn der S&P GSCI Crude Oil Official Close ER-Index an einem der Bewertungstage unterhalb der Barriere notiert,

Der Ă–lpreis steht im Fokus.

Foto: Bloomberg

entfällt die Bonuszahlung fĂźr das vorangegangene Laufzeitjahr. Die entfallene Bonuszahlung wird allerdings nachgereicht, wenn sich der Index an einem der nächsten Bewertungstage wieder oberhalb der Barriere befindet. Wird das Zertifikat nicht vorzeitig getilgt, erhalten Anleger auch dann ihren vollständigen Kapitaleinsatz und - sofern erforderlich - die ausständigen Bonuszahlungen ausbezahlt, wenn der Index am 30. Jänner 2019 oberhalb der Barriere von 65 Prozent notiert. Liegt der Indexstand an diesem Tag mit mehr als 35 Prozent im „Die entfallene Minus, erfolgt die RĂźckzahlung Bonuszahlung des Zertifikates gemäĂ&#x; der negativen prozentuellen Indexwird allerdings entwicklung.

nachgereicht, wenn sich der Index an einem der nächsten Bewertungstage wieder oberhalb der Barriere befindet.“

In der Zeichnung. Das SG-Memory Express-Zertifikat mit ISIN: DE000SG65HS4, maximaler Laufzeit bis 6. Februar 2019, kann noch bis 31. Jänner 2015 mit 100 Euro plus1,5 Prozent Ausgabeaufschlag gezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Dieses Memory Express-Zertifikat spricht Anleger mit der Marktmeinung an, dass der Ă–lpreis an einem der im Jahresabstand festgesetzten Bewertungstage oberhalb des aktuellen Niveaus notiert, und/oder in vier Jahren im Vergleich zum aktuellen Stand nicht mit mehr als 35 Prozent im Minus liegt. <


)5(,7$* -$18$5 BĂ–RSE EXPRESS in Kooperation mit KUNST.INVESTOR

KUNST AUKTION

Surreale Welten und politische Karikatur ie Märzauktion fĂźr ZeitgenĂśssische Kunst kann mit zwei bedeutenden Sammlungen aufwarten: dem Nachlass von Helmut Leherb und einem Konvolut von 289 Karikaturen des Ăśsterreichischen Meisterzeichners Paul Flora. Helmut Leherb (1933-1997) war ein ungewĂśhnlicher, vielseitiger KĂźnstler, ein präziser Zeichner und Maler, aber auch einer der ersten, surrealistischen InstallationskĂźnstler. Eine besondere Auswahl dieser Gruppen präsentiert der Nachlass mit Graphiken, Ă–lbildern und, als kleine Sensation, mit Skulpturen, bestehend aus mit VĂśgeln und Perlen bestickten Modellpuppen, BlumentĂśpfen aus KeramikkĂśpfen oder Tische auf Händen und FĂźĂ&#x;en. Dieses umfangreiche Konvolut wird nun erstmals zum Verkauf angeboten und bringt das Werk dieser schillernden KĂźnstlerpersĂśnlichkeit seit langem wieder auf dem Markt. Die Preise rangieren zwischen 3000 und 27000 Euro.

D

Paris war der Anfang. Leherb gehĂśrte zu den GrĂźndungsmitgliedern der Phantastischen Realisten, lĂśste sich aber davon und sah sich selbst als einzigen Surrealisten Ă–sterreichs. Seine Karriere begann in Paris, wo er mit seiner Frau, der Malerin Lotte Profohs in den 1960er und 1970er Jahren lebte und die skurril, surrealistische Kunstavantgarde kennenlernte. FrĂźh war er international erfolgreich, in Ă–sterreich sorgte er u.a. fĂźr einen der ersten Kunstskandale, nachdem seine Einladung zur Biennale in Venedig 1964 kurzfristig abgesagt wurde. Nach seiner RĂźckkehr nach Ă–sterreich sorgte er vor allem mit monumentalen Wandkeramiken, wie jene in der ehemaligen Wirtschaftsuniversität in Wien, fĂźr Aufsehen. Mit spitzem Bleistift und noch schärferer Pointe verstand es Paul Flora (1922 – 2009) wie kein anderer, das allzu Menschliche und die politischen Untiefen im Besonderen zu Papier zu bringen. Legendär sind seine Karikaturen, die er zwischen 1957 und 1964 fĂźr die Hamburger ZEIT und fĂźr die Tiroler Tageszeitung wĂśchentlich verĂśffentlicht hatte. Die Originalzeichnungen in Bleistift und teilweise Tusche fĂźr die Redaktion der Tiroler Tageszeitung aus den Jahren 1958 – 1964 werden nun aus einer Sammlung angeboten und in Positionen von je rund 15 StĂźck zum Schätzpreis ab â‚Ź 3.000 bzw. 5.000 angeboten. Die Themen rufen die politisch spannenden Zeiten des Kalten Krieges hervor, mit den Auseinandersetzungen vor der Teilung Berlins, den Nahostkonflikt und als bis heute bleibende Konstante die Querelen der rot-schwarzen Koalition. Die

Helmut Leherb (1933-1997), Le roi c’est moi, Öl auf Leinwand, 101 x 75 cm, SP ₏ 20.000 – 40.000 Foto: Auktionshaus im Kinsky

originalen Zeichnungen werden erstmals am Kunstmarkt angeboten und ergänzen mit ihren humorvollen wie geistreichen statements das Werk dieses bedeutenden Zeichners. Aus dem internationalem Spektrum ragen Mischtechniken von Franz West (je â‚Ź 10.000 – 20.000), ein in leuchtendes Blau getränkte Bildskulptur auf Gummibasis von Rudolf Stingel (â‚Ź 25.000 – 50.000), sowie ein hervorragende Arbeit von 1974 des erst 2012 verstorbenen, abstrakten Expressionisten Paul Jenkins („Phenomena Saladin’s Robe; â‚Ź 15.000 – 30.000) hervor. Noch nie am Markt war bisher der Entwurf fĂźr „Figur II“ aus dem Jahr 1961 von Fritz Wotruba. Angeboten wird noch dazu eine der nur zweimal ausgefĂźhrten KĂźnstlergĂźsse (â‚Ź 25.000 – 50.000). (Foto: Auktionshaus im Kinsky)

Den Online Katalog zum Download gibt’s hier: http://goo.gl/qq8kyQ <


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BĂ–RSE EXPRESS

DEPOT

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE, ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

BE-Real-Money-Depot Performance: seit KontoerĂśffnung inkl. Spesen

62.030,51, 10.888,65 Marktwert

Cash

Depotinhaber: Styria BĂśrse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

72.919,16 +629,19% Gesamtwert

Performance seit Start

MARKTKONSTELLATION Stahl feiert ein Comeback Der Blick auf die Nachbarn macht sicher: voestalpine und RHI sind nicht umsonst in der Wochenperformanceliste der Wiener BĂśrse im Spitzenfeld zu finden - die Branche ist unter Anlegern en vogue, wie ein Blick auf die europäische Konkurrenz (siehe Tabelle) zeigt. RHI war diese Woche bei uns am Mittwoch Thema. Plus Zahlen aus der Zementindustrie und die Auswirkungen auf den Bau - siehe http://goo.gl/WCVu4T. Gestern war es Lenzing, wo sich ein HĂśhenflug zeigt, das Warum sich aber noch nicht so ganz erschlieĂ&#x;t - siehe http://goo.gl/lDbJo1. Die Woche wiederum begannen wir ganz

+69,21% ATXPrime seit BE-Start

VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com

einfach mit ‘nutzlosem’ Wissen Ăźber den Wiener Markt. Etwa wer in Wien die niedrigste Marktkapitalisierung aufweist und wieviel das ist http://goo.gl/PIUnA0. Diesem Zahlensalat folgte am Dienstag ein Blick auf die Welt der Leuchten: Philips wird seine wohl bald los, Osram punktet bei LEDs und Zumtobel ... http://goo.gl/k9aYjr <

Branchen-Performance Top/Flop 4

1W

YTD

Metal&Mining

8,2

1,3

Steel

8,1

-0,7

industr. Prod.

7,5

18,4

Auto Parts

7,3

12,3

Food

0,3

13,0

Pharma

0,0

8,2

Hard&Software -0,1 Comp.Serv

-0,4

Quelle: Bloomberg - Basis BE 500-Index

0,6 -0,6


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beigestellt (3), dpa

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BĂ–RSE EXPRESS

AKTIEN WIEN ANALYST WATCH 2015 - JĂ„NNER-ZWISCHENBERICHT

Immofinanz fällt raus - im Topf sind Andritz, Porr und Zumtobel

Thomas Neuhold und Team liegen mit ihren Empfehlungen YTD mit 1,99 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Vier Analyseteams stellen sich dem Bewerb zum AnalystAward 2015 (Analyst Watch). Eine erste Zwischenbilanz: Dabei kam es im kumulierten Depot zu einem Rauswurf - Immofinanz muss weichen. eues Jahr, altes GlĂźck? Im Vorjahr bewiesen die vier Analyseteams von Baader Helvea, Erste Group, Kepler Cheuvreux sowie RCB zum wiederholten mal, dass sie mit ihren Aktienempfehlungen den Wiener Gesamtmarkt klar schlagen. Es sich also auszahlt, ihren Empfehlungen zu folgen. In Zahlen: Thomas Neuhold und das Team von Kepler Cheuvreux verteidigten den Titel in der Teamwertung aus 2013. Dies mit einem Plus der Aktienempfehlungen von 18,28 Prozent. Zum Vergleich: Der Wiener Leitindex ATX lag 16,67 Prozent im Minus (Stichtag war der letzte Verfallstag des Jahres). Welche Titel Thomas Neuhold gerade im Portfolio hat, sehen Sie immer aktuell unter http://goo.gl/N5nkuB. Das Team Raiffeisen rund um Stefan Maxian lag (sogar exkl. Dividenden) 14,6 Prozentpunkte besser als der ATX (aktuelles

N

Stefan Maxian und Team liegen mit ihren Empfehlungen YTD mit 1,36 Prozent im Plus.

Foto: BE/Draper

Depot unter http://goo.gl/huUJJF), Team Erste Group um GĂźnther Artner (aktuelles Depot unter http://goo.gl/c1IwgN) lag 17,71 Prozentpunkte voran und Team Baader Helvea rund um Christine Reitsamer mit 28,99 Prozentpunkten (aktuelles Depot unter http://goo.gl/PbNmGe). Mitte jedes Monats ‘kontrollieren’ wir also auch kĂźnftig, wie sehr die Empfehlungen ins Schwarze getroffen haben. Und weiter werden wir die jeweiligen Kaufempfehlungen ‘bĂźndeln’ und gegen den ATX laufen lassen. Da es zuletzt durchaus einige RĂźcknahmen von Kaufempfehlungen gab (zuletzt etwa bei der RCB fĂźr Immofinanz und SBO) ergeben sich auch Ă„nderungen bei diesem ‘Depot’ - es bleiben aber drei Werte an der Zahl, die mehrheitlich in den Analystendepots vorkommen: Andritz und Porr bleiben, Zumtobel (Baader Helvea brachte neben RCB und Kepler Cheuvreux die dritte Kaufempfehlung) ersetzt Immofinanz (Erste und Kepler halten ihr Kaufen aufrecht). YTD liegen diese Titel im Schnitt 0,81 Prozent im Minus, der ATX liegt bei minus 0,77 Prozent. Elf Titel stehen Ăźbrigens bei exakt der Hälfte der Analyseteams zum Kauf: AT&S, Buwog, FACC, Immofinanz, Raiffeisen Bank, RHI, S Immo, Telekom Austria, ams, voestalpine sowie CA Immobilien. < Mehr zum Bewerb http://bit.ly/19zgZ3W


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BĂ–RSE EXPRESS

AKTIEN WIEN BERICHTSSAISON

FACC enttäuscht auf allen Linien - Aktie des Flugzeugzulieferers kommt schwer unter Druck in knapp zweistelliger Kursverlust (in Prozent) am Aktienmarkt nach Quartalszahlen deutet in der Regel auf - eine enttäuschte Erwartungshaltung, - oder eine nach unten revidierte Unternehmensguidance, wenn der Blick des ManageZIELE 2014/15 ments in die Zukunft geworfen wird. Oder auf Beides, wie im Fall von FACC: Ja, wir sehen Zuwächse gegenĂźber dem Vorjahres-Q3, bis unter den Strich (Ăœberschuss) reicht dies allerdings nicht - und die von Analysten eigentlich erwartete HĂśhe der Zuwächse wurde „... kann es ebenfalls bei Weitem nicht erreicht (siehe Tabelle: Soll und dadurch zu Ist). Aber es ging ja noch weieiner deutlichen ter: „Beim operativen Ergebnis Ergebnisunter(EBIT) geht das Management gegenĂźber bisherige Annahschreitung men davon aus, dass laufende gegenĂźber dem Kundenverhandlungen im Vorjahr weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2014/15 nicht kommen.“ vollständig abgeschlossen werWalter A. Stephan, CEO den kĂśnnen und es dadurch zu einer deutlichen Ergebnisunterschreitung gegenĂźber dem Vorjahr kommen kann.“ Im Vorjahr waren es 42,5 Millionen (wenn auch schwer vergleichbare aus der VorbĂśrsenzeit) - da haben Analysten noch einen Zuwachs auf der Rechnung stehen. Womit sich vielleicht auch erklärt, warum FACC im Peergroupvergleich dermaĂ&#x;en gĂźnstig abschneidet, und eigentlich ein Kurspotenzial von mehr als 100 Prozent aufweisen wĂźrde: Die BĂśrse hat bereits in die Zukunft geblickt und begonnen, niedrigere als gedachte Gewinne einzupreisen. Prinzipiell ist FACC mit dem Marktumfeld aber nicht unglĂźcklich, heiĂ&#x;t es doch auch: Aus jĂźngsten VerĂśffentlichungen der groĂ&#x;en Flugzeugherstellern geht hervor, dass 2014 wieder ein Rekordjahr war. Auslieferungen haben wieder um mehr als 6 Prozent zugenommen, unsere Kunden haben weitere Produktionsratensteigerungen angekĂźndigt. Auch neue Flugzeugbestellungen bleiben auf Rekordniveau

E

FACC: Q3 ‘14/15 - Soll und Ist in Mio. Euro

Q3 ‘13/14

Q3 ‘14/15e

Q3 ‘14/15

Umsatz

136,6

145,0

145,9

EBITDA

9,9

18,1

11,0

EBIT

4,7

12,0

5,5

Ăœberschuss

1,6

6,7

-4,3

Kaufen

Halten

Verkaufen

5

1

0

Kurspotenzial

27 %

Quelle: Bloomberg, FACC

Das sagen die Analysten

Empfehlungen

Konsensrating*: 4,67 Kursziel

9,8 Euro

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je hĂśher desto besser

FACC - Blick in die Zukunft in Mio. Euro

2014/15e

2015/16e

2016/17e

Umsatz

582,2

642,8

722,6

EBITDA

64,9

85,3

102,9

EBIT

43,0

58,0

69,4

Ăœberschuss

25,8

37,7

46,1

Quelle: Bloomberg

FACC im Peergroupvergleich Umsatz-Rendite ‘14e EV/Umsatz ‘14e Peergroup*

6,3%

2,1

FACC

5,8%

0,9

FACC „fairer Wert“* Potenzial

2,0 130%

Quelle: Bloomberg, Median aus FACC, United Tech, BAE, Zodiac, Avic, GKN, IHI, Meggitt, Avichina, Jiangxi, Triumph, Senior, Jamco, Megallan, OHB, Ducommun ** Bloomberg-Analystenkonsens

und sorgen dafĂźr, dass der Auftragsstand von Airbus und Boeing signifikant zunimmt. (Book-to-Bill fĂźr beide zusammen ist grĂśĂ&#x;er als 2 – das heiĂ&#x;t, es wurden zweimal so viele Flugzeuge bestellt, als die beiden Flugzeughersteller ausgeliefert haben.) Damit vergrĂśĂ&#x;ert sich auch der Auftragsstand der FACC AG wieder signifikant und damit ist eine sichere Grundlage fĂźr die kĂźnftige Geschäftsentwicklung gelegt.“ Was vielleicht fĂźr Aktionäre wichtiger ist: „Kurzum: Die Weichen fĂźr steigende Profitabilität sind gestellt“, meint CEO Walter Stephan. >gill<


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BĂ–RSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE DIE TOPS UND FLOPS DER LETZTEN 5 BĂ–RSETAGE

Der Franken spuckte der CA Immo in die Suppe er damit gerechnet hat, konnte richtig gut verdienen. Denn mit der Aufhebung der Frankenbindung an den Euro ging die eidgenĂśssische Währung in den HĂśhenflug Ăźber; gut fĂźr all jene, die Aktien in Franken hielten. So sieht dann auch die Performance-Tabelle der letzten BĂśrsenwoche aus: Schweizer Werte haben die FĂźhrung fest in Händen. Was das Nachfragebild verzerrt. Denn die Gewinne sind eben zumeist beinahe ausschlieĂ&#x;lich auf die FX-Seite zurĂźckzufĂźhren, die Kursverluste in der Aktie mehr als ausglichen. In lokaler Währung gerechnet hätten sich mehr breiter aufgestellte Unternehmen wie TAG Immobilien, Patrizia Immobilien aber auch CA Immobilien auf den vorderen Performanceplätzen breit gemacht. Denen fehlte aber der FX-Effekt ... Operativ machte nicht zuletzt das Vermietungsgeschäft von sich reden. Die Immofinanz fand in Budapest neue Mieter im BĂźrobereich und schloss dabei auch einen Zehnjahresvertrag ab - http://goo.gl/UQ3VUx, die CA Immo fĂźllte ein Neubauprojekt in Berlin - http://goo.gl/qx1qOX; die S Immo hat mit der Baader Bank einen neuen Market Maker http://goo.gl/WxZkAD -; Buwog wurde als bester (Wiener) BĂśrseneuling 2014 ausgezeichnet - http://goo.gl/1KDfCm und stellte ein Wiener Wohnprojekt fertig http://goo.gl/Uygpng. Und last but not least gab es wohl nur ein weiteres Kapitel in den Querelen zwischen dem conwert-Management und unzufriedenen Aktionären http://goo.gl/o1arUh. >gill<

W

Top-Werte

1 Woche

YTD

Intershop

23,6

26,2

Mobimo

21,3

24,0

Swiss Prime Site

19,4

23,5

Allreal

17,6

21,6

PSP Swiss Property

15,9

19,1

Ă„nderung (%)

Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr

Flop-Werte

1 Woche

YTD

Echo Investment

-5,0

-6,0

Immofinanz

-5,6

-2,6

Testa Inmuebles

-5,9

-1,9

Ă„nderung (%)

LSR Group Douja Prom

-8,5

-9,3

-20,6

-15,9

Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr

... die Ă–sterreicher

1 Woche

YTD

CA Immobilien

7,3

12,3

Warimpex

2,4

16,9

Buwog

1,6

3,2

conwert

1,3

1,6

Ă„nderung (%)

S Immo

0,3

5,0

-5,6

-2,6

1,2

4,0

BEUREAL (in Euro)

4,3

6,2

Euro Stoxx 50

5,4

1,8

Immofinanz ... zum Vergleich IATX

Die besten Immobilienfonds (ein Monat retour) in Prozent; Quelle: Bloomberg (Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr)

Name

ISIN

Perf. 1Mo

Perf. 1a

Kostenquote

AA*

EII PROP WORLD INVEST EX-US

IE0030794618

5,95

11,12

1,62

3,00

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A

AT0000A07YH5

5,46

17,81

N.A.

5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR

DE0009772681

4,62

-2,59

0,94

5,00

DWS SACHWERTE-INC

DE000DWS0W32

4,05

10,19

1,41

5,00

RP GLOBAL REAL ESTATE

DE000A0KEYG6

1,65

-8,45

2,49

5,00

SEMPERREAL ESTATE - A

AT0000622980

0,32

2,58

N.A.

3,00

AXA IMMOSELECT

DE0009846451

0,23

-10,73

0,62

5,00

IMMOFONDS 1

AT0000632195

0,21

2,82

N.A.

3,25

REAL INVEST AUSTRIA-A

AT0000634357

0,18

2,75

N.A.

3,00

WESTINVEST INTERSELECT

DE0009801423

0,15

2,31

0,57

5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A

AT0000633409

0,03

-2,02

1,19

3,50

REAL INVEST E 2006-A

AT0000A001N3

0,02

-7,88

N.A.

3,50

REAL INVEST EUROPE

AT0000A04KN9

0,00

-7,90

N.A.

3,50

CS EUROREAL-A EUR

DE0009805002

-0,06

-4,69

0,80

5,00

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN

DE0009772616

-1,54

-20,89

0,93

N.A.


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BĂ–RSE EXPRESS

Lacuna - Adamant Global Healthcare P ¡ WKN A1XBPD

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Global Healthcare – HLQ JHVXQG GLYHUVLÀ]LHUWHV $VVHW

Die Gesundheitsbranchen aus aller Welt in einem Fonds ‡ 'HPRJUDĂ€VFKHU :DQGHO VRUJW I U VWHWLJ VWHLJHQGH *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH • Marktwachstum durch hohes Innovationspotenzial ‡ 'LYHUVLĂ€NDWLRQ  EHU DOOH *HVXQGKHLWVEUDQFKHQ ² ZHOWZHLW

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)5(,7$* -$18$5 BĂ–RSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT VON BERNHARD HAAS ANALYST WIENER PRIVATBANK SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Schweizer Käse ormalerweise haben Schweizer eher einen gelassenen, geradezu stoischen Ruf; mit einer der GrĂźnde, wieso unsere westlichen Nachbarn als einer der wichtigsten „Safe Havens“ gesehen wird (neben dem strikten Bankgeheimnis und Tresoren die unter tausenden Meter hohen Bergen liegen). Dieses Image dĂźrfte nach dieser Woche jedoch stark angekratzt sein. Die Ăźberraschende Entscheidung der Schweizer Notenbank, die bisherige Obergrenze fĂźr den EURCHF-Kurs von 1,20 fallen zu lassen, fĂźhrte zu starken Verwerfungen an den Märkten: Der Schweizer Franken gewann sprungartig gegenĂźber allen groĂ&#x;en Währungen an Wert, im „Vor allem die Vergleich zum Euro penBankaktien litten delte er sich gegen Tain einer ersten gesende bei 1 ein (bei Reaktion, da einige einem stärkeren CHF bekommt man weniger fĂźr Investoren EUR, daher sinkt fĂźrchteten, dass die jeden der EUR/CHF-Kurs). Ausfallsraten fĂźr Der Aktienmarkt unserer Nachbarn reagierte Fremdwährungsdarauf mit Abschlägen kredite steigen von Ăźber 10%, was jekĂśnnten.“ doch nur die halbe Wahrheit ist. Aufgrund des CHF-Anstiegs, von dem eurobasierte Investoren profitieren, gewannen die in Euro notierten Schweizer GroĂ&#x;unternehmen stark, der Konsumriese NestlĂŠ konnte in Frankfurt um Ăźber 7% zulegen. Auch am heimischen Markt machte sich kurz Verunsicherung breit, vor allem die Bankaktien litten in einer ersten Reaktion, da einige Investoren fĂźrchteten, dass die Ausfallsraten fĂźr Fremdwährungskredite steigen kĂśnnten (immerhin war die Kreditsumme gerade deutlich hĂśher geworden!). Dies erwies sich jedoch nur als Strohfeuer, gerade die Erste Group, deren Kunden in Ă–sterreich und Ungarn verstärkt in CHF-Krediten engagiert waren, konnte sich erholen, nachdem sie einige Details zu ihren Engagements preisgaben. Die RBI konnte an diesem einen Tag sogar im Plus schlieĂ&#x;en, kurzfristig Ăźberwog die positive Nachricht, dass das polnische Geschäft bald an die BĂśrse gebracht werden solle. Vielleicht kĂśnnte dies ja ein Schritt sein, um die Giebelkreuzaktie aus dem Tal der Tränen zu holen, im Wochenverlauf steht nämlich ein Minus von Ăźber 8% zu

N

Foto: APA/EPA

Buche, aufgrund der Ăźblichen Verdächtigen: niedrigere Ă–lpreise, fallender Rubel und die Angst vor Zahlungsausfällen. Der fallende Preis fĂźr „schwarzes Gold“ machte auch dem Ă–lfeldausrĂźster SBO zu schaffen, der trotz guter vorläufiger Ergebnisse um Ăźber 7% tiefer notierte im Wochenverlauf. Investoren befĂźrchten hier fĂźr die Zukunft einen RĂźckgang der Aufträge und ein Ende des „Shale Booms“, der die Firma noch im Sommer zu neuen HĂśchstständen katapultierte. Bevor jetzt jedoch die Winterdepression ausbricht: Es gab auch durchaus positive Nachrichten diese Woche. So konnten beispielsweise Titel, die von Investoren fĂźr ihre gute DividendenausschĂźttung gesucht werden - wie Post und Buwog - auf neuen HĂśchstständen notieren. Auch bei unseren deutschen Nachbarn sah die Welt freundlicher aus: Der DAX konnte um knapp 2% zulegen, auch hier waren vor allem die defensiven Werte gefragt. In den USA verlief der Beginn der Berichtssaison eher enttäuschend, vor allem die GroĂ&#x;banken kämpfen mit hĂśheren Rechtskosten und dem Niedrigzinsumfeld. Ein GroĂ&#x;teil der Quartalszahlen steht jedoch noch aus, insofern darf man hier nicht zu vorschnell urteilen. Insgesamt sieht man jedoch, dass die Schwankungen an den BĂśrsen deutlich zugenommen haben. Diese Woche wird richtungsweisend: Neben den Berichten der US-GroĂ&#x;konzerne werden die EZB-Sitzung am Donnerstag sowie die griechischen Wahlen am Sonntag im Fokus stehen. Während die Erwartungen an die europäische Zentralbank in Punkto UnterstĂźtzungsmaĂ&#x;nahmen (Stichwort Quantitative Easing) hoch sind, dĂźrften viele Investoren bei zweiterem einfach darauf hof„Dies erwies sich fen, dass diese jedoch nur als griechische TragĂśdie Strohfeuer.“ bald ein Ende findet. <


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BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA GRĂœNDER DER MATEJKA & PARTNER ASSET MANAGEMENT GMBH & BELOGGER AUF BE24.AT

Alea iacta est ‌ der Wßrfel ist geworfen efallen ist er noch nicht oder besser gesagt, noch nicht alle die zuletzt geworfen wurden.

G

Der gute alte Cäsar hatte mit seinem Spruch zwar die Ăœberschreitung des Rubikons gemeint gehabt, aber in Zeiten wie diesen steht wohl auch so mancher Rubikon den Kapitalmärkten im Wege. Ob dies die Aufgabe fixierter Währungsrelationen ist, die Veränderung von Regularien oder ein kleines Bondkaufprogramm der EZB. Die digitalen Risiken nehmen zu.

SNB setzte einen klärenden Cut. Doch der Reihe nach: die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den CHF-Euro Kurs freizugeben war fĂźr die Eidgenossen schmerzhaft und in Erkenntnis des kommenden Anleihekaufprogramms der EZB eigentlich unumgänglich. Warum, ist klar, denn dieses Programm wird durch frischgedruckte Euros finanziert, sollte damit den Euro schwächen „Ein Bondkaufund den Druck auf die SNB in linearer Funktion erhĂśhen. programm der Die SNB mĂźsste Euros kaufen EZB, das die um die Relationen zum FranSchweiz teilweise ken zu stabilisieren. Ein Bondkaufprogramm der EZB, das finanziert. Auch so bekommt man die Schweiz teilweise finanziert. Auch so bekommt man seine Steuermilli- seine Steuermilliarden zurĂźck, mag mancher gedacht arden zurĂźck, haben. Aber eben nur gemag mancher dacht. So setzt die SNB einen gedacht haben. klärenden Cut, bucht schätAber eben nur zungsweise 60-80 Mrd. CHF als Verlust der bisherigen gedacht. “ StĂźtzungskäufe, stĂźrzt die heimischen Banken und etliche Industrien in einen unerwarteten Wettbewerb und zaubert das Grinsen auf Europas Franken-Besitzer. Die kurzfristigen Folgen sind bereits erkannt, etliche Devisenbroker bekamen teilweise empfindliche Probleme, die Währungsarbitrage lieĂ&#x; Schweizer Wertpapierkurse fallen, Analysten und Volkswirte im Stress und etliche FrankenKreditnehmer in Europa hatten eine schlaflose Nacht. Was bleibt ist der mittelfristige Blick der erkennt, dass einige Industrien in der Schweiz plĂśtzlich ihre Konkurrenz in

Cäsars Ermordung: Fotoprobe zu „Julius Cäsar“ im Burgtheater (2007). Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Europa bevorteilt sehen, der Schweizer Konsument der als Euro-Konsument viel wichtiger geworden ist und Eurolands Aktienmärkte, die nun viel wahrscheinlicher als QE-Profiteure wirken. Doch auch fĂźr die EZB haben sich die Weichen inzwischen verändert ‌ Die inzwischen als wahrscheinlichst geltende QE-Variante stellt den Kauf von Bonds direkt den jeweiligen Notenbanken ins Nest, zwar mit ein paar Spielregeln, aber doch auf eigenständiger Basis. Irritierend. War QE doch immer ein Thema das Mario Draghi explizit in Verantwortung der EZB gesehen hatte. Selbst die rechtlichen Bedenken wurden exakt auf die EZB gemĂźnzt bevor sie als unbedenklich verarbeitet wurden. Und jetzt kauft jede lokale Notenbank im Geiste einer Generalamnesie der EZB quasi was sie „will“? Eine ZerreiĂ&#x;probe der EU wäre dadurch vorprogrammiert. Denn wer sagt, dass die Deutsche Bundesbank ihren Kaufrahmen wirklich ausschĂśpft, wogegen jene der Peripheriestaaten sicher zum maximal Erlaubten greifen wĂźrden? Wer will das? Wohl keiner. Und weil alle am gedeihlichen Miteinander interessiert sind, wird wohl entweder nichts passieren, oder ein Programm unter stärkerer FĂźhrung der EZB präsentiert werden. Sollte den Kapitalmärkten Eurolands grundsätzlich helfen. UnnatĂźrliche Eingriffe. Trotz aller Währungsturbulenzen, Regularien und notenbanklicher Markteingriffe bleibt die groĂ&#x;e Hauptaufgabe aber ganz Oben auf der EurolandAgenda: Unseren Kontinent durch Reformen und Wirtschaftsprogramme in eine Phase eigenständigen Wachstums und Stärke zu fĂźhren damit ENDLICH die unnatĂźrlichen Eingriffe in Wirtschafts- und Investitionskreisläufe enden kĂśnnen und auch unsere Kapitalmärkte wieder „normal“ werden dĂźrfen. Am Donnerstag werden wir sehen, ob die BrĂźcke Ăźber den Rubikon hält. <


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INTERVIEW VC/PE

„Wachstumsfinanzierung ist Turbo fĂźr die Wirtschaftsentwicklung“ Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Die Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO) kämpft weiter fĂźr bessere Bedingungen. GeschäftsfĂźhrer JĂźrgen Marchart erklärt im Interview den Status Quo und seine Vorhaben. BĂ–RSE EXPRESS: Herr Marchart, die VC-/PE-Branche lieferte fĂźr das Jahr 2013 alarmierende Zahlen. Kann es Ihrer Meinung nach nur noch besser werden? Oder muss man sich auf eine längere Durststrecke einstellen? JĂœRGEN MARCHART: Die Erhebung fĂźr das Berichtsjahr 2014 läuft zurzeit und wir warten mit Spannung auf die neuen Kennzahlen. Man muss jedoch realistischer Weise sehen, dass die aktuellen Rahmenbedingungen, Investments von institutionellen Investoren leider noch immer nicht begĂźnstigen. Ganz im Gegenteil: Durch die besonders restriktive nationale Auslegung der AIFM und dem Fehlen von nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen liegen noch immer HĂźrden vor, die sich neben anderen Fakten wohl auch weiterhin negativ auf die Entwicklung der Private Equity und Venture Capital-Industrie auswirken werden.

„Es liegen weiterhin HĂźrden vor, die sich negativ auf die Entwicklung der VC-/PE-Industrie auswirken“

Sie haben AIFM angesprochen: Das AIFM-Gesetz ist nun mehr als ein halbes Jahr in Kraft: Eine erste Einschätzung Ihrerseits? Mit dem AIFM-G ist die Private Equity und Venture Capital-Industrie erstmals mit einer gesetzlichen Regulierung konfrontiert, die neben den branchenßblichen TransparenzRegeln anzuwenden ist. AIFM-G ist damit zu einem Compliance-Thema geworden. Nach wie vor stellt das Regelwerk und dessen nationale Implementierung die kleinen Üsterreichischen Fonds vor Herausforderungen, auch wenn kurz vor Inkrafttreten erfreulicherweise noch eine Novellierung durchgesetzt werden konnte. Durch die Novellierung werden zwar Private als Investoren zugelassen, aber nur unter starken Einschränkungen. Dies stellt zwar eine Verbesserung gegenßber der Situation vor der Novelle dar, wo Pri-

AVCO-Geschäftsfßhrer Jßrgen Marchart geht auf Bundesländer-Tour, um Bewusstsein fßr VC/PE zu schaffen. Foto: AVCO

vatanlegern gänzlich untersagt wurde in VC/PE zu investieren, ist aber noch eine Diskriminierung gegenĂźber anderen Asset Klassen, die dringend bereinigt gehĂśrt. Insbesondere unter BerĂźcksichtigung der aktuellen Engpässe beim Fundraising. Sie haben vor kurzem, gemeinsam mit Vertretern der VC-/PE-Szene, einen Forderungskatalog an Staatssekretär Mahrer Ăźbergeben. Gibt es hinsichtlich Umsetzung bereits Signale? Der Charme dieser Vorschläge besteht darin, dass sie ohne groĂ&#x;en Aufwand umsetzbar wären und damit dem aktuellen Kapitalhunger der heimischen KMU signifikant geholfen wäre. Einige Punkte haben schon im aktuellen Regierungsprogramm Niederschlag gefunden und eine rasche Umsetzung wäre nach wie vor sehr zu begrĂźĂ&#x;en. Durch die jĂźngsten Entwicklungen im Startup-Bereich, aber auch beim Crowd Investing, wo sich Ă–sterreich, insbesondere Wien, als internationaler Hub entwickelt, wird auch eindrucksvoll belegt, welche Bedeutung das Thema hat. Welche weiteren Schwerpunkte setzen Sie mit der AVCO? Die AVCO wird sich auch weiterhin fĂźr die Verbesserung der Rahmenbedingungen fĂźr die Ăśsterreichische Private Equity und Venture Capital-Industrie einsetzen. Weiters wird die AVCO heuer verstärkt in den Bundesländern aktiv sein, um breites Bewusstsein dafĂźr zu schaffen, dass professionell strukturierte, privatwirtschaftliche Wachstumsfinanzierung ein Turbo fĂźr die Wirtschafts- und Standort-Entwicklung ist. Dabei kann, ohne Einsatz Ăśffentlicher Mittel, der lokale Standort und die Konjunktur belebt und Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen und gesichert werden. <


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ANLAGE FONDS UND CO

Offene Immobilienfonds unter der Lupe und BlackRock dividiert Europas Aktien neu auf lackRock hat vier iShares Faktor-ETFs mit Fokus auf Europa aufgelegt. Jeder der Fonds bietet Zugang zu einem bestimmten Investment-Ansatz: Value, Momentum, GrĂśĂ&#x;e und Qualität. Faktor-ETFs bieten einen alternativen Ansatz gegenĂźber Fonds, deren zugrunde liegende Indizes auf dem Konzept der Marktkapitalisierung beruhen. Sie erĂśffnen Zugang zu speziellen Faktoren oder Treibern von Risiko und Rendite und ermĂśglichen es, Renditequellen zu erschlieĂ&#x;en. Dabei beruhen sie auf Indizes, sind effizient und transparent. Die vier neuen iShares Faktor-ETFs bieten je nach Produkt Zugang zu Value-Unternehmen, zu Werten mit geringerer Marktkapitalisierung, zu Qualitätstiteln oder zu Momentum-Aktien. Die Fonds bilden ihre Basisindizes physisch ab, indem sie die entsprechenden Aktien kaufen. Die jährliche Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,25%. Die Indizes, auf denen die ETFs beruhen, basieren auf einer transparenten Methodologie, die zusammen mit MSCI entwickelt wurde. Mehr unter http://goo.gl/FZh53L.

B

ERI EuroRating Services hat fßr das halbjährlich erscheinende Rating der Assetklasse Offene Immobilienfonds zwÜlf Fonds bewertet. Das quantitative Rating basiert auf Üffentlich verfßgbaren Informationen. Der Fonds

F

„grundbesitz europa“ der RREEF Investment GmbH kehrt zurĂźck an die Spitze des von FERI erstellten League Table und erhält erstmals ein Rating von A+. Dies liegt insbesondere an der besten Bewertung des Immobilienportfolios, welches bei der Gesamtbewertung mit 50 Prozent gewichtet wird (siehe Tabelle). Der Fonds investiert Ăźberwiegend in BĂźroimmobilien in Deutschland, GroĂ&#x;britannien und Frankreich. Ein Ă–sterreicher ist auch dabei - die Semper Constantia mit dem SemperReal Estate VT. Dieser konzentriert sich auf den Ăśsterreichischen und deutschen Immobilienmarkt. Die Schwerpunkte sind renditestarke Immobiliensegmente wie Einzelhandels- und Logistikimmobilien sowie vollvermietete BĂźrohäuser mit Mietverträgen mit langfristigem KĂźndigungsverzicht. Laut Morningstar ist dabei ein Objekt im niederĂśsterreichischen Leopoldsdorf der grĂśĂ&#x;te Depotbestandteil (rund 7%). 15,4 Mio. Euro stehen als Kaufpreis in den BĂźchern: Dahinter steckt das neue Distributions- und Servicecenter der Schweizer Hilti, das im Oktober 2013 fertiggestellt und an den Mieter Ăźbergeben wurde. Von dort beliefert Hilti den osteuropäischen Markt. <

GRATIS- NEWSLETTER Jeden Montag in Ihrer Mailbox - der Fonds-Newsletter des BĂśrse Express - Anmeldung zum kostenlosen Bezug unter http://goo.gl/r9OgYN

Offene Immobilienfonds im Vergleich in Punkten

Name

ISIN

Perf.*

Immobilien**Finanz*** Summe

Rating

grundbesitz europa RC

DE0009807008

77

63

73

69

A+

UniImmo: Europa

DE0009805515

82

59

71

68

A

UniImmo: Deutschland

DE0009805515

82

60

66

67

A

WERTGRUND WohnSelect D

DE000A1CUAY0

76

60

70

67

A

SemperReal Estate VT

AT0000A0B5Z9

79

59

66

66

A

Deka-ImmobilienEuropa

DE0009809566

80

57

68

66

A

grundbesitz global RC

DE0009807057

77

59

66

65

A

hausInvest

DE0009807016

83

56

65

65

A

Deka-ImmobilienGlobal

DE0007483612

71

57

73

64

A-

WestInvest InterSelect

DE0009801423

72

52

65

60

B+

UniImmo: Global

DE0009805556

72

57

56

60

B+

Quelle: Feri EuroRating Services, *Performance (25% Gewichtung), **Immobilienportfolio (50% Gewichtung), Finanzstrukturen (25%),


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BlackRock erfindet das Immobilieninvestment neu, Deutsche Bank bßndelt kurzlaufende Corporates lackRock hat den ersten ETF aufgelegt, der eine effektive Alternative zu Direktinvestitionen in Immobilien darstellt: den iShares MSCI Target US Real Estate UCITS ETF. Traditionell verschaffen Investoren sich ßber den privaten Markt oder gelistete Immobiliengesellschaften wie Real Estate Investment Trusts (REITs) Zugang zu Immobilien. Der neue Fonds ist so konzipiert, dass er ein ähnliches Risiko-Rendite-Profil wie Direktinvestitionen bietet und gleichzeitig die Liquidität und einen ebenso einfachen Zugang wie ein REIT. Der zugrundeliegende Index ist sowohl regional innerhalb der USA als auch im Hinblick auf die Branchen breit diversifiziert. Er beruht auf einem dreistufigen Auswahlprozess: Um die Volatilität zu reduzieren, erhalten Werte mit geringerer Schwankungsbreite ein hÜheres Gewicht. Der Fremdkapitalhebel, den REITs normalerweise mit sich bringen, wird durch einen Deleveraging-Ansatz gemanagt. Zudem enthält der Index kurzlaufende, inflationsindexierte Staatsanleihen, um einen Inflationsschutz zu bieten. Der Fonds bildet den Index physisch ab. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,4%.

B

ie Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) hat den weltweit ersten ETF fßr europäische Hochzins-Unternehmensanleihen mit kßrzeren Laufzeiten zwischen ein bis drei Jahren an der Deutschen BÜrse gelistet. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond 1-3 UCITS ETF (ISIN LU1109939865 ) stellt im derzeitigen Niedrigzinsumfeld fßr anleiheorientierte Investoren eine AnlagemÜglichkeit dar. Er hat eine jährliche Pauschalgebßhr von 0,35 Prozent. Hochzinsanleihen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine hÜhere Rendite im Vergleich zu Bonds mit der hÜchsten Bonität tragen. Die hÜhere Rendite ist der Ausgleich fßr das hÜhere Ausfallrisiko und damit das niedrigere Rating der entsprechenden Anleihen. Die Rendite der im unterliegenden Markit iBoxx Liquid EUR High Yield 1-3Index enthaltenen Anleihen beträgt aktuell 3,86 Prozent bzw. 4,24 Prozent fßr den Markit iBoxx EUR Liquid High Yield Index, der den Gesamtmarkt abdeckt. Zudem legt die Deutsche AWM zwei weitere Renten-ETFs neu auf. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond UCITS ETF (LU1109942653 ) zielt ebenfalls auf das Segment

D

europäischer Hochzins-Unternehmensanleihen ab. Mit 436 Anleihen aus 33 Ländern umfasst der zugrunde liegende Index jedoch ein wesentlich breiteres Spektrum als der entsprechende Index, der von dem ETF auf kurzlaufende europäische H i g h - Y i e l d Unternehmensanleihen abgebildet wird. Im europäischen Marktvergleich zeichnet sich der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond UCITS ETF aktuell durch die geringste jährliche PauschalgebĂźhr von 0,35 Prozent aus. Das dritte neu gelistete Produkt gibt die auf täglicher Basis umgekehrte Entwicklung dieses Index wider. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond Short Daily UCITS ETF (LU1109944352) richtet sich dabei ausschlieĂ&#x;lich an professionelle Investoren. Auch dieses inverse Produkt auf den Gesamtmarkt europäischer Hochzins-Unternehmensanleihen ist bisher einzigartig. Gerade wenn die Märkte drehen, kĂśnnen solche Produkte ihre Stärken ausspielen. Mehr unter http://goo.gl/Rtw7dT <

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Rendezvous mit Harry Die Sendung „Rendezvous mit Harry“ findet jeden Montag live um 19 Uhr statt. Eine Stunde lang treffen sich Top-Trader Harald Weygand, GrĂŠgoire Toublanc und Volker Meinel um Ăźber Kurse, Charts, Produkte, Prognosen zu reden. Dabei kĂśnnen Sie während der Live-Sendung Fragen stellen, die das Team aufgreifen und beantworten wird.

http://www.rendezvousmitharry.de


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FONDS (ANLEIHEN) PERFORMANCE

SNB zeigt, wo fĂźr Fed und EZB die Grenzen liegen uf Sicht eines Monats hat sich ein Ă–sterreicher an die Spitze der Performancelisten unter den hier zu Lande zum Vertrieb zugelassenen Anleihenfonds gesetzt: Fondsberater ist die ZZ VermĂśgensverwaltung, den Rest erledigt die Semper Constantia - folglich geht es um den CPB ZZ1 Fund: ein High Yield-Anleihefonds der darauf ausgerichtet ist, einen kontinuierlichen laufenden Ertrag zu erzielen, hohe Ertragschancen zu nutzen und dabei hohe Kursschwankungen in Kauf nimmt. Pech hatte der Mi-Fonds InterBond. Zwar liegt dessen Schwergewicht bei europäischen Anleihen und dort in den hohen Bonitätsklassen AAA bis A - doch der Fonds notiert auch in Schweizer Franken ... Apropos Schweizer Franken: Ein interessanter Gedanke von Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA IM: Die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Wechselkurs des Schweizer Franken nicht mehr an den Euro zu koppeln, sei auch deshalb wegweisend, weil sie zeigt, wie strapaziert die Bilanzen der globalen Notenbanken inzwischen bereits sind. „Die bisherige Politik der SNB war zwar kein Quantitative Ea-

A

sing im herkĂśmmlichen Sinne, wie es die Fed oder die Bank of Japan angewendet haben. Die massiven Interventionen der SNB an den Devisenmärkten haben aber dennoch dazu gefĂźhrt, dass die Bilanzsumme der Notenbank auf fast 85 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsproduktes angewachsen ist.“ Die Entkopplung des Franken vom Euro dĂźrfe daher nicht nur vor dem Hintergrund mĂśglicher Auswirkungen auf den Franken selbst betrachtet werden. Auch die Entwicklung der Notenbankbilanz und der Geldmenge in der Schweiz haben dazu beigetragen. Dies habe auch Implikationen fĂźr Notenbanken anderswo auf der Welt: „Wenn es Bedenken dagegen gibt, Notenbankbilanzen so stark auszuweiten, dass sie einen wesentlichen Teil des Bruttoinlandsproduktes repräsentieren, kĂśnnte dies auch fĂźr die Fed oder die Bank of England den Neustart eines Quantitative Easing erschweren, falls dies irgendwann nĂśtig werden sollte“, so Iggo - siehe auch http://goo.gl/ajPmlB. Zeit zum Gelddrucken bliebe damit genug: Die Fed-Bilanz liegt derzeit bei unter 30% des US-BIPs, die EZB kommt in der Eurozone auf knapp Ăźber 15 Prozent. >gill<

Die besten Anleihenfonds (ein Monat retour) in Prozent

Name

Anlagefokus

ISIN

Perf. 1Mo Perf. YTD

Kosten

AA*

CPB ZZ1 FUND

Emerging Markets

AT0000989090

13,43

6,37

N.A.

N.A.

AVI INV-EMG MKT LOC CY-Aâ‚Ź

Emerging Markets

LU0273494806

13,31

6,39

N.A.

5,00

FIDELITY-EMER MKTS DBT-AA EU

Emerging Markets

LU0238205289

12,78

4,66

1,68

N.A.

Hochverzinsliche Anleihe

LU0111926373

11,27

4,74

N.A.

5,00

FIDELITY-EM MKT IFL LK B-AAâ‚Ź

Emerging Markets

LU0699195888

11,06

5,38

1,31

N.A.

LGT BOND FUND EMMA LC-EUR B

Emerging Markets

LI0133634662

10,95

5,53

1,47

N.A.

Hochverzinsliche Anleihe

LU0190658715

10,49

4,20

N.A.

2,50

ING (L) RENTA-GLO BD OPP-XCE Aggregat, ausländische Anleihe LU0546921882

10,20

6,50

1,01

5,00

PIONEER FUNDS-US H/Y-Eâ‚Ź

PIONEER-GLB HI YLD-E ND â‚Ź CANDR BDS EMER DEBT LOC C-I

Emerging Markets

LU0616945878

9,47

5,04

N.A.

0,00

LYXOR-EMERG MRKT LOC CY B-SE

Emerging Markets

LU0579169664

9,31

5,36

N.A.

0,00

Kosten

AA*

Die schlechtesten Anleihenfonds (ein Jahr retour) Name MI-FONDS INTERBOND-A

Anlagefokus

ISIN

Aggregat, ausländische Anleihe LU0261663578

M&G3-GL GOV BD FD-CHFAA

Ausländische Staatsanleihe

LLB OBLI EURO ALTERNAT S_

GB00BMP3S360

Perf. 1Mo Perf. YTD -14,67

-8,74

1,14

5,00

-8,72

N.A.

N.A.

0,00

Aggregat, Anleihe

LI0006745264

-6,25

-3,81

0,55

0,70

SWISSCANTO LU BOND INV INT A

ausländische Anleihe

LU0081697723

-5,78

1,38

1,00

0,00

UBS ASIAN H/Y USD-USD-P-ACC

Hochverzinsliche Anleihe

LU0626906662

-4,87

0,71

1,44

1,50

SPARINVEST-ETH HI YLD BND-â‚ŹI

Hochverzinsliche Anleihe

LU0473785169

-4,61

-18,21

0,92

0,00

SPARINVEST-HIGH YLD VA BDS-R

Hochverzinsliche Anleihe

LU0232765429

-4,59

-18,97

1,55

N.A.

THREADNEEDLE EUR CP-1-ÂŁ-RNA

Europäische Region

GB0032133448

-3,69

-1,87

1,21

5,00

Emerging Markets

LU0085519790

-2,80

-9,55

2,38

N.A.

ausländische Anleihe

GB00B0ZSJT03

-2,63

-8,79

1,37

3,00

TOWER FUND-LOC CUR EMRG MKTS THREADNEEDLE TARGET RET-ÂŁRNA Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag


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EXPRESSLETTER

VON HARALD.FERCHER HARALD.FERCHER@BOERSE-EXPRESS.COM

Wiener Franken-Fiasko: Salzburg lässt grĂźĂ&#x;en ... chon erstaunlich, was dieser Tage aus dem Munde der wichtigsten Finanzpolitiker dieses Landes an unser Ohr dringt. Während tausende von Ăśsterreichischen Häuselbauern, ob der Freigabe des Franken und dem darauf folgendem dramatischen Anstieg ihrer in Franken bestehenden Schuldenlast um ihre finanzielle Zukunft zittern, bereitet der Wiener Finanzstadträtin Brauner die um satte 300 Millionen Euro gestiegen Schuldenlast der Stadt Wien keine schlaflosen Nächte. Nur zum Vergleich: 300 Millionen Euro, die an dem vergangenen – denkwĂźrdigen – Donnerstag binnen Minuten verpufften, entsprechen ungefähr dem, was das Land Wien im Jahr 2013 an KulturfĂśrderung ausgegeben hat und sind das Dreifache dessen, was in die WirtschaftsfĂśrderung investiert wurde (siehe hier: http://bit.ly/1E1hDVy). Warum die Finanzstadträtin ob des Millionenverlustes, als solcher wĂźrde sich nämlich das Frankenspekulationsgeschäft, vulgo „Frankenkredit“, in den BĂźchern eines ordentlich gefĂźhrten Ăśsterreichischen Unternehmens niederschlagen – keinen Grund zur Sorge sieht, erklärt die fĂźhrende Finanzpolitikerin des grĂśĂ&#x;ten Ăśsterreichischen Bundeslandes ganz einfach mit den Worten, dass man ja die MĂśglichkeit habe, die Darlehen stets zu erneuern. Man werde eben den Kredit durch einen neuen ersetzen. Da die Kredite rolliert – also erneuert - werden, mache eine zwischenzeitliche Neubewertung wenig Sinn. Ă„hnlich wie die Herrin Ăźber ein Budget von 12,47 Milliarden Euro argumentiert man auch im – unter schwarzer Flagge segelnden – „Bruderstaat“ NiederĂśsterreich. Auch dort wird die Frankenschuld von (zuletzt) 900 Millionen Euro „rolliert“. Ja in diesem Fall existiert sogar ein Landtagsbeschluss, dass die Schulden solange mittels neuen Krediten bedient werden, bis der Frankenkurs wieder dort steht wo man einstmals den Kredit aufgenommen hat: ein echtes Schulden Perpetuum Mobile. – By the way: Bei einer Diskussion zwischen dem niederĂśsterreichischen Finanzlandesrat und einem Unternehmer aus dem Wirtschaftsbund, dem ob seiner explo-

S

dierten Frankenschulden gerade von seiner Hausbank der Kredit fällig gestellt wurde, wĂźrde ich gerne Mäuslein spielen. – Warum die obersten Finanzpolitiker auf Teufel komm raus mit dem Franken spekulieren dĂźrfen und von nicht schlagend werdenden Verlusten reden kĂśnnen, ist einfach erklärt. Der Grund liegt in der Kameralistik. Vereinfacht gesagt entspricht diese Darstellung der Finanzen eines Ăśffentlichen Haushaltes einer simplen „Sind unsere Ein- und Ausnahmenrechnung, Zahlen genauso wie sie hierzulande tausende EPU’s vornehmen mĂźssen. Bei geschĂśnt wie ihrer EinfĂźhrung war die Kamejene Griechenralistik ein modernes Instrument der BuchfĂźhrung fĂźr lands?“ Staaten. Das ist allerdings schon mehr als 250 Jahre her und geschah noch unter Maria Theresia. Seither verwenden die Ăśsterreichischen „Staatsverweser“ die Kameralistik um ihre Finanzgebarung darzustellen. (Der Bund und einige Bundesländer haben mittlerweile das Prinzip der doppelten Buchhaltung eingefĂźhrt, die beiden grĂśĂ&#x;ten Bundesländer aber anscheinend nicht.) Das schĂśne an der Kameralistik ist unter anderem – so wurde mir erklärt – dass die Aufnahme eines neuen Kredites als Einnahme verbucht wird. Erst die Zinsen werden in den späteren Jahren dann ausgabenseitig verbucht. Ăœber Wertveränderungen bei den Krediten braucht man sich ja ohnehin keine Sorgen machen, denn diese werden – wie es die Finanzpolitiker so schĂśn sagen – „rolliert“. Sprich späteren Steuerzahler- und Politikergenerationen zugeschoben. Wenn’s geht am besten bis zum Sankt Nimmerleinstag. Die einzige Frage, die sich mir als – zugegeben – Laie stellt ist jene, wie man mit solchen Buchhaltungsmethoden den wahren Schuldenstand eines Landes gemäĂ&#x; den Maastrichtkriterien ermitteln kann? Oder sind unsere Zahlen genauso geschĂśnt, wie jene Griechenlands vor einigen Jahren? Seltsam aber war: Vor gar nicht allzu langer Zeit fĂźhrten Spekulationen ähnlicher Art in Salzburg zum RĂźcktritt des Finanzlandesrates und kosteten der damaligen Landeshauptfrau ihren Posten. Aber wie heiĂ&#x;t’s so schĂśn: Wien ist anders ‌ – NiederĂśsterreich Ăźbrigens auch. <

Anleihen Express web 2.0 newsletter jeden Dienstag

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BĂ–RSE EXPRESS

CHARTS DER WOCHE FREMDWĂ„HRUNGSKREDITE

Franken-Fiasko: Ă–ffentliche Hand muss zittern

3. FX-Kredite: Gesamt und Haushalte in Mio. Euro

Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

m November 2014 lag die Summe der in Ă–sterreich aushaftenden Fremdwährungskredite bei 36,89 Milliarden Euro. Ein Minus von mehr als 40% gegenĂźber dem HĂśchst vom Juli 2011 (lt. verfĂźgbaren Daten). Während die Fremdwährungskredite von privaten Haushalten gegenĂźber Mai 2011 um 34,85% zurĂźckgingen, jene von Unternehmen sich nahezu halbiert haben (-49,3% - siehe Grafik 3 und 5). sank die Summe der aushaftenden Fremdwährungskredite von Zentralregierung und Ăśffentlicher Hand lediglich um 3,6 Prozent. Laut Bloombergdaten (Quelle OeNB) stiegen die aushaftenden Fremdwährungskredite der Ăśffentlichen Hand zuletzt sogar wieder an (siehe Grafik 4). Wie hoch die Verschuldung der Ăśffentlichen Hand in Schweizer Franken ist, lässt sich an Hand der Bloombergdaten nicht genau eruieren. Legt man allerdings den Anteil der Frankenkredite an den gesamten in Ă–sterreich ausstehenden Fremdwährungskrediten (rd. 90%) um, so entspräche dies einem Volumen von 2,46 Milliarden Euro, bei Haushalten waren es 24,99 bei Firmen 4,6 Milliarden. <

I

Summe nahm zuletzt deutlich ab.

Quelle f. alle: Bloomberg/OeNB

4. Fremdwährungskredite: Ă–ffentliche Hand in Mio.

1. Kredite in Schweizer Franken: Haushalte in Mio.

Zuletzt wieder steigend: Regierung und Ăśffentl. Hand.

5. Fremdwährungskredite: Unternehmen in Mio. Frankenkredite gingen deutlich zurßck.

Quelle: Bloomberg

2. Kredite in Franken: Unternehmen in Mio.

Unternehmen fuhren Frankenkredite zurĂźck.

Quelle: Bloomberg

Firmen haben Schulden in fremder Währung halbiert.


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FX CROSS SPECIAL ZUM SNB-ENTSCHEID

Nach der SNB-Bombe: Franken bleibt stark (Teil 2) Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Die BĂśrsen werden derzeit durchgerĂźttelt und sind volatiler als sonst. Der Kreis der Verlierer des SNB-Entscheids wird immer grĂśĂ&#x;er. Nun ist die EZB am Ball. Und wohin bewegt sich der Franken? ach Ansicht von Steen Blaafalk, Finanzvorstand bei Saxo, war die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Mindestkurs des Franken zum Euro aufzugeben, nur eines in einer Reihe von Ereignissen, die die Märkte zu destabilisieren drohen.

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Volatilität. Saxo Bank, derselbe dänische Devisenhändler, der noch die Schweizer Franken-Verluste verdauen muss und in den nächsten Wochen Treffen mit Kunden veranstalten wird, rechnet mit weiteren Verwerfungen. „Die auĂ&#x;ergewĂśhnlichen Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, dass der Markt zu extremer Volatilität zurĂźckkehrtâ€?, so Blaafalk, der bei Saxo fĂźr das Risiko-Management zuständig ist. Beweis dafĂźr ist der Global FX Volatility Index von JPMorgan Chase. Nach einem Rekordtief im Juli „Die zusätzliche halbe 2014 ist er vorigen Billion Euro ist im aktu- Donnerstag auf ein ellen Euro-Franken-Kurs Eineinhalb-JahresHoch von 11,52 Probereits eingepreist.â€? zent gestiegen. Bis gestern fiel er zwar wieder zurĂźck, liegt aber immer noch Ăźber dem Zehnjahresdurchschnit von 10,3 Prozent. Verlierer. Neben privaten und Ăśffentlichen Frankenkreditnehmern auĂ&#x;erhalb der Schweiz, in weiterer Folge auch deren Banken sowie einigen Hedgefonds und geschlossenen Fonds weltweit hat es nun auch den ersten Devisenbroker in GroĂ&#x;britannien getroffen. Der Broker Alpari meldete am Montag Insolvenz an, nachdem ein Verkauf nicht zustande gekommen war. AuĂ&#x;erdem soll die britische AufsichtsbehĂśrde Financial Conduct Authority (FCA) rund 90 Broker aufgefordert haben, Ăźber den Einfluss der Frankenaufwertung auf ihre Bilanzen zu berichten. EZB-Schwemme. Im Vorfeld der heutigen Sitzung erwarteten Analysten, dass die EZB eine Monster-Euro-Welle Ăźber die Finanzmärkte brechen lässt. Wie hoch sich diese Welle effek-

Franken dĂźrfte um 1,0 Euro pendeln, kurzfristig weiter aufwerten analysiert Lydia Kranner von Raiffeisen Research. Foto: APA/dpa/Oliver Berg

tiv auftĂźrmen wird, blieb vorerst unklar. Laut einer Umfrage von Bloomberg liegt die durchschnittliche Erwartung oberhalb von 500 Milliarden Euro. Zwei Zentralbank-Mitglieder aus dem Euroraum erklärten wiederum, das EZB-Direktorium habe eine quantitative Lockerung im Volumen von monatlich 50 Mrd. Euro bis Ende 2016 vorgeschlagen. (Details zum tatsächlichen Beschluss finden Sie auf boerse-express.com.) Franken. Abhängig vom tatsächlichen Volumen und der Ausgestaltung des Anleihenkaufprogramms werden auch die Folgen fĂźr den Franken unterschiedlich ausfallen. „Sollten die Details zu den Anleihekäufen den Euro stark belasten, dann steigt der Aufwertungsdruck auf den Frankenâ€?, meinte gestern ein Händler. Es sei fraglich, ob die Schweizer Nationalbank in diesem Fall weiter versuchen werde, den Franken zum Euro an der Parität zu halten. Eingepreist. „Die zusätzliche halbe Billion ist im aktuellen Euro-Franken-Kurs bereits eingepreistâ€?, erklärt Währungsspezialist Thomas Suter von Quaesta Capital. Trifft diese Erwartung somit ein, muss nicht von einer weiteren Euro-Abschwächung ausgegangen werden. FĂźr den Moment bleibe aber vieles unklar, sowohl die HĂśhe der Aufkäufe als auch die effektive Umsetzung durch die EZB, so Suter. Mittelfristig. „Die Franken-Volatilität dĂźrfte in den nächsten Wochen hoch bleiben. Die Notenbank dĂźrfte laufend intervenieren...â€?, wobei Lydia Kranner von Raiffeisen Research letzteres fĂźr „ungleich schwierigerâ€? hält. Sie glaubt mittelfristig an einen EUR/CHF-Gleichgewichtskurs zwischen 1,0 -1,10.<


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Ă–KO-INVESTMENT ETHISCHE GELDANLAGE

CSR, Engagement: Jeder kann handeln (Teil 3) Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Verantwortlich agieren - das kĂśnnen beide, Unternehmen und Investoren. Noch liegt zwar vieles im Argen, aber es gibt immer mehr positive Beispiele fĂźr CSR und Engagement. ie Europäische Kommission definierte 2011 Corporate Social Responsibility (CSR) als „die Verantwortung von Unternehmen fĂźr ihre Auswirkungen auf die Gesellschaftâ€?. Dabei sollten sie auf ein Verfahren zurĂźckgreifen kĂśnnen, mit dem soziale, Ăśkologische, ethische, Menschenrechtsund Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die BetriebsfĂźhrung und in ihre Kernstrategie integriert werden. GroĂ&#x;e Worte und vor allem hehre Ziele, die schwierig zu erreichen sind, so scheint es.

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Textilbranche. Und trotzdem gibt es selbst in verrufenen Branchen positive AuĂ&#x;enseiter. oekom research hat erst kĂźrzlich 52 Unternehmen der Branche Textiles & Apparel daraufhin untersucht, inwiefern sie sich ihrer sozialen und Ăśkologischen Verantwortung und den damit verbundenen Herausforderungen stellen. Im Fokus stehen in der Branche aus Nachhaltigkeitssicht unter anderem die Themen Arbeitsstandards in der Zulieferkette, Gefahrstoffmanagement, „ ... Soziales und nachhaltige WassernutĂ–kologie gehĂśren in zung und der verantworden Kernbereich tungsvolle Bezug von eines Unternehmens.â€? Rohstoffen. Best practice. Und oekom research, eine der weltweit fĂźhrenden Rating-Agenturen im nachhaltigen Anlagesegment, wurde tatsächlich fĂźndig. Die beste Gesamtwertung auf einer Skala von A+ (beste Note) bis D- erzielte mit einem B- Gildan Activewear aus Kanada. Auf einer eigens dafĂźr kreierten Homepage (www.genuinegildan.com) kann man sich von den verantwortlichen Zielen und Handlungen des Unternehmens - seit zwei Jahren sind seine Aktien Bestandteil im Dow Jones Sustainability World Index - Ăźberzeugen. Noten. So wollte Gildan beispielsweise die bei der Produktion ausgestoĂ&#x;enen Treibhausgase um 20 Prozent gegenĂźber 2010 reduzieren und sich damit bis 2015 Zeit geben. Erfreulicher-

Im Rahmen seines Engagement-Konzepts sucht CRIC immer wieder den konstruktiven Dialog mit Unternehmen. Foto: flickr/Miachael Heiss

weise konnten die Gase bereits jetzt um 32 Prozent gesenkt werden. Allerdings gibt es darĂźber auf der Homepage keine Angaben in absoluten Zahlen. Auf den Plätzen zwei und drei der oekom research Untersuchung folgten Ăźbrigens H&M (Schweden) und Nike (USA), beide mit der Note C+. Engagement. Ein Hauptmotiv fĂźr ethisches Investment ist die ErmĂśglichung und UnterstĂźtzung bestimmter Wirtschaftsweisen. „Sei es, dass sich die Unternehmen leichter oder gĂźnstiger finanzieren kĂśnnen oder dass verantwortlich und nachhaltig wirtschaftende Unternehmen andere Vorteile, z.B. ein positives Image, genieĂ&#x;enâ€?, erklärt Klaus Gabriel von CRIC (Corporate Responsibility Interface Center), einem Verein zur FĂśrderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. Seiner Meinung nach erfolge dieses „FĂśrdern“ zunehmend Ăźber Engagement-Aktivitäten, zum Beispiel Ăźber StimmrechtsausĂźbungen oder den Dialog mit Unternehmen. OMV. CRIC betreibt selbst Engagement, die letzte AusĂźbung von Aktionärsrechten liegt allerdings schon einige Zeit zurĂźck. Sie betraf eine Anfrage zur Intensivierung erneuerbarer Energieformen und zu Nachhaltigkeitsaspekten im Investment anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung der OMV am 10. Mai 2012. Auch weil neben dem GeschäftsfĂźhrer von CRIC noch zwei andere namhafte Mitglieder anwesend waren und Fragen stellten, hatte man den Eindruck, etwas bewirkt zu haben: „ ... hat allen Anwesenden deutlich vor Augen gefĂźhrt, dass Soziales und Ă–kologie in den Kernbereich eines Unternehmens gehĂśrenâ€?, heiĂ&#x;t es auf der CRIC-Homepage. <


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INTERVIEW SELTENE ERDEN

Aufhebung der Exportqoute bringt kaum Auswirkung auf Preise Christoph Rohrmoser

redaktion@boerse-express.com

Helmut Weimer, Chef der Emuro GmbH, zu den jĂźngsten Preisentwicklungen bei Seltenen Erden und zu Nachfrageverschiebungen innerhalb der Seltenen Erden durch neue Technologien. BĂ–RSE EXPRESS: Herr Weimer, wie haben sich die Preise der Seltenen Erden im letzten Jahr entwickelt? HELMUT WEIMER: Die Preise haben sich unterschiedlich entwickelt. Während bei den schweren Seltenen Erden Terbium und Dysprosium zwischen ca. 9% und 15% korrigierten, fiel der Preis von Yttrium und Europium um knapp 40% bzw. 35%. Diese letzten PreisrĂźckgänge hatten ihre Ursache zum einen in der veränderten Nachfragesituation der Leuchtmittelindustrie und zum anderen waren hohe illegale Exporte verantwortlich. Bei den leichten bzw. magnetisierenden Metallen Praseodym und Neodym lag die Preiskorrektur bei ca. 28% bzw. 5%. Hat der Markt fĂźr SE aufgrund der vor ein paar Jahren vĂśllig utopischen Preisvorstellungen einen nachhaltigen Vertrauensverlust bei den Anlegern erlitten? Einen nachhaltigen Vertrau„In der Leuchtensverlust bei den Anlegern mittelindustrie sehen wir nicht. Eher eine hat z.B. schnelgroĂ&#x;e Enttäuschung Ăźber die ler als erwartet Preisentwicklung bzw. das AusmaĂ&#x; der Preiskorrekturen. Die eine VerschieBegeisterung vor drei bis vier bung von der Jahren hat sich in eine realistiEnergiesparsche Betrachtungsweise gewandelt. lampe hin zur

LED stattgefunden.“

Hat sich die Nachfrage nach SE verringert, indem sparsamere Produktionsmethoden entwickelt wurden? Warum wurde in den letzten Jahren nicht mal die zulässige Exportquote bei Chinas SE-Exporten erreicht? Eine Verringerung der globalen Nachfrage nach Seltenen Erden aufgrund sparsamerer Produktionsmethoden kann man nicht feststellen. Bei den sogenannten Magnetmetal-

Helmut Weimer von der Emuro GmbH zu den jĂźngsten Entwicklungen bei den Seltenen Erden. Foto: beigestellt

len Neodym, Praseodym, Dysprosium und Terbium hat man z.B. in der Magnetindustrie versucht, diese SEE-Rohstoffe teilweise zu substituieren. Da dies zu Lasten der Effizienz geschah, nahm man davon wieder Abstand. Was sich geändert hat bzw. vereinzelt zu einer Nachfrageverringerung fĂźhrte, ist z.B. der mengenmäĂ&#x;ige Bedarf von Seltenen Erden in einzelnen Anwendungsgebieten. In der Leuchtmittelindustrie hat z.B. schneller als erwartet eine Verschiebung von der Energiesparlampe hin zur LED stattgefunden. Dies fĂźhrt dazu, dass in Zukunft bei der LEDFertigung weniger Yttrium und Europium in der Produktion benĂśtigt wird und sich dort natĂźrlich auch die Nachfrage verringert. Andererseits finden diese "freiwerdenden Mengen durch die rasanten, industriellen Neuentwicklungen, insbesondere auch im Bereich der "grĂźnen Technologien", tagtäglich neue Anwendungsgebiete. Das NichtausschĂśpfen der Exportquoten hat einen Hauptgrund: Es steht auĂ&#x;er Frage, dass die immensen "Schwarzexporte" mit geschätzten 25.000 bis 40.000 Tonnen die Nachfrage bedient haben. Das sind ca. 30% der weltweiten Nachfrage, wenn man bei den SEE von einem Weltverbrauch zwischen 115.000 bis 125.000 Tonnen pro Jahr ausgeht.


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INTERVIEW Wie schreiten die MaĂ&#x;nahmen voran, SE wieder verstärkt auch auĂ&#x;erhalb Chinas abzubauen? Der Aktienkurs von Lynas, aber auch Molycorp, hat sich ja praktisch in Luft aufgelĂśst (-90% und schlimmer). Gibt es angesichts dieser Misere Ăźberhaupt noch Finanzierungen fĂźr SE-Explorateure oder sind alle Projekte mehr oder weniger gescheitert? „Wir hatten Wir hatten schon 2014 die Meinung vertreten, dass von den schon 2014 die mehreren Hundert ExploratiMeinung vertre- onsgesellschaften nur etwa ten, dass von eine Handvoll Ăźberleben wird. Daran hat sich nichts geändert. den mehreren Solange die Preise fĂźr die SelHundert Explotenen Erden nicht erheblich rationsgesellsteigen werden, rĂźckt eine Ăśkonomisch sinnvolle Exploraschaften nur etwa eine Hand- tion bzw. Produktion immer mehr in die ferne Zukunft. Die voll Ăźberleben meisten Firmen kĂśnnen sich wird.“ gerade noch mit "privaten KapitalerhĂśhungen" am Leben halten. Und das endgĂźltige Aus ist lediglich eine Frage der Zeit. In der jetzigen Situation finden sich einfach keine groĂ&#x;en institutionellen Anleger. Auch die entsprechenden Staaten, bis auf ganz wenige Ausnahmen, konzentrieren sich lieber auf die "Wiederbeatmung" von Nachbarstaaten oder Banken statt auf eine strategische Rohstoffplanung. Ăœberraschend hat nun China die Exportrestriktionen fĂźr Seltene Erden aufgehoben. Was heiĂ&#x;t das fĂźr die Preise der SE? Durch die Aufhebung der Exportquoten ist keine nennenswerte Auswirkung auf die Entwicklung der Preise zu erwarten. Sehen wir einmal von Cer und Lanthan ab, die auch hauptsächlich von Molycorp und Lynas produziert werden, und schauen uns die wichtigeren SEE, beispielsweise fĂźr die Erstellung von Hochleistungsmagneten, an. Bei den dort benĂśtigten SEE wie Neodym, Praseodym oder Dysprosium steht der gesteigerten Nachfrage eine knappe Produktion gegenĂźber. Die chinesischen Produktionsfirmen, die meist als Staatsbetriebe firmieren, wollen natĂźrlich auch Geld verdienen. China wird und muss die dafĂźr notwendigen Voraussetzungen umsetzen: D.h. eine umweltgerechte Produktion und die konsequente Eindämmung des "Schwarzmarktes". Dem Umweltschutz wird in China mittlerweile eine hohe Priorität beigemessen. In der Konsequenz werden die kleineren Betriebe diese Umweltauflagen kaum erfĂźllen kĂśnnen. Dies wird im Ergebnis die staatliche Kontrolle erhĂśhen sowie die umweltschädliche Produktion verringern. Begleitet werden diese Umweltauflagen von Sonderabgaben, die chinesische Betriebe fĂźr Umweltschutz aufwenden mĂźssen. Vor allem die mittleren und schweren SEE (Seltene Erden Elemente) werden davon betroffen sein, und es wird zu

einer Veränderung der Angebotsstruktur kommen. Dies fĂźhrt bei den wichtigen SEE zwangsläufig eher zu steigenden statt zu fallenden Preisen. AuĂ&#x;er Acht lassen darf man natĂźrlich nicht die Bekämpfung des Schwarzhandels. Der seit 2013 regierende Staatspräsident XI Jinping greift hier offensichtlich im Rahmen seiner Anti-Korruptions-Kampagne auch bei hohen Staatsund Parteivertretern konsequent durch. Und dies nehmen auch ranghohe Provinzpolitiker zur Kenntnis, die bisher die illegale Produktion und den Schwarzexport von SEE geduldet bzw. davon profitiert haben. Das allmähliche Austrocknen der Schwarzexporte sollte ebenso fĂźr steigende statt fĂźr fallende Preise sprechen. Wäre nicht denkbar, dass China die Welt mit SE Ăźberschwemmt wie Saudiarabien mit Ă–l, um die Konkurrenz auszuschalten? China kĂśnnte jetzt natĂźrlich (im Sinne der Chinesischen Strategie) die westliche Konkurrenz noch schneller vom Markt fegen, wenn durch weiteres Ăœberangebot die Preise noch mehr fallen wĂźrden. Ebenso kĂśnnte das Ganze noch beschleunigt werden, wenn China auf die Erhebung der Exportsteuern (ganz im Sinne von der WTO) verzichten wĂźrde. Damit wĂźrde China sich jedoch die Chance verbauen, wegen der um ca. 30% niedrigeren innerchinesischen SEEPreise westliche Technologie zum Produktionsaufbau ins „ Vor allem die Land zu holen. Der TodesstoĂ&#x; mittleren und fĂźr alle westlichen SEE-Firmen wäre andererseits natĂźrlich schweren SEE ziemlich sicher. Wir hätten (Seltene Erden dann eine ähnliche Situation Elemente) werwie 2007, 2008, und die Hyperpreisentwicklung wĂźrde sich den davon betroffen sein, und wiederholen.

es wird zu einer Veränderung der Angebotsstruktur kommen. Dies fĂźhrt bei den wichtigen SEE zwangsläufig eher zu steigenden statt zu fallenden Preisen.“

Wie sehen sie die kĂźnftige Preisentwicklung? Wir denken eher, dass China den Weg Ăźber den "Umweltschutz", Bekämpfung des illegalen Abbaus sowie gezielte "Quersubventionen" gehen wird. Diese MaĂ&#x;nahmen dĂźrften mittelfristig wieder zu steigenden Preisen fĂźhren. Die jetzigen Preise bedeuten fĂźr Anleger ein interessantes Einstiegsniveau.

Wir danken fĂźr das Interview. Mehr zum Unternehmen bzw. zur Person finden Sie hier: http://bit.ly/1E78vMk


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ROHSTOFFE BASISMETALLE

Kupferpreis: Spiegel der Welt-Konjunktur, oder? Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Sie sind sich nicht einig, die Rohstoffanalysten. Ist Kupfer nun ein Konjunkturindikator und spiegelt den Zustand der Wirtschaft, vor allem der in China, wider? Oder gibt es fĂźr die Preisbewegungen andere GrĂźnde? hinas BIP-Zuwachs - 7,4 Prozent in 2014 - hat sich zwar auf das niedrigste Niveau seit 24 Jahren abgeschwächt, gleichzeitig aber wurden die offiziellen Vorgaben erfĂźllt: Die Regierung hatte ein Wachstum von rund 7,5 Prozent oder knapp darunter angepeilt. AuĂ&#x;erdem fiel das Wachstum im Schlussquartal 2014 sogar etwas stärker aus, als von Volkswirten erwartet. Auf den Kupferpreis hat’s gewirkt.

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Positiv. Insgesamt wurden die chinesischen Daten von den Märkten gut aufgenommen. Und weil China einer der bedeutendsten Abnehmer von Kupfer ist, konnte dies den weiteren Preiseinbruch des Industriemetalls zumindest einmal stoppen, so meinen manche. Der Drei-Monats-Kontraktpreis fĂźr Kupfer an der Londoner MetallbĂśrse (LME) erreichte gestern 5671 US-Dollar je metrischer Tonne, gegenĂźber der Vorwoche war dies bereits ein Anstieg von fast sechs Prozent. Einbruch. Immerhin ist der Kupferpreis bisher in 2015 bereits um zehn Prozent gefallen. Am Mittwoch vergangener Woche fiel er im asiatisch do„Der wahre Grund fĂźr minierten Handel den Preisverfall ist seit sogar auf den tiefsten Sommer 2014 das Dele- Stand seit Ăźber fĂźnf Jahren. Der Futureveraging der Fonds an preis verbilligte sich den Rohstoffmärkten.â€? zeitweise um 8,6 Prozent auf 5353,25 US-Dollar - den tiefsten Stand seit Juli 2009. Weltbank. „Der Kupferpreis wird zerschmettert.â€?, konstatierten die Analysten des britischen Brokerhauses Numis Securities daher. Wieder waren Wirtschaftsdaten bekannt gegeben worden. So hatte die Weltbank verlautbart, dass sie fĂźr 2015 zwar immer noch mit einem schnelleren Wachstum der Weltwirtschaft rechnet, die Prognose aber von 3,4 auf drei Prozent gesenkt. Das Erstarken der US-Wirtschaft und der Positiveffekt des gefallenen Ă–lpreises wĂźrden demnach nicht ausreichen, die wachsenden Probleme der Eurozone und der

Im Fokus der Analysten: Kupfer - wegen seiner breiten Verwendung in der Industrie gilt es als Konjunkturindikator. Foto: dpa

Schwellenländer aufzufangen, glaubt die in Washington ansässige Institution. Korrelation. Die Numis-Analysten fĂźhren allerdings den Preiseinbruch bei Kupfer neben den gesenkten Wachstumsprognosen der Weltbank vor allem auf schlechte Nachrichten aus China zurĂźck. Dort gebe es Medienberichte, denen zufolge China die UnterstĂźtzung kleiner und mittlerer Unternehmen zurĂźckfahren kĂśnnte. Damit wĂźrde das Risiko von Pleiten im produzierenden Sektor steigen. Importe. Dass China gemäĂ&#x; den jĂźngsten Handelsbilanzdaten im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an Kupfer importiert hat, geht unter, obwohl Analysten den Rohstoffhunger der Volksrepublik eher noch grĂśĂ&#x;er sehen werden. China dĂźrfte den Preisverfall genutzt haben, um sich mit Kupfer einzudecken, vermutet die Commerzbank (CoBa). Daher dĂźrfte das Land in den kommenden Monaten noch mehr Kupfer einfĂźhren. Deleveraging. Es gibt aber auch Stimmen, die im Einbruch der Kupferpreise keinen Konjunkturindikator sehen. „Der wahre Grund fĂźr den Preisverfall ist seit Sommer letzten Jahres allein das Deleveraging der Fonds an den Rohstoffmärktenâ€?, so ein Beobachter. Fonds wĂźrden VermĂśgenswerte abbauen, um Liquidität zur RĂźckzahlung von Krediten zu generieren. So wĂźrden sie ihre Fremdkapitalhebel vermindern, seitdem der Ausstieg der US-Notenbank aus ihrer ultralockeren Geldpolitik klar geworden sei, heiĂ&#x;t es.<


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BELOG VON BE24.AT VON LARS BRANDAU GESCHĂ„FTSFĂœHRER DEUTSCHER DERIVATE VERBAND SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Vertrauen ist (fast) alles ie Art und Weise, in der sich Anleger dem Thema Finanzen nähern, ist mitunter bemerkenswert. Mit beinah’ schon spielerisch anmutende Tools und Apps machen Banken und Finanzdienstleister ihren Kunden mittlerweile die MĂśglichkeiten der Finanzanlage schmackhaft. Hier gibt es beispielsweise bereits Bezahlfunktionen Ăźber das Smartphone oder auch TradingMĂśglichkeiten mit nur wenigen Klicks. Das alles ist spannend und mit groĂ&#x;er Wahrscheinlichkeit auch die Zukunft. Doch ebenso spannend sind die Wahrnehmung und die Vorsicht, die Anleger in Deutschland walten lassen, wenn es um die Anlage „Unter dem ihres Geldes geht. Die Fintech-Diskussionen trĂźgen Strich geht es ... Ăźber die Tatsache hinweg, um das dass deutsche Anleger verVertrauen des gleichsweise vorsichtig sind. Das hängt ganz sicher Kunden in die mit schlechten Erfahrungen Nachhaltigkeit aus den Krisen der zurĂźckdes einzelnen liegenden Jahre zusammen. Worauf also achten denn Emittenten.“ nun Käufer von Zertifikaten ganz besonders, wenn sie sich ein Produkt aussuchen? Das wollte der Deutsche Derivate Verband in seiner Trend-Umfrage im Januar 2015 wissen, und hat auf den groĂ&#x;en und relevanten Finanzplattformen nachgefragt. Teilgenommen haben immerhin knapp 1600 Personen, die in der Regel zu den eher gut informierten Selbstentscheidern gezählt werden kĂśnnen. Und eben diese Selbstentscheider zeigen sich nach wie vor sehr konservativ. Die meisten Privatanleger achten nämlich beim Zertifikatekauf vor allem auf die Bonität des Anbieters. Während fast jeder Dritte die KreditwĂźrdigkeit des Emittenten fĂźr das wichtigste Auswahlkriterium hält, ist die fortlaufende Handelbarkeit fĂźr 24 Prozent der Befragten das kaufrelevante Merkmal. FĂźr jeden FĂźnften sind gute Erfahrungen in der Vergangenheit bei der Anbieterauswahl ausschlaggebend. FĂźr 19 Prozent kommt es auf eine enge Geld-Brief-Spanne an, wenn sie sich fĂźr einen Emittenten entscheiden. Nur fĂźr 5 Prozent ist das Informations- und Serviceangebot am wichtigsten. Unter dem Strich geht es also, wie in den zurĂźckliegenden Jahren auch, um das Vertrauen des Kunden in die Nachhaltigkeit des einzelnen Emittenten. Erfreulich daran ist Ăźbrigens auch die Tatsache, dass sich Privatan-

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leger heute viel intensiver mit ihren Finanzprodukten auseinandersetzen als das frĂźher der Fall war. FĂźr die Investoren ist längst klar, dass beim Kauf eines Zertifikats die Bonität des jeweiligen Emittenten eine wichtige Rolle spielt. Die KreditwĂźrdigkeit ist jedoch lediglich ein Informationsbaustein, den Anleger berĂźcksichtigen sollten und sollte nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage dienen. Die persĂśnliche Risikoneigung, die Markterwartung, der Renditewunsch, der Anlagehorizont und nicht zuletzt die persĂśnliche Situation des Anlegers mĂźssen berĂźcksichtigt werden. Mehr von Lars Brandau gibt’s unter http://www.be24.at/blog/author/lars_brandau

Sendung vom 19. Jänner im Rßckblick

Rendezvous mit Harry Es mangelte mal wieder nicht an Themen in der Sendung von Rendezvous mit Harry: DAX, SMI, der Franken, China, Gold, Ăźberall gibt es derzeit Spannendes zu berichten, zu analysieren. Während der Franken wenig MĂśglichkeiten zu einer charttechnischen Analyse bietet, zeigen einge DAX-Werte deutliche Zeichen. Besonders die Autobauer. So ging Chart-Profi Harald Weygand auf BMW und auf Volkswagen ein. Kemal Bagci von BNP Paribas erklärte das Desaster rund um den Franken und die Folgen fĂźr Anleger. Und am Ende ging es um China. Der CSI 300, also der Index fĂźr die 300 grĂśĂ&#x;ten Festlandaktien Chinas, brach am Morgen ein und jener RĂźckgang kĂśnnte nun der Einstieg in den Index bedeuten. BNP Paribas bietet dazu ein passendes Zertifikat (WKN: AA1DEW) an. FĂźr Gold bleibt Harry optimistisch. Die nächste Sendung findet am Montag, 26. Jänner um 19 Uhr statt. Wer die Sendung noch einmal sehen und hĂśren mĂśchte, klickt einfach hier https://bnp.godmode-trader.de/category/sendungen/


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ZERTIFIKATE ZERTIFIKATEMARKT Ă–STERREICH

Volumen des Ăśsterreichische Zertifikatemarktes

Dezember: Minus bei Open Interest und Umsatz Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Der Ăśsterreichische Zertifikatemarkt war per Ende Dezember 11,9 Milliarden Euro schwer. Das ist ein Minus von 0,7 Prozent (bzw. 82 Millionen Euro) im Vergleich zum November. Der Open Interest geht zurĂźck.

as Zertifikate Forum Austria fasst zusammen: „Die Entwicklung des Marktes zeigt eine Zunahme bei Zinsprodukten und einen RĂźckgang bei Anlageprodukten sowie bei Hebelprodukten. Negative Preiseffekte tragen zur Verringerung des Volumens bei. Das Handelsvolumen – die Summe der Umsätze in Zertifikaten – sinkt um 14,9 Prozent auf 107 Millionen Euro.“

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Der Open Interest exkl. Zinsprodukte der fĂźnf ZFA-Mitglieder. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte (also Garantie-Zertifikate, Teilschutz- Produkte und Hebelprodukte) sinkt im Dezember um 2,3 Prozent bzw. 105 Millionen Euro. Negative RĂœCKGANG Preiseffekte tragen mit 0,7 Prozent zum RĂźckgang bei. Die Reduktion des Volumens betrifft alle Produkte: Anlageprodukte Um 82 Millionen Euro verlieren 2,2 Prozent, Hebelschrumpfte der Markt. produkte 14,1 Prozent. Die Verteilung verändert sich dadurch auf 99,6 zu 0,4. Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende Dezember 4,5 Milliarden Euro.

Foto: Screenshot ZFA

Aufteilung Open Interest nach Produktgruppen

Kapitalschutzprodukte sind dominant.

Foto: Screenshot ZFA

Aufteilung des Marktes

-0,7%

Der Open Interest strukturierter Zinsprodukte der fßnf ZFA-Mitglieder. Strukturierte Zinsprodukte erhÜhen ihr Marktvolumen im Vergleich zum Vormonat um 48 Millionen Euro, das sind 1,3 Prozent. Der Open Interest beträgt per Ende Dezember 3,8 Milliarden Euro. Rßckläufiges Handelsvolumen. Im Dezember reduziert sich nochmals die Handelstätigkeit. Insgesamt werden 107 Millionen Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Rßckgang um 14,9

So setzt sich der Markt zusammen.

Foto: Screenshot ZFA

Prozent. Die schwächere Handelstätigkeit ist ausschlieĂ&#x;lich auf Anlageprodukte zurĂźckzufĂźhren. Hebelprodukte werden im Volumen von 24 Millionen Euro gehandelt, das ist eine Steigerung des Umsatzes um 40,3 Prozent. <


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ZERTIFIKATE EXPRESS-ZERTIFIKAT

Mit der Deutschen Post zu 6,6 Prozent Zinsen Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Barclays bietet beim „Express-Zertifikat mit fixem Kupon“ bezogen auf die Aktie der Deutschen Post einen quartalsweise Verzinsung von 1,65 Prozent. Pro Jahr sind entsprechend 6,6 Prozent zu lukrieren. arclays umschreibt den Mechanismus folgendermaĂ&#x;en: „Bei diesem Express-Zertifikat bezogen auf die Aktie der Deutsche Post AG erhalten Anleger an jedem Zinszahlungstag eine feste Zinszahlung. Eine mĂśgliche vorzeitige RĂźckzahlung und die RĂźckzahlung am RĂźckzahlungstermin hängen hingegen vom Kurs der Aktie ab.“ Der erwähnte RĂźckzahlungstermin findet am 30. Jänner 2018 statt. Die Laufzeit kann allerdings schon deutlich frĂźher enden. Erstmals im April 2015. Am 23. April 2015 findet der erste vorzeitige Bewertungstag statt. SchlieĂ&#x;t die Aktie an diesem Tag (bzw. an einem VERZINSUNG der darauf folgenden vorzeitigen Bewertungstage, die quartalsweise stattfinden) oberhalb der Autocall-Barriere (das ist der Startpreis, also der Schlusskurs Pro Quartal wartet auf Anleger eine Zahlung in HĂśhe von der Deutschen Post Aktie am 1,65% des Nominalbetrags. 23. Jänner 2015), erfolgt am 30. April 2015 die RĂźckzahlung (bzw. jeweils eine Woche nach dem entsprechenden vorzeitigen Bewertungstag) zum vollen Nominalbetrag. Hinzu kommt die Verzinsung fĂźr das abgelaufene Quartal.

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1,65%

Die Aktie der Deutschen Post dient bei diesem Express-Zertifikat als Basiswert.

Foto: Bloomberg

Die volle Laufzeit. SchlieĂ&#x;t der Basiswert an keinem einzigen der vorzeitigen Bewertungstage oberhalb der AutocallBarriere, entscheidet der finale Bewertungstag. Das ist der 23. Jänner 2018. Eine Woche später erfolgt die RĂźckzahlung. Es ergeben sich nun drei denkbare Szenarien. 1) Wenn die Aktie der Deutschen Post während der gesamten Laufzeit niemals unter die Barriere von 60 Prozent des Startpreises gefallen ist, erfolgt die RĂźckzahlung zum vollen Nominalbetrag. 2) Wurde die Barriere zwar verletzt, der Schlusskurs der Aktie liegt am 23. Jänner 2015 aber oberhalb der AutocallBarriere, erfolgt die RĂźckzahlung ebenfalls zum Nominalbetrag. 3) Wurde die Barriere verletzt und die Aktie schlieĂ&#x;t am 23. Jänner 2015 unterhalb der Autocall-Barriere, erhalten Anleger Aktien. Die Anzahl ergibt sich aus dem Bezugsverhältnis (Nennwert / Startpreis). Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000BC5LUN1. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 23. Jänner 2015. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro. Das Listing erfolgt in Frankfurt. <

Zertifikat des Monats

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ZERTIFIKATE OPTIONSSCHEINE

Neue Calls und Puts auf Schweizer Unternehmen Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Die SociĂŠtĂŠ GĂŠnĂŠrale baut ihr Angebot an kurz- bis mittelfristig laufenden Call- und PutOptionsscheinen auf ausgewählte Schweizer Unternehmen aus. Insgesamt 309 neue Papiere stehen zur Auswahl. ie Laufzeiten erstrecken sich von Juni 2015 bis Dezember 2020. Bei den 239 neuen Call-Optionsscheinen werden folgende Unternehmenabgedeckt: ABB Ltd., Actelion Ltd., Adecco SA, Compagnie Financiere Richemont SA, Clariant AG, Credit Suisse Group, Geberit AG, Julius Bär Group Ltd., Lonza Group AG, NestlĂŠ SA, Nobel Biocare Holding AG, Novartis AG, OC Oerlikon Corporation AG, Roche Holding AG, Sonova Holding AG, Swatch Group AG, Swiss Re AG, Swisscom, Syngenta AG, Transocean Ltd., UBS Group AG, Zurich Insurance Group AG. Bei den 70 neuen Put-Optionsscheinen sind es folgende Unternehmen: ABB Ltd., Acte„Die Gewinnlion Ltd., Adecco SA, Compachancen ergeben gnie Financiere Richemont SA, Clariant AG, Credit Suisse sich Ăźber die Group, Geberit AG, Julius Bär groĂ&#x;e Hebelwir- Group Ltd., Lonza Group AG, NestlĂŠ SA, Nobel Biocare Holkung aus dem ding AG, Novartis AG, OC Oergeringen likon Corporation AG, Roche Kapitaleinsatz Holding AG, Sonova Holding AG, Swatch Group AG, SwissfĂźr den Kauf dieser Scheine.“ comSyngenta AG, Transocean Ltd. sowie UBS Group AG.

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Peter BĂśsenberg erklärt. „Die Anleger haben mit den Callund Put-Optionsscheinen die Chance, von mĂśglichen Wertveränderungen der zugrunde liegenden Basiswerte Ăźberproportional zu profitieren“, erklärt Peter BĂśsenberg, Director und Head of Public Distribution Germany & Austria bei der SociĂŠtĂŠ GĂŠnĂŠrale, „dazu reicht es aus, dass die Aktien dieser Unternehmen kurz- bis mittelfristig steigen

Peter BĂśsenberg sieht Chancen und Risiken bei den neuen Optionsscheinen auf Schweizer Aktien. Foto: BĂśrse Express

bzw. fallen. Die Gewinnchancen ergeben sich Ăźber die groĂ&#x;e Hebelwirkung aus dem geringen Kapitaleinsatz fĂźr den Kauf dieser Scheine“. Ein Beispiel verdeutlicht die Funktionsweise. Der CallOptionsschein auf die NestlĂŠ SA mit der WKN SG7ATF kostet 0,49 Euro (Emissionspreis) bei einem Bezugsverhältnis von 0,1 und einem Referenzpreis von 69,55 Schweizer Franken bei einem EUR/CHF-Wechselkurs von 1,01103. „FĂźr einen vergleichsweise gĂźnstigen Ausgabepreis erĂśffnet der Call-Optionsschein somit hohe Gewinnchancen. Allerdings sollten Anleger beachten, dass bei einer negativen Entwicklung der NestlĂŠ-Aktie auch die Verluste gehebelt werden“, so BĂśsenberg weiter. Liegt der Referenzpreis, also der Schlusskurs der NestlĂŠAktie am finalen Bewertungstag (16. Dezember 2016) Ăźber dem Basispreis von 70,00 Schweizer Franken, entsteht dem Anleger dann ein Verlust, wenn der Auszahlungsbetrag geringer ist als der vom Anleger entrichtete Kaufpreis fĂźr den Call-Optionsschein. Der Auszahlungsbetrag errechnet sich aus der Differenz von Referenzpreis und Basispreis, bereinigt um das Bezugsverhältnis und den dann gĂźltigen EUR/CHF-Wechselkurs. Liegt der Referenzpreis auf oder unter dem Basispreis, erleidet der Anleger einen Totalverlust. Der mittelfristig laufende Call-Optionsschein auf die Aktie der NestlĂŠ SA eignet sich deshalb fĂźr risikofreudige Investoren, die von einem steigenden Kurs der NestlĂŠ-Aktie ausgehen und davon mit einem Hebeleffekt profitieren mĂśchten. <


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ZERTIFIKATE ONESTEP-ZERTIFIKAT

Sieben Monate auf Facebook setzen Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Anleger setzen beim „OneStep-Zertifikat auf Facebook“ von Deutsche Asset & Wealth Management nicht nur auf die Aktie des Social Media Giganten, sondern auch auf den US-Dollar. mittenten mĂśgen das Wort „Wette“ im Zusammenhang mit Zertifikaten nicht sehr gerne. Christian-Hendrik Knappe von der Deutschen Bank sagt in diesem Zusammenhang einmal, dass die Geldanlage nichts mit einem Spiel zu tun hat. Er hat recht. Dennoch ist das Konzept von OneStep-Zertifikaten so einfach gehalten, dass es jeder verstehen kann, der schon einmal eine Wette platziert hat. Im konkreten Fall geht es um ein OneStep-Zertifikat mit Basiswert Facebook-Aktie. Am 30. Jänner 2015 wird der Schlusskurs der Facebook-Aktie angeschaut und festgehalten. Die Aktie notiert in US-DolEINLĂ–SUNGSBETRAG lar. Und auch das Zertifikat notiert in US-Dollar. Das heiĂ&#x;t, dass Anleger das Währungsrisiko tragen. Das heiĂ&#x;t aber wiederum auch, Der OneStep Betrag liegt bei dass man bei einer fortge116,5 Prozent. HĂśher kann die setzten positiven EntwickRĂźckzahlung in keinem Fall lung des US-Dollars ausfallen. gegenĂźber dem Euro an ebendieser partizipiert. Kurz: Wird der US-Dollar gegenĂźber dem Euro stärker, ist das fĂźr Anleger gut. Ist das Gegenteil der Fall, ist das fĂźr Anleger schlecht.

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116,5%

Die Facebook-Aktie dient als Basiswert. Im best case wartet auf Anleger eine RĂźckzahlung von 116,5 Prozent. Foto:spa

Der Vergleich. Am 21. August 2015 muss der am 30. Jänner 2015 festgehaltene Kurs einem Vergleich standhalten. SchlieĂ&#x;t die Facebook-Aktie an diesem Tag nämlich oberhalb der „OneStep-Schwelle“ (also dem erwähnten Schlusskurs vom 30. Jänner 2015), erhalten Anleger 116,5 Prozent des „Anfänglichen Emissionspreises“. Das heiĂ&#x;t sie bekommen 116,5 Prozent des Schlusskurses der Facebook-Aktie vom 30. Jänner 2015. Ist das nicht der Fall, erhalten Anleger Facebook-Aktien. Die Deutsche Bank erklärt: „Das Bezugsverhältnis entspricht dem Ergebnis aus Anfänglichen Emissionspreis geteilt durch Anfangsreferenzpreis. Dementsprechend erhält der Anleger die daraus resultierende 1 Aktie. In diesem Fall wird der Gegenwert der Aktien unter dem Anfänglichen Emissionspreis liegen.“ Das heiĂ&#x;t, dass man direkt an der negativen Performance partizipiert. FĂźr die Chance auf den OneStepBetrag gehen Anleger also der Risiko ein, dass die Aktie an Wert verliert. Hinzu kommt das Währungsrisiko. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000DB99P66. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 30. Jänner 2015. Der Ausgabeaufschlag liegt bei 1 Prozent des Anfänglichen Emissionspreises. Das Listing erfolgt in Luxemburg. <

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GRAFIK BAUSPAREN

ie Bauspareinlagen stiegen in Ă–sterreich im Vorjahr um 1,6 Prozent auf den Rekordwert von 20,7 Mrd. Euro. Die Zahl der NeuabschlĂźsse sank allerdings um 3,1 Prozent auf 907.503 Verträge. Der Bestand bei den Sparverträgen lag bei 5,033 Millionen StĂźck, um 1,1 Prozent weniger als 2013. Die Ausleihungen beliefen sich auf 19 Mrd. Euro (minus 0,4 Prozent). Bei den Auszahlungen gab es ein Plus von 1,1 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. Setzt man diese 2,4 Milliarden in Relation zur staatliche Bausparprämie von im Vorjahr stabilen 53 Mio. Euro, zeige sich, dass die finanziellen Mittel, die die Bausparkassen zur VerfĂźgung stellen, das 45-fache der vom Staat eingesetzten Prämie betrage, sagt Manfred Url, Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse und derzeit Vorsitzender des Arbeitsforums Ăśsterreichischer Bausparkassen . Damit sei Bausparen wohl die effizienteste Form der WohnbaufĂśrderung. >apa<

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Bausparen in Ă–sterreich

WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?

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„Die effizienteste Form der WohnbaufĂśrderung“

(Quelle: APA)

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JOB STUDIE

In der Generation Y zählt der Einsatz fßr die Gesellschaft Redaktion

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Unternehmen stehen bei den FĂźhrungskräften von morgen dann hoch im Kurs, wenn sie gesellschaftliche Verantwortung Ăźbernehmen und ihr Business nach ethischen Prinzipien ausrichten. Ăźr den vierten Deloitte Millennial Survey wurden weltweit rund 8000 gut ausgebildete, berufstätige Vertreterinnen und Vertreter der Generation Y – die auch als „Millennials“ bezeichneten Jahrgänge ab 1982 – zu ihren Erwartungen an Regierung, Wirtschaft und potenzielle Arbeitgeber befragt. Der Sukkus daraus: Traditionelle Unternehmensziele wie Gewinnmaximierung und das Streben nach MarktfĂźhrerschaft werden verstärkt hinterfragt. Die Befragten – sowohl in den ZITIERT entwickelten Märkten als auch Schwellenländern – sehen Unternehmen zwar nach wie vor als wichtigste Treiber fĂźr den Wohlstand, Handlungsbedarf sehen die Millennials allerdings beim Willen der Unternehmen, aktiv an der LĂśsung gesellschaftlicher Probleme zu arbeiten. 75 Prozent geben an, Unternehmen hätten haupt„Diese Ergebsächlich die eigene Agenda im nisse sollten von Fokus. „Es scheint, als ob die der Wirtschafts- Millennials zum sozialen Gewelt als Weckruf wissen der Unternehmen von morgen werden. Genau hier verstanden liegt das Risiko, aber auch die werden“ Chance fĂźr Unternehmen als Bernhard GrĂśhs, Deloitte potenzielle Arbeitgeber“, warnt Bernhard GrĂśhs, Managing Partner bei Deloitte Ă–sterreich. „Diese Ergebnisse sollten von der Wirtschaftswelt als Weckruf verstanden werden, um sich dringend mit Fragen der Wirtschaftsethik und ihrer Rolle in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Wer das verpasst, läuft Gefahr, an eine ganze Generation von Talenten gar nicht erst heranzukommen.“

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Nur 28 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihre persĂśnlichen Fähigkeiten und Kompetenzen bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber richtig eingesetzt werden. Traditionelle FĂźhrungsmerkmale verlieren gegenĂźber zeitgemäĂ&#x;en Leadership-Kompetenzen zunehmend an Boden: So werden FĂźhrungskräfte immer weniger danach beurteilt, wie bekannt bzw. sichtbar (19%), gut vernetzt (17%) oder fachlich versiert (17%) sie sind. Vielmehr kĂśnnen Vorgesetzte bei Millennials verstärkt mit strategischen Zugängen (39%) sowie einem inspirierenden (37%), authentischen (34%) und wertschätzenden (34%) Verhalten punkten. Deutliche regionale Unterschiede zeigen sich beim Thema Karriereplanung. Während in den Schwellenländern 65 Prozent der Befragten eine FĂźhrungsposition anstreben, gilt dies in den entwickelten Märkten nur fĂźr 38 Prozent. TMT-Branche: Wunsch-Arbeitgeber Nr. 1. Bereits sechs von zehn Befragten geben an, dass der Unternehmenszweck groĂ&#x;en Einfluss auf ihre Entscheidung fĂźr einen Arbeitgeber hat. Eine noch grĂśĂ&#x;ere Rolle spielt dies vor allem bei den „super-connected Millennials“, also jenen Nachwuchskräften, die sich selbst als starke Nutzer sozialer Netzwerke klassifizieren. In dieser Gruppe nannten sogar 77 Prozent den Unternehmenszweck als Hauptgrund fĂźr ihre Entscheidung, fĂźr ein bestimmtes Unternehmen zu arbeiten. Wie die Ergebnisse der aktuellen Deloitte-Studie zeigen, fĂźhlen sich Nachwuchstalente am ehesten von der TMTBranche (Technology, Media and Telecommunications) angesprochen. Sie sehen in diesem Sektor auch das meiste Entwicklungspotenzial fĂźr sich selbst sowie deutliche Leadership-Qualitäten auf Seiten der FĂźhrungskräfte. Die Ausbildung in hĂśheren Bildungseinrichtungen scheint der Umfrage zufolge die Absolventen nur bedingt auf die Erfordernisse moderner Arbeitswelten vorzubereiten. Hier zeigt sich eine deutliche LĂźcke zwischen den Fertigkeiten, die im Hochschulbereich vermittelt werden, und jenen Fähigkeiten, die Nachwuchskräfte in Unternehmen benĂśtigen. „Die Ergebnisse der Studie decken sich mit unseren Beobachtungen in der Beratungspraxis und bei der Rekrutierung der Generation Y“, ergänzt Gundi Wentner, Human Capital-Expertin und Partner Deloitte Ă–sterreich, und meint abschlieĂ&#x;end, dass es „einen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Bildungsbereich braucht, um die hohen Erwartungen dieser Generation zu erfĂźllen“. < Die komplette Studie gibt’s unter http://goo.gl/n8VGaR


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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie fĂźr zukĂźnftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus kĂśnnen sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den GebĂźhren entnehmen Sie bitte dem letztgĂźltigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG verĂśffentlicht ausschlieĂ&#x;lich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. MaĂ&#x;geblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer StraĂ&#x;e 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, BahnhofstraĂ&#x;e 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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