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BĂ–RSE EXPRESS

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INVESTOR

9129,15

Schwerpunkt Schweiz: Mit 9129,15 Punkten erreichte der Schweizer Leitindex SMI am Donnerstag ein neues Hoch seit der Finanzkrise. Sonntag steht den Schweizern ein Volksabstimmungs-Triple bevor: Vor allem die “Gold-Abstimmungâ€? sorgt fĂźr internationale Aufmerksamkeit. Foto: Matterhorn, Hotelier-Verein Wallis


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BĂ–RSE EXPRESS

NEWS MIX Meldungen in KĂźrze Die wichtigsten Meldungen zu BĂśrse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

Bruno Ettenauer

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Foto: Gmoser

CA Immo: Das Angebot ist da. Die zypriotische O1 Group des russischen Immobilien-Investors Boris Mint, die bereits 16,15 Prozent an der CA Immobilien Anlagen AG hält, hat nun offiziell das angekĂźndigte Angebot zum Erwerb weiterer Unternehmensteile gelegt. Bei voller Annahme wĂźrde der O1-Anteil auf 26 Prozent steigen. Offeriert werden 18,5 Euro je Aktie, so viel wie die Bank Austria bei ihrem Ausstieg erhalten hat. Die Annahmefrist fĂźr das Angebot, das sich auf den Erwerb von bis zu 9,735.276 CA-Immo-Aktien bezieht, kann ab heute Freitag bis einschlieĂ&#x;lich 6. Februar 2015, 16 Uhr MEZ, angenommen werden, wie die CA Immo in einer Ad-hoc-Mitteilung erklärte. Bei voller AusschĂśpfung wĂźrde der Erwerb dieses Aktienvolumens O1 rund 180 Mio.

Euro kosten. Mehr unter http://goo.gl/EtLFjD

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Lenzing muss weiter Kosten senken. Wie anlässlich der VerÜffentlichung der Neunmonatszahlen berichtet, steuert die Lenzing Gruppe den anhaltend schwierigen Marktbedingungen in der globalen Faserindustrie mit ihrem Kostenoptimierungsprogramm entgegen. Die vor einem Jahr gestarteten organisatorischen Optimierungen an allen Standorten und in allen Unternehmensbereichen zeigen Wirkung. Die bislang erzielten Resultate sind ermutigend, aber bei weitem nicht ausreichend, um den Preisrßckgang bei Viscosefaser am internationalen Markt auszugleichen. Mehr

unter http://goo.gl/JTj53p

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Strabag und die Zahlen zum Q3. „Mit einer im Vorjahresvergleich erwartungsgemäĂ&#x; stabilen Leistung (+1%) beenden wir die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahrs. Unsere mit 15,4 Mrd. Euro gut gefĂźllten AuftragsbĂźcher und das bis Ende November gĂźnstige Bauwetter stimmen mich optimistisch, dass wir die prognostizierte Konzernleistung von fast 14 Mrd. Euro im Gesamtjahr erreichen werden. Gleichzeitig stellen wir natĂźrlich die Weichen, damit sich unsere Rentabilität mittelfristig erhĂśht. Wir hoffen, dass sich diese BemĂźhungen erstmals im Geschäftsjahr 2015 sichtbar positiv auf das Ergebnis auswirken“, sagt Strabag-CEO Thomas Birtel zu den Neunmonatszahlen des

Die News des Tages von ... Montag

Dienstag

Baukonzerns. Strabag verzeichnete in den ersten neun Monaten eine Leistung von 9711,6 Mio. Euro. Damit entwickelte sie sich mit +1 % stabil. Zwar zeigte der Heimatmarkt Deutschland dank der freundlichen Witterungsverhältnisse zu Beginn des Jahres ein deutliches Plus, doch gaben einige Märkte gleichzeitig jeweils etwas nach. Der konsolidierte Konzernumsatz entwickelte sich ebenso wie die Leistung und nahm leicht um 1% auf 8892,29 Mio. Euro zu. Im dritten Quartal ging der Umsatz um 4 % zurßck, was vor allem auf die Länder des Segments Sßd + Ost zurßckzufßhren ist.

Mehr unter http://goo.gl/uQV3N0

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Warimpex und die Zahlen zum Q3. Das dritte Quartal 2014 bedeutete fĂźr die Warimpex Fi-

tungen in Russland. Mehr unter http://goo.gl/XkcKKq

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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von Porr, Do&Co, S Immo, Schoeller-Bleckmann, OMV und CA Immo im Fokus der Analysten. Mehr unter

http://goo.gl/QRgoIe

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Wiener Privatbank und die Zahlen zum Q3. Die Wiener Privatbank SE hat in den ersten neun Monaten mehr verdient. Das Periodenergebnis (ohne Fremdanteile) betrug 0,85 Mio. Euro nach 0,59 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern (EGT) wurde auf 1,3 (1,07) Mio. Euro erhĂśht. Hauptverantwortlich dafĂźr seien der deutlich verbesserte Erfolg aus Bauleistungen und Immobilienhandel von 1,09 (0,49) Mio. Euro, so das Unternehmen. Das Betriebsergebnis ist nach neun Monaten mit -0,62 Mio. Euro negativ, im Vorjahreszeitraum war es bei -0,55 Mio. Euro. Mehr

unter http://goo.gl/7F2PCX

Franz Jurkowitsh Foto: BÜrse Express nanz- und Beteiligungs AG eine Fortsetzung der ersten Jahreshälfte: Auf der einen Seite konnte das Unternehmen eine positive operative Entwicklung mit guter Hotelperformance verbuchen, auf der anderen Seite fßhrte ein schwacher russischer Rubel zu Fremdwährungsverlusten - allerdings nicht cash-wirksam - sowie auch zu niedrigeren Immobilienbewer-

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Ă–sterreichs BIP schrumpfte im dritten Quartal. Ă–sterreichs Wirtschaft ist im 3. Quartal gegenĂźber dem vorhergehenden Vierteljahr leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich laut neuer Berechnung um 0,1 Prozent, wie Wifo-Experte Marcus Scheiblecker am Freitag zur APA sagte. Ende Oktober war das Institut noch von einem Nullwachstum im Zeitraum Juli bis September ausgegangen.

(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Mittwoch

Donnerstag


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BERICHTSSAISON VERGLEICH

Zahlen-Check fĂźr Strabag und Warimpex und wie Analysten die weiteren Chancen sehen Austro-Berichtssaison - kumuliert (per 26. Nov.)

Strabag im Q3

in Mio. Euro

in Mio. Euro

Q3 ‘13

Q3 ‘14e

Q3 ‘14

Umsatz

26.647

25.055

24.826

Umsatz

3696

3705

3538

EBITDA

3389

2401

2680

EBITDA

260,4

277,0

269,4

Ăœberschuss

971

82

320

Nettogewinn * 99,6

110,0

107,5

Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, (nach Amag, Andritz, AT&S, CA Immo, conwertErste Group, Flughafen Wien, Lenzing, Mayr-Melnhof, OMV, Ă–sterr. Post, Palfinger, Polytec, RHI, Semperit, Telekom Austria, Verbund,

Q3 ‘13

Q3 ‘14e

Q3 ‘14e

Quelle: Bloomberg, *bereinigt

Vienna Insurance Group, voestalpine, Wienerberger

eute erleben wir so ein bisserl eine verkehrte Welt 2014. Kapsch TrafficCom fĂźhrt die Performanceliste mit einem Plus von mehr als fĂźnf Prozent im ATXPrime an - ist mit Blick zurĂźck YTD aber noch immer klares Schlusslicht. News gibt es hier nicht - erstmals seit dem FrĂźhjahr notiert die Aktie aber Ăźber ihrer 50-Tagelinie. Als mĂśgliche Erklärung fĂźr das Kursanstieg verweist der BE-Poster ‘markusma2’ auf einen Artikel auf boursier.com - siehe: http://goo.gl/nK1yQw. (Ich gebe zu, ein paar Jahre SchulfranzĂśsisch plus Google-Ăœbersetzer haben mich nicht wirklich schlau gemacht ...). Fix ist nur, dass der technische Indikator MACD am Montag sein bereits gegebenes Kaufsignal durch den Schnitt mit der Nulllinie bestätigen wird. Fast genauso schlecht wie Kapsch TrafficCom war heuer bislang Warimpex unterwegs. Und heute beinahe genauso gut (zumindest zu Handelsbeginn). Der im Rahmen der heutigen Q3-Zahlen gegeben Ausblick auf das Gesamtjahr kann fĂźr die Performance nicht verantwortlich sein: „Wir werden uns weiterhin auf die Steigerung der Ertragszahlen unserer Hotels konzentrieren und laufende Entwicklungsprojekte bis zur Marktreife vorantreiben“, heiĂ&#x;t es dort - siehe http://goo.gl/SMbvUh. Das Ergebnis fiel jedenfalls besser als erwartet aus. Hier wurde der Kursanstieg durch die 50-Tagelinie dann aber jäh ausgebremst - zu Mittag notierte der (volatile) Titel bereits leicht im Minus. Im Unterschied zu Kapsch mahnt hier der MACD auch eher zur Vorsicht ... Strabag hielt sich bis dato nach seinen Q3-Zahlen beständig im Spitzenfeld der heutigen ATXPrime-Performer auf (und liegt passend YTD unter den schlechtesten zehn Werten) . Die Zahlen entsprechen zwar eher der unteren Bandbreite der Erwartungen, doch der Ausblick hat sich ja nicht verändert: „Der STRABAG SE Vorstand rechnet fĂźr das Geschäftsjahr 2014 weiterhin mit einer gegenĂźber 2013 gleichbleibenden Leistung von 13,6 Milliarden Euro. Er prognostiziert fĂźr das laufende Geschäftsjahr ein EBIT von zumindest 260 Millionen Euro, was in etwa dem Wert von 2013 entspricht. - siehe http://goo.gl/W204HC. >gill<

H

und das sagen die Analysten Kaufen

Halten

Verkaufen

2

6

2

Kurspotenzial

15%

Empfehlungen

Konsensrating*: 3,00 Kursziel

21,08 Euro

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je hĂśher desto besser

Warimpex im Q3 in Mio. Euro

Q3 ‘13

Q3 ‘14e

Q3 ‘14e

Umsatz

20,4

19,1

19,2

EBITDA

4,5

5,7

6,0

- 3,8

-0,7

Nettogewinn * 0,1 Quelle: Bloomberg, *bereinigt

und das sagen die Analysten

Empfehlungen

Kaufen

Halten

Verkaufen

2

1

1

Kurspotenzial

116%

Konsensrating*: 3,25 Kursziel

2,20 Euro

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je hĂśher desto besser

Foto: APA/Georg Hochmuth


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BĂ–RSE EXPRESS

RĂœCKBLICK WOCHE 48 WIENER MARKT

ATX-Performance seit einem Jahr (Schluss: 28.11.’14)

OPEC macht die OMV zum Loser - ATX muss bĂźĂ&#x;en Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Gegen den Schock vom Donnerstag war diesmal kein Kraut gewachsen, der ATX marschiert am Tag nach der OPEC-Entscheidung gen SĂźden. Hauptverantwortlich dafĂźr war die OMV, die zum Wochenverlierer wird. nd wieder war’s am Donnerstag: Wie in der Vorwoche, als die RBI-Quartalszahlen den ATX von einer Fortsetzung seiner novemberlichen Bergwanderung abhielten, gab es auch diesmal am Donnerstag einen empfindlichen RĂźckschlag. Kletterte der Leitindex bis zur Wochenmitte noch beharrlich bergan, so sorgte die OPEC-Sitzung am Donnerstag fĂźr einen Paukenschlag. Die Ă–lländer einigten sich darauf, dass sie sich nicht auf eine Senkung der FĂśrderquoten einigen kĂśnnen und setzten damit nicht nur den Ă–l-Preis weiter unter Druck, sondern sorgten auch fĂźr einen Kurssturz bei Ă–l-Aktien. Schwer unter die Räder kam dabei auch die OMV, die am Freitag bis Mittag 5,13% verlor und sich mit diesem Verlust an die Spitze der Wochenverlierer-Liste im ATXPrime setzte. Am Freitag ebenfalls unter Druck SBO, die 3,79% einbĂźĂ&#x;te und damit ebenso in die Liste der Topverlierer auf Wochensicht aufrĂźckte. Anders als am vergangenen Freitag, als der Wiener Leitindex den donnerstäglichen Schock bereits am Freitag wieder wegsteckte und deutlich in die HĂśhe schoss, war diesmal kein Kraut gewachsen, das auch nur ein wenig zur Schmerzlinderung beitragen hätte kĂśnnen. Gegen Freitag Mittag hält der Leitindex der Wiener BĂśrse bei einem Abschlag von mehr als ein Prozent und hat damit seinen gesamten - durchwegs mĂźhsamen Berglauf in dieser Woche - wieder ins Reich des Vergangenen verbannt. GegenĂźber dem Oktoberschlusskurs (2214,70) hält sich der ATX mit einem aktuellen Stand von 2255,48 aber noch im Plus. DafĂźr, dass die Verluste in dieser Woche nicht noch schlimmer ausfielen, sorgten unter anderem CA Immo, RBI und der Verbund, die sich in der ATXPrime-Gewinnerliste unter den ersten zehn platzieren konnten. Freitag gab es bis Mittag fĂźr die RBI einen RĂźckschlag, der Verbund hielt sich als einer von drei ATX-Werten im Plus. AngefĂźhrt wird die ATX-Gewinnerliste am letzten Tag der Woche von der CA Immo, im ATXPrime hingegen hält diese Position unangefochten Kapsch TrafficCom, die gegen Mittag fast sechs Prozent plus vorweisen kann und als Wochensieger im Prime die 48te Kalenderwoche verlässt. <

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ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche 21.11. bis 28.11.2014 Name

Performance in %

Kapsch TrafficCm

+ 15,32

Frauenthal

+ 5,26

CA Immobilien

+ 4,52

RBI

+ 4,11

Palfinger

+ 3,77

conwert

+ 2,95

Strabag

+ 2,94

Polytec

+ 2,77

Valneva

+ 2,38

Verbund

+ 2,06

Lenzing

- 1,59

Semperit

- 1,63

voestalpine

- 2,03

Uniqa

- 2,78

Rosenbauer

- 2,86

FACC

- 3,62

SBO

- 4,55

Zumtobel

- 7,07

Warimpex

- 7,57

OMV

- 9,34 Quelle: Bloomberg; Stand 28.11.2014, 12:10 Uht;


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Manche Unternehmer sprechen von Flaute.

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CROSSOVER VON CHRISTA GRĂœNBERG CHRISTA.GRUENBERG@BOERSE-EXPRESS.COM

Islamic Finance als ethische Alternative? Grundsätze, Verbote, AusschlĂźsse (Teil 2) er heutige Vormittag am zweiten Tag des Wertpapierforums in Wien, des von Business Circle organisierten exklusiven Treffpunkts fĂźr Wertpapierprofis aus Deutschland, Ă–sterreich und der Schweiz, war auch den ethisch nachhaltigen Investmentansätzen gewidmet. Unter anderem ging es dabei um die Rolle von Islamic Finance und die Frage, ob es eine sinnvolle Alternative wäre, um „die Bestie Kapital zu bändigen.â€? Die Shariah, das religiĂśse Gesetz des Islams, enthält die Gesamtheit der Gesetze, die in einer islamischen Gesellschaft zu beachten und zu erfĂźllen sind. Damit ist sie auch die Grundlage fĂźr die islamische Wirtschafts- und Rechtsordnung. Zu Ethik und Werten besagt sie Ăźberdies, dass mit den „irdischen Ressourcen schonend umgegangen werden sollâ€?, „alle an einem Geschäft beteiligten Akteure Vorteile erlangen sollenâ€?, „Eigentum in seiner materiellen und ideelen Dimension auch im Dienste der Gemeinschaftâ€? bestehen soll, „VermĂśgen nicht in der Hand von Wenigenâ€? konzentriert sondern „die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinertâ€? werden soll. Klingt nach hehren, ethischen Grundsätzen und hohen moralischen Vorstellungen. Das Institute for Islamic Banking and Finance (IFIBAF) sieht darin jedenfalls eine Vereinbarkeit der islamischen Wirtschaftsordnung mit der Marktwirtschaft, jedoch mit der Vorgabe, extreme wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten zu vermeiden. FĂźr den GrĂźnder und Managing Di-

D

rector des IFIBAF kommen islamisch-konforme Anlageprodukte einem ethischen oder nachhaltigen Investment sehr nahe. Zaid el-Mogadeddi kann sich vorstellen, dass dies mit ein Grund dafĂźr ist, warum sich immer mehr Finanzinstitute dafĂźr interessieren: „Auch wir beraten islamische Finanzinstitute, die z.B. in Deutschland oder Ă–sterreich eine Niederlassung grĂźnden wollen, dahin gehend. Fokussiert bitte nicht nur die Muslime, sondern Ăźberlegt, dass dieses Gesamtkonzept, das natĂźrlich eine Nähe zum SRI (Socially Responsible Investment)-Ansatz hat, auch fĂźr jeden anderen Anleger interessant ist.â€? Immerhin gelten neben dem allgemeinen Geldzinsverbot (Riba) auch die Verbote der Spekulation und des GlĂźcksspiels sowie der Investition in ethisch unkorrekte Branchen - nämlich in solche, die mit Alkohol, Tabak, Schweinefleisch, RĂźstung und Pornografie etwas zu tun haben. Zudem darf nicht in Unter„...islamisches Gesamtkon- nehmen inveszept, das Nähe zum SRItiert werden, die groĂ&#x;e Teile ihrer Ansatz hat, ist fĂźr jeden Gewinne aus BeAnleger interessant.â€? reichen mit Geldzinsen erwirtschaften, was auf nicht islamisch- konforme Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen abzielt. NEWS FĂœR ANLEGER „Wir wissen von einer Roland Berger-Studie, dass in Deutschland vier Millionen Kunden im Bereich Ethical Banking engagiert sind - bei Weitere Fondsanalysen und den groĂ&#x;en Banken wie TrioTrends finden Sie auf dos oder GLS Bank. Aber das www.foonds.com Potenzial wird auf knapp 14 Mio. Kunden geschätzt. Das sind eigentlich auch Kunden, die fĂźr Islamic Finance-Aktivitäten von Interesse sind.â€?, sieht Zaid el-Mogadeddi gute Zukunftschancen. (Teil 3 u.a. zu islamisch-konformen Investmentfonds und quantitativen Unterschieden zu SRI) <

Zins Express Zertifikate Express http://www.boerse-express.com/nl

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ZERTIFIKATE NACHRANGIGE FIX-VARIABLE ANLEIHE

Erst 5 Prozent, dann mindestens 3 Prozent Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Die Erste Group bietet bei der „nachrangigen fix-variablen Anleihe“ eine Verzinsung von 5 Prozent im ersten Laufzeitjahr. In sieben folgenden Jahren liegt der Zinssatz bei mindestens 3 aber hĂśchstens 6 Prozent. ie Erste Group fragt: „Sie vertrauen auf die Finanzstärke der Erste Group Bank AG und mĂśchten davon mit hĂśheren Zinszahlungen profitieren?“ Wer nun ja sagt oder denkt, fĂźr den sind folgende Zeilen gedacht: „Mit der Erste Group Nachrangige Fix-Variable Anleihe 2014-2022 kĂśnnen Sie sich diese Chance langfristig sichern.“ Und so funktioniert die Anleihe mit achtjähriger Laufzeit: Die Kuponzahlungen erfolgen vierteljährlich, erstmals am 28. Februar 2015. Im ersten Laufzeitjahr beträgt die Verzinsung fix 5 Prozent. Danach ist die AnVERZINSUNG leihe variabel verzinst. Die Verzinsung ist dann von 3-Monats-Euribor abhängig. Notiert dieser Zinssatz zwischen 3 und 6 Prozent, erhalten Anleger genau diesen Zinssatz. Wird der Im ersten der acht LaufzeitFloor von 3 Prozent unterschritjahre beträgt die Verzinsung 5 Prozent p.a. ten (was derzeit sehr deutlich der Fall ist), kommt die Mindestverzinsung von 3 Prozent pro Jahr zur Anwendung. Steigt der 3-Monats-Euribor auf Ăźber 6 Prozent an, greift der Cap. HeiĂ&#x;t: Anleger erhalten auch in diesem Szenario nur die Maximalverzinsung von 6 Prozent pro Jahr. Am 28. November

D

5,00%

Wer an die Finanzstärke der Erste Group glaubt, kÜnnte hier gut aufgehoben sein. Foto: Erste Group

2022 wird die Anleihe zu 100 Prozent den Nennbetrags getilgt. Zumindest wenn „keine vorzeitige RĂźckzahlung aufgrund rechtlicher bzw. steuerlicher Ă„nderungen oder keine gesetzliche Verlustbeteiligungspflicht zuvor stattfindet“, wie die Erste Group in den Produktunterlagen erklärt. Auch bei einer vorzeitigen RĂźckzahlung beträgt der Tilgungsbetrag 100 Prozent des Nennbetrags. Was heiĂ&#x;t nachrangig? Die Erste Group klärt auf: „Nachrangigkeit bedeutet, dass Sie als Anleger in einer nachrangigen Anleihe erst nach Bedienung aller nicht-nachrangigen Schuldtiteln (z. B. Pfandbriefe, nicht nachrangige Anleihen) bedient werden. WĂźrde es also zur Liquidation der Emittentin kommen, wĂźrden zuerst alle nicht-nachrangigen Schuldtitel vollkommen ausbezahlt und danach erst wĂźrden Sie als Anleger dieser nachrangigen Anleihe Geld erhalten. Aufgrund dieses Risikos ist die Verzinsung von nachrangigen Anleihen hĂśher als bei nicht-nachrangigen Anleihen.“ Daten und Fakten. Die ISIN lautet AT0000A1AJE1. Die Erstvaluta erfolgt am 28. November 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, das Mindestinvestment bei 3000 Euro. Das Listing erfolgt an der BĂśrse Wien (Geregelter Freiverkehr). <

Zertifikate Express boerse-express.com/nl

Hier sehen Sie alle Sieger


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BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Allianz-Memory ExpressZertifikat mit Airbag 5% Zinsen, 25% Sicherheit er Kurs der Allianz-Aktie befindet sich bereits seit mehr als einem Monat in einem steilen Aufwärtstrend. Nach den am 7. November 2014 verÜffentlichten, ßber den Analystenerwartungen liegenden Quartalszahlen, der Bestätigung des Ausblicks fßr das verbleibende Jahr und der Ankßndigung, die Dividende zu erhÜhen, sollte der Aktienkurs auch in Zukunft zumindest gut unterstßtzt sein. Sicherheitsorientierte Anleger, die das Kursrisiko des direkten Aktieninvestments minimieren wollen, aber mit Hilfe der Allianz-Aktie dennoch zu einer ßberproportional hohen Rendite kommen wollen, kÜnnten das derzeit zur Zeichnung angebotene BNP-Allianz Memory Express Zertifikat mit Airbag einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen.

D

5% Bonuschance pro Jahr. Der am 4. Dezember 2014 festgestellte Schlusskurs der Allianz-Aktie wird als Startkurs fßr das Zertifikat fixiert. Zwischen 70 und 80 Prozent des Startwertes werden der Barriere/Zins-Zahlungslevel und die Airbagschwelle angesiedelt sein. Wird der Startkurs beispielsweise bei 133 Euro ermittelt, werden sich die Barriere und die Airbagschwelle (sofern die Barrieren bei angenommenen 75 Prozent fixiert werden) bei 99,75 Euro liegen. Die Airbag-Funktion dieses Zertifikates bewirkt, dass sich ein Nominalwert von 1000 Euro nicht vom Startkurs sondern von der Airbagschwelle ableitet. Somit bezieht sich ein Nennwert von 1000 Euro bei diesem Zertifikat auf (1000 : 99,75 = ) 10,02506 Allianz-Aktie. Jährlicher Vergleich. Nach jedem Laufzeitjahr, erstmals am 11. Dezember 2015, wird der dann aktuelle Aktienkurs mit dem Startkurs verglichen. Notiert die Aktie an einem

BElogs

Die Allianz-Aktie dient als Basiswert.

Foto: Bloomberg

der Bewertungstage auf oder oberhalb des Startkurses, wird das Zertifikat sofort, inklusive der Zinszahlung zurßckbezahlt. Liegt der Kurs an einem der Stichtage zwischen der Barriere und dem Startkurs, wird nur der Kupon ausbezahlt. Falls die Aktie an einem der Stichtage unterhalb der Barriere notiert, entfällt die Zinszahlung. Diese wird aber nachbezahlt, sobald der Aktienkurs an einem der folgenden Stichtage wieder oberhalb der Barriere liegt. Am Ende wird das Zertifikat mit dem Ausgabepreis und den ausständigen Zinszahlungen getilgt, wenn sich der Allianz-Kurs auf oder oberhalb der Barriere befindet. Notiert die Allianz-Aktie am finalen Bewertungstag unterhalb der Barriere, dann erhalten Anleger je Nominalwert von 1000 Euro 10,02506 Allianz-Aktien geliefert. Der Bruchstßckanteil wird in bar abgegolten. In der Zeichnung. Das BNP-Allianz Memory Express Zertifikat mit Airbag, maximale Laufzeit bis 18. Dezember 2019, ISIN: DE000PA8G4F9, kann noch bis 4. Dezember 2014 in einer Stßckelung von 1000 Euro mit 100,5 Prozent gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Dieses Zertifikat bietet bei einem wahrscheinlich 25-prozentigen Sicherheitspuffer die Chance auf einen Jahresertrag von 5 Prozent. Die verlustreduzierenden Vorzßge des Airbags werden sich erst im ungßnstigen Fall einer Aktienzuteilung entfalten. <

Ă–sterreichs BĂśrsetagebĂźcher


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BELOG VON BE24.AT VON MONIKA ROSEN VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Tragbare Weihnachten

WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?

Foto: Bloomberg

uf die ewige Frage „was schenke ich zu Weihnachten?“ gibt es heuer vielleicht die etwas sperrige Antwort: wearable technology, also Technik, die man am KĂśrper trägt. Viele Experten sagen ja, dass dies der groĂ&#x;e Zukunftstrend sei, wobei diese Zukunft in vielerlei Hinsicht schon begonnen hat. Geräte wie Google Glass oder die Smartwatch von Apple entsprechen ja genau dieser Idee – nämlich, dass ein technisches Gerät nicht mehr in der Tasche getragen wird, wie ein Mobiltelefon oder Tablet, sondern am KĂśrper, eben wie eine Brille oder Uhr. Ein „Die SmartgroĂ&#x;es Einsatzgebiet dieser Gewatch schaffte räte ist die Ăœberwachung von KĂśrperfunktionen, z.B. das es nicht von Zählen der Schritte oder der ungefähr auf Schlafstunden. Da wir alle ständig unsere Fitness verbesdas Titelblatt sern wollen, aber durchaus der immer wieder am inneren chinesischen Schweinehund scheitern, kĂśn„Vogue“.“ nen diese Geräte einen kleinen, täglichen AnstoĂ&#x; zu mehr Wohlverhalten liefern. Um ihnen aber wirklich zum Durchbruch zu verhelfen, war auch ein ansprechendes Design gefragt. Es reichte nicht mehr, den (meist eher geringen) ästhetischen AnsprĂźchen der TechnologieFreaks in Silicone Valley zu genĂźgen. Wenn weitere Käuferschichten erschlossen werden sollten, musste auch Mode ins Spiel kommen. Ein Vorreiter bei diesem Gedanken war immer schon Apple, und hier vor allem Steve Jobs persĂśnlich. Die Smartwatch, die Anfang 2015 auf den Markt kommen soll, schaffte es nicht von ungefähr auf das Titelblatt der chinesischen „Vogue“. < Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen Diese Woche noch: Monika Rosen zu den Chancen an den Schwellenmärkten siehe http://goo.gl/5sGeIp.

WIEN NORD

A

Wenn es um die Qualität von Arbeitsplätzen und BĂźrowelten geht, kann vieles den Unterschied ausmachen. CA Immo bietet Ihnen daher Unternehmensstandorte, die Ihrem FĂźhrungsanspruch gerecht werden. Und setzt MaĂ&#x;stäbe als Spezialist fĂźr BĂźro-Immobilien in den Metropolen Europas.

Mehr auf www.caimmo.com


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KOMMENTAR STEUERN VON ANDREAS GÖTZ SENIOR MANAGER | STEUERBERATUNG – DELOITTE TAX AGOETZ@DELOITTE.AT

Erneut Ă„nderungen zur KESt-neu fĂźr ausländische Anleger usländische Anleger sollen ab 1.1.2015 mit bestimmten Zinserträgen aus Ă–sterreich der KEStPflicht unterliegen. Die Regierungsvorlage zum 2. AbgĂ„G 2014 bringt erneut Ă„nderungen.

A

Ausländer-KESt 2015. Bereits im Februar dieses Jahres wurde im Rahmen des AbgĂ„G 2014 die beschränkte Steuerpflicht von im Ausland ansässigen Personen auf „Die jĂźngst bestimmte ZinseinkĂźnfte mit verĂśffentlichte Ă–sterreichbezug ausgeweitet. RegierungsvorDie Erweiterung erfolgt im Rahmen des KESt-Regimes. lage zum 2. Die KESt-neu soll mit AbgĂ„G 2014 1.1.2015 in Kraft treten und verwirft die sohin fĂźr jene Zinsen gelten, die nach dem 31.12.2014 anAusnahme fĂźr gefallen sind. Personen aus Hinsichtlich beschränkt der Schweiz bzw. Steuerpflichtiger aus EU Mitgliedstaaten sollte keine Ă„nLiechtenstein“ derung eintreten, weshalb das Gesetz eine Befreiung fĂźr jene Anleger vorsieht, die in den Anwendungsbereich des EU-Quellenbesteuergesetzes fallen. Diese Anleger unterliegen derzeit einer EUQuellensteuer iHv 35%, soweit sie nicht eine freiwillige Meldung beim ausländischen Wohnsitzfinanzamt vornehmen. Klarstellungen durch das 2. AbgĂ„G 2014. Das 2. AbgĂ„G 2014 sieht schon vor EinfĂźhrung der KESt-neu die ersten gesetzlichen Ă„nderungen vor. Bereits im Begutachtungsentwurf zur geplanten Gesetzesänderung wurde klargestellt, dass nur natĂźrliche Personen und somit keine ausländischen KĂśrperschaften von der KESt-neu betroffen sein sollen. DarĂźber hinaus beinhaltete der Gesetzesentwurf vom Oktober auch einige Klarstellungen zur Ermittlung bzw. Meldung der steuerpflichtigen (Zins-)Erträge bei Kapitalerträgen aus Investmentfonds. Zuletzt war vorgesehen, dass neben Personen aus EUMitgliedsstaaten auch Personen aus der Schweiz und Liechtenstein nicht dem KESt-neu Regime unterworfen

Foto: apa

werden sollten. Mit beiden Ländern hat die EU gesonderte Zinsbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Erneute Ă„nderungen durch die Regierungsvorlage. Die jĂźngst verĂśffentlichte Regierungsvorlage zum 2. AbgĂ„G 2014 verwirft die Ausnahme fĂźr Personen aus der Schweiz bzw. Liechtenstein. Diese unterliegen sohin ab 1.1.2015 ebenfalls dem KESt-neu Regime. Weitgehend unverändert gĂźltig sind die Klarstellungen im Bereich der Kapitalerträge aus Investmentfonds (Misch- bzw Anleihefonds iSd De Minimis Regelungen zur EU Quellensteuer): Erfolgt keine tägliche/jährliche Meldung der steuerpflichtigen Zinsen bzw. der sich daraus ergebenden KESt, kĂśnnen auch die EU-QuSt-pflichtigen Zinsen gemeldet werden. Erfolgt auch dies nicht, unterliegt der ausländische Anleger mit seinen Erträgen einer Pauschalbesteuerung, wie sie auch fĂźr die EU-QuSt vorgesehen ist: Als Besteuerungsbasis fĂźr die 25%ige KESt dient der gesamte ausgeschĂźttete Betrag bzw ein Wert iHv 6% des RĂźcknahmepreises des Fondsanteils. Bei VeräuĂ&#x;erung und (neu!) DepotĂźbertragung (ausgenommen auf ein Depot desselben Steuerpflichtigen beim selben Abzugsverpflichteten) erfolgt die Pauschalbesteuerung auf Basis von 0,5% des RĂźcknahmepreises fĂźr jeden angefallenen Monat im Kalenderjahr. Unverändert zum Begutachtungsentwurf sollen die geplanten Ă„nderungen mit 1.1.2015 in Kraft treten. Auch die Entrichtung der einbehaltenen Steuerbeträge ist weiterhin jeweils bis zum 15. Februar des Folgejahres vorgesehen. <


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INTERVIEW GOLD INITIATIVE

Das kĂśnnte zum ersten fallenden Dominostein werden Christoh Rohrmoser

redaktion@boerse-express.com

Thomas Bachheimer, Europa-Präsident des Goldstandard-Instiutes, unterstĂźtzt die Schweizer Gold-Initiative. Warum er das tut und welche Folgen ein Ja haben kĂśnnte, erklärt er im Interview. BĂ–RSE EXPRESS: Herr Bachheimer, warum unterstĂźtzt das Goldstandard-Institut, dessen Europa-Präsident Sie sind, die Schweizer Goldinitiative? Mit 20% Gold der Bilanzsumme, ist man ja noch weit von einer echten Golddeckung entfernt? THOMAS BACHHEIMER: Das ist eine vĂśllig berechtigte Frage. Angesichts der Schweizer Goldinitiative schlagen zwei Herzen in der Brust des Goldstandard-BefĂźrworters. Zum einen ist die Bedeutung dieser Initiative nicht hoch genug einzuschätzen. Wenn es ein derartiges Anliegen in einem westlichen Staat einmal bis zum Volksentscheid bringt, dann kann man davon ausgehen, dass die Krise schon sehr umfassend um sich gegriffen hat: sehr viele Menschen machen sich Sorgen und auch einige der Regierenden haben bereits nichts mehr dagegen, dass dieses Thema aufs Tableau kommt. Jedes Aufwecken der BĂźrger und Steuerzahler ist zu begrĂźĂ&#x;en jede Information darĂźber, dass es andere mĂśgliche Geldregime als das derzeit gĂźltige gibt ist buchstäblich „Goldes“ wert. Zum anderen hat diese Initiative natĂźrlich kaum etwas mit einem echten Goldstandard zu tun, sondern ist lediglich als Schritt in die richtige Richtung zu sehen. Einige GoldbefĂźrworter sehen in der Initiative sogar eine Gefahr: sollte die SNB gezwungen werden, die Forderungen der Initiative zu erfĂźllen, kĂśnnte es europaweit zu währungstechnischen Verwerfungen oder auch Bankenproblemen kommen, die dann als AuslĂśser fĂźr grĂśĂ&#x;ere Krisen hingestellt wĂźrden. Was werden die Fiat-Apostel dann sagen? NatĂźrlich, dass die Goldanbindung Schuld an der Misere ist. Unter den US-SystemĂśkonomen scheint die Panik ausgebrochen zu sein. Anders ist es nicht erklärbar, dass die Goldinitiative so viel (negatives) Interesse in den System-Wirtschaftsmedien findet, und andauernd irgendwelche Harvard-Ă–konomen ihren Senf dazu abgeben. Warum solche Panik? Die Schweiz ist weit weg von den USA und ein kleines Land?

Thomas Bachheimer

Foto: BĂśrse Express

INFO ZUR PERSON Thomas Bachheimer ist EuropaPräsident des Goldstandard-Instituts.

gegrĂźndet, der als fĂźhrender BefĂźrworter einer WiedereinfĂźhrung des Goldstandards gilt.

Das Goldstandard- Institut wurde von Prof. Antal Fekete

Link: http://goldstandardinstitut.eu/

NatĂźrlich weiĂ&#x; man hĂźben wie drĂźben, dass die letzte Stunde des räuberischen Papiergeldsystems geschlagen hat. Die meisten der in den Medien agierenden Ă–konomen sind vom System alimentiert und funktionieren nach der nach altbewährten Methode: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“! Im Falle eines Sieges der Initiative hätte nicht nur die Schweiz bedeutende Veränderungen vor sich; auch die Währungssysteme anderer Länder/Zonen kĂśnnte es aus den Schuhen kippen. Die Initiative in Verbindung mit dem sich rasch leerenden Waffenarsenal der Zentralbanken ist eine groĂ&#x;e Bedrohung fĂźr das weltweite Fiat-Geldsystem. Das Schauspiel eines sich dem Goldstandard annähernden Landes kĂśnnte zum ersten fallenden Dominostein werden. Logisch, dass die Profiteure des Systems nicht tatenlos zusehen und eine


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW enorme Propagandamacht aufbieten, um das Unaufhaltsame noch ein wenig hinauszuzĂśgern. FĂźrs Volk jedoch gilt: je länger wir von diesem perfiden System unterjocht werden, desto grĂśĂ&#x;er ist der Grad der Enteignung, Entrechtung und Entdemokratisierung. In einer Nacht- und Nebelaktion hat die holländische Zentralbank 120 t Gold von der FED heimgeholt. Wieso geht bei Deutschland nichts weiter bzw. geben Politiker die verdächtigen Kommentare ab, dass das Gold in den USA ja ohnehin sicher sei? Ist Erpressung im Spiel ? Es ist erstaunlich, wie sehr man „Sollte die SNB doch noch Ăźberrascht werden gezwungen wer- kann. Eine Repatriierung in dieser HĂśhe und dann noch auf den, die Fordeeinem Schlag, hielt ich vor rungen der zwei Wochen noch fĂźr unmĂśgInitiative zu erlich. Diese ĂœberraschungsmelfĂźllen, kĂśnnte es dung wirft natĂźrlich einige Fragen auf: Welches Gold? Weleuropaweit zu che Punzierung, welche Barwährungstechni- rennummern? Warum schen Verwerausgerechnet Holland, das Land hatte sich nie so stark fĂźr fungen oder sein Gold gemacht wie z.B. auch BankenDeutschland? Was musste Holproblemen kom- land dafĂźr tun, was muss es verschweigen? Aber die wichmen, die dann tigste Frage in diesem Zusamals AuslĂśser fĂźr menhang: Warum kommt grĂśĂ&#x;ere Krisen diese Transaktion ans Tageshingestellt wĂźr- licht und wird nicht wie so vieles in der Zentralbankenwelt den.“ verschwiegen? Was bezweckt man mit dieser VerĂśffentlichung? Ich glaube, es ist noch zu frĂźh, die Tragweite dieses Ereignisses zu bewerten. Klar ist, dass Deutschland in einer ganz anderen Liga spielt als Holland. Daher darf und wird Deutschland sein Gold nie und nimmer zurĂźckbekommen, denn ein Deutschland mit seinen Goldreserven intakt wäre zu stark. Das wollen die Amis um jeden Preis verhindern und die Machthabenden in Deutschland wissen das auch. In der Ă–ffentlichkeit wird jedoch so getan, als ob es wirklich Chancen gäbe, das Gold heimzuholen. Marine Le Pen, hat die RĂźckholung des franzĂśsischen Goldes unter anderem aus den USA gefordert. Nun hat aber bereits De Gaulle 1968 das Gold ohne viel Federlesens mit dem Kriegsschiff aus den USA geholt. Dass weiteres Gold dort lagere, ist eigentlich unbekannt. Wissen Sie dazu mehr? Hat Le Pen bisher unbekannte Erkenntnisse oder ist es ein Faux-Pas in der Hitze des Gefechts? Ich weiĂ&#x;, dass Le Pen die RĂźckholung aus dem Ausland gefordert hat, ob sie die USA namentlich angesprochen hat, ist mir nicht bekannt. Auch wenn De Gaulle mit seiner wirk-

lich heroischen RĂźckholungsaktion Ende der 60er Jahre alles, was damals in den USA lagerte, erwischt hat, kĂśnnte sich in der Zwischenzeit wieder einiges angesammelt haben. Soweit ich weiĂ&#x;, sind es 220 Tonnen oder 9 % der franzĂśsischen Goldreserven. Wir wissen alle, dass Gold nicht in den USA lagern muss, um unter amerikanischen Einfluss zu kommen. Eine Lagerung in London und vor allem bei der BIZ in Basel reicht durchaus, um davon auszugehen, dass die USA ihre Hände drauf haben. Weiters kĂśnnte das Gold zwischenzeitlich verliehen, verkauft oder anderweitig verwertet worden und so nicht mehr verfĂźgbar sein. Insofern ist Le Pens Aufruf ganz im Interesse ihres Landes und daher gerechtfertigt. Immer wenn von einem Goldstandard (Goldstandard siehe http://bit.ly/1y7J8dC ) die Rede ist, kommt sofort das Totschlagargument der SystemĂśkonomen, das sei in einer so globalisierten Wirtschaft wie heute nicht mĂśglich usw. Antal Fekete (Anm. fĂźr die Leser: GrĂźnder des Goldstandard-Instituts) hat dazu einst den Satz geprägt: „Zu behaupten, ein Goldstandard sei nicht praktikabel, ist soviel wie zu sagen, Ehrlichkeit sei nicht praktikabel“. Was kann man den SystemĂśkonomen antworten, auĂ&#x;er dass unter dem Goldstandard das grĂśĂ&#x;te Wirtschaftswachstum der letzten Jahrhunderte stattgefunden hat (GrĂźnderzeit bis 1913). Der SystemĂśkonom ist offenbar ein Antidemokrat, das wĂźrde ich antworten. Unter einem Goldstandard haben nämlich die Menschen das Gold und leihen es den Regierungen; es sind nicht die Regierungen, die die Herrschaft Ăźber das Geld haben. Der monetären Staatsfinanzierung (Finanzierung von Staatskosten Ăźber Enteignung, Inflation) wĂźrde ein Riegel vorgeschoben: Im Goldstandard kann man nur Ăźber die budgetäre Staatsfinanzierung arbeiten. Der Zusammenhang zwischen der persĂśnlichen Steuerlast und den Staatsausgaben wĂźrde schlagartig fĂźr jeden sichtbar werden. Die Menschen wĂźrden jene Politiker wählen, die haushalten kĂśnnen und nicht diejenigen, die viel versprechen und es dann Ăźber Staatsverschuldung finanzieren. Dies wiederum wĂźrde die Staatsverschuldung enorm einschränken und zu faireren Bedingungen fĂźr alle BĂźrger fĂźhren. Die einzigen Verlierer wären Politiker, Zentralbanken, Banken, die Finanzindustrie, Anwälte und eben jene willfährigen Hausund Hof-Ă–konomen, die sich ihr Salär durch Auftragsarbeiten verdienen. Hier sei an Hayeks Warnung erinnert: Man hĂźte sich vor Ă–konomen, die nur das sind! Und um an Fekete anzuschlieĂ&#x;en: der Mangel an Ehrlichkeit hat ja zu dieser Krise gefĂźhrt. Zum einen wurden die Steuerzahler sukzessive ihrer Kaufkraft beraubt und die Sparer wurden enteignet. Dem nicht genug, wurden so gut wie alle Märkte (Währungen, Zinsen, Rohstoffe, Edelmetalle) manipuliert, was im Goldstandardsystem niemals mĂśglich wäre. Das komplette Interview hier http://bit.ly/1rxRsS5


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BĂ–RSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT: SCHWEIZ I VOLKSABSTIMMUNGEN

Reiche Ausländer, ĂœberbevĂślkerung und das Schweizer Gold Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Kommenden Sonntag wird das Schweizer Wahlvolk wieder einmal zur Urne gerufen und das gleich dreimal. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen reiche Ausländer, Zuwanderer und das Schweizer Gold. m Anfang stand ein Hut - ein ungegrĂźĂ&#x;ter. Weil er sich weigerte den Hut des in habsburgischen Diensten stehenden Landvogts Hermann Gessler zu grĂźĂ&#x;en, zwang dieser ihn vom Kopf seines Kindes mit der Armbrust einen Apfel zu schieĂ&#x;en, um das eigene Leben und das seines Kindes zu retten. Gessler bĂźĂ&#x;te diesen Frevel mit seinem Leben und der SchĂźtze Wilhelm Tell wurde zur Schweizer Freiheitsfigur, der später der Dramatiker Friedrich Schiller in seinem Drama Wilhelm Tell - Ăźbrigens das letzte fertiggestellte Werk des Dramatikers - ein Denkmal setzte. So zumindest die - historisch umstrittene - Vorgeschichte zum berĂźhmt gewordenen RĂźtlischwur. Historisch nicht umstritten sind hingegen die sogenannten Bundesbriefe. Der wohl bekannteste von mehreren dieser Briefe wird auf Anfang August 1291 datiert und beginnt mit den Worten: „In Gottes Namen. Amen. Das Ăśffentliche Ansehen und Wohl erfordert, dass Friedensordnungen dauernde Geltung gegeben werde. ...“ Gesiegelt wurde dieser Bundesbrief von drei Talschaften, die später als die Urkantone bezeichnet wurden. Diese drei Talschaften (Uri, Schwyz, Unterwalden oder Nidwalden) legten mit ihrem Beistandspakt den Grundstein fĂźr die spätere Schweiz, die im Laufe der Zeit auf 26 Kantone anwuchs, die per Ende 2013 8,14 Millionen Menschen beherbergten (BevĂślkerungsstatistik Schweiz mehr dazu hier: http://bit.ly/1uTLKJU). Zum Vergleich: Ende 2013 lebten in Ă–sterreich 8,48 Millionen Menschen.

A

Doppelt so hohes BevĂślkerungswachstum. Seit 1970 stieg in die Anzahl der in der Schweiz lebenden Menschen um rund zwei Millionen, in Ă–sterreich kam eine knappe Million dazu (siehe Tabelle 1). Dieses doppelt so hohe Wachstum bereitet den Boden fĂźr eine der drei Initiativen, die am kommenden Sonntag dem Schweizer Wahlvolk zur Abstimmung vorgelegt wird. Die sogenannte Ecopop-Initiative, hinter der,

Einer der bekanntesten aktuellen Schweizer „Exportartikel“: Beatrice Egli, Gewinnerin der 10. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ auf RTL. Foto: APA/EPA/DANIEL REINHARDT

1: Schweiz: BevĂślkerungsentwicklung im Vergleich Land Schweiz

1970 2000 2013 6.193.064 7.204.055 8.139.631

Ă–sterreich

7.467.086

8.020.946

8.477.230

1970-20131 0,73

Anteil Ausl.2 23,8

0,31

12,5

Quelle:Statistik Schweiz, Statistik Austria; 1: durchschnittl. jährliches Wachstum in %, 2: Anteil von NichtstaatsangehÜrigen des jeweiligen Landes in % Ende 2013

2: Schweiz: Entwicklung des BIP im Vergleich Angaben in Milliarden Euro bzw. Prozent fßr Veränderung 1980

1981

1982

1983

1989

Ă–sterreich

58,48

63,20

72,06

80,29

119,63

Schweiz

81,01

92,56

107,97

118,31

173,65

1990

1991

1992

1993

1999

Ă–sterreich

129,73

139,17

149,24

160,87

199,27

Schweiz

192,37

199,76

198,83

213,47

256,78

2000

2001

2002

2003

2009

Ă–sterreich

208,47

214,20

220,53

225,00

276,23

Schweiz

277,56

293,44

304,56

296,20

367,13

2010

2011

2012

2013

1980-20131

Ă–sterreich

285,17

299,24

307,00

313,07

435,38

Schweiz

414,88

474,69

491,04

489,67

504,47

Quelle:Eurostat, BIP und Hauptkomponenten - Jeweilige Preise; 1: Veränderung 1980 bis 2013 in %


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BĂ–RSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT: SCHWEIZ I laut dem Webportal swissinfo.ch, eine Gruppe von UmweltschĂźtzern steht, fordert, dass die Nettozuwanderung – die Zahl der Immigranten minus die Zahl der Auswanderer – im Durchschnitt von drei Jahren jeweils nur noch um je maximal 0,2% der ständigen WohnbevĂślkerung der Schweiz wachsen darf. Zudem sollen mindestens 10 Prozent der Entwicklungsgelder des Bundes in Projekte fĂźr freiwillige Familienplanung fliessen. Der Verein Ecopop fordert einen kleineren Ăśkologischen FuĂ&#x;abdruck der Menschen auf dem Planeten. Alex Gagneux, eines der Vorstandsmitglieder des Vereines wirft der industrialisierten Welt krasse Selbstsucht vor. Die Gegner der Initiative kritisieren, dass der VorstoĂ&#x; zu strikt sei. Er sei schädlich fĂźr die Schweiz, fĂźr ihren wirtschaftlichen Wohlstand und ihre humanitäre Tradition. (Mehr zum Thema finden Sie hier: http://bit.ly/1FpgRQr.) Reiche Ausländer sollen mehr zahlen. Das Thema Zuwanderung bzw. die Besteuerung der vermĂśgenden Ausländer ist auch Inhalt der zweiten, am 30. November abzuhaltenden Abstimmung. Diesfalls geht es um die sogenannte Pauschalbesteuerung, eine Abgabe, die â€œĂźber 5600 ausländische StaatsangehĂśrige ohne Erwerbseinkommen in der Schweiz lediglich aufgrund ihres Aufwands besteuert, und nicht gemäĂ&#x; ihres effektiven Einkommens und VermĂśgensâ€?, wie das Portal swissinfo berichtet. Und weiter: “Dieses Steuersystem, das der Eidgenossenschaft, den Kantonen und Gemeinden im Jahr 2012 Steuereinnahmen in der HĂśhe von 700 Millionen Franken eingebracht hat, sorgt fĂźr ZĂźndstoff. Aufgrund Ăśffentlichen Drucks wurde es in fĂźnf Deutschschweizer Kantonen bereits abgeschafft, so in ZĂźrich, BaselStadt, Basel-Landschaft, Schaffhausen und Appenzell Ausserrhoden. In fĂźnf weiteren Kantonen, so in St. Gallen, Thurgau, Luzern, Nidwalden und Bern, wurde dessen Abschaffung verworfen, die Bedingungen wurden allerdings verschärft.â€? Die Pauschalbesteuerung ist aber keine Erfindung der Gegenwart, sondern hat in der Schweiz eine lange Tradition. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingefĂźhrt und hatte zum Ziel, reiche Engländer zu gewinnen, die ihren Ruhestand an der waadtländischen Riviera verbringen wollten. (Mehr dazu: http://bit.ly/1yeP0jD). Tatsächlich beherbergt die Schweiz heute ein nicht zu verachtende Anzahl von pro-

3. Goldreserven im Vergleich

Goldreserven in Mio. Unzen

Quelle: Bloomberg

minenten sogenannten “SteuerflĂźchtlingenâ€?. Zu ihnen gehĂśren der Rockstar Johnny Hallyday, Ikea-GrĂźnder Ingvar Kamprad oder der russische Milliardär Viktor Vekselberg. Vekselberg ist auch hierzulande kein Unbekannter: In den Annalen der jĂźngeren Ăśsterreichischen Wirtschaftsgeschichte ist sein Name untrennbar mit dem des Austro-Investors Ronny Pecik verbunden. Dieser stieg 2005 via Beteiligungsgesellschaft Victory beim angeschlagenen Schweizer Technologiekonzern Oerlikon (damals noch Unaxis) ein und baute in der Folge seine Beteiligung zu einer Mehrheitsbeteiligung aus. 2008 reichte Victory ihr Paket an den zweiten GroĂ&#x;aktionär, den Milliardär Viktor Vekselberg, weiter. Die sprichwĂśrtliche “Rutscheâ€? legte Pecik dem russischen Geschäftsmann auch beim Schweizer Maschinenbauunternehmen Sulzer. Ein Spiel das Pecik Jahre später auch bei der Telekom Austria umsetzte, die er dem mexikanischen Milliardär Carlos Slim in den SchoĂ&#x; legte. Rettet unser Schweizer Gold. Doch zurĂźck in die Schweiz: Thema Nummer 3, das dem Schweizer Wahlvolk am kommenden Sonntag zur Abstimmung vorgelegt wird ist das Schweizer Gold. Das Internetportal swissinfo.ch schreibt dazu: „Kein anderes Land der Welt besitzt mehr Goldreserven pro Einwohner als die Schweiz. Doch gemäĂ&#x; den Initianten einer Volksinitiative reichen diese nicht. Sie verlangen, die Goldreserven der Nationalbank massiv zu erhĂśhen.“ Mit

4. Schweiz: BIP Wachstumsraten im Vergleich Angaben in Prozent (Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen) Ă–sterreich Schweiz

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

1989

1990

-0,1

2,0

3,0

0,1

2,5

2,3

1,4

3,3

3,9

4,3

1991 3,4

1,6

-1,3

0,6

3,0

3,7

1,9

1,6

3,3

4,3

3,7

-0,9

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

Ă–sterreich

2,1

0,5

2,4

2,7

2,5

2,3

3,8

3,5

3,7

0,9

1,7

Schweiz

0,0

-0,1

1,3

0,5

0,5

2,0

2,7

1,4

3,7

1,2

0,2

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Ă–sterreich

0,9

2,6

2,4

3,7

3,7

1,4

-3,8

1,8

2,8

0,9

0,3

Schweiz

0,0

2,4

2,7

3,8

3,8

2,2

-1,9

3,0

1,8

1,0

1,9

Quelle:Eurostat, BIP und Hauptkomponenten - Jeweilige Preise; 1: Veränderung 1980 bis 2013 in %


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BĂ–RSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT: SCHWEIZ I den Goldreserven der Schweizer Nationalbank (SNB) liegt die Schweiz weltweit an siebenter Stelle (inkl. Euroraum achter - siehe Grafik 3). „Auf jede Schweizerin und jeden Schweizer kommen 128 Gramm des wertvollen Edelmetalls, ohne die Goldbarren und Vreneli zu zählen, die viele zu Hause haben“, rechnet das Portal vor, und: „Dieser Goldschatz kĂśnnte sich in den nächsten Jahren sogar verdreifachen, falls das Stimmvolk am 30. November der Volksinitiative "Rettet unser Schweizer Gold!" zustimmen sollte, die von einigen rechts-konservativen Politikern lanciert wurde. Diese Volksinitiative verlangt, dass der Goldanteil der Währungsreserven mindestens 20 Prozent betragen muss. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine Frist von fĂźnf Jahren eingeräumt. Auf der Basis der aktuellen Bestände mĂźsste die Nationalbank ihre Goldreserven um 2500 bis 3000 Tonnen aufstocken. In diesem Fall verfĂźgten nur noch Länder wie die USA und Deutschland Ăźber hĂśhere Goldreserven. Die kleine Schweiz wĂźrde an die dritte Stelle rĂźcken.“ (Mehr dazu hier: http://bit.ly/1HFkHHr, ein Interview mit dem Initiator dem Schweizer Nationalrat Luzi Stamm finden sie hier: http://bit.ly/1uVKFRS). Bei einem Ja der Schweizer zur Goldinitiative wĂźrde sich das wohl entsprechend auf den Goldpreis auswirken. Nicht zuletzt deshalb wird dieser Initiative im Ausland die grĂśĂ&#x;te Aufmerksamkeit geschenkt. Franken-Mindestkurs. FĂźr die SNB, die im Gefolge des EuroAbsturzes (siehe Grafik 5), die Politik des Franken-Mindestkurses (ein Euro muss mindestens 1,20 Franken wert sein) einfĂźhrte, wĂźrde die Festlegung auf einen bestimmten Mindestanteil von Goldreserven wohl eine Einschränkung ihrer Handlungsfähigkeit bedeuten. Tatsächlich verteidigt die SNB seit dem 6. September 2011 den Mindestkurs gegenĂźber dem Euro mit Zähnen, Klauen und viel Geld. Nicht zuletzt auch um die exportorientierte Wirtschaft der Schweiz zu unterstĂźtzen. FĂźr diese - immerhin fast 55 Prozent der Schweizer Exporte landen in Ländern der EU - ist ein zu harter Franken Gift (eine genaue Exportstatistik der Schweiz finden Sie hier: http://bit.ly/1vldNBY). Auch ohne harten Franken hat die Schweiz zu kämpfen. Im Gefolge der Flaute in den EU-Ländern musste das Land

5. Wechselkurs: Euro vs CHF (1.1.2009 bis 25.11.2014)

Im Hoch (August 2011) erreichte der Kurs des Franken beinahe die Parität zum Euro. Quelle: Bloomberg

seine Erwartungen nach unten schrauben. Zuletzt kĂźrzte die OECD am 25. November ihre Prognosen. Das Wirtschaftswachstum werde sich zwar nach und nach beleben, schrieb die Organisation. Sie rechnet fĂźr die Schweiz mit einer Zunahme des Bruttoinlandproduktes (BIP) von je 1,5 Prozent in diesem und im nächsten Jahr und von 2,5 Prozent im Jahr 2016. Bei der letzten Prognose im Mai war die OECD allerdings noch deutlich optimistischer. Damals hatte sie fĂźr 2014 ein Wachstum von 2,2 Prozent und fĂźr nächstes Jahr gar von 2,8 Prozent in Aussicht gestellt. Mit ihren nun korrigierten Werten liegt die OECD im Bereich anderer Prognosen. FĂźr den Euro-Raum war die OECD allerdings noch skeptischer: Dort wird die Wirtschaft laut dem OECD-Bericht in diesem Jahr lediglich um 0,8 Prozent wachsen. Im Mai hatte die OECD noch mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet. FĂźr 2015 senkte sie ihre Prognose von 1,7 auf 1,1 Prozent. FĂźr Ă–sterreich wiederum wurde die Prognose fĂźr 2014 von 1,5 auf 0,5 Prozent gesenkt, 2015 soll das BIP dann auf 0,9 und 2016 auf 1,6 Prozent steigen. Zum Vergleich: Im Schnitt der vergangenen 33 Jahre (seit 1981) lag das Schweizer BIPWachstum bei 1,68, das der Alpenrepublik bei 2,09 Prozent (siehe dazu auch Tabelle 2 bzw Tabelle 4 auf den voredren Seiten).

Foonds.com http://www.foonds.com


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BĂ–RSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT: SCHWEIZ II BĂ–RSE ZĂœRICH

Analystenlieblinge und Dividendenkaiser in der Schweiz Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Vier Aktien im marktbreiten SPI gelten bei den Analysten als absoluter Kauf. Darunter auch der Uhrenhersteller Swatch. Die 15 heiĂ&#x;esten Tipps der Experten und die 15 Titel mit der hĂśchsten Dividendenrendite. Marktkapitalisierung - Die Top 10 der Schweiz ach einer Schwächephase zu Jahresbeginn hat der Schweizer Leitindex SMI den Wiener ATX heuer klar hinter sich gelassen. Während Zweiterer seit Jahresbeginn ein Minus von fast 10 Prozent aufweist, hat der Schweizer Index im Jahr 2014 ein Plus von 10,77% erzielen kĂśnnen - in Franken wohlgemerkt. In Euro wäre es sogar noch ein bisschen mehr gewesen. Trotzdem gibt es noch einige Titel, denen die Analysten weiteres Potenzial geben. Gleich vier Aktien aus dem marktbreiten SPI Index, der in Summe 240 Titel umfasst, bringen es derzeit auf ein Rating von 5. Der Industriezulieferer Daetwyler Holding, Feintool International, der Uhrenhersteller Swatch und das Bauunternehmen Implenia sind aus Sicht der analysierenden Experten ein absoluter Kauf. In punkto Dividendenrendite (e) kann es derzeit keine Firma mit dem Offshore-Bohrunternehmen Transocean aufnehmen, die eine zweistellige Rendite aufweist (siehe Tabellen unten).<

N

1. Die Favoriten der Analysten Name

Rating1

Ausstellung in Lenzburg

Foto: APA/EPA/STEFFEN SCHMIDT

2. Wo die hĂśchsten Renditen winken Anzahl2

Kurspotenzial

Name

Dividendenrendite (e)1

Rendite zuletzt2

Daetwyler Holding

5,00

4

23,30

Transocean Ltd

11,16

5,00

Feintool International Holding

5,00

3

14,58

Walter Meier

6,35

4,33

Swatch Group

5,00

3

35,52

Banque Cantonale Vaudoise

6,24

4,52

Implenia

5,00

4

22,26

Mobilezone Holding

5,88

6,38

Schweiter Technologies

4,60

5

5,71

Zurich Insurance Group

5,83

6,53

Forbo Holding

4,56

9

6,34

Schweiter Technologies

5,71

5,91

Phoenix Mecano

4,50

4

20,75

Valora Holding

5,71

N.A.

BB Biotech

4,50

8

3,12

Intershop Holdings

5,59

5,97

Siegfried Holding

4,50

4

17,32

Carlo Gavazzi Holding

5,51

5,24

Bobst Group

4,50

4

20,67

APG SGA

5,41

4,02

Huegli Holding

4,33

3

7,57

Cembra Money Bank

5,37

4,87

Tamedia

4,33

3

10,76

Swiss Re

5,17

4,67

Tecan Group

4,33

9

5,90

Burkhalter Holding

5,00

0,65

Liechtensteinische Landesbank 4,33

3

13,07

Mobimo Holding

4,92

0,00

34

5,69

Swiss Prime Site

4,85

0,00

Roche Holding

4,32

Quelle:Bloomberg, Stand: 26.11. 2014, 1: Analystenratig von 1 bis 5, je hĂśher desto besser; 2: Anzahl der Analysten die die Aktie unter die Lupe nehemen (mindestens 3)

Quelle:Bloomberg, Stand: 26.11. 2014, 1: Geschätzte Dividendenrendite aktuelles Jahr in Prozent; 2: Rendite zuletzt in Prozent


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BĂ–RSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT SCHWEIZ III AKTIEN-CHECK

Auf zu neuen HĂśhen - 20 Schweizer Aktien mit jeder Menge Charme Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Von seinem Allzeithoch ist der SMI noch ein gutes StĂźck entfernt. Doch aktuell kennt der Index nur eine Richtung, die gen Norden. Trotzdem präsentieren sich noch einige Titel als interessante Alternativen. ie Konjunktur bleibt mau: Erst zuletzt hat die OECD ihren Ausblick fĂźr die Schweiz gesenkt (siehe dazu Teil 1 dieses Schwerpunktes). Allein die BĂśrsianer schert das wenig, der Schweizer Leitindex SMI hat erst gestern ein neues 5-Jahreshoch erklommen. Knapp vor dem Volksabstimmungs-Triple, bei UNTER DER LUPE dem die Schweizer/Innen unter anderem Ăźber die Zukunft der SNB-Goldreserven bestimmen, was auch international fĂźr Aufmerksamkeit sorgt (siehe ebenfalls Teil 1), ist die Stimmung an der BĂśrse ZĂźrich gut wie schon lange nicht mehr. Trotz des HĂśhenfluges wollten wir wissen, ob sich an der Schweizer BĂśrse noch ein paar Schätze heben lassen. Geht es nach den Analysten so ist klar wie diese heiĂ&#x;en: Daetwyler, Feintool, Swatch und Implenia sind derzeit die absoluten Lieblinge der Experten im marktbreiten SPI (siehe dazu auch Teil 2). Mit dem Baukonzern Implenia landet einer aus diesem Spitzenquartett auch in unserem Aktien-Check unter den Top 4 (siehe Tabelle nächste Seite). AngefĂźhrt wird die Auswahl allerdings von der Nummer 5 aus der Lieblingsliste der Analysten: Schweiter Technologies, ein Hersteller von Kernmaterialien fĂźr Sandwichkonstruktionen und Textilmaschinen Ăźberzeugte zuletzt mit den Zahlen zum ersten Halbjahr (mehr zum Unternehmen: http://bit.ly/128UyQc). Der Konzern konnte seinen Umsatz um 11% auf 375,5 Millionen Schweizer Franken, seinen Nettogewinn gar um 20% auf 20,8 Millionen Franken steigern. Auch die Nummer 2 unserer Auswahl, das Elektrotechnikunternehmen Burkhalter Ăźberzeugte zuletzt mit einem Gewinnsprung (+36% beim EBIT, mehr: http://bit.ly/1rBRUJv).<

D

And the crown goes to ... 209 Schweizer Aktien im Check (Bild: Laetitia Guarino Miss Schweiz 2014) Foto:APA/EPA/PETER KLAUNZER

Leitindex SMI 31.12.2008 bis 27.11.2014

Der Schweizer Leitindex hat seit Ende 2008 fast 66 Prozent dazugewonnen. Datenquelle: Bloomberg


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BĂ–RSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT SCHWEIZ III ZUR METHODIK Um das Ranking zu erstellen wurde ein mehrstufiger Prozess angewendet. Zuerst wurden die 209 Aktien aus dem Swiss Performance Index (SPI enthält nur Schweizer Unternehmen) gescreent im Hinblick auf die Anzahl der Analysten, die die Aktien durchleuchten. Alle Aktien, die nicht von zumindest zwei Analysten untersucht werden, wurden aus der Untersuchung genommen. Hernach wurden die Aktien nach ihrem Analysten-Rating gereiht, dann erfolgte die Punkteverteilung: 1 fßr das hÜchste, 2 fßr das zweithÜchste Ra-

ting, etc. Das Gleiche taten wir bei den restlichen sechs Kriterien (Dividendenerendite bis Kurs-Umsatz-Verhältnis), zählten dann die Punkte zusammen und teilten die Anzahl durch 7. Die so ermittelte Zahl ergibt dann den Gesamtpunktestand in der untenstehenden Tabelle. Natßrlich ist unser Ranking nur eine Anregung zum Ausprobieren. Investmentstile sind verschieden, deshalb kÜnnen Sie das gleiche System auch um andere Kennzahlen ergänzen oder einzelne Kriterien austauschen.

Schweizer Aktien im Beauty-Contest Div-Rendite (e)1 Potenzial1

Schuld/EK2

Kap.-Rendite3 Kurs/Buch

Kurs/Umsatz

Perf. YTD4

Kurs5

Name

Punkte

Rating

1 Schweiter Techno.

33,29

4,60

5,71

5,71

-53,46

7,41

1,66

1,37

3,40

700

2 Burkhalter Holding

34,57

3,67

5,00

-13,45

-62,28

26,73

3,36

0,94

5,88

80,3

3 Helvetia Holding

34,71

3,82

3,78

8,65

-37,04

8,38

1,00

0,48

5,64

474

4 Implenia

35,14

5,00

2,95

22,26

-59,04

9,82

1,67

0,32

-17,22

54,8

5 Liechten. Landesb.

37,14

4,33

4,01

13,07

-281,29

1,40

0,69

2,32

6,89

39,8

6 Valora Holding AG

39,57

3,86

5,71

14,42

55,95

7,63

1,13

0,27

-12,02

218,5

7 Adv. Dig. Broadcast H.

40,29

4,00

3,80

1,97

-41,93

N.A.

1,49

0,25

-2,24

15,2

8 Phoenix Mecano

41,29

4,50

3,61

20,75

-0,61

7,07

1,37

0,69

-22,84

426,5

9 Tamedia

41,86

4,33

3,56

10,76

10,02

12,17

1,12

1,30

17,24

126,4

10 VP Bank

42,14

3,67

3,61

29,87

-586,51

1,78

0,51

1,53

-21,54

77

11 Zurich Insurance

43,71

3,38

5,83

-3,53

14,99

9,39

1,37

0,63

15,94

300,6

11 Kardex

43,71

5

2,46

-17,11

-72,03

18,85

3,03

0,95

19,64

47,05

13 Swiss Re

46,86

3,31

5,17

-1,71

31,74

8,67

0,90

0,77

-0,24

81,9

14 Pargesa Holding

47,43

4,00

3,87

10,82

17,95

3,88

0,81

1,36

7,37

76,7

15 Baloise Holding

47,86

2,60

4,54

-5,21

-25,75

6,03

1,13

0,58

11,80

126,6

16 Vaudoise Ass.

49,00

4,00

3,03

10,53

-15,71

N.A.

0,98

0,81

12,30

429,75

17 Kuoni Reisen Hold.

49,43

4,31

2,69

22,00

-18,01

2,63

1,46

0,18

-29,30

270,5

18 Walter Meier

50,86

2,33

6,35

14,07

-55,18

35,53

17,18

1,18

-0,10

39,45

19 APG SGA

51,86

5,00

5,41

-16,67

-94,05

N.A.

7,11

2,87

18,78

294

20 OC Oerlikon

52,43

4,27

2,36

31,69

-47,12

12,55

1,93

1,36

-9,36

12,15

21 Bell

52,71

3,67

2,98

13,74

34,08

8,75

1,19

0,33

-5,83

2198

22 Komax Holding

53,00

4,00

3,30

5,63

-8,55

9,17

1,95

1,42

6,13

142

22 Coltene Holding

53,00

4,20

4,09

-0,94

10,57

8,58

2,84

1,66

37,08

63,6

22 GAM Holding

53,00

3,85

3,92

10,26

-29,36

3,56

1,47

2,54

-2,59

17,05

25 Orior

53,86

3,40

3,81

18,38

34,46

10,34

1,48

0,59

-0,19

51,95

26 Rieter Holding

54,00

3,56

2,40

23,60

-36,26

16,15

2,04

0,72

-17,90

169,9

26 Kuehne + Nagel Int.

54,00

3,18

3,51

-9,30

-47,30

22,84

6,85

0,91

11,70

130,1

28 Vetropack Holding

54,57

3,50

2,34

4,87

-3,69

10,60

0,54

0,72

-14,94

1540

29 BKW

54,86

3,00

4,00

1,87

33,51

N.A.

0,61

0,53

2,97

29,45

30 Daetwyler Holding

56,86

5,00

2,46

23,30

-6,31

15,05

2,65

1,65

-4,76

117,6

31 Adecco

57,14

3,72

3,19

9,31

30,81

10,01

2,72

0,50

-4,32

67,7

31 Swissquote Group

57,14

3,80

2,84

30,00

-743,03

9,24

1,76

3,12

-23,50

30

33 Transocean Ltd

57,29

2,49

11,16

5,70

44,70

N.A.

0,63

0,99

-43,65

22,97

33 Metall Zug

57,29

3,00

2,72

17,01

-55,60

10,08

1,41

1,20

0,21

2393

33 Burckhardt Comp.

57,29

4,00

2,94

15,11

-46,24

15,58

4,22

2,96

3,26

404,25

36 Swiss Life Holding

58,00

3,26

2,68

11,01

-26,72

N.A.

0,65

0,36

18,52

219,8

37 Georg Fischer

58,29

4,10

2,89

21,54

33,33

9,91

2,56

0,63

-5,58

596,5

38 Mobilezone Holding

58,71

2,00

5,88

5,77

-0,31

28,32

24,80

1,03

8,51

10,4

39 Looser Holding

59,14

3,67

2,91

16,48

67,17

5,58

1,16

0,50

-12,23

65,25

40 Peach Property Group

60,43

5,00

3,33

58,76

225,38

-1,68

0,73

1,98

53,85

15,2

41 Calida Holding

60,86

3,67

2,12

7,67

-21,89

14,39

2,17

0,96

34,28

37,15

41 Swatch Group

60,86

5,00

1,81

35,52

-12,26

18,91

2,64

1,69

-11,90

88,55

41Inficon Holding

60,86

3,67

4,71

8,37

-41,69

N.A.

4,35

2,42

-11,27

304,5

44Allreal Holding AG

61,14

3,50

4,20

10,86

80,76

3,69

1,08

1,79

6,15

130,8

Quelle: Bloomberg; Stand 25.11.2014, 1: Angaben in %; 2: Nettoverschuldung zu Eigenkapital; 3: Gesamtkapitalrendite im Schnitt der vergangenen 3 Jahre in %, 4: Performance der Aktie seit Jahresbeginn in %, 5: in SchweizerFranken


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW LUZI STAMM

„Die Gold-Verkäufe waren ein tragischer Fehler“ Christoph Rohrmoser

christoph.rohrmoser@boerse-express.com

ie Schweizer Goldinitiative „Rettet unser Schweizer Gold“ (http://gold-initiative.ch/), die neben einer Heimholung der Goldbestände auch eine Deckung der Aktiven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit einem 20 prozentigen Goldanteil fordert, und am 30. November dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird, schlägt auch im Ausland, z.B. in den USA, groĂ&#x;e Wellen. Man fĂźrchtet offensichtlich sehr, dass die Initiative Schule machen kĂśnnte bzw. die Sicherheit des Papiergeldsystems in Frage gestellt wird. Es bestehen offensichtlich mächtige Interessen, die verhindern wollen, dass Gold im Währungssystem wieder mehr an Bedeutung gewinnt, so die Vermutung einiger Marktteilnehmer. Der BĂśrse Express konnte mit dem Schweizer Nationalrat und einem der Initiatoren der Goldinitiative, Luzi Stamm, ein Interview fĂźhren:

D

BĂ–RSE EXPRESS: Warum wird gerade eine Golddeckung von 20 Prozent gefordert? Wie kommt man auf diese Zahl, bzw. ist es nicht etwas halbherzig? Vor dem massiven Goldverkauf durch die SNB lag die Deckung bei 40 Prozent. LUCI STAMM: Die 20 Prozent entsprachen ziemlich genau „Heute braucht dem Status Quo, den wir beim es dieses Start der Initiative hatten. Also rigorose Verbot, war unsere Grundhaltung. um die „Wir ändern nichts an der momentanen Situation, aber wenn unsinnige die Nationalbank zusätzlich Politik der Geld druckt, muss sie in entletzten Jahre zu sprechendem MaĂ&#x;e Gold zusätzlich kaufen“ (Anm: die stoppen.“ Berechnungsmethode 40% / 20% ist nicht identisch - bei den 40% ging es um die Referenz-GrĂśĂ&#x;e "Notenumlauf"). BE: An der Initiative wird vielfach kritisiert, dass später keine Goldverkäufe mehr mĂśglich sind. Damit kann man mit dem Gold eigentlich nichts anfangen, da man selbst dann, wenn man es dringend benĂśtigen wĂźrde, nicht verkaufen kann. Die Initiative heiĂ&#x;t nur, dass die heutige NationalbankSpitze und die Politik-Elite das Gold nicht mehr ohne Einwilligung der BevĂślkerung verkaufen kĂśnnen. Es ist selbstverständlich, dass das Schweizer Volk in späteren Generationen diesen Entscheid wieder ändern kann, wenn die BevĂślkerung zum Schluss kommt, dass die Regeln geändert werden mĂźssen. Aber heute braucht es dieses rigorose Verbot, um die unsinnige Politik der letzten Jahre zu stoppen.

Luzi Stamm, Goldinitiative

Foto: Parlament Schweiz

Sind Sie Ăźberrascht, dass die Goldinitiative auch in den USA auf so viel Resonanz stĂśĂ&#x;t? Anscheinend geht mächtig das ‘Fracksausen’ um, dass bei einer Annahme der Initiative ein Exempel statuiert wird und andere Staaten auf ähnliche Ideen kommen kĂśnnten ... Wir sind schon ein wenig Ăźberrascht - und auch erfreut - Ăźber die groĂ&#x;e Resonanz im Ausland. Offenbar sind die BĂźrgerinnen und BĂźrger im Ausland fast aufmerksamer als die Schweizerinnen und Schweizer, welche kaum mehr zu sehen scheinen, welch einzigartige MĂśglichkeit sie durch das politische System der direkten Demokratie nach Schweizer Art zur VerfĂźgung haben. Analysten der Deutschen Bank in London haben bereits Szenarien ausgearbeitet, wie man letztlich die Goldinitiative bei einer Annahme mit diversen Tricks umgehen kann (z.B. indem die SNB durch Auslagerungen ihre Bilanzsumme reduziert etc.). BefĂźrchten Sie nicht, dass Mittel und Wege gefunden werden, den Wählerwillen zu unterlaufen? Ich weiĂ&#x; nicht, welche Mittel sich die Nationalbank-Profis einfallen lassen kĂśnnten, um ein "Ja" zur Initiative zu umgehen. Allerdings wird dies - wenn das geschieht - in der Ă–ffentlichkeit einen Sturm der EntrĂźstung geben - das hoffe ich zumindest.

„Der IWF verbietet die Gold-Bindung, nicht jedoch die Gold-Deckung.“

Bei einer Annahme der Initiative wird der Franken wohl unvermeidlich kräftig aufwerten. Haben Sie keine Angst, dass es damit zu Exportproblemen kommt und die Initiatoren zum Buhmann der Schweizer Wirtschaft werden? Andererseits ist mir eigentlich kein Land bekannt, das aufgrund seiner


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW festen Währung bisher pleite gegangen wäre, es waren immer nur Abwertungsländer ... Sie weisen vĂśllig zu Recht darauf hin, dass es historisch längst bewiesen ist, dass eine starke Währung ein Vorteil ist; eine schwache Währung ist fĂźr die Betroffenen langfristig eine Katastrophe. Zu betonen ist aber: Selbst bei einem "Ja" zur Initiative kann die Schweizerische National„Es ist historisch bank mit ihren Aktionen längst bewiesen, dafĂźr sorgen, dass der Frandass eine starke ken de facto dem Euro gleichWährung ein geschaltet bleibt; die Nationalbank behält also alle Vorteil ist; eine Interventions-Freiheiten.

schwache Währung ist fĂźr die Betroffenen langfristig eine Katastrophe. “

Anlässlich des damaligen Beitritts der Schweiz zum IWF fĂźhlten sich viele StimmbĂźrger getäuscht, weil anscheinend nicht kommuniziert wurde, dass damit massive Goldverkäufe verbunden sind. Stimmt diese Sichtweise und glauben Sie, dass das noch Einfluss auf die aktuelle Abstimmung pro Gold haben kĂśnnte? Der IWF verbietet die Gold-Bindung, nicht jedoch die Gold-Deckung. Die Schweiz hat - leider - in den letzten 15 Jahren einen groĂ&#x;en Teil ihres Goldes verkauft, dies aber nicht wegen den IWF-Statuen, sondern wegen dem politischen Druck aus den USA und wahrscheinlich wegen Interventionen/Druck aus der Europäischen Zentralbank und/oder der BIZ (Anm. Bank fĂźr Internationalen Zahlungsausgleich). Tragischerweise liegen die GrĂźnde im Dunkeln. So oder so war der Verkauf fĂźr die Schweiz ein tragischer, kostspieliger Fehler...

GOLD I

GoldfÜrderer produzieren im Schnitt mit Verlust ie weltweite Goldbranche steht womÜglich vor einem Scherbenhaufen. Diese Mainung vertritt Mark Bristow, der Vorstandsvorsitzende von Randgold Resources. Seit einem Hoch 2011 ist der Preis des Edelmetalls um 38 Prozent eingebrochen, was viele Produzenten nun unter Druck setzt. Während Randgold nach neuen Minen sucht und die Augen nach mÜglichen Zielen offenhält, produzieren viele Konkurrenten Gold mit einem Verlust. Laut Nick Holland, CEO of Gold Fields, produziert die Branche im Schnitt zu einem Preis von 1300 Dollar je Unze - unter Einbeziehung der Rßckzahlung von Schulden. Das liegt rund 100 Dollar ßber dem Spot-Preis. AngloGold, der drittgrÜsste Produzent der Welt, leitet gerade Massnahmen ein, um die Verschuldung in den kommenden drei Jahren um ein Drittel zu reduzieren. Das Unternehmen will auch Minen zum Verkauf stellen. Marktfßhrer Barrick Gold versucht ebenfalls, die Kosten zu senken, und erwägt, Minen zu veräussern. Fusionsgespräche mit Newmont Mining, dem grÜssten US-Produzenten, waren im April zusammengebrochen. Mehr unter http://goo.gl/F2uYLC.

D

GOLD II

Niederländer holen ihr Gold nach Hause

Das Paypal-Spendenkonto der Goldinitiative wurde ohne Angabe von GrĂźnden gesperrt. WeiĂ&#x; man inzwischen Näheres? Paypal ist immer noch gesperrt; ich glaube, es sind rund 11.000 Franken gesperrt. Details kenne ich nicht. < Links: Videobeiträge zur Goldinitiative (Ăœberblick): http://gold-initiative.ch/medienkonferenz/ Statement von Nationalrat Luzi Stamm: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=uYW81vVD3ss Statement von Nationalrat Lukas Reimann: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=wCliyIruhEs Statement von Alt-Nationalrat Ulrich SchlĂźer: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=N5TJvlJ4t0U Pressekonferenz: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=rWlBITZgjw0 Graphiken: http://gold-initiative.ch/wpcontent/uploads/2014/10/Gold_Initiative_Medienkonferenz_DE_FR_nef3.pdf

Foto: Bloomberg

ährend in Deutschland trotz viel MediengedĂśns und Tamtam der kreiĂ&#x;ende Berg eine Maus gebar, was die bisher erfolgte GoldrĂźckholung betrifft, hĂśrte man von der niederländischen Zentralbank wenig, aber es wurde umso mehr gemacht: Die Holländer haben dieser Tage in einer Geheimaktion 130 Tonnen aus den Bunkern der FED heimgeholt, das ist rund ein FĂźnftel der holländischen Reserven. Nach dieser Aktion befinden sich in New York noch 31%, in Canada 20 und in London 18 Prozent - siehe http://goo.gl/xkwQKM. < Mehr dazu unter http://goo.gl/cR3sE9

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BĂ–RSE EXPRESS

Protect Multi Aktienanleihen

Die Perfektion im Zusammenspiel entscheidet.

hnen c i e z t z Jet .12.2014 beiaanllkeenn bis 03 ssen und B Sparka

Protect Multi Aktienanleihe auf BASF SE, Bayer AG, BMW AG, Deutsche Telekom AG Kupon

6,00% p.a.

Basiswerte

BASF SE, Bayer AG, BMW AG, Deutsche Telekom AG

WKN/ISIN

VZ7TL2/DE000VZ7TL21

Barriere

55% des Schlusskurses des Basiswertes am 03.12.2014

Festlegungstag

03.12.2014

Bewertungstag

03.12.2018

Ausgabepreis

100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausfĂźhrliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den EndgĂźltigen Angebotsbedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de verĂśffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer LandstraĂ&#x;e 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW GERALD GROHMANN

„Ich schlieĂ&#x;e nicht aus, dass es noch weitere Zukäufe gibt“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Gerald Grohmann, CEO des Ă–lfelddienstleisters SBO, feilt nach dem Zukauf Resource Well Completion bereits an den nächsten Wachstumsschritten. SBO kauft die Mehrheit an der kanadischen Resource Well Completion Technologies. Die Ă–sterreicher Ăźbernehmen um bis zu 64 Mio. Euro 67 Prozent am Oilfield Service-Unternehmen. Der Kaufvertrag beinhalte eine Option zur Ăœbernahme der restlichen 33 Prozent nach Ablauf von drei Jahren. FĂźr das laufende Geschäftsjahr wird bei Resource ein Umsatz von 40 Mio. kanadischen Dollar erwartet. SBO-CEO Gerald Grohmann telefonierte noch aus Kanada mit dem BĂśrse Express. Mehr zur Ăœbernahme gibt’s unter http://goo.gl/tqTeSS. BĂ–RSE EXPRESS: Kaufpreis zu Umsatz liegt in etwa beim Faktor zwei. So wie SBO auch selbst an der BĂśrse bewertet ist. Ertragskennzahlen zum Zukauf Resource Well Completion Technologies gibt es nicht – aber kann die neue Tochter bei der Profitabilität von SBO mithalten? Gerald Grohmann: Bei der Profitabilität hält Resource bereits heute mit. Wenn die Tochter profitabel ist, und ab 31. Oktober konsolidiert wird, mĂźsste das heuer fĂźr SBO noch gewinnsteigernd wirken ‌ In den zwei Monaten wird es nicht rasend viel sein – aber ja. Was genau ist dieses Completion eigentlich bzw. was bedeutet dieser Schritt fĂźr SBO? Bisher drehte sich bei uns alles ums Richtbohren und directional drilling – dafĂźr lieferten wir die Komponenten. Nachdem das Bohrloch gebohrt ist, muss es aber noch komplettiert werden; entsprechende Produkte, wie bestimmte Ventile, werden in den Bohrstrang fix eingebracht und sorgen dort fĂźr den Fluss und die Stimulation von Gas und Ă–l. Completion kommt also nach dem eigentlichen Bohren – ist der nächste Prozessschritt. Und dort sind wir nun auch positioniert. Apropos Positionierung: In der Regel streben Sie in Ihren Bereichen die MarktfĂźhrerschaft an. Das ist wohl bei Ressource zumindest noch nicht der Fall. Wie geht es da weiter?

SBO-CEO Gerald Grohmann.

Foto: beigestellt

Das Unternehmen hat jetzt ein gute und starke Marktposition in Kanada. Ich schlieĂ&#x;e nicht aus, dass es rund um Resource vielleicht noch weitere Zukäufe gibt. FĂźr uns ist Resource eine Startplattform, rund um die wir den Bereich weiter ausbauen wollen. Jetzt wollen wir das Geschäft aber einmal auf die USA ausweiten – dort unsere gute eigene Infrastruktur nutzen. Kanada klingt jetzt vorwiegend einmal nach SchieferĂśl. Ist die Resource-Technologie eher auf den Onshore-Bereich abgestimmt? Resource wird derzeit vorwiegend fĂźr Landbohrungen eingesetzt. Aber lassen Sie uns abwarten, das Unternehmen hat noch einige neue Produkte in der Pipeline ‌ wie bereits gesagt, es kĂśnnte in diesem Bereich auch weitere Zukäufe geben, auch wenn da derzeit nichts in Sicht ist. Der erste Schritt ist jetzt einmal die Integration in die SBO. Da der Kaufpreis deutlich Ăźber dem Umsatz liegt, muss das auch fĂźr das Eigenkapital gelten. Mit dem entstehenden Goodwill verfahren Sie wie? Wie immer. Der Goodwill wird aktiviert und dann einem jährlichen Impairmenttest unterzogen. AuĂ&#x;er dem Geschäftsbereich an sich – was ist fĂźr Sie durch Ressource noch neu? Die Kundenstruktur an sich ist, nehme ich an, ähnlich ‌ Im Gegenteil, hier ist die Kundenstruktur eine andere, womit wir unser Kundenportfolio erweitern konnten. NatĂźrlich kommen auch die Schlumbergers dieser Welt vor, aber hauptsächlich sind es Explorations- und Ă–lgesellschaften. <


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BĂ–RSE EXPRESS

EUROPAS ZINSLAST STAATSANLEIHEN

Renditen purzeln weiter - Schulden machen bleibt gĂźnstig wie nie Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Mario Draghi lässt die Märkte weiter tanzen. Die Renditen europäischer Staatsanleihen rĂźcken weiter gen SĂźden und erreichen neue Rekordtiefs. Das freut vor allem die Staatslenker ... er Dank gilt Mario Draghi: Die Renditen der meisten europäischen Staatsanleihen sinken immer weiter gen SĂźden - Schulden machen wird immer billiger. Die Aussicht auf zusätzliche Konjunkturhilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat schon am Montag die Marktzinsen in zahlreichen Euroländern auf neue Tiefstände gedrĂźckt. So fiel die Rendite fĂźr spanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erstmals unter die Marke von zwei Prozent. Am Dienstag ging es dann munter weiter, wobei nicht nur die verschuldeten „SĂźdstaaten“, sondern auch der „Norden“ Europas neue Tiefs zu verzeichnen konnte (siehe Tabelle rechts fett gedruckte Staaten). Am vergangenen Freitag hat EZB-Chef Mario Draghi klargestellt, dass die Notenbank ihre bereits sehr expansive Geldpolitik weiter lockern kĂśnnte. Draghi deutete zusätzliche Käufe privater oder Ăśffentlicher Wertpapiere an. Bereits beschlossen ist der Kauf gedeckter Bankanleihen (Covered Bonds) und gebĂźndelter Kreditverbriefungen (ABS). Laut Analysten kĂśnnten kĂźnftig auch Unternehmensanleihen oder besonders umstritten - Staatsanleihen gekauft werden. Zwar gelten Draghis Aussagen nur fĂźr Euroland, doch die Kettenreaktion war vorhersehbar. Im Gefolge der fallenden Renditen bei den Euroland-Staatsanleihen im zehnjährigen Bereich sanken auch die Renditen anderer europäischer Länder. So verzeichneten etwa auch die Staatsanleihen, der als „sicherer Hafen“ geltenden Schweiz ein neues Rekordtief. Ă–sterreichische Staatsanleihen wiederum, die 2008 noch mit Renditen von jenseits der vier Prozent ausgepriesen wurden, sanken im zehnjährigen Bereich auf ein neues Rekordtief von 0,921%. Von den Euroländern verzeichneten heute unter anderem Finnland, die Niederlande, Belgien, Frankreich und das einst arg in der Bredouille steckende Irland neue Tiefs. Eine Ausnahme bildet derzeit Griechenland, das von seinen Renditetiefs wieder weit entfernt ist (siehe Tabelle). Die tiefen Zinsen im Euroraum lassen vor allem die

D

Staatenlenker durchatmen, denn diese verringern die zu zahlende Zinslast in manchen Ländern (trotz steigender Schulden) immens. Beispiel Deutschland: 2008, als die Finanzkrise ausbrach, musste Deutschland noch 68,50 Milliarden Euro an Zinsen zahlen. Der Üffentliche Schuldenstand damals: 1,66 Billionen Euro. 2013 fielen lediglich Zinszahlungen von 56,33 Milliarden Euro an - die Bruttoverschuldung lag hingegen bei 2,16 Billionen Euro (eine Tabelle zur Entwicklung der Zinszahlungen finden Sie auf der folgenden Seite).< Renditen europäischer Staatsanleihen Land

10 Jahre

Tief 1 J.1

Hoch 1 J.1

1. Schweiz

0,346

0,346

2. Tschechien

0,760

0,749

1,223 2,547

3. Deutschland

0,764

0,754

1,953

4. EFSF

0,840

0,840

2,145

5. Finnland

0,855

0,855

2,132

6. Niederlande

0,894

0,894

2,243

7. Ă–sterreich

0,921

0,921

2,267

8. Dänemark

1,001

1,001

1,989

9. Belgien

1,023

1,023

2,567

10. Schweden

1,064

1,064

2,506

11. Frankreich

1,089

1,089

2,571

12. Slowakei

1,273

1,184

2,595

13. Irland

1,449

1,449

3,533

14. Norwegen

1,927

1,922

3,008

15. Spanien

1,935

1,935

4,231

16. GroĂ&#x;britannien

2,025

1,953

3,072

17. Italien

2,157

2,157

4,216

19. Slowenien

2,244

2,244

5,567

20. Polen

2,464

2,464

4,700

21. Portugal

2,905

2,905

6,002

28. Griechenland

7,732

5,469

8,705

Quelle:Bloomberg; Stand: 25.11.2014, 1: Tief/Hoch auf Sicht eines Jahres, Foto: APA/EPA


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BĂ–RSE EXPRESS

EUROPAS ZINSLAST Entwicklung der Zinslast in den europäischen Ländern (in Mrd. Euro bzw. in % des BIP) Land

Veränderung1 2008-2013 in %

Belgien in Mrd. Euro -6,87 Belgien in % des BIP 0,48 Bulgarien Bulgarien Tschechische Republik 31,84 Tschechische Republik 24,91 Dänemark Dänemark Deutschland -17,78 Deutschland Estland Estland Irland 219,38 Irland Griechenland -39,09 Griechenland Spanien 98,18 Spanien Frankreich -14,98 Frankreich 84,16 Kroatien Kroatien Italien -2,81 Italien Zypern 15,78 Zypern Lettland 153,03 Lettland Litauen 179,54 Litauen Luxemburg 62,46 Luxemburg Ungarn 5,32 Ungarn Malta 7,41 Malta Niederlande -24,61 Niederlande Ă–sterreich -3,98 Ă–sterreich Polen Polen Portugal 53,53 Portugal Rumänien 153,02 Rumänien Slowenien 120,00 Slowenien Slowakei 70,13 Slowakei Finnland -6,01 Finnland Schweden -34,96 Schweden Vereinigtes KĂśnigreich 36,32 Vereinigtes KĂśnigreich Euroraum (18 Länder) Euroraum (18 Länder) Europäische Union (28 Länder) Europäische Union (28 Länder)

Stand 2003

Stand 2007

14,63 5,2 0,41 2,2 0,92 1,0 5,35 2,8 64,85 2,9

13,11 3,8 0,36 1,1 1,48 1,1 3,78 1,6 67,16 2,7

13,43 3,8 0,31 0,9 1,61 1,0 3,47 1,4 68,50 2,7

12,68 3,6 0,27 0,8 1,85 1,2 4,44 1,9 64,84 2,6

: 1,77 1,2 : 18,47 2,3 44,82 2,7 0,49 1,6 69,14 5,0 0,42 3,3 0,08 0,7 0,21 1,2 0,06 0,2 3,02 4,0 0,17 3,5 12,04 2,4 7,37 3,2

: 1,98 1,0 10,68 4,6 16,89 1,6 50,97 2,6 0,70 1,6 76,66 4,8 0,48 2,8 0,08 0,4 0,20 0,7 0,09 0,3 4,12 4,1 0,20 3,5 12,00 2,0 8,89 3,1

: 2,40 1,3 11,94 4,9 17,26 1,5 56,15 2,8 0,80 1,7 80,46 4,9 0,49 2,6 0,13 0,5 0,22 0,7 0,12 0,3 4,37 4,1 0,21 3,3 12,99 2,0 8,64 3,0

: 3,41 2,0 11,92 5,0 18,35 1,7 46,52 2,4 0,96 2,1 69,46 4,4 0,43 2,3 0,28 1,5 0,34 1,3 0,14 0,4 4,23 4,5 0,20 3,3 12,49 2,0 9,04 3,2

: 3,88 2,7 0,84 1,6 0,50 1,9 0,74 2,5 2,76 1,8 6,23 2,1 32,26 1,9

: 5,17 2,9 0,89 0,7 0,44 1,2 0,76 1,4 2,65 1,4 5,93 1,7 48,18 2,2

: 5,56 3,1 1,00 0,7 0,42 1,1 0,82 1,2 2,71 1,4 5,50 1,6 42,82 2,2

: 5,22 3,0 1,81 1,5 0,47 1,3 0,91 1,4 2,41 1,3 3,59 1,2 31,59 1,9

:

:

:

:

:

:

:

:

Quelle: Eurostat; Veränderung der absoluten Zinszahlungen (Mrd. Euro in Prozent)

Stand 2008

Stand 2009

Stand 2010

Stand 2011

12,52 3,4 0,27 0,7 2,08 1,3 4,62 1,9 63,31 2,5 0,02 0,1 4,92 3,0 13,24 5,9 20,25 1,9 47,67 2,4 1,07 2,4 68,84 4,3 0,39 2,1 0,31 1,7 0,51 1,8 0,16 0,4 4,05 4,1 0,20 3,1 11,16 1,8 8,55 2,9 9,00 2,5 5,27 2,9 1,90 1,5 0,59 1,6 0,88 1,3 2,50 1,3 3,78 1,0 52,73 2,9 260,77 2,7 340,77 2,7

12,87 3,4 0,30 0,7 2,20 1,3 4,89 2,0 67,14 2,5 0,02 0,1 5,89 3,4 15,07 7,3 26,32 2,4 53,63 2,6 1,30 2,9 76,41 4,7 0,43 2,2 0,37 1,8 0,58 1,8 0,19 0,4 4,20 4,2 0,22 3,2 11,30 1,8 8,62 2,8 9,60 2,5 7,60 4,3 2,14 1,6 0,70 1,9 1,08 1,5 2,75 1,4 4,48 1,1 59,50 3,2 290,59 3,0 379,77 2,9

Stand 2012

Stand 2013

13,26 3,4 0,34 0,8 2,33 1,4 4,61 1,8 63,16 2,3 0,03 0,2 7,16 4,1 9,74 5,0 30,92 2,9 53,32 2,5 1,43 3,3 84,07 5,2 0,57 2,9 0,38 1,7 0,66 2,0 0,19 0,4 4,54 4,6 0,22 3,0 10,58 1,7 8,66 2,7 10,33 2,7 8,35 4,9 2,34 1,7 0,72 2,0 1,29 1,8 2,84 1,4 3,76 0,9 59,59 2,9 295,45 3,0 385,37 2,9

12,51 3,2 0,31 0,8 2,13 1,4 4,33 1,7 56,33 2,0 0,03 0,1 7,66 4,4 7,27 4,0 34,20 3,3 47,74 2,3 1,47 3,4 78,20 4,8 0,56 3,1 0,34 1,5 0,62 1,8 0,19 0,4 4,61 4,6 0,22 2,9 9,79 1,5 8,30 2,6 9,85 2,5 8,53 5,0 2,52 1,7 0,92 2,5 1,39 1,9 2,55 1,3 3,57 0,8 58,36 2,9 276,73 2,8 364,49 2,7


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BĂ–RSE EXPRESS

BERICHTSSAISON VERGLEICH

Zahlen-Check fĂźr CA Immobilien und conwert und wie Analysten die weiteren Chancen sehen Austro-Berichtssaison - kumuliert (per 26. Nov.)

CA Immobilien im Q3

in Mio. Euro

Q3 ‘13

Q3 ‘14e

Q3 ‘14

Umsatz

26.647

25.055

24.826

EBITDA

3389

2401

2680

Ăœberschuss

971

82

320

Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, (nach Amag, Andritz, AT&S, CA Immo, conwertErste Group, Flughafen Wien, Lenzing, Mayr-Melnhof, OMV, Ă–sterr. Post, Palfinger, Polytec, RHI, Semperit, Telekom Austria, Verbund,

in Mio. Euro

Q3 ‘13

Q3 ‘14e

Q3 ‘14e

Umsatz

51,9

39,9

35,6

EBITDA

45,2

25,5

25,0

Nettogewinn*

4,5

3,1

2,1

Quelle: Bloomberg, *bereinigt

Vienna Insurance Group, voestalpine, Wienerberger

igentlich nichts Neues bei den heutigen Zahlenlegern. Die CA Immobilien hinkt bei den Q3-Ergebnissen den Markterwartungen zwar etwas hinterher (siehe Tabelle), an der bisherigen Zielsetzung fĂźr 2014 hat sich aber nichts geändert: „FĂźr die letzten drei Monate des Jahres 2014 wird eine ähnlich positive operative Entwicklung erwartet wie in den Vorquartalen, die in einem erfreulichen Gesamtjahresergebnis resultieren sollte. Die FFO I - Zielsetzung fĂźr das Geschäftsjahr 2014 von mindestens 63 Millionen Euro wird bestätigt, heiĂ&#x;t es unter http://goo.gl/IuKsQe. Im Vergleich zu den bisherigen Analystenprognosen ist das nicht besonders viel. Der Bloomberg-Konsens spuckt hier aktuell einen Wert von knapp 75 Millionen aus. Unterm Strich schaffte es conwert, wider den Erwartungen, sogar leicht ins Plus. Aber auch das wirkt sich auf die Jahresprognose nicht aus: „Die ersten neun Monate 2014 waren von durch die gesunkene Zinskurve stark gestiegenen Finanzaufwendungen bei einem gleichzeitig stabilen operativen Ergebnis geprägt. conwert wird sich operativ in den kommenden Monaten weiter auf die Kernmärkte Ă–sterreich und Deutschland fokussieren. Die Leerstandsrate wird zum Jahresende 2014 voraussichtlich rund 10 Prozent betragen. Die Verkäufe auĂ&#x;erhalb der Kernmärkte von conwert sind teilweise bereits in Abwicklung bzw. in Vorbereitung. Das Management geht weiterhin davon aus, bis Jahresende VerkaufserlĂśse von insgesamt 150 bis 200 Millionen Euro zu erzielen. Die frei werdende Liquidität aus den Verkäufen soll insbesondere der Stärkung und Bereinigung der Finanzierungsstruktur dienen. Eine frĂźhzeitige Adressierung des Refinanzierungsbedarfs sowie die Reduktion der durchschnittlichen Zinskosten stehen dabei im Fokus des conwert-Managements. Die LTV-Ratio wird sich zu Ende 2014 zwischen 50 und 55% bewegen. Der FFO I (exkl. VerkaufserlĂśse) sollte zum Jahresende 2014 Ăźber 30 Mio. Euro zu liegen kommen - siehe http://goo.gl/UNWMQp. Das wiederum ist eine Zahl, die auch Analysten so vorschwebt. hier liegt der Bloomberg-Konsens bei 31,4 Millionen. >gill<

E

und das sagen die Analysten Kaufen

Halten

Verkaufen

4

3

1

Kurspotenzial

12,5%

Empfehlungen

Konsensrating*: 3,63 Kursziel

17,17 Euro

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je hĂśher desto besser

conwert im Q3 in Mio. Euro

Q3 ‘13

Q3 ‘14e

Q3 ‘14e

Umsatz

54,4

60,2

60,1

EBITDA

21,6

24,4

24,1

Nettogewinn * 4,8

- 1,2

2,0

Quelle: Bloomberg, *bereinigt

und das sagen die Analysten

Empfehlungen

Kaufen

Halten

Verkaufen

0

6

4

Kurspotenzial

5,5%

Konsensrating*: 2,20 Kursziel

9,93 Euro

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je hĂśher desto besser

Foto: APA/Georg Hochmuth


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BĂ–RSE EXPRESS

GRAFIK Konjunktur OECD kappt die Wachstumsprognosen Die OECD hat die Wachstumsprognosen fßr die Eurozone deutlich nach unten korrigiert. Im Euroraum wird die Wirtschaft laut dem OECD-Bericht in diesem Jahr um 0,8 Prozent wachsen. Im Mai hatte die OECD noch mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet. Fßr 2015 wurde die Prognose von 1,7 auf 1,1 Prozent reduziert. Zu Österreich: 2014 wird ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent erwartet, 2015 soll dieses dann auf 0,9 und 2016 auf 1,6 Prozent steigen. Noch im Mai hatte die OECD fßr Österreich fßr 2014 ein Wachstum von 1,5 Prozent prognostiziert, nun wird nur mehr mit einem Drittel davon gerechnet. Die USA dßrften hingegen heuer um 2,2 und kommendes Jahr um 3,1% wachsen. Fßr die Weltwirtschaft insgesamt sagte die Organisation 3,3 und dann 3,7 Prozent voraus. Als Gegenmittel fßr die befßrchtete langanhaltende Phase schwachen Wachstums und niedriger Inflation in der Eurozone empfiehlt die OECD staatliche Eingriffe: „Eine dauerhafte Stagnation - oder das Risiko, in diese

OECD-Wachstumsprognose

Falle zu gehen - sollte mit einem umfassenden Stimulierungspaket angegangen werden.“ Die Geldpolitik mĂźsse zusätzlich gelockert werden, wegen der bereits auf Null gefallenen Leitzinsen allerdings auf unkonventionelle Art und Weise. Hierzu zählen massive Käufe privater und Ăśffentlicher Anleihen (quantitative Lockerung). Zudem mĂźsse der Staat seine Ausgaben erhĂśhen und wirtschaftliche Strukturreformen einleiten. Womit EZB-Chef Mario Draghi wohl RĂźckendeckung fĂźr den angedachten Kauf von Staatsanleihen erhalten hat. Allerdings warnt die OECD auch vor den Folgen einer solchen Politik: So kĂśnne eine lockere Geldpolitik Investoren dazu verleiten, ĂźberhĂśhte Risiken einzugehen, was letztlich die Finanzstabilität gefährden und zu „kostspieligen Rezessionen“ fĂźhren kĂśnnte. Aufsichtsrechtliche Regelungen kĂśnnten die Risiken allenfalls begrenzt entgegenwirken. Zudem erhĂśhten zusätzliche Staatsausgaben nicht nur die Ăśffentliche Verschuldung. Auch kĂśnnten private Investitionen verdrängt werden. >red/ag<

(Quelle: APA)

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BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Der Strang, an dem wir alle ziehen n unserem Universum gilt Performance als hĂśchstes Ziel. Und die Proponenten innerhalb unseres Wertespektrums sind enorm vielfältig. Alle haben scheinbar die vielfältigsten Ziele. Von Politik bis zum Unternehmer, vom kleinen Sparer bis zum Konzernvorstand, vom Controller bis zur Pensionistin. Aber ein Ziel eint sie. Sie alle wollen ihre „Performance“ erreichen, ihr auf ihre BedĂźrfnisse ausgerichtetes Zielerreichungspotenzial soweit es geht ausreizen. Und am Ende treffen sie sich ‌ Vielleicht ist es der Wunsch nach einem ver„Unsere Welt sĂśhnlichen Jahresende, der wurde anders. mich diese Erkenntnis trefVolatiler, fen lässt, oder es sind die berĂźhmten selektiven globaler, Wahrnehmungen, aber so transparenter. offensichtlich wie in den Und doch ist sie letzten Tagen war dieses gegleich geblieben.“ meinsame Ziel schon lange nicht erkennbar. Da beginnen Politiker in immer lauteren TĂśnen von Wirtschaftsreformen zu reden und meinen damit nicht den Nachbarn oder anonyme Dritte, nein sich selbst! Welcher Sinneswandel! Da finden gegeneinander polarisierende Notenbanker wohl ungewollt aber doch die gleichen Argumente. Da loggen die abgebrĂźhtesten Hedgefundmanager ihre Leerverkäufe ein und das sogar (oder gar wegen) bei steigenden Kursen. Und sogar die von Negativmeldungen so mächtig gewordenen Medien berichten freundlicher und selbstbewusster Ăźber positive BĂśrsenkurse. Wie lange diese Phase andauern mag kann ich nicht sagen, aber dass sie heuer Ăźberhaupt noch einmal entstanden ist, ist schon ein zusätzliches Adventkerzerl wert. Die Achterbahn der GefĂźhle war ja in 2014 (man mĂśge mir den abschlieĂ&#x;enden Charakter Ende November verzeihen) von keinen schlechten Eltern. Hätte in den „guten alten Zeiten“ locker fĂźr 10 Jahre „Stress“ gereicht. Unsere Welt wurde anders. Volatiler, globaler, transparenter. Und doch ist sie gleich geblieben. Die Suche nach Wert, nach gehobener Performance, trotz massiver regulatorisch verordneter „Ängste“, die ist geblieben. Selbst wenn es mathematisch unmĂśglich ist, dass alle gleichzeitig gewinnen, so ist die Erkenntnis der gleichfĂśr-

I

Foto: apa/dpa

migen Suche eine wirklich trĂśstende Feststellung. Wir suchen diese Performance nämlich mit den herkĂśmmlichen Mitteln. Es wurden keine zauberregulierten Instrumente neu erfunden. Es wurden die Meldepflichten verschärft, aber die Aktien und die verschiedene Risikopapiere gibt es noch immer. Es wird in Zukunft sogar mehr davon geben. Es wird maĂ&#x;geschneiderte Aktientypologien geben, die weniger den Regulatoren als vielmehr den Investoren entgegenkommen sollen. Vorzugsaktien mit garantierter Dividende werden eine Renaissance erleben, Genussscheine mit gehobener Transparenz mehrheitsfähig werden, und Crowd Funding wird ebenso auch Ăśffentlich einen zugewiesenen Raum erhalten. Das alles funktioniert nur, wenn man Kapitalmärkte als Investmentplätze global akzeptiert. Wenn man aufhĂśrt Ăźber Marx und seine Planwirtschaft zu denken (hat heuer die 500 Millionen-Auflage Ăźberschritten), sie sich zu wĂźnschen oder es einfach zu versuchen, und stattdessen Risikomärkte als das was sie sind akzeptiert: Transparente und gleichgeschaltete Finanzierungsplätze. Der Rest ist nur der „Weg dorthin“. Dessen Vielfalt ist unabdingbar, ohne die verschiedenen Wege gäbe es unsere Branche gar nicht, und wohl auch nicht unsere Wirtschaftsräume. Dies alles wird im kommenden Jahr noch stärker ins Bewusstsein rĂźcken. Wenn die Konjunktur vielleicht doch wächst, die Banken bereits alle Staatsanleihen gekauft haben und nicht mehr kĂśnnen oder brauchen, und die Versicherungen flexibler investieren. Klingt fast wie ein Wunschzettel ans Christkind. Ist jedes Jahr irgendwie ähnlich. Aber heuer sieht es danach aus, als ob das Christkind wirklich liefert. Na ja, Performance ist eben vielfältig ... <


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BĂ–RSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE DIE TOPS UND FLOPS DER LETZTEN 5 BĂ–RSETAGE

Ă–sterreicher geben doppelt Gas Top-Werte 1 Woche

Flop-Werte 1 Woche

Ă„nderung (%)

Ă„nderung (%)

Amer Group Holdings 6,9

United Development -8,1

Daejan Holdings

5,8

Barwa Real Estate

-7,7

LEG Immobilien

4,9

Saudi Real Estate

-6,0

Medinet Nasr

4,9

Dar Al Arkaan

-5,7

Dt. Annington

4,8

Union Properties

-5,3

Quelle: Bloomberg, Basis BEUREAL

Quelle: Bloomberg, Basis BEUREAL

und die Ă–sterreicher ... Ă„nderung (%)

Immofinanz

4,8

conwert

2,9

Buwog

1,7

CA Immobilien

1,5

S Immo

1,0

Warimpex

-2,7

... zum Vergleich IATX Quelle: Bloomberg, Basis IATX

2,5

ach der Konsolidierung in der Vorwoche - der europäische Immobilienbranchenindex BEUREAL legte 0,01% zu - beschleunigten Immofinanz und Co in den abgelaufenen fßnf BÜrsetagen das Tempo wieder: 0,7 Prozent waren es. Trotz, oder vielleicht auch wegen, immer wieder enttäuschender Konjunkturdaten aus dem Euroraum und vor allem dem Zwang, trotz extrem niedriger oder inzwischen fßr

N

SPORTSTUFF Viel Spekulation um Aleksandar Dragovic anchester United, Juventus Turin, Inter Mailand – das sind GerĂźchten zufolge nur drei der zahlreichen Vereine, die um Aleksandar Dragovic buhlen. Und es werden noch weitere Klubs, die mit dem Ă–FB-Teamverteidiger in Verbindung gebracht werden, dazu kommen. Der 23-Jährige will Dynamo Kiew mĂśglichst bald verlassen, spätestens im Sommer. Nicht wenige hoffen, dass der Wiener den Sprung zu einem der absoluten Top-Klubs schafft. Sie kĂśnnten enttäuscht werden. Wie im ersten Moment eigentlich immer, wenn ein Wechsel des Abwehrspielers bekannt wurde. Im Nachhinein hat sich aber stets herausgestellt, dass Dragovic gut beraten war und den richtigen Schritt gemacht hat. Das beweist nicht zuletzt die Erfahrung, die er in seinen jungen Jahren bereits gesammelt hat. Dass Dra-

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groĂ&#x;e Guthaben sogar negativer Zinsen die Liquidität anzulegen, sorgte fĂźr frischen Anlegerzustrom. GegenĂźber dem Gesamtmarkt hinken Immobilien damit aber trotzdem hinterher - der BE500-Index legte im gleichen Zeitraum 2,8 Prozent zu. Dies ist wohl China geschuldet. Dort PERFORMANCE sorgte eine Ăźberraschende Zinssenkung Ende der Vorwoche fĂźr ein global sehr freundliches Aktienklima - getragen von Konjunkturhoffnungen und damit legte der BEUREAL-Index (in Euro) zu von zyklischen Titeln; womit Immos eher auĂ&#x;en vor blieben. Zwei Gänge mehr als Europa hatte Ă–sterreich eingelegt, wo alle IATX-Mitglieder besser als der Branchenschnitt tendierten - mit Ausnahme von Warimpex. In Ă–sterreich war Berichtssaison (mehr zu conwert unter http://goo.gl/MF7nGz, CA Immobilien unter http://goo.gl/1IIbak sowie S Immo unter http://goo.gl/bfhsOQ), oder lieĂ&#x; Russland aufhorchen: „Eine Gans zu bestrafen, die goldene Eier legt, kĂśnnen nur VerrĂźckte tun - ich zähle uns nicht zu dieser Kategorie“, sagte der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew und trat damit Sorgen vor einer Enteignung ausländischer Firmen in Russland entgegen (was speziell die Immofinanz mit ihren zahlreichen russischen Assets treffen wĂźrde). Weder das russische Recht noch die russische Wirtschaftspolitik sähen eine Enteignung vor, sagte Uljukajew - mehr unter http://goo.gl/jOzPy5. >gill<

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VON HARALD PRANTL REDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

govic auch auf anderer Ebene fĂźr den nächsten Schritt gerĂźstet ist, beweist der Umstand, dass er sein Management – nunmehr eine in London ansässige Agentur – gewechselt hat. Ein Wechsel in die Premier League liegt jedenfalls nahe. Wenn Dragovic seinen eingeschlagenen Weg zu einem der besten Innenverteidiger Europas weiter konsequent verfolgt, wird es beim nächsten Wechsel aber noch kein ganz groĂ&#x;er Klub. Noch hat der Wiener nämlich nicht die Reputation, um bei einem solchen als Stammspieler eingeplant zu werden. Wie es dem 35-fachen Internationalen bekommen wĂźrde, mĂźsste er sich Ăźber einen längeren Zeitraum mit einem Platz auf der Bank begnĂźgen, ist nicht abschätzbar – das ist ihm nämlich bisher noch nie passiert. Sinnvoller erscheint es, wenn sich der 23-Jährige einen Klub suchen wĂźrde, bei dem er gute Chancen auf ein Fixleiberl hat, um sich an die neue Liga anzupassen. Also sollte niemand enttäuscht sein, wenn Dragovic‘ nächster Wechsel nicht ganz so spektakulär ausfällt, wie vielleicht erhofft. <


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BĂ–RSE EXPRESS

INTERVIEW VENTURE CAPITAL

„Wir streben einen Fonds mit einem Volumen von 100 Millionen Euro an“ Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Der Venionaire Capital-GrĂźnder Berthold Baurek-Karlic berichtet im Interview Ăźber das erhebliche Startup-Potenzial und wieviele Investoren das Land zusätzlich vertragen wĂźrde. Er selbst reagiert auf den Boom mit einem Fonds und einem Buch. BĂ–RSE EXPRESS: Venionaire Capital ist eine relativ junge Gesellschaft. Sie investieren in Unternehmen und beraten Unternehmen. Wie wĂźrden Sie die Tätigkeitsbereiche von Venionaire beschreiben? BERTHOLD BAUREK-KARLIC: Venionaire Capital wurde im September 2012 gegrĂźndet und ist seither sehr schĂśn gewachsen. Unser „Brot und Butter“-Geschäft ist die Unternehmensberatung im Bereich Corporate Finance und M&A. Wir lieben Hochtechnologie-orientierte Themen und wurden in diesem Bereich zuletzt auch von bĂśrsengelisteten Konzernen in Transaktionen eingebunden. Wir unterstĂźtzen aber auch Startups in ihren Transaktionen und Wachstumsfragen. Beteiligungen gehen wir derzeit noch eher opportunistisch ein. Besonders attraktiv finden wir aus dieser Sicht derzeit Themen im Bereich E-Mobilität, SaaS und M2M - Fokus: Industrie 4.0. Wie entwickeln sich Ihre bisherigen Beteiligungen? Die bestehenden Beteiligungen machen uns viel Freude. EGO Sports z.B. hat tolle internationale Vertriebspartner fĂźr Nordamerika gewonnen. Wir freuen uns auch sehr, dass der Standort Eugendorf wächst und tolle Mitarbeiter das Team verstärkt haben.

Berthold Baurek-Karlic setzt auf die heimische Startup-Szene und will 2015 mit einem neuen Fonds loslegen Foto: beigestellt

gangenen Jahren stark verändert. Wo sehen Sie die Stärken des aktuellen heimischen Markts? Im Bereich VC hat Ă–sterreich und Europa - insbesonders die DACH Region - enormes Potenzial. Seit 2010 wurden alleine in Wien 2000 Startups gegrĂźndet. Es gibt aber nur eine Handvoll Geldgeber und die meisten davon treten kaum Ăśffentlich in Erscheinung, das macht es fĂźr Startups schwer sie anzusprechen. Aus der Brille eines Investors bedeutet diese Situation, dass man sehr gute Startups unter geringem Wettbewerb findet, und, dass die Bewertungen noch absolut fair sind. Mit einem guten Händchen und unternehmerischem Geschick kann man meiner Meinung nach sehr gute Renditen einfahren. Man muss allerdings auch damit leben kĂśnnen, dass ab und an ein Investment brutal daneben geht. Der Markt verträgt noch weitere zehn Fonds und sicherlich auch noch Ăźber 1000 Business Angels. Die Chance ist da und die Mutigen ernten bereits die Erfolge.

Woher kommt das Kapital fĂźr Ihre Beteiligungen? Venionaire Capital ist kein Fonds - wir investieren aus unserer eigenen Leistungsfähigkeit, also jenes Kapital, das wir verdienen. Es gibt aber Neuigkeiten: Wir sind gerade dabei, einen groĂ&#x;en Venture Capital-Fonds fĂźr Series A bzw. Series B aufzulegen. Wir streben ein Volumen von rund 100 Mio. Euro an. Wir sind guter Dinge, Anfang 2015 aktiv mit diesem Vehikel loslegen zu kĂśnnen.

Sie sind mit dem Startup-Thema dermaĂ&#x;en vertraut, dass Sie sogar ein Buch darĂźber geschrieben haben. Ein Fazit in drei Sätzen? Das Stimmt, es heiĂ&#x;t "ErfolgsgrĂźnder - Made in Austria". In drei Sätzen: Die Szene und die Qualität der Unternehmen ist deutlich aktiver und besser als ihr Ruf. GrĂźnder sind ein besonderer Schlag Mensch - mit Feuer, Mut und einem unbändigen Drang, erfolgreich zu werden, wie man aus den 25 gefĂźhrten Interviews lesen kann. Wer die Szene verstehen will, etwas grĂźnden mĂśchte oder darĂźber nachdenkt, in einen der nächsten Hidden-Champions zu investieren, der sollte sich die Tipps und Erfahrungen aus dem Buch zu Herzen nehmen.

Der Beteiligungskapital-Markt in Ă–sterreich hat sich in den ver-

Das vollständige Interview gibt es unter http://bit.ly/1tv9D59.


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BĂ–RSE EXPRESS

GASTBEITRAG BANKANLEIHEN

CoCo-Bonds - „convert to steal“ Die Anleihe-Form CoCo-Bonds, die Banken verwenden, um ihr Eigenkapital zu erhĂśhen, kann Finanzkrisen verschlimmern. Das zeigt eine Studie von Ă–konomen der Technischen Uni MĂźnchen und der Universität Bonn. m ihr Eigenkapital zu erhĂśhen, geben Banken vermehrt sogenannte CoCo-Bonds aus, seit kurzem auch in Deutschland. Zuletzt sammelte etwa die Deutsche Bank vorwiegend in den USA 1,5 Milliarden Dollar mit dieser neuartigen Anleihe ein. Deutschlands grĂśĂ&#x;tes Geldhaus erreichte mit dieser neuerlichen Begebung - ein Jahr frĂźher als geplant - das angepeilte Emissionsvolumen von rund 5 Milliarden Euro. CoCo-Bonds werden im Krisenfall zwangsweise in Eigenkapital der Bank umgewandelt. Bislang galten die Bonds deshalb als Mittel der Krisenprävention. Ă–konomen der Technischen Universität MĂźnchen (TUM) und der Universität Bonn zeigen nun in einer Studie: Sind die Anleihen falsch konstruiert, verschärfen sie eine Krise statt das System zu stabilisieren – weil sie den EigentĂźmern der Bank Anreize geben, die Situation ihres Hauses selbst zu verschlechtern, damit die Gläubiger leer ausgehen. Eine Lehre, die Politik und Finanzaufsicht aus der Finanzmarktkrise gezogen haben, lautet: Banken mĂźssen mehr Eigenkapital vorhalten. Doch den Geldhäusern fällt es nicht leicht, ihr Kernkapital, also dauerhaft zur VerfĂźgung stehendes Eigenkapital, zu erhĂśhen. Seit 2009 setzen europäische Banken deshalb vermehrt ein Instrument ein, mit dem sie in Notzeiten aus Fremdkapital Eigenkapital machen kĂśnnen: Contingent Convertible Bonds, kurz CoCo-Bonds. Dabei handelt es sich um Anleihen, die eine Bank zu einem festen Zinssatz ausgibt – so wie bei Unternehmensanleihen Ăźblich. Das Besondere: Unterschreitet die Bank einen festgelegten Wert ihrer Kernkapitalquote, zumeist 7 Prozent, wird die Anleihe in Eigenkapital der Bank umgewandelt. Das heiĂ&#x;t, die Gläubiger mĂźssen ihre Anteile zwangsweise in Aktien der Bank umwandeln lassen oder auf ihre AnsprĂźche sogar ganz verzichten – noch ist dieser Fall allerdings nicht eingetreten.

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HÜhere Zinsen. Banken nutzen dieses Instrument, da es ihnen in der Regel leichter fällt, Anleihen erfolgreich auf den Markt zu bringen als Aktien, und dies zudem steuerliche Vorteile hat. Fßr Investoren sind CoCo-Bonds interessant, weil sie hÜhere Zinsen bieten als andere Unternehmensanleihen.

CoCo-Bonds sollen eigentlich im Krisenfall das Feuer lĂśschen, doch das Gegenteil kĂśnnte der Fall sein. Foto: APA/SCHLAGER

Politiker und Aufseher begrĂźĂ&#x;en, dass bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten einer Bank auch deren Gläubiger zur Kapitalbildung herangezogen werden (ein sogenannter Bail-in) und nicht gleich die Steuerzahler. Verschiedene europäische Staaten und die Europäische Zentralbank haben CoCo-Bonds deshalb als Eigenmittel der Banken anerkannt. Gläubiger verlieren in den meisten Fällen. Doch wĂźrden CoCo-Bonds in einer Krise tatsächlich zur Stabilisierung des Bankensystems beitragen? Die Ă–konomen Christoph Kaserer von der TU MĂźnchen und Tobias Berg von der Universität Bonn haben in einer modelltheoretischen Untersuchung die Wirkung der „bedingt wandelbaren“ Anleihen analysiert. Dabei haben sie abweichend von Standard-Strukturmodellen die spezifischen Bedingungen, unter denen die Bonds gehandelt werden, einbezogen. DarĂźber hinaus haben sie empirisch die Vertragsgestaltung und Preisentwicklung bereits ausgegebener CoCo-Bonds untersucht. Convert to steal. Sie stellten fest, dass bei rund der Hälfte der CoCo-Bonds ein sogenannter „Write down“-Mechanismus festgeschrieben ist: WĂźrde die festgelegte kritische Kernkapitalquote unterschritten, wĂźrde die Anleihe nicht in Aktien umgewandelt, sondern die Gläubiger wĂźrden ihre AnsprĂźche verlieren. In den meisten anderen Fällen wĂźrden die Bonds zu einem fĂźr die Gläubiger ungĂźnstigen Verhältnis umgewandelt: Die Anleger wĂźrden zwar Aktien erhalten, deren Gesamtwert aber niedriger läge als der Gesamtwert ihrer Anleihen. „So mĂźsste zuerst eine ganz bestimmte Gläu-


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GASTBEITRAG bigergruppe bluten“, sagt Prof. Christoph Kaserer vom Lehrstuhl fĂźr Finanzmanagement und Kapitalmärkte der Technischen Universität MĂźnchen: „Wir nennen diese CoCo-Bonds ,Convert to steal’“. Gut, wenn es der Bank schlecht geht. Kaserer und Berg zeigen im Modell, dass diese Konstruktion nicht nur fĂźr die Anleger (absehbare) Gefahren birgt, sondern auch Anreize schafft, die eine Krise noch verschlimmern kĂśnnen: Gerät eine Bank in Schwierigkeiten, hat sie einen Beweggrund, ihre Lage selbst weiter zuzuspitzen – nämlich bis die Umwandlung der CoCo-Bonds ausgelĂśst wird und die Bank so einen Teil ihrer Schulden los wird. „Damit kĂśnnte die Existenz von CoCo-Bonds krisenverschärfend wirken, weil die EigentĂźmer davon profitieren, wenn es der Bank, zumindest vorĂźbergehend, noch schlechter geht“, sagt Tobias Berg, Juniorprofessor fĂźr Finanzwirtschaft der Universität Bonn. Einen Zusammenhang zwischen dem Risikoprofil einer Bank und der Konstruktion ihrer CoCo-Bonds konnten die Ă–konomen auch empirisch am Beispiel der britischen Lloyds Banking Group zeigen: Verschlechterte sich die Lage der Bank, sank der Marktwert ihrer „Convert to steal“Bonds stärker als es angesichts der sonstigen Eigenschaften als Anleihe zu erwarten gewesen wäre. „Wenn die Aktionäre wissen, dass im Krisenfall Verluste auf die CoCo-BondGläubiger verschoben werden, spiegelt sich das bei der Bewertung der Bonds wider“, erklärt Kaserer. Finanzaufsicht sollte auf sinnvolle Konstruktion achten. Den umgekehrten Effekt zeigt die Modelluntersuchung, wenn die CoCo-Bonds zum Marktwert getauscht, die Gläubiger also grĂśĂ&#x;eren Mengen Aktien erhalten wĂźrden. „Mit einem Schlag gäbe es eine Gruppe neuer Aktionäre mit wesentlichen Aktienpaketen. Deshalb wĂźrden die Altaktionäre alles unternehmen, dass dieser Fall nicht eintritt, sprich die festgelegte Kernkapitalquote nicht unterschritten wird“, sagt Berg. „Diese Konstruktion, die wir ,Convert to surren-

der’ nennen, hätte also eine stabilisierende Wirkung auf das Bankensystem.“ CoCo-Bonds fĂźr 50 Milliarden Euro ausgegegeben. Bislang sind hauptsächlich europäische Banken – vor allem groĂ&#x;e Institute in GroĂ&#x;britannien, Spanien und der Schweiz – in das Geschäft eingestiegen und haben CoCoBonds mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Milliarden Euro ausgegeben. Deutsche Banken haben sich aufgrund steuerlicher Unsicherheiten bislang eher zurĂźckgehalten. Nachdem das Finanzministerium die offenen Fragen geklärt hat, beginnen jetzt auch sie CoCo-Bonds auszugeben. Bei der Beurteilung kĂźnftiger CoCo-Bonds sollte die Finanzaufsicht die Erkenntnisse der Studie beachten, empfiehlt Christoph Kaserer. Die Banken sollten die Bonds nur dann als Eigenkapital anrechnen dĂźrfen, wenn es keinen „Convert to steal“-Mechanismus gibt. „CoCo-Bonds sind eine sinnvolle MĂśglichkeit fĂźr die Banken, ihre Kapitalausstattung zu verbessern“, sagt Kaserer: „Zur Stabilisierung des Bankensystems tragen sie aber nur dann bei, wenn sie richtig konstruiert sind.“<

INFO ĂœBER DIE AUTOREN Tobias Berg ist Juniorprofessor an der Universität Bonn. Er hat an der Technischen Universität MĂźnchen promoviert und einige Jahre als Unternehmensberater gearbeitet. Christoph Kaserer ist Ordinarius fĂźr Finanzmanagement und Kapitalmärkte an der Technischen Universität MĂźnchen. Er hat an der Universität Wien Volkswirtschaftlehre studiert und an der Universität WĂźrzburg promoviert. Er ist als Sachverständiger fĂźr Unternehmen, Verbände,

BElogs http://www.be24.at

Gerichte und die Üffentliche Hand tätig. Im Jahr 2005 wurde er mit dem Initiativpreis der Stiftung Industrieforschung ausgezeichnet. Publikation: Tobias Berg, Christoph Kaserer, Does Contingent Capital Induce Excessive Risk-Taking?, Journal of Financial Intermediation, 2014 (accepted), doi: 10.1016/j.jfi.2014.11.002

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Ă–sterreichs BĂśrsetagebĂźcher


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BĂ–RSE EXPRESS Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der FinanzmarktaufsichtsbehĂśrde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Ă–sterreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: November 2014

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FONDS AUSTRO-FONDSMANAGER 2014 - EIN ZWISCHENBERICHT IM NOVEMBER

Austro-Fondsmanager: Wenn nur die OMV nicht wäre ...

Alois WĂśgerbauer, 3 Banken Generali Inv. Foto: beigestellt Robert Gillinger

Michael Kukacka, Erste Sparinvest Foto: beigestellt

GĂźnther Schmitt, Raiffeisen KAG Foto: beigestellt

Manfred Sibrawa, Bawag PSK Invest Foto: beigestellt

Wolfgang Matejka, Matejka & Partner Foto: beigestellt

Friedrich Erhart, Pioneer Investments Austria Foto: beigestellt

robert.gillinger@boerse-express.com

Sechs Ă–sterreichaktien-Fondsmanager verrieten uns ihre Favoriten in ihren Portfolios. Wir bĂźndel(t)en diese zu einem Top-of-the-Top-Portfolio. Das den Markt weiter schlägt. u Jahresbeginn starteten wir das „Fonds-Race“ 2014. Schaffen es die Top-Titel der Fondsmanager fĂźr Ăśsterreichische Aktien den ATXPrime als Benchmark zu schlagen? Mitgemacht haben Michael Kukacka, Alois WĂśgerbauer, GĂźnther Schmitt, Manfred Sibrawa, Friedrich Erhart und Wolfgang Matejka. Diese sechs liegen mit ‘ihrem’ Top-of-the-Top-Portfolio (wir fragten jeweils die persĂśnlichen Favoriten ab - die Stimmen wurden einfach addiert) weiter klar vor dem ATX als Benchmark. Der Wiener ATXPrime etwa liegt seit Beginn des zweiten Halbjahres (nach dem ersten Halbjahr stand es (plus) 9,93 zu 2,69 Prozent fĂźr die Fondsmanager) mit 8,7 Prozent im Minus - da ist das Fondsmanager-Portfolio um drei Prozentpunkte besser - was aber trotz allem ein Minus ist ... Die Outperformance gegenĂźber dem Wiener Leitindex ist weiter vor allem den Titeln CA Immobilien und Do&Co zu verdanken, die beide klar im Plus liegen (der Caterer sogar als Nummer 1 im Performanceranking); Uniqa und Immofinanz performten trotz der Russland/Ukraine-Krise wie der Markt, einzig die OMV als Kombinationsopfer aus CEE-Titel plus der Ă–lpreistalfahrt ist ein klarer Underperformer im Portfolio. Von diesen Werten schafft es Ăźbrigens derzeit einzig die Immofinanz ins gleichzeitig laufende Depot zum Analyst Award - mehr dazu unter http://goo.gl/lcm24J.

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Mit Blickrichtung auf 2015 deuten sich nach einem ersten Gespräch nur bedingt Ă„nderungen an. FĂźr Friedrich Erhart etwa wäre die Immofinanz derzeit selbst nach einem kompletten Verlusts des Russland-Geschäfts zu gĂźnstig bewertet. Was er zu FACC sagt, und seinen alten/aktuellen Favoriten gibt’s unter http://goo.gl/w7xeUA. Wie die Fonds fĂźr Ăśsterreichische Aktien jeweils fĂźr sich gerechnet liegen, finden Sie immer aktuell unter http://goo.gl/6fT7yf >gill<

Talk am Montag Rendevouz mit Harry ( jeden Montag 19:00) Eine Stunde lang treffen sich Top-Trader Harald Weygand, GrÊgoire Toublanc und Volker Meinel um ßber Kurse, Charts, Produkte, Prognosen zu reden. Dabei kÜnnen Sie während der Live-Sendung Fragen stellen ...

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FONDS / ETF MARKT

Doppelte Chance in den USA - mit Kampfpreisen ährend sich das Konjunkturbild in der Eurozone zunehmend eintrĂźbt, kommt die Wirtschaft in den USA immer besser in Fahrt. Sechs Jahre nach der globalen Finanzkrise hat sich die grĂśĂ&#x;te Industrienation der Welt erholt, und die Ampeln stehen auf jetzt auf grĂźn: FĂźr 2015 gehen die meisten Schätzungen davon aus, dass sich das BIP-Wachstum bei 3% einpendeln und somit wieder das Durchschnittsniveau der vergangenen 30 Jahre erreichen wird. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Häuserpreise steigen, und die niedrigen Ă–lpreise dĂźrften Konsum und Produktion verstärkt ankurbeln. Entsprechend hatten USAktien in diesem Jahr bereits einen sehr guten Lauf - ganz im Gegensatz zu den Märkten Europas und auch den Schwellenländern. Anleger haben hierzulande also gute GrĂźnde, einen näheren Blick auf US-Aktien zu werfen. Investoren in Kontinentaleuropa dĂźrften – sofern die Prognosen der Auguren zutreffen – mit US-Aktien aus einem weiteren Grund gut fahren: Der US-Dollar zeigt sich seit einigen Monaten von seiner starken Seite, und die Aussicht auf eine erste ZinserhĂśhung im kommenden Jahr dĂźrfte der US-Währung gegenĂźber dem Euro weiteren Auftrieb geben. Bekannt sind aber auch die Risken: Im Zuge der Zinswende – man erinnere sich nur an die Folgen der „Tapering“-Debatte im FrĂźhsommer 2013 – kĂśnnten sowohl die Aktienals auch die Bond-Märkte unter Druck geraten. Andererseits kĂśnnte eine robuster als erwartete US-Konjunktur die Inflation anheizen – dann käme die US-Notenbank, die bisher erkennbar nur sehr zĂśgerlich an der Zinsschraube zu drehen beabsichtigt, unter Druck. WĂźrde die FED dergestalt von den Ereignissen Ăźberrollt, wäre sie zum tatkräftigen Handeln gezwungen. Das kĂśnnte wiederum der Konjunktur – und somit den Unternehmen – Schaden zufĂźgen.

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Hohe MittelzuflĂźsse in diesem Jahr. Anleger in Europa setzen freilich auf das erste, freundliche Szenario: Per Ende Oktober wurden europaweit in diesem Jahr 10,61 Milliarden Euro in ETFs investiert, die US-Standardwerte-Indizes abbilden. Dabei haben Investoren einen ganz bestimmten Index besonders fest im Blick: den S&P 500. Nicht weniger als 9,5 Milliarden Euro wurden heuer in solche ETFs investiert, die diesen Index abbilden. Der S&P 500 kann mit Fug und Recht als der KĂśnigsindex gelten, wenn es um groĂ&#x;kapitalisierte US-Aktien geht. Das zeigt auch die Ăœbersicht der Produkte am Markt: Eine von Morningstar zusammen gestellte Tabelle (siehe http://goo.gl/luSo1R) zeigt die grĂśĂ&#x;ten 20 ETFs der Morningstar-Kategorie US-Standardwerte Blend. Zwei Indizes stechen hervor: Neun Produkte – in denen mit Abstand am meisten Geld investiert ist - folgen dem S&P 500,

Foto: BEX / Gutbrunner

immerhin acht bilden den MSCI USA ab, je ein ETF folgt dem MSCI North America, Dow Jones Industrial Average (das ist der Index, der fast nur noch in den BĂśrsen-Nachrichten eine Rolle zu spielen scheint) und – der einsame Vertreter der Strategic-Beta-Produkte – dem Ossiam US Minimum Variance. Letzterer ist ein hausgemachter Index des franzĂśsischen Hauses Ossiam, der das Ziel verfolgt, ein mĂśglichst niedrigvolatiles US-Standardwerte-Portfolio zusammenzustellen. FĂź nf Indizes mit Schwerpunkt USA. Kommen wir zunächst zur Konstruktion des S&P 500. Der von Standard & Poor’s berechnete marktkapitalisierungsgewichtete Index umfasst die 500 grĂśĂ&#x;ten US-Unternehmen, gemessen an den frei handelbaren Aktien. FĂźr die Teilnahme am Index werden auch Minimalerfordernisse an die Liquidität der Aktien gestellt. Derzeit ist der Technologiesektor mit knapp 18 Prozent der am hĂśchsten gewichtete Sektor, gefolgt von Finanzdienstleistern mit 14,9% (inklusive Banken und Versicherungen), Gesundheitstitel (14,7%) und Industriewerte (11,3%). Top-Titel sind Apple (3,8%), Exxon Mobil (2,2%), Microsoft (2,2%) und Johnson & Johnson (1,7 Prozent). Die Top-10-Aktien sind mit knapp 18 Prozent gewichtet, der S&P ist also alles andere als „kopflastig“. Der MSCI USA folgt dem identischen Konstruktionsprinzip wie der S&P 500. Auch hier werden die Wertpapiere nach der im Streubesitz befindlichen Marktkapitalisierung gewichtet. Im Gegensatz zum S&P 500 sind mittelgroĂ&#x;e Unternehmen hier etwas hĂśher gewichtet. Mit derzeit 620 Aktien ist der MSCI USA auch breiter gefasst als der S&P500. Etwas anders ist der Fall beim MSCI North America gelagert. Dieser Index, der mit einem ETF in der Auswahl vertreten ist, besteht zu rund 7 Prozent aus kanadischen Aktien. Der Rohstoffsektor ist entsprechend ein Tick hĂśher gewichtet als das bei reinen USA-ETFs der Fall ist. Der Index umfasst derzeit 714 Aktien. Gänzlich anders gestrickt ist der Dow Jones Industrial Average. Er ist der älteste Index auf US-Aktien und wird seit dem


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FONDS / ETF

Die Produkte (nicht währungsgesichert). Wie aus der Tabelle hervorgeht, folgen die drei grĂśĂ&#x;ten ETFs dem S&P 500. Wie kaum ein anderes Bild illustriert dieses Trio zugleich, wie hart der ETF-Markt in Europa heute umkämpft ist. Der erst 2012 aufgelegte Vanguard S&P 500 zeigt, dass sich das US-Haus Vanguard anschickt, den europäischen Markt aufzurollen. Das Rezept: Gutes Tracking und sehr tiefe Kosten. Dieser ETF kostet Anleger lediglich 7 Basispunkte pro Jahr. Der grĂśĂ&#x;te ETF, der iShares S&P500 (dist), kostet dagegen 40 Basispunkte und repräsentiert damit die „alte Welt“ vor dem Markteintritt von Vanguard. Interessant ist, dass iShares allerdings reagiert hat und inzwischen auch einen sehr gĂźnstigen ETF auf den S&P 500 anbietet (er weist ebefalls laufende GebĂźhren von 7 Basispunkten jährlich auf). Anleger haben schneller als erwartet reagiert und schichten sehr aktiv von dem teuren in den gĂźnstigen iShares ETF um – in diesem Jahr verläuft die Volumenskurve beim iShares Core S&P 500 jedenfalls sehr steil nach oben. Wer den Blick in der Tabelle weiter unten richtet, findet noch einige andere Merkmale der neuen Zeit: Der Source S&P 500 kostet seit diesem Jahr nur noch 5 Basispunkte und ist damit – vermutlich nicht nur vorläufig – das billigste Produkt auf US-Standardwerteindizes. Auch die Deutsche Bank hat sich in das PreiskampfgetĂźmmel gestĂźrzt: Auf dem Preisschild des 2014 aufgelegten, physisch replizierenden db x-trackers MSCI USA (auf das KĂźrzel „DR“ achten!) stehen ebenfalls 7 Basispunkte.

WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?

WIEN NORD

Jahr 1896 berechnet. Er umfasst lediglich 30 Aktien, die von einer Indexkommission der Zeitung „Wall Street Journal“ bestimmt werden. Im Gegensatz zur heute Ăźblichen Praxis, Indizes nach Marktkapitalisierung bzw. BĂśrsenumsatz zu gewichten, ist der Dow Jones Preisgewichtet. Da Unternehmen wie Apple oder Google nicht in diesem Index enthalten sind, stellt sich zudem die Frage, wie sehr dieser Index heute noch ein Spiegel der US-Wirtschaft ist, so, wie es 1896 noch der Fall war. Die Top-Titel sind Visa (8%), IBM (7%), Goldman Sachs (6%), 3M (5%) und Johnson&Johnson (4%). Der Ossiam US Minimum Variance Index beinhaltet die 250 liquidesten Aktien im S&P500 Index, die nach der Minimum-Variance-Methode gewichtet werden. Hierbei handelt es sich um ein statistisches Schätzverfahren, welches das Ziel hat, ein Portfolio mit einer mĂśglichst niedrigen Volatilität zu konstruieren. Auch wenn die Aktien des Index dem S&P 500 entstammen, orientiert sich die Gewichtung der Aktien oder Branchen nicht an diesem Index. Die einzigen Beschränkungen: Die maximale Gewichtung pro Aktie ist auf 4,5% begrenzt, und kein Sektor darf ein Gewicht von mehr als 20% haben. Wichtig zu wissen: Der Index wird monatlich neu berechnet. Anleger mĂźssen also den Nachteil der hĂśheren Handelskosten mit dem Vorteil abwägen, dass dieser Index (bzw. ETF) auf Strukturveränderungen schnell reagieren kann.

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FONDS / ETF Anleger sollten beachten, dass sich die Kosten des bereits 2007 aufgelegten db x-trackers MSCI USA (ohne „DR“) nach wie vor auf 30 Basispunkte belaufen. Wie iShares setzt die Deutsche Bank offenbar auch darauf, dass dieser ProduktDualismus, den man auch in anderen Asset-Klassen beobachten kann, ihr noch eine Weile die hĂśheren Margen der alten Produktwelt sichern kann. Performa nce: S&P und MSC I schlagen Dow Jones. Die beste Performance lieferten in den vergangenen drei Jahren vor allem ETFs auf den S&P 500. Mit einer jährlichen Rendite von 24,26% liegt der HSBC S&P 500 ETF eine Nasenspitze vor den S&P 500-Produkten von Lyxor, iShares (Core), db X-trackers und Amundi. In den vergangenen fĂźnf Jahren hatten indes die breiter aufgestellten ETFs auf den MSCI USA die Nase vorn. Hier schob sich das entsprechende LyxorProdukt vor die MSCI USA-ETFs von db X-trackers und Comstage. Auffällig ist, dass die Dreijahres-Performance des Ossiam-ETFs nur noch von der des Dow Jones-30 ETF von Lyxor unterboten wird. Auch das Risiko des Risikominimierers fällt Ăźberdurchschnittlich aus. In diesem Jahr hat sich der Trend allerdings gedreht: Der Ossiam ETF liegt zwischen Januar und 18. November an der Spitze des Rendite-Rankings der USA-Produkte. GroĂ&#x;e (Kosten-)Unterschiede zwischen ‘neuer’ und ‘alter’ Produktwelt. Kommen wir zu den Kosten. Bei ETFs fallen vielfältige GebĂźhren an. Die laufenden Kosten sind dabei das eine. Das andere sind die GebĂźhren, die beim Anund Verkauf anfallen, die Spreads. Neben den wichtigsten Kennzahlen der ETFs am Markt enthält die obere Tabelle auch eine AufschlĂźsselung der Kostenkomponenten. In den 30 Handelstagen per 18. November fielen die gĂźnstigsten Handelskosten fĂźr USA europaweit beim ComStage MSCI USA mit einem Spread von 4 Basispunkten an der BĂśrse Stuttgart an. So hoch war der Spread auch beim iShares S&P 500 an der LSE sowie an der Euronext Amsterdam. Die „einfache Fahrt“ kostete Investoren bei diesen beiden Produkten also nur 2 Basispunkte. Einen kleinen Tick teurer war im Betrachtungszeitraum der Amundi ETF S&P 500 an der Deutschen BĂśrse. Der mit Abstand teuerste USA-ETF war in den 30 betrachteten Handelstagen der Ossiam US Minimum Variance ETF mit einem Durchschnitts-Spread von 29 Basispunkten. Recht teuer war auch der physisch replizierende db x-trackers MSCI USA ETF und mit einigem Abstand - der Lyxor ETF S&P 500. Die laufenden Kosten weisen somit grĂśĂ&#x;ere Unterschiede auf, als es dieses homogene Produktangebot vermuten lieĂ&#x;e. Es gehĂśren keine groĂ&#x;en prophetischen Gaben zur Prognose, dass sich die gĂźnstigen Produkte durchsetzen werden – eher frĂźher als später ... < Aus dem Morningstar ETF-Newsletter http://goo.gl/Ple5UX.

VERSICHERUNG

Helvetia ‘verjĂźngt’ die Produktpalette ie Helvetia Versicherung erweitert ihre Vorsorgepalette fĂźr Kinder ab Dezember um die klassische Lebensversicherung Bambino. Diese kann bereits mit der Geburt des Kindes und ab einer Monatsprämie von 25 Euro abgeschlossen werden. Die garantierte Mindestverzinsung fĂźr die gesamte Laufzeit beträgt 1,5 Prozent. Zusätzlich erfolgt jedes Jahr eine Gewinnbeteiligung. Mit der „Versorgerklausel“ beinhaltet Bambino eine weitere wichtige finanzielle Absicherung fĂźr das Kind: Sollte dem Versorger während der Prämienzahldauer etwas zustoĂ&#x;en, Ăźbernimmt Helvetia diese Verantwortung und hilft dem Kind das ursprĂźngliche Sparziel zu erreichen. Einmal gutgeschriebene Gewinne sind ebenfalls garantiert und erhĂśhen stetig den Auszahlungsbetrag.

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Inkludiert: Zuzahlungs- und EntnahmemĂśglichkeit, Auszeit- und Versorgerklausel. Zuzahlungen, zum Beispiel Geburtstagsgeld, sind jederzeit mĂśglich. Entnahmen, wie beispielsweise fĂźr den FĂźhrerschein, kĂśnnen ohne Abschlag bereits ab dem zweiten Jahr erfolgen. Die inkludierte Auszeitvereinbarung ermĂśglicht auĂ&#x;erdem, dass bei bestimmten Ereignissen – z.B. bei längerer Arbeitslosigkeit – eine Prämienzahlung eine Zeitlang eingestellt werden kann, ohne dass der Vertrag aufgelĂśst wird. Sollte der Versorger, der Bambino fĂźr das Kind abgeschlossen hat, während der Prämienzahldauer sterben, greift die Versorgerklausel. Sie garantiert, dass Helvetia die Prämienzahlung bis Ende der Vertragsdauer bzw. bis zum 27. Lebensjahr des Kindes Ăźbernimmt. Bambi no Berechnungsbeispiel. Abgeschlossen wird fĂźr ein 2-jähriges Kind ein Vertrag mit einer Laufzeit von 25 Jahren. Monatlich werden 50 Euro einbezahlt. Garantierter Rechnungszins 1,5% + Gewinnbeteiligung* Einbezahlte Prämie: Euro 15.000,00 Erlebenssumme: Euro 15.273,38 Gewinnsumme: Euro 4.304,22 Auszuzahlender Betrag: Euro 19.577,60 Helvetia Kindervorsorge: Bambino, CleVestino, Unfallversi cherung. Neben der neuen klassischen Lebensversicherung Bambino bietet Helvetia bereits seit einigen Jahren die fondsgebundene Lebensversicherung CleVestino an. Vorteile wie z.B. die Versorgerklausel und unkomplizierte Zuzahlungen sind auch in diesem Produkt inkludiert. Die Veranlagung erfolgt jedoch individueller und mehr renditenorientiert als bei Bambino. < Mehr dazu unter http://goo.gl/6lPpUU.


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FONDS Fonds des Monats Bawag mixt die Klassen und Kepler optimiert die Bondsseite

Alois SteinbĂśck, Bawag PSK Invest. Foto: beigestellt

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eil 1 der Nominierungen Bawag PSK Invest-GeschäftsfĂźhrer Alois SteinbĂśck schickt den Konzept : Vorsorge 2029 (ISIN AT0000A18W96) ins Rennen um den Fonds des Monats November „Beim KONZEPT : VORSORGE 2029 handelt es sich um einen neuen Mischfonds der BAWAG P.S.K. INVEST mit einem innovativen Anlagekonzept“, sagt GeschäftsfĂźhrer Alois SteinbĂśck. Bei diesem Fonds wird ein spezielles Laufzeitmanagement umgesetzt und somit das Anlageziel bzw. der VerfĂźgbarkeitstermin stärker in den Fokus gesetzt. Der Fonds veranlagt zunächst bis zu 50 Prozent in Aktieninvestments. In den Folgejahren wird der Aktienanteil sukzessive zu Gunsten von Anleihenbzw. Geldmarktveranlagungen reduziert. Zwei Jahre vor Tilgungstermin wird der Fonds keine Aktieninvestments mehr enthalten, was die

Schwankungsbreite gegen Laufzeitende deutlich reduziert. Der Fonds hat die MÜglichkeit von mehreren Anlageklassen (Aktien, Anleihen usw.) zu profitieren. Die Risiken von Mischfonds resultieren aus der Zinsänderung bei Anleihen, die sich aus der Ungewissheit ßber die zukßnftigen Veränderungen des Marktzinsniveaus ergibt. Das Zinsänderungsrisiko wirkt sich in Form von Kursverlusten aus, wenn das Marktzinsniveau steigt. Weiters besteht ein Bonitätsrisiko, worunter man die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit oder Illiquidität eines Anleihenschuldners versteht.

Andreas Lassner-Klein, Kepler Fonds

Das bedeutet eine mÜgliche, vorßbergehende oder endgßltige Unfähigkeit zur termingerechten Erfßllung von Zinsund Tilgungsverpflichtungen der Anleihen in den Mischfonds. Darßber hinaus beeinflusst der Aktien- und Devisenmarkt die Kursentwicklung der Fonds.

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eil 2 der Nominierungen Kepler Fonds KAG-Geschäftsfßhrer Andreas Lassner-Klein schickt den KEPLER Optima Rentenfonds (ISIN AT0000A066K2) ins Rennen um den Fonds des Monats November Der KEPLER Optima Renten-

Foto: beigestellt

fonds bietet Anlegern einen globalen Mix von Anleihen-Kategorien. Das macht dieses breit gestreute Portfolio im aktuellen Marktumfeld mit extrem niedrigen Zinsen besonders interessant, heiĂ&#x;t es. Investiert wird in Staatsanleihen, Pfandbriefe, Bankanleihen und Unternehmensanleihen internationaler Emittenten sowie Anleihen aus Emerging Markets. Die Anleihen sind Ăźberwiegend in europäischen Währungen (zB EUR, GBP, HUF, PLN,...) begeben bzw. in Euro abgesichert (gehedgt). Die Anleihen oder deren Emittenten verfĂźgen Ăźber ein Rating, das sich Ăźberwiegend im Investment Grade-Bereich befindet. Der Fonds wird von Morningstar aktuell mit 4 Sternen bewertet.

Mehr zum Thema und dem Award unter http://bit.ly/18wNNqs


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FONDS Fonds des Monats Pioneer bietet 7% pro Jahr Volksbank lässt die USA punkten

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eil 3 der Nominierungen - Pioneer InvestmentsGeschäftsfĂźhrer Werner Kretschmer schickt den Pioneer Funds – European Equity Target Income (ISIN LU0701926320) ins Rennen um den Fonds des Monats November Der Fonds kombiniert die Chancen einer Veranlagung in soliden Aktien mit dem bei vielen Anlegern vorhandenen Wunsch nach regelmäĂ&#x;igen AusschĂźttungen. Veranlagt wird in Aktien von europäischen Unternehmen, die aufgrund eines starken Geschäftsmodells Ăźberdurchschnittlich DividendenausschĂźttungen erwarten lassen. Da der Fonds in erster Linie auf regelmäĂ&#x;ig wiederkehrende AusschĂźttungen abzielt, werden die vereinnahmten Dividenden zweimal jährlich an die Anteislinhaber ausgeschĂźttet. Das Fondsmanagement wendet auĂ&#x;erdem Kaufoptionen (Option Overlay) auf Teile des Portfolios an, um die ausschĂźttungsfähigen Erträge zu erhĂśhen und das asymmetrische Rendite-Risiko-Profil zu verbessern. DarĂźber hinaus bietet das Investmentkonzept die Aussicht auf langfristiges Kapitalwachstum. Aus heutiger Sicht bieten europäische Aktien eine gute Gelegenheit, um auf die gĂźnstige Bewertung Europas im Vergleich zu den USA zu setzen. Die MaĂ&#x;nahmen der EZB sowie der damit verbundene schwächere Euro wirken unterstĂźt-

eil 4 der Nominierungen - die Volksbank Invest KAG schickt Fondsmanagerin Regina ParhammerVoglhuber - und damit den VB Amerika-Invest (T) (ISIN AT0000855820) ins Rennen.

Werner Kretschmer, Pioneer Investments. Foto: beigestellt

zend. Tendenziell ist der Fonds mit seiner Strategie (Optionen) in seitwärtsgerichteten und in fallenden Marktphasen dem breiten Aktienmarkt ßberlegen. In stark steigenden Märkten kann er gegenßber einer reinen Aktienanlage (ohne Optionsstrategie) leicht unterlegen sein. Angestrebte Ausschßttungsrendite des "PF European Equity Target Income" fßr 2014: 7%. Die tatsächliche Ausschßttungsrendite 2012 war 7,3 und im Jahr 2013 dann 7,5 Prozent.

Die USA punkten mit positiven Treibern auf der Makroseite. Die Wirtschaft wird weiterhin durch ein niedriges Zinsniveau gestßtzt, die Arbeitslosenrate liegt aktuell bei 5,8% und die niedrigen Energiekosten dienen vielen Unternehmen als Katalysator. Der IWF schätzt das Wirtschaftswachstum auf 2,2% fßr 2014 und 3,1% fßr 2015. Die Bewertung des US-Marktes liegt mit einem 12 Monats-forward KGV von 15,8 ßber dem 10-Jahresdurchschnitt von 14,1. Auf Unternehmensebene zeigt sich der Newsflow durchwegs positiv: die aktuelle Gewinnberichtssaison attestiert den Unternehmen ein gutes Wachstum sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Gewinnseite. Bei den Unternehmen des S&P 500 Index zeigt sich beispielsweise ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 4,0% bei einem Gewinnwachstum von 7,6%. Auf Sektorebene konnten alle

Regina Parhammer-Voglhuber, Volksbank Inv. Foto: beigestellt

Sektoren - mit Ausnahme von Energie - eine positive Entwicklung aufweisen. Die geopolitischen Spannungen insbesondere zwischen Russland und der Ukraine stellen fĂźr US-Unternehmen wenig Gefahr dar, da das aggregierte Exposure der Unternehmen in dieser Region sehr limitiert ist. Insgesamt werden 80% der US-Unternehmensgewinne innerhalb des eigenen Staatsgebietes generiert. Der VB Amerika-Invest ist als Anlageinstrument fĂźr den nordamerikanischen Raum konzipiert. Der Fonds stellt ein Basisinvestment dar. Somit ist eine breite Palette an Sektoren und Unternehmen im Fonds vertreten. Zu den grĂśĂ&#x;ten Positionen zählen im Moment Apple, Exxon Mobil und Becton Dickinson. Die Fremdwährung im Fonds ist offen, und damit ist die Stärke des US-Dollars eine zusätzliche Ertragsquelle fĂźr den Euro-Investor.

Mehr zum Thema und dem Award unter http://bit.ly/18wNNqs


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FONDS NEWS UND MEHR

Jupiter ist ‘grĂźn’, StĂśferle und Valek siegen, Abfluss aus Emerging Markets und die Feri-Awards-Sieger upiter Asset Management hat fĂźr seinen globalen Ăśkologischen Aktienfonds „Jupiter Global Ecology Growth SICAV“ das Ă–sterreichische Umweltzeichen erhalten. Das GĂźtesiegel des Ă–sterreichischen Umweltministeriums zertifiziert, dass der von Charlie Thomas verwaltete Investmentfonds nur in Unternehmen mit aktivem Beitrag zur LĂśsung von Umweltanforderungen investiert. Mehr unter http://goo.gl/Q9izR8

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er „Austrian Economics Golden Opportunities Fund“ der Liechtensteiner Fondsboutique Incrementum AG wurde bei den FERI EuroRating Awards 2015 in der Kategorie „Fund Innovations“ ausgezeichnet. Das Fondsmanager-Duo Mark Valek und Ronald StĂśferle konnte sich dabei u.a. gegen Konkurrenten wie zB. Goldman Sachs oder SwissCanto durchsetzen. Mehr zur Veranstaltung siehe rechts. Mehr unter http://goo.gl/d0EO95

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ELogger Michael Tschas mehr unter http://www.be24.at/blog/author/michael_tschas - hat sich den neuesten FER Schwellenländer-Report zu GemĂźte gefĂźhrt. â€žĂœber ein Jahr betrachtet verzeichneten Schwellenländer-Aktienfonds durchschnittlich einen Performancegewinn von 5,7 Prozent. Aktienfonds mit Anlageregion Indien und Thailand befinden sich im Ländervergleich Ăźber 1 Jahr vorne, während Russlandfonds, bedingt durch die Ukraine-Krise und Sanktionen, das Schlusslicht bilden. Indienfonds konnten sich mit einem Performancegewinn von Ăźber 50 Prozent Ăźber 1 Jahr deutlich vom Markt absetzen. Auch Unternehmensanleihenfonds schnitten im Schwellenländer-Segment Ăźberdurchschnittlich gut ab und erreichten Ăźber ein Jahr betrachtet einen Performancezuwachs von 6 Prozent. Seit November 2013 bis dato (innerhalb eines Jahres) verzeichneten Schwellenländer-Fonds in der von uns servicierten FIAP Fondsdatenbank mehr als 10 Milliarden Euro AbflĂźsse. Die Abgänge flossen vor allem Richtung USA und Europa. Das Fondsvolumen der in der FIAP Fondsdatenbank gewarteten Schwellenländer-Fonds beträgt dennoch beachtliche 415 Milliarden Euro.“ Den Report finden Sie unter http://goo.gl/FuSO8R

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Mark Valek und Ronald StĂśferle

Foto: beigestellt

ie FERI EuroRating Awards 2015 sind vergeben. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurden zum achten Mal die besten Investmentfonds und Fondsgesellschaften Deutschlands, Ă–sterreichs und der Schweiz ausgezeichnet. FERI ermittelte die Gewinner in 13 Fonds- und 12 Management-Kategorien aus jeweils fĂźnf Nominierten. Beste Gesellschaft in der Management-Kategorie Universalanbieter in Deutschland und Ă–sterreich ist Invesco. In der Schweiz konnte sich als bester Universalbieter MFS Investment Management durchsetzen. Im Vorjahr konnte Fidelity den Award fĂźr den besten Universalanbieter noch in allen drei Ländern gewinnen. In diesem Jahr gewann Fidelity insgesamt drei Awards. Erfolgreichste Fondsgesellschaft neben Invesco ist in diesem Jahr Union Investment ebenfalls mit fĂźnf Auszeichnungen, davon in der länderĂźbergreifenden Management-Kategorie Socially Responsible Investing und in der Fondskategorie Renten EURO Corporates Investment Grade sowie Aktien Welt. Schroders gewann in diesem Jahr vier Awards, darunter bereits zum dritten Mal hintereinander mit dem Schroders ISF Emerging Europe in der Kategorie Aktien Mittel- / Osteuropa. Der DWS Aktien Strategie Deutschland gewinnt insgesamt das dritte Mal in der Kategorie Aktien Deutschland und zum zweiten Mal hintereinander. In den Kategorien Aktien Deutschland, Ă–sterreich und Schweiz konnten sich die jeweils heimischen Anbieter durchsetzen: DWS Investment in Deutschland, Pioneer Investments Austria in Ă–sterreich und Credit Suisse Asset Management in der Schweiz. In diesem Jahr wurde erstmals der Award fĂźr die Management-Kategorie Aktien Emerging Markets und Renten Emerging Markets vergeben. Swiss & Global Asset Management konnte sich bei den Renten durchsetzen, bei den Emerging Markets Aktien ging Schroders als Sieger hervor.<

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Lacuna - Adamant Global Healthcare P ¡ WKN A1XBPD

HANDS ON SUCCESS

Global Healthcare – HLQ JHVXQG GLYHUVLÀ]LHUWHV $VVHW

Die Gesundheitsbranchen aus aller Welt in einem Fonds ‡ 'HPRJUDĂ€VFKHU :DQGHO VRUJW I U VWHWLJ VWHLJHQGH *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH • Marktwachstum durch hohes Innovationspotenzial ‡ 'LYHUVLĂ€NDWLRQ  EHU DOOH *HVXQGKHLWVEUDQFKHQ ² ZHOWZHLW

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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie fĂźr zukĂźnftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus kĂśnnen sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den GebĂźhren entnehmen Sie bitte dem letztgĂźltigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG verĂśffentlicht ausschlieĂ&#x;lich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. MaĂ&#x;geblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer StraĂ&#x;e 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, BahnhofstraĂ&#x;e 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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Ă–KO-INVESTMENT NACHHALTIGE ANLAGEN

Wie viel Impact erzielt mein Investment? (Teil 3) Christa GrĂźnberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Social Impact Investment boomt. Die Messung tritt immer mehr in den Vordergrund. Wie aber misst man einen positiven Effekt auf Gesellschaft und Umwelt? Ăœber einen noch nicht optimalen Ansatz mit Zukunft. eter Heller, einer der frĂźhen Impact-Investoren Deutschlands und Direktor der Canopus Stiftung, befasst sich gemeinsam mit dem Sozialunternehmernetzwerk Ashoka - mit der Elektrifizierung in ländlichen Regionen in Entwicklungsländern und das seit schon seit einigen Jahren. „Mit unserer Solar-for-All-Initiative versuchen wir, 1,4 Milliarden Menschen, die derzeit ohne Stromnetz sind, preisgĂźnstig Zugang zu Solarstrom zu verschaffenâ€?, erklärt er. Das, was Heller macht, nennt man Impact Investment.

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Impact. Social Impact Investment boomt. Eurosif (European Sustainable and Responsible Investment Forum), ein europaweiter ZusammenschluĂ&#x;, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nachhaltigkeit Ăźber den Weg der Finanzmärkte zu fĂśrdern. Das Forum untersucht seit 2012, wie viel Geld Ăźber Impact Investment flieĂ&#x;t, um sozial-Ăśkonomische, soziale oder Ăśkologische Bedingungen zu verbessern. Vielerorts wird es als SRI (Social Responsible Investment) 2.0 bezeichnet. „Am Ende des Tages Eurosif kommt allerwird man berichten dings zum Schluss, dass es klare Unterschiede zu mĂźssen, ob und in welchem AusmaĂ&#x; der SRI gibt: die Erwartung eines messbaren social gewĂźnschte Impact impacts und die tatsächerreicht wurde.â€? liche Messbarkeit des Effekts. Beispiel. Heller ist begeistert von den vielfältigen positiven Auswirkungen der Elektrifizierung mit Solarstrom: „Während die Häuser auĂ&#x;erhalb der Stromnetzreichweite bisher mit ruĂ&#x;enden Kerosinlampen beleuchtet wurden, die oft zu Gesundheitsschäden der Atemwege fĂźhrten, sind die solarbetriebenen Lampen nicht gesundheitsschädlich. AuĂ&#x;erdem ist die Lichtausbeute besser, sodass die Menschen auch abends lesen oder die Kinder Hausaufgaben machen kĂśnnen. Hinzu kommt, dass sich mit dem Strom auch die Mobiltele-

Der Gamma-Faktor stellt auf den Erreichungsgrad der sozialen und Ăśkologischen Ziele ab. Foto: BE

fone aufladen lassen, die in weiten Regionen die einzige FernverbindungsmĂśglichkeit darstellen. Bisher mĂźssen die Menschen oft viele Kilometer zu FuĂ&#x; laufen, um ihr Handy aufladen zu kĂśnnen.â€? Seine Stiftung investiert in Photovoltaikunternehmen in Entwicklungsländern, die profitabel arbeiten. So soll der positive soziale Effekt erzielt werden. Gamma. Um diesen Effekt messen zu kĂśnnen, muss man seinen Ertrag quantifizieren kĂśnnen. Das Netzwerk GIIN (Global Impact Investing Network) hat bereits seit einigen Jahren einen ersten internationalen Standard fĂźr die Impact-Berechnung geschaffen: IRIS – Impact Reporting & Investing Standards. BekanntermaĂ&#x;en beschreibt der Beta-Faktor die Sensitivität eines bestimmten Assets auf die generelle Marktbewegung, während Alpha die Kompensation des Investors fĂźr sein mit der Investition eingegangenes Risiko beschreibt. Mit dem sozialen und Umweltgedanken kommt nun Gamma ins Spiel, quasi als Social Return on Investment. Berechnung. Dabei wird zunächst die Impact Performance, also der Sozial- und Umwelteinfluss, individuell pro Investment berechnet. Mit dieser GrĂśĂ&#x;e lässt sich dann der Gamma-Faktor als impactadjustierter Return berechnen und ist so vergleichbar mit anderen Investments. Zwar ist das Thema Messbarkeit noch lange nicht ausdiskutiert und die Reduzierung des Impacts auf einen Gamma-Faktor kĂśnnte irrefĂźhrend sein. „Aber am Ende des Tages wird man berichten mĂźssen, ob und in welchem AusmaĂ&#x; der gewĂźnschte Impact erreicht wurdeâ€?, meint Lothar Jakab, Leiter der Steinbeis Consulting for Impact Investing. <


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WĂ„HRUNGEN/ZINSEN VON CHRISTA GRĂœNBERG CHRISTA.GRUENBERG@BOERSE-EXPRESS.COM

Euro-Schwäche prolongiert: Kurzfristige Erholung zum Dollar ist keine Trendwende origen Donnerstag brachte Mario Draghi den Euro mit seinen Ă„uĂ&#x;erungen - „die EZB werde tun, was sie mĂźsse, ... um die Inflation und Inflationserwartungen so schnell wie mĂśglich zu erhĂśhen, â€Śâ€œ - ziemlich unter Druck. Die Gemeinschaftswährung sank gegenĂźber dem USDollar an diesem Tag um mehr als 1,6 Prozent auf zutiefst 1,236. Wie JĂśrg Angele von Raiffeisen Research meint, wurde obige Aussage am Markt dahin gehend interpretiert, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm mĂśglicherweise noch schneller ausweiten kĂśnnte, als bisher erwartet. Die AnkĂźndigung des groĂ&#x; angelegten Kaufes von Staats- und/oder Unternehmensanleihen kĂśnnte bereits auf einer der nächsten Notenbanksitzungen erfolgen, so Angele. Bis dato hätte die Notenbank stets betont, erst die Wirkung ihrer bisher beschlossenen MaĂ&#x;nahmen abwarten zu wollen. Ein baldiger Start von groĂ&#x;volumigen Anleihekäufen war am Devisenmarkt daher noch nicht eingepreist und erkläre die heftige Reaktion des Euro. Seither hat sich der Euro wieder etwas erholt, befindet sich aber immer noch unter 1,25 US-Dollar. Geht es nach den Devisenanalysten der Commerzbank (CoBa), weist er damit zwar wieder einen gewissen „Sicherheitsabstand“ zu den diesjährigen Tiefstkursen auf. An der generellen Richtung nach unten aber habe das nichts geändert. Und die GrĂźnde fĂźr diese generelle Richtung dĂźrften heute einmal

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wieder offensichtlich werden, so die CoBa. Damit sind die deutschen Verbraucherpreise gemeint. Die heutigen Daten aus den einzelnen Bundesländern signalisieren, dass die Inflationsrate in Deutschland im November weiter gefallen ist. AuĂ&#x;erdem hat sich das fĂźr den mittelfristigen Inflationsausblick wichtige Geldmengenwachstum in der Eurozone im Oktober entgegen den Erwartungen nicht verstärkt. Dies befeuert, Händlern zufolge, die Erwartungen an die EZB, mit Anleihekäufen Konjunktur und Inflation in der Eurozone anzuschieben. „Die Kreditvergabe ist trotz der leichten Verbesserung verhaltenâ€?, lautet der Kommentar von Ulrich Wortberg von der Helaba. Die CoBa-Analysten verweisen zudem auf die heutige Draghi-Rede in Helsinki. Dabei dĂźrfte er sicherlich auch die Themen Inflation und quantitative Lockerungen streifen. Es gehe nur noch um die „Sollte die EZB ein Frage, wann es denn nun losgehe, so die Experten. groĂ&#x;angelegtes QE es der EZB mit den ankĂźndigen, dĂźrfte Sollte bisherigen MaĂ&#x;nahmen der Euro noch nicht gelingen, ihre Bilanzsumme um eine Billion schneller an Wert Euro auszuweiten, werde verlieren....â€? sie weitere ergreifen. SchlieĂ&#x;lich sei diese eine NEWS FĂœR ANLEGER Billion ja nicht in Stein gemeiĂ&#x;elt. An dieser Schraube kĂśnnte schnell gedreht werden. Auch fĂźr Angele ist der Weitere Fondsanalysen und Euro-Abwärtstrend klar: Trends finden Sie auf „Sollte die EZB tatsächlich www.foonds.com schon in den nächsten Monaten ein groĂ&#x;angelegtes Anleihekaufprogramm (QE) ankĂźndigen, dĂźrfte der Euro zum Dollar noch schneller an Wert verlieren, als wir dies bis dato aufgrund der im nächsten Jahr zu erwartenden Zinswende der Fed ohnehin schon prognostizieren.â€? <

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ZERTIFIKATE DEUTSCHER ZERTIFIKATEMARKT

Markt schrumpfte im September um 3,3 Prozent Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Der Deutsche Derivate Verband präsentiert die detaillierten Zahlen zum deutschen Zertifikatemarkt im September 2014. Die RĂźckzahlung „zahlreicher strukturierter Anleihen“ brachte einen klaren RĂźckgang. nsgesamt ging das Marktvolumen im September im Vergleich zum August um 2,6 Milliarden Euro zurĂźck. Das sind 3,3 Prozent. Dies belegen die Daten, die von der EDG AG im Auftrag des DDV bei 17 Banken erhoben werden. Diese Daten werden dann auf sämtliche Emittenten hochgerechnet, was einem Gesamtvolumen von 84,9 Milliarden Euro entspricht. Das GrĂśĂ&#x;enverhältnis zwischen Anlage- und Hebelprodukten änderte sich im Beobachtungszeitraum nicht. Es bleibt bei 97,9 Prozent zu 2,1 Prozent zu Gunsten der Anlageprodukte.

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Weitere Rßckgang bei Kapitalschutzprodukten. Im Berichtsmonat verloren Anlageprodukte mit vollständigem Kapitalschutz weiter an Volumen. Bei Strukturierten Anleihen verringerte sich das Marktvolumen um 4,8 Prozent auf 35,9 Mrd. Euro. Dies entsprach einem Volumenanteil von 48,0 Prozent bei den Anlagezertifikaten (siehe hierzu auch Grafik). Das Volumen der Kapitalschutz-Zertifikate verminderte sich um 1,1 Prozent auf 11,0 Mrd. Euro. Ihr Anteil betrug 14,7 Prozent. In beiden Produktkategorien waren im September 62,7 Prozent des Marktvolumens investiert. Rßckgänge bei Aktienanleihen, Index-Zertifikaten und Co. Das Marktvolumen der Aktienanleihen verminderte sich um 1,4 Prozent auf 6,7 Mrd. Euro. Index- und Partizipations-Zertifikate verloren 2,4 Prozent und kamen auf ein Volumen von 4,5 Mrd. Euro. Express-Zertifikate verzeichneten ebenfalls ein Minus und verloren 1,3 Prozent. Das Marktvolumen der Bonitätsanleihen fiel um 1,1 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro. Discount-Zertifikate reduzierten ihr Volumen um 5,9 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Das Marktvolumen der

Oben: Das Marktvolumen seit September 2013 Unten: Anlageprodukte nach Produktkategorien

Fotos: Screenshot DDV

Bonus-Zertifikate verlor 0,9 Prozent und lag bei 2,6 Mrd. Euro. Outperformance- und Sprint-Zertifikate fielen um 0,8 Prozent auf 97,1 Mio. Euro. Das Marktvolumen der Hebelprodukte erhĂśhte sich im September. Und zwar um 0,8 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro. Das Wachstum war dabei auf Knock-Out-Produkte und Faktor-Zertifikate zurĂźckzufĂźhren. Das investierte Volumen von Knock-Out-Produkten erhĂśhte sich um 3,0 Prozent auf 747 Mio. Euro. Ihr Volumenanteil innerhalb der Hebelprodukte lag bei 45,6 Prozent. Optionsscheine verzeichneten ein Minus von 2,5 Prozent und reduzierten ihr Volumen auf 628 Mio. Euro. Ihr Anteil betrug 38,4 Prozent. Das Volumen von Faktor-Zertifikaten wuchs um 3,1 Prozent auf 262 Mio. Euro. Sie kamen bei den Hebelprodukten auf einen Marktanteil von 16,0 Prozent. <


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ZERTIFIKATE 8% Ă–STERREICH PERFORMER

Mit OMV, Raiffeisen und voestalpine zu 8 Prozent Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Volksbank Investments bittet derzeit den „8% Ă–sterreich Perfomer 2“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Der Kupon liegt bei 8 Prozent pro Jahr. Am Ende sind die Barrieren entscheidend.

Spielen die drei Austro-Aktien mit, kassieren Anleger neben den Kupons den vollen Nominalbetrag. Foto: Bloomberg

ie kann man die Aufmerksamkeit von Anlegern wecken? Indem man einen Kupon von 8 Prozent pro Jahr verspricht. Das macht Volksbank Investments derzeit mit dem „8% Ă–sterreich Performer 2“. Das Konzept ist einfach. „Anleger erhalten einen Fixkupon von 8 Prozent p.a.“, erklärt Volksbank Investments. Dieser Kupon wird unabhängig von der Entwicklung der drei Basiswerte ausbezahlt. Bei diesen Basiswerten handelt es sich um Ăśsterreichische Aktien. Und zwar um jene von OMV, VERZINSUNG Raiffeisen Bank International und voestalpine. Volksbank Investments erklärt: „Um die TilgungshĂśhe festzustellen, werden fortlaufend die aktuelPro Laufzeitjahr erhalten len Werte der drei Aktien mit Anleger eine Verzinsung in HĂśhe von 8 Prozent. ihren Startwerten verglichen.“

minalbetrag von 1000 Euro (entspricht dem Mindestinvestment) zurĂźckbezahlt. Die Barrieren kennt man am 19. Dezember 2014. An diesem Tag werden die Schlusskurse der drei Aktien festgestellt. Diese Kurse werden als „Startwerte“ bezeichnet. 60 Prozent dieser drei Startwerte entsprechen dann den drei Barrieren.

8,00%

Wenn eine Barriere fällt. Sollte zumindest eine im Aktienkorb enthaltene Aktie während des Beobachtungszeitraumes ihre Barriere berßhren oder durchbrechen, partizipieren Anleger zu 100 Prozent an der Wertentwicklung jener Aktie, welche verglichen zu ihrem Startwert am Ende der Beobachtungsperiode die schlechteste Performance erzielt hat. In diesem Fall ist eine Tilgung, die hÜher ausfällt als der Nennwert des Zertifikates aber trotzdem nicht mÜglich. Der Fixkupon von 8 Prozent p.a. wird Anlegern aber auf jeden Fall ausbezahlt.

Die drei Barrieren. Bleiben alle drei Aktien während des Beobachtungszeitraumes immer ßber der Barriere von 60 Prozent (das entspricht einem Sicherheitspuffer von 39,99 Prozent), erhalten Anleger zum Laufzeitende den vollen No-

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000DZ8TQU2. Die Erstvaluta erfolgt am 30. Dezember 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionspreis liegt bei 101,5 Prozent. Das Zertifikat ist in Wien zum Handel zugelassen. <

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Zertifikat des Monats

Hier sehen Sie alle Sieger

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ZERTIFIKATE AKTIEN-ANLEIHE

Mit der RWE-Aktie zu 3,4 Prozent Zinsen Michael J. Plos

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Die Landesbank Baden-WĂźrttemberg bietet derzeit die „LBBW 3,4% RWE Aktien-Anleihe“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt dreieinhalb Jahre. Die Verzinsung liegt bei 3,4 Prozent pro Jahr. ei diesem Produkt bietet es sich an, die Funktionsweise anhand zweier Faktoren unter die Lupe zu nehmen. Der erste Faktor ist die Zinszahlung. Diese entspricht 3,4 Prozent pro Jahr. Sie erfolgt vĂśllig unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswerts an den vier Zinszahlungstagen (22. Juni 2015, 22. Juni 2016, 22. Juni 2017 und 22. Juni 2018). Als Basiswert dient die Aktie des DAX-Konzerns RWE. „Die RĂźckzahlung der Anleihe am RĂźckzahlungstermin hängt vom Referenzpreis ab“, erklärt die LBBW in der Produktionformation. Der RĂźckzahlungstermin ist der 22. Juni 2018 (an diesem Tag erfolgt auch die letzte ZinsVERZINSUNG zahlung). Der Referenzpreis ist der Schlusskurs der RWE-Aktie am 15. Juni 2018 (letzter Bewertungstag) an der BĂśrse XETRA.

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3,40%

Pro Jahr erhälten Anleger eine Zinszahlung in HÜhe von 3,4 Prozent des Nennbetrags.

Der letzte Bewertungstag. Am 15. Juni 2018 wird nun also geschaut, wo die RWE-Aktie schlieĂ&#x;t. Genauer gesagt wird verglichen, wo die Aktie im Vergleich zum Basispreis notiert. Der Basispreis entspricht 81 Pro-

Als Basiswert dient die Akie des DAX-Werts RWE.

Foto: Bloomberg

zent des Startwerts. Das ist wiederum der Schlusskurs der RWE-Aktie am 11. Dezember 2014 an der BĂśrse XETRA. SchlieĂ&#x;t die Aktie nun oberhalb des Basispreises, erhalten Anleger den vollen Nennbetrag in HĂśhe von 1000 Euro ausbezahlt. Ist das nicht der Fall, werden Aktien geliefert. Die genaue Anzahl ergibt sich aus dem Bezugsverhältnis. Dieses wird aus „Nennbetrag geteilt durch Basispreis“ errechnet. Wichtig: „Der Anleger wird im Falle einer Aktienlieferung so gestellt, als hätte er die Aktien zum Basispreis und nicht zum Startwert erworben. Eventuelle Aktienbruchteile werden durch eine entsprechende Zahlung ausgeglichen.“ Das erklärt die LBBW in der Produktinfo. HeiĂ&#x;t: Rein rechnerisch haben Anleger die RWE-Aktien statt um 100 Prozent um lediglich 81 Prozent gekauft. Das lindert den Verlust im Falle des worst-case natĂźrlich erheblich. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000LB00AE2. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 11. Dezember 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionskurs liegt bei 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Stuttgart (Regulierter Markt EUWAX) und Frankfurt (Freiverkehr). <


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ZERTIFIKATE EUROPA-KUPONANLEIHE

Bis Ende 2018 zu 3,1 Prozent Zinsen pro Jahr Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Die Helaba bietet derzeit die „Europa-Kuponanleihe 12a/14-12/18“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt rund vier Jahre. Pro Jahr warten Zinszahlungen von 3,1 Prozent. Der Euro Stoxx darf aber nicht einbrechen. ie Helaba erklärt, dass es sich hier um ein Wertpapier handelt, „das einen festen Zinsertrag bietet“. HeiĂ&#x;t: An den jährlichen Zinsterminen (jeweils der 4. Dezember der Jahr 2015 bis 2018), erfolgt eine Kuponzahlung in HĂśhe von 3,1 Prozent p.a. bezogen auf den Nennbetrag. Diese Zinsezahlungen erfolgen dabei „unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswertes“. Da es mit dem Euro Stoxx 50 aber einen Basiswert gibt, muss dieser freilich einen Einfluss auf den Mechanismus haben. Und das hat er auch. Er bestimmt nämlich die HĂśhe der RĂźckzahlung. Die Helaba VERZINSUNG klärt in der Produktinformation auf: „Die HĂśhe der RĂźckzahlung ist abhängig vom Referenzpreis am Bewertungstag.“ FĂźr die Die jährlichen Kuponzahlungen RĂźckzahlung der Europa-Kuin HĂśhe von 3,1 Prozent ponanleihe gibt es nun zwei erfolgen unabhängig vom Euro denkbare Szenarien.

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3,10%

Stoxx 50.

Die RĂźckzahlung. Es gibt einen best-case und einen worstcase. Der worst-case kann naturgemäĂ&#x; verschiedene Formen

Damit der best-case eintritt, darf der Euro Stoxx 50 zum Laufzeitende nicht um mehr als 31% gefallen sein. Foto: Bloomberg

annehmen. Doch widmen wir uns zunächst dem best-case. Dieser tritt ein, wenn der „Referenzpreis des Basiswerts am Bewertungstag auf oder Ăźber dem Basispreis liegt“. Der Referenzpreis ist der Schlusskurs des Euro Stoxx 50 am 27. November 2018 (Bewertungstag). Der Basispreis entspricht 69 Prozent des am 1. Dezember 2014 festgestellten Schlusskurses des Euro Stoxx 50. In diesem Szenario - also wenn der Referenzpreis oberhalb des Basispreises liegt - erhalten Anleger den vollen Nominalbetrag zurĂźckgezahlt. SchlieĂ&#x;t der Euro Stoxx 50 am Bewertungstag jedoch unterhalb des Basispreises, „erhalten Anleger einen Betrag zurĂźck, welcher dem Nennbetrag multipliziert mit dem Referenzpreis am Bewertungspreis geteilt durch den Schlusskurs des Euro Stoxx 50 am 1. Dezember 2014 entspricht. In diesem Fall liegt die RĂźckzahlung unterhalb des Nennbetrags. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HLB1VR3. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 28. November 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionskurs liegt bei 100,5 Prozent. Das Listing erfolgt an der BĂśrse Frankfurt Zertifikate Standard (Freiverkehr). <


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VORSORGE VERANSTALTUNG

Die Krux mit der Pension und was Wickie voraus hat ein Schrecken, aber auch kein Ende“ – so fasst Pensionsexperte Bernd Marin den Status Quo der Ăśsterreichischen PensionsreformbemĂźhungen bei einer Expertenveranstaltung der HDI Lebensversicherung zusammen. In keinem anderen Land der EU gibt es einen so langen Zeitraum der „bezahlten Nichtarbeit“ wie in Ă–sterreich. Und in keinem anderen Land lässt sich die Politik so viel Zeit mit der Angleichung des Pensionsantrittsalters von Männern und Frauen. Und damit hätten wir auch die zwei wichtigsten GrĂźnde fĂźr das Ăśsterreichische Pensionsdilemma: 1. zu wenig Erwerbstätigkeit und 2. die Langlebigkeit. Marin spricht sich daher auch ausdrĂźcklich fĂźr einen Pensions-Automatismus aus, der sich an der ständig steigenden Lebenserwartung orientiert. „Eine Indexierung ist ein wichtiger Bestandteil vieler Verträge. Warum nicht in der Pensionsversicherung?“ Nicht nur die EU verlangt eine entsprechende Anpassung in den Pensionssystemen, auch ein GroĂ&#x;teil der OECD-Länder haben seit vielen Jahren eine entsprechende Klausel in den staatlichen Vorsorgemodellen integriert – nur Ă–sterreich nicht. Die Durchschnittspension in Ă–sterreich liegt bei rund 700.000 Euro pro ASVG-Pension. Frauen bekommen im heutigen Pensionssystem aber nur ca. halb so viel wie Männer. BerĂźcksichtigt man allerdings auch die Witwenpensionen erhalten Frauen durchschnittlich mehr Geld aus der Pensionsversicherung als Männer. Der Grund dafĂźr: Männer sterben meist frĂźher als ihre Frauen, daher kommen sie selten in den Genuss einer Witwerpension.

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Frauen l eben l änger. Die durchschnittliche statistische Lebenserwartung der Ă–sterreicherInnen liegt heute bereits jenseits von 80 Jahren. Während Buben, die 2013 geboren wurden, laut Statistik Austria durchschnittlich 78 Jahre alt werden, kĂśnnen sich Mädchen Ăźber eine Gesamtlebenszeit von durchschnittlich 83 Jahren freuen. Doch damit nicht genug: Wir altern derzeit innerhalb von vier Jahren nur um drei Jahr - das heiĂ&#x;t, jedes Jahr gewinnen wir zwischen 80 und 109 Lebenstage hinzu. Umgekehrt bedeutet das: wir verbringen heute rund 1/3 unseres Lebens in der Pension also in „bezahlter Nichtarbeit“, so Marin. Insgesamt schieĂ&#x;t der Staat – und damit wir alle – pro Jahr 15 Mrd. Euro zu, damit die Pensionen bezahlt werden kĂśnnen. Aber nicht nur die unteren Einkommensschichten profitieren von diesem jährlichen staatlichen Zuschuss, sondern auch die Bezieher sogenannter „Luxuspensionen“. Insgesamt gibt es in Ă–sterreich mehr als 70 Betriebe im

Bernd Marin

Foto: fotodienst, Martina Draper

staatsnahen Bereich, wie zum Beispiel die Nationalbank, die ihren Mitarbeitern auch eine „Firmenpension“ gewähren. Diese wird zusätzlich zur ASVG-HĂśchstpension von 3000 Euro ausbezahlt und nicht selten aus Steuermitteln finanziert. „Derzeit werden mehr als 180 Pensionen pro 100 Personen Ăźber 64 Jahren ausbezahlt, das sind 2,6 Mio. Pensionen fĂźr 1,5 Mio. Pensionisten“, zeigt Marin auf, wie verzerrt das Bild bereits ist. Schwedi sches Mo dell kĂśnnte als Vorbild dienen. Aber es geht auch anders und das zeigen uns ausgerechnet die Schweden. Weltweit wird das schwedische Pensionsmodell als Vorbild angesehen und kopiert. Sogar der renommierte „Economist“ hat die „Wikinger“ als Coverhelden gefeiert. Das schwedische Modell beruht auf Beitragskonten Ăźber Umlageverfahren. Grundprinzip ist, dass auf einem Konto die Beiträge eingezahlt und dann real verzinst werden. Der Zeitpunkt des Pensionsantritts bleibt jedem selbst Ăźberlassen, Richtwerte sind frĂźhestens das 61., spätestens das 80. Lebensjahr. Länger Arbeiten zahlt sich hier – anders als in Ă–sterreich – aus. Die Pensionen in Schweden sind etwa 50 bis 60 Prozent des Erwerbseinkommens, hinzu kommen Betriebspensionen und Privatvorsorge. Private Vorsorge fĂźhrt in Ă–sterreich noch Schattendasein. Während die Schweden die private Vorsorge bereits fest in ihr Pensionssystem integriert haben, kommen in Ă–sterreich erst magere 3,5% der Pensionseinkommen aus privater Vorsorge. Dieser Wert entspricht etwa einem Drittel des Privat-Pensions-Anteils in Schweden, Dänemark und GroĂ&#x;britannien. In der Schweiz liegt der Wert sogar beim Vierfachen. Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Ă–sterreich, sieht hierzulande daher eine eindeutige Bedarfssituation fĂźr die private Vorsorge – vor allem bei der jĂźngeren Generation. >red<


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VERANSTALTUNG VORSORGE

„Wenn die Babyboomer zu Pensionsboomern werden“ ie langfristige Finanzierung und die generationengerechte Gestaltung unseres Pensionssystems zählen mit zu den bedeutendsten volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Eine Verantwortung, der wir uns als fĂźhrender Lebensversicherer in Ă–sterreich bewusst stellen.“ So leitete Heinz Schuster, Vorstandsvorsitzender der s Versicherung, die Podiumsveranstaltung „Pensionsgipfel 2030“ im Grand Salon des Park Hyatt Vienna ein.

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Anstieg beim Bundeszuschuss zu Pensionen seit 2003. Trotz zahlreicher Reformen in Ă–sterreich ist der Bundeszuschuss zu den Pensionen in den Jahren 2003 bis 2013 laut Zahlen des Bundesministeriums fĂźr Finanzen signifikant auf 8,7 Milliarden Euro gestiegen. Laut Experten kommt aufgrund der demografischen Entwicklung 2030 bis 2040 eine Verdoppelung der so genannten „Alterslastquote“ durch die bevorstehende Verrentung der Babyboomer-Jahrgänge auf Ă–sterreich zu. Wie diese Herausforderung zu bewältigen ist und welche konkreten LĂśsungsansätze es zur langfristigen und nachhaltigen Absicherung des Ăśsterreichischen Pensionssystems gibt, stand im Fokus des „Pensionsgipfels 2030“.

Bert RĂźrup

v.l.n.r.: Ronald Barazon, Heinz Schuster, Therese Niss, Bert RĂźrup, Manfred Rapf, Ulrich Schuh Foto: S Versicherung

schungsverhältnis’ zwischen umlagefinanzierten und kapitalgedeckten Pensionen anzugeben. Dennoch wird man angesichts einer Kapitaleinkommensquote von Ăźber 30% in Relation zum Bruttoinlandsprodukt vermuten dĂźrfen, dass der derzeitige Anteil kapitalgedeckter Pensionen in Ă–sterreich, mit gerade einmal 3,52% in Bezug auf die gesamten Pensionen sehr gering ist - und zwar vĂśllig unabhängig von weiteren mĂśglichen mit LeistungsrĂźcknahmen verbundenen Pensionsreformen. Die Diskussion Ăźber kapitalgedeckte Ergänzungssysteme in Ă–sterreich leidet darunter, dass viele, die fĂźr einen Ausbau solcher Systeme werben, dies oft mit der Forderung nach einem - vermeintlich - notwendigen RĂźckbau des Umlagesystems verbinden, während die SPĂ– und die Gewerkschaften in kapitalgedeckten Systemen verabscheuungswĂźrdiges neoliberales Teufelszeug sehen. Ich halte beide Positionen fĂźr falsch. Angesichts der bereits beschlossenen deutlichen LeistungsrĂźcknahmen beim staatlichen System, die insbesondere die JĂźngeren treffen, sollten sich eigentlich auch die SPĂ– und die Gewerkschaften fĂźr einen Ausbau der ergänzenden Betriebsrenten oder eine Stärkung der „prämienbegĂźnstigten Zukunftsvorsorge“ stark machen. Ein Blick Ăźber die Grenzen Ă–sterreichs wäre angebracht, um ideologische Scheuklappen abzulegen.“

Foto: S Versicherung

„Sichere Pension – gibt’s die?“ Bert RĂźrup, Präsident des Handelsblatt Research Instituts und fĂźhrender Experte fĂźr Altersvorsorge, leitete mit seinem Impulsvortrag eine Expertendiskussion ein. „Die drei renommierten Ă–konomen Dutta, Kapur und Orszag konnten (2000) zeigen, dass unter portfoliotheoretischen - sprich risikodiversifizierenden - Gesichtspunkten mischfinanzierten Systemen der Vorzug vor monistisch finanzierten Systemen zu geben ist. Allerdings ist es bislang noch nicht gelungen, das ‘optimale Mi-

Auf dem Podium diskutierten im Anschluss Bundesminister Rudolf Hundstorfer, Therese Niss, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie (JI), Ulrich Schuh, Forschungsvorstand EcoAustria und Mitglied der Ăśsterreichischen Pensionskommission sowie Manfred Rapf, Vorstandsdirektor der s Versicherung und Vorsitzender der Sektion Lebensversicherung im Versicherungsverband, gemeinsam mit Bert RĂźrup mĂśgliche LĂśsungsmodelle. < Mehr dazu unter http://goo.gl/0F6xhi.


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KUNST SPONSORING

ZĂźrcher Kantonalbank holt junge Kunst in die Welt der Finanz n der Wiener Niederlassung der ZĂźrcher Kantonalbank Ă–sterreich AG wurde die ‘Young Art Lounge’ mit einer Vernissage erĂśffnet. Die neue Ausstellung zeigt Werke der drei NachwuchskĂźnstler Lisa Slawitz, Stephanie Holler und Olivier HĂślz. Seit fĂźnf Jahren bietet die Bank jungen KĂźnstlern eine Plattform. RegelmäĂ&#x;ig kĂśnnen Studierende und Absolventen der Universität fĂźr angewandte Kunst in den Bankräumlichkeiten in der Wiener Hegelgasse ihre Werke präsentieren. Die aktuelle Ausstellung ist noch bis April 2015 zu sehen. „Wir versuchen, mit der Young Art Lounge jungen Studierenden und Absolventen der Universität fĂźr angewandte Kunst einen Einstieg in den Markt zu erĂśffnen“, sagte Adrian Kohler, Vorstand der ZĂźrcher Kantonalbank Ă–sterreich anlässlich der Vernissage vor rund 120 Gästen. „Unsere Räumlichkeiten in Wien bieten dafĂźr eine ideale Atmosphäre und während der sechsmonatigen Ausstellung eine hohe Frequenz der oft sehr kunstaffinen Kunden unseres Hauses.“ Um dieses Engagement zu vertiefen, tritt die ZĂźrcher Kantonalbank Ă–sterreich heuer erstmals auch als Sponsor der aktuell laufenden ‘Vienna Art Week’ auf. Wien rĂźckt in dieser Zeit in den Mittelpunkt fĂźr Kunstliebhaber. Unter anderem im Rahmen von Ausstellungen, Atelierbesuchen oder Galerierundgängen kĂśnnen Kunstinteressierte hier in den Kosmos vieler unterschiedlicher KĂźnstler eintauchen. >red<

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Stephanie Holler, Kohlezeichnung

Olivier HĂślzl, Bild Serie survival of the fittest, SprĂźhfarbe auf Leinwand

Lisa Slawitz, Bild Anna Schmoll, Ă–l auf Leinwand


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MARKTKONSTELLATION Gold- und Pechmarie Wieder liegt eine Woche hinter uns. FĂźr den ATX lässt sich ein positives Fazit ziehen - dieser steht wieder hĂśher als zuletzt. Auch die Berichtssaison läuft noch immer Ăźber Plan. War aber diesmal nicht unser Hauptthema, vielleicht auch, weil die Ăœberraschungen ein wenig fehlten. Montag war dafĂźr Rohstoff-Tag. Branchengigant BHP Billiton versucht die Erzpreise nach oben zu bringen und drosselt sein Investitionsprogramm - RHI und voestalpine kann’s längerfristig eigentlich nur freuen siehe http://goo.gl/FYGxH1. Buwog und Lenzing beschäftigten uns

+64,99% ATXPrime seit BE-Start

VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com

am Dienstag, nachdem erste ein Rekord- und Zweitere ein Jahreshoch aufstellten - dies trotz eigentlich gegenläufiger Branchennews fßr den Faserhersteller - siehe http://goo.gl/8bRFxi. Danach ging es ßber die Charttechnik gleich zwei Mal zur VIG. Am Mittwoch wegen des nahenden goldenen Kreuzes, kein anderer ATX-Titel weist eine ähnliche Konstellation auf - http://goo.gl/ac8flT. Um am Donnerstag einen Blick in die Statistikkiste zu werfen, wo neben der VIG noch Flughafen Wien und Immofinanz als Gustostßckerln präsentiert wurden, während ein conwert sowie Telekom Austria gar bitter schmeckten ... siehe http://goo.gl/uwr4GY <


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