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NR. 3120/6

FREITAG, 10. OKTOBER 2014

BÖRSE EXPRESS

be

INVESTOR

Bilder des Lebens: Die fünfjährige Rani verkauft Karotten in den Straßen von Bogor (Indonesien). Sie gehört zu jenen rund 1,7 Millionen Kindern in Indonesien, die als Diener, Minenarbeiter oder Straßenhändler arbeiten. - Erstmals seit Ende Oktober 2013 schließt der DAX, der im Juni über 10.000 Punkten notierte, am Mittwoch wieder unter 9000 Punkten. Foto: APA/EPA/ADI WEDA/FRANK RUMPENHORST


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NEWS MIX PERSONALIE

Meldungen in Kürze

Die Post verliert wohl ihren CEO an die OMV

Die wichtigsten Meldungen von Unternehmen, Analysten und der Konjunkturfront

» Georg Pölzl, CEO Österreichische Post

Foto: APA

pätestens nach der gezielten Indiskretion aus dem Aufsichtsratspräsidium dürfte OMV-Chef Gerhard Roiss ( seit 1. April 2011 Generaldirektor) so schwer beschädigt sein, dass sein vorzeitiger Abgang nur noch Formsache ist (sein Vertrag läuft an sich noch bis März 2017). Damit wird das ATX-Schwergewicht auf einen Schlag führungslos - über einen Nachfolger wird vorerst nur spekuliert. Als Favorit gilt der Post-Chef Georg Pölzl, der als Absolvent der Montan-Universität auch die fachliche Eignung mitbringt. Auch dem OMV-Finanzvorstand und Roiss-Stellvertreter David Davies werden gute Chancen eingeräumt, zumindest interimistisch das Steuer zu übernehmen, bis ein endgültiger Nachfolger gefunden ist. Davies soll neben dem für Raffinerien und Tankstellen verantwortlichen Manfred Leitner als einziger der bisherigen Mannschaft im Vorstand bleiben. Als neuer Finanzchef wird für diesen Fall der ehemalige Lenzing-Vorstand Thomas Winkler kolportiert. Aber auch ÖIAG-Chef Rudolf Kemler selbst, der bereits im Juli öffentlich über die Roiss-Nachfolge nachgedacht hatte (dieser nannte E&P-Vorstand Jaap Huijskes, der nun aber aus privaten Gründen selbst 2016 den Hut nimmt), könnte seinen eigenen Posten möglicherweise nicht mehr allzu lange behalten - es wird über 2015 als Abschiedsjahr nachgedacht. Nächsten Dienstag wissen wir jedenfalls in der Causa OMV mehr. Dann tagt der Aufsichtsrat - und Personalentscheidungen über Vorstände obliegen diesem Gremium. Kemler ist als ÖIAG-Chef übrigens auch Aufsichtsratpräsident der OMV. Mehr zur OMV gibt’s unter http://goo.gl/mhUv5R >red/ag<

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Die News des Tages von ... Montag

Dienstag

Stresstest-Ergebnisse kommen am 26. Oktober. Europas Bankenaufseher wollen die Ergebnisse ihrer seit Monaten laufenden Überprüfung der größten Banken der Eurozone am 26. Oktober, veröffentlichen. Das teilten die EZB und die Bankenaufsicht EBA mit. >apa/reuters<

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Mayr-Melnhof - Vorstände bleiben. Franz Rappold und Andreas Blaschke wurden für weitere fünf Jahre als Mitglied des Vorstandes der Mayr-Melnhof Karton wiederbestellt. Die Entscheidung fiel einstimmig. Die neue Funktionsperiode beginnt mit 15.05.2015 und endet am 14.05.2020. >apa<

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Head muss handeln. Der Sportartikel-Hersteller Head kündigt eine Hauptversammlung in Zusammenhang mit Heads Zulassung an der Wiener Börse an und gibt ein unbedingtes Angebot zum Rückkauf eigener Aktien zu einem Preis von 1,60 Euro pro Aktie bekannt. Wie Head mitteilt, wurde man von der Wiener Börse informiert, dass Heads registriertes Grundkapital unter dem börsegesetzlich

erforderlichen Ausmaß liegt und dass die Zulassung zur Börse zu widerrufen ist, wenn ein Zulassungserfordernis nachträglich wegfällt und der Emittent den gesetzlichen Zustand nicht wiederherstellt. Head hat nun bis Ende des Jahres Zeit, das registrierte (nominelle) Grundkapital zu erhöhen, um dem Zulassungserfordernis gerecht zu werden, heißt es. >red<

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Causa Alpine: die Banken wussten’s schon länger. Die schwache Bonität des 2013 in die Insolvenz geschlitterten Baukonzerns Alpine ist in Bankkreisen schon 2009 bekannt gewesen. Dies beweise ein Sitzungsprotokoll vom August 2009, berichtet das Wochenmagazin "Format". Danach wurden noch Staatsgarantien nach dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) vergeben und drei Anleihen (2010, 2011 und 2012) im Volumen von 290 Mio. Euro aufgelegt. Mehr

unter http://goo.gl/67F1iS

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Fixzinskredit mit 2,25 Prozent. Die Erste Bank bietet ab sofort einen Hypothekarkredit mit einem Fixzinssatz von 2,25 Prozent auf 10 Jahre an. Das Mindestvolumen beträgt 50.000 Euro mit einer Gesamtlaufzeit von maximal 25 Jahren. Mehr

unter http://goo.gl/rEH7gG >red<

»

Analysen des Tages.

gibt’s unter http://goo.gl/SHXs57

(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Mittwoch

Donnerstag


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RÜCKBLICK WOCHE 41 WIENER MARKT

ATX-Performance seit einem Jahr

DAX und ATX im Tief doch alles ist relativ Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Düstere Konjunkturaussichten führen in Europa zu heftigen Kurseruptionen und lassen an den Börsen keinen Stein auf den anderen. Auch auf der anderen Seite der Welt wachsen die Probleme. as für eine Woche. An den Börsen - vor allem den europäischen - geht’s rund und die konjunkturellen Aussichten verdüstern sich zusehends. Der deutsche DAX, der im Juni dieses Jahres erstmals in seiner Geschichte über der 10.000-Punkte-Marke schloss, schließt am Mittwoch, erstmals seit Oktober 2013, unterhalb der 9000-Punkte-Marke. In Indonesien wiederum warnt die nationale Organisation für den Schutz von Kindern vor einer besorgniserregenden Entwicklung in punkto Kinderarbeit. Insgesamt sollen schon 1,7 Millionen Kinder im größten Inselstaat der Erde arbeiten, um überhaupt überleben zu können (siehe Cover). Die Zahl der von ihren Eltern verlassenen Kindern erhöhte sich von 4,5 Millionen im Jahr 2010 auf 6,1 Millionen. Insgesamt, schätzt die UNICEF, müssen weltweit 190,7 Millionen Kinder zwischen fünf und vierzehn Jahren arbeiten, um sich das Überleben zu sichern. Angesichts solcher Zahlen relativiert sich der Einbruch an den Börsen wieder ein wenig ... Apropos Einbruch: Dieser hatte es wahrlich in sich. Aus aktueller Sicht (Freitag gegen elf Uhr) liegt der DAX gegenüber seinem Schlussstand vom Freitag der Vorwoche 3,73% im Minus und der ATX 3,75%. Die doch beachtlichen Abschläge sind auch einem miesen Freitag zu verdanken, wo die Bären noch einmal prügelten was das Zeug hielt. Bis kurz nach elf Uhr bricht der ATX um fast zwei Prozent ein, der DAX sinkt mit einem Abschlag von 1,29 % sogar unter die Marke von 8900 Punkten. Schon in der Nacht davor gab es heftige Eruptionen an den US-Börsen, so verlor etwa der Dow Jones 1,97%. Und auch in Japan verzeichnete der Nikkei Abschläge von 1,15%. Im Wiener ATX stand am Freitag Wienerberger stark unter Druck und verlor bis knapp nach elf Uhr 5,34%, gefolgt von der RBI (-3,97%) und der RHI (3,70%). Zu diesem Zeitpunkt notierten alle 20 ATX-Aktien im Minus. Im Prime sah es ähnlich aus: FACC - 5,83%, Kapsch TrafficCom - 4,67%. Nur zwei Werte konnten sich minimal ins Plus vorarbeiten: Rosenbauer und Palfinger, die wohl trotzdem zum Wochenverlierer werden wird.

W

ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche 03.10. bis 10.10.2014 Name

Performance in %

Verbund

+ 1,39

conwert

+ 1,24

Post

+ 0,77

Do&Co

+ 0,70

EVN

+ 0,49

Telekom Austria

- 0,13

Buwog

- 1,24

voestalpine

- 1,80

VIG

- 1,85

Polytec

- 2,17

Andritz

- 7,05

AT&S

- 7,13

RBI

- 7,28

Wienerberger

- 7,94

Wolford

- 8,63

Amag

- 9,30

SBO

- 10,03

FACC

- 10,98

Valneva

- 13,84

Palfinger

- 19,58 Quelle: Bloomberg; Stand 10.10.2014, 11:00 Uht;


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ZERTIFIKATE DAS ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER

Der 7,5% Österreich Performer setzt sich durch Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

Volksbank Investments setzt sich bei der Wahl zum Zertifikat des Monats September 2014 gegen sechs Konkurrenten durch. Es war der erste Sieg seit dem September des Vorjahres. Alexandar Baldessarini: „Das Zertifikat eignet sich für risikobewusste Investoren“. Foto: Börse Express

lexandra Baldessarini verrät mit Augenzwinkern: „Ein Jahr ist eine lange Zeit - zu lange für unseren Geschmack. Uns ist es sehr wichtig, für unsere Investoren und Geschäftspartner laufend attraktive Zertifikate mit unterschiedlichen Emittenten zur Verfügung zu stellen. Der Erfolg unserer Zertifikateplattform gibt uns recht. Natürlich freuen wir uns sehr über den aktuellen Sieg. Will man die Eckdaten des Zertifikats des Monats schnell zusammenfassen, dann lauten diese: „7,5 Prozent pro Jahr Fixkupon - Barriere bei 60 Prozent - zwei Jahre Laufzeit“. Wir schauen uns das ganze aber natürlich genauer an.

A

Der Fixkupon. Anleger erhalten an den Zinszahlungstagen im November 2015 und November 2016 eine Verzinsung in Höhe von 7,5 Prozent p.a. Die Verzinsung findet unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte ab. Natürlich hängen sie aber von der Zahlungsfähigkeit der Emittenten ab. Das ist in diesem Fall nicht die Volksbank sondern die DZ Bank AG Frankfurt. Die drei Aktien. Der Basiswert setzt sich aus drei AustroAktien zusammen. Es handelt sich um die Aktien von OMV, Raiffeisen Bank International und voestalpine. Am 10. November 2014 erfolgt die „Startwertfestlegung“. Es wird also geschaut, wo die Schlusskurse der drei Aktien an diesem Tag liegen. Nun kann man auch die Barrieren berechnen. Diese entsprechen 60 Prozent der drei festgestellten Startwerte. Die Barriere wird laufend beobachtet - und zwar im Zeitraum vom 11. November 2014 bis zum 7. November 2016. Wenn die Barriere während dieser gesamten Zeit hält, erhalten Anleger zum Laufzeitende den vollen Nominalbetrag zurück.

Wenn die Barriere fällt. Sollte mindestens eine der Barrieren hingegen verletzt werden, wird es für Anleger unangenehm. Dann partizipieren Anleger nämlich direkt an der Performance jener Aktie, die sich am schlechtesten entwickelt hat. Theoretisch wäre es möglich, dass zwar (mindestens) eine Barriere verletzt wird, zum Laufzeitende aber sämtliche Aktien oberhalb ihrer festgestellten Startwerte notieren. In diesem Fall erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag. An den Kurssteigerungen nehmen Anleger also trotz der Barriere-Verletzung nicht teil. Einfach und klar. Die Konkurrenz war im September sehr stark. Wir wollten wissen, warum die Volksbank sich durchsetzten konnte. „Die Einfachheit und Klarheit der Struktur und der Österreich-Bezug“, nennt Baldessarini als Gründe. „Österreichische Anleger haben nach wie vor eine besondere Affinität zu österreichischen Aktien, auch wenn die Performance des ATX den internationalen Indizes deutlich hinterherhinkt. Aber genau diese (positive) Performance ist beim 7,5% Österreich Performer nicht ausschlaggebend. Maßgeblich ist, dass die Barrieren nicht durchbrochen werden und hier wird die Underperformance der österreichischen Aktien sogar zu einem Vorteil, da niedrige Startwerte fixiert werden können.“ Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000DZ8TNS3. Die Laufzeit erstreckt sich vom 14. November 2014 bis zum 13. November 2016, also über zwei Jahre. Der Emissionspreis liegt bei 100 Prozent. Hinzu kommt ein Ausgabeaufschlag von 1,5 Prozent. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 10. November 2014. <


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CROSSOVER VON CHRISTA GRÜNBERG CHRISTA.GRUENBERG@BOERSE-EXPRESS.COM

EM-Special China: Fonds mit cleverem Value Investment-Ansatz (Teil 1) as Ende des beschleunigten Wirtschaftswachstums in China ist eine gute Nachricht”, das waren die auf den ersten Blick erstaunlichen Worte von Fabrice Jakob, Mitarbeiter von JK Capital und Manager der Fonds LFP JKC China Value und LFP JKC Asia Value. Der seit 19 Jahren in Hong Kong lebende Franzose glaubt, dass damit ein „reinigender Prozess” einhergeht, der vor allem Wirkung auf das rasante und viel zu starke Lohnwachstum zeigen wird. „Wenn Löhne jährlich zwischen 25 und 30 Prozent steigen, ist das nicht aufrecht zu erhalten, höchstens das Land möchte ein zweites Argentinien werden”, meint Jakob. Die Steigerungsraten sollten sich an das Wirtschaftswachstum von derzeit rund 7,5 Prozent annähern, ist Jakob überzeugt. Die Regierung in Peking versuche seit längerem, Maßnahmen zur stufenweisen Konjunkturabkühlung zu setzen - mit Bedachtnahme auf eine nicht hinaufschnellende Arbeitslosenrate. Auch das Kreditwachstum würde eingedämmt. Immerhin sind die Schuldenberge der heimischen Unternehmen in den vergangenen vier Jahren auf ein Niveau gestiegen, das - laut einem Bericht von Standard & Poor's - höher ist, als in jedem anderen Land der Welt. Gleichzeitig betreibe China ein sogenanntes „Micro-Managing” einzelner Branchen und fördere beispielsweise die Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus mit positivem Nachfrageschub in der Baubranche.

D

Die Reformierung des Bereichs der sogenannten „state owned enterprises” (SOE), also der staatlichen Unternehmen, sei, laut Jakob, ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung. SOE machten noch immer den größten Teil der meist kapitalisierungsgewichteten Benchmarks für China aus, beispielsweise des MSCI China. „In China gibt es die größten Banken der Welt, die größten Ölfirmen, die größten Mobiltelekom-Unternehmen. Und je größer ein Konzern ist, desto wahrscheinlicher ist sein SOE-Status.” Verglichen mit den anderen Emerging Markets sei der SOEAnteil an der Marktkapitalisierung mit über 70 Prozent in China am höchsten. „Nicht notwendiger Weise sind SOE aber die besser gemanagten Unternehmen, wie im übrigen überall auf der Welt”, was Jakob in der höheren Marktbewertung des privaten Sektors in China bestätigt sieht. Heute kämen allerdings bereits 75 Prozent des chinesischen BIPs und seines „Unseren China-Fonds Wachstums aus der können Investoren Privatwirtschaft. Diese revolutionäre Entwickzur Diversifikation lung der vergangenen nutzen.” Jahre würde aber in den konventionellen Benchmarks und daher auch in den meisten Fonds überhaupt nicht reflektiert. NEWS FÜR ANLEGER „Hingegen konzentriert sich unser Value Ansatz - aus einer Bottom-Up-Perspektive - auf private Unternehmen mit Track Record, Erfahrung und Weitere Fondsanalysen und der Kapazität, wesentlich höTrends finden Sie auf here Erträge zu erzielen als die www.foonds.com SOE. Und weil die Korrelation mit anderen China-Fonds gering ist oder nicht vorhanden, können Investoren unseren Fonds auch als Instrument zur Diversifikation nutzen.”, erklärt Jakob. (Teil 2 aus der Sicht von Fabrice Jakob: Die Fusion der Börsen Shanghai und Hong Kong als Katalysator)

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GASTBEITRAG SERIE TEIL 5

In Aktien investieren für Anfänger Michael Gredenberg*

redaktion@boerse-express.com

Teil 5 unserer Serie widmet sich der Discounted Cashflow-Methode. Anhand eines Beispiels mit den Zahlen des Apple-Konzerns wird erklärt wie diese - häufig angewandte Methodik fiunktioniert. eute stelle ich eine verbreitete und sehr ausführliche Möglichkeit der Unternehmensbewertung vor. Es geht um die sogenannte “discounted Cashflow” (DCF) Methode zur Berechnung des Unternehmenswertes. Ich habe den Artikel zwar in die Anfänger-Serie gestellt – es ist vielleicht doch nicht so einfach für einen Anfänger alles zu verstehen. Aber es ist eine schöne Methode, um festzustellen ob eine Marktbewertung aufgrund anderer Kennzahlen wie KGV, KBV, etc. realistisch ist – quasi eine zusätzliche Überprüfung die – zugegeben – relativ aufwendig ist. Aber es ist nicht ganz so kompliziert wie es auf den ersten Blick wirkt. Diese Methode geht von folgenden Annahmen aus: 1. Der freie Cashflow gibt die beste Aussage darüber, wie viel Geld einem Unternehmen tatsächlich zur Verfügung steht bzw. wie viel es tatsächlich Jahr für Jahr zur Verfügung hat z.B. für Dividendenausschüttungen. Abschreibungen z.B. verfälschen die Cash-Situation oft sehr stark. Hohe Investitionen die auf lange Zeit abgeschrieben werden natürlich ebenfalls. (Das Geld muss ja zum Zeitpunkt der Investition auf einmal aufgebracht werden – auch wenn es sich am Ergebnis nicht sofort, sondern erst im Laufe der Jahre durch die Abschreibung niederschlägt). Es ist außerdem extrem schwierig den Cashflow mit Bilanztricks zu manipulieren, da die meisten Bilanztricks sich über Aufwertungen, etc. abspielen, die bei der Cashflow-Berechnung herausgerechnet werden. Den Cashflow berechnet man also indem man aus dem Ergebnis alle nicht-cash-wirksamen Posten herausrechnet: EGT (Netto-Ergebnis) + Abschreibungen bzw. minus Aufwertungen + Erhöhung bzw . minus Rückgang bei Rückstellungen − Erträge/+ Verluste aus Anlagenabgang + Verminderung der Forderungen bzw. minus Erhöhung + Erhöhung der Verbindlichkeiten bzw. minus Verminderung = Operativer Cashflow + Umsatz aus Verkauf von Anlagen (Investitionen) − neu angeschaffte Anlagen (Desinvestitionen) = Free Cashflow

H

The show must go on - Apple CEO Tim Cook mit der irischen Band U2. Foto: APA/EPA/MONICA DAVEY

Man muß das allerdings nicht unbedingt selbst ausrechnen - laut US-GAAP und IFRS sind die Unternehmen sowieso verpflichtet in ihrem Geschäftsbericht auch eine CashflowRechnung zu veröffentlichen. Diverse Finanz-Websites bieten diese Cashflow-Rechnungen online. Wichtig ist, daß man versteht wie der Cashflow zustande kommt. 2. Der Markt erwartet einen bestimmten Ertrag, abhängig vom Risiko. Es erscheint logisch, daß man sich für ein höheres Risiko auch einen höheren Ertrag erwarten kann. So geht die Portfoliotheorie mit dem CAPM (Capital Asset Pricing Model) davon aus, daß sich die Ertragserwartungen des Marktes durch die Volatilität (Schwankungsbreite) der Aktienkurse berechnen lässt. (Die Methode hier genau vorzustellen sprengt diesen Artikel – darüber muss ich einmal einen eigenen Beitrag schreiben.) Nur soviel als Beispiel: Der – aufgrund der Volatilität berechnete – erwartete Marktertrag für den US-Aktienmarkt ist derzeit etwa 9,61%. 3. Das Risiko unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. Der Beta-Faktor gibt das Risiko-Verhältnis zum Gesamtmarkt an. Gemessen am erwarteten Gesamtmarktertrag hat also jedes Unternehmen einen Risikofaktor (“Beta” genannt) Dieses Beta gibt an, wie stark das Risiko eines einzelnen Unternehmens gemessen am Gesamtmarkt ist. Der Gesamtmarkt (also z.B. der US-Aktienmarkt) hat also ein Beta von 1. Ist das Beta eines Unternehmens größer als 1 so wird eine Investition in dieses Unternehmen vom Markt als riskanter eingeschätzt, als eine Investition in den Gesamt-


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GASTBEITRAG markt. Damit steigen auch die Ertragserwartungen um diesen Faktor. Umgekehrt verhält es sich bei einem Beta weniger als 1, bei dem das Risiko geringer gesehen wird als beim Gesamtmarkt. Das Beta errechnet sich ebenfalls aus der Volatilität einer Aktie gemessen am Gesamtmarkt. Die Portfoliotheorie setzt also Volatilität mit Risiko gleich. (Details über Sinn und Unsinn dieser Methode werde ich ebenfalls in einem Beitrag über dieses Thema diskutieren.) Der erwartete Ertrag eines Unternehmens, gleichzusetzen mit den Eigenkapitalkosten, errechnet sich also in dem man den erwarteten Gesamtertrag mit dem Beta multipliziert: Eigenkapitalkosten = erwarteter Marktertrag * Beta 4. Die zukünftigen Cashflows eines Unternehmens werden um den erwarteten Ertrag abgezinst und aufsummiert. Wie schon öfters erwähnt ist ein Geldfluß in der Zukunft natürlich weniger wert als einer heute. Beispiel: Der erwartete Ertrag einer Investition ist 5%. Wenn man heute 1000 Euro hat, könnte man die also zu 5% anlegen und hätte in einem Jahr 1050 Euro. Bekommt man aber die 1000 Euro erst in einem Jahr, so sind sie heute natürlich weniger wert. Um herauszufinden wie viel diese 1000 Euro, die man in einem Jahr bekommt, heute wert sind, muss man ihren Barwert berechnen. Der Barwert sagt aus, wie viel man heute zu einem bestimmten Zinssatz anlegen müsste um einen bekannten Betrag in der Zukunft zu erhalten. In unserem Beispiel möchten wir also wissen, wieviel wir für 5% anlegen müssen um 1000 Euro in einem Jahr zu erhalten. Dann haben wir den Barwert von 1000 Euro “in einem Jahr” bei 5% Abzinsung. Um ihn zu ermitteln dividieren wir einfach die 1000 durch 1,05 (1 + Prozent/100) und erhalten 952,38. Die Formel für den Barwert lautet also: Barwert = Endkapital / (1 + Verzinsung/100) ^ Anzahl Jahre (Das “^” steht für das potenzieren, also mit sich selbst multiplizieren so oft wie die Anzahl der Jahre in Zukunft ausmacht.) Wenn man nun also Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Cashflows anstellt, kann man diese für mehrere Jahre ausrechnen und einzeln den Barwert ermitteln. Die Summe dieser Barwerte ist dann der erste Teil des Unternehmenswertes nach der DCF-Methode. 5. Die über die Vorschauperiode hinausgehenden Cashflows werden im Residualwert zusammengefasst.

Da man nicht in alle Zukunft Cashflows planen kann, muss man ab einem bestimmten Zeitpunkt stetige Cashflows in alle Zukunft annehmen. Der Barwert dieser Cashflows heißt “Residualwert“. Ein Beispiel zur Erläuterung. Wir haben z.B. für 10 Jahre die Cashflows geplant und die Barwerte für die nächsten 10 Jahre berechnet und aufaddiert. Im elften Jahr nehmen wir einen stetigen Cashflow von 1000,- Euro pro Jahr an. Wieviel ist dieser Cashflow heute wert, wenn wir von einer Verzinsung von 5% ausgehen? Wieviel Geld müsste man heute zu einem Zinssatz von 5% anlegen, damit man in 10 Jahren jedes Jahr 1000 Euro ausgezahlt bekommt – bis in alle Ewigkeit? Dazu müssen wir zuerst einmal ausrechnen wieviel Geld wir HEUTE anlegen müssen, damit wir Jahr für Jahr 1000 Euro Zinsen bekommen bei einem Zinssatz von 5%. Das ist relativ einfach: Cashflow / (Zinssatz / 100) In unserem Beispiel also 1000 / ( 5 /100) = 1000 / 0,05 = 20.000 Wenn man also heute EUR 20.000 zu 5% anlegt, bekommt man Jahr für Jahr 1000 Euro Zinsen ausbezahlt. Jetzt müssen wir nur noch den Barwert dieser 20.000 Euro am Ende der Vorschauperiode (z.B. in 10 Jahren) ausrechnen und haben den Residualwert – also wieviel müssen wir heute anlegen um bei 5% in 10 Jahren EUR 20.000 zu haben. Die Formel kennen wir schon: Barwert = 20.000 / (1 + 5/100) ^ 10 = 12.278,27 6. Der Unternehmenswert nach DCF = Summe der Barwerte der Vorschauperiode + Residualwert. So einfach ist das also. Klingt auf den ersten Blick kompliziert, ist aber bei genauer Betrachtung sehr einfach. 7. Es gibt zwei Methoden diese Berechnung durchzuführen. Entweder man bezieht das Fremdkapital eines Unternehmens mit ein und berechnet den gesamten Unternehmenswert inkl. Fremdkapital – das nennt man “Entity-Approach” – oder man berechnet nur den Wert des Eigenkapitals, dafür muss man vom Cashflow noch die Fremdkapitalkosten (Zinsen für Fremdkapital) abziehen. Dieses Verfahren nennt man “Equity-Approach“. Da eine Aktie einen Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens repräsentiert, verwende ich vor allem diese Methode. Und nun ein Beispiel: Ich habe als Beispiel Apple verwendet. Werfen wir zuerst einmal einen Blick auf die

Tabelle 1: Free Cashflow von Apple (in Mio. US-Dollar) 2013

2012

46.098,90

2015

45.581,59

45.501,00

42.561,00

33.269,00

16.590,00

9.015,00

8.505,00

4.735,00

1.563,00

CF + Kapitalkosten

N/A

N/A

45.601,43

42.561,00

33.269,00

16.590,00

9.015,00

8.505,00

4.735,00

1.563,00

Kapitalkosten

N/A

N/A

100,43

0

0

0

0

0

0

1,13%

0,18%

6,91%

27,93%

100,53

84,03%

6,00%

79,62%

202,94%

Free Cashflow

Zuwachs

2014

2011

2010

2009

2008

2007

2006

Quelle: Bloomberg


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GASTBEITRAG Cashflows der Jahre 2006 – 2013 sowie die von Analysten (laut Bloomberg) geschätzten Jahre 2014 und 2015. Uns interessiert nur der Free Cashflow, da wir den EquityApproach rechnen möchten. Der CF + Kapitalkosten wäre notwendig für den Entity-Approach. Interessant sind die Zuwachsraten – aufgrund derer müssen wir Schätzungen für die Zukunft abgeben. Man erkennt ein deutliches Wachstum bis 2013 – ab dann wird von Analysten eine Abflachung erwartet (siehe Tabelle 1 vorhergehende Seite). (Die kennen Apple wohl nicht ;-)). Aber gehen wir einmal davon aus, dass sie recht haben und das Wachstum ab 2014 nur noch 1% pro Jahr betragen wird. Was wir nun noch benötigen für die Berechnung der Barwerte sind die Eigenkapitalkosten die sich wie in Punkt 3 erwähnt aus dem erwarteten Marktertrag (in den USA sind das derzeit 9,61%) multipliziert mit dem Beta von Apple (das ist derzeit 0,91). Wir erhalten Eigenkapitalkosten von 8,98% – das ist auch gleichzeitig der Zinssatz mit dem wir alle Cashflows “diskontieren” werden. Wir kommen also unter der Annahme eines Cashflow-Zuwachses von 1% p.a. zur unten in Tabelle 2 stehenden Berechnung. Man sieht hier die geplanten Cashflows der nächsten 10 Jahre, sowie deren Barwert. Ich bin noch den Umweg des Abzinsungsfaktors gegangen, wo ich einfach den Barwert von 1 US-Dollar ausgerechnet habe und dann den Plan-Cashflow damit multipliziert habe. Dazu addieren wir noch den Residualwert, den wir aus dem Cashflow von 2024 errechnen – wie in Punkt 5 erwähnt. Summe Barwerte

352.740,91

Residualwert

237.042,38

Unternehmenswert

589.783,28

Marktkapitalisierung

610.762,40

Wir erhalten also einen Unternehmenswert von 589.783 Millionen US-Dollar, der einer derzeitigen Bewertung (Marktkapitalisierung) von 610.762,43 Mio. Dollar gegenübersteht. Hier sieht man, dass die Erwartungen des Marktes ganz in der Nähe des Ergebnisses unserer Rechnung liegen (nur etwa 3,4% darüber), d.h. der Markt erwartet bei Apple ein ähnliches Wachstum wie die Analysten (1% p.a. beim Cashflow). Sollte z.B. die Apple Watch einschlagen

Bis 2013 verzeichnete der Apple-Konzern ein deutliches Wachstum beim Cashflow. Foto: APA/dpa

könnte Apple da noch positiv überraschen – aber das ist nicht Thema dieses Artikels. Ich möchte jedenfalls in Zukunft öfters auf diese Methode zurückgreifen beim Bewerten von Unternehmen, da es eine zusätzliche Absicherung ist, die wichtig ist damit man von seinen Investitionen auch überzeugt ist.

INFO ÜBER DEN AUTOR Michael Gredenberg hat gemeinsam mit seinem Partner Peter Augustin den 1996 gegründeten Service-Provider „Inode“ zum zweitgrößten Anbieter von Breitband-Internet in Österreich geführt. Nach dem Verkauf an UPC (2006) sammelte er seine ersten Erfahrungen am Finanzmarkt bei der Veranlagung des Verkaufserlöses. Durch die Finanzkrise erkannte er, dass man sein Vermögen niemals anderen Leuten anvertrauen soll ohne sich selbst damit zu beschäfti-

gen und die Dinge zu verstehen. Er bekennt freimütig, dass auch er jene typischen Fehler gemacht hat, die einem passieren wenn man plötzlich größere Geldsummen veranlagen muss. In der Serie “In Aktien investieren für Anfänger” schildert Michael Gredenberg seine persönliche Sicht der Dinge. Seit kurzem betreibt Michael Gredenberg einen Finanzblog, den sie hier abrufen können: financeblog.at

Tabelle 2: Apple - Ermittlung des Barwertes (in Mio. US-Dollar) DCF-Rechnung

2014

Plan-Cashflow

45.581,59

46.037,41

1,00%

1,00%

1,00

Barwert Cashflow 45.581,59

geplanter Zuwachs Abzinsungsfaktor

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

2014

46.497,78

46.962,76

47.432,39

47.906,71

48.385,78

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49’851.91

50’350.43

1,00%

1,00%

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1,00%

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0,92

0,84

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42.242,00

39.147,09

36.278,93

33.620,92

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21.298,04


FREITAG, 10. OKTOBER 2014 BÖRSE EXPRESS

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BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Bayer-Memory ExpressZertifikat mit 5,2 Prozent Zinsen it einem Kursgewinn von immer noch 25 Prozent zählte die Bayer-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten zu den DAX-Werten mit der besten Wertentwicklung. Seit dem Ende September 2014 gebildeten Allzeithoch im Bereich von 114 Euro geriet der Kurs der Bayer-Aktie im Zuge der allgemeinen Korrektur an den Märkten deutlich unter Druck. Wer sich den nach wie vor positiven Expertenkommentaren über den zukünftigen Kursverlauf der Bayer-Aktie anschließt und mit - im Gegensatz zur Direktveranlagung reduziertem Risiko Renditechancen von jährlich 5,2 Prozent wahrnehmen möchte, könnte ein Investment in das aktuell zur Zeichnung angebotenen BNP-Memory ExpressZertifikat auf die Bayer-Aktie in Erwägung ziehen.

M

5,20% Zinsen, 35% Sicherheitspuffer. Der am 10.Oktober 204 ermittelte Schlusskurs der Bayer-Aktie wird als Startkurs für das Memory Express-Zertifikat fixiert. Bei 65 Prozent des Startkurses wird sich die Barriere befinden. Notiert die Bayer-Aktie am ersten Bewertungstag (12. Oktober 2015) auf oder oberhalb des Startkurses, wird das Zertifikat einige Tage danach mit dem Nennwert von 100 Prozent plus einer Zinszahlung in Höhe von 5,2 Prozent zurückbezahlt. Wenn, dann, sonst ... Befindet sich der Aktienkurs an diesem Tag unterhalb des Startkurses, aber oberhalb der Barriere von 65 Prozent des Startkurses, wird nur der 5,2-prozentige Zinskupon ausbezahlt und die Laufzeit des Zertifikates verlängert sich zumindest um ein weiteres Laufzeitjahr, nach dem die gleiche Vorgangsweise wie am ersten Bewertungstag angewendet wird. Die Barriere. Wenn die Bayer-Aktie an einem der Bewer-

BElogs

Die Bayer-Aktie entscheidet sowohl über die Laufzeit als auch über die Kuponzahlungen. Foto: Bloomberg

tungstage unterhalb der Barriere notiert, entfällt die Zinszahlung für das vorangegangene Laufzeitjahr. Allerdings wird die Zinszahlung nachbezahlt, wenn der Aktienkurs an einem der nachfolgenden Bewertungstage wieder oberhalb der Barriere liegt. Läuft das Zertifikat bis zum finalen Bewertungstag (18. Oktober 2019), wird es mit dem Nennwert und den ausstehenden Zinszahlungen getilgt, wenn die Aktie oberhalb der Barriere notiert. Befindet sich die Bayer-Aktie an diesem Tag mit mehr als 35 Prozent im Vergleich zum Startwert im Minus, erhalten Anleger anstelle eines Geldbetrages eine am 10.Oktober 2014 festgelegte Anzahl von Bayer-Aktien geliefert. Nur noch heute in der Zeichnung. Das BNP-Memory Express-Zertifikat auf die Bayer-Aktie, maximale Laufzeit bis 25. Oktober 2019, ISIN: DE000PA7G9W4, kann noch bis 10. Oktober 2014 in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100 Prozent plus ein Prozent Ausgabeaufschlag gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Der Mehrwert dieses Memory Express-Zertifikates auf die Bayer-Aktie im Vergleich zu einem direkten Aktieninvestment besteht darin, dass das Zertifikat bei einem bis zu 35-prozentigen Kursrückgang der Aktie eine Bruttojahresrendite von 5,20 Prozent abwerfen wird. Allerdings verzichten Zertifikateanleger auf Dividenden und unlimitiertes Gewinnpotenzial. <

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FREITAG, 10. OKTOBER 2014

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beigestellt (3), dpa

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BÖRSE EXPRESS

KALENDER / MEINUNG Uhrzeit

Event

Freitag, 10. Oktober

SPORTSTUFF

Konsens

Zuletzt

VON PETER ALTMANN STV. CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Marc Janko polarisiert na und? a, Marc Janko hat zuletzt das eine oder andere schlechte Länderspiel abgeliefert – Schweden zum Beispiel, auch Island. Und ja, Marc Janko ist trotzdem neben Elfmeter-Vollstrecker David Alaba der verlässlichste Torschütze im Nationalteam. Das geht beides Hand in Hand. Die beiden angeführten schwächeren Auftritte sind durchaus erklärbar. Gegen Island litt er am Ende seines missglückten Trabzonspor-Engagements unter fehlender Spielpraxis, gegen Schweden stand er bei seinem Neo-Arbeitgeber FC Sydney erst am Anfang der Vorbereitung. Soll heißen: Der Niederösterreicher war in beiden Matches nicht auf jenem Fitnesslevel, das er für sein Spiel braucht. Trotzdem musste der Stürmer spielen, womit wir bei der Grundproblematik wären: Es gibt im Angriff schlichtweg keine geeignete Alternative, die nachhaltig bewiesen hat, dass sie auf diesem Level mithalten kann.

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Tatsächlich

Das wiederum kann man nur schwer Janko zum Vorwurf machen. Dennoch polarisiert der 31-Jährige wie kaum ein anderer im ÖFB-Team. Zumindest ein Hauch an Zweifel schwingt in der Öffentlichkeit bei dieser Personalie stets mit. Selten hat man den 1,96-Meter-Riesen so deprimiert gesehen wie nach dem Schlusspfiff in Chisinau. Seine Rote Karte ließ von der üblichen guten Laune eines Matchwinners nichts mehr übrig. Vielleicht hatte das Gastspiel in Moldawien in Bezug auf Janko jedoch auf längere Sicht auch etwas Gutes. Immerhin hat er bewiesen, dass er Reisestrapazen aus Australien und Länderspiel-Tore unter einen Hut bringen kann. Zumindest unter diese Thematik sollte man vorerst einen Schlussstrich ziehen können. Und ja, natürlich wäre es das Idealszenario, wenn Österreich ein international anerkannter Top-Stürmer zur Verfügung stünde. Tut er aber nicht. Vielleicht wäre es daher angebracht, so lange es nicht einmal eine verlässliche Alternativlösung zu Janko gibt, das Grundvertrauen in seine Person ein wenig zu erhöhen. Die Frage nach seiner Nachfolge wird uns ob seines routinierten Alters ohnehin noch früh genug beschäftigen… <


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BÖRSE EXPRESS

BE INVESTOR LETTER Tiefer geht’s (n)immer nallrot präsentieren sich heute die Aktienmärkte, wieder einmal. Der ATX sieht erstmals seit ziemlich genau zwei Jahren die Marke von 2100 Punkten von unten; der DAX - vor noch gar nicht so langer Zeit bei über 10.000 Punkten - ist darauf und dran, ein neues Jahrestief aufzustellen, bei 8903,5 Punkten wäre es soweit. Womit Charttechniker dann 8500 Punkte als bestes aller Szenarien ausrufen, 8000 Punkte bis Jahresende aber für wahrscheinlicher halten. Und wen könnte es wundern? Denn es sind nicht nur die geopolitischen Krisenherde, denen wir im Westen wie eigentlich immer ziemlich hilflos gegenüber stehen. Kobane? Wir Europäer erinnern uns vielleicht noch an Sarajevo. Nicht an das des Jahres 1914, sondern das der frühen 1990er, als wir einer Stadt und ihren Bewohnern zu Hilfe eilten, als es eigentlich nichts mehr zu helfen gab. Ethnische Säuberungen gab es damals wie auch heute. Eigentlich unvereinbar mit einem christlichen Weltbild, das wir uns so gern auf die Fahnen heften. Diese Fahnen aber immer auf Halbmast lassen. Doch zurück zur Börse. Denn es ist eben nicht nur die Unsicherheit über künftige Landkarten und Besitzverhältnisse an Rohstoffen, wie etwa Öl. Wahrscheinlich würden wir im Westen ohnehin ganz anders vorgehen, wenn wir die kurdisch/irakisch/syrischen Ölfelder dringend bräuchten. Brauchen wir aber nicht. Haben wir doch Schieferöl als neuen Heilsbringer, der uns von den islamisch dominierten klassischen Lieferländern unabhängiger macht, wenn auch auf Kosten der eigenen Umwelt - sollen sie sich also doch die Köpfe einschlagen, wen juckt’s? Doch wer die letzten Konjunkturdaten aus Deutschland verfolgte, hat wohl mittlerweile eine glasklare Vorstellung von der künftigen Gewinnentwicklung der dortigen

K

VON ROBERT GILLINGER ROBERT.GILLINGER@BOERSE-EXPRESS.COM

Unternehmen: Und diese ist abwärts gerichtet. In Summe aller Unternehmen ist es eben nicht möglich, sich gegen den allgemeinen Lauf der Konjunktur zu entwickeln jedes Kostensenkungspotenzial ist irgendwann einmal ausgeschöpft. Und diese Entwicklung wird einfach derzeit gespielt - die Börse handelt ja bekanntlich Zukunft. Womit wir aber auch schon beim Faktor Hoffnung sind. Miese Konjunkturdaten sind bereits Realität, und somit eingepreist. Die sich eintrü„Wer Aktie als benden Gewinnaussichten sind folglich für den Markt Anlage und auch keine wirkliche Neuignicht als kurzkeit mehr, also bereits zum fristiges Speku- größten Teil eingepreist. Jetzt fehlt nur noch der Stempel lationsobjekt darauf - die entsprechende sieht, wird á la Zahlenveröffentlichung. Dann longue damit kann wieder eine neue Zunicht schlecht kunft gehandelt werden, von der aber noch niemand weiß, fahren.“ wie diese aussieht. Fest steht nur eines. Egal wie diese Zukunft aussieht, der Weg des ersparten Geldes in den Anleihenmarkt ist keine wirkliche Alternative - in diesem liegen per Vorsorge-Produkten (bis hin zu den staatlichen Pensionstöpfen) bereits genug unserer Gelder. Wer das ‘Risiko’ scheut, kann sich ja einmal an strukturierten Produkten versuchen. Wie, das handeln wir in einer dreiteiligen Serie ab. Aber auch das Direktinvestment wird á la longue seinen Reiz entfalten. Bis es soweit ist, trösten notfalls Dividendenrenditen von im Schnitt rund drei Prozent etwa im ATX oder DAX. Natürlich kann es an den Börsen immer noch ein Stückerl tiefer gehen. Wer Aktie aber als Anlage und nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt sieht, wird á la longue damit nicht schlecht fahren. Darum heißt es auch be INVESTOR und nicht be Spekulant ...<

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FREITAG, 10. OKTOBER 2014

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INTERVIEW MARKUS SCHULLER

.. von Angst und Gier getrieben“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Markus Schuller, Managing Director bei Panthera Solutions, berichtet im Rahmen eines Seminars der Wiener Börse Akademie über Multi Asset- und Risk Management der dritten Generation. Dabei werden die Ansätze der Behavioral-Finance-Forschung in der Portfolio-Gestaltung inkludiert. BÖRSE EXPRESS: Multi Asset- und Risk Management der dritten Generation? – Harry Markowitz erhielt für seine Portfolio-Theorie den Nobelpreis … MARKUS SCHULLER: Harry Markowitz legte die Grundlage für eine Reihe von Ein-Perioden-, Ein-Faktoren-Modellen, die als erste Generation der Asset Allokation zusammengefasst werden können. Sein Mittelwert-Varianz-Optimizer repräsentierte vor rund 60 Jahren einen großen Fortschritt im Verständnis von Risiko und Return. Dieses Modell ist aber auf ein statisches Umfeld hin optimiert – als ob ein aktuelles Umfeld für die Ewigkeit gelten würde. Die Basisannahmen wurden frühzeitig falsifiziert und stellten sich in der Praxis auch zunehmend als realitätsfern heraus. So kommen Tail-Risks in diesen Modellen nicht vor. In der zweiten Generation ver„Bevor ich suchte man die Schwächen der jemanden mein ersten durch flexiblere MehrPerioden-, Mehr-FaktorenGeld gebe, der Modelle zu kompensieren, hielt nicht bereit ist aber an den Basisannahmen die letzte Meile weitgehend fest. Charakteristisch für die zweite Generation zu gehen, ist die Hinzunahme alternativer investiere ich Assetklassen - etwa Hedgefonds lieber in ein – um den Diversifikationseffekt passives zu erhöhen. Dabei wurde aber einfach auf dem Basismodell Produkt.“ aufgebaut, weiter wird Risiko vor allem über volatilitätsbasierte Indikatoren definiert. Rasch zeigte die Empirie, dass man sich damit dem Trend steigender Korrelationen zwischen Assetklassen und Märkten nicht entziehen wird können. Und was ist jetzt die 3. Generation? Man könnte sie als angewandte Behavioral Finance Forschung zusammenfassen. Die Empirie zeigt, wie realitätsfern

Markus Schuller

Foto: beigestellt

die Annahme eines homo oeconomicus ist – der Mensch ist kein Nutzenoptimierer, dementsprechend nicht vollständig rational – sondern als Zufriedenheitsmaximierer von Angst und Gier getrieben. Risiko wird mit dem Substituieren des Menschenbildes neu definiert – ist nicht mehr nur volatilitätsbasierend, sondern ein Set an qualitativen und quantitativen Risikofaktoren, deren Diversifikation die Wahrscheinlichkeit auf Robustheit in einem Portfolio erhöht. Der Markt ist also für Sie nicht effizient? Welche Rollen spielen dabei aber die Markteingriffe der Notenbanken – damit kann Markowitz wohl eher nicht so richtig funktionieren? Strikt nach Markowitz werden Erwartungswert und Standardabweichung der historischen Zeitreihe eines Wertpapieres entnommen, von welchen Faktoren dieses auch immer beeinflusst war. In den letzten fünf Jahren konnte ein Investor mit einem klassischen 60/40 Aktien-Anleihen Portfolio – als geläufige Umsetzung einer Mittelwert-VarianzOptimierung – am Markt reüssieren. Begründet mit den Interventionen der Notenbanken und ihren zumeist indirekten Auswirkungen auf die Bepreisung von Aktien und Anleihen. Das gilt selbstverständlich nicht zwingend für die Zukunft, Tail-Risiken würden man damit ignorieren – das Einpreisen politischer Risiken spielt derzeit in den Portfolios kaum eine Rolle. Wir sind alle noch nach der Modernen Portfoliotheorie sozialisiert – sie wurde und wird an den Universitäten als Basisbaustein in der Asset Allocation gelehrt; das kennt man,


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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW da fühlt man sich wohl – und bleibt in vielen Fällen stecken. Der Markt strebt nach Effizienz, ist aber nicht effizient gemäß Effizienzmarkthypothese. Dafür schlummert zu viel Tier in uns. Eine der Konsequenzen daraus ist, dass es durchaus immer wieder Alpha-Opportunitäten gibt. Sie erwähnten zuvor qualitative Risikofaktoren. Zum Beispiel? Das beginnt bei weltwirtschaftlichen und geht hin bis zu produktspezifischen Risikofaktoren. Es klingt vielleicht eigenartig, aber für den Anlageerfolg ist auch mitentscheidend, wie sich der Fondsmanager gerade fühlt, wie es ihm geht. Das will ich wissen. Anspruch eines professionellen Investors muss sein, die Risiken pro-aktiv zu managen, nicht erst dann, wenn sie bereits schlagend geworden sind. Und da reicht es nicht, einzig die Asset Klassen nach quantitativen Labels zu managen. Eine Beziehung zum Fondsmanager ist unerlässlich. Das klingt natürlich recht gut. Aber worin, und da meine ich jetzt nicht die Produktseite, investiert man da dann? Konkret geht es darum, dass anstatt nach Assetklassen ein Portfolio mit passiven Produkten, oder durch aktiv gemanagte Produkte mit asymmetrischem Risikoprofil besetzt wird, um das diskretionär gewählte Set an quantitativen und qualitativen Risikofaktoren pro-aktiv zu managen. Denn Behavioral Finance und Economics-Erkenntnisse zeigen, dass unsere kognitiven Dissonanzen als Individuum und in Gruppen auch via qualitativer Faktoren Berücksichtigung finden müssen im Domestizieren unserer ,Animal Spirits‘, also ein In-Zaum-Halten von Emotionen durch lebbare, regelbasierte Prozesse. Folgt man den Prämissen der dritten Generation, wird die Unterscheidung zwischen SAA und TAA in diesem Set-up aufgelöst, weil sich der Market-Timing-Aspekt in der Antizipation von Marktbewegungen oder volkswirtschaftlichen Umkehrpunkten nicht bewährt hat. Ein stabilerer Ausgangspunkt in der Portfoliokonstruktion wäre die Abbildung von globalen Transformationsprozessen, umgangssprachlich auch Megatrends genannt.

ziehung aufbaut, ihn und sein Tun versteht. Das ist viel Kleinarbeit und natürlich will der Fondsmanager nicht alles erzählen. Aber bevor ich jemanden mein Geld gebe, der nicht bereit ist die letzte Meile zu gehen, investiere ich lieber in ein passives Produkt. Wir suchen jene Fondsmanager, die in vordefinierten Nischen ihren aktiven Spielraum und die damit verbundenen Freiheitsgrade beim Ausschöpfen der Risikoprämien bestmöglich nutzen. Dazu gehört auch, dass diese Manager team- und stilkonsistent sind. Diese Art der Asset Allokation kommt am Markt an? Im Verlauf der letzten 25 Jahren formierte sich in der Finanzwirtschaft langsam aber stetig die Verschiebung in den Basisannahmen der Asset Allocation hin zur dritten Generation. Sie ist kein Modetrend. Wir analysierten sie eingehend und extrahierten rund 100 Allokationsprämissen der dritten Generation, die als Basis unserer Beratungsleistung dienen. Zu Beginn war unser Tun mit sehr viel Erklärungsarbeit verbunden. Nicht zuletzt aufgrund der positiven praktischen Erfahrungen von großen institutionellen Investoren, versuchen nun zunehmend auch Privatbanken, Regionalbanken und Family Offices von diesen Erkenntnissen zu profitieren. Was bedeutet die möglichste Ausschaltung des, ich sage jetzt einfach einmal behavioral-Risikos, für die Performance? Es klingt nach weiterer Glättung … Im Aufwärtstrend ist man deutlich weniger dabei. Es hat sich aber auch gezeigt, dass so ein Portfolio deutlich robuster ist, wenn es nach unten geht. Wir können hier von echter Diversifikation und nicht von Scheindiversifikation sprechen. Und was heißt das dann für die Renditeerwartung? Ein klassischer langfristiger Megatrend schafft ein nominelles realwirtschaftliches Wachstum von von fünf bis sieben Prozent per annum. Bleiben dem Investor nach der Portierung ins Portfolio inklusive Abzug aller Kosten, Steuern und Inflation 2-Prozent-Plus als Nettorendite, hat man seinen Job gut erledigt. Das klingt jetzt nicht nach besonders viel … Institutionelle Investoren definieren richtigerweise Kapitalerhalt als Ziel – und das möglichst volatilitätsarm.

Solche Megatrends sind …? Es gibt ausreichend realwirtschaftliche Transformationsprozesse in einer globalisierten Weltwirtschaft, deren Existenz mehrere Wirtschaftszyklen anhält und via Finanzprodukten abbildbar ist. Gängige Beispiele wären Urbanisierungsprozesse oder die Konvergenzbewegung im Konsumverhalten von Menschen in Emerging und Frontier Markets.

ZUM UNTERNEHMEN

Urbanisierung an sich kann ich etwa über Fonds auch spielen – wo kommt jetzt die 3. Generation ins Spiel? Es bleibt dem Anleger nicht erspart, dass er Kontakt mit dem Fondsmanager aufnimmt, mit ihm so etwas wie eine Be-

Panthera Solutions mit Sitz in Monaco berät Institutionelle Investoren auf Basis einer inhouse-entwickelten Strategic Asset Allocation (SAA) Methode.

Ihr Seminar richtet sich vor allen an welche Zielgruppe? Professionelle Finanzmarktteilnehmer wie Vermögensverwalter, Pensionskassen, Stiftungen, Private Banker, Family Offices, Portfoliomanager in Banken etc. < Diese bildet stabile Megatrends im Multi-Asset Format unter Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Trend & Allokationsforschung ab.


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AKTIEN Berichtssaison Bescheidenere Aussichten und Möglichkeiten

Sorgen Sie vor! Foto: Alcoa Europe

Mit das gute Ergebnis von Alcoa lässt die Börsen heute steigen. Der US-AluminiumKonzern eröffnet traditionell die internationale Berichtssaison. Dies war gestern nach Börseschluss der Fall, es gab die Q3-Zahlen. Dabei profitierte der Konzern von höheren Aluminiumpreisen, aber auch den fortgesetzten Restrukturierungsaufwendungen/Kostensenkungsprogrammen. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum von 5,8 auf 6,2 Mrd. Dollar. Ohne diese Sonderposten - etwa durch Werksschließungen - fiel im Q3 ein Gewinn von 370 Mio. Dollar an, 31 Cent je Aktie, wie der vom früheren Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Konzern mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 22,7 Cent je Aktie beim Gewinn und Erlösen in Höhe von 5,85 Mrd. Dollar gerechnet. Die Alcoa-Aktie legte nachbörslich zwei Prozent zu. Alcoa ist aber natürlich nur das erste Aushängeschild für die Berichtssaison. In Summe haben bereits 25 der 500 S&P-Unternehmen ihre Q3-Ergebnisse veröffentlicht. Summa summarum liegen wir derzeit bei einem aktiengewichteten Gewinnplus von 9,5 Prozent, was deutlich über der Prognose von 4,9 Prozent für die gesamte

Q3-Berichtssaison liegt. Bei diesen 4,9 Prozent zeigte sich aber wieder das in den USA so gern praktizierte Bild: Schraube die Erwartungen im Vorfeld nach unten, dann fällt es nachher leichter positiv zu überraschen, auch wenn es eigentlich gar keine ist: Ende des Q2 waren Analysten jedenfalls noch felsenfest davon überzeugt, dass wir im Q3 eine Gewinnsteigerung von 7,8 Prozent sehen werden; Ende des Q1 lag dieser Wert bei 9,0 Prozent - und ins Jahr gingen wir mit der Erwartungshaltung von 10,2 Prozent. Eines hat sich gegenüber früherer Quartale aber geändert: Das durchschnittliche Umsatzwachstum im Q3 wird von Analystenseite mit derzeit 4,14 Prozent veranschlagt - dieser Gap zum Ertragsplus war zuletzt größer. Heißt aber wohl auch, dass die Zeit der großen Restrukturierungen und Kostensenkungsprogramme schön langsam ausläuft - irgendwann hat sich halt jeder das günstigere Zinsniveau zur Refinanzierung gesichert. Vielleicht auch deshalb gab es ein deutliches Anspringen der Mergertätigkeit - auf der Suche, sich neue Kostensenkungspotenziale zu erschließen. >gill/ag<

Berufsunfähigkeit kann jeden WUHɆHQ


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KENNZAHLEN ANALYSE DAS MATCH

AT&S führt teurere KCE im Kennzahlen-Duell vor Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Verkehrte Welt: In punkto Umsatz kann die in Wien notierte AT&S den thailändischen Leiterplattenproduzenten KC Electronics deutlich abhängen. Bei der Marktkapitalisierung sind die Thailänder aber der “Riese”. er Markt ist “zerspragelt”, so viel ist klar. Und in diesem Markt ist AT&S mittlerweile zu ansehnlicher Größe herangereift. Zu einer Größe, die das in Leoben ansässige Unternehmen mittlerweile zu Europas größtem Leiterplattenhersteller macht. Eine durchaus ansehnliche Karriere des einstigen Staatsunternehmens, das im Zuge seiner Privatisierung 1994 aus der ÖIAG herausgelöst wurde. Laut Bloomberg-Datenbank gehört, die in Bangkok notierte KC Electronics (KCE) zu den größten AT&S-Mitbewerbern. Was die aktuelle Marktkapitalisierung betrifft hat das thailändische Unternehmen seinen österreichischen Konkurrenten bei KC Electronics (Thailand) weitem überflügelt. Derzeit Kennzahl (kursive nur zur Info nicht bewertet) 2013 bringt es KCE auf ISIN TH0122B10Z05 eine MarktkapiKurs in Baht 40,00 talisierung von Dividende 2013 in Baht 0,90 u m g e r e c h n e t Umsatz in Mio. Euro 228,20 mehr als 550 MilEBITDA in Mio. Euro 41,90 lionen Euro. Die 1 Mitarbeiter 4703 aktuelle MarktkaCashflow oper. Tätigk. in Mio. Euro 48,30 pitalisierung der AT&S nimmt sich Umsatz/Mit. in Euro 48.522 dagegen mit EBITDA/Mitarbeiter in Euro 8.909 einem Wert von EBITDA-Marge in % 18,36 an die 340 MillioGesamtkapitalrentabilität in % 15,36 nen Euro eher beCashflow-Marge 21,17 scheiden aus. Vor dann, Gearing2 106,85 allem wenn man beDividendenrendite in % 2,25 ginnt die beiden Kurs/Umsatz-Verhältnis2 1,86 Unternehmen an Kurs/Buch 4,31 Hand der operatiKurs/Cashflow 6,38 ven Kennzahlen 3 KGV aktuell 12,23 (wie Umsatz, etc.) KGV(e)4 12,80 zu vergleichen. Quelle:Bloomberg, Stand 07.10.2014 (08.00 Uhr); 1: Mitarbeiterstand 2007 Da dreht sich das (letzte verfügbare Zahl); 2: Gearing Ratio= Nettoschulden/Eigenkapital; 3: KUV und KGV bezogen auf die zurückliegenden 12 Monate (trailing 12 Verhältnis plötz-

D

month); 4: KGVe für aktuelles GJ

AT&S ist nicht nur als Apple-Lieferant tätig, sondern setzt iPads auch bei Werksführungen ein. Foto:evolaris next level

lich um und aus dem österreic h i s c h e n “Zwerg” wird der “Riese”. Ein Riese, der die thailändische KCE in unserem KennzahlenDuell nach allen Regeln der Kunst vom Feld fegt. Vom Umsatz je Mitarbeiter bis zur EBITDAMarge geht AT&S mit 3:0 in Führung, KCE kommt bei Kapitalrendite und Cashflow-Marge auf 3:2 heran, doch das Endresultat spricht mit 10 zu 2 klar für die Steirer. <

AT&S Kennzahl (kursive nur zur Info nicht bewertet) 2013/14

ISIN

AT0000969985

Kurs in Euro

8,80

Dividende 2013/14 in Euro

0,20

Umsatz in Mio. Euro

589,91

EBITDA in Mio. Euro

130,95

Mitarbeiter

7.027

Cashflow oper. Tätigk. in Mio. Euro 104,76 Umsatz/Mit. in Euro

83.949

EBITDA/Mitarbeiter in Euro

18.635

EBITDA-Marge in %

22,20

Gesamtkapitalrentabilität in %

6,95

Cashflow-Marge

17,76

Gearing1

28,40

Dividendenrendite in %

2,27

Kurs/Umsatz-Verhältnis2

0,47

Kurs/Buch

0,85

Kurs/Cashflow

2,90

2

KGV aktuell KGV(e)3

6,72 11,24

Quelle:Bloomberg, Stand 07.10.2014 (08.00 Uhr); 1: Gearing Ratio= Nettoschulden/Eigenkapital; 2: KUV und KGV bezogen auf die zurückliegenden 12 Monate (trailing 12 month); 3: KGVe für aktuelles GJ

Die bisherigen Duelle finden Sie hier CAT oil gegen Schlumberger http://bit.ly/1lWjcuA OMV gegen Royal Dutch Shell http://bit.ly/1p4OWPa Öst. Post gegen Deutsche Post http://bit.ly/1l3cRJR Amag vs. Alcoa http://bit.ly/VBCgDM voestalpine gegen ArcelorMittal http://bit.ly/1sujVn9 ams gegen Texas Instruments http://bit.ly/1Aty5b6 SBO vs. Schlumberger http://bit.ly/1qAyurl Fraport gegen Flughafen Wien http://bit.ly/ZbGN1y Bauaktien: Strabag vs. Vinci http://bit.ly/1sXlWak


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BÖRSE EXPRESS

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: September 2014

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BELOG VON BE24.AT VON GERHARD WINZER CHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF BE24.AT

Investoren werden vorsichtiger ie konjunkturelle Dynamik lässt auf globaler Basis nach. Darauf deuten sowohl die fallenden Frühindikatoren der OECD für wichtige Industriestaaten, als auch die fallenden Einkaufsmanagerindizes hin. Dennoch stehen sie im Einklang mit einer leichten Beschleunigung des Wachstums der Weltwirtschaft von Quartal zu Quartal. Das Ausmaß der Erholung wird immer geringer. Die Hoffnung, dass endlich Potenzialwachstum erreicht werden könnte, schwindet zusehends. Die seit Jahren nach unten korrigierten Wachs„Die Hoffnung, tumsschätzungen setzen sich dass endlich fort. Das passt nicht nur zum Potenziallangsamen Erholungsszenario nach der Großen Rezeswachstum sion sondern auch zu den erreicht werden starken Hinweisen eines gekönnte, fallenen Potenzialwachsschwindet zuse- tums.

D

hends. Die seit Jahren nach unten korrigierten Wachstumsschätzungen setzen sich fort.“

USA an der Schwell e von der Erholu ng zu r Expa nsi on. Gleichzeitig variiert die konjunkturelle Dynamik in den Weltregionen immer stärker. Für die USA verdichten sich die Anzeichen, dass ein Übergang von der Erholungsphase in die Expansionsphase stattfindet. Neben einer moderaten Erholung am Arbeitsmarkt kann eine Verbesserung bei den Unternehmensinvestitionen festgestellt werden. Im Einklang damit ist die Wahrscheinlichkeit für eine zu niedrige Inflation gefallen. Gefahr d er Sta gnation in d er Euroz one. Im Unterschied dazu ist das Risiko in der Eurozone gestiegen, dass die Erholungsphase endet und in eine Stagnation übergeht. Nach wie vor fällt das ausstehende Kreditvolumen. Die Arbeitslosenrate verharrt auf einem hohen und die Inflation auf einem sehr niedrigen Niveau. Beabsichtigte Budget-Einsparungen werden immerhin in die Länge gezogen. Umfangreiche stimulierende Maßnahmen sind aber nicht darstellbar. Die Strukturreformen

Foto: Bloomberg

haben (in Italien und Frankreich) mit Widerständen zu kämpfen. Die EZB stellt sehr günstig langfristige Liquidität für Banken zur Verfügung. Es werden nun auch massive Ankäufe von Wertpapieren im Finanzsektor unternommen, da die Leitzinsen bereits bei null Prozent angelangt sind. Schwellenlä nder mit unterschiedl icher Dynamik. Auch in den Schwellenländern wird die Dynamik immer heterogener. In China gibt es Hinweise für eine weitere Abschwächung des Wachstums. Bemerkenswert ist unter anderem das fallende Wachstum der Investitionen und der Industrieproduktion. Wichtige Länder wie Russland und Brasilien sind mit einer Stagflation konfrontiert. Im Unterschied dazu bleiben die Aussichten für Mexiko und Indien positiv. In diesem Umfeld sind risikobehaftete Wertpapiere weltweit unter Druck geraten. Kurz: je illiquider und riskanter, desto größer der Abgabedruck. Zudem hat sich der US-Dollar deutlich gefestigt. Die Volatilitäten sind gestiegen, die Rohstoffpreise „Selbst die Rengefallen. Gleichzeitig waren Anleihen mit einer hohen diten von USKreditwürdigkeit gefragt. amerikanischen Selbst die Renditen von USStaatsanleihen amerikanischen Staatsanleihen sind gefallen, obwohl die sind gefallen, Erwartungen einer Leitzinsobwohl die Ererhöhung zugenommen wartungen einer haben.

Leitzinserhöhung zugenommen haben.“

M a n g e l n d e Ko o r d i n a t i o n d er Wi rtschaftspol itik. Ein grundlegendes Problem der


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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT internationalen Wirtschaftspolitik ist die mangelnde Koordination. Die Politik der US-amerikanischen Zentralbank ist nicht nur für die USA sondern für die Weltwirtschaft relevant. Ein Auslaufen des Anleihe-Ankaufsprogramms im Oktober „Zumindest für und der Beginn von Leitzinsdie Eurozone ist erhöhungen im nächsten Jahr stehen im Einklang mit die Euro-Abdem Übergang in die Expanschwächung sionsphase in den USA. Allerdings haben sich auf globaler eine positive Basis zahlreiche KonjunkturEntwicklung, indikatoren verschlechtert. die jeden expan- Die Marktteilnehmer scheisiven Impuls gut nen zu fürchten, dass die Verringerung des Wachstums gebrauchen der Liquidität und die bevorkann.“ stehenden Leitzinserhöhungen in den USA negative Auswirkungen für den Rest der Welt haben werden. D.h. die Marktteilnehmer werden

zunehmend risikoavers. Damit steigt der Druck auf die Europäische Zentralbank, das Baton der starken Liquiditätszufuhr zu übernehmen. Tatsächlich hat dies EZB-Präsident Draghi unlängst angekündigt. US-Dol lar wertet a uf. Die unterschiedliche geldpolitische Ausrichtung zwischen der US-amerikanischen und anderen Zentralbanken hat unter anderem eine Festigung des US-Dollar unterstützt. Zumindest für die Eurozone ist die Euro-Abschwächung eine positive Entwicklung, die jeden expansiven Impuls gut gebrauchen kann. Fazit. Zusammengefasst bleibt das Erholungsszenario intakt, die Risiken haben allerdings weiter zugenommen. Neben dem Risiko einer harten Landung in China, einer Deflation in der Eurozone und einer Zunahme der geopolitischen und sozialen Spannungen ist als neuer Faktor eine möglicherweise zu restriktive Geldpolitik der US-amerikanischen Zentralbank hinzugekommen. <

BRANCHENVERGLEICH IMMOBILIEN

Immobilien-Aktien im Vergleich

Deutsche Immos sind teuer - Österreicher nicht Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Deutschen Immobilienaktien gehörte die Vergangenheit - an der Österreichs Vertreter nur wenig mitpartizipierten. Rein staititisch betrachtet, gibt’s nun für Immofnanz und Co gewaltiges Aufholpotenzial. n unseren letzten Cafe BE - http://goo.gl/2ar12J sowie http://goo.gl/t85KFu - kristallisierte sich als Faustformel heraus, dass Immobiliengesellschaften (vor allem im Bereich der Wohnimmobilien) derzeit eine FFO-Rendite auf den NAV von rund fünf Prozent benötigen, um an der Börse auch zum NAV bewertet zu werden. Der Börse Express hat sich für daher auf die Suche begeben, wie es hiermit nun in der Realität aussieht. Als Hilfsinstrument wurde in die Schatzkiste der Statistik gegriffen - zur linearen Regressionsanalyse; die auch eine enorm hohe Korrelation zwischen der FFO-Rendite und der jeweiligen Börsebewertung ergibt. Die Formel für den ‘fairen’ Wert

I

Aktie

FFO-Rendite auf den NAV

Kurs/NAV/

fairer Wert Kurs/NAV

Über-/Unter-bewertung %

Gagfah

7,7

1,30

1,15

11,8

TAG Immobilien

7,4

0,97

1,12

-14,9

Deutsche Euroshop

7,2

1,11

1,10

0,8

S Immo

6,8

0,66

1,06

-61,0

Unibail Rodamco

6,6

1,23

1,04

15,2

LEG Immobilien

6,6

1,16

1,04

10,6

alstria office

6,1

1,14

0,99

12,9

Atrium

6,0

0,68

0,98

-44,7

Deutsche Annington

5,7

1,08

0,95

12,3

Deutsche Wohnen

5,2

1,16

0,90

22,1

Buwog

4,2

0,90

0,80

11,1

Immofinanz

4,0

0,48

0,79

-62,6

CA Immo

3,7

0,79

0,76

3,5

conwert

2,8

0,69

0,68

2,4

Quelle: Bloomberg, Untermnehmensangaben, BEX, gerankt nach FFO-Rendite

einer Immoaktie lautet laut Regressionsanalyse 0,4 plus 0,1 mal die FFO-Rendite. Heraus kommt dabei, dass die deutschen Gesellschaften grosso modo bereits stattlich bewertet sind, während österreichische Werte teils noch deutliches Potenzial aufweisen. Es zeigt sich aber auch, dass etwa eine conwert nicht umsonst deutlich unter ihrem NAV notiert. Und dass die Teilübernahme der CA Immo zu stattlichen Kursen stattfindet ...<


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BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN HOTELS

Da die Rendite passt, wird ausgebaut

WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?

vlnr. Rupert Simoner (CEO Vienna International Hotelmanagement), Karl Bier (CEO UBM), Thomas Maier (CFO Münchner Grund Immobilien Bauträger), Marcel Koburger (Direktor angelo Hotels München Leuchtenbergring und Westpark). Foto: beigestellt

as 2008 eröffnete Hotel angelo Leuchtenbergring zählt zu den profitabelsten Immobilien im UBM- als auch im VI-Portfolio. Aufgrund der von Jahr zu Jahr gestiegenen Auslastung, soll das Hotel nun um 131 auf 277 Zimmer sowie einen Konferenzbereich und eine WellnessArea erweitert werden. Bis Ende 2017 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Karl Bier, CEO der UBM, zur geplanten Erweiterung: „Hotels erfreuen sich bei institutionellen Anlegern wachsenden Interesses, da diese höhere Erträge als Büroimmobilien aufweisen und eine gute Absicherung gegen Inflation bieten. Zusätzlich kann man in dieser Asset-Klasse in Deutschland bei ähnlich niedrigem Risiko eine bessere Rendite als in Österreich erzielen. Vor allem der Münchener Raum hat hohes Potenzial, da er eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung aufweist.“ Rupert Simoner, neuer CEO der VI Hotels & Resorts über angelo: „In unserem Portfolio spielt die Marke einen wichtigen Part. Wir werden die gut etablierten angelo Hotels – aktuell an sechs Standorten wie Prag, Pilsen, Katowice, Ekaterinburg, Bukarest und München verfügbar – in Zukunft noch stärker positionieren und die Marke ausbauen.“ Apropos positionieren: Die UBM errichtet aktuell in der Asset-Klasse Hotel in Frankfurt am Main ein Holiday Inn, verwertet in Berlin die letzten Grundstücke des ehemaligen Berliner Zentralvieh- und Schlachthofes und plant zwei weitere Hotels in deutschen Sekundärstädten. In Amsterdam wurde mit dem Bau eines Hyatt Regency begonnen und in Frankreich befinden sich Hotels in Paris und Eurodisney in Projektierung. >red<

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BELOG VON BE24.AT VON PETER SZOPO SPEZIALIST FÜR ZENTRAL- UND OSTEUROPÄISCHE AKTIEN, ERSTE ASSET MANAGEMENT & BELOGGER AUF BE24.AT

Der Ukraine-Konflikt - eine Zwischenbilanz in 10 Punkten m Zuge des aktuellen Waffenstillstands hat sich der Ukraine-Konflikt beruhigt, ohne dass sich deshalb schon eine wirkliche Lösung abzeichnet. Die Unsicherheit bleibt hoch, sowohl was die nächsten Schritte der Konfliktparteien betrifft, als auch bezüglich der längerfristigen Krisenfolgen. Dennoch bietet das Ende der sechsmonatigen, durch gewaltsame Konfrontation gekennzeichnete Eskalationsphase Anlass aus Investorensicht Zwischenbilanz zu ziehen. Sie fällt nüchtern aus.

I

Russlands Wirtschaft sta gniert. Die Wachstumsschwäche Russlands, seit 2013 sichtbar, hat sich im Zuge der Krise beschleunigt. Seit Jahresbeginn ist die Konsensprognose für 2014 von 2,4% BIP-Wachstum auf magere 0,25% gesunken, jene für 2015 wurde auf 1% gekürzt. Die aktuellen Wirtschaftsindikatoren – Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze – waren in den ersten acht Monaten des Jahres teilweise besser als erwartet, der Trend ging und geht aber in Rich„Eine sanktions- tung Stagnation, zumal die private Investitionstätigkeit bedingte seit Monaten schrumpft.

Schwächung der russischen Wirtschaft, zusammen mit einem schwierigeren Marktzugang, ist für eine deflationsgefährdete Eurozone kein wünschenswertes Szenario.“

Ru bel a uf Allzeittief. Russische Finanzmärkte sind nach wie vor im Krisen-Modus. Der Leitzins wurde seit Februar in drei Schritten um insgesamt 2,5 Prozentpunkte erhöht, wodurch die gesamte Renditekurve um 200 bis 330 Basispunkte angehoben wurde. Dennoch schwächte sich der Rubel deutlich ab und erreichte im September sein Allzeittief, sowohl gegenüber dem Dollar als auch relativ zum $/€-Währungskorb. Der Aktienmarkt verlor gegenüber dem Durchschnitt der Schwellenländer (gemessen am MSCI Emerging MarketsIndex) seit Jahresbeginn 20%.

Robuste Unternehmen. Der börsennotierte Unternehmenssektor hat sich trotz widriger Umstände bisher als robust erwiesen. Die Unternehmensergebnisse übertra-

Foto: Bloomberg

fen in den beiden ersten Quartalen die Erwartungen. Die Gewinnprognosen für das laufende Jahr wurden bisher nur wenig zurückgenommen. Exportorientierte Unternehmen, deren Produkte zu Dollarpreisen gehandelt werden, profitieren in der Regel vom schwachen Rubel, da ihre Kostenbasis überwiegend in heimischer Währung ist. Überraschenderweise konnten auch ausschließlich auf den Inlandsmarkt konzentrierte Unternehmen wie die Lebensmittelhändler ihre Margen halten und robuste Quartalsergebnisse vorweisen. Russische Börse noch bi lliger. Der Bewertungsabschlag des russischen Aktienmarktes gegenüber Vergleichsmärkten ist seit Jahresbeginn um zehn Prozentpunkte gestiegen. Aktuell liegt das KGV des Marktes unter 5x. Das entspricht gegenüber dem Durchschnitt der Schwellenländer einem Abschlag von 60% und gegenüber den CEE3-Märkten von 70%. Die Chance, dass positive Nachrichten, insbesondere Anzeichen einer Entspannung, eine Entlastungsrally bewirken besteht, aber eine baldige Rückkehr zu relativen Bewertungsniveaus, wie sie vor der Krise bestanden, ist in absehbarer Zukunft unwahrscheinlich. Sa nktionen schwächen die Wi rtschaft. Die Sanktionen der westlichen Konfliktparteien lasten auf der russischen Wirtschaft und den Finanzmärkten. Ob sie als Erfolg zu werten sind, ist dennoch fraglich. Sie sind ein dienliches Instrument, wenn es darum geht, der russischen Wirtschaft Kosten aufzuerlegen und sie damit zu schwächen. Ihre politische Wirkung in der Beeinflussung der russischen Außenpolitik bzw. als Beitrag zur Lösung des Ukraine-Konflikts, ist nicht gesichert. Sa nktionen wahrscheinli ch langlebi g. Zuletzt haben Spekulationen über die baldige Rücknahme der Sanktionen die Märkte bewegt. Eine weitgehende oder vollständige Aufhebung so kurz nach ihrer Einführung ist nach


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BELOG VON BE24.AT unserer Einschätzung aber unwahrscheinlich. Trotz des Waffenstillstands sind die zugrundeliegenden Probleme des Konflikts – der Status der separatistischen Regionen innerhalb des ukrainischen Staates, die russische Eingliederung der Krim, und vor allem die internationale Ausrichtung der Ukraine selbst – nicht gelöst. Außerdem könnten die Differenzen innerhalb Europas, die die Einführung der Sanktionen verzögerten, gleichermaßen auch deren Aufhebung erschweren. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein erheblicher Teil der Sanktionen längerfristig bestehen bleibt, ist hoch.

lich massiver als für Russland sind die negativen Folgen des Konfliktes für die Ukraine selbst. Die Wirtschaft des Landes wird heuer um fast 10% schrumpfen, die Industrieproduktion kollabiert. Die Währung hat seit Jahresbeginn über 30% gegenüber dem Dollar verloren und der unmittelbare Kapitalbedarf ist enorm. Ein Staatsbankrott kann nicht ausgeschlossen werden. Für ausländische Portfolioinvestoren, die bisher schon wenig Investitionsmöglichkeiten im Lande vorfanden, wird es selbst unter günstigsten Bedingungen Jahre dauern, bis der ukrainische Markt interessant werden könnte.

Anhaltende po litische Unsicherhei ten. Die weitere Entwicklung ist naturgemäß von „In Summe Unsicherheiten geprägt - mit der Konsequenz anhaltend hinterlässt der hoher Volatilität auf den rusUkraine-Konsischen Finanzmärkten. Kurzflikt, soviel lässt fristig stehen – neben möglichen Änderungen im sich bereits feststellen, eine Sanktionsregime - die Sicherung des Waffenstillstands tiefe Kerbe in und die Parlamentswahlen am 26. Oktober im Vorderder jüngeren grund. Letztere sind nicht europäischen nur ein organisatorisches Geschichte.“ sondern auch ein massives politisches Problem, denn ein Wahlergebnis, das nicht von allen involvierten Konfliktparteien anerkannt wird, liefert keinen positiven Lösungsbeitrag. Unklar ist noch, in welchem Forum die zuletzt mehrfach – auch vom US-Präsidenten – eingeforderte diplomatische Lösung des Konflikts angegangen wird.

Konflikt belastet au ch EU-Wachstum. Schwieriger zu fassen sind die Krisenfolgen für die EU-Wirtschaft. Sowohl die von den Sanktionen der EU gegenüber Russland als auch die von den Gegensanktionen betroffenen Wirtschaftsaktivitäten fallen insgesamt relativ wenig ins Gewicht. Die Wirtschaftserholung im Euroraum ist allerdings fragil und der Rückgang der Exporte nach Russland in dieser Phase des Zyklus nicht hilfreich. Jedenfalls haben sich seit Jahresbeginn die Wirtschaftsdaten und Stimmungsindikatoren im Euroraum laufend verschlechtert - mehr oder weniger im Gleichschritt mit der Eskalation in der Ukraine. Für die EU sind die langfristigen Folgen wichtiger, als momentane Einbrüche. Immerhin ist Russland das bevölkerungsreichste Land Europas, das entgegen einer weit verbreiteten Meinung seit kurzem auch ein natürliches Bevölkerungswachstum und eine positive Einwanderungsbilanz aufweist. Eine sanktionsbedingte Schwächung der russischen Wirtschaft zusammen mit einem schwierigeren Marktzugang ist für eine deflationsgefährdete Eurozone kein wünschenswertes Szenario.

Mehr Staa t, mehr Autarki e. Für Investoren noch wichtiger als die unmittelbaren Krisenfolgen ist die längerfristige Perspektive. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen den Konfliktparteien, vor allem zwischen Europa und Russland, in absehbarer Zukunft normalisieren. Europäische Unternehmen und Investoren werden zurückhaltender sein als zuvor. Gleichzeitig bekommen durch den Konflikt und die Sanktionen die anti-liberalen Kräfte in Russland weiter Auftrieb, die für mehr Staatseinfluss und mehr Autarkie, also Selbstversorgung, eintreten. Die Folge ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit, mittelfristig gedämpftes Wirtschaftswachstum, da ausländische Direktinvestitionen fehlen. Gleichzeitig dürften in Russland die Bemühungen steigen, Wirtschaftsbereiche außerhalb des Rohstoffsektors zu entwickeln und zu stärken. Massi ver Wirtschaftseinbruch in der Ukra ine. Wesent-

Fa zi t. In Summe hinterlässt der Ukraine-Konflikt, soviel lässt sich bereits feststellen, eine tiefe Kerbe in der jüngeren europäischen Geschichte. Für Investoren, vor allem Aktieninvestoren, in Russland ändern sich die Voraussetzungen und Aussichten - in anderen Worten: der ‚investment case‘. Es ist künftig mit mehr Staatseinfluss, weniger ausländischen Investitionen, Friktionen in den Wirtschaftsbeziehungen zu Europa und einer graduellen Hinwendung in Richtung Asien zu rechnen. Ressourcenreichtum und das Wachstum des Binnenmarkts werden die treibenden Kräfte bleiben und Portfolioinvestoren attraktive Investitionsmöglichkeiten mit Dividendenrenditen von 5 bis 7% bieten, aber politische Faktoren und Unsicherheiten – sowohl binnen- als auch außenpolitischer Natur – werden das Investitionsklima bis auf weiteres prägen. Den Kommentar inklusive Grafiken und Tabellen finden Sie auch unter http://goo.gl/zhpFOS


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$VLD 3DFLÀF +HDOWK – G\QDPLVFKHV :DFKVWXP QXW]HQ Asiatisch-pazifischer Zukunftsmarkt – auch für Ihr Portfolio • Zweistelliges Branchenwachstum macht Asien zum starken Zukunftsmarkt +RKHV =XZDFKVSRWHQ]LDO GXUFK GHPRJUDÀVFKHQ :DQGHO 6WHLJHQGHU DVLDWLVFKHU :RKOVWDQG WUHLEW *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH DQ

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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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STUDIE / PRIVATE EQUITY STUDIE

Private Equity in CE – optimistische Aussichten Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die aktuelle „Central Europe Private Equity Confidence Survey“ verdeutlicht die positiven Entwicklungen und die ansteigende Zuversicht der Private Equity-Experten im Hinblick auf die zukünftig vorherrschenden Marktverhältnisse in Zentraleuropa it der „Central Europe Private Equity Confidence Survey“ untersucht Deloitte seit mehr als zehn Jahren die aktuelle Stimmung unter Private Equity-Spezialisten in Zentraleuropa hinsichtlich des zukünftig erwarteten Marktumfeldes. Trotz eines erfahrungsgemäß stark schwankenden Zuversichtsniveaus, zeichnet sich seit Mitte 2012 ein positiver Erwartungstrend für die Private Equity-Branche ab, sagen die Studienautoren Thomas Göritzer (Partner, Deloitte Financial Advisory) und Philipp Tschöp (Senior Consultant, Deloitte Financial Advisory). Die Gründe dafür sind zahlreich: Einerseits konnten laut Umfrage die Krisenerwartungen im Euroraum entkräftet und andererseits die wirtschaftlichen Fortschritte forciert werden. Die verbesserte Planungssicherheit führt somit zu einem freundlicheren Investitionsklima für Unternehmen und internationale Institutionen.

M

Schwa nkendes Zu versichtsniveau fo lgt Kri sentief. Grafik 1 illustriert die Entwicklung des „Central Europe Private Equity Confidence Index“ über den Betrachtungszeitraum März 2003 bis April 2014. Seinen historischen Tiefpunkt erreichte die Marktstimmung 1.) CE PE Confidence Index

Thomas Göritzer, Deloitte..

Foto: Delitte/Draper

demnach im Laufe der Wirtschaftskrise im Oktober 2008. Dies ist insbesondere auf die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten, begrenzte finanzielle Mittel und die Zeit, welche Investoren benötigten um sich auf Multiples und Erwartungen einzustellen, zurückzuführen. Die Folgejahre brachten zwar einen kurzfristigen Aufschwung auf 153 Basispunkte; insbesondere die Jahre 2011 und 2012 waren jedoch von deutlichen Schwankungen geprägt, was wohl der Unsicherheit über die zukünftige Marktentwicklung geschuldet war. Steig end e Zu versi cht seit Oktober 2012. Was wir nun erleben, sind Zeiten der wachsenden Zuversicht. Im April 2014 erreichte der Index seinen aktuellen Ist-Stand von 144 Basispunkten – einen Wert der beinahe an den Höchststand von 2007 erinnern lässt. Als Gründe dafür werden anhaltender Optimismus über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, das Marktgeschehen und die Verfügbarkeit von Fremdkapital genannt. Beinahe zwei Drittel der befragten Experten, und somit fast 20% mehr als zum Vergleichszeitpunkt 2013, erwarten auch zukünftig, dass sich die Wirtschaftsbedingungen weiter verbessern werden. Auch hinsichtlich zukünftiger Marktprognosen äußern sich die Experten zunehmend zuversichtlich. So erwarten rund 62% der Befragten einen Anstieg der Transakti-


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STUDIE / PRIVATE EQUITY onsaktivitäten, was insbesondere durch die erhöhte Liquidität am Fremdkapitalmarkt zu erklären ist.

Das Ima ge der Private Equity Bra nche. Nach turbulenten und unsicheren Jahren als Folge der Wirtschaftskrise ist der anhaltende Optimismus der Fachexperten ein positives Zeichen für die Zukunft der Private Equity Branche. Ein Viertel der Investoren gibt sogar an, dass sich das öffentliche Wahrnehmungsbild des Private Equity Marktes in Zentraleuropa weiter positiv entwickeln wird. Dies liegt vor allem an den Bestrebungen der europäischen Private Equity und Venture Capital Vereinigung (EVCA) sowie den dahinterstehenden Kapitalgebern, die großen Wert auf Transparenz in der Kommunikation mit den Stakeholdern legen. Es bleibt also spannend, wie sich das Private Equity Image in den nächsten Monaten und Jahren weiterentwickeln wird. < Die komplette Studie inklusive Grafiken und zuletzt erfolgter Deals in der Region, finden Sie unter http://goo.gl/sKNgs5

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M it t e l b e s c h a f f u n g u n d P o r t f o l i o m an a g e m e n t g e w in nen a n Bedeu tung . Als eines der allgemein aussagekräftigsten Resultate wird das Verhältnis zwischen Investoren mit Fokus auf Neuinvestitionen, Management bestehender Portfolios oder Beschaffung neuer finanzieller Mittel gesehen. Die Anzahl der Befragten, die sich auf neue Investitionsvorhaben fokussieren, hat seit Anfang der Studie starke Schwankungen durchlebt und aktuell einen Wert von rund 50% erreicht. Der Fokus auf das Verwalten bestehender Portfolios liegt unter den Befragten bei etwa 31% und kann als Hinweis auf eine konservativere Investorengeneration gewertet werden. Den derzeitigen wirtschaftlichen Hintergrund der Eurozone vor Augen, warten Kapitalgeber eventuell auf klarere Prognosen hinsichtlich potenzieller Übernahmeunternehmen. Sehr auffällig ist jedoch vor allem der Anstieg jener Befragten die der Mittelbeschaffung gegenüber Portfolio Management und neuen Investitionen erhöhte Priorität einräumen. So hat sich dieser Anteil in den letzten 6 Monaten beinahe verdreifacht und einen Wert von rund 19% eingenommen. Zyklisch gesehen weißt diese Mittelbeschaffung mittelfristig mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf anstehende Investitionsvorhaben mit frischem Kapital hin. Über den Betrachtungszeitraum wird zudem deutlich, dass seit Beginn der Studie der Großteil der Befragten zu einem Investitionsüberschuss (mehr Zukäufe als Verkäufe) tendiert, was auch die Zuversicht der Experten im Hinblick auf die zentraleuropäischen Möglichkeiten hervorhebt. Der hingegen aktuell hohe Anteil von erwarteten Unternehmensverkäufen (rd. 35%) kann durch den gegenwärtigen Schwerpunkt der Mittelbeschaffung erklärt werden.

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PRIMÄRMARKT VENTURE CAPITAL

Photovoltaik-Projekt für Crowdinvestoren Christine Petzwinkler

chrstine.petzwinkler@boerse-express.com

Auf der Crowdinvesting-Plattform Conda gibt es schon bald eine neue Kampagne: Es soll eine Photovoltaik-Anlage finanziert werden. Kunden sollen für die Investitionen eine jährliche Verzinsung von 3,5 Prozent bekommen. uf der Crowdinvesting-Plattform Conda tut sich etwas. Ein Unternehmen, das sich bereits zum zweiten Mal an die Crowd wendet, hat eine weitere Kampagne gestartet und schon wieder abgeschlossen. Nixe, das erste Low Carb Bier Österreichs, hatte in der ersten Runde die Investitionsmarke mit 150.000 Euro begrenzt. Es investierten 169 Investoren. Nun hat sich das Unternehmen weitere 100.000 Euro von der Crowd geholt. Die Kampagne startete am 5. Oktober 2014. Laut Conda-Homepage haben nun 90 Investoren die Summe bereits investiert. Laut Nixe-Geschäftsführer Constantin Simon ist bei der aktuellen Runde auch ein Business Angel an Bord. Für Privatinvestoren war das die letzte Möglichkeit, sich an Nixe Bier zu beteiligen. „In Zukunft wollen wir aufgrund des stetig wachsenden Unternehmenswerts dann auf größere Investoren setzen“, kündigt Simon an. Laut Conda-Homepage liegt die Bewertung derzeit bei 2,2 Mio. Euro. Zufrieden ist man naturgemäß auch bei Conda: „Nixe beweist, dass Crowdinvesting angenommen wird und eine attraktive Mög„Nixe belichkeit ist, bei jungen und stark weist, dass wachsenden Unternehmen von Anfang Crowdinves- an dabei zu sein“, meint Conda-Coting angeGeschäftsführer Daniel Horak.

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nommen wird.“

Nächstes Projekt startet. Eine weitere Crowdinvesting-Kampagne steht bereits in den Startlöchern. Erstmals wird eine österreichische Photovoltaik-Anlage mit einem garantierten Tarif über Crowdinvesting finanziert. Das Unternehmen Clean Capital, Projektentwickler von Photovoltaik-Anlagen, hat gemeinsam mit der Jannach Lärchenholz GmbH die Projektgesellschaft „CC Lärchenholz PV GmbH“ gegründet, und die Planung, Errichtung sowie Finanzierung der Anlage übernommen. Die Photovoltaik-Anlage Lärchenholz wird auf dem Dach des Unternehmens Jannach Lärchenholz GmbH mit Sitz in Thalheim im Bezirk Judenburg in der Steiermark errichtet. Das Produktionsgebäude Thalheimerstraße 53 ist den Angaben zufolge für die Photovoltaik-Nutzung deshalb ideal geeignet, weil es

Clean Capital bietet ein Investment in ein Photovoltaik-Projekt. 400 Panele zu je 500 Euro sollen finanziert werden. Foto: EVN / Moser

eine gute Sonneneinstrahlung durch südliche Ausrichtung und keine Beschattung durch Bauten oder Geländeerhöhungen bietet. Garantierter Tarif. Mit der Anlage sollen jährlich ca. 170.000 Kilowattstunden Ökostrom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist werden. Der Einspeisetarif ist nach ÖMAG-Genehmigung mit 18,12 Cent/kWh für gesamt 13 Jahre gesetzlich garantiert. Im Rahmen des Beteiligungsmodells haben Investoren die Möglichkeit, insgesamt 400 Stück Photovoltaikmodule zu finanzieren. Der Preis pro Paneel beträgt 500 Euro. Insgesamt will man sich also 200.000 Euro holen. Für die Investition erhalten die Kunden eine jährliche Verzinsung von 3,5 % p.a., wie auf der Conda-Homepage zu erfahren ist. Die gesamte Veranlagungsdauer beträgt zwölf Jahre, wobei bereits während der Laufzeit mit der Rückzahlung des Kapital begonnen wird, wie es heißt. Mehr als eine Million. Conda hat seit Start Anfang 2013 von mehr als 1000 Crowdinvestoren bereits über eine Million Euro einholen können. Beim Crowdinvesting sind die Investoren über ein Substanzgenussrecht am Unternehmen beteiligt und profitieren sowohl vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens durch Gewinnausschüttungen als auch von der Steigerung des Unternehmenswerts. Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie unter http://www.boerse-express.com/venture


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GRAFIK DES TAGES EUROPA

Vermögen über Vorkrisenniveau: Die Reichen werden wieder reicher Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

2013 wuchs das aggregierte Nettovermögen der europäischen Haushalte auf 56 Billionen Euro. Mehr als 70% dieses Vermögens konzentriert sich in lediglich vier Ländern Europas. iese Zahlen bergen Sprengstoff - vor allem in Österreich, wo die Diskussion um eine “Reichensteuer” mittlerweile zu einer “Never-Ending-Story” geworden ist. Glaubt man den jüngst von der Schweizer Privatbank Julius Bär in der Studie “Wealth Report Europe” vorgelegten Zahlen zum Vermögen in Europa, so halten die reichsten 10% der Österreicher/Innen 62% des Nettovermögens. Lediglich Deutschland kommt mit 60% auf ein ähnlich hohes Niveau in Europa (siehe Grafik unten). Mit einem Nettovermögen von 56 Billionen Euro im Jahr 2013 ist Europa laut den Schweizern noch immer eine der reichsten Regionen der Welt. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Nettovermögen der Europäer einen Anstieg um 1,7%

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Luxusautomarken wie Rolls Royce sind begehrt Photomotive auch für weniger Vermögende. Foto: APA/EPA/HENDRIK SCHMIDT

Konzentration des Reichtums in den untersuchten Ländern

6: Wieviel Prozent des Vermögens sich in der Hand der reichsten 10% befindet; 7: Wieviel Prozent des Vermögens sich in der Hand der reichsten 1% befindet. alle Grafiken: Julius Baer, “Wealth Report Europe 2014”


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GRAFIK DES TAGES und überstieg damit erstmals wieder das Vorkrisenniveau von 54,5 Billionen Euro. Anders als viele andere Studien beziehen die Schweizer in ihre Studie nicht nur das Bruttogeldvermögen (liquide Mittel, Aktien, Bonds, etc.) mit ein, sondern ziehen auch die Verschuldung und Assets wie Immobilien zur Berechnung des Nettovermögens heran. Laut der Studie konzentriert sich mehr als 70 Prozent des Nettovermögens in Europa auf lediglich vier Länder: Deutschland, Vereinigtes Königreich, Frankreich und Italien (siehe Grafik). Diese Länder beherbergen auch die höchste Anzahl an Millionärshaushalten. Mit 200.298 Millionärshaushalten belegt Österreich hinter den genannten vier Ländern, den Niederlanden, der Schweiz und Belgien Rang acht, weist aber nach der Schweiz und Belgien die höchste Dichte an Millionärshaushalten/Haushalt innerhalb dieser acht Länder auf. Die absolut höchste Dichte hat Luxemburg mit 22,7% Millionärshaushalten je Haushalt. Die Statistik enthält allerdings keine Daten über die jeweilige Nationalität der Reichen und Superreichen in den jeweiligen Ländern. Komplette Studie hier: http://bit.ly/ZaLoRR)< Anzahl der Millionärshaushalte in Europa Land

Anzahl der Millionärshaushalte

in Prozent aller Haushalte

1.433.985 1.334.066

3,5% 4,4%

Italien

818.538

3,4%

United Kingdom

796.646

2,6%

Niederlande

703.108

2,6%

Schweiz

555.483

13,0%

Belgien

415.117

8,5%

Österreich

200.298

6,3%

Spanien

168.134

1,0%

Luxemburg

50.612

22,7%

Portugal

46.416

0,9%

Griechenland

34.723

0,8%

Finnland

25.995

1,0%

Slowakei

9.532

0,5%

Zypern

7.269

2,3%

Deutschland Frankreich

Slowenien

6.784 0,8% Quelle: Eurostat, Nationale Statistikagenturen, Julius Bär

Nettovermögen: Veränderung 2007 bis 2013

Krise schlug am stärksten in Spanien durch.

Konzentration des Nettogeldvermögens in Europa

In vier Ländern konzentriert sich mehr als 70% des Vermögens.

BElogs http://www.be24.at

Österreichs Börsetagebücher


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WVYZJOLSLNLUK -V[VSPH

BÖRSE EXPRESS

2003 - Intercont Warschau

1874 - Kaianlagen Budapest

1990 - Boku Wien

1927 - Villensiedlung Calais

2012 - Poleczki Business Park Warschau

Mehr als 140 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft UBM Realitätenentwicklung AG errichtet, vermietet und verkauft Wohnungen, Büros, Hotels und Gewerbeimmobilien in ganz Europa. Die Gesellschaft notiert seit ihrer Gründung vor 141 Jahren an der Wiener Börse. Kaum ein Unternehmen in Europa kann auf eine so umfangreiche Historie zurückblicken, schon gar nicht in der Immobilienbranche. Sorgfalt und Nachhaltigkeit bestimmen ebenso wie Architekturqualität und hochwertiges Bauhandwerk die einzigartige Geschichte des Traditionsunternehmens. Wirtschaftlich ist der UBM-Konzern grundsolide. Das BusinessTVKLSS PZ[ YPZPRVH]LYZ \UK Z\IZ[HUaVYPLU[PLY[ ¶ 7YVÄ[ PZ HU 6WPUPVU *HZO PZ H -HJ[

www.ubm.at

UBM Realitätenentwicklung AG seit 1873 Anzeige


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INTERVIEW CHRISTIANE WENCKHEIM

„Dein Bier ist auch mein Bier“ Paul jezek

paul.jezek@boerse-express.com

Christiane Wenckheim war in ganz jungen Jahren um die halbe Welt gereist, um vor 17 Jahren in der Ottakringer Brauerei zu landen. Und nach wie vor hält sie mit den TopEvents in der „besten Location der Stadt“ halb – oder ganz? – Wien auf Trab. Im Interview spricht die Orrakringer-Chefin über ihren Führungsstil - und Innovationen. BÖRSE EXPRESS: Welchen Herausforderungen stellen Sie sich aktuell? CHRISTIANE WENCKHEIM: Im Vergleich zu Deutschland verhält sich der österreichische Markt in Bezug auf Bierkonsum zwar stabiler, ist aber dennoch leicht rückläufig. Positiv ist jedenfalls, dass Bier immer stärker als qualitativ hochwertiges Getränk aufgenommen und vermehrt auch wie Wein als Speisenbegleiter eingesetzt wird. Wir arbeiten daher laufend an der Erweiterung unseres Biersortiments und setzen auf Qualität und Genuss. Produktinnovationen sind immer stärker gefragt, so haben wir u.a. Anfang des Jahres das "Wiener Original" auf den Markt gebracht, das von den „Wir auch gehen Kunden hervorragend angeoft zusammen nommen wird. Außerdem sind wir darum bemüht, unauf ein Bier, da sere Marke insgesamt weiter hilft das zu stärken. Wir haben in dieProdukt sem Jahr bereits zum zweiten Mal die "Ottakringer Braukuldurchaus auch, die menschliche tur-Wochen" veranstaltet, die mit knapp 60.000 Besuchern Bindung wieder ein großer Erfolg untereinander waren. All das zählt zum "Gesamterlebnis Bier". zu fördern.“ Bleiben wir noch kurz beim Produktangebot – was tut sich dort? Innovation und Sortenvielfalt stehen auch 2014 an der Spitze unserer Agenda. Nach den Braukultur-Wochen im Sommer haben wir erst kürzlich - im September - das Brauwerk, unsere neue Spezialitätenbrauerei, eröffnet. Das Brauwerk wird künftig mit drei Biersorten als fixes Sortiment geführt, diverse weitere Sorten werden temporär über das Jahr verteilt gebraut. Im Fokus stehen neue

Ottakringer-Chefin Christiane Wenckheim

Foto: beigestellt

und innovative Bierkreationen, die auch speziell für Firmenfeiern bzw. den Veranstaltungsbereich angeboten werden. Ende des Jahres schließen wir den Umbau unseres Sudhauses ab, in den wir knapp 2 Mio. Euro investiert haben. Durch die neue Technologie, die wir hier eingesetzt haben, wird die Haltbarkeit und Frische unserer Biere bei äußerst schonendem Umgang mit dem Produkt noch weiter steigen. Außerdem haben wir das Angebot für die Gastronomie in Richtung 0,33l-Flaschen weiter ausgebaut. Neben Gold Fassl Spezial, Gold Fassl Pils und Null Komma Josef dürfen sich unsere Bierfans nun auch über Gold Fassl Pur, Gold Fassl Dunkles und Wiener Original im Kleinformat freuen. Außerdem bieten wir seit heuer einen BiersommelierKurs an. Gibt es eine spezielle Ottakringer-Firmenkultur? Innerhalb unseres Unternehmens gibt es ein ausgeprägtes "Wir-Gefühl". Wir legen sehr viel Wert auf ein gemeinschaftliches Verhältnis, nach dem Motto „Dein Bier ist auch mein Bier“ – nicht nur intern, sondern auch gegenüber unseren Kunden und Lieferanten. Wenn es mal Probleme geben sollte, dann sind wir da, um gemeinsam


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INTERVIEW Lösungen zu finden. Ich denke, dafür ist die Ottakringer Brauerei auch bei ihren Partnern bekannt. Wie sieht Ihre Unternehmensphilosophie aus? Bei uns stehen die Menschen im Vordergrund. Denn: behandle ich meine Mitarbeiter „Behandle ich gut, so wirkt sich das insgesamt positiv aus - auch darauf, meine wie unsere Mitarbeiter mit Mitarbeiter gut, unseren Kunden umgehen. so wirkt sich das Für uns ist es wichtig, dass auch unsere Kunden mit uns insgesamt zufrieden sind, und das bepositiv aus wirkt man am ehesten durch auch darauf, wie glückliche, motivierte und engagierte Mitarbeiter. unsere

Mitarbeiter mit unseren Kunden umgehen.“

Was bietet Ottakringer den Mitarbeitern an Aus- und Weiterbildung? Wir sind darum bemüht, unsere Mitarbeiter sowohl persönlich durch Coachings und Seminare als auch fachlich weiterzubilden. Dafür gibt es ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm, u.a. haben alle unsere Verkäufer in der Gastronomie in diesem Jahr unsere neue Ausbildung zum Biersommelier absolviert.

Welche Führungsqualitäten beherrschen Sie besonders gut? Ich würde sagen, rechtzeitig zu spüren, wenn im Unternehmen etwas nicht rund läuft, und die Themen direkt anzugehen ... Den Mitarbeiter im Arbeitsleben zu sehen, wertzuschätzen und ihm eine schöne Aufgabe mit gemeinsamen Erfolgen in einem sicheren Arbeitsumfeld zu geben.

lichst verschiedenen Bereichen? Wie sehen Sie diesbezüglich Ihre eigene Karriere? In unserem Unternehmen ist die Fluktuation sehr gering, mitunter auch weil es ein sehr starkes familiäres Gefühl unter den Mitarbeitern gibt. Das ist wohl eine der größten Stärken unseres Unternehmens – der Zusammenhalt. Außerdem gehen wir auch oft zusammen auf ein Bier, da hilft das Produkt durchaus auch, die menschliche Bindung untereinander zu fördern. Ihr Resümee „unterm Strich“? Es ist schön, wenn die Menschen an ihrem Arbeitsplatz zufrieden und erfolgreich sind, wenn alle zusammenhalten und gemeinsam schwierige Situationen meistern ... Dann hat man als Leader etwas richtig gemacht! <

ZUR PERSON Christiane Wenckheim (geb. am 20. 3. 1965 in Wien) übernahm nach ihrer Ausbildung zur diplomierten Hotelfachfrau in Lausanne von 1988 bis 1991 eine Managementposition im Food& Beverage-Bereich (Ritz Carlton, USA) und war danach bis 2000 im Gastro-Event-Bereich

ZUM UNTERNEHMEN Die wichtigsten Kennzahlen des Ottakringer Getränkekonzerns: Getränke-Verkauf gesamt: 3.953.600 hl

Wie beurteilen Sie die Performance Ihrer Mitarbeiter - über Umsatz, EBIT, Gewinn, über andere Faktoren? Wir führen regelmäßig Mitarbeitergespräche bzw. Evaluationen durch den direkten Vorgesetzten durch. Außerdem gibt es wöchentliche Meetings zur Abstimmung in den einzelnen Teams.

Bier: 1.060.800 hl

Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten werden die Gehälter der Führungskräfte und Manager oft infrage gestellt. Ihre Meinung dazu? Gute Leistungen sollten adäquat honoriert werden. Auch bei uns im Unternehmen gibt es ein Bonus-System, das gute Leistungen eines Jahres belohnt.

EGT: 11,2 Mio. Euro

Wie sieht es in Sachen Fluktuation bei Ottakringer aus? Setzen Sie eher auf Firmentreue oder auf möglichst viel Erfahrung in mög-

selbständig. 1997 hatte sie das Marketingmanagement der Ottakringer Brauerei übernommen und den Relaunch der Marken Ottakringer, Gold Fassl und Null Komma Josef. Seit 2010 ist Christiane Wenckheim Vorstand der Ottakringer Brauerei AG.

Alkoholfreie Getränke: 2.892.800 hl Mitarbeiter: 827 Umsatz: 222,2 Mio. Euro

Investitionen: 27,1 Mio. Euro Die Stammaktien der Ottakringer Getränke AG notierten zuletzt bei 85 und die Vorzüge bei 44,5 Euro. Die Marktkapitalisierung lag bei 205 Millionen Euro. (VZ knapp 19 Mio. Euro.)

Die Ottakringer Getränke AG ist zu rund 6 % im Streubesitz und zu 94 % im Besitz der Ottakringer Holding AG. Die Ottakringer Holding AG ist im Besitz der österreichischen Familien Wenckheim, Menz, Trauttenberg und Pfusterschmid. Die Ottakringer Brauerei ist die letzte große Wiener Brauerei und sie ist eine der letzten großen unabhängigen Brauereien Österreichs. Ihr Marktanteil in Österreich beträgt an die 8 %, in Wien ist Ottakringer Marktführer. Die Brauerei beschäftigt rund 130 Mitarbeiter, braute jährlich zuletzt 614.000 hl Bier und erzielte zuletzt 83,2 Mio. Euro Umsatz.


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ANLEIHEN / STUDIE / FONDS Fonds des Monats Bawag und Kepler versuchen sich als Mixer - mit Ablaufdatum oder in grün

Alois Steinböck, Bawag PSK Invest. Foto: beigestellt

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eil 2 der Nominierungen Bawag PSK Invest-Geschäftsführer Alois Steinböck schickt den Konzept : Vorsorge 2029 (ISIN AT0000A18W96) ins Rennen um den Fonds des Monats. „Beim KONZEPT : VORSORGE 2029 handelt es sich um einen neuen Mischfonds der BAWAG P.S.K. INVEST mit einem innovativen Anlagekonzept“, sagt Geschäftsführer Alois Steinböck. Bei diesem Fonds wird ein spezielles Laufzeitmanagement umgesetzt und somit das Anlageziel bzw. der Verfügbarkeitstermin stärker in den Fokus gesetzt. Der Fonds veranlagt zunächst bis zu 50 Prozent in Aktieninvestments. In den Folgejahren wird der Aktienanteil sukzessive zu Gunsten von Anleihenbzw. Geldmarktveranlagungen reduziert. Zwei Jahre vor Tilgungstermin wird der Fonds keine Aktieninvestments mehr enthalten, was die Schwankungsbreite gegen

Laufzeitende deutlich reduziert. Der Fonds hat die Möglichkeit von mehreren Anlageklassen (Aktien, Anleihen usw.) zu profitieren. Die Risiken von Mischfonds resultieren aus der Zinsänderung bei Anleihen, die sich aus der Ungewissheit über die zukünftigen Veränderungen des Marktzinsniveaus ergibt. Das Zinsänderungsrisiko wirkt sich in Form von Kursverlusten aus, wenn das Marktzinsniveau steigt. Weiters besteht ein Bonitätsrisiko, worunter man die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit oder Illiquidität eines Anleihenschuldners versteht. Das bedeutet eine mögliche,

Andreas Lassner-Klein, Kepler Fonds

vorübergehende oder endgültige Unfähigkeit zur termingerechten Erfüllung von Zinsund Tilgungsverpflichtungen der Anleihen in den Mischfonds. Darüber hinaus beeinflusst der Aktien- und Devisenmarkt die Kursentwicklung der Fonds.

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eil 3 der Nominierungen Kepler Fonds KAG-Geschäftsführer Andreas Lassner-Klein schickt den KEPLER Ethik Mix (ISIN AT0000A19296) ins Rennen um den Fonds des Monats. Dieses ethisch-nachhaltige Mischportfolio investiert dynamisch in verschiedene An-

Foto: beigestellt

lageklassen wie Staatsanleihen, Bankanleihen, Pfandbriefe, Unternehmensanleihen und internationale Aktienwerte. Die strategische Ausrichtung erfolgt zu rund 80 Prozent in Anleihen und zu etwa 20 Prozent in Aktien. Berücksichtigt werden Ausschlusskriterien wie beispielsweise mangelnde Arbeitsrechte, Gentechnik, Kinderarbeit oder Atomenergie. Der Fonds trägt das Österreichische Umweltzeichen und ist damit als Produkt deklariert, das neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien bei der Titelauswahl umsetzt. Das Umweltzeichen wird vom Lebensministerium verliehen und ist Garant für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen.

Mehr zum Thema und dem Award unter http://bit.ly/18wNNqs


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FONDS Fonds des Monats Erste Sparinvest mixt das Portfolio dynamisch ... und strukturiert

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eil 4 der Nominierungen Erste sparinvest-Geschäftsführer Franz Gschiegl schickt den You Invest Active (ISIN AT0000A11F86) ins Rennen um den Fonds des Monats. YOU INVEST active bietet Anlegern einen dynamischen Mix unterschiedlicher Anlageklassen. Innerhalb der YOU INVEST-Produktfamilie für Privatkunden ist es der Fonds mit der höchsten Risikoneigung und eignet sich zum langfristigen Vermögensauf-

bau, heißt es bei Franz Gschiegl, Geschäftsführer der Erste Sparinvest - und auch: „Die Kursschwankungen können vergleichsweise hoch sein. Das Portfolio wird von unseren Experten laufend überwacht und regelmäßig den aktuellen Marktchancen entsprechend optimiert. Das Management erfolgt dabei im Rahmen eines nachvollziehbaren und strukturierten Investmentprozesses.“

Mehr zum Thema und dem Award unter http://bit.ly/18wNNqs

Franz Gschiegl, Erste Sparinvest

Foto: beigestellt

Neu Fonds für das andere Japan-Investment und als Basisbausteine für die Anlage

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yxor erweitert seine Produktpalette um den Lyxor UCITS ETF JPX-Nikkei 400. Der JPX-Nikkei 400 ist ein Fundamental-Index, der die Unternehmen hauptsächlich auf der Grundlage der Eigenkapitalrendite und der Betriebsergebnisse auswählt. Er bevorzugt Unternehmen, die die strengsten Normen im Hinblick auf Corporate Governance und Transparenz befolgen. Dieser Index ist bereits als Referenz für den japanischen Markt anerkannt, zum Beispiel bei dem staatlichen japanischen Pensionsfonds (Government Pension Investment Fund, GPIF). Dieser gab im April 2014 bekannt, dass er den JPXNikkei 400 zu seinen neuen Referenzindizes hinzugefügt hat. Der JPX Nikkei-400-Index soll

japanische Unternehmen ermutigen, sich um die Schaffung von Shareholder Value zu kümmern und ihre Corporate Governance zu verbessern. Sein Konzept stimmt mit dem Vorhaben der japanischen Regierung überein, Strukturreformen voranzutreiben sowie mit den Maßnahmen der BoJ (Bank of Japan) das Wachstum in Japan wiederzubeleben. Somit wird erwartet, dass der Index eine hohe Unterstützung durch die politischen Entscheidungsträger in Japan und durch japanische Anleger erhalten wird und dadurch das Interesse ausländischer Investoren auf sich zieht. Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio – TER) des LYXOR UCITS ETF JPX-Nikkei 400 (ISIN FR0012144582) beträgt 0,25% p.a.

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ie Deka-Gruppe baut mit zwei neuen Fonds ihre BasisStrategieReihe aus: Der Deka-BasisStrategie Flexibel (ISIN DE000DK2EAR4) bildet die Marktmeinung der Deka Investment und ihres Investmentkomitees ab. Dazu kann das Fondsmanagement weltweit in nahezu alle Assetklassen (z.B. in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Währungen und Rohstoffe) investieren und ein breites Spektrum an Anlageinstrumenten (Direktanlagen, Derivate, ETFs, Investmentfonds) einsetzen. Auf diese Weise kann der Fonds in allen Marktphasen Chancen nutzen – auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld. Beim Deka-BasisStrategie Aktien (DE000DK2EAG7) erfolgt die Einzeltitelauswahl auf Basis fun-

damentaler Unternehmensdaten, der Qualität des Managements und der Perspektiven des Unternehmens im aktuellen Stadium des konjunkturellen Zyklus. In Phasen der Konjunkturerholung stehen Substanzwerte im Fokus, während des Booms setzt das Fondsmanagement auf Spätzykliker und wechselt im Abschwung von kleinen und mittelgroßen Unternehmen auf große Unternehmen und Wachstumswerte. In der Rezession sind dann vor allem Qualitätswerte und Dividendentitel gefragt. Zur Steuerung des Portfoliorisikos erfolgt zusätzlich ein aktives Management des Investitionsgrades in Aktien. Mit Blick auf das ErtragsRisiko-Profil liegt die Positionierung zwischen klassischen Misch- und Aktienfonds. <


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ÖKO-INVESTMENT MICROLENDING

Hürden für Anleger, Tipps und Prinzipien (Teil 2) Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Für nachhaltige Investoren ist und bleibt es schwierig, direkt Projekte zu finanzieren, die gegen Armut in Entwicklungsländern ankämpfen. Das stellt die deutsche NGO Südwind in einer Studie fest. ls Formen solcher Finanzierungsmöglichkeiten stellt die Studie „Jenseits von Mikrokrediten” Mikrofinanzen, Impact Investments sowie Green/Social Bonds vor. „Mit rund 38 Mrd. US-Dollar tragen diese neuen Finanzierungsinstrumente bisher nur in verschwindend geringem Maße zur Entwicklungsfinanzierung bei.”, ist allerdings das klägliche Resümee der Studien-Autorin Antje Schneeweiß. Dagegen fließen, laut OECD, jährlich rund 325 Mrd. Dollar an privatwirtschaftlichen Investitionen in ärmere Länder, die keinen Hilfscharakter haben wie etwa Kapital, dass Konzerne in Produktionsanlagen stecken.

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Blockade. Mit 25 Mrd. US-Dollar liegt der Schwerpunkt bei den drei Anlagemodellen zur Entwicklungsfinanzierung, laut Schneeweiß, bei der Mikrofinanz. Auch Privatanleger investieren in den letzten Jahren immer mehr in Mikrofinanz und das, obwohl beispielsweise in Deutschland gesetzliche Einschränkungen den Vertrieb von Mikrofinanzfonds stark behindert haben. Bereits „Investoren sollten nach dem alten Investsich der Erfolge und mentgesetz mussten Mikrofinanzfonds hohe Misserfolge von Auflagen erfüllen, um zum Mikrofinanzierung Vertrieb zugelassen zu werbewusst sein.” den, was zur Folge hatte, dass viele Anbieter auf die deutsche Vertriebszulassung verzichteten. Nur auf Anfragen der Anleger durfte eine Bank solche Produkte anbieten. Um die Sicherheit von Geldanlagen zu erhöhen ist auch das seit Juli nicht mehr möglich. Nach einer Übergangsfrist von einem Jahr gilt nun das neue Kapitalanlagesetzbuch (KAGB), nach dem nur noch semi-professionelle und professionelle Anleger (z.B. Stiftungen) in Mikrofinanzfonds investieren können. Und semi-professionell ist man als Anleger, wenn man mindestens 200.000 Euro investiert, daher über eine erhöhte Kompetenz bei der Beurteilung der Anlagerisiken verfügt und dies mit seiner Unterschrift in einer Erklärung versichert.

Risiken bestehen für Empfänger und Anleger von entwicklungsfördernden Investitionen, so Antje Schneeweiß von Südwind. Foto:Südwind

Probleme. „Investoren, die einen Teil ihres Kapitals in Mikrofinanzen investieren und damit neben der eigenen Rendite Menschen aus der Armut helfen möchten, sollten sich der Erfolge und Misserfolge von Mikrofinanzierungen bewusst sein.”, gibt Schneeweiß zu bedenken. Sowieso könne nicht eindeutig belegt werden, dass Mikrokredite, wie sie von den vielen Mikrofinanzinstitutionen (MFI) vergeben werden, Menschen aus der Armut befreien. Die Ergebnisse von rund 3000 Untersuchungen dazu seien widersprüchlich. Kritisch führt Schneeweiß zudem an, dass bei Investitionen in Mikrokredite, etwa über Mikrofinanzfonds, Risiken wie das stark schwankender Währungen den MFI und ihren Kunden überlassen werden. Hilfe. Anleger sollten bei der Auswahl von verantwortlichen Mikrofinanzbanken jedenfalls nach solchen suchen, die den „Prinzipien zum Schutz der KundInnen von Mikrofinanzbanken“ zugestimmt haben. Immerhin sind das bis jetzt 2108 Mikrofinanzorganisationen, Netzwerke, Investoren und Geber sowie unterstützende Organisationen. Eine komplette Zertifizierung haben 21 Organisationen durchlaufen. Empfehlungen. Damit Investitionen in Mikrokredite eine armutsmindernde Wirkung haben sollen, gibt Südwind einige Empfehlungen: z.B. sollten Institutionen, die Anlagemöglichkeiten in diesem Bereich anbieten, glaubhaft darstellen können, dass sie in dieser Thematik bewandert sind, die Bedingungen vor Ort kennen und Problemen vorbeugen können. (Teil 3: Welche Anlagealternativen gibt es) <


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ROHSTOFFE AKTIENNEWS

Glencore/Rio Tinto: Keine Fusion - vorerst (Teil 1) Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Normalerweise sind die Gäste peinlich berührt, wenn eine Hochzeit abgeblasen wird. So spielt das normale Leben, aber eben nicht die Börse. Die Hintergründe einer vorerst gescheiterten Riesen-Übernahme. rst mal gut so!, müssen die Rio Tinto-Aktionäre - potenzielle und alte - resümiert haben, als diese Nachricht über die Bildschirme flimmerte: „Der Verwaltungsrat von Rio Tinto kam nach Beratungen mit seinen Juristen und Finanzberatern einmütig zu dem Ergebnis, dass ein Zusammenschluss nicht im besten Interesse der Rio-TintoAktionäre wäre”, erklärte heute der britisch-australische Konzern und zweitgrößte Eisenerz-Produzent der Erde in einer Stellungnahme an die australische Börse. Und reagierte damit auf die anhaltenden Medienspekulationen der letzten Tage über eine möglicherweise bevorstehende Fusion. Der Aktienkurs von Rio Tinto stieg jedenfalls auch nach der Absage weiter. An der Börse in Sydney kletterte er zwischenzeitlich über vier Prozent, in London sogar über sechs Prozent und damit so stark wie seit Juli 2013 nicht mehr.

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„Ivan kennt keine Grenzen in seinen Ambitionen.”

Offerte. Zuvor hatte Bloomberg unter Verweis auf informierte Personen über eine möglicherweise bevorstehende Fusion berichtet. Rio Tinto hatte dann heute morgen (Ortszeit) in Melbourne mitgeteilt, der kleinere Rivale Glencore habe im Juli Kontakt aufgenommen, um eine mögliche Fusion auszuloten. Der Verwaltungsrat von Rio, mit Sitz in London, hätte die Offerte aber bereits im August abgewiesen. Danach hatte sich, laut Bloomberg, Glencore, mit Sitz im schweizerischen Baar, an Rios größten Einzelaktionär, die staatliche Aluminium Corp. of China (Chinalco: Beteiligung von 9,8 Prozent) gewandt und sein Interesse bekannt gegeben. In den vergangenen Wochen hätten Gespräche stattgefunden, hieß es weiter. Nun kam die nächste Absage. Wie Bloomberg weiter erfuhr, ist den Managern von Rio das Interesse von Glencore-CEO Ivan Glasenberg an einer Fusion von informeller Seite wohl bekannt. Eine formelle Offerte hätte es bisher aber nicht gegeben und es sei auch vor Ende 2014 kein Angebot wahrscheinlich, hieß es weiter. Zudem könne sich Glencore auch gegen die Transaktion entscheiden.

Der neue Minen-Gigant würde BHP Billiton vom 1. Welt-Rang verdrängen, die Regulatoren daher genau prüfen. Foto: Rio Tinto

Übernahmefreude. Viele Marktkenner glauben das nicht. Denn der Schweizer Rohstoffriese ist für seine Übernahmefreudigkeit bekannt. Im vergangenen Jahr hatte Glencore den Konkurrenten Xstrata für rund 46 Mrd. Euro gekauft und damit die größte Übernahme in der Branchengeschichte hingelegt. Die dann im März vorgelegte erste Jahresbilanz von Glencore Xstrata zeigte einen bereinigten operativen Gewinn von 13,1 Mrd. US-Dollar aus und übertraf die Analystenprognosen um Längen. „Ivan kennt keine Grenzen in seinen Ambitionen”, wie ein Bankenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf die Zukaufstrategie von Glasenberg meinte. Glencore hatte sich schließlich erst 2011 listen lassen, um mehr Zukäufe realisieren zu können. Zukunft. Vielleicht ist die Zeit für den Mega-Deal ja noch nicht gekommen. „Das nächste Jahr bringt potenziell die beste Gelegenheit für eine solche Transaktion. Aber die Neuigkeiten von heute sollten in etwa einen Boden für den Aktienkurs von Rio bilden und ein opportunistisches Gebot verhindern”, schreiben die Analysten Ben Davis und Richard Knights von Liberum Capital. Der Eisenerzpreis müsste Liberum zufolge unter 70 Dollar je Tonne sinken und die Aussichten für die Rohstoffe von Glencore müssten sich verbessern, damit eine Transaktion zustande käme. Dass Chinalco der Transaktion jedenfalls nur für eine erhebliche Prämie zustimmen würde, ist klar. Im Jahr 2008 hatte es für seine Beteiligung in etwa das Doppelte des derzeitigen Aktienkurses bezahlt. Daher ist das chinesische Unternehmen, Bloomberg gemäß, derzeit nicht sehr an einem Verkauf interessiert. (Mehr zum Deal in Teil 2). <


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WÄHRUNGEN/ZINSEN VON CHRISTA GRÜNBERG CHRISTA.GRUENBERG@BOERSE-EXPRESS.COM

SNB im goldenen Käfig: Folgen für Frankenpolitik und Handlungsspielraum? iesige Kreditnehmer, die noch einen Schweizer Frankenkredit laufen haben, befassen sich wahrscheinlich öfter mit den News um die Schweizer Währung als der Durchschnittsbürger. Sollten sie auch, denn immerhin geht es darum, ob der Franken auf dem jetzigen Niveau bleibt oder ob er gegenüber dem Euro wieder aufwertet - zu Ungunsten der Kreditnehmer, weil bei Fälligkeit mehr zurückzuzahlen ist. Zwar gibt es viel weniger Fremdwährungskredite - großteils wurden sie in Schweizer Franken aufgenommen - wie noch zum Höhepunkt 2006. Der Fremdwährungsanteil aller Haushaltskredite lag damals bei 31,8 Prozent, bei der letzten Erhebung Ende Juni machte er dagegen - erstmals seit 15 Jahren - weniger als ein Fünftel aus. Aber was nützt die Statistik diesen verbleibenden Frankenkreditnehmern? Gar nichts. Ihnen muss es weiterhin darum gehen, ob sich in den Handlungen oder Äußerungen der Geld- und Finanzpolitiker rund um die Schweizer Nationalbank (SNB) Hinweise auf Änderungen der Mindestkurspolitik ergeben. Und da wurde man fündig. Aber nicht unbedingt aus vermuteter Richtung der SNB-Präsidenten, die in kleinen und unregelmäßigen Abständen immer wieder das Festhalten am Mindestkurs verlauten lassen und zwar unter allen Umständen. Gerade an letzterem könnten nun Zweifel aufkommen. Die Warnung kam von der Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf. „Der Handlungsspielraum der SNB

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würde stark eingeschränkt werden. Die Preisstabilität wäre gefährdet”, sagte die Finanzministerin gestern in einem Video-Interview. Vor allem auf den Franken-Mindestkurs von 1,20 wären die Auswirkungen fatal. „Diesen zu halten wäre praktisch unmöglich.” Der Grund für all das wäre eine Annahme der sogenannten Goldinitiative beim Volksbegehren, das am 30. November in der Schweiz abgehalten wird. „Rettet unser Schweizer Gold” heißt die von Mitgliedern der Schweizer Volkspartei (SVP) lancierte Initiative, die verlangt, dass der Goldanteil an den Aktiven der SNB-Bilanz mindestens 20 Prozent beträgt, der gesamte Goldbestand unverkäuflich ist und in der Schweiz gelagert wird. Weil die SNB derzeit nicht einmal zehn Prozent ihrer Aktiven in Gold hält, müsste sie also zunächst Gold im Wert von 60 Mrd. Franken zukaufen, um die Forderungen der Initiative einzuhalten, erklärte Widmer-Schlumpf gestern den Schweizer Medien. Um „Den Franken-Mindest- den Anteil zu halten, kurs zu halten, wäre müsste man danach praktisch unmöglich.” bei jedem Ankauf von Fremdwährungen oder bei sinkendem Goldpreis mehr Gold in die Bilanz auf nehmen. Wenn man, so Widmer -Schlumpf, davon ausgehe, dass die SNB ihre Bilanz auch wieder einmal verkürze, würde NEWS FÜR ANLEGER daher der unverkäufliche Goldanteil auf der Aktivseite der Bilanz mit der Zeit „enorm steigen”, was wiederum die Handlungsfähigkeit der NatioWeitere Fondsanalysen und nalbank beeinträchtigte. AnTrends finden Sie auf ders als von den Initianten www.foonds.com behauptet, würde die Stabilität des Frankens dadurch nicht zusondern abnehmen. Es könnte also sein, dass die Goldinitiative zu einer Reihe von Schweizer Volksbegehren gehört, die das Gegenteil dessen erreichen würden, was sie erreichen möchten.

Zins Express Zertifikate Express http://www.boerse-express.com/nl

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SPAREN ZINSEN

Top- und Flop-Zinsen trennt der Faktor 15 ie Renault Bank (RCI) baut ihr Angebot in Österreich aus. Für zinsgeplagte Sparer ist das wenigstens ein kleiner Lichtstrahl in der sonst so tristen Zinswüste. 1,5 Prozent zahlt die Bank des Autoherstellers für eine einjährige Bindung, bei zwei Jahren sind es 1,8 Prozent und bei drei Jahren 1,9 Prozent. Wie liegt das im Vergleich mit den

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Die höchsten Zinsen für einjährige Bindungszeiten

Die höchsten Zinsen für zweijährige Bindungszeiten

Die höchsten Zinsen für dreijährige Bindungszeiten

Konkurrenzangeboten? Dazu ein Blick auf den Zinsrechner der AK (der leider nicht alle Institute aufgenommen hat trotzdem ...): Im Einjahresbereich gibt es bereits jetzt mit der DenizBank eine Alternative, gleiches gilt auch für die weiteren Laufzeitensegmente. Renault gehört damit aber jeweils zu den Top-Koniditionen-Anbietern. und es kann auch anders gehen: Das dreijährige Kapitalsparbuch der Bawag PSK etwa bringt 0,25 Prozent, die RLB Nö-Wien bietet 0,33 Prozent. Letztere bietet im Zwiejahresbereich 0,125 Prozent (wenn auch auf variabler Basis), 0,15 Prozent sind es bei der Bawag. Tiefer geht’s nimma, meinen Sie? 0,1 Prozent bietet die Bawag derzeit beim einjährigen Kapitalsparbuch >gill<


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BĂ–RSE EXPRESS

s hat Perspektive. Wir erkennen Potenziale, nĂźtzen Marktchancen und setzen Projekte erfolgreich um. Unser aktueller Fokus liegt auf dem aussichtsreichen Berliner Immobilienmarkt: www.simmoag.at

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ZERTIFIKATE STRATEGIE

Absicherung des Depots ist Trumpf - doch wie? Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Diversifikation, Teilschutz und Absicherung - die Zertifikatebranche wendet sich an eines der Grundbedürfnisse des Menschen sicherheit und Stabilität. nemarkets, der Zertifikatearm der HVB (UniCredit), beschäftigt sich in einem aktuellen Kommentar mit dem, was Anlegern derzeit besonders wichtig ist Stabilität fürs Depot. In der berühmtem Bedürfnispyramide des Psychologen Abraham Harold Maslow kommt das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität gleich nach den Grundbedürfnissen (wie Essen und Trinken) und noch vor den sozialen Bedürfnissen (etwa Freundschaft und Zuwendung). Ungeachtet dessen gehen Menschen jeden Tag gewisse Risiken ein. Diese Risiken werden in Kauf genommen, weil sie mit einer Belohnung oder einer Chance verbunden sind. Nicht anders verhält es sich bei der Geldanlage. Auch hier hängen Chance und Risiko unmittelbar zusammen.

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Keine Chance ohne Risi ko. Ein Risiko kann z.B. darin liegen, dass das eingesetzte Kapital an Wert verliert. Die Chance wiederum besteht in dem Ertrag, den der Anleger möglicherweise erzielen kann. Je nach Anlageklasse sind Rendite und Risiko unterschiedlich stark ausgeprägt. Beide Seiten müssen bei jeder Anlageentscheidung immer sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Höhere Ertragschancen sind immer mit mehr Risiken verbunden, es besteht also eine erhöhte Gefahr, Geld zu verlieren. Diese Kausalität lässt sich nicht aushebeln, aber es gibt Möglichkeiten, dem Risiko in einem gewissen Umfang entgegenzuwirken und dem Depot auf diese Weise zu einem Stück mehr Stabilität zu verhelfen. Dies gilt insbesondere für Anlagen in Aktien. Risikokennziffer Volatilität. Die Kurse von Aktien unterliegen Schwankungen. Diese Kursausschläge stellen ein Risiko dar, da sie die Möglichkeit von fallenden Kursen beinhalten. Es gilt: Je stärker ein Kurs schwankt, umso riskanter

Frank Weingarts, UniCredit onemarkets

Foto: beigestellt

ist das Wertpapier. Eine Maßzahl für dieses Risiko ist die Volatilität. Sie misst die Häufigkeit und Intensität der Preisschwankungen eines Wertes – zum Beispiel einer Aktie – innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Die Volatilität steigt zumeist bei Kursverlusten sprunghaft an, da diese in der Regel schnell und ruckartig erfolgen. In Aufwärtsphasen ist die Volatilität dagegen relativ niedrig, da Kurszuwächse tendenziell in ruhigeren Bewegungen verlaufen. Rücksetzer sind keine Seltenheit. Zu einem deutlichen Anstieg der Volatilität kam es zuletzt vor zwei Monaten infolge der Zuspitzung des Konflikts in der Ostukraine. Innerhalb weniger Handelstage (vom 24. Juli bis 8. August 2014) gab der DAX fast 800 Punkte ab. Rücksetzer wie diese sind an der Börse nichts Ungewöhnliches. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein: Eine unerwartete Verschlechterung der ökonomischen Rahmenbedingungen wäre so ein Fall. Was auch immer der Auslöser ist, Anleger sind gegen solche Abwärtsbewegungen nicht gefeit. Dazu ein Beispiel: Obwohl der DAX in den vergangenen fünf Jahren per Saldo rund 70 Prozent hinzugewonnen hat, kam es in dieser Zeit zu mehreren größeren Korrekturphasen. Dem Ri sik o en tge genwi rk en. Wie bereits erwähnt, lässt sich das Risiko von Aktienanlagen nicht komplett ausblenden. Aber es gibt Wege und Möglichkeiten, es bis zu einem gewissen Grad zu mindern. Morgen stellen wir Ihnen drei Strategien vor, mit denen Anleger dem Risiko durch den Einsatz von strukturierten Produkten entgegenwirken können: Diversifikation, Teilschutz und Absicherung. Morgen gibt es Teil 2<


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ZERTIFIKATE SERIE TEIL 2

Absicherung des Depots ist Trumpf - doch wie? Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Diversifikation, Teilschutz und Absicherung - die Zertifikatebranche wendet sich an eines der Grundbedürfnisse des Menschen Sicherheit und Stabilität. ine bekannte Börsenregel besagt: Nicht alles auf eine Karte setzen. Oder mit anderen Worten: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Gemeint ist damit, dass man sein Geld auf verschiedene Anlagen verteilen (diversifizieren) sollte. Denn sollte sich eine Anlage als „Reinfall“ erweisen, besteht immer noch die Chance, diesen Verlust durch eine positive Wertentwicklung der anderen Anlagen zu kompensieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die verschiedenen Anlagen nicht gleich entwickeln. Aufschluss darüber gibt die Korrelation. Sie misst das Aus maß, in dem zwei oder mehrere Anlagen (preislich) voneinander abhängen. Die Maßzahl dafür ist der Korrelationskoeffizient. Er kann auf einer Skala von −1 bis +1 reichen. Wenn die Preise zweier Anlagen sich in der Vergangenheit völlig gleich entwickelt haben, beträgt der Korrelationskoeffizient +1, bei einer völlig entgegengesetzten Richtung liegt er bei −1. Idealerweise sollte ein Anleger – so besagt es vereinfacht ausgedrückt die Portfolio-Theorie – sein Depot so mischen, dass sich die Investments weder im Gleichschritt noch komplett entgegengesetzt entwickeln, also gar nicht oder kaum miteinander korrelieren. Denn je unabhängiger die Investments voneinander sind, desto niedriger ist das Gesamtrisiko. Diversifikation bedeutet demnach, dass sich die Risiken der Einzeltitel nicht einfach addieren, sondern sich zum Teil gegenseitig aufheben.

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Ei nen ga nz en Index kaufen. Wie kann der Diversifikationsgedanke im Bereich der Anlageklasse Aktien umgesetzt werden? Dazu ein einfaches Beispiel: Angenommen, ein Anleger verfügt über 10.000 Euro. Er investiert alles in Aktien von BMW. In diesem Fall wäre er hochkonzentriert. Oder mit anderen Worten: Er trägt ein hohes Klumpenrisiko. Kauft er nun je zur Hälfte BMW- und

Foto: APA

Daimler-Aktien in der Absicht, das Risiko zu streuen, wird seine Bemühung höchstwahrscheinlich nicht den gewünschten Erfolg haben, da sich die beiden AutomobilTitel in der Regel ähnlich entwickeln. Möglicherweise wäre es besser, den kompletten DAX zu kaufen, da dieser 30 Aktien aus verschiedenen Branchen enthält. Doch wie den DAX kaufen? Einfach und bequem möglich ist dies – auch mit kleinen Summen – mittels eines Zertifikats. Es partizipiert eins zu eins und ohne Kurs und Laufzeitgrenzen an der Entwicklung des DAX (Performance-Index). Di e Wel t der In diz es. Nun ist es so, dass Indizes, verglichen mit Einzeltiteln, zwar alleine aufgrund ihrer relativ hohen Anzahl an einzelnen Titeln eine höhere Risikostreuung aufweisen. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass ihre Diversifikation auch optimal ist. Der DAX zum Beispiel ist ein recht konjunktursensibler Index, da er viele zyklische Unternehmen enthält. Beim Wiener Leitindex ATX wiederum gibt es eine hohe Abhängigkeit von Finanztiteln. Um eine weitgehendere Risikostreuung zu erzielen, könnte es sich also anbieten, verschiedene Indizes per Index-Zertifikat ins Depot zu nehmen. Hierbei kann auch eine regionale Mischung Sinn machen, etwa mit Zertifikaten auf den US-Index S&P 500 oder das japanische Börsenbarometer Nikkei 225. Index-Zertifikate bieten also eine Möglichkeit, das Aktienportfolio breit zu streuen mit dem Ziel, das Risiko zu reduzieren. Morgen gibt es Teil 3<

Teil 1 finden Sie unter http://goo.gl/JmRZSW


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ZERTIFIKATE SERIE TEIL 3

Absicherung des Depots ist Trumpf - doch wie? Robert Gillinger

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Diversifikation, Teilschutz und Absicherung - die Zertifikatebranche wendet sich an eines der Grundbedürfnisse des Menschen Sicherheit und Stabilität: ie bereits erwähnt, kommt es an den Aktienmärkten immer wieder zu Kurskorrekturen. Eine Möglichkeit, sich vor Verlusten einer Aktie in gewissem Umfang zu schützen, bieten sogenannte Teilschutzprodukte. Dazu zählen zum Beispiel Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate oder Aktienanleihen Protect.

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Di scoun t-Z ertifik ate. Discount-Zertifikate ermöglichen es dem Anleger, mit einem Discount in eine Aktie oder einen Aktienindex einzusteigen. Auf diese Weise können selbst dann noch positive Renditen erzielt werden, wenn der Kurs des Basiswerts (Bezugswert, der dem Discount-Zertifikat zugrunde lieg) per saldo seitwärts tendiert oder sogar moderat fällt. Erst wenn etwaige Kursverluste des Basiswerts den Discount übersteigen, käme es zu Verlusten beim Zertifikat. Als Preis für den vergünstigsten Einstieg ist die maximale Rückzahlung eines Discount-Zertifikats auf die obere Kursgrenze (Cap) begrenzt, selbst wenn der Basiswert am Laufzeitende des Zertifikats darüber notieren sollte. Mit anderen Worten: Die Ertragschancen sind limitiert. Als Faustformel gilt: Je höher der Discount, desto geringer die Ertragschance. Bonus-Cap-Zertifikate. Mit einem Bonus-Cap-Zertifikat verfolgt der Anleger das Ziel, zum Rückzahlungstermin den maximalen Rückzahlungsbetrag zu erzielen. Voraussetzung ist, dass der Basiswert während der Laufzeit nicht auf oder unter die bei Emission festgelegte Barriere fällt. Geht dieses Kalkül auf, wirft das Zertifikat eine Rendite ab, die sich aus der Differenz zwischen dem Rückzahlungsbetrag und dem bei Kauf gezahlten Preis errechnet. Der Zusatz „Cap“ steht für die obere Kursgrenze. Denn anders als bei einem klassischen Bonus-Zertifikat nimmt der Halter eines Bonus-Cap-Zertifikats nicht an über die obere

Foto: Bloomberg

Kursgrenze hinausgehenden Zugewinnen beim Basiswert teil. Der Teilschutz vor Kursverlusten des Basiswerts in Form der Barriere geht also (ähnlich wie auch bei Discount-Zertifikaten) zulasten der Ertragschancen, die durch den Cap begrenzt sind. Ak ti enanl ei hen Protect. Aktienanleihen Protect sind wie klassische Anleihen (z. B. Staatsanleihen) mit einer festen Zinszahlung (Zinsertrag) ausgestattet. Der Unterschied liegt darin, dass die Rückzahlung nicht in jedem Szenario zu 100 Prozent des Nennbetrags erfolgt. Dies ist nur dann der Fall, wenn die zugrunde liegende Aktie am letzten Bewertungstag auf oder über einer bei Emission festgelegten Barriere, zum Beispiel bei 70 Prozent des Referenzpreises der Aktie am anfänglichen Bewertungstag, schließt. Die Barriere schützt den Halter also in einem gewissen Umfang vor Kursverlusten des Basiswerts. Dafür sind auch hier die Ertragschancen begrenzt, in diesem Fall auf den jährlichen Zinsertrag. Zu beachten gilt: Sollte der Basiswert am letzten Bewertungstag unter der Barriere schließen, erfolgt keine Rückzahlung zu 100 Prozent des Nennbetrags, sondern eine Lieferung der zugrunde liegenden Aktien gemäß dem Bezugsverhältnis. Dabei ensteht dem Anleger ein Verlust. Hebelprodukte im Einsatz. Bei vielen Anlegern besteht der Wunsch, einmal erzielte Aktiengewinne abzusichern, ohne die betreffenden Aktien verkaufen zu müssen. Auch kann es sein, dass Anleger ihre Aktienpositionen vorübergehend sichern wollen, zum Beispiel weil sie auf eine längere Urlaubsreise gehen und dann nicht die Möglich-


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ZERTIFIKATE / FONDS keit haben, ihr Depot kontinuierlich zu überwachen. In dieser Situation können sich Hebelprodukte anbieten, die von fallenden Kursen profitieren (Put-Optionsscheine oder Knockout-Bear-Produkte). Dank der Hebelwirkung wird dafür weniger Kapital benötigt. Absi cherungsbeispi el. Angenommen, ein Anleger erwartet, dass eine fiktive Aktie XY temporär sinken wird, er aber seine Position nicht auflösen möchte. Er kauft daher Put-Optionsscheine, deren Basispreis (Preis, zu dem Optionsscheine am Laufzeitende abgerechnet werden) dem aktuellen Kurs der Musteraktie entsprechen. Bei einem Aktienkurs (= Basispreis) von 50 Euro, einem Bezugsverhältnis von 1 und einem Optionsscheinpreis von 3 Euro muss der Anleger lediglich 300 Euro investieren, um 100 Aktien im Wert von 5000 Euro abzusichern. Steht die Aktie am letzten Bewertungstag des Optionsscheins immer noch bei 50 Euro oder darüber, ist das Geld für den Kauf der Optionsscheine allerdings verloren. Der Kauf der

Puts ähnelt dann dem Abschluss einer Risikoversicherung – auch bei dieser entstehen Verluste, solange der versicherte Risikofall nicht eintritt. Sinkt der Aktienkurs dagegen, steigen die Puts im Wert. Zuverlässig funktioniert dies allerdings nur zum Ende der Laufzeit des Optionsscheins. Während der Laufzeit spielen zusätzliche Schwankungen des Zeitwerts eine Rolle. Faz i t: mehr Stabi li tät. Die Beispiele haben gezeigt, dass Aktienanleger durchaus etwas gegen das Risiko von Kursverlusten unternehmen können, sei es über Diversifikation, durch Teilschutzprodukte oder per Absicherungsstrategie. Das Vehikel dafür stellen Anlageund Hebelprodukte dar. Sie sorgen – richtig eingesetzt – für etwas mehr Stabilität im Depot. <

Teil 1 finden Sie unter http://goo.gl/JmRZSW Teil 2 finden Sie unter http://goo.gl/juOxwE

Neu FX-Spekulation hoch 5 - dazu Frankreichund Infrastruktur-Spezial - plus Spesendownsize

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ie neu gegründete Investmentboutique OVIDpartner und Universal-Investment starten den Infrastrukturfonds OVID Infrastructure HY Income UI (ISIN DE000A112T83). Mit dem Fonds haben Anleger die Möglichkeit, über infrastrukturbezogene Unternehmens- und Projektanleihen in eine sonst häufig schwer zugängliche, aber sehr attraktive Anlageklasse zu investieren. „Das Risiko-RenditeVerhältnis von Infrastrukturinvestments ist attraktiv und macht die Asset-Klasse vor allem für langfristig ausgerichtete Anleger interessant“, sagt Rainer Fritzsche, geschäftsführender Gesellschafter von OVIDpartner. „Viele Investments in Infrastruktur liefern laufende Erträge und stehen für Inflationsschutz, eine geringere Volatilität und Wertbeständigkeit.“ Zudem sei der Investitionsbedarf in

Straßen, Brücken oder Flughäfen in vielen wichtigen Industrienationen sehr groß. „Der Fonds eignet sich für Anleger, die ein laufendes, regelmäßiges und risikoarmes Einkommen erzielen wollen“, sagt Fritzsche. Ziel des global anlegenden Fonds ist eine jährliche Ausschüttung von vier bis fünf Prozent bei möglichst geringer Volatilität. Im Unterschied zu anderen Infrastrukturanlagen, die häufig im Bereich der geschlossenen Fonds zu finden sind, ist der OVID Infrastructure HY Income UI als Publikumsfonds täglich handelbar. Regional wird der Schwerpunkt des Portfolios bei Auflegung in Europa liegen. Hier werden Energieerzeugung, Logistik und Infrastrukturdienstleiter den ersten SektorenSchwerpunkt bilden. Zu Beginn sollen zum Beispiel Projekte von Abengoa, Veolia, Thames Water oder auch Hapag Lloyd und Citic

Pacific in das Portfolio aufgenommen werden.

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ie Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) hat die jährliche Pauschalgebühr für den db x-trackers Nikkei 225 UCITS ETF (DR) (ISIN LU0839027447) auf 0,09 von bisher 0,25 Prozent gesenkt. Damit ist der ETF derzeit der günstigste in Europa angebotene japanische Aktien-ETF bei der jährlichen Pauschalgebühr.

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it dem neu in Frankfurt gelisteten iShares MSCI France UCITS ETF (ISIN DE000A12A4K6) partizipieren Anleger an der Wertentwicklung von Aktien mit großer bis mittelgroßer Marktkapitalisierung. Der Referenzindex umfasst zurzeit 73 Werte, die zusammen rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung franzö-

sischer Unternehmen ausmachen. Der ETF ist thesaurierend - die Gesamtkostenquote liegt bei 0,25 Prozent.

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TF Securities hat erstmals fünffach gehebelte Währungs-ETPs auf Xetra gelistet. .Die Auswahl der neuen Währungs-ETPs mit fünffachem Hebel besteht aus den Währungspaaren Euro gegenüber dem australischen Dollar, dem Schweizer Franken, dem USDollar und dem japanischen Yen. die Gesamtkostenquote liegt jeweils bei 1,88 Prozent. Es gibt 5x Long auf den SFR (DE000A12Z3X2), Short unter DE000A12Z3Y0 - 5x Short auf den USD DE000A12Z314, Long unter DE000A12Z322 - Long Yen unter DE000A12Z3Z7, short unter DE000A12Z306. Und 5x Long auf den AUD unter DE000A12Z3V6 und short unter DE000A12Z3W4 <


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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER

Vorstellungsrunde: Die Nominierten - Teil 1 Michael J. Plos

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Im September haben insgesamt sieben Emittenten nominiert. Im ersten Teil der Vorstellungen liegt der Fokus ganz klar auf internationalen Basiswerten. Zunächst USA, dann die Vereinigten Arabischen Emirate. ontobel - 10,00% p.a. Protect Multi Aktienanleihe auf Alibaba / Facebook Inc. / Twitter Inc. Die ISIN lautet DE000VZ6HGX4. Die Laufzeit beträgt elf Monate. Das Zertifikat kann noch bis zum 13. Oktober 2014 gezeichnet werden. Vontobel schreibt in den Nominierungsunterlagen: „Internet-Aktien scheinen aktuell im Trend zu sein. Kürzlich hat der chinesische Onlinehändler Alibaba einen Rekordbörsengang mit einem Börsenwert zu Beginn von rund 125 Milliarden Euro verzeichnet. Auch das soziale Netzwerk Facebook und der Kurznachrichtendienstleister Twitter konnten seit ihrem Börsengang positiv überraschen.“ Die drei Unternehmen wurden nun in ein Produkt gepackt. Die Verzinsung liegt dabei bei 10 Prozent pro Jahr. Am 13. Oktober werden die Schlusskurs der drei Aktien festgehalten. Die Barrieren liegen bei jeweils 45 bis 55 Prozent dieser Schlusskurse. Halten die Barrieren, gibt es den Nominalbetrag von 1000 Euro zurück. Wenn nicht, wird die am schlechtesten performende Aktie geliefert.

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ociété Générale - Index-Zertifikat auf Nasdaq Internet Index. Die ISIN lautet DE000SG54870. Es handelt sich grundsätzlich um ein open-end Produkt. Allerdings kann die Emittentin das Zertifikat erstmals zum 19. Dezember 2013 mit einer Frist von 42 Tagen vorzeitig kündigen. Danach besteht diese Möglichkeit alle drei Monate unter Einhaltung derselben Frist. Bei diesem Zertifikat steht natürlich der Basiswert im Fokus. Es ist dies der „Nasdaq Internet Index“. Die Ratio liegt dabei bei 0,1. Das heißt, dass der Indexstand durch zehn geteilt wird. Da das Zertifikat in Euro notiert, der Index jedoch in US-Dollar, wird umgerechnet. Anleger sind

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Die Basiswerte sind in der ersten Vorstellungsrunde ganz eindeutig die Stars. Foto: Bloomberg

damit dem Währungsrisiko ausgesetzt. Gleichzeitig stellt dieses Risiko natürlich auch ein Chance dar. So notiert der Index derzeit bei 396,335 US-Dollar. Das Zertifikat kostet 31,39 Euro. Wie bei Index-Zertifikaten üblich, setzt man direkt auf steigende Kurse. Es gibt keine Absicherung nach unten und auch keine regelmäßigen Kupons. Die Managementgebühr liegt bei 0,5 Prozent pro Jahr. eutsche Asset & Wealth Management - PartizipationsZertifikat auf Al Waha Capital PJSC. Die ISIN lautet DE000DT67414. Die Laufzeit endet am 21. September

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2014. Auch bei diesem Zertifikat steht der Basiswert im Fokus. Und auch bei diesem Zertifikat sollten Anleger bullish eingestellt sein. Die Deutsche Bank schreibt: „Das Partizipations-Zertifikat könnte für Anleger geeignet sein, die davon ausgehen, dass der Preis der Stammaktie der Al Waha Capital PJSC steigt.“ Auch hier spielt die Währung eine Rolle. Die Referenzwährung ist nämlich der VAE-Dirham. Das Zertifikat notiert jedoch in Euro. Das Zertifikat ist nicht mit einer Quanto-Funktion ausgestattet. Das heißt, dass die Währungseffekt Chance und Risiko darstellen. Doch was ist das Besondere an diesem Produkt? „Anleger haben erstmals per Partizipationszertifikat die Möglichkeit direkt in den Investmentsektor der Arabischen Emirate zu investieren“, erklärt Christian-Hendrik Knappe. Bei Waha Capital handelt es sich um eine 1997 gegründete InvestmentGesellschaft, die laut eigenen Angaben in Sektoren investiert, die „hohes Wachstumspotenzial“ aufweisen. Die Aktie entwickelte bis Herbst 2013 über Jahre seitwärts. In den letzten zwölft Monaten hat sich der Kurs verdreifacht. <


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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS SEPTEMBER

Vorstellungsrunde: Die Nominierten - Teil 2 Michael J. Plos

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In Teil 2 der Vorstellungsrunde zum Zertifikat des Monats September steht das Thema Nachhaltigkeit bzw. Ethik gleich doppelt im Fokus - und in beiden Fällen mit einer Kapitalgarantie. aiffeisen Centrobank - Nachhaltigkei ts-Winner. Die ISIN lautet AT0000A19XZ4. Die Laufzeit endet im November 2021. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 5. November 2014. Philipp Arnold erklärt: „Bei diesem Garantie-Zertifikat partizipieren Anleger zu 100 Prozent an der positiven durchschnittlichen Wertentwicklung des iSTOXX Global ESG Select 100 Index – vor negativen Kursentwicklungen sind Anleger durch die 100 Prozent Kapitalgarantie zum Laufzeitende geschützt.“ Als Basiswert dien der iSTOXX Global ESG Select 100 Index. In diesem stehen Umwelt-, Sozialund Governance-Kriterien von Unternehmen im Fokus. Der Index besteht aus jenen 100 Aktien des STOXX Global ESG Leaders Index, welche sich durch eine geringe Schwankungsbreite sowie eine attraktive Dividendenpolitik auszeichnen.

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olksbank Investments - 7,5% Österreich Performer. Die ISIN lautet DE000DZ8TNS3. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 10 November 2014. Anleger erhalten bei dieser Nominierung einen Fixkupon von 7,5% p.a. Um die Tilgungshöhe festzustellen, werden fortlaufend die aktuellen Werte der drei Aktien (OMV, Raiffeisen Bank International, voestalpine) mit ihren Startwerten verglichen. Bleiben alle Titel während des Beobachtungszeitraumes immer über der Barriere von 60%, erhalten Anleger zum Laufzeitende den vollen Nominalbetrag zurück. Sollte zumindest eine Aktie die Barriere berühren oder durchbrechen, partizipieren Anleger direkt an der Wertentwicklung der Aktie, die am Ende der Beobachtungsperiode die schlechteste Performance erzielt hat.

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Vier weitere Zertifikate stehen nun zur Auswahl. Heute steht das Thema Ethik/Nachhaltigkeit im Fokus. Foto: Bloomberg

Z Bank - Bonus-Zertifikat mit Cap auf die Continental-Aktie. Die ISIN lautet DE000DZR42W6. Die Laufzeit endet im Juni 2015. Bei dieser Nominierung erhalten Anleger am Fälligkeitstag einen Auszahlungsbetrag, dessen Höhe von der Kursentwicklung der Continental-Aktie abhängt. Anleger partizipierten jedoch lediglich bis zu 192 Euro, hier liegt der Cap. Notiert der Beobachtungspreis im Zeitraum vom 25. Februar 2014 bis 17. Juni 2015 nie auf oder unter der Barriere von 130 Euro, entspricht der Auszahlungsbetrag dem Bonusbetrag von 192 Euro. Ist das nicht der Fall, entspricht der Auszahlungsbetrag dem Schlusskurs der Aktie am Bewertungstag (17. Juni 2015). Maximal wird jedoch der Höchstbetrag von 192 Euro ausgezahlt. Bisher blieb die Barriere unverletzt.

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rste Group - Ethik Performance Garant. Die ISIN lautet AT0000A19LF1. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre. Es handelt sich um ein Garantie-Zertifikat. „Wir haben das Thema Ethik mit 100 Prozent Kapitalgarantie verbunden“, erklärt Andre Albrecht. Bis zum Cap von 145 Prozent partizipieren Anleger bei diesem Produkt 1:1 von der positiven Wertentwicklung des Finvex Ethical & Efficient Europe 30 Preisindex. Dieser Index wurde von der in Brüssel ansässigen Finvex Group in Zusammenarbeit mit der oekom research AG aufgelegt und setzt sich aus 30 gleichgewichteten Aktien zusammen. Diese Werte werden aus einem Spektrum an Aktien europäischer Unternehmen ausgewählt, deren Geschäftsgrundlage bestimmte Selektionskriterien der oekom research AG im Hinblick auf Nachhaltigkeit erfüllen. Das Zertifikat wird an der Wiener Börse (geregelter Freiverkehr - fortlaufender Handel) gehandelt. <


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ZERTIFIKATE DDV-UMFRAGE

Die meisten Anleger informieren sich im Netz Michael J. Plos

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Wem Anleger in erster Linie vertrauen, wenn es um den Kauf eines Finanzprodukts geht, wollte der Deutsche Derivate Verband in einer Online-Umfrage wissen. „Dem Internet“ könnte man zusammenfassen. er DDV kommt zum Fazit: „Private Investoren setzen vor einer Anlageentscheidung vor allem auf Informationen aus dem Internet“. An der Umfrage, die gemeinsam mit sechs großen Finanzportalen durchgef hrt wurde, beteiligten sich insgesamt 2097 Personen. „Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren“, fügt der DDV immer hinzu. Beim Kauf eines Finanzprodukts beziehen 67,4 Prozent der Befragten die entscheidenden Anlageinformationen von unabhängigen Finanzportalen (59,4 Prozent) oder von den Internetseiten der Emittenten (8 Prozent). 12,7 Prozent der Teilnehmer informieren sich bei ihrem persönlichen Bankberater, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen. Fast ebenso viele (12,6 Prozent) nutzen Zeitungen und Zeitschriften als Hauptinformationsquelle. 7,3 Prozent ziehen Newsletter als Hauptinformationsquelle heran.

„Beim Kauf eines Finanzproduktes vertraue ich in erster Linie auf Informationen ...“ Foto: Grafik BE

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Echtzeitinformationen. „Internetaffine Anleger greifen natürlich zuallererst auf Echtzeit-Informationen zurück. Allerdings bringt die digitale Welt nicht nur Vorteile. Häufig ist es schwierig, relevante und verständliche Hintergrund-

Lars Brandau erkennt in der digitalen Welt nicht ausschließlich Vorteile.

Foto: Börse Express

informationen f r eine Anlageentscheidung herauszufiltern. Jeder Anleger kann sich jedoch zunächst am Produktinformationsblatt orientieren. Hier erfährt er auf maximal drei Seiten alles Wesentliche über die Strukturmerkmale, die Risiken und Chancen eines Finanzprodukts. Darüber hinaus sollten Anleger aber die Hintergrundinformationen einer fundierten Berichterstattung in Zeitungen und Magazinen keinesfalls unterschätzen“, so Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbands. <

Zertifikat des Monats

Hier sehen Sie alle Sieger

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ZERTIFIKATE BONUS-ZERTIFIKAT MIT CAP

Bis zum Jahresende zu über 2 Prozent Rendite Michael J. Plos

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Goldman Sachs bietet eine Vielzahl an Bonus-Zertifikaten mit Cap mit Basiswert Euro Stoxx 50 an. Wir haben uns angeschaut, was bis zum Jahresende bei „überschaubarem Risiko“ noch möglich ist.

Bleibt dem Euro Stoxx 50 ein historischer Einbruch erspart, können Anleger noch über 2 Prozent lukrieren. Foto: Bloomberg

ie Zeiten in denen man am Sparbuch noch 2 Prozent pro Jahr bekam, sind längst vorbei. Nicht umsonst spricht das Zertifikate Forum Austria gebetsmühlenartig davon, dass im aktuellen Zinsumfeld gerade Zertifikate ihre Stärke ausspielen können. Gemeint sind Zertifikate im Allgemeinen aber auch Bonus-Zertifikate im Speziellen. Solch ein Bonus-Zertifikat (mit Cap) von Goldman Sachs bietet nun die oben erwähnten 2 Prozent. Sogar minimal mehr, wenn man lediglich den aktuellen Kaufkurs und den Bonuskurs heranzieht. Mit einem gewissen Risiko ist das natürlich verbunden. Dieses soll jedoch durch zwei Maßnahmen möglich „überschaubar“ gehalten werden.

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nächst der Faktor Zeit zu nennen. Denn der relevante Zeitraum endet am 19. Dezember 2014. Das sind gut zwei Monate. Die kurze Restlaufzeit ist also Faktor 1. Faktor 2 ist der relativ komfortable Puffer. Aktuell notiert der Euro Stoxx 50 auf einem Niveau von 3068,08 Indexpunkten. Die eingebaute Barriere liegt bei 2400 Indexpunkten. Ein Niveau, das wir seit August 2012 nicht mehr gesehen haben also seit über zwei Jahren. In Prozent ausgedrückt beträgt der Puffer 21,78 Prozent. Das ist Faktor 2. Relativ dicker Puffer und relativ kurze Restlaufzeit sind also die beiden Faktoren, die das Risiko eindämmen sollten. Doch wovor haben sich Anleger zu fürchten?

Das Zertifikat. Wir schauen uns das Bonus-Zertifikat mit der ISIN DE000GT6Y1K4 an. Es bezieht sich auf den Euro Stoxx 50 Index. Das Zertifikat kostet derzeit 87,25 Euro. Dieser Preis liegt um 1,75 Euro bzw. 2,01 Prozent unterhalb des Bonuslevels von 8900 Indexpunkten. Das sind umgerechnet 89,00 Euro (Bezugsverhältnis von 0,01). Was muss nun also passieren, damit man die 2,01 Prozent einstreifen kann?

Der worst-case ist hässlich. Da das Bezugsverhältnis bei 0,01 liegt, orientiert sich die Rückzahlung im Falle einer Barriereverletzung am zum 19. Dezember 2014 aktuellen Kursniveau des Euro Stoxx 50. Ein Indexstand von 2200 Punkten entspricht somit 22 Euro. Das sind um 65,25 Euro bzw. 74,79 Prozent weniger als derzeit zu bezahlen sind. Dazu müsste der Euro Stoxx 50 allerdings auch um 28,29 Prozent einbrechen. Schlussendlich bleibt es ganz klar eine Frage der Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten. Den letztlich riskiert man sehr viel für relativ wenig. <

So sollte es laufen. Wir haben über zwei Faktoren geschrieben, die das Risiko überschaubar halten sollten. Hier wäre zu-

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DEPOT

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE, ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

BE-Real-Money-Depot Performance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen

56.397,56, 10.940,11 Marktwert

Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

67.337,67 +573,38%

Cash

Gesamtwert

Performance seit Start

MARKTKONSTELLATION (K)ein Grund zu feiern Wieder liegt eine Woche hinter uns. Was ist bei uns passiert? Zu Wochenbeginn beschäftigte uns die neue ATX-Beobachtungsliste - aber auch eine alte. Laut der Neuen sieht es so aus, als würde ATX-Neuankömmling Buwog noch länger im Sattel sitzen. Was mit einem Blick zehn Jahre retour wieder eine sehr, sehr kurzfristige Aussage ist. Denn von der damaligen Liste gibt’s mehr als eine Handvoll an Unternehmen gar nicht mehr. Und die damalige Nummer eins, rangiert heute beinahe schon unter ferner liefen - die Telekom Austria - siehe http://goo.gl/qGmE1V. Danach wurde es sehr

+57,25% ATXPrime seit BE-Start

VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com

stahllastig. Denn Dienstag war eben Stahl das große Thema. Hatte doch der Branchenverband seine bisherige Wachstumsprognose deutlich gekappt - siehe http://goo.gl/I2hxgA. Die Telekom war nicht nur zu Wochenbeginn, sondern auch zur -mitte Thema: Denn der Sicherheitsgurt Carlos Slim fällt schön langsam weg - die Nachfrist des Übernahmeangebots - siehe http://goo.gl/nyFBGu. Last but not least zu etwas wirklich Erfreulichem: Die voestalpine feiert ihr 19jähriges Börsebestehen. Und konnte Anleger in dieser eine Performance von beinahe 1000 Prozent bieten. Die voestalpine ist unter den 1995er-Emissionen aber die ruhmreiche Ausnahme - siehe http://goo.gl/N4xHN6 <


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Montag, 13. Oktober

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Mitttwoch, 15. Oktober (Fortsetzung)

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Donnerstag, 16. Oktober

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Freitag, 17. Oktober

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AKTIEN & INDIZES KURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 13:05 X

ATX Andritz Buwog CA Immo conwert Erste Group Bank Flughafen Immofinanz Lenzing Mayr-Melnhof Post

2064.88 / -2.35% ATX Prime 1038.51 / -2.31% Kurs €

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37.89 15.03 14.88 8.93 17.30 61.22 2.13 44.09 81.50 38.45

-2.55 -0.63 -2.87 -2.35 -2.01 -2.55 -2.47 -3.72 -1.07 -2.04

67638 135467 107198 49028 264007 4163 1390668 16063 6978 27878

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OMV Raiffeisen Bank Int. RHI Schoeller-Bleckmann Telekom Austria UNIQA Verbund Vienna Insurance Group voestalpine Wienerberger Zumtobel

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398736 379391 20463 11292 405913 103416 40964 30427 206848 146696 25830

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Agrana Amag ams AT+S Bene Buwog bwin.party BWT C-Quadrat Century Casinos DO&CO EVN FACC Flughafen Frauenthal

69.50 23.00 26.08 7.99 0.46 15.03 1.05 17.50 27.50 4.01 50.10 10.06 7.10 61.22 9.71

-11.01 -5.72 -5.54 -3.75 -5.93 -0.63 -3.39

1.52 -0.79 -0.69 -7.80 -2.55 -0.25

3123 4364 3597 53643 4368 135467 22828 500 99 6624 526 23845 52902 4163 2500

Ausgewählte Werte Kurs €

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3.94 1.59 13.75 0.05 44.39 1.84 2.91

Diff. %

1.52 0.00 -1.47 0.00 -10.69 0.00 -1.36

Hirsch Servo 12.10 1 HTI 1.25 3081 Kapsch TrafficCom 20.80 -3.79 6342 KTM 102.95 22 Palfinger 19.08 -0.63 16968 Pankl 26.97 200 Polytec 6.15 -1.52 22629 Rosenbauer 66.90 0.34 873 s Immo 6.05 -1.63 47286 Sanochemia 1.24 -2.36 6814 Semperit 34.81 -0.57 6744 Strabag 17.38 -1.14 9177 SW Umwelttechnik 5.55 155 UNIQA 8.51 -1.62 103416 Valneva 4.37 -3.36 7730 Warimpex 0.99 -0.50 15300 Wolford 20.02 -4.67 3197 Impressum BÖRSE EXPRESS / INVESTOR EXPRESS Styria Börse Express GmbH, Berggasse 7/7, 1090 Wien www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13 EMAIL redaktion@boerse-express.com ABO www.boerse-express.com/abo GESCHÄFTSFÜHRER Robert Gillinger (gill) LEITUNG PROJEKT- & MEDIENMANAGEMENT Michael Ruben Minassian REDAKTION (Leitung) Mag. Harald Fercher (hf), Mag. Christa Grünberg (cg), Paul Christian Jezek (pj), Michael Plos, MA (mp), Mag. (FH) Christine Petzwinkler, Dr. Christoph Rohrmoser (cr) STÄNDIGE GASTKOMMENTATOREN Nora Engel-Kazemi, Franz Gschiegl, Walter Kozubek, Wolfgang Matejka, Peter Rietzler, Monika Rosen, Alois Wögerbauer TECHNISCHE LEITUNG DI Josef Chladek TECHNIK Thomas Zehetbauer CHARTS TeleTrader, Kursdaten ohne Gewähr BEZUG Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Gerichtsstand ist Wien. HINWEIS Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemachten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich fur den persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung. VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM www.boerse-express.com/impressum MEDIENEIGENTÜMER

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