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NR. 3115/5

FREITAG, 03. OKTOBER 2014

BĂ–RSE EXPRESS

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INVESTOR

Bilder des Lebens: In dieser Woche, exakt am 1. Oktober, feierte China den 65. Jahrestag der Ausrufung der Volksrepublik durch Mao Zedong. In kaum einem anderen Land kontrastieren Moderne und Tradition so stark wie in China. Foto: APA/EPA/ALEX HOFFORD; WU HONG


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EDITORIAL

VON HARALD FERCHER HARALD.FERCHER@BOERSE-EXPRESS.COM

Warum schaffen wir die 14 Gehälter nicht einfach ab? m ersten Oktober 1949 proklamierte der damalige kommunistische Parteichef Mao Zedong die Volksrepublik China. Vorangegangen war dieser Staatsgründung ein blutiger Bürgerkrieg zwischen der KP und der nationalistischen Kuomintang unter dem General Chiang Kai-shek, die sich im Jahr 1949 nach Taiwan zurückzog. Ein einschneidendes Ereignis in diesem Bürgerkrieg war wohl ‘der lange Marsch’, eigentlich ein Rückzug der kommunistischen Streitkräfte in den Jahren 1934/35, der später zu einem Heldenmythos wurde. Der lange Marsch. 65 Jahre nach der Ausrufung der Volksrepublik befindet sich China wieder auf einem langen Marsch. Doch diesmal ist der Marsch kein Rückzug, sondern ganz im Gegenteil ein rasanter Sturmlauf an die Spitze der wirtschaftlich bedeutendsten Nationen dieser Welt. In punkto Export hat das bevölkerungsreichste Land der Erde längst alle anderen führenden Nationen überholt. Allein im Jahr 2012 wurden Waren im Wert von mehr als 2 Billionen Dollar exportiert, das entspricht dem tausendfachen jenes Wertes, den die Volksrepublik im Jahr 1970 mit ihren Exporten erreichte. Im selben Zeitraum konnten die USA ihre Exporte auf den rund 36fachen Wert des Jahres 1970 steigern. Deutschland die größte Exportnation Europas erreichte im Jahr 2012 ein Exportvolumen von 1,41 Billionen Dollar, das entspricht in ungefähr dem 41fachen jenes Wertes, den unser Nachbar 1970 erzielte. Doch nicht nur die Exporte, auch die Währungsreserven sprechen eine eindeutige Sprache. China hält mittlerweile ein Drittel aller weltweit vorhandenen Währungsreserven in seiner Hand. (Mehr zum Thema finden Sie in unserer Grafik der Woche I) Doch das ist nur die eine Seite der Medaille, die andere zeigt sich derzeit nahezu täglich in den Straßen Hongkongs, wo die Menschen zu Tausenden für ihre politischen Rechte eintreten. So reformfreudig Chinas Führung in punkto Wirt-

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schaftspolitik war, so beharrlich weigert sie sich Mitbestimmung zuzulassen. Reformverweigerung. Die beharrliche Verweigerung von Reformen findet sich aber auch anderswo. Unter anderem auch in unserem Land, wo wieder einmal das Endlosthema Steuerreform en vogue ist. Einer der heißest diskutierten Streitpunkte in diesem Zusammenhang ist - wie könnte es anders sein - das 13. und 14. Monatsgehalt, bzw. dessen Be„I have a dream“ steuerung. Sobald jemand seine - in Österreich Steuerpläne auf den Tisch legt würde man wird darauf geachtet, ob die geringere Besteuerung dieser beientgegnen „träum weiter“. den Gehälter eh nicht angetastet wird. Wird irgendeine Überlegung in diese Richtung geäußert, so wird sofort die Totschlagskeule ausgepackt - meist von den Gewerkschaften. Ganz ehrlich - warum schaffen wir dieses Relikt vergangener Zeiten nicht einfach ab, teilen die zwei zusätzlichen Gehälter auf die restlichen zwölf auf und senken im Gegenzug die Steuerlast? Eigentlich ein Nullsummenspiel, dass aber in punkto Verwaltung eine enormes Einsparungs(Vereinfachungs)potenzial - vor allem in den Unternehmen - bringen würde. Das Argument, dass in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, dass dann den „kleinen Leuten“ nichts bliebe, um die Schulden, die sie das ganze restliche Jahr über anhäufen (müssen), zurückzuzahlen, ist so absurd dass es gar nicht mehr ärger geht. Wenn die „kleinen Leute“ das ganze Jahr über mehr Geld zur Verfügung hätten, dann müssten sie nicht ihr Konto überziehen, um es dann zweimal im Jahr mit dem zusätzlichen Geld wieder aufzufüllen. Mit entsprechenden Kosten für die Überziehungszinsen, die trotz Niedrigstzinsniveau, weiter sehr hoch sind, wie jüngst der VKI festgestellt hat. „I have a dream“, sagte einmal eine bekannte Persönlichkeit der Weltgeschichte. In Österreich würde man ihm entgegnen „träum weiter“.

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NEWS MIX Meldungen in Kürze Die wichtigsten Meldungen zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft der Analysten.

16,35-Prozent-Beteiligung auf 26 Prozent aufstocken, aber nicht darüber hinaus, erklärte Mints. Den Aktionären wird der gleiche Stückpreis von 18,5 Euro je Aktie angeboten, den auch die Bank Austria erhält. Das Angebot gilt auch dann, wenn nicht genug Annahmeerklärungen für einen 26-Prozent-Anteil zustande kommen. Mehr unter

http://goo.gl/FRJdMR

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Foto: be24.at

Russische O1 Group begnügt sich mit Sperrminorität. Die O1 Group des russischen Immobilieninvestors Boris Mints, die bei der CA Immo die Bank Austria als Kernaktionär ablöst, will ihre Beteiligung an der CA Immo auf 26 Prozent aufstocken, aber nicht darüber hinaus. Das sagte Dmitry Mints, Sohn des O1-Eigentümers Boris Mints, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. Die auf Zypern registrierte O1 Group Ltd. übernimmt zunächst wie berichtet alle knapp 16 Millionen CA-Immo-Aktien von der Bank Austria, die dafür rund 295 Mio. Euro bekommt. Der Abschluss des Deals hängt noch von der Kartellfreigabe ab, die um den 10. November herum erwartet wird. Danach will O1 den Aktionären der CA Immo ein freiwilliges Übernahmeangebot machen und ihre

Strabag entwickelt in Warschau. Die Strabag SE-Tochter Strabag Real Estate GmbH (SRE) entwickelt ein Büro- und Geschäftshaus in Warschau. Inmitten des Zentrums der polnischen Hauptstadt, unmittelbar zwischen Altstadt und "Business-District" gelegen, soll das rund 28.000 m² Bruttogrundfläche (BGF) umfassende "Astoria" entstehen. Die bauausführende Strabag Sp. z o.o. hat bereits mit ihren Arbeiten begonnen, die Fertigstellung des 75-Mio.-Euro-Projekts ist für die erste Jahreshälfte 2016 geplant. Mehr unter

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Andritz liefert nach Oklahoma. Andritz hat von der Oklahoma Gas and Electric Company (OG&E) den Auftrag zur Lieferung von zirkulierenden trockenen Rauchgasentschwefelungsanlagen für die zwei von OG&E betriebenen kohlebefeuerten Kesselanlagen (Leistung: 569 Megawatt) im Kraftwerk Sooner nahe Red Rock, Oklahoma, USA, bekommen. OG&E folgt mit diesem Projekt den Vorschriften der USUmweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency)

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Analysen des Tages. Heute stehen die Aktien von Wolford, Porr, voestalpine, Vienna Insurance Group und Lenzing im Fokus der Analysten. Mehr unter

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Die Zukunft der ÖVAG steht. Das krisengeschüttelte Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG wird aufgespalten in einen Abbauteil und eine für die Fortführung vorgesehene Bank innerhalb des Sektors. Das beschloss am Donnerstag der Vorstand der Bank, an der die Republik über 43 Prozent hält. Außerdem wird es künftig nur mehr neun Regionalbanken und

Dienstag

ÖVAG

bank-Sektor zur Verfügung stellt und die für den ordnungsgemäßen Bankenbetrieb notwendig sind. Der Rest wird abgebaut.

Mehr unter http://goo.gl/pfYBll

http://goo.gl/6EKgH8

Die News des Tages von ... Montag

Mehr unter http://goo.gl/jLNsFE

http://goo.gl/OvUzDU

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CEO Ettenauer

hinsichtlich der Verbesserung der Luftqualität. Die Inbetriebnahme ist für 2018 vorgesehen.

Foto: ÖVAG

drei Spezialinstitute geben, teilte die Bank am Donnerstagabend mit. Jene Aufgaben, die die ÖVAG aufgrund gesetzlicher Vorgaben als Zentralorganisation des Volksbanken-Haftungsverbunds erfüllt, werden an eine große regionale Volksbank (in Prüfung derzeit: Volksbank WienBaden) übertragen. Ebenfalls übertragen werden Servicefunktionen, die die ÖVAG dem Volks-

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Schwächephase der Eurozonen-Wirtschaft setzt sich fort. Die Wirtschaft in der Eurozone hat im September an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex sank um 0,5 auf 52,0 Punkte, wie aus einer Markit-Umfrage hervorgeht. Das Barometer rutschte auf ein Zehn-MonatsTief, blieb aber über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. "Die Schwächephase der Eurozonen-Wirtschaft setzte sich auch am Ende des dritten Quartals fort", erklärte Markit.

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Der Rubel rollt für Raiffeisen und Co nicht mehr. In den Zentralen großer österreichischer Osteuropabanken herrscht Nervosität. Die Ukraine-Krise und das Kräftemessen Europas mit Russland durch Sanktionen und Gegensanktionen bestimmt seit Wochen die Agenda von Telefonkonferenzen und Vorstandstreffen. Insbesondere für die Raiffeisen Bank International (RBI) und die UniCredit-Tochter Bank Austria ist der Konflikt eine Belastungsprobe. Er sorgt nicht nur für Verluste in der Ukraine, sondern bedroht auch das hochprofitable Geschäft in Russland. Sollten die dortigen Tochterbanken weniger Gewinn abwerfen, verlieren die Geldhäuser eine ihrer wichtigsten Ertragsstützen.

Mehr unter http://goo.gl/xBVEE0

(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Mittwoch

Donnerstag


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Wiener Börse

Akademie Seminar: Multi-Asset- und Risk-Management der dritten Generation 5. – 7. November 2014 in Wien Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q

Traditionelle Asset Allocation Modelle (Review) Grenzen traditioneller Asset Allocation Modelle Multi-Asset-Class (MAC) Modelle MAC – Krisenerkenntnisse Dritte Asset Allocation Generation (3GEN) – Neue Basishypothesen Globale Transformationsprozesse Risikofaktoren-Diversifikation Animal Spirits Management Vehikel & Struktur-Agnostizismus Regelbasierter Dynamischer Asset Allocation Prozess

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BÖRSE EXPRESS

RÜCKBLICK WOCHE 40 WIENER MARKT

ATX-Performance seit einem Jahr (Schluss: 2.10.’14)

Kurz vorm Wochenende gibt’s noch eine Wende Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Die Woche bleibt rot, daran gibt’s wohl nichts zu rütteln. Doch am Freitag geht’s wieder bergauf - den Immotiteln sei Dank. Diesen liegen nicht nur am Freitag voran, sondern überzeugen auch auf Wochensicht. er Prügel gar viele gab es diese Woche für den Wiener Markt. Betroffen waren unter anderem ATX-Schwergewichte wie RBI, OMV und die voestalpine (siehe Tabelle rechts). In Szene setzen - gemeint im positiven Sinne konnten sich hingegen einige Immobilien-Aktien. S Immo und Buwog präsentieren sich auf Wochensicht als Top-Performer im ATXPrime Index, am Freitag (bis Mittag) holen sich Immofinanz und CA Immo mit einem Zuwachs von 3,7 bzw 2,81% diesen Titel. Beide so scheint es, profitieren von der Entscheidung der UniCredit ihr CA Immo-Aktienpaket (16,4%) an die in Zypern ansässige Investmentfirma O1 zu verkaufen. Der Kaufpreis: 18,5 Euro je Aktie - die CA Immo hält nach ihrem heutigen Anstieg derzeit bei 16,085 Euro. Doch nicht nur die beiden Immo-Papiere geben heute Gas, auch der Leitindex ATX zieht - getrieben unter anderem von der Erste Group, die 6,82 Indexpunkte beisteuert - in Richtung Norden. Zeit wurde es, denn die ganze Woche war - abgesehen von einem Mini-Plus am Dienstag - von teils heftigen Abschlägen gekennzeichnet. Abschläge, die das geschätzte KGV für das laufende Geschäftsjahr mancher Aktien zum Teil weit in den einstelligen Bereich zurückgeführt haben (Beispiel OMV; siehe unsere Neuerung in der Tabelle rechts). Allein noch ist nicht aller Tage Abend und es dauert noch ein paar Stunden bevor sich der oben stehende Titel tatsächlich bewahrheitet. Der gilt derzeit nicht nur für den österreichischen ATX sondern auch für die restlichen Börsen in Europa - zumindest für jene die heute geöffnet haben. Nicht dabei der deutsche DAX, der sich aufgrund des heutigen Feiertages bei unserem Nachbarn nicht bewegen kann. Und so wird der ATX, der auf Wochensicht gegen Freitagmittag ein Minus von 2,19% aufweist, den DAX der 3,11% verloren hat wohl hinter sich lassen. Zumindest auf Sicht einer Woche, denn seit Jahresbeginn hinkt unser aller Leitindex mit einem Minus von 14,88% dem deutschen DAX (-3,73%) noch deutlich nach. Da nützt es auch nichts wenn der ATX Total Return, das eigentliche Gegenstück zum DAX, „nur“ ein Minus von 12,85% aufweist.<

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ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche 26.09. bis 03.10.2014 Name

KGV (e)

Performance in %

S Immo

14,47

3,31

Buwog

22,62

2,86

SBO

18,75

2,38

Wienerberger

87,61

2,24

Post

16,79

1,94

Rosenbauer

13,54

1,84

FACC

11,64

1,69

Zumtobel Group

17,58

1,50

CA Immo

23,89

1,46

Mayr-Melnhof

13,69

0,93

RHI

9,53

-3,84

Palfinger

15,78

-4,00

-

-4,30

Strabag

14,04

-4,59

RBI

31,20

-4,91

OMV

7,54

-4,93

voestalpine

9,90

-5,98

-

-6,28

Warimpex

Valneva Lenzing

36,58

-6,74

Kapsch TrafficCom

20,21

-6,86 Quelle: Bloomberg; Stand 03.10.2014, 11.45 Uht;


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AKTIEN WIEN Analysten Aufsteiger des Monats ist FACC, conwert hingegen ist nun oberster Flop-Wert

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Bestgeratete Wiener Aktie. Diesen ‘Titel’ hält Polytec seit Jahresbeginn fest in Händen. Seit die bestmögliche Analystennote von 5,0 Punkten im Bloomberg-Analystenkonsens Ende Juli einen Mini-Kratzer bekam, reduzierten sich aber für Anleger sukzessive die YTD vorhandenen Kursgewinne. Mittlerweile liegen wir bei einem Minus von rund fünf Prozent - im Vergleich zur Indexentwicklung von mehr als minus zehn Prozent, ist das zwar eine klare ‘Überrendite’, kaufen kann man sich drum aber auch nichts. Während Polytec für diesen Monat weiter als Wiener Nummer eins unter den Analysten-

lieblingen ins Rennen geht, und sich auch auf Platz 2 mit Do&Co nichts ändert, schaffte FACC den Sprung aufs Stockerl: Erste Group, JPMorgan und seit heute die UBS sind für den Börseneuling nun positiv eingestellt. Dieser verdrängt Andritz um einen Platz, während der Flughafen Wien aus den Top-5 hinausfällt (Barclays entschloss sich ‘nur’ zu einem Equalweight) - Platz 6 ist aber auch nicht schlecht. Hinausgedrängt wurde aus den Top 5 auch die S Immo (durch ein Neutral der HSBC) - Rang 7 ist es nun. Buwog bleibt auf 5, hat sich im Konsens aber leicht verbessert (zwei Kaufempfeh-

lungen durch Kepler Cheuvreux und die Berenberg Bank). Doch haben all diese Konsenszahlen auch einen realen Sinn? 24,9 Prozent lag ein gleichgewichtetes Depot der Top-5-Werte Ende August im Plus - der ATX lag beinahe zehn Prozent im Minus. Der September ging plus 0,4 zu minus 4,3 Prozent für die Analysten aus - wieder mehr als nur ein Sieg nach Punkten. Veränderungen gab es auch bei den unbeliebtesten fünf Wiener Werten. Zwei der vormonatigen Flop 5-Werte sind in dieser Liste etwa nicht mehr zu finden. Bei Wolford münzte EVA Dimensions

das bisherige Untergewichten in ein Neutral um, Rosenbauer wurde durch Baader Helvea (Kaufempfehlung) aus dieser Lage geholt. Weiter abgestürzt ist dafür conwert, was für ein Unternehmen schon beachtlich ist, dass sehr stark im boomenden Wohnungsimmobilienmarkt tätig ist. Sonst hat sich einzig der Verbund unter den Flop-Werten gehalten (auch die Post ist hier nicht mehr zu finden), auch wenn dessen Konsens deutlich besser wurde (vor allem, da Berenberg von Verkaufen auf Kaufen ging). Neu in den Flop-Werten sind nun Lenzing und Wienerberger (UBS ging von Kaufen auf Neutral) >gill<

Top und ... Polytec

Do&Co

FACC

Andritz

Buwog

4,67 4,63 4,50 4,47 4,43 Analystenkonsens

Analystenkonsens

Analystenkonsens

Analystenkonsens

Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

37,7 12,3 25,1 15,6 8,3 Flop der ATXPrime-Werte conwert

Verbund

Lenzing

Wienerberger

Telekom Austria

2,45 2,74 2,80 2,86 2,86 Analystenkonsens

Analystenkonsens

Analystenkonsens

Analystenkonsens

Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

Kurspotenzial (%)

-5,0

21,9 4,9

10,0 -8,6


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RÜCKBLICK AUSBLICK STATISTIK

In Wien bricht die Zeit für Stockpicker an Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Der Sommer war verregnet, die Statistik hat recht behalten. Folgt im Herbst der Rebound? Die RCB sagt ja, die Statistik bleibt unklar. Stockpicking scheint der einzig gangbare Weg in Wien. as Jahr ist gelaufen, sagt die Statistik. Und selbst die Analysten der RCB gehen nicht mehr davon aus, dass das Börsejahr 2014 in Wien noch ein Plus bringen wird. Ihre Jahresendstandsprognose für den ATX liegt bei 2380 Punkten (mehr dazu hier: http://bit.ly/1rpVSJt), was gegenüber dem Endstand aus 2013 ein Minus von 6,54% bedeuten würde. So paradox es klingt, bis dahin gibt es noch eine Menge zu holen. Denn gegenüber dem Schlussstand von PERFORMANCE Ende September wäre das ein ATX-Plus von fast acht Prozent. Auch nicht von schlechten Eltern, oder? Doch wagen wir einen kurzen Rückblick: Mitte Juli - exakt am 18. des Monats - warfen wir einen Blick in die Statistik und meinten, dass Wiens Börsianern ein „heißer Sommer“ bevorsteht. Die Begründung: Seit dem Jahr 2003 hat der Wiener Leitindex ATX in zehn von elf CA Immo (im Bild CEO Bruno Fällen im Gesamtjahr perforEttenauer) legt im dritten mancemässig die gleiche TenQuartal kräftig zu: + 14,15% denz aufgewiesen wie im Sommer (Juli bis September) des selben Jahres. Gab es in den drei Sommermonaten ein Plus, so beschloss der Index auch das Gesamtjahr mit einem Zuwachs. Umgekehrt galt dasselbe. Lediglich im Jahr 2007 verhielt sich die Performance umgekehrt. Schon damals warnten wir, dass es ganz schwer würde, den Sommer mit einem Plus zu beenden, denn seit dem Jahr 1991, dem Jahr in dem der ATX das Licht der Welt erblickte, „hat der Juli in 20 von 23 Fällen die Gesamtperformance der drei Sommermonate vorweggenommen“ (siehe hier: http://bit.ly/1kCIYAd). Eine statistische Reihe, die sich heuer fortsetzte. Im Juli verlor der ATX 7,61% und am Ende der drei Monate (Juli bis Sep-

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14,2 %

Das dritte Quartal 2014 verlief turbulent und brachte satte Verluste für den ATX. Foto: dpa/Boris Roessler

ATX - Quartalsperformance Datum

09/30/14 06/30/14 03/31/14 12/31/13 09/30/13 06/28/13 03/29/13 12/31/12 09/28/12 06/29/12 03/30/12 12/30/11 09/30/11 06/30/11 03/31/11 12/31/10 09/30/10 06/30/10 03/31/10 12/31/09 09/30/09 06/30/09 03/31/09 12/31/08 09/30/08 06/30/08 03/31/08 12/31/07 09/28/07 06/29/07 03/30/07 12/29/06 09/29/06 06/30/06 03/31/06

Änderung in %

-11,87 -0,91 -0,89 0,72 13,69 -5,44 -2,05 14,90 5,79 -8,51 14,13 -2,88 -29,60 -4,01 -0,77 14,28 11,53 -13,49 5,55 -5,37 25,67 23,70 -3,10 -36,74 -29,81 4,71 -16,55 -0,32 -7,02 4,82 4,08 15,39 3,27 -9,52 12,89

Letzt. Kurs

2.203,94 2.500,85 2.523,82 2.546,54 2.528,45 2.223,98 2.352,01 2.401,21 2.089,74 1.975,35 2.159,06 1.891,68 1.947,85 2.766,73 2.882,18 2.904,47 2.541,63 2.278,80 2.634,00 2.495,56 2.637,28 2.098,65 1.696,62 1.750,83 2.767,76 3.943,15 3.765,91 4.512,98 4.527,30 4.869,26 4.645,50 4.463,47 3.868,27 3.745,72 4.139,83

Änderung in Punkt.

-296,91 -22,97 -22,72 18,09 304,47 -128,03 -49,20 311,47 114,39 -183,71 267,38 -56,17 -818,88 -115,45 -22,29 362,84 262,83 -355,20 138,44 -141,72 538,63 402,03 -54,21 -1016,93 -1175,39 177,24 -747,07 -14,32 -341,96 223,76 182,03 595,20 122,55 -394,11 472,80


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RÜCKBLICK AUSBLICK tember) schlägt sich ein Abschlag von 11,87% zu Buche (siehe Tabelle). Allein, noch ist nicht aller Tage Abend: Zwar spricht die Statistik dagegen, dass der ATX das Gesamtjahr noch im Plus beendet, doch für die letzten drei PERFORMANCE Monate des Jahres steht es Spitz auf Knopf, wie die nebenstehende Tabelle zeigt. Denn seit 1991 hat der ATX in dreizehn von 23 Fällen das vierte Quartal mit einem Zuwachs beendet, in zehn Fällen gab es ein Minus (aus Platzgründen sind in der Tabelle nur die Zahlen seit Ende 1993 abgebildet). Wenn der ATX im letzten Quartal ein Plus erzielte, so war dies im Schnitt eines von rund 10,5%, im umgekehrten Fall lag das Minus Aktie von Verbund-Chef Wolfbei fast 9 Prozent. Wenig hilfgang Anzengruber mit starreich ist die Statistik seit 1991 ker Performance: + 12,73% auch, wenn man die jeweilige Performance des dritten mit jener des vierten Quartals vergleicht. In 14 Fällen setzte sich im vierten Quartal die Tendenz des dritten fort, in neun Fällen verhielt es sich umgekehrt - sprich der ATX konnte im vierten Quartal zulegen, wenn er im dritten verlor bzw. vice versa. Zieht man nur die vergangenen elf Jahre (seit Ende 2003) heran so wird es allerdings düsterer: Zehnmal setzte der Leitindex nämlich jene Tendenz, die er im dritten Quartal hatte auch im vierten fort, einmal (2009) drehte sich das Ganze um. Die sieben Jahre vor Ende 2003 verhielt es sich allerPERFORMANCE dings genau umgekehrt.

12,7 %

Die Hoffnung lebt. Letztlich bleibt die Statistik in diesem Punkt genauso wankelmütig, wie die Aktienkurse. Außerdem heißt eine abwärtsgerichtete Tendenz des Gesamtmarktes noch lange nicht, dass alle Aktien nur in eine Richtung marschieren. Dass zeigt auch die ATXPrime-Bilanz des heurigen Sommers (Juli bis September). 12 von 38 ATXPrime-Aktien Do&Co (CEO Attila Dogudan) marschierten im Sommer ins holt sich im Quartal Platz 3 mit einem Plus von 11,74% Plus: Vier davon - Buwog (11,09%), Do&Co, der Verbund und allen voran die CA Immo konnten sogar zweistellig zulegen (siehe dazu auch Infokästen). Topverlierer im Sommer war Kapsch TrafficCom (-31,95%), vor der RBI (-26,14%). Letztlich ist jetzt wohl wieder die Zeit für echte Stockpicker. <

11,7 %

ATX - Quartalsperformance Datum

Änderung in %

Letzt. Kurs

Änderung in Punkt.

12/30/05 09/30/05 06/30/05 03/31/05 12/31/04 09/30/04 06/30/04 03/31/04 12/31/03 09/30/03 06/30/03 03/31/03 12/31/02 09/30/02 06/28/02

6,06 13,36 15,84 8,29 19,02 2,69 6,57 20,81 14,30 3,54 12,26 1,14 7,46 -13,91 -3,58

3.667,03 3.457,45 3.049,91 2.632,90 2.431,38 2.042,87 1.989,40 1.866,76 1.545,15 1.351,89 1.305,71 1.163,11 1.150,05 1.070,21 1.243,07

209,58 407,54 417,01 201,52 388,51 53,47 122,64 321,61 193,26 46,18 142,60 13,06 79,84 -172,86 -46,09

03/29/02 12/31/01 09/28/01 06/29/01 03/30/01 12/29/00 09/29/00 06/30/00 03/31/00 12/31/99 09/30/99 06/30/99 03/31/99 12/31/98 09/30/98 06/30/98 03/31/98 12/31/97 09/30/97 06/30/97 03/31/97 12/31/96 09/30/96 06/28/96 03/29/96 12/29/95 09/29/95 06/30/95 03/31/95 12/30/94 09/30/94 06/30/94 03/31/94 12/31/93 09/30/93

13,05 5,19 -10,17 1,71 10,55 -7,57 2,80 -0,04 -5,66 7,29 -9,36 3,53 6,16 7,02 -29,73 -0,39 15,54 -9,05 8,71 7,77 6,58 8,16 -3,34 3,79 9,48 -1,82 -5,06 9,79 -11,12 -1,39 1,09 -5,64 -0,61 17,23 13,05

1.289,16 1.140,36 1.084,07 1.206,82 1.186,54 1.073,30 1.161,16 1.129,58 1.130,07 1.197,82 1.116,40 1.231,74 1.189,76 1.120,77 1.047,24 1.490,35 1.496,20 1.294,94 1.423,77 1.309,70 1.215,24 1.140,19 1.054,19 1.090,61 1.050,81 959,79 977,59 1.029,70 937,90 1.055,24 1.070,13 1.058,64 1.121,86 1.128,78 962,87

148,80 56,29 -122,75 20,28 113,24 -87,86 31,58 -0,49 -67,75 81,42 -115,34 41,98 68,99 73,53 -443,11 -5,85 201,26 -128,83 114,07 94,46 75,05 86,00 -36,42 39,80 91,02 -17,80 -52,11 91,80 -117,34 -14,89 11,49 -63,22 -6,92 165,91 111,17

Quelle: Bloomberg; Stand 30.09.2014, Schlusskurse


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

9

BÖRSE EXPRESS

ANALYST-WATCH ATXPRIME

In Wiener Aktien schlummert noch eine Menge Kurspotenzial Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Wien bleibt schwierig, doch die Analysten halten den ATXPrime-Titeln die Stange - den meisten zumindest. Im Schnitt kommen die Aktien auf ein theoretisches Kurspotenzial von 16,48 Prozent. olytec, Do&Co, FACC, Andritz und Buwog - das sind die aktuellen Favoriten der Analysten. Diese fünf Aktien weisen derzeit das beste Rating unter allen ATXPrimeAktien aus (siehe dazu Story hier: http://bit.ly/1r0aNDW). Doch weisen sie auch das höchste Kurspotenzial auf ? Nun, im Schnitt bringen es die fünf genannten Aktien auf ein theoretisches Potenzial von mehr als 21 Prozent (Stand: Schlusskurse per Ende September). Sie liegen damit besser

P

Wiener Aktien unter der Lupe der Analysten Name

Punkte1

Potenzial in %

akt. Kurs

Kursziel .

akt. Rating2

Rating zu Jahresbeginn2

Anzahl Analysten

-0,33

4,67

5,00

3,00

Ratingänderung

Performance YTD in %

Polytec

2

37,93

6,38

8,80

-6,04

FACC

6

27,49

8,04

10,25

-

4,50

N.A.

4,00

N.A.

Immofinanz

8,5

32,40

2,25

2,98

0,33

4,00

3,67

12,00

-16,96

Zumtobel

9

29,60

14,82

19,20

0,62

4,00

3,39

13,00

30,53

Flughafen Wien

9,5

22,52

66,11

81,00

0,31

4,39

4,07

13,00

8,38

Do&Co

10,5

15,24

51,51

59,36

0,18

4,63

4,44

8,00

38,65

RBI

11

35,02

17,22

23,25

0,58

3,62

3,04

29,00

-29,81

Kapsch TrafficCom

11

38,27

23,07

31,90

-0,40

3,40

3,80

5,00

-43,04

Valneva

12

37,25

5,28

7,24

-

3,40

N.A.

6,00

31,51

voestalpine

13

18,21

31,30

37,00

0,50

4,04

3,54

26,00

-10,39

Andritz

13

13,69

42,22

48,00

0,73

4,47

3,73

15,00

-7,39

AT&S

13

17,49

9,15

10,75

-0,03

4,11

4,14

9,00

27,95

Warimpex

13

71,52

1,06

1,83

-0,50

3,25

3,75

4,00

-43,40

Semperit

14

22,60

36,50

44,75

0,32

3,75

3,43

8,00

1,40

Uniqa

14,5

23,07

9,06

11,15

0,06

3,56

3,50

9,00

-2,36

Buwog

14,5

11,64

15,68

17,50

-

4,43

N.A.

7,00

N.A.

RHI

14,5

14,52

21,83

25,00

0,54

4,14

3,60

7,00

-3,21

S Immo

15

12,82

6,16

6,95

-0,33

4,33

4,67

6,00

16,45

OMV

15,5

27,60

26,65

34,00

0,81

3,35

2,54

23,00

-23,41


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

10

BÖRSE EXPRESS

ANALYST-WATCH als der Schnitt aus allen ATXPrime-Titeln. Diese kommen auf ein durchschnittliches Kurspotenzial von 16,48%. In Summe bringen es die ATXPrime-Aktien auf stolze 609,86% (ohne Frauenthal, da diese derzeit von keinem Analysten untersucht wird). Polytec bleibt Nummer 1. Zieht man nun sowohl das Kurspotenzial als auch das aktuelle Rating zu Rate und reiht die ATXPrime-Aktien nach diesen beiden gleichgewichteten Kriterien, so geht wiederum Polytec als Nummer 1 aus dem Rennen. FACC, nach einer Reihung die nur den Analystenkonsens berücksichtigt die Nummer 3, rutscht auf Grund

ihres höheren Kurspotenzials auf Platz 2. Dahinter tummeln sich Immofinanz, Zumtobel und der Flughafen Wien, die allesamt auf ein Potenzial von mehr als 20% verweisen können, beim Rating aber leicht hinter den zu Beginn genannten Aktien liegen. Das größte Kurspotenzial weist derzeit übrigens die Warimpex-Aktie auf, deren Empfehlungskonsens (=Analysten-Rating) derzeit allerdings nur leicht über dem Neutral (entspricht einem Rating von 3) liegt. Apropos Rating: Die deutlichste Verbesserung seit Jahresbeginn kann derzeit Wolford vorweisen (+1,0 Punkte auf 3,00), dahinter folgt die OMV deren Punktestand sich um 0,81 verbessert hat (siehe dazu Tabellen).

Wiener Aktien unter der Lupe der Analysten Name

Punkte1

Potenzial in %

akt. Kurs

Kursziel .

Ratingänderung

akt. Rating2

Rating zu Jahresbeginn2

Anzahl Analysten

Performance YTD in %

Mayr-Melnhof

15,5

15,34

84,10

97,00

-0,20

3,90

4,10

10,00

-6,56

Erste Group

17

25,72

18,14

22,80

-0,32

3,34

3,67

32,00

-28,41

EVN

17,5

15,06

10,13

11,65

0,45

3,88

3,43

8,00

-12,22

CA Immobilien

20,5

8,79

15,81

17,20

0,12

3,90

3,78

10,00

22,75

Strabag

20,5

21,92

18,66

22,75

0,20

3,00

2,80

10,00

-12,48

VIG

22,5

10,47

35,76

39,50

0,37

3,42

3,05

19,00

-1,30

Wienerberger

24

21,57

10,20

12,40

0,57

2,86

2,29

14,00

-11,50

SBO

26

10,03

77,25

85,00

-0,18

3,25

3,43

12,00

-4,11

Palfinger

26

4,00

25,00

26,00

0,49

3,38

2,89

8,00

-13,34

Aamag

28

Rosenbauer

29,5

Agrana cinwert Telekom Austria

32

0,21

Wolford

32

-15,37

Österreichische Post

32,5

-4,53

Lenzing

35-

7,14

Verbund

36

Frauenthal

38

4,70

25,31

26,50

-0,22

3,00

3,22

7,00

16,74

-1,43

70,00

69,00

-1,00

3,00

4,00

4,00

18,08

30,5

-6,66

80,03

74,70

-0,50

3,00

3,50

5,00

-7,16

31

10,48

9,03

9,98

-1,30

2,46

3,75

11,00

-3,22

7,14

7,15

0,39

2,86

2,48

22,00

29,63

22,45

19,00

1,00

3,00

2,00

2,00

23,28

37,97

36,25

-0,41

2,88

3,29

16,00

9,17

49,00

45,50

-0,20

2,80

3,00

10,00

17,69

-12,20

15,95

14,00

0,55

2,74

2,19

19,00

2,77

-

10,45

-

-

N.A.

N.A.

0,00

15,99

Quelle: Bloomberg; Stand 01.10.2014 08.30 Uhr; 1: Punkte wurden nach den Kriterien Potenzial bis Kursziel und aktuelles Analystenrating vergeben (gleichgewichtet). 2: Rating von 1 bis 5, je höher desto besser;Photo vorhergehende Seite: APA/EPA/NYEIN CHAN NAING

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FREITAG, 03. OKTOBER 2014

11

BÖRSE EXPRESS

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D

D

E

beigestellt (3), dpa

B


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

12

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DER WOCHE I STATISTIK

China: 65 Jahre und agil wie nie zuvor Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Proteste in Hongkong - Staatsakt in Peking: Während in der einstigen britischen Kronkolonie für mehr Freiheit demonstriert wird, feiert das offizielle China den 65ten Jahrestag der Ausrufung der Volksrepublik. aum ein anderes Land dieser Erde strotzt so vor Superlativen wie die Volksrepublik China, die diese Woche den 65ten Jahrestag ihrer Staatsgründung durch Mao Zedong feierte. Nicht nur dass China mit 1,36 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Erde ist, hortet das Land auch das Geld dieser Welt. In Summe verfügt China mittlerweile bereits über ein Drittel der weltweiten Währungsreserven (siehe Tabelle). In punkto BIP liegt der Gigant zwar noch hinter der Eurozone und den USA zurück, doch China holt auf - rasend schnell. Mit welcher Geschwindigkeit sich China von einem ‘Entwicklungsland’ mitten in die Weltspitze katapultiert hat zeigen u.a. eindrucksvoll die Zahlen zum Autoabsatz. 2004 wurden in China an die fünf Millionen Autos

K

Das offizielle China feierte den 65ten Jahrestag seiner Gründung in einem Staatsakt. Foto: APA/EPA

verkauft, neun Jahre später (2013) waren es mehr als viermal so viele. Im selben Zeitraum schrumpfte der Absatz an Autos in den USA von 19,54 Millionen auf 18,33 Millionen Stück, in Westeuropa wurden 2004 15,35 Millionen Autos verkauft, 2013 waren es 15,77 Millionen Autos. Weitere Zahlen und Fakten finden Sie in der Tabelle und der Grafik.< Fakten und Daten: China im Vergleich Indikator (Stand)

China

USA

9.240 7,50 -1,86 2,00 4,081

16.800 2,60 -3,3 1,70 6,10

12.750 0,70 -3,0 0,40 11,50

3.993,212 45,793 in % der weltweiten Reserven 33,25 0,385 %-Veränderung 1 Jahr +4,6 +5,3 Bevölkerung (Prognose per Ende 2014) Gesamt in Millionen 1.361 318,89 davon über 65 in % 9,60 14,20 davon unter 15 in % 17,10 20,00 Offizielle Goldreserven (Quelle: World Gold Council) in Tonnen (10/14) 1.040,1 8.133,5 Marktkapitalisierung (per 30.09.2104) in Milliarden USD 4.089,66 23.379,20 in % weltweit 6,37 36,40 Autoverkäufe in Millionen Stück 2014 bis inkl 9/2014 15.017 11.134 2013 Gesamtjahr 21.993 15.524 2012 Gesamtjahr 19.303 14.441

227,174 1,892 +14,2

BIP in Mrd. Dollar (6/14)

Hongkong und China

Euroraum

Wirtschaftsindikatoren BIP-Wachstum in % (6/14) Defizit in % des BIP (12/13) Inflation (VPI) in % (8/14) Arbeitslosenquote in % (8/14)

Währungsreserven in Mrd. USD

Wirtschaftsdaten im Überblick

Grafik: APA

403,47 17,48 15,76 10.784,26 6.753,717 10,52 5.989,77 8.534,67 8.961,37

Quelle: Bloomberg; Stand 01.10.2014; 1: Stand 06.2014; 2: Stand 30.06.2014; 3: Stand: 12.09.2014; 4: 31.07.2014; 5: Stand: 06/2014; 6: Euroraum inkl. EZB; 7: Angaben jeweils ohne Malta


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DER WOCHE II SCHULDEN

Warum Österreichs Staatsschuldenquote zu sinken beginnt Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

In absoluten Zahlen sind Österreichs Schulden zwar deutlich gewachsen, im Verhältnis zum BIP sind sie aber gefallen. Die Begründung liegt in den neuen EU-Regeln die per September umgesetzt werden. er neue Finanzminister darf sich freuen: Ohne etwas zu tun hat er die Staatsschuldenquote Österreichs gesenkt - und das rückwirkend per Ende 2013. Und das obwohl die Verschuldung in absoluten Zahlen betrachtet per Ende 2013 um 28,7 Miliarden Euro höher lag als zuletzt berechnet. Wie das möglich ist? Ganz einfach: Neue EU-Regeln, die ab Septmeber 2014 verpflichtend umgesetzt werden müssen haben dies bewerkstelligt: Die Neuberechnung

D

der öffentlichen Finanzen erfolgte auf Grundlage der ESVG 2010. Damit werden 1400 bisher außerbudgetäre Einheiten (etwa Teile der ÖBB) nun dem Sektor Staat zugerechnet. Die Schulden dieser Betriebe finden sich im Budget wieder und schrauben so die Verschuldung hoch - auch rückwirkend (siehe dazu Grafik unten). Zwar lagen die Staatsschulden Österreichs Ende 2013 bei nunmehr 262 Milliarden Euro (vor der Revision 233,3 Milliarden), nach 259 Milliarden Euro im Jahr 2012. Da aber nicht nur die Staatschulden einer Neuberechnung unterzogen wurden, sondern in einem Aufwaschen auch die Berechnung des BIP auf neue Füße gestellt wurde, gelang es Österreich die Staatsschuldenquote gegenüber 2012 um 0,5 Prozentpunkte zu senken (mehr zu Neuberechnung des BIP finden Sie hier: http://bit.ly/Y1bhTR). In der ursprünglichen Berechnungsmethodik war die Staatsschuldenquote Österreichs noch von 74,4 Prozent im Jahr 2012 auf 74,5 Prozent im Jahr 2013 gewachsen. Sei es, wie es sei: Der größte Brocken beim Anwachsen des absoluten Schuldenstandes entfällt auf die ÖBB, wie Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer bei einem Hintergrundgespräch der APA erörterte: Die neu dem Staat zugerechneten Schulden der ÖBB-Infrastruktur und des ÖBB-Personenverkehrs betragen für 2013 10,5 Mrd. Euro. Mehr zum Thema finden Sie hier: http://bit.ly/1qQWPED

Österreichs Staatschuldenquote neu berechnet

Einfluss der neuen Berechnungsmethodik auf die Staatschuldenqoute.

Quelle: APA/Statisitk Austria


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

14

BÖRSE EXPRESS

SCHULDEN-CHECK SCHULDENQUOTE

Sparen in der Krise: Österreichs Börsenotierte zeigen wie’s geht Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Sparpaket

ATXPrime-Unternehmen konnten in der Krise ihre Verschuldungsquoten großteils zurückfahren. Im Schnitt fiel das Gearing von 42,26 auf 34,89 Prozent. Doch das Pendel scheint wieder zurückzuschlagen. paren mitten in der Krise? Was Europas Politikern bislang misslang und mittlerweile auf politischer Ebene schon heftigst umstritten ist, hat eine große Zahl von ATXPrime-Unternehmen in den vergangenen Jahren umgesetzt. Vergleicht man die Gearingratios (Verhältnis von Nettoverschuldung/Eigenkapital) der ATXPrime-Unternehmen im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr (zumeist 2013) mit jener von vor sechs Jahren so zeigt sich, dass sie im Schnitt von 42,26 auf 34,89 Prozent zurückgegangen ist (siehe Tabelle auf der nächsten Seite). Doch nicht nur das: Einige wie etwa Andritz, Semperit oder die Post haben in den vergangenen Jahren ihren Cashpolster im Verhältnis zum Eigenkapital sogar ausgebaut. Ob diese Tendenz bei allen GEARING ATXPrime-Unternehmen weiter anhält, ist angesichts des billigen Geldes allerdings fraglich. Zuletzt hat etwa Polytec mittels eines Schuldscheindarlehens beträgt aktuell das Verhältnis den Cashpolster für mögliche zwischen Nettverschuldung Investitionen kräftig nach oben und Eigenkapital bei den ungefahren (siehe hier: tersuchten ATXPrime-Unterhttp://bit.ly/1rpRdal). Deutlich nehmen. schlechter, als vor sechs Jahren steht heute die Telekom Austria da. Deren Gearing stieg von 150,12 auf 248,36. Im Unterschied zur RHI, die ihr Gearingratio von 431,49 auf 86,71 zurückfahren konnte. Einen interessanten Vergleich - vor allem vor dem Hintergrund der heute veröffentlichten neuberechneten Staatsschuldenquote (siehe Grafik des Tages) liefert in der Tabelle die Gegenüberstellung von Umsatz und Nettoverschuldung der ATXPrime-Unternehmen. Klar sind die Schulden des Staates nur bedingt mit der Nettoverschuldung der Unternehmen vergleichbar (fehlt bei den Angaben des Staates doch ein Abzug der Assets), was aber Umsatz und BIP betrifft so scheint

S

34,9 %

Einige ATXPrime-Unternehmen, wie Andritz, sitzen auf einem hübschen Cashpolster. Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

ein Vergleich - wenngleich mit Augenzwinkern - durchaus interessant. Zieht man nun diesen Vergleich mit Nettoschulden in Prozent des Umsatzes, so zeigt sich, dass der überwiegende Teil der Unternehmen von einer Quote jenseits der 80%, wie sie aktuell der Staat ausweist, weit entfernt ist. Lediglich vier Unternehmen weisen eine Verhältniszahl oberhalb jener des Staatshaushaltes aus. Darunter befinden sich die drei „staatsnahen“ Unternehmen: Telekom Austria, Verbund und EVN. Der Vierte im Bunde ist das Biotech-Unternehmen Valneva (siehe Tabelle auf der folgenden Seite). Basis für die Auswertung auf der folgenden Seite bildeten Daten aus der Bloombergdatenbank. Banken- und Immobilientitel wurden nicht berücksichtigt, da etwa Zweitere traditionell einen hohen Anteil an Fremdkapital ausweisen und dieser die Statistik zu sehr verzerrt hätte. <


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

15

BÖRSE EXPRESS

SCHULDEN II ATXPrime-Unternehmen: Verschuldungsquoten im Vergkleich Nettoschulden/EK in %1 ltzt GJ vor 6. Jahren

Name

Umsatz/Erlöse in Mio. Euro ltzt. GJ vor 6. J.

Nettoschulden zu Umsatz in %2 ltz. GJ v. 6. J.

Nettoverschuldung in Mio. Euro3 ltzt. GJ vor 6 J.

Andritz

-80,96

-51,18

5.710,77

3.282,49

-13,18

-7,51

-752,54

-246,46

Semperit

-35,58

-19,85

906,34

607,85

-16,26

-10,83

-147,34

-65,81 -122,30

Österreichische Post

-33,23

-13,99

2.366,80

2.315,70

-9,82

-5,28

-232,40

Do&Co

-13,20

-7,24

636,14

354,62

-4,22

-1,59

-26,85

-5,63

Mayr-Melnhof

-11,55

-18,31

1.999,40

1.736,96

-6,42

-9,84

-128,36

-170,99

-3,36

-41,06

12.475,65

9.878,60

-0,87

-12,87

-108,94

-1.271,49 113,77

Strabag Uniqa Insurance G.

0,06

7,42

5.786,06

4.904,86

0,03

2,32

1,56

Polytec Holding

0,31

19,78

476,63

664,99

0,09

4,73

0,42

31,43

SBO

4,35

26,56

458,57

317,37

3,62

16,24

16,62

51,55

Amag

8,56

-

786,44

k.A.

6,36

k.A.

50,03

-

Valneva

24,13

-53,47

30,45

0,22

114,22

-7.890,05

34,77

-17,44

Wolford

24,88

37,79

155,87

157,65

11,87

18,94

18,51

29,86

Rosenbauer Int.

26,07

42,38

737,89

426,13

6,64

7,23

49,00

30,79

AT&S

28,40

62,19

589,91

485,74

18,81

28,97

110,97

140,74

VIG

30,56

69,50

9.870,50

7.111,16

15,54

25,56

1.533,98

1.817,79

OMV

35,80

28,29

42.414,70

20.042,04

12,28

14,59

5.207,73

2.925,06

Zumtobel

38,39

25,11

1.246,83

1.282,34

10,09

10,07

125,75

129,10

Agrana

43,19

63,59

3.043,43

1.892,27

16,93

30,99

515,16

586,33

Kapsch TrafficCom

43,83

-21,26

486,97

185,73

19,18

-15,27

93,40

-28,36

Lenzing

47,07

37,08

1.858,97

1.260,51

27,59

16,54

512,80

208,45

EVN

54,09

31,44

2.755,00

2.233,12

60,20

42,45

1.658,60

947,94

voestalpine

54,56

92,38

11.227,96

10.481,20

25,57

37,81

2.870,59

3.962,66

Palfinger

56,88

26,89

980,67

695,62

22,38

11,41

219,50

79,35

Wienerberger

58,58

48,61

2.662,94

2.477,34

38,75

42,77

1.031,77

1.059,66

FACC

67,04

-

547,38

k.A.

27,54

k.A.

150,73

-

Flughafen Wien

69,91

40,41

621,99

521,42

101,83

56,95

633,37

296,97

Verbund

70,86

84,36

3.181,58

3.038,34

123,54

74,26

3.930,48

2.256,37

RHI

86,71

431,49

1.754,70

1.467,60

23,99

28,11

421,00

412,50

Frauenthal Holding

107,86

84,16

574,84

592,00

17,19

13,36

98,84

79,11

Telekom Austria AG

248,36

150,12

4.183,95

4.918,96

89,79

78,29

3.756,77

3.851,06

Quelle: Bloomberg; Stand 30.09.2014. 10.30 Uhr; 1: Nettoverschuldung zu Eigenkapital, wenn ein Minus vor der Zahl steht bedeutet dies, dass das Unternehmen keine Nettoverschuldung ausweist, sondern ein Plus erzielt.; 2: Steht bei dieser Verhältniszahl ein Minus so bedeutet dies, dass einen Überschuss in Verhältnis zum Umsatz gestellt wird (siehe auch Anmerkung 3); 3: Ein Minus bedeutet, dass das Unternehmen einen Überschuss ausweist.

BElogs http://www.be24.at

Österreichs Börsetagebücher


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

16 MARK & MARK

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FREITAG, 03. OKTOBER 2014

17

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW FONDS DES MONATS

„Manche Dinge brauchen, bis sie sich entwickeln“ Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Der ‘Capital Bank Opportunities’ der Security KAG wurde zum Fonds des Monats August gewählt. Fondsmanager Manfred Zöhrer im Interview über seinen Investmentansatz, die Liebe zur Bilanz und antizyklisches Handeln. BÖRSE EXPRESS: Laut Factsheet handelt es sich beim ‘Capital Bank Opportunities’ um einen aktienlastigen Mischfonds, ohne Einschränkung des Investment Universums. Was heißt aktienlastig - dass zumindest 50 Prozent in Aktien investiert sein müssen? MANFRED ZÖHRER: Solange es fundamental vertretbar ist trachte ich danach, eine möglichst hohe Aktienquote zu halten. Da kann aber auch mitspielen, dass es die Möglichkeit gibt, Cashquote in Aktien zu veranlagen - wie in den vergangenen Monaten in die Telekom Austria. Mit dem Übernahmeangebot von Carlos Slim gibt es da eine natürlich Grenze nach unten. ‘Ohne Einschränkung’ - können Sie auf Aktien auch short gehen? Theoretisch kann ich bis zu 80 Prozent in Derivaten nehmen, also auch Long/short auf Aktien gehen. Was wir aber sicher nicht verwenden sind etwa CFDs - der Fonds ist ein UCITS-Fonds. Die aktuelle Aufteilung der Asset Klassen sieht wie aus? Die größten Positionen sind Aktien mit 75 und Cash mit 15 Prozent.

„S&P und DAX notieren auf bzw. nicht unweit ihrer Rekordhochs klar, dass hier nicht mehr alles billig ist.“

Wie liegen diese 75 Prozent im historischen Vergleich? Und 15 Prozent Cash kommen mir viel vor - sind Sie ein Marktskeptiker? Einen eher hohen Cash-Anteil zu halten haben wir uns rund um die Finanzkrise angewöhnt - um taktisch in Schwächephasen auch schnell kaufen zu können. Und die Aktienquote liegt in etwa im langjährigen Schnitt. Zur angesprochenen Marktskepsis: S&P und DAX notieren auf bzw. nicht unweit ihrer Rekordhochs - klar, dass hier nicht mehr alles billig ist. Billig ist aber etwa der

Fondsmanager Manfred Zöhrer

Foto: beigestellt

österreichische Markt, was aber auch nichts nutzt, wenn wir wieder in eine Situation kommen, wo querbeet alles verkauft wird. Daher gibt es den Sicherheitspolster Cash, um eben auf neue Möglichkeiten reagieren zu können. Wie sieht Ihr Investmentansatz aus - Bottum-up? Ein klares Ja. Dabei ist wichtig, den Hintergrund des Fonds zu kennen, der eigentlich für das Private BankingKlientel gemacht wurde. Ziel ist vor allem das Risiko zu managen, das ist auch wesentlich leichter als Performance zu managen - vielleicht auch deshalb bin ich gern antizyklisch unterwegs. Ich sehe das ein bisschen als

‘Fondsmanagement reloaded’ - weg vom Benchmarkdenken, mit vielen Freiheiten für das Fondsmanagement. Im Fact Sheet werden auch drei Säulen des Investierens genannt:


FREITAG, 03. OKTOBER 2014 BÖRSE EXPRESS

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INTERVIEW Value Investing, Event-driven sowie Trading / Fast Markets. Drei Säulen klingt natürlich besser, als auf zwei Beinen zu stehen. Aber schließen sich diese drei Säulen nicht teilweise sogar gegenseitig aus, bzw. sind Ihre Anlagemöglichkeiten nicht sehr gering, wenn alle drei Säulen für ein Portfoliounternehmen gelten sollen? Wir mischen die drei Säu„Ich erhoffe mir len - sie müssen nicht gleichzeitig auf ein Unternehmen etwa, dass der zutreffen, wobei es natürlich neue FinanzmiMischformen gibt. CA Immo nister nicht so ist so ein Beispiel: Eigentlich ein Value-Play, mit der Suche kapitalmarktfeindlich einge- des Großaktionärs UniCredit nach einem Käufer für deren stellt ist, wie es Aktienpaket aber auch Event Driven. zuvor zu sehen

Bei Ihrem Bottum-Up-Ansatz - auf welche Kennzahlen achten Sie da besonders? Ich halten relativ wenig von Aktienbewertungen aufgrund irgendwelcher Cash-flow-Planungen, die sich vielleicht auch noch über fünf und mehr Jahre erstrecken.

war. Und ich glaube auch nicht, dass CEE so kaputt ist, wie überall geschrieben wird.“

Ich glaube einfach nicht daran, dass das entsprechend richtig abgeschätzt werden kann. Ich bewege mich also vor allem in der Bilanz, wichtig ist mir etwa der Verschuldungsgrad.

Event-driven bietet außer einem gewissen Floor nach unten für Sie welche Vorteile? Es ist eine schöne unkorrelierte Alpha-Chance, mit dem angesprochenen Floor nach unten. Meine größte Fondsposition zählt eigentlich dazu - Schuler. Ich glaube daran, dass Andritz eines Tages das gesamte Unternehmen von der Börse rückkaufen wird.

CA Immo etwa haben Sie bereits erwähnt - und vorher Österreich als günstigen Markt bezeichnet. Gibt es weitere Österreicher in Ihrem Portfolio? Der Österreich-Anteil macht aktuell rund 20 Prozent aus. Unter Value Investing fallen da etwa OMV, Lenzing und Agrana. Grundgedanke: Der Kauf hochwertiger Geschäftsmodelle zu fairen Preisen bzw. der Kauf guter Unternehmen zu ‘Sonderangebotspreisen’. Gekauft wegen des hohen Abschlags auf den realisierbaren Substanzwert habe ich auch die bereits angesprochene CA Immo sowie conwert. Ohne sie jetzt einordnen zu wollen, aber auch MayrMelnhof, Erste Group, Strabag oder Eco Business werden gehalten. 20 Prozent Gewichtung sind viel. Sie bezeichneten zuvor den Wiener Markt als günstig - das gilt es aber schon viele Jahre. Womit begründen Sie sonst Ihren Optimismus für hiesige Aktien? Ich erhoffe etwa, dass der neue Finanzminister nicht so kapitalmarktfeindlich eingestellt ist, wie es zuvor zu sehen war. Und ich glaube auch nicht, dass CEE so kaputt ist, wie überall geschrieben wird. Auch weist der Wiener Markt mittlerweile die höchste Risikoprämie aller etablierten Märkte auf.

All das, und das bereits erwähnte antizyklische Investieren, klingt teilweise nach langer durchschnittlicher Behaltedauer der Fondspositionen ... Manche Dinge brauchen, bis sie sich entwickeln. Es gibt aber keine Zeitvorgaben oder ähnliches. Fakt ist aber, dass hinter jedem Investment eine Investment-Idee steht. Wenn ich hier falsch liege, bin ich auch bereit, zu kappen. Heißt, dass ich mir das Depot jeden Tag ansehe und mir die Frage stelle: Würde ich die Aktie heute auch kaufen? Wenn nicht, wird verkauft. Sie erwähnten zuvor, dass etwa der DAX nicht mehr wirklich günstig sind. Wie beurteilen Sie die europäischen Märkte allgemein? Derzeit sehr zäh. Ich bin aber der Meinung, dass derzeit an Aktien als Asset Klasse „Event-driven ist kein Weg vorbei führt. Dass aber ein guter Teil des Weges eine schöne an den etablierten Märkten unkorrelierte bereits gegangen ist, scheint Alpha-Chance, auch klar. Die Märkte sind aber nicht so teuer, dass man mit Floor nach sich bereits verabschieden unten.“ müsste. Und Randmärkte bieten noch immer ein ausgezeichnetes Chance/Risiko-Verhältnis. <

Mehr zum Thema und dem Award unter http://bit.ly/18wNNqs


FREITAG, 03. OKTOBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT VENTURE CAPITAL

Wien am 10. Oktober Hot Spot für Start ups Christine Petzwinkler

chrstine.petzwinkler@boerse-express.com

Am 10. Oktober dreht sich in Wien alles um das Thema ‘Start ups’. Dabei gibt es in ganz Wien Führungen, Workshops, Touren und Vorträge. Im MQ finden die Pitching-Sessions statt. m 10. Oktober findet in Wien der erste Gründertag statt. Dabei wird ganz Wien Schauplatz für GründerInnen oder jene, die es werden wollen. Auf dem Programm stehen unter anderem Workshops, Führungen, Pitching-Sessions und Speed Dating mit Experten. Institute wie iNiTS oder die aws stellen ihre Programme vor, es gibt Start up-Touren durch Bezirke, Workshops rund um die Themen Gründen, Design, Kreativität, Führungen durch verschiedenste Wiener Office-Gebäude und jede Menge Möglichkeiten zum Networken. Auch potenzielle Investoren werden die Chance nutzen, neue Projekte kennenzulernen.

A

Der Start-up-Tag soll laut Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, das „Gründer-Gen“ der Wiener aktivieren. Neben der Präsentation von rund 120 Unternehmen an diesem Tag der offenen Start-up-Türe, soll so auch „Mut gemacht werden, selbst die Initiative zu ergreifen und ein Unternehmen zu gründen“, wie Finanzstadträtin Renate Brauner „Es soll Mut gemacht wer- (SPÖ) bei einer Pressekonferenz meinte. Denn vielen sei das Potenzial den, selbst von Wien als Stadt der Innovation die Initiative und der Gründer gar nicht bewusst. Dabei steigt die Zahl der Neugrünzu ergreifen dungen stetig: 8456 waren es 2013 in und ein Under Bundeshauptstadt, fast 200 mehr ternehmen zu als noch im Jahr davor.

gründen“ Wohnwagon als Bühne. Die Pitching-Sessions finden im Museumsquartier auf einer außergewöhnlichen Bühne – nämlich dem Wohnwagon, der sich bekanntlich über die Crowdinvesting-Plattform conda.at Kapital geholt hat - statt. Gründer haben dabei 10 Minuten Zeit, ihre Idee oder ihr Unternehmen zu präsentieren. Es wird drei Pitchingblöcke ‘powered by conda.at’ geben. In einige der Unternehmen kann demnächst auch über conda.at investiert werden.

Im Wohnwagon-Prototyp präsentieren sich Gründer. Foto: beigestellt

Hier die Projekte: Pitch-Block 1 – 13.00 bis 14.00 Uhr - Sapadu – Clever essen statt vergessen - sportyGames – Monopol & Weltlizens kaufen! - Street TV Vienna, Outdoor-Advertising - DISH TENNIS Pitch-Block 2 – 14.30 bis 15.30 Uhr -Breibox -Founders Experts -Ayudarum – Studenten können mehr -Big Data and Open Science Pitch-Block 3 – 16.30 bis 17.30 Uhr - taskwunder - Virtuelle Teams arbeiten für dein Unternehmen - Zuper – Dein Einkauf bei dir in einer Stunde - www.einkaufsgruppe.com - Migrant Community Portal - timelack- Find your personal online assistant Um 18.00 Uhr verkündet die Jury die Gewinner. Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie unter http://www.boerse-express.com/venture


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BÖRSE EXPRESS

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: September 2014

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FREITAG, 03. OKTOBER 2014 BÖRSE EXPRESS

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BELOG VON BE24.AT VON MARTIN RUPP 3BANKEN-GENERALI INVESTMENT-GESELLSCHAFT M.B.H. AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Was Immobilienaktien wirklich treibt… ie konventionelle Aktienanalyse versucht primär, die zukünftige Gewinn- bzw. im Falle von Immobilienaktiengesellschaften FFO-Entwicklung zu prognostizieren, lässt dabei aber außer Acht, dass insbesondere im Falle von Immobilienaktien und REITs die von Investoren angenommene FFO-Entwicklung selbst eine wesentliche Einflussgröße dieser Entwicklung sein kann. Denn sind Investoren aus welchem Grund auch immer sehr optimistisch und bereit hohe Prämien auf den NAV einer Gesellschaft zu bezahlen, dann ermöglichen sie dem Management dieser Firmen billiges Eigenkapital via Kapitalerhöhung einzuwerben, um damit den Gewinn pro Aktie zu steigern. Letzterer ist aber wiederum ein wesentlicher Treiber für die weitere Bereitschaft der Investoren, auch zu gestiegenen Kursen zu investieren und den Aktienkurs noch weiter nach oben zu treiben. Das Konzept der George Soros bezeichReflexivität auf nete dies einmal als die Immobilienak„reflexive Logik“ von Intien angewandt vestment Trusts. Es ist nach dieser Theorie also weder die Gewinnentwicklung noch die Psychologie der Treiber von Aktienkursen, sondern vielmehr der „positive feedback loop“ zwischen diesen Faktoren. Der eine Faktor treibt den anderen, und zwar so lange, bis die Bewertung völlig aus dem Rahmen gerät und ein Crash in der Folge kaum mehr vermeidbar scheint. Hierzu sei an dieser Stelle ein stark vereinfachtes Beispiel angeführt, um diese nicht ganz von der Hand zu weisende Überlegung nochmals zu verdeutlichen: Eine nicht fremdfinanzierte Gesellschaft hat 10 ausstehende Aktien zu je 10 Euro das Stück und somit ein Eigenkapital von insgesamt 100 Euro. Auf dieses Eigenkapital erwirtschaftet das Unternehmen eine Rendite von 12% - was wiederum einen Gewinn von 1,2 Euro pro Aktie ergibt. Nun sei angenommen, es gelingt via Kapitalerhöhung 5 neue Anteile zu je 20 Euro zu platzieren. Das Eigenkapital steigt damit auf 200 Euro und das Ergebnis steigt ceteris paribus damit auf 24 Euro (200 x 12%). Der neue Gewinn pro Aktie liegt aber nun bei 1,60 Euro pro Aktie (24 Euro/15 Aktien), was einer Steigerung von 33,33 Prozent entspricht. Obiger Logik folgend sollte der erfolgreiche Investor

D

Foto: Bloomberg

also weniger versuchen die Gewinnentwicklung zu antizipieren, um diese dann brav in ein Bewertungsmodell einzusetzen, als vielmehr versuchen derartige selbstverstärkende Prozesse rechtzeitig zu erkennen und auszunützen. George Soros drückte dies einmal folgendermaßen aus: „ […] instead of predicting future earnings and valuations separately, we should try to predict the future course of the entire initially self-reinforcing but eventually self-defeating process.“ Ein aktuelles Beispiel für so eine selbstverstärkende Entwicklung ist auch die letzte Wandelanleihenemission einer Unibail Rodamco. Nach einem Kupon von 0,75 Prozent war selbst ein Nullkupon platzierbar und das mit hoher Wandlungsprämie auf den bereits mit hoher Prämie auf den NAV notierenden Aktienkurs. Die so immer weiter sinkenden Finanzierungskosten trieben damit den FFO und parallel dazu den Aktienkurs in immer neue Höhen, was wiederum die weitere Senkung der realen Finanzierungskosten ermöglichte. Zieht man derartige Entwicklungen ins Kalkül, dann darf man sich nicht wundern, dass Kapitalmärkte und insbesondere Immobilienaktien zu Übertreibungen neigen und eine inhärente Tendenz zur Über- aber auch zur Unterbewertung in sich tragen. Im Gleichgewicht sind sie wohl selten und trotzdem finden sich gerade in einer Phase der Überbewertung immer wieder genügend investitionsbereite Investoren. Nick Webb, ein Analyst der Tochtergesellschaft der BNP Paribas Exane, gab dazu folgendes, wie ich meine treffendes, Statement ab: „It‘s not that people don‘t know they‘re in a speculative bubble, it‘s just that they think they can beat it.“ <


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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT VON WOLFGANG MATEJKA MATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Stolperfallen ie letzten Wochen waren wahrlich von historischer Dimension. In kaum einer Phase ist eine Börse gegen sämtliche Nachbarmärkte dermaßen abgefallen wie es unser Markt die letzten acht Wochen getan hat. Eigentlich unerklärlich auf den ersten Blick. Auch in anderen Märkten gab es Profit Warnings, Regierungswechsel oder Konjunkturflaute zu beklagen. Doch seit Juli gut 7% gegen den DAX oder gar mehr als 10% gegen den Stoxx 50 Euroland zu verlieren ist schon ein arges Stück. Was ist da passiert? Holen wir das wieder auf ? Nun, die Börsen handeln Erwartungshaltungen. Perception is Reality. Und „Wenn ein Markt wenn ein Markt keine positive Erwartungshaltung unkeine positive Er- terstützt, dann fällt er aus wartungshaltung dem Investorenradar. Das unterstützt, dann ist wie bei einer Modenschau. Wenn die Kleider fällt er aus dem bekannt, die Models sich Investorenradar. gar nicht so bewegen wie es gefällt und die Musik Das ist wie bei immer die gleiche ist, wird einer wohl kaum jemand hingeModenschau“ hen. Börsen wollen „entdeckt“ werden, müssen aktiv sein, Investoren das Gefühl vermitteln begehrt zu sein und liefern was versprochen wurde. Dann werden sie gesucht und das auch für lange Zeit. Wenn nicht, wird die Enttäuschung umgesetzt. Man zeigt sich stärker entrüstet über Profit Warnings als sonst, exekutiert emotioneller und bestätigt sich durch längeres Fernbleiben quasi selbst. Das ist wohl unserem Markt passiert. Die Schuldfrage ist massig vielfältig und sicher nicht allein mit „Osteuropa“ oder einzelnen Banken erklärt. Das wäre billig und falsch. Doch jetzt zu lamentieren würde den Rahmen sprengen, wurde ohnehin in der Vergangenheit schon x-mal beschrieben und gemahnt. Den Salat haben wir eben jetzt. Vielleicht bewegt sich ja jetzt etwas …

Man kommt gerade auch in anderen Märkten drauf, dass unsere Börsen derzeit, egal wo man sitzt, weniger Liquidität bieten als historisch belegt. Ein Alibaba Börsengang setzt die Nasdaq unter Druck, weil nicht neues Geld hinzukommt, sondern zuerst verkauft werden muss. Zalando und Rocket Internet rasieren den DAX schon im Vorfeld. Welche Ratio hinter solchen Investments steckt fragt man sich sowieso, weil von Profit oder nachhaltiger Gewinnentwicklung, oder gar der Möglichkeit Eigentümerrechte durchzusetzen, oft keine Spur vorhanden ist, trotzdem werden bestehende Investments verkauft. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ein kleiner Trost bleibt natürlich. Die Zuversicht, dass das alles nicht so bleiben kann, so lange es Unternehmen gibt die weiter wachsen, Dividenden zahlen, Investorenarbeit in den Fokus stellen, ihren Job tun. Doch das Risiko solche Märkte richtig timen zu können ist inzwischen gewachsen. Der Gleichlauf mit anderen Märkten

Vielleicht wird man sich aber nach dem einen oder anderen IPO-Abenteuer wieder so guter alter Themen wie Dividendenrendite, nachhaltige Profitabilität oder stabile Aktionärsstruktur bewusst werden und traut sich auch kleinere Unternehmen ins Auge zu fassen. In Wien gibt’s inzwischen ein paar davon … <

D

Foto: APA

nimmt ab. Diese Märkte werden dann später irgendwann einmal pauschal „entdeckt“. Na ja. Irgendwer muss wieder Jim Rogers anrufen. Einen Vorteil haben wir da in Österreich gerade aber schon. Dank dieser Einstellungen werden wir uns vor Börseneinführungen einmal aktuell nicht fürchten müssen. Die letzte, FACC, wird gerade zum x-ten Mal vom Markt verdaut und dürfte nicht gerade als positives Beispiel in die Annalen unseres Marktplatzes eingehen. An anderen Börsenplätzen geht es dagegen inzwischen aber so richtig zur Sache. Alibaba, Zalando, Rocket Internet, herrlich, endlich Frisches, endlich wird der Kurszettel um tolle Stories bereichert, endlich … ?


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BELOG VON BE24.AT VON ALOIS WÖGERBAUER GESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Taugen alte Schablonen auch für die heutige Zeit? ls langjährig tätiger Börsianer gewinnt man einerseits viel an Erfahrung – und anderseits auch die Gewissheit, dass sich manche Dinge wohl nie ändern werden. Es ist faszinierend zu sehen, dass sich „Anleger“, die sich nicht für einen Kauf von Bayer, Novartis oder IBM entscheiden können, Interesse haben am chinesischen Internetunternehmen und Börsenneuling Alibaba. Aber Börse ist nun einmal das Zusammenspiel aus Fundamentaldaten und Emotionen. Warren Buffett hat dies treffend beschrieben: „Die Tatsache, dass Leute gierig, ängstlich und töricht sind, lässt sich sehr „Die Tatsache, wohl voraussagen. Nicht dass Leute gierig, jedoch in welcher Reihenängstlich und folge.“ Börse kann sehr irtöricht sind, lässt rational sein – wie dies die Vergangenheit oft belegt. sich sehr wohl Börse kann aber sehr ratiovoraussagen. nal sein – wie viel- leicht gerade aktuell. Wenn beiNicht jedoch in spielsweise die Aktie von welcher Bayer dieser Tage ein Reihenfolge.“ neues All-Time-High macht, dann ist dies einfach die logische Folge eines guten Geschäftsganges und einer klaren Konzernstrategie. Oder auf den Punkt gebracht: Nullzins, Deflationsangst, Konjunkturschwäche, Russland-Ukraine-Konflikt oder IS-Terror – dies ist alles wichtig und seriös zu diskutieren. Aber wird Bayer deswegen auch nur eine Aspirin-Tablette weniger verkaufen?

A

OE CD und BI Z warn en. .. Die OECD (Organisation fu ?r wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich) warnen vor Turbulenzen am Finanzmarkt. Warnungen dieser Art sind grundsätzlich positiv – weil ein echter Crash nur in einem Umfeld von Euphorie entstehen kann. Klarerweise haben die Volkswirte dieser beiden Institutionen ihre Thesen sauber analysiert, um zu den abschließenden Meinungen zu kommen. Wir wollen dies auch in keiner Weise hinterfragen. Es geht allerdings um eine viel grundsätzlichere Diskussion, die wohl noch zu wenig geführt wird. Volkswirtschaftliche Arbeiten dieser Art analysieren in der Regel die Vergan-

Foto: Bloomberg

genheit und leiten daraus die Zukunft ab. Gibt es aber ein Umfeld in der Vergangenheit, welches als Schablone für die aktuelle Situation taugt? Das ist zu bezweifeln. Die Fachliteratur sagt eindeutig, dass für die Bewertung von Vermögenswerten aller Art der Zins der wesentliche Parameter ist. Egal ob wir zukünftige Erträge diskontieren und so den Barwert errechnen, Bewertungen erstellen oder Refinanzierungskosten kalkulieren – der Zins ist eine sehr entscheidende Einflussgröße. Wenn nun dieser Zins symbolisch gesprochen faktisch Null ist und zudem deutlichen Eingriffen der Notenbanken unterliegt, taugen dann die traditionellen Bewertungsmodelle noch etwas? Ist es korrekt, das heutige Kurs-Gewinn-Verha ?ltnis (KGV) der Aktienmärkte mit jenem von vor 10 oder 20 Jahren zu vergleichen und dabei die völlig unterschiedlichen Zinsniveaus zu ignorieren? Wenn Sie heute um symbolische 100 Euro eine Staatsanleihe aus Deutschland kaufen mit einem Kupon von 1 Prozent, dann hat dieses Investment vereinfacht dargestellt ein KGV von 100. Kaufen Sie eine Unternehmensanleihe mit einem Kupon von 2 Prozent, dann kommen Sie auf ein KGV von immer noch 50. Ist dann der DAX-Index mit einem KGV von 15 wirklich teuer? Wir wollen die mögliche Volatilität von Aktieninvestments nicht kleinreden. Wir wollen nur darauf hinweisen, dass man in einem Niedrigzinsumfeld mit vorschnellen Festlegungen, was billig oder teuer ist, sehr vorsichtig sein muss. Der g lobal e Bl i ck wi rd kl arer... Es gibt Börsenphasen, in denen der Durchblick schwieriger wird. Im abgelaufenen September ist der Blick allerdings klarer geworden.


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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Fl exibi li tät erse tz t Lang fristprognose. Angesichts des welt- und finanzpolitischen Umfelds sollten wir alle mit Langfristprognosen vorsichtig sein. Flexibilität wird in den kommenden Jahren wichtiger sein als das sture Festhalten an einmal getätigten Aussagen. Mut zur Meinung - und zur Reaktion falls nötig - ist die Hauptaufgabe eines Vermögensverwalters. Wir entscheiden und investieren – wie im weiteren Teil unseres Monatsjournals beschrieben. Waren die Aktienmärkte im Herbst 2014 billig oder teuer? Darüber wird es 2015 und 2016 rückwirkend wieder ausführliche Aufsätze und Kommentare geben. Wir müssen aber heute entscheiden. Dies ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. <

WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?

WIEN NORD

Vor vier Wochen haben wir an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die USA auf Kurs sind, der US-Dollar steigen dürfte und eine Rendite für deutsche Bundesanleihen von unter 1 Prozent wohl eine schwa„Nullzins, che Konjunktur im EURODeflationsangst, Raum signalisiert. Die Konjunkturvergangenen Wochen schwäche, brachten eine Bestätigung Russland-Ukraine- in Form eines beachtlich starken Dollars und deutKonflikt oder ISlich gekürzter KonjunkturTerror – dies ist erwartungen in der alles wichtig und EURO-Zone. Diese Schere wird weiter aufgehen. Die seriös zu Aktivitäten der Notenbandiskutieren. Aber ken sind klar kommuniwird Bayer ziert, werden aber erst in den kommenden Monaten deswegen auch oder im Laufe von 2015 nur eine Aspirin- voll wirksam. Die USA werTablette weniger den eine erste, wenn auch leichte Zinserhöhung vorverkaufen?“ nehmen und zudem noch in diesem Jahr die Anleihekäufe beenden. Angesichts eines Wirtschaftswachstums im 3 Prozent-Bereich ist dies die logische und richtige Strategie. Die EZB wird dagegen eine massive Ausweitung der Bilanzsumme anstreben. Ob dies hilft, die Inflation in die gewünschte Richtung von 2 Prozent zu bringen, wird sich weisen. Wie oft an dieser Stelle beschrieben sind die Notenbanken die wesentlichen Treiber der Märkte – und werden es auch 2015 bleiben. Dies richtig zu antizipieren wird wichtiger sein als die teilweise philosophische Diskussion darüber, ob der Aktienmarkt ein KGV von 15 oder 18 verträgt.

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BÖRSE EXPRESS

ANLEIHEN / STUDIE STAATEN VERSUS UNTERNEHMEN

„Zu hohe Risikotoleranz an den Finanzmärkten“

Studienautor René Hermann

Foto: beigestellt

as Schweizer Bonitätsinstitut Independent Credit View AG (I-CV) unterzog 51 Staaten einer vertieften Kreditanalyse. Diese wurde mit Simulationen zur Tragbarkeit und Dynamik der Schulden untermauert. Die Ergebnisse legen nahe, sich auf fundamental solide Emittenten zu fokussieren und Unternehmens- den Staatsanleihen vorzuziehen. Die schier unermessliche Geldschwemme durch die Notenbanken vernebelt den Blick auf die tatsächliche Situation. Beispiel Peripheriestaaten der Euro-Zone: diese machten durchaus ansehnliche Fortschritte in der Beseitigung der Budget- und Leistungsbilanzdefizite, aber bei den dringend notwendigen Strukturreformen wird die Kluft zwischen den Staaten immer größer. Doch gerade hier besteht ein Aufholbedarf, um eine nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. „Diese Gefahr, und auch andere, sehen die Finanzmärkte gelassen – wie die Kursentwicklungen zeigen. Die Risikoprämien auf Anleihen von Krisenstaaten wie Italien - aber auch Frankreich sinken seit geraumer Zeit und die Aktienmärkte steigen mit mehr oder weniger kleinen Aussetzern. Es herrscht eine Risiko-Ignoranz und die Märkte neigen zu Übertreibungen. In der Folge werden Anleger für eingegangene Risiken nicht mehr angemessen entschädigt“, sagt René Hermann, Partner von I-CV und Lead-Autor der Studie. Um Anleihen-Investoren in diesem Umfeld Klarheit zu verschaffen, hat I-CV zur Beurteilung und Überwachung der Kreditqualität von Staaten auf das seit 2009 bewährte Sovereign-Modell zurückgegriffen. Dabei wird aufgrund von mehr als 50 Bewertungsfaktoren die fundamentale

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Stärke der Staaten evaluiert. Zentrales Element der Analyse sind Deleveraging-Simulationen. Hierbei wird evaluieren, welche Möglichkeiten den einzelnen Staaten zum Schuldenabbau zur Verfügung stehen und wie plausibel es ist, dass diese von den Politikern auch zeitnah in Angriff genommen werden. Zurückhal tend bei Bestn ote AAA. In der aktuellen Studie erfuhren neun Staaten ein Upgrade seitens I-CV, während zwei Staaten auf der Ratingskala nach unten rutschten. Die Upgrades sind durch Fortschritte in der Konsolidierung des Haushalts, der Rückkehr zum Wachstum sowie einer disziplinierten Umsetzung von Strukturreformen begründet. Downgrades gab es für eine weitere Verschlechterung der Fiskaldaten sowie für verschleppte Strukturreformen. „Gesamthaft beurteilen wir die Bonität der Länder weiterhin differenzierter als der Markt und die offiziellen Agenturen. Der Markt nimmt bereits sehr viel Positives vorweg und differenziert bei fundamentalen Bonitätsunterschieden unzureichend. Wir sind insbesondere bei der Vergabe der Bestnote AAA zurückhaltender. Nur gerade vier Staaten verfügen noch über AAA Status: Norwegen, Singapur, Schweden und die Schweiz“, sagt Hermann. Weiter führt Hermann aus: „Die Verschuldungssituation der Industriestaaten stabilisiert sich nur langsam auf hohem Niveau. Die Risiken, welche durch anhaltende Rezession, zähe Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite und geschwächte Bankensysteme geprägt waren, bilden sich erst zaghaft zurück. Ein Schuldenabbau hat bei den Ländern und Zentralbanken noch nicht stattgefunden und die vielschichtigen geopolitis c h e n Unsicherheitsfaktoren führen zu einer Reduktion der globalen Wachstumsraten. Obwohl die fundamentalen Bonitätsverbesserungen noch auf sich warten lassen, stufen die Ratingagenturen und Finanzmärkte, gestützt auf den Maßnahmen der EZB, die Euroländer wieder positiver ein. Mit Ausnahme der Zinsentlastung und Kapitalmarktfähigkeit, hat sich aber wenig verändert. Wir beobachten eine zunehmende Entkoppelung der Märkte von den Fundamentaldaten. Denn viele Länder bleiben geschwächt und verfügen über eine eingeschränkte Flexibilität bei erneuten Schocks.“


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ANLEIHEN / STUDIE / FONDS Untern ehmensanlei hen versus Staatsanl ei hen . In aktuellen Brennpunkten, die das konzeptionelle Gerüst der Analyse bilden, wurde zudem der Bogen von Staats- zu Unternehmensanleihen geschlagen. „Während wir bei den Staaten vielerorts bedingt durch zaghaftes Wachstum, schrumpfende aber beständige Defizite erst eine Stabilisierung der Verschuldungssituation beobachten und die oft genannten Strukturreformen weiterhin auf sich warten lassen, sind die Unternehmen im Kreditzyklus bereits wieder am Anfang der Releveraging Phase angelangt. Die Kreditqualität der Unternehmen ist insgesamt immer noch als robust zu bezeichnen, da in der Krise die Strukturen optimiert, die Profitabilität gesteigert und große Cash-Reserven angehäuft wurden“, so Hermann. Und: „Unternehmen sind in der Regel besser geführt, finanziert und

diversifiziert als Länder. Daher können unseres Erachtens auch vermehrt die Unternehmensratings die Länderratings übersteigen. Die Gesundheit der Unternehmen wird in der aktuellen Phase des Kreditzyklus jedoch eher abnehmen. Im Moment sind es noch hauptsächlich Unternehmen mit hoher Bonität, die M&A und Aktionärspflege wiederentdeckt haben. Kritisch wird es, wenn auch Unternehmen mit tiefer Bonität auf diesen Zug aufspringen. Die Jagd nach Rendite bringt bereits Unternehmen zweifelhafter Kreditqualität an den Kapitalmarkt, wo die tiefen Risikoprämien für das zugrundeliegende Risiko unzureichend entschädigen. Losgelöst von der aktuell positiven Marktdynamik, welche viele Risiken übertüncht, ist es angebracht, sich auf fundamental solide Emittenten zu fokussieren.“ >red<

Fonds des Monats Volksbank versucht ein Lächeln auf des Anlegers Lippen zu zaubern

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eil 1 der Nominierungen Volksbank Invest schickt den VB Smile (ISIN AT0000640198) in Rennen - und damit Fondsmanager Robert Koch. Der VB-SMILE vereint den Sicherheitsgedanken von europäischen Anleihen (mit guter Bonität) mit dem Ertragspotenzial von europäischen

Blue-Chip-Aktien. Die Anlagestrategie des Portfolios ist darauf ausgerichtet, Trends an den europäischen Kapitalmärkten aufzuspüren und flexibel darauf zu reagieren. Zur

schnellen Trenderkennung werden Trendfolgemodelle eingesetzt, welche bereits seit Jahren im Einsatz sind. Die Veranlagung erfolgt ausschließlich in Euro-Währung und wird mittels eines technischen Trendfolgemodells gesteuert. Auf der Aktienseite wird der zugrundeliegende Trend am EuroStoxx 50 permanent evaluiert und vordefi-

nierte Kauf- bzw. Verkaufssignale sollen für für den optimalen Einstiegs- bzw. Ausstiegszeitpunkt sorgen. Wird ein nachhaltiger Aufwärtstrend identifiziert, so wird

der Aktienanteil auf maximal 50 Prozent des Fondsvermögens erhöht. Wird hingegen ein Abwärtstrend gemessen, so wird die Aktienposition im ersten Schritt abgesichert - bestätigt sich der Trend, wird die gesamte Position veräußert. Auf der Anleihenseite wird das Zinsänderungsrisiko mittels einer seit 2003 im Einsatz befindlichen quantitativen Durationsteuerungssystematik gesteuert. Ziel ist es, nachhaltige Zinsanstiege zu identifizieren und durch eine Zinsabsicherung den Wertverlust von Anleihen innerhalb des Portfolios zu vermindern. In Phasen fallender Zinsen partizipiert das Portfolio an steigenden Anleihenkursen während im abgesicherten Zustand die Portfolioduration mittels Futures auf Geldmarktniveau abgesichert wird. Wird sowohl bei den Aktienals auch bei den Anleihen kein nachhaltiger Aufwärts-

Robert Koch, Volksbank Inv. Foto: beigestellt trend gemessen, so wird das Fondsvermögen am sicheren Geldmarkt angelegt, bis sich wieder neue Gelegenheiten am Kapitalmarkt ergeben. Das primäre Ziel des VBSMILE ist eine langfristig stabile Wertentwicklung des Portfolios durch Verlustreduktion in Phasen steigender Zinsen bzw. fallender Aktien. Daher eignet sich das Portfolio hervorragend als Basisinvestment, heißt es von Seiten der KAG. Mehr zum Thema

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Die Qual der Wahl gibt’s beim Sparen nicht ulgarien, Polen und Portugal - das sind für Anleger derzeit die einzigen (europäischen) Möglichkeiten, um auf Ebene der Staatsanleihen bei einer zehnjährigen Bindung eine Rendite von minimal mehr als drei Prozent zu erzielen. Oder man wendet sich in Österreich an die Deniz Bank und schließt dort ein Prämiensparbuch ab. Zum

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Vergleich: Die Republik Österreich bringt derzeit eine Rendite von 1,14 Prozent. Noch schlimmer ist es, wenn man sich den fünfjährigen Laufzeitenbereich ansieht. In diesem bietet auf Staatsanleihenseite einzig Polen eine Rendite von mehr als zwei Prozent. Aber doch einige Banken dem Sparer, wie die unten stehende Tabelle (Quelle: AK) zeigt. In diesem Laufzeitenbereich bieten übrigens alle vorhandenen Angebote eine Überrendite zum Anleiheninvestment, wenn man die Republik als Vergleichsmaßstab heranzieht: 0,2 Prozent gibt’s bei dieser - das ‘schlechteste’ Bankenangebot lautet auf 0,8 Prozent - und kommt von der easy Bank. >gill<

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CROSSOVER VON CHRISTA GRÜNBERG CHRISTA.GRUENBERG@BOERSE-EXPRESS.COM

Schwellenländer-Aktien: Spezieller Investmentstil für spezielle Risiken (Teil 2) ährend die Aktienmärkte der Schwellenländer verglichen mit der US-Börse weniger gut abschneiden, sieht es, lässt man letztere außen vor, gar nicht so schlecht für die Emerging Markets aus. So rentierte beispielsweise der Russell Emerging Markets Index für Wachstumsmärkte im bisherigen Jahresverlauf (Stand: 23. September) mit 13,7 Prozent und ließ damit die entwickelten Märkte außerhalb den USA hinter sich. Besonders gut entwickelten sich die Länderwerte Vereinigte Arabische Emirate (+44 Prozent), Indien (+41,1 Prozent) und Thailand (+38 Prozent), wohingegen Griechenland (-4,2 Prozent) und Russland (-9,9 Prozent) die Schlusslichter sind. „Die Bewertungen fallen noch immer billiger aus als in den USA und anderen entwickelten Märkten und die Papiere an den Wachstumsmärkten werden trotz einer relativ starken Performance weiterhin deutlich unter Wert gehandelt”, begründet Gustavo Galindo, Portfolio-Manager bei Russell Investments, die bessere Performance. Auch wenn Barclays Emerging Markets-Aktien auf neutral hinuntergestuft hat und Morgan Stanley auf rückläufige Eigenkapitalrenditen der dortigen Unternehmen hinweist, es gibt also auch positive Stimmen. Neben Galindo zielt dabei auch Vincent Strauss, CEO der Fondsgesellschaft Comgest auf die Bewertungsunterschiede ab und ortet daher zumindest kurzfristig Aufholpotenzial. Bloomberg-Daten zeigen, dass der MSCI Emerging Markets Index auf Basis der erwar-

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teten Gewinne für 2014 immerhin nur auf ein Kurs-GewinnVerhältnis von 12 kommt, während der Stoxx 600 15,5 und der Standard & Poor’s 16,7 erreichen. Doch die Emerging Markets weisen auch nicht zu unterschätzende Herausforderungen und Unsicherheitsfaktoren auf. Den Hohen Risikoprämien und dem Verlust des früheren Wachstumsschwungs gegenüber den Industrieländern, begegnet Strauss daher mit einem besonderen Investmentstil. Der Co-Manager des rund 3,1 Mrd. Euro schweren Emerging Markets Fonds Magellan-C orientiert sich vor allem an langfristigen Trends und der Stärke der Einzelunternehmen. Der Fokus liegt auf global aktiven Unternehmen aus den Schwellenländern einerseits und Konzernen aus den Industrieländern, die in den Emerging Markets eine hohe Präsenz haben, andererseits. Mit der Konzentration auf Werte wie den Getränkehersteller Heineken, den Schweizer „Ob der Abschlag Luxuskonzern Comausreicht, um längerpagnie Financière Richemont, aber auch fristige strukturelle den HalbleiterproduProbleme zu kompenzenten Taiwan Semisieren, bleibt c o n d u c t o r Manufacturing Comabzuwarten.” pany oder den MischNEWS FÜR ANLEGER konzern Hutchison Whampoa will man zudem die Volatilität und die Abhängigkeit der Fondsperformance von makroökonomischen Entwicklungen Weitere Fondsanalysen und verringern. Denn auch Comgest Trends finden Sie auf weiß nicht, wie lange die Auf www.foonds.com wärtsbewegung in den Schwellenländern anhalten wird. „Ob der Bewertungsabschlag ausreicht, um die längerfristigen strukturellen Probleme der Volkswirtschaften zu kompensieren, bleibt jedoch abzuwarten”, merkt Wolfgang Fickus, Mitglied des Investment-Kommitees von Comgest kritisch an. <

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ROHSTOFFE EDELMETALLE

Gold: Stehen Antizykliker in den Kauf-Startlöchern? Christa Grünberg

christa.gruenberg@boerse-express.com

Gold ist inzwischen wieder mal in aller Munde, meist negativ. Nun hat sich auch eine deutsche Ärztezeitung zu den Aussichten geäußert, frohlockt aber. Trotzdem, die Pessimisten haben die Oberhand gewonnen. er Goldpreis notiert aktuell bei 1210 US-Dollar je Feinunze und damit so tief wie zuletzt im Sommer 2010. Die negativen Superlative reißen nicht ab: Mit einem Minus von derzeit drei Prozent im Sommerquartal ist es der erste Quartalsverlust in diesem Jahr, mit fast sechs Prozent Verlust die schlechteste Monatsperformance seit Juni 2013. Analysen und Prognosen gehen mehrheitlich von noch tieferen Unzenpreisen aus. Das Thema greift außerdem immer mehr um sich. Fast jedes Medium fragt sich zur Zeit, ob Gold noch das richtige Anlageinstrument ist.

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Positiv. Entgegen der landläufigen Meinung, das auch die Ärzte Zeitung ihren Lesern und potentiellen Goldinvestoren von Gold abrät, warnt das Magazin davor, das Edelmetall abzuschreiben und führt vor allem die starke physische Nachfrage ins Treffen. „964 Tonnen des Münzmetalls wurden weltweit im zweiten Quartal „Jeder große Move dieses Jahres erworben”, wird dazu Marcus Grubb vom endet mit einem World Gold Council zitiert. Panik-Tag und den Während hier Schmuckherhaben wir noch steller mit 50 Prozent stark beteiligt wären, hätten auch nicht gesehen.” die Notenbanken gekauft und zwar um 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Als möglichen Preistreiber sieht man zudem den Anstieg der Teuerung in den USA. Dort sei die Inflationsrate zuletzt auf 2,1 Prozent gestiegen, was laut Scott Winship von der südafrikanischen Investmentgesellschaft Investec die Nachfrage nach Gold anheizen dürfte, „weil sich das Edelmetall in der Vergangenheit als exzellenter Inflationsschutz erwiesen hat.” Analyse. Für das Commodity Research der Commerzbank ist der Dollar an allem schuld. „Einer der größten Belastungsfaktoren, der einer spürbaren Preiserholung entgegensteht, ist der anhaltend feste US-Dollar”, schreibt das Team in seiner neuesten Analyse. Daneben wehe dem Preis starker Wind sei-

Es geht noch mal runter, bevor es wieder bergauf geht , sagt Gold-Experte und Antizykliker Ronald Stöferle. Foto: Börse Express

tens der spekulativen Finanzinvestoren entgegen. Denn diese hätten sich gemäß der jüngsten CFTC-Statistik in der Woche zum 23. September nochmals deutlich zurückgezogen. Nach einer Reduktion der spekulativen Netto-Long-Positionen sechs Wochen in Folge seien sie derzeit mit rund 30.100 Kontrakten auf dem niedrigstem Stand seit Mitte Jänner angelangt. Dagegen wurden die Short-Positionen weiter aufgebaut und lägen fast auf einem Rekordhoch. „Der Rückzug der Spekulanten hat wohl gemeinsam mit dem Abbau von ETF-Beständen zu den rückläufigen Preisen beigetragen”, so die Commerzbank. Antizykliker. Ronald Stöferle von Incrementum als Gast im Anlegermagazin „Der Aktionär” lässt dagegen aufhorchen. „Aus antizyklischer Sicht stimmt es mich schon wieder positiv, dass es kaum noch Goldbullen gibt”, meint er und spricht darüber, dass sowohl Gold als auch Silber auf Dollarbasis deutlich überverkauft sind. „Der Großteil der Korrektur sollte damit ausgestanden sein.“ Dennoch rechnet der Experte damit, dass es noch zu einem finalen Panic-Low kommen wird. „Jeder große Move endet mit einem Panik-Tag und den haben wir noch nicht gesehen.“ Für Stöferle wären große Sorgen jedoch nur dann angebracht, sollten auch Euro- und YenGoldpreise ihren Rückzug antreten. Angesprochen auf das Kursziel von 1050 Dollar von Goldman Sachs für Jahresende zeigt sich Stöferle skeptisch. „Wenn man sich den Track-Rekord von Goldman Sachs mit Blick auf den Goldpreis ansieht, dann ist es nicht angebracht, in diese Prognose zu viel reinzuinterpretieren“. <


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ÖKO-INVESTMENT MICROLENDING

Mikrokredite helfen gegen Armut, wenn ... (Teil 1) Christa Grünberg

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Die Zeit der Euphorie ist vorbei. Mikrofinanzierung wird nicht mehr - ohne Vorbehalt als Wunderwaffe gegen Armut und Hunger gepriesen. Oikocredit zeigt, wie es dennoch funktionieren kann. riedhelm Boschert, seit heuer ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender von Oikocredit Österreich, begrüßt den Effekt, dass man bei der Wirkung von Mikrokrediten nun auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt ist. „Ich bin sehr froh darüber, dass der Titel Wunderwaffe Vergangenheit ist, weil auch wir von Oikocredit nicht sehr glücklich darüber waren. Mikrokredite sind nur ein Mittel von vielen und auch nur dann effizient, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind”, sagt er in einem Interview mit der Furche.

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Bedingungen. Was er meint, sind vor allem soziale Kriterien, die ein Mikrokreditgeber berücksichtigen sollte. Die wichtigen Fragen sind weniger ökonomische als vielmehr solche, ob sich Bildungs-, Ernährungssituation und das soziale Umfeld der Familie verbessern. Erst wenn dies mit Ja beantwortet werden kann, sollten Kredite vergeben werden. Mikrokredite, die Armen aus der Armut helfen sollen, funktionieren also nicht allein durch den Verleih von Geld, sondern sind angewiesen auf ein ausgeklügeltes Bera„Mikrokredite sind tungssystem, das den Kreditnur dann effizient, nehmerInnen ermöglicht, wirtschaftliche Aktivitäten wenn bestimmte aufzubauen, die funktionieBedingungen ren und die Rückzahlung erfüllt sind.” der Kredite erlauben - so wie beispielsweise bei der Kleinbäuerin Giida Namirembe aus Uganda. Sie ernährt eine 14-köpfige Familie und erhält neben Mikrokrediten, Schulungen zu Gesundheit und Buchhaltung auch hochwertige Bohnensamen, die erst nach der Ernte bezahlt werden müssen. So konnte sie bei der letzten Bohnenernte einen zehnmal höheren Ertrag erzielen als früher. Kontrolle. Weil Oikocredit aber nicht selbst die Kredite vergibt, sondern die lokalen Mikrokreditunternehmen, werden die genau kontrolliert. „Unsere Partner werden nach einem Schema geprüft, ob bestimmte ökonomische, soziale und Go-

Oikocredit: 611 Mio. Euro an Projektfinanzierungen - z.B. für die kleine Schneiderei von Karen Aoko in Nairobi. Foto: Oikocredit/Stöbich

vernance-Kriterien bei der Kreditvergabe eingehalten werden. Wir sind die einzige Organisation, die diese Kriterien auch sehr strikt durchhält und prüft. Jedes unserer Partnerinstitute muss nachweisen, dass es in der Lage ist, vor Ort mit zu helfen und zu überprüfen, ob die soziale Lage der Kreditnehmer sich tatsächlich verbessert. Dass etwa der Kundenbetreuer auch nachsieht, ob die Kinder wirklich in der Schule sind. Diese Dinge müssen Hand in Hand mit dem Finanziellen gehen”, erklärt Boschert. Investieren. Der Erfolg gibt Oikocredit Recht. Für den österreichischen Förderkreis Oikocredit Austria hat - nach mehreren Expansionsjahren - auch das Vorjahr gute Ergebnisse gebracht: Die Anzahl der Anleger ist um rund 21 Prozent gestiegen, die Veranlagungen haben sich sogar um fast 37 Prozent erhöht. Der Erfolgskurs geht heuer weiter. Von Jänner bis Juni 2014 ist das Anteilskapital um weitere rund 13 Prozent auf 64,8 Mio. Euro und die Mitgliederzahl um sieben Prozent auf 4481 gewachsen. Laut Öko Invest haben die hohen Steigerungsraten dazu beigetragen, dass Österreich inzwischen Deutschland bei den Einlagen pro Einwohner überrundet hat. Und ECOreporter benennt Oikocredit als eine der wenigen Alternativen, wie Privatanleger in Mikrofinanz investieren, eine Rendite erzielen und gleichzeitig wirksam Armut bekämpfen können: mit mindestens einem Genossenschaftsanteil von Oikocredit á 200 Euro und einer jährlichen auf zwei Prozent begrenzten Dividende - allerdings ohne Einlagensicherung und mit Totalverlustrisiko (Teil 2: Worauf Investoren im Bereich Microlending schauen sollten).


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CROSSOVER VON CHRISTA GRÜNBERG CHRISTA.GRUENBERG@BOERSE-EXPRESS.COM

Krone: Norges Bank kauft, aber interveniert nicht en letzten Tiefstpunkt hat die norwegische Krone schon einige Zeit hinter sich. Im Dezember 2013 war es, als der Euro zur Norwegenkrone bei hohen 8,53 stand. Seither geht es für die Landeswährung Norwegens wieder bergauf, wenn auch mit großen Schwankungen. Im Juni beispielsweise sank ihr Kurs zum Euro um vier Prozent, was sie allerdings im August wieder wettmachte und im September war es in wenigen Tagen ein Kronen-Rückgang von zwei Prozent. Auch diesen hat die norwegische Währung wieder voll kompensiert - vor allem zuletzt wurde sie dabei von der norwegischen Zentralbank unterstützt. Zwar gab es bereits früher im Jahr Andeutungen aber es war trotzdem ein ungewöhnlicher Schritt, den die Norges Bank da diese Woche verlautbarte. Zum ersten Mal kündigte sie für Oktober Käufe der Landeswährung gegen ausländische Devisen an und zwar im täglichen Ausmaß von 250 Mio. Kronen. Die will sie für den staatlichen Ölfonds abwickeln. Ungewöhnlich daran war nicht die Ankündigung der im Folgemonat geplanten Aktion an sich, denn dafür ist das

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SPORTSTUFF

VON PETER ALTMANN STV. CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Fußballer, das sind alles Millionäre! Von wegen... ass sich dieses, vor allem bei jener Bevölkerungsschicht, die sich nur am Rande mit Fußball beschäftigt, weit verbreitete Klischee bezüglich Bundesliga nicht aufrechterhalten lässt, ist keine Neuigkeit. Vor allem wenn man Liga-Krösus Red Bull Salzburg herausrechnet, ist das Gehaltsniveau vielerorts nicht übertrieben hoch. Diese Annahme wird nun auch durch eine von der „Vereinigung der Fußballer“ veröffentlichte Umfrage unter 241 Bundesliga-Spielern unterstützt. 23,13 Prozent der Oberhaus-Kicker gaben an, dass sie inklusive Prämien pro Jahr weniger als 30.000 Euro pro Jahr verdienen. 49,55 Prozent kommen auf weniger als 75.000 Euro. Immerhin 24 Prozent dürfen sich über ein Jahressalär von jenseits der 150.000 Euro freuen. Die Angaben sind übrigens brutto. Die Bundesliga ist derzeit im Schnitt kein von den Spielern dominierter Markt. Zahl-

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Monatsende nun mal vorgesehen. Ungewöhnlich ist die Aktion selbst. Denn zuletzt erfolgte eine solche Bekanntgabe für Oktober 2013, „Es gibt keine Basis doch da wollte die Zentralbank Kronen für eine übertriebene verkaufen, wie bereits Aufwertung.“ früher. „Das Ausmaß der Käufe ist höher als wir erwartet haben.“ stellt zudem Kjersti Haugland von DNB fest. Offenbar, so spekuliert man dort, braucht das Vorzeigeland mehr Geld aus seinem Ölfonds für’s Budget als vorgesehen und das in Zeiten sinkender Öleinnahmen. Immerhin ist sein Öl- und Gas-Output in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent gesunken. Dass der Zentralbank-Schritt allerdings dauerhaft die Krone stützt, bezweifeln viele Analysten - und auch Siv Jensen, Norwegens Finanzministerin: „Es gibt keine Basis NEWS FÜR ANLEGER für eine übertriebene Aufwertung.“ Zentralbank-Chef Oeystein Olsen versucht ebenfalls zu beruhigen. „Ich hoffe und glaube, dass die WährungsWeitere Fondsanalysen und märkte und die Märkte im allTrends finden Sie auf gemeinen dies als einen www.foonds.com Schritt sehen, der voll im Einklang mit unserer bisher verfolgten Politik steht. Wir intervenieren nicht, wir reagieren nur auf die Menge an Kronen, die wir erhalten.“

reiche Talente drängen ins Oberhaus, unterschreiben teilweise günstige Verträge - die Nachfrage ist höher als das Angebot an Arbeitsplätzen. Man kann zu dieser Entwicklung stehen, wie man will, Fakt ist folgendes: Geld regiert nicht nur die Welt, sondern auch den Fußball und viele österreichische Vereine haben nur wenig Geld. Dies liegt auch am zunehmend unattraktiven Produkt. Die Vereine kassieren wenig TV-Geld, die Infrastruktur ist mancherorts eine Gemeinheit. Die Zuschauer bleiben aus, die Transfererlöse sind bescheiden, selbst verpflichtet man am liebsten ablösefrei, weshalb noch weniger Geld im Umlauf ist - ein Teufelskreis. So sehr sich die Nachwuchsarbeit erfreulicherweise verbessert hat: Nur mit Talenten wird man den internationalen Anschluss nicht halten können, noch dazu, weil sich nicht nur die Besten von ihnen - Gott sei Dank - ins Ausland verabschieden, sondern aus finanziellen Beweggründen zunehmend auch die Riege dahinter. Die Kluft zu den europäischen Spitzenligen lässt sich nicht schließen. Die Bundesliga ist jedoch am schlechtesten Weg, sich finanziell von ganz anderen Ligen überrunden zu lassen… <


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BELOG VON BE24.AT VON CHRISTOPHE BERNARD CHEFANALYST VONTOBEL & BELOGGER AUF BE24.AT

Japan: Treffen die ‘Abenomics’-Pfeile noch ins Schwarze? or beinahe zwei Jahren übernahm Shinzo Abe die Zügel in Japan. Er präsentierte ein ehrgeiziges Maßnahmenpaket zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums und Überwindung der Deflation (‘Abenomics’), das sich auf die drei Pfeiler Geldpolitik, Finanzpolitik und Reformen abstützt. Es begann vielversprechend: Das Vertrauen der Unternehmen und Haushalte stieg, die Investitionen nahmen zu „Eine rekordhohe und die WertschriftenVerschuldungspreise erhielten einen erquote, heblichen Schub. Doch die jüngsten Wirtschaftsdaten ungünstige fielen eher enttäuschend demografische aus. Die Erhöhung der Trends und ein Mehrwertsteuer von 5 Prozent auf 8 Prozent im April untragbarer 2014 hat die Konsumnachfiskalpolitischer frage gedämpft und das ExKurs stellen Japan portwachstum hat sich trotz einer beträchtlichen vor enorme Abwertung des Yen als langfristige schwach erwiesen. Zudem Herausscheint die von der Bank of forderungen.“ Japan (BoJ) angestrebte Inflationsrate von 2 Prozent vorerst außer Reichweite. Die seit 15 Monaten anhaltende Seitwärtsbewegung des japanischen Aktienmarkts überrascht kaum, denn die Erwartungen der Anleger, insbesondere in Bezug auf Strukturreformen, haben sich nicht erfüllt. Eine rekordhohe Verschuldungsquote, ungünstige demografische Trends und ein untragbarer fiskalpolitischer Kurs stellen Japan zudem vor enorme langfristige Herausforderungen.

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Akti onäre zu nehmend im Fokus der Unternehmen. Für Anleger hat sich der Horizont indessen aufgehellt. Im Bereich Corporate Governance – mit anderen Worten verantwortungsvolle Unternehmensführung – sehen wir, dass die Strukturreform eine positive Wirkung entfaltet. Der neue sogenannte Stewardship Code, der über eine verbesserte Kapitaleffizienz die Unternehmenswerte

Foto: APA/EPA

steigern soll, beginnt allmählich die Haltung der Wirtschaftsführer zu beeinflussen. Ein konkretes Beispiel, das von der aufkommenden japanischen Aktionärsfreundlichkeit zeugt, ist die Lancierung des JPX-Nikkei 400 Index, der sich speziell auf das wichtige Rentabilitätsmass der Eigenkapitalrendite (RoE) konzentriert. Infolgedessen steigt der Druck auf Unternehmen, die Corporate-Governance-Grundsätze ignorieren. Zudem haben Dividendenzahlungen sowie wie Aktienrückkäufe mehrjährige Höchstwerte erreicht. Inzwischen tendieren die RoEs aufwärts, wenngleich von einer zugegebenermaßen niedrigen Basis. Die Li quid itätsma ssnahmen der Bank of Japan stützen. Unter den größten Zentralbanken der Welt bleibt die Bank of Japan (BoJ) die unbestrittene Meisterin der Liquiditätsspritzen (‘quantitative Lockerung’, QE). Die japanischen Währungshüter weiten die BoJ-Bilanz jährlich um 60 bis 70 Billionen Yen (etwa 600 bis 700 Milliarden US-Dollar) aus (siehe Grafik 1), während die US-Notenbank Fed ihr QE-Programm zurückfährt. Die daraus resultierende Yen-Schwäche trägt zur Rentabilitätsverbesserung bei und hat die japanischen Unternehmen an die Spitze der Rangliste der Gewinnrevisionen befördert. Diese Zahl drückt das Verhältnis von Aufwärts- und Abwärtskorrekturen der Analystenschätzungen für Unternehmensgewinne aus (siehe Grafik 2). Wir erwarten, dass sich die steigenden RoEs in höheren Bewertungskennzahlen niederschlagen, was auf eine er-


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BELOG VON BE24.AT Grafik 1: Die Bilanz der Bank of Japan bricht sämtliche Rekorde (in Prozent des BIP)

neute Hausse des japanischen Aktienmarktes hindeuten könnte.

Grafik 2: Japanische Unternehmen an der Spitze der «Gewinnrevisions»-Rangliste

Grafik 3: Der US-Aktienmarkt als globale Leitbörse profitiert von QE-Liquiditätsprogrammen

Unklare Aussichten für weitere Aktienmarktgewinne. Angesichts der Stärke der USWirtschaft und des stabilen Arbeitsmarktes wird das Fed sein Liquiditätsprogramm im Oktober beenden. Die FedVorsitzende Janet Yellen hat dabei dank des fehlenden Inflationsdrucks genügend Spielraum, ein angemessenes Tempo für die Zinsstraffung vorzugeben. Abgesehen davon bestehen kaum Zweifel, dass die quantitative Lockerung die Aktienmarktbewertung seit dem Ausbruch der Finanzkrise gestützt hat (siehe Grafik 3). Wir haben deshalb die Marktstärke genutzt, um den Umfang unserer Übergewichtung an den Aktienmärkten zu reduzieren. Gleichwohl bleiben wir insgesamt leicht übergewichtet, weil die globalen Finanzierungsbedingungen extrem locker bleiben. Wir haben die Erlöse in liquide alternative Strategien reinvestiert, da

wir Renditen suchen, die eine niedrige Korrelation zu Aktien und Anleihen aufweisen. Die Herausforderung im aktuellen Anlageumfeld besteht darin, dass die äußerst expansive Geldpolitik die absoluten Bewertungen der Aktien- und Anleihenmärkte auf Niveaus getrieben hat, die zukünftig bestenfalls bescheidene Renditen versprechen.

Gegenwi nd fü r Gold . Die unterschiedliche Geldpolitik in den USA einerseits und der Eurozone und Japan andererseits sollte den Greenback auch zukünftig stützen. Infolgedessen bleiben wir bei unserer strategischen US-Dollar-Übergewichtung in auf Euro und Schweizer Franken lautenden Portfolios, während wir einen Großteil des Nicht-Dollar-Risikos in US-Dollar-Portfolios absichern. Schließlich haben wir unser Goldengagement reduziert und die Untergewichtung erhöht, weil der starke US-Dollar das gelbe Metall massiv belastet. <

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KOMMENTAR STEUERN VON ANDREAS GÖTZ SENIOR MANAGER | STEUERBERATUNG – DELOITTE TAX AGOETZ@DELOITTE.AT

ABS-Papiere und ihre Besteuerung in der Hand von Privatanlegern em überwiegenden Mehrheit von Anlegern sind sie erst seit der Subprime-Krise ein Begriff und ein fahler Beigeschmack lässt sich nicht leugnen: „Asset Backed Securities“ – das klingt nach Immobilienblase, Mogelpackung und Finanzprofiteure. Spätestens aber seit die – in weiterer Folge weit in die Realwirtschaft vorgedrungene – Finanzkrise vermeintlich ihren größten Schrecken verliert, scheint auch das Interesse an „Der Phantasie derlei strukturierten Veranlades Marktes gungsformen wieder im Aufwaren in der wind. Weiterhin magere Renditen traditioneller AnleiVergangenheit heprodukte tragen das ihrige bei der dazu bei.

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Strukturierung von ABS-Transaktionen bis zur Bildung ganzer Verbriefungsketten kaum Grenzen gesetzt ...“

ABS-Pa piere – wa s ist d as überha upt? • Kreditverbriefungen. Kreditverbriefungen kommen in unterschiedlichsten Formen vor. Bei Asset Backed Securities (ABS) handelt es sich grundsätzlich – schon dem Namen nach – um forderungsbesicherte Wertpapiere. Im Rahmen von klassischen ABS-Transaktionen werden seitens einer Bank bzw allgemein dem „Originator“ bestehende Forderungen aus dem eigenen Bestand zu einem Pool gebündelt und auf eine zu diesem Zweck idR durch spezialisierte Anbieter gegründete und verwaltete Gesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV) übertragen. Das SPV erwirbt den Forderungspool gegen Ausgabe von Wertpapieren. • Risiko des Anlegers. Traditionell handelte es sich bei dem Forderungsbündel um Hypothekendarlehen, aber auch um Forderungen im KFZ-Leasing bzw. Kreditkartenforderungen. Involvierter Forderungsbestand und Homogenität des Forderungspools ist hier aber durchaus unterschiedlich je nach Gestaltungsvariante. Die durch das SPV emittierten Wertpapiere, welche sodann von den Investoren und Anlegern erworben werden können, sind unmittelbar durch den übertragenen Forderungsbe-

Foto: apa 2x

stand besichert und werden aus den Zinsen bzw. Tilgungen dieses Bestandes bedient. Mit der rechtlichen Trennung des Forderungspools von der übertragenden Bank geht mit der ABS-Struktur auch ein Risikotransfer einher: Das Ausfallsrisiko trifft nunmehr den Käufer der emittierten Wertpapiere als Gläubiger des SPVs. Das Ausmaß der Risikotragung durch die Investoren bestimmt sich hierbei an der Wertpapierkategorie, die diese erworben haben. Die Tranchierung der Wertpapiere in Emissionen unterschiedlicher Seniorität ist Kennzeichen einer typischen ABS-Struktur. … und wie werden sie besteuert? • Kapitalerträge aus Forderungswertpapieren. Hält ein Privatanleger ein ABS-Papier, so wird dieses typischerweise von der Qualität her gegenüber dem Emittenten nicht Eigenkapitalcharakter haben, sondern vielmehr eine verbrieftes, an der Börse gehandeltes, Forderungswertpapier darstellen, vergleichbar einer börsenotierten Anleihe bzw. einer öffentlich vertriebenen Schuldverschreibung. Equity-Tranchen werden tendenziell nicht der breiten Masse angeboten werden (sondern idR wohl durch den Originator gehalten) bzw. wenn, dann z.B. über einschlägige Anteile an Hedge-Fonds (deren steuerliche Konsequenzen aber gesondert zu beurteilen sind). Damit


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KOMMENTAR STEUERN wäre dessen steuerliches Schicksal aber auch schon entschieden: Dem Privatanleger werden gewöhnlich nicht die Assets des SPVs zugerechnet (in Sinne eines Transparenzgedankens); vielmehr besitzt dieser dem Wesen nach eine verbriefte Geldforderung gegen das SPV: - Neubestand. Forderungswertpapiere, die nach dem 1.4.2012 erworben wurden, qualifizieren als Neubestand. Für sie kommen die Regelungen über die Vermögenszuwachsbesteuerung zur Anwendung. Realisierte Wertsteigerungen aus dem Papier zählen nunmehr ebenso wie laufende (bzw. im Ausgabe- und Einlösungswert eingepreiste) Erträge zu den Einkünften aus Kapitalvermögen. Wird das Wertpapier sowohl in rechtlicher als auch in tatsächlicher Hinsicht öffentlich angeboten, kommt der 25%ige Sondersteuersatz zur Anwendung bzw. unterliegt das Papier am Inlandsdepot dem KESt-Abzug (mit Endbesteuerungswirkung). Bei an„... aufgrund teiliger Veräußerung erfolgt hoher Diversifi- die Ermittlung der Wertsteigerung unter Beiziehung eizierung werden nes „gleitenden Anleger weiter Durchschnittspreises“. Anschaffungsnebenkosten bzw. gut beraten sein, Ausgabeaufschläge sind nicht vor Erwerb des absetzbar. Bezahlte StückzinProduktes genau sen zählen zu den Anschafhinzusehen und fungskosten, erhaltene Stückzinsen zum Veräußesowohl die rungserlös. wirtschaftlichen - Altbestand bzw ÜbergangsbeGegebenheiten stand. Forderungswertpapiere, die vor dem 1.11.2011 als auch die erworben wurden, gelten als steuerlichen Altbestand. Steuerpflichtig Konsequenzen sind aus diesen Papieren nur die laufenden Erträge. Im Paim Einzelfall pier eingepreiste Zinserträge abzuklären“ unterliegen ebenso der Besteuerung (bei laufendem Kupon allerdings nur soweit eine 2%ige Freigrenze überschritten wird). Liegt kein Public Placement vor, hat ein allfälliger KESt-Abzug keine Endbesteuerungswirkung. Stückzinsen auf Altbestand unterliegen im KESt-Regime weiterhin dem bis zum BBG 2011 geltenden Gutschrift- / Lastschriftsystem. Beim sogenannten Zwischenbestand (Kauf zwischen 1.11.2011 und 1.4.2012) unterliegen Wertsteigerungen als „ewig“ spekulationsverfangen ebenfalls der Besteuerung. Abgrenzung zu Zertifikaten und Antei len i n AIF. Das Investment des Privatanlegers in ein ABS-Papier der (hier dargelegten) klassischen Ausgestaltung sollte uE von einem (als Derivat besteuerten) Zertifikat bzw. einem An-

teil an einem Alternative Investment Fonds (AIF) abgrenzbar sein. Zertifikate beinhalten insoweit eine derivative Komponente, als deren Zahlungsrückflüsse von der Kursentwicklung von Basiswerten abhängig sind (z.B. Index oder Währungen). Der Investor nimmt an der positiven und negativen Wertentwicklung des Basiswertes teil. Zertifikate werden seit dem BBG 2011 grundsätzlich als (sonstige) Derivate besteuert. Zertifikate können darüber hinaus – je nach Einzelfallwürdigung – aufgrund der breiten Definition als AIF gelten. Als solcher qualifiziert jeder Organismus für gemeinsame Anlagen, der von einer Anzahl von Anlegern Kapital einsammelt, um es gemäß einer festgelegten Anlagestrategie zum Nutzen dieser Anleger zu investieren, ohne dass das eingesammelte Kapital unmittelbar einer operativen Tätigkeit dient. Anteile an (ausländischen) AIFs unterliegen oftmals (je nach Ausgestaltung) der transparenten Besteuerung für Investmentfonds. Auch wenn sich u.E. die klassischen ABS-Papiere des Privatanlegers von den hier genannten Zertifikaten bzw Fondsanteilen unterscheiden sollten, so muss dennoch je nach Ausgestaltung die steuerliche Einordnung stets im Einzelfall überprüft werden. Diversi fizierter Markt. Müßig zu erwähnen, dass der Phantasie des Marktes in der Vergangenheit bei der Strukturierung von ABS-Transaktionen bis zur Bildung ganzer Verbriefungsketten kaum Grenzen gesetzt waren. Aufgrund hoher Diversifizierung werden Anleger weiterhin gut beraten sein, vor Erwerb des Produktes genau hinzusehen und sowohl die wirtschaftlichen Gegebenheiten als auch die steuerlichen Konsequenzen im Einzelfall abzuklären. <

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ZERTIFIKATE CAPPED BONUS

1000 Punkte puffern am Weg zu knapp 11% Rendite Michael J. Plos

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10,73 Prozent Rendite bis zum Jahresende. Das ist möglich. Und zwar mit einem von der BNP Paribas angebotenen Capped Bonus Zertifikat auf den DAX. Das ist natürlich mit Risiko verbunden. enn man von einer Rendite von 10,73 Prozent innerhalb von weniger als drei Monaten hört, dann liegt es Nahe, dass eine solche nur dann erzielt werden kann, wenn man ein ordentliches Risiko eingeht. Wenn man die Rendite auf das Gesamtjahr hochrechnet, erhält man gar eine Verzinsung von 62,19 Prozent. Wo liegt nun das Risiko? Ein deutlicher Rückgang des DAX sollte nach Möglichkeit nicht eintreten - zumindest nicht bis zum Ende des Jahres. Derzeit notiert der DAX bei 9195,68 Punkten. Die Barriere liegt mit bei 8200 Punkten ziemlich genau 1000 Punkte darunter. In Prozent ausgedrückt sind das 10,83 Prozent.

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RENDITE

10,7% Fällt der DAX nicht um knapp 10,83 Prozent, machen Anleger eine Rendite von 10,73 Prozent.

Durchgerechnet. Das Zertifikat mit der ISIN DE000PA7PZE2 kostet derzeit 149,91 Euro. Der Bonuskurs liegt bei 16.600 Indexpunkten. Bereinigt um das Bezugsverhältnis von 0,01, ergibt sich eine Bonuszahlung von 166

Bricht der DAX nicht um knapp 1000 Indexpunkte ein, realisieren Anleger eine Rendite von 10,73 Prozent. Foto: Bloomberg

Euro. Die Differenz zwischen Kaufkurs und Bonuskurs liegt also bei 16,09 Euro pro Zertifikat. Relativ zum Kaufpreis ist das ein Plus von 10,73 Prozent. Bewertungstag ist der 19. Dezember 2014. Hält die Barriere von 8200 Indexpunkten bis zum Ende dieses Handelstages, geht die Rechnung für Anleger auf und sie kassieren die Bonuszahlung. Derzeit beträgt das Aufgeld aber bereits 63,02 Prozent. Das zeigt, dass es für Anleger im worst-case unangenehm wird. Wird die Barriere verletzt und schließt der DAX am 19. Dezember 2014 beispielsweise bei 8000 Punkten, beträgt die Rückzahlung lediglich 80 Euro (Indexpunkte mal Bezugsverhältnis). Das Minus im Vergleich zum Kaufkurs von 149,91 Prozent liegt dann bei 46,63 Prozent. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000PA7PZE2. Der Bonuskurs (und gleichzeitig der Cap) liegt bei 16.600 Punkten. Die Barriere liegt bei 8200 Punkten. Bewertungstag ist der 19. Dezember 2014, am 29. Dezember 2014 ist Zahltag. Das Zertifikat kann sowohl über die BNP Paribas als auch über die deutschen Zertifikatebörsen in Stuttgart und Frankfurt gehandelt werden. <

Nächste Woche: Vorstellung der Nominierten zum Zertifikat des Monats


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ZERTIFIKATE EXPRESS-ZERTIFIKAT

Mit der Apple-Aktie zu 5,7 Prozent Zinsen p.a. Michael J. Plos

michael.plos@boerse-express.com

UBS bietet derzeit ein Express-Zertifikat mit Basiswert Apple-Aktie zur Zeichnung an. Die Laufzeit endet spätestens am 6. April 2017. Die Bewertungstage entscheiden, ob die Fälligkeit schon früher erreicht wird. pple ist im Grunde genommen seit vielen Jahren in aller Munde. Nicht zuletzt weil kürzlich die neuen Mobiltelefone iPhone 6 und iPhone 6 Plus präsentiert wurden. Um als Anleger am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben, kann man entweder direkt in die Aktie investieren oder - wenn man nicht so viel Risiko eingehen will - auf ein Teilschutz-Zertifikat setzen. So bietet ein Express-Zertifikat der UBS eine Verzinsung von 5,7 Prozent pro Jahr an. Die Laufzeit beträgt bis zu zweieinhalb Jahre. Es kann aber auch schon früher vorbei sein. Das entscheidet sich traditioVERZINSUNG nell an den Bewertungstagen, wo Aktienkurse verglichen werden. Zunächst wird der „Startwert“ ermittelt. Das ist der Schlusskurs der AppleDie Zinszahlungen orientieAktie an der Technologiebörse ren sich nicht an der AktienNasdaq am 30. September performance - die Laufzeit 2014. An den vier Bewertungshingegen schon. tagen wird nun verglichen.

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5,30%

Die Bewertungstage. Halbjährlich finden Bewertungstage statt, erstmals am 30. März 2015. Schließt die Apple-Aktie an einem solchen Bewertungstag (an der Nasdaq) auf oder über dem Startwert, dann endet die Laufzeit und Anleger erhalten (fünf Bankgeschäftstage später) den vollen Nominalbetrag ausbezahlt. Ist das nicht der Fall verlängert sich die Laufzeit vorerst bis zum nächsten Bewertungstag, wo wieder verglichen wird. Natürlich gibt es auch eine Verzinsung. Diese liegt bei 5,3 Prozent pro Jahr. Es gibt insgesamt fünf Zinszahltage. Diese

Die beiden neuen Mobitelefone iPhone 6 und iPhone 6 Plus sorgten zuletzt für Aufsehen. Foto: Bloomberg

liegen, wie die Bewertungstage auch, jeweils sechs Monate auseinander. Der erste findet am 8. April 2015 statt. Die Zinszahlungen erfolgen dabei unabhängig von der Entwicklung der Aktie. Endet die Laufzeit, enden also auch die Zinszahlungen. Der letzte Bewertungstag. Am 30. März 2017 wird zum letzten Mal verglichen. Nun ergeben sich drei Szenarien: 1) Wenn die Aktie während der gesamten Laufzeit oberhalb der Barriere (65 Prozent des Startwerts) notiert hat, erhalten Anleger den vollen Nominalbetrag. 2) Wurde die Barriere zwar verletzt, schließt die Aktie am 30. März 2017 aber oberhalb des Startwerts, erhalten Anleger ebenfalls den vollen Nominalbetrag ausbezahlt. 3) Wird die Barriere hingegen verletzt und schließt die Aktie am letzten Bewertungstag unterhalb des Startwerts, orientiert sich die Rückzahlung an der Aktienperformance während der zweieinhalbjährigen Laufzeit. Heißt: Anleger nehmen die negative Kursentwicklung direkt mit. Dass die Apple-Aktie in US-Dollar notiert ist egal. Es wird lediglich die prozentuelle Entwicklung der Aktie herangezogen. Verliert die Aktie etwa 50 Prozent, wird auch nur der halbe Nominalbetrag zurückbezahlt. Unabhängig von den drei Szenarien erhalten Anleger auch für die letzte Zinsperiode eine Zinszahlung. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000UBS2090. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 30. September 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro. Das Listing erfolgt in Stuttgart (Euwax) und an der Börse Frankfurt (Zertifikate Premium). <


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ZERTIFIKATE BELIEBTE BASISWERTE

American Express bietet 490 Möglichkeiten Michael J. Plos

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Der Deutsche Derivate Verband stellt regelmäßig die beliebtesten Basiswerte von Zertifikateanlegern vor. Zuletzt wurde der Fokus auf US-Aktien gelegt. Heute steht American Express im Rampenlicht. ie American Express Company mit Sitz in New York City ist eines der weltweit größten Kreditkartenunternehmen. 62.848 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 33 Mrd. US-Dollar, der Gewinn betrug 5,36 Mrd. US-Dollar. Derzeit befinden sich rund 107.000.000 aktive Kreditkarten von American Express in mehr als 130 Ländern im Umlauf.

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Die Aktie. Die Aktie des Unternehmens ist im Dow Jones gelistet und hatte ihr Allzeithoch am 3. Juli 2014 bei 95,84 USDollar. Auf den tiefsten STÄRKSTER TAG Stand fiel sie am 24. März 1980 mit 0,84 US-Dollar. Den größten Tagesgewinn konnte das Papier am 24. April 2009 mit einem Plus Um satte 20,65 Prozent konnte von 20,65 Prozent erzielen, die Aktie von American Express während der größte Veram 24. April 2009 zulegen. Der lust mit einem Minus von stärkste Tagesverlust aller Zeiten 26,21 Prozent am 19. Oklag gar bei 26,21 Prozent. tober 1987 eintrat.

20,65%

Die Aktie von American Express gehört zu den beliebtesten US-Basiswerten von Zertifikaten. Foto: Bloomberg / Grafik: Screenshot DDV

Die Qual der Wahl. Derzeit können Privatanleger aus mehr als 490 strukturierten Produkten die für sie passende Anlage auswählen. Hierfür stehen je nach Risikoneigung, Renditewunsch und Markterwartung rund 100 Anlageprodukte und 390 Hebelprodukte zur Verfügung. Der Deutsche Derivate Verband fasst entsprechend zusammen: „Die Aktie von American Express ist damit ein beliebter US-amerikanischer Basiswert bei den Anlegern von Zertifikaten.“ <

Zertifikat des Monats

Hier sehen Sie alle Sieger

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ZERTIFIKATE AKTIENANLEIHE CLASSIC

Mit der Lufthansa zu 3 Prozent Zinsen p.a. Michael J. Plos

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Die Helaba bietet derzeit die Aktienanleihe Classic mit Basiswert Lufthansa-Aktie zur Zeichnung an. Die Laufzeit endet im Jänner 2016. Die Verzinsung liegt bei 3 Prozent pro Jahr und erfolgt unabhängig vom Basiswert. a es sich bei diesem Produkt um eine klassische Aktienanleihe handelt, sind die Eckpunkte schnell abgesteckt und man kann sich dem Laufzeitende widmen, wo sich die Art und Höhe der Rückzahlung entscheiden. Als Basiswert dient die Aktie der im Deutschen Leitindex enthaltenen Deutschen Lufthansa (ISIN DE0008232125). Am 17. Oktober 2014 wird der „anfängliche Referenzpreis“ ermittelt. Das ist der Schlusskurs der Lufthansa-Aktie an diesem Tag (Xetra). Gleichzeitig kennt man nun auch den „Basispreis“, der 85 Prozent des anfänglichen Referenzpreises entspricht. Die Zinshöhe liegt bei 3 Prozent p.a. Es gibt eine Zinszahlung. Diese erfolgt am 22. Jänner 2016. Eine Woche vorher geht der Bewertungstag über die Bühne. Diese ist ganz entscheidend dafür, was Anleger unter dem Strich bleibt.

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Der Bewertungstag. Der Schlusskurs der Lufthansa-Aktie am 15. Jänner 2016 (Xetra) wird als Referenzpreis bezeichnet. Dieser Aktienkurs gibt darüber Ausschlag, welche der beiden Rückzahlungsmöglichkeiten zur Anwendung kommt. 1) Liegt der Referenzpreis oberhalb des Basispreises, so erhalten Anleger den vollen Nominalbetrag zurück. 2) Liegt der Referenzpreis unterhalb des Basispreises, er-

Die Aktienperformance der AUA-Mutter Lufthansa entscheidet über die Art der Rückzahlung.

halten Anleger Lufthansa-Aktien. Die genau Anzahl wird durch das Bezugsverhältnis bestimmt und ist bereits zum Laufzeitstart bekannt. Die Rechnung lautet „Nennbetrag geteilt durch Basispreis“. Wichtig: Es wird nicht durch den anfänglichen Referenzpreis dividiert, sondern durch den niedrigeren Basispreis. Dass federt die (Buch-)Verluste der Anleger im Falle der Aktienlieferung ein wenig ab. Unabhängig von der Aktienkursentwicklung der LufthansaAktie wird jedoch der Kupon von 3 Prozent p.a. ausbezahlt. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HLB1KM7. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis VERZINSUNG zum 16. Oktober 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionskurs liegt bei 100 Prozent. Das Listing erfolgt an der Börse Frankfurt Am 22. Jänner 2016 ist Zertifikate Standard (FreiverZahltag. Die Verzinsung liegt kehr). < bei 3 Prozent p.a.

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Foto: Bloomberg

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ZERTIFIKATE HERBST-BONITÄTSANLEIHE

Viermal 2 Prozent, ein Mal 2,5 Prozent Zinsen Michael J. Plos

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Die HSH Nordbank bietet mit der „Herbst Bonitätsanleihe“ bezogen auf den Referenzschuldner Fresenius eine Verzinsung von 2 Prozent in den ersten vier Laufzeitjahren. Im letzten Jahr gibt’s mehr. ie HSH Nordbank drückt es folgendermaßen aus: „Bei der Herbst-Bonitätsanleihe 2014 bezogen auf Fresenius handelt es sich um eine Schuldverschreibung. Diese Schuldverschreibung ist ein Wertpapier, bei dem Zinszahlungen, die Rückzahlung und die Laufzeit vom Nichteintritt eines Kreditereignisses in Bezug auf den Referenzschuldner (Fresenius SE & Co. KGaA) abhängen. Sofern kein Kreditereignis in Bezug auf den Referenzschuldner eintritt, wird ein fester Zins gezahlt und die Rückzahlung erfolgt zu 100,00% des Nennbetrages.“ Zum Thema Kreditereignis. Tritt eine Insolvenz, Nichtzahlung oder Restrukturierung in Bezug auf den Referenzschuldner ein, entfallen ab dem Eintritt des Kreditereignisses alle aussteVERZINSUNG henden Zinszahlung. Zur Rückzahlung: Nach Feststellung des Barausgleichsbetrags erfolgt die Rückzahlung in Höhe dieses Barausgleichsbetrags. Im fünften und letzten

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2,50%

Laufzeitjahr erhalten Anleger 2,5 Prozent Zinsen. Davor sind es 2 Prozent pro Jahr.

So sollte es laufen. Die vorangegangen Zeilen lesen sich

Bei der Fresenius SE & Co KGaA sollte kein Kreditereignis eintreten. Foto: Bloomberg

etwas sperrig. Im Idealfall tritt kein Kreditereignis ein. Dann erhalten Anleger während der fünfjährigen Laufzeit vier Zinszahlungen in Höhe von 2 Prozent des Nominalbetrags und eine Zinszahlung in Höhe von 2,5 Prozent. Die höhere Verzinsung erfolgt für den Zeitraum von 16. Oktober 2018 bis 16. Oktober 2019. So sollte es nicht laufen. Tritt ein Kreditereignis ein, dann stoppen die Zinszahlungen und die Rückzahlung des Nominalbetrag orientiert sich am Barausgleichsbetrag. Der entscheidende Stichtag ist der Beobachtungstag. Das ist der 20. September 2019. Bis dahin sollte das Kreditereignis also möglichst ausbleiben. Zum Thema Barausgleichsbetrag erklärt die HSH Nordbank: „Der Barausgleichsbetrag hängt vom Marktwert der Verbindlichkeiten des Referenzschuldners nach Eintritt eines Kreditereignisses ab“. Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HSH4T27. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 13. Oktober 20214. Der Nominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionskurs liegt bei 100 Prozent (kein Ausgabeaufschlag). Das Listing erfolgt in Hamburg (regulierter Markt). <

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BELOG VON BE24.AT VON WALTER KOZUBEK ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Uniqa-Anleihen mit bis zu 7,25 Prozent Zinsen - Drei neue Hochprozenter ie Aktie der österreichischen Versicherungsgesellschaft Uniqa Insurance Group wurde am 24. März 2014 in den ATX-Index aufgenommen. Mit einem Minus von 5 Prozent entwickelte sich die Aktie seit damals wesentlich besser als der ATX, der im gleichen Zeitraum mit 12 Prozent ins Minus rutschte. Wenn sich die Geschäfte der unter anderem auch in der Ukraine und in Russland tätigen Versicherung auch im Verlauf des nächsten Jahres zufrieden stellend entwickeln und der Aktienkurs vor einem deutlichen Einbruch verschont bleibt, dann können Anleger mit drei neuen, von der Erste Group angebotenen Aktienanleihen zu überproportional hohen Renditen kommen. Je höher die Zinskupons, umso höher die Risiken.

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7,25% Zinsen ohne Schutz. Wer von einem - wenn auch nur moderaten Kursanstieg der Uniqa-Aktie im Verlauf des nächsten Jahres ausgeht, wird auf die Anleihe mit 7,25-prozentigem Jahreskupon setzen. Wenn die Uniqa-Aktie am 28. Oktober 2015 auf oder oberhalb ihres am 29. Oktober 2014 ermittelten Startwertes notiert, wird die Anleihe (ISIN: AT0000A19TP3) mit ihrem Ausgabepreis von 100 Prozent plus dem Zinskupon in Höhe von 7,25 Prozent zurückbezahlt. Notiert die Aktie am Laufzeitende der Anleihe unterhalb des Startwertes dann wird die Tilgung der Anleihe mittels der Lieferung einer am 29. Oktober 2014 definierten Anzahl von Uniqa-Aktien erfolgen.

„Je höher der Zinskupon, umso höher die Risiken“

5% Zinsen mit 20% Schutz. Auch bei der 5% Protect Aktienanleihe auf die Uniqa-Aktie, ISIN: AT0000A19TQ1, wird der Zinskupon am Laufzeitende unabhängig vom Kursverlauf der Uniqa-Aktie an die Anleger ausgeschüttet. Falls der

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Die Uniqa-Aktie dient bei allen Produkten als Basiswert.

Foto: Uniqa

Aktienkurs innerhalb des Beobachtungszeitraumes (29. Oktober 2014 bis 28. Oktober 2015) permanent oberhalb der bei 80 Prozent des Startwertes liegenden Barriere verbleibt, dann wird die Anleihe an ihrem Laufzeitende mit ihrem Ausgabepreis von 100 Prozent getilgt. Fällt der Aktienkurs während des Beobachtungszeitraumes unter die Barriere, wird die Anleihe am Laufzeitende - außer die Uniqa-Aktie notiert dann wieder oberhalb des Startwertes - mittels der Aktienlieferung getilgt. 4,8% Zinsen mit 15% Schutz. Die 4,8% Protect Pro Aktienanleihe auf die Uniqa-Aktie, (ISIN: AT0000A19TR9) wird dann mit ihrem Ausgabepreis zurückbezahlt, wenn die Aktie exakt am Bewertungstag oberhalb der bei 85 Prozent des Startwertes angebrachten Barriere notiert. Andernfalls erfolgt auch die Tilgung dieser Anleihe mittels der Aktienzuteilung. Alle drei Anleihen können derzeit ab einem Anlagebetrag von 3000 Euro in einer Stückelung von 1000 Euro mit 100,5 Prozent gezeichnet werden. ZertifikateReport-Fazit: Während die ungeschützte Anleihe einen Bruttozinsertrag von 7,25 Prozent ermöglicht, bietet die Anleihe mit 20-prozentigem Sicherheitspuffer und permanent aktiver Barriere eine Ertragschance von 5 Prozent. Die Anleihe mit der nur am Laufzeitende aktivierten Barriere wird bei einem bis zu 15-prozentigen Kurseinbruch der Uniqa-Aktie die Maximalrendite abwerfen. <

Österreichs Börsetagebücher


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2003 - Intercont Warschau

1874 - Kaianlagen Budapest

1990 - Boku Wien

1927 - Villensiedlung Calais

2012 - Poleczki Business Park Warschau

Mehr als 140 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft UBM Realitätenentwicklung AG errichtet, vermietet und verkauft Wohnungen, Büros, Hotels und Gewerbeimmobilien in ganz Europa. Die Gesellschaft notiert seit ihrer Gründung vor 141 Jahren an der Wiener Börse. Kaum ein Unternehmen in Europa kann auf eine so umfangreiche Historie zurückblicken, schon gar nicht in der Immobilienbranche. Sorgfalt und Nachhaltigkeit bestimmen ebenso wie Architekturqualität und hochwertiges Bauhandwerk die einzigartige Geschichte des Traditionsunternehmens. Wirtschaftlich ist der UBM-Konzern grundsolide. Das BusinessTVKLSS PZ[ YPZPRVH]LYZ \UK Z\IZ[HUaVYPLU[PLY[ ¶ 7YVÄ[ PZ HU 6WPUPVU *HZO PZ H -HJ[

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TAGUNG Meeting Die Banken-Probleme in CEE und der Anlegerschutz

v.l.: Eduard Zehetner, Roger Ganser, Wilhelm Rasinger, Peter Muzik » Ein brandheißes Thema stand im Mittelpunkt der heurigen Generalversammlung der World Federation of Investors (WFI), die diesmal in Wien stattfand: Die internationalen Anlegerschützer, die aus 25 Ländern angereist waren, befassten sich in der Sky Lounge der Raiffeisen Bank International (RBI) mit der Rolle der österreichischen Banken im CEE-Raum und Russland. Gastgeber Wilhelm Rasinger, Präsident des Wiener Interessenverbands für Anleger (IVA), konnte mit prominenten Referenten aufwarten, darunter Immofinanz-CEO Eduard Zehetner und Raiffeisen-Ost-Pionier Herbert Stepic. Zehetner, der sich zwar „nicht als Freund der Banken“ sieht, strich deren gelungene Expansionsstrategie im Osten und Südosten Europas hervor. Die jahrelange, faszinierende Erfolgsgeschichte von Raiffeisen, Bank Austria und Erste Group habe sich allerdings angesichts der aktuellen Ereignisse etwa in der Ukraine eingetrübt, stellte Stepic fest. Der nunmehrige RBISenior Consultant rechnet zwar nicht mit dramatischen Konsequenzen, beispielsweise für die Raiffeisen-Tochter in Moskau - die russische Wirtschaft bekomme die Folgen der Ukraine-Krise sowie der EU-Sanktionen jedoch hart zu spüren. Stepic hält die Strafmaßnahmen aus Brüssel für „irrational“: „Wenn die Politiker nicht

Foto: beigestellt

Sorgen Sie vor!

mehr weiter wissen, kommt es meist zu solchen unsinnigen Reaktionen“. Das Banken-Geschäft sei nach der Finanzkrise, primär wegen der strengen Spielregeln von Basel III und der vielen Stress-Tests „zehn Mal schwieriger geworden als früher“, betonte Stepic, „und überall laufen die Cost-Cutting-Programme längst auf Hochtouren“. Die künftige Profitabilität der Kreditinstitute bereite ihm große Sorgen. Auf jeden Fall müsse ein Player wie die RBI auch weiterhin auf Wachstumsmärkte setzen: „Auch Russland bleibt im Spiel, weil unsere Banken dort trotz allem immer noch mehr verdienen können als in etlichen EU-Staaten“. Die WFI unter Führung von Chairman Roger Ganser ist eine unabhängige, gemeinnützige internationale Organisation, der mehr als 50 nationale Anlegerschutzverbände angehören. Eine ihrer wichtigsten Prioritäten ist die gezielte Verbesserung von Finanz-Know how von Anlegern, aber auch breiterer Bevölkerungsschichten. Kapitalmarktbeauftragter Wolfgang Nolz betonte in seinem Eröffnungsstatement, dass es im Internet bereits zahlreiche Financial Education-Angebote gebe, wobei allerdings viele selbst für erfahrene Anleger unverständlich und zu kompliziert seien. >red<

Berufsunfähigkeit kann jeden WUHɆHQ


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ANDERS ANLEGEN AUKTION

Männerträume werden wahr gemacht in roter Ferrari ist der Inbegriff eines Auto-Traums - die Dorotheum-Auktion am 18. Oktober im Rahmen der Classic Expo in Salzburg macht die Erfüllung möglich. Und nicht nur ihn: Insgesamt rund 50 Klassische Fahrzeuge und rund 250 Automobilia stehen in den Startlöchern, bereit für neue Besitzer. Höhepunkt der Auktion ist der Ferrari Dino 246 GT, benannt nach Enzo Ferraris Sohn Alfredo „Dino“ Ferrari. Das 1972 produzierte Auto ist das erste Ferrari-Serienmodell mit Mittelmotor und eines von 177 nach Deutschland gelieferten Exemplaren. Laut vorliegenden Dokumenten war das Fahrzeug einst im Besitz des deutsch-österreichischen Formel 1-Piloten und Publikumsliebling Harald Ertl. Er war übrigens einer von vier Rennfahrern, die Niki Lauda 1976 bei seinem Unfall am Nürburgring aus dem Feuer holten und sein Leben retteten. Der Schätzwert für dieses Juwel der Automobilgeschichte, diesem Kunstwerk von Sportwagen, beträgt 260.000 bis 320.000 Euro. Einen Oscar-Preisträger kann das schnittige Mercedes-Benz 450SL Cabrio als Vorbesitzer ausweisen. Das einstige Topmodell von Mercedes in der Farbe Magnetitblau-metallic hat Maximilian Schell, den am 1. Februar dieses Jahres verstorbenen Schauspieler, Regisseur und Produzenten, über Jahrzehnte begleitet (24.000 – 30.000 Euro). Ein 1939 BMW 327/328 Cabriolet in Schwarz gibt ebenfalls eine glänzende Figur ab und weist auf die exklusive Frühzeit der Automobilgeschichte. Das Liebhaberstück ist mit 140.000 bis 180.000 Euro geschätzt. Zum 100jährigen Jubiläum von Maserati fährt bei der Auktion gleich eine kleine Flotte vor: Allen voran der Maserati Bora, Baujahr 1972, mit einem Schätzwert von 80.000 bis 110.000 Euro. Weiters der Maserati Merak, 1973, der 4Porte III aus 1979 sowie das Modell 222 E aus der Biturbo-Ära. Mit der legendären Marke hat ein Citroen SM zu tun: Das Fahrzeug stammt aus der Zeit, als Maserati zu Citroen gehörte und wird deshalb von einem Maserati-Motor angetrieben. Genau 100 Jahre alt ist ein Type IX Torpedo aus der 1878 gegründeten Schmiede Terrot - ein seltenes, museales Stück französischer Automobilgeschichte. Die Auktion bietet auch einige Modelle, die aufgrund der wenigen Tausend gefahrenen Kilometer einem Neuwagenzustand gleichkommen: Ein Ford Cortina aus 1976, ein VW 1600 TL, ein BMW Z1 von 1990 oder ein Mercedes Cabrio. VW-Käfer-Aficionados können diesmal aus drei frühen Exemplaren aus den 1950er Jahren erfreuen, wobei einer davon seit frühester Zeit in Familiensitz geblieben war und der viel von der Welt gesehen hat. >red< Auktionsdatum: Samstag, 18. Oktober, 14:00 Uhr Automobile, 16:00 Uhr Klassische Fahrzeuge Besichtigung ab 17. Oktober

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1972 DINO 246 GT, Ex Harald Ertl Schätzwert 260.000 - 320.000 Euro

1939 BMW 327/328 Cabriolet - Schätzwert 140.000 - 180.000 Euro

1977 MERCEDES-BENZ 450 SL aus dem Nachlass von Maximilian Schell Schätzwert 24.000 - 30.000 Euro. Foto: Dortheum 3x


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GASTBEITRAG SERIE TEIL 4

In Aktien investieren für Anfänger Michael Gredenberg*

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Im vierten Teil liefert unser Gastautor Antworten auf einige klassische Fragen von Junganlegern, die ihm immer wieder gestellt werden. Er warnt unter anderem davor Empfehlungen ohne Überprüfung zu folgen. m vierten Teil der Serie möchte ich gerne ein paar typische Anfänger-Fehler bzw. Fragen behandeln. Deshalb habe ich den Artikel wie eine Frage/Antwort-Liste (FAQ) aufgebaut und werde diese immer wieder mal erweitern.

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Frage: Mir wurde Aktie XY empfohlen, soll ich die kaufen? Antwort: Man sollte niemals nur aufgrund einer Empfehlung eine Investitionsentscheidung treffen. Es geht immerhin um das selber hart verdiente Geld, welches man anlegen möchte. Eine Empfehlung kann man als Anlass nehmen, sich das empfohlene Unternehmen genauer anzusehen und sich selbst eine Meinung zu bilden. Erst wenn man selbst überzeugt ist, daß es sich um ein gutes Unternehmen handelt, welches die eigenen Anforderungen erfüllt, sollte man ein Investment tätigen. Kauft man aufgrund einer Empfehlung, ohne eigene Meinung über das Investment, ist Frust vorprogrammiert – insbesondere Aussagen wie: “Du hast mir Aktie XY empfohlen, jetzt habe ich sie gekauft und sie ist so stark gefallen...” Frage: Aktie XY ist in letzter Zeit so stark gefallen, soll ich die jetzt kaufen? Die muss ja wieder steigen. Antwort: Die vergangene Kursentwicklung hat nichts mit der Zukunft zu tun. Es ist nicht möglich alleine von der vergangenen Entwicklung des Aktienkurses auf seine zukünftige zu schliessen. Auch wenn Charttechniker etwas anderes behaupten, empfehle ich nicht alleine aufgrund des Aktienkurses der Vergangenheit Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu ziehen. Es ist wichtig sich die tatsächliche Entwicklung des Unternehmens anzusehen. Wie haben sich die Umsätze, Gewinne, andere Kennzahlen entwickelt? Ist neue Konkurrenz auf den Markt gekommen? Gibt es andere Probleme? In einigen Fällen wird es tatsächlich so sein, daß ein Kursrückgang übertrieben war und das Unternehmen nach einem Kurssturz billig zu haben ist, in anderen Fällen aber droht ein weiterer Rückgang oder vielleicht sogar eine Pleite, was einen Totalausfall (Aktie wird wertlos) bedeuten kann.

Kauft man Aktien nur aufgrund einer Empfehlung so ist Frust programmiert. Foto: dpa/Arne Dedert

Man darf also nie ausschließlich aufgrund der vergangenen Kursentwicklung eine Investment-Entscheidung treffen! Frage: Aktie AB kostet 10 Euro und Aktie XY kostet 100 Euro, also ist Aktie AB viel billiger. Antwort: Damit werde ich interessanterweise öfters konfrontiert. Viele Leute denken tatsächlich, man kann die Preise verschiedener Aktien direkt vergleichen. Es ist zwar richtig, daß man im oben genannten Fall für 100 Euro entweder 10 Aktien der Firma AB oder nur eine der Firma XY kaufen kann. Es ist aber nicht gesagt, daß deshalb die Firma XY teurer ist als AB. Wenn die Firma AB zehnmal so viele Aktien im Umlauf hat wie die Firma XY, dann wären sogar beide Unternehmen exakt gleich teuer. Wichtig ist also, sich die Marktkapitalisierung anzusehen die man ganz einfach errechnet aus der Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert mit ihrem Kurs. Nur wenn


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GASTBEITRAG auch die Anzahl der umlaufenden Aktien mit beachtet wird können Aussagen über Marktpreisvergleiche zwischen Unternehmen getätigt werden (z.B. KGV, KBV, Gewinn pro Aktie, etc.) Frage: Mein Bankberater hat mir einen Aktienfonds empfohlen. Soll ich den kaufen? Ich möchte mich nicht mit Einzeltiteln beschäftigen. Antwort: Ähnlich wie bei der UNTER DER LUPE ersten Frage gilt auch hier: Es geht um das eigene hart erarbeitete Geld, also sollte man auch wissen was damit passiert. Bei vielen Fonds, die meistens auch selbst von den Banken aufgelegt werden, die sie dann vertreiben, ist es fast nicht möglich nachzuvollziehen in was sie genau investieren. Es ist also sprichwörtlich wirklich so, als ob man sein Geld beim Casino am Eingang abgibt und jemanden darum bittet ein paar Stunden damit zu spielen bevor man wieder kommt um es abzuholen. Dazu kommt noch, daß bei einigen gemanagten Fonds die Gebühren recht hoch sind. Nicht selten sind es 2% pro Jahr und oft gibt es auch noch einen Ausgabeaufschlag von 5% oder gar noch mehr. Das bedeutet, dass der Fonds zuerst einmal 5% erwirtschaften muss, bevor man auf Null ist und dann jedes Jahr 2% der eigentlichen Performance abgezogen werden müs-

sen für Gebühren. (Irgendwie muß ja auch der Fondsmanager und der Verkaufsapparat dahinter finanziert werden.) Ich rate deshalb dazu – wenn man schon in Fonds investieren möchte, da man sich nicht mit den einzelnen Unternehmen beschäftigen möchte – sogenannte ETFs (=”Exchange Traded Funds) zu nehmen. Diese ETFs bilden computergesteuert Indices nach. Es gibt sie für die wichtigsten Indices, aber auch für bestimmte Branchen (z.B. gibt es auch ETFs für Telekom-Unternehmen, Energieversorger, Konsumgüterhersteller, usw. usw.). Ein ETF hat meistens extrem geringe Gebühren (typischerweise 0,15% – 0,2% pro Jahr) und kann täglich auf den Börsen gehandelt werden – selbstverständlich ohne Ausgabeaufschläge.

*INFO ÜBER DEN AUTOR Michael Gredenberg hat gemeinsam mit seinem Partner Peter Augustin den 1996 gegründeten Service-Provider „Inode“ zum zweitgrößten Anbieter von Breitband-Internet in Österreich geführt. Nach dem Verkauf an UPC (2006) sammelte er seine ersten Erfahrungen am Finanzmarkt bei der Veranlagung des Verkaufserlöses. Durch die Finanzkrise erkannte er, dass man sein Vermögen niemals anderen Leuten anvertrauen soll, ohne sich selbst damit zu beschäfti-

BElogs http://www.be24.at

gen und die Dinge zu verstehen. Er bekennt freimütig, dass auch er jene typischen Fehler gemacht hat, die einem passieren wenn man plötzlich größere Geldsummen veranlagen muss. In der Serie “In Aktien investieren für Anfänger” schildert Michale Gredenberg seine persönliche Sicht der Dinge. Seit kurzem betreibt Michael Gredenberg einen Finanzblog, den sie hier abrufen können: financeblog.at

Österreichs Börsetagebücher


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CAFE BE - IMMOBILIEN TEIL 1 ROUNDTABLE

Der Markt steht vor einer Konsolidierungswelle

Zu Gast im Cafe BE: Günther Artner (Erste Group), Ernst Vejdovszky (S Immo), Karl Bier (UBM), Eduard Zehetner (Immofinanz), , und Martin Rupp (3 Banken-Generali Invest). Foto: BEX / Elke Mayr Diskussionsleitung: Robert Gillinger Fotos: Elke Mayr

Die CEOs von Immofinanz, S Immo und UBM diskutieren mit Fondsmanager Martin Rupp und Erste Group-Österreich-ResearchLeiter Günther Artner über die Situation am Immobilienmarkt. CAFE BE: Wo sehen Sie die Stärken Ihres Unternehmens bzw. was unterscheidet Sie von der Konkurrenz? Und gleich anschließend sieht das der Kapitalmarkt auch so und sind das Dinge, die der Markt derzeit überhaupt schätzt? ERNST VEJDOVSZKY: Wir haben im Vergleich zu den Peergroup-Unternehmen sicher das diversifizierteste Portfolio. Das hat Vor- und Nachteile. Vorteil ist die doch ordentliche Risikostreuung. Das war bei uns schon immer so. Auch als alle anderen etwa nur in Osteuropa investierten, haben wir die Hälfte unserer Investments in Deutschland getätigt. Rückblickend sind wir damit sehr gut gefahren. Das ist auch jener Markt, wo wir uns in einem intakten

Aufwärtstrend befinden und man auf mittlere Sicht ein klares Aufwärtspotenzial hat. Ich sehe auch, dass die Bewertungen unserer Immobilien in CEE auf einem extrem niedrigen Niveau sind. EDUARD ZEHETNER: ... was bei den derzeitigen Zinssätzen völlig unlogisch ist … VEJDOVSZKY: Stimmt. Man redet dort von Yields von etwa 9 Prozent in zentralen Lagen. Das ist ein Potenzial, das nicht heuer gehoben werden wird, aber wenn die Stimmung wieder dreht, wird das ordentliche Ergebnisse bringen und wir werden zumindest einen Teil der schmerzlichen Dinge, die wir dort alle erlebten, wieder aufholen. Insofern bin ich sehr optimistisch: CAFE BE Wir haben einen stabilen österreichischen Markt, einen deutschen Wohnungsmarkt im Aufwärtstrend und habe Potenzial in CEE. Gerade den Diversifikationsgedanken haben Sie mit der BuwogAbspaltung etwas eingeschränkt …


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CAFE BE - IMMOBILIEN TEIL 1 „Wir haben im Vergleich zu den Peergroup-Unternehmen sicher das diversifizierteste Portfolio. Das hat Vor- und Nachteile.“ Ernst Vejdovszky (CEO S Immo)

ZEHETNER: Wie heißt es? Der Markt hat immer Recht also geben wir ihm auch Recht: Ich hatte viele Gespräche mit Investoren und habe über viele Jahre gehört, dass wir sehr diversifiziert sind und das nicht wirklich geschätzt bzw. verstanden wird. Mit der Entwicklung des deutschen Wohnimmobiliensektors hat sich dann dieser Weg angeboten, diesen großen Teil unseres Portfolios etwas rascher „in Bewegung“ zu bringen, sprich zu verselbständigen – und damit Wert zu schaffen. Zielsetzung war die Schärfung der beiden Portfolios das Konzentrieren auf kommerzielle Immobilien bei der Immofinanz – getragen von der Logik, dass sich dann die Bewertung beider Teile am Markt verbessern müsste. Auf der Buwog-Seite ist das auch eingetreten. Der NAV-Abschlag hat sich deutlich verringert - von knapp 40 auf unter 15 Prozent. Auf der Immofinanz-Seite haben wir leider bislang nicht so viel Erfolg gehabt – noch nicht. Da ist ganz einfach die ukrainisch/russische Situation dazwischen gekommen, die alles überschattet. Da leiden wir mit ganz Europa, insofern ist klar, das man dieses Thema nicht abschließend beurteilen kann. Summa summarum stehe ich aber dazu: Die beiden Unternehmen gehörten getrennt. Und wie sieht das jetzt der Kapitalmarkt? MARTIN RUPP: Was mir bei der S Immo sehr gefällt, ist die Optimierung der Kapitalstruktur: Dass das Kapitel Genussscheine zumindest einmal zur Hälfte bereinigt ist. Frage ist, ob die aktuelle Emission der Anleihe zumindest teilweise für einen weiteren Genussschein-Rückkauf genutzt wird. Für mich als Fondsmanager ist die Liquidität der Aktie noch ein gewisses Problem, da wir doch größere Volumina bewegen können müssen. Positiv würde ich da etwa sehen, wenn es wie bei der CA Immo einen Schritt des Großaktionärs (UniCredit) gibt, sich von seinen Anteilen zu trennen, damit sich infolge der Free Float und das Handelsvolumens erhöht.

VEJDOVSZKY: Wir haben zwei strategische Aktionäre - die Vienna Insurance Group und die Erste Group. Das sind zwei große Finanzinstitute, die eine gewisse Stabilität vermitteln, auf die man sich verlassen kann. Damit hat man den Rücken frei - aber mir ist durchaus bewusst, dass das der Kapitalmarkt nicht so positiv sieht, aber jedes Ding hat eben zwei Seiten. Zu den Genussscheinen: Klar ist, wir wollen das Thema aktiv angehen. Im Frühjahr haben wir einmal die Hälfte weggetauscht. Und haben eine Laufzeit, wo es für beide Seiten mit Ende 2017 die Möglichkeit gibt zu kündigen. Klar, zum jetzigen Zeitpunkt ist es ein im Vergleich relativ teures Kapital und wir werden schauen, dieses durch Rückkäufe weiter zu reduzieren. Und spätestens zum ersten Kündigungszeitpunkt das Ganze komplett bereinigt zu haben. Warum haben Sie bei der Umtauschaktion dann nicht gleich alles erledigt? VEJDOVSZKY: Wir wollen nicht größere Fälligkeiten von Anleihen zu einem Zeitpunkt als etwa 100 Millionen Euro haben. So haben wir immer einen Klumpen, den wir auch in schwierigen Marktsituationen jederzeit bedienen können. Um die angesprochene Liquidität zu verbessern - wäre eine Kapitalerhöhung eine Möglichkeit ... VEJDOVSZKY: Mit steigendem Aktienkurs gibt es auch mehr Möglichkeiten am Kapitalmarkt. Derzeit habe ich nicht vor die Aktionäre zu verwässern. ARTNER: Die Größe ist ein gewisser Nachteil für die S Immo. Das Beste, was sie machen kann, ist nachhaltig gute Ergebnisse liefern und zu schauen, dass der Aktienkurs in die Höhe geht - um dann vielleicht eine Kapitalerhöhung zu sinnvollen Multiples zu machen. Prinzipiell zu diversifi-

„Wie heißt es? Der Markt hat immer Recht - also geben wir ihm auch Recht.“ Eduard Zehetner (CEO Immofinanz)


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CAFE BE - IMMOBILIEN TEIL 1 „Was mir bei der S Immo sehr gefällt, ist die Optimierung der Kapitalstruktur: Dass das Kapitel Genussscheine zumindest einmal zur Hälfte bereinigt ist.“ Martin Rupp (Fondsmanager 3 Banken-Generali)

zierten Portfolios: Es gibt immer Trends am Aktienmarkt, derzeit wird diversifiziert nicht so positiv gesehen – das kann in ein paar Jahren aber schon wieder ganz anders aussehen. Zur Immofinanz und der Trennung in Wohn- und Gewebeimmobilien. Dabei würde ich den Erfolg weniger an der Immofinanz-Notierung festhalten, sondern bei der Buwog im Vergleich zu den Multiples noch in der gemeinsame Gesellschaft. Hier gab es einen massiven Anstieg, die Strategie ist also voll aufgegangen. Auch weil beide eine kritische Masse haben, um auch für institutionelle Anleger interessant zu sein. Bei US-Investoren ist derzeit Russland halt ein No-go – man sieht zwar den Value-case, es investiert aber niemand. Das ist schade, wird sich aber auch wieder ändern. Jedenfalls gibt es klares Upside in der Aktie, detto bei der S Immo. Die kritische Masse am Kapitalmarkt ist sicher auch für die UBM ein Thema ... KARL BIER: Wie bekannt, hat uns die Porr zurückgekauft, nach den entsprechenden Genehmigungen wird es ein Übernahmeangebot geben – dies alles wahrscheinlich noch im Oktober. Im Dezember soll dann die Immobiliensparte der Porr – die PIAG – an die Börse gebracht werden und im nächsten Jahr in die UBM verschmolzen werden. Damit wird unser Volumen, sowohl was wir an Immobilien halten, als auch was wir abwickeln können, größer. ARTNER: Was bei Ihnen auch noch fehlt ist das Thema Investor Relations, was aufgrund des bisherigen Streubesitzanteils aber auch noch kein wirkliches war. BIER: Es war überschaubar – der Wille ist aber da, etwas zu ändern. RUPP: Zur PIAG gibt es aber noch ein paar Fragezeichen … BIER: Es ist jetzt einmal Aufgabe der Porr das Ganze so zu strukturieren, dass klar rüberkommt, was wir vorhaben.

Darüber hinaus denkt man dann sicher auch eher über Kapitalmaßnahmen nach, was in den letzten mehr als zehn Jahren eigentlich nicht möglich war. RUPP: Was mich bei Ihnen überrascht hat, ist die kolportierte Höhe der stillen Reserven in der UBM, wie Sie in einem Gespräch mit dem Börse Express (Anm. der Redaktion http://goo.gl/YDbgWE) erklärten, die scheinen mir in Relation zu den ohnehin nach fair value bilanzierten Assets erstaunlich hoch. BIER: Wir bilanzieren sehr konservativ. Nachdem gerade das Thema UBM/PIAG angesprochen wurde – und Herr Zehetner in der Vergangenheit sein Interesse an den zum Verkauf stehenden Anteilen an der CA Immo bereits bekundet hatte: Herr Vejdovszky, Sie haben angekündigt nun wieder mehr Augenmerk auf Wachstum zu legen. Ist da die CA Immo eine theoretische Überlegung, oder ist die einfach zu groß. Und allgemein: Steht der Markt vor einer Konsolidierungswelle? VEJDOVSZKY: Für die CA Immo sind wir schlicht und einfach zu klein. Und wo und wie wollen Sie dann vor allem wachsen? VEJDOVSZKY: In Deutschland – und organisch. Es können aber auch kleinere Immobilienpakete oder Gesellschaften dabei sein, die wir zukaufen. ZEHETNER: Ja, der Markt steht vor einer Konsolidierungswelle. Wir müssen nur nach Deutschland blicken, was dort im Wohnimmobiliensektor passiert – und das wird sich fortsetzen. Grund ist, dass den Unternehmen die Wachstumsfantasien ausgehen werden. Daher kommt die Konsolidierung, um Synergien, economies of scale zu heben. Ich habe das eigentlich schon deutlich früher erwartet, die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung hat das aber etwas gebremst. Dennoch: Ich erwarte mir eine deutliche Konsolidierung über die nächsten Jahre.

„Es gibt immer Trends am Aktienmarkt, derzeit wird diversifiziert nicht so positiv gesehen – das kann in ein paar Jahren aber schon wieder ganz anders aussehen.“ Günther Artner (Analyst Erste Group)


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CAFE BE - IMMOBILIEN TEIL 1 „Wir bilanzieren sehr konservativ.“ Karl Bier (CEO UBM)

Wie sieht der Kapitalmarkt diese kommende Konsolidierungsphase – ist es mehr als 'ich habe keine andere Idee mehr um zu wachsen'? RUPP: Es kommt darauf an: Wenn die Immofinanz etwa an der CA Immo eine reine Finanzbeteiligung kaufen würde, wäre es vielleicht renditestärker, dieses Geld in Eigenentwicklungen zu stecken. An sich, bei einer Vollübernahme, würde das Portfolio gut zusammen passen. Der Preis der CA Immo ist halt mittlerweile relativ hoch, ist nicht mehr die Okassion. Bei einem Zusammenschluss gäbe es aber gewaltige Skaleneffekte. ZEHETNER: Zu diesem Thema darf ich überhaupt nichts sagen, Sie können sich vielleicht vorstellen, warum. (Anm. der Redaktion: Bei derartigen Verkaufsprozessen müssen meist Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnet werden). ARTNER: Prinzipiell ist der Immobiliensektor ein von uns stark favorisierter: Die Konjunktur in Europa schwächelt, während man im Immobiliensektor grosso modo stabile Einnahmen und sinkende Finanzierungskosten hat - Zinsen sind der größte Kostenfaktor einer Immobiliengesellschaft. Heißt, die Schere aus stabilen Einnahmen und sinkenden operativen Kosten geht auf – das ist natürlich ein sehr attraktiver Investment Case. Das führte dazu, dass sich der Gap zum NAV schließt bzw. geschlossen hat. In Österreich haben wir halt noch das als riskant geltende Thema CEE. Aber sobald sich das Thema legt, wird jemand die entsprechende Rechnung anstellen, dort sehr attraktive Mietrenditen finden, die massiv unter NAV zu kaufen sind – das rechnet sich. ZEHETNER: Das zeigt sich sogar teilweise bereits in der CEE-Region: In Ungarn etwa sind einige Investoren auf der Suche nach Immobilienportfolios, die US-Investmentfirma Lone Star hat sich in die polnische GTC eingekauft und eine Kapitalerhöhung für Akquisitionen angekündigt. Und wir würden davon bereits wesentlich mehr sehen, wenn

nicht der Ukraine-Konflikt dazwischen gekommen wäre. ARTNER: Wir werden Konsolidierung sehen, Kapitalerhöhungen und auch Börsengänge – mit steigenden Bewertungen. Die Zukunft sieht für den Sektor sehr gut aus. RUPP: Zu den Finanzierungskosten der Gesellschaften: Unibail-Rodamco hat es zuletzt geschafft eine Wandelanleihe mit einem Zinskupon von Null Prozent zu platzieren – das bei einem Aufschlag auf den NAV von ca. 30 Prozent und der Wandlungspreis ist noch einmal etwa soviele Prozent darüber. ZEHETNER: Wie das funktionieren soll, dazu fehlt mir die Fantasie. Oder über einen sehr langen Zeitraum, das zahlt dann die Inflation. RUPP: Wir halten große Bestände an Immofinanz-Aktien und werden diese auch weiter halten. Da die Refinanzierungskosten für österreichische Gesellschaften, wegen des CEE-Risikos, höher sind als etwa bei den deutschen Peers, gibt es aber auch bei Wandelanleihen hochattraktive Anlagemöglichkeiten. Wir tauschten daher auch Teile unseres Immofinanzbestandes in den 2018er-Convertible: Rendite von derzeit rund 2,5 Prozent mit einer ausgezeichneten Konvexität des Papiers: Nach oben partizipiert man dabei beinahe CAFE BE doppelt so stark wie nach unten. Für den Retail-Anleger ist das eine schaumgebremste Möglichkeit in Immofinanz zu investieren. Sobald sich das Russland-Thema legt, wovon ich irgendwann einmal ausgehe, gibt es riesiges hohes Upside-Potenzial in der Aktie. Wir brauchen uns nur die letzten Zahlen ansehen – eine FFO-Rendite von 11,5 Prozent auf die Marktkapitalisierung exklusive dem BuwogAnteil ist auch risikoadjustiert attraktiv. Stichwort FFO: Eine Zahl die zuletzt sehr modern in der Bewertung von Immobilienaktien wurde … ZEHETNER: Das ist nichts anderes, als ein etwas anders berechneter Cashflow, der immobilienspezifisch adaptiert worden ist. ARTNER: Diese Kennzahl hat sich mehr und mehr durchgesetzt. Und setzt man diese in Verhältnis zu anderen und der Peergroup zeigt sich, dass gerade Immofinanz und S Immo sehr günstig bewertet sind. Gerade wenn man FX- und/oder Derivate-Schwankungen im Ergebnis sieht, darf man den Blick auf das Wesentliche nicht verlieren. Wenn man sich etwa das Q1 der Immofinanz ansieht, bekamen vielleicht viele zuerst einen Schreck, was die Aktie kurzfristig auch nach unten führte. Sobald der Blick dann aber auf den FFO fiel, ging es wieder in die andere Richtung. Auch daran sieht man, dass das derzeit für den Markt die relevante Zahl ist.


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produkte.erstegroup.com/newsletter

Immer top informiert: Erste Group Investment News Editorial

Marktüberblick

Im Fokus I

Im Fokus II

Länderberichte

Chartkommentar

Know-How

15. Jul 2014 Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 12/2014

Erste Group Investment News Liebe Leserinnen, liebe Leser, Marktüberblick

Editorial

Marktüberblick Investmentwetter 1 Woche

Erste Research TV

DieImFußball Weltmeisterschaft ist entschieden. Mit Deutschland gelang es erstmals einer europäischen Mannschaft auf amerikanischen Boden die Fokus I Im Fokus II Länderberichte Chartkommentar Know-How Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden. Das Wachstum der Eurozone (+0,2%) im 1.Quartal hat sich sehr unterschiedlich entwickelt und um nochmals die Fußball Weltmeisterschaft zu bemühen, Deutschland hat sich überdurchschnittlich entwickelt während Frankreich und Italien hingegen das Wachstum belastet haben. Die Deutsche Wirtschaft wird jedoch im 2. Quartal an Dynamik verlieren. Somit sind Frankreich und Italien stärker gefragt und werden sich steigern müssen. Frühindikatoren deuten darauf hin, dass Italien diese Steigerung, sprich ein zufriedenstellendes Ergebnis / Wachstum, schaffen wird. Frankreich bleibt jedoch der Risikopatient der Eurozone. Im 3. Quartal sollte sich die Situation in Deutschland wieder stabilisieren. Die Konjunkturentwicklung gilt es sehr genau im Auge zu behalten, hat der Markt doch in der Vergangenheit sehr sensibel auf enttäuschende Konjunkturdaten reagiert.

Sowohl in den USA als auch in Europa überwiegen derzeit die Die internationalen Aktienmärkte tendierten vergangene negativen Überraschungen der Wirtschaftsdaten. Nur inwieder der Woche mehrheitlich Der Stoxxunseres 600 Index verlor Wieschwächer. in jeder Ausgabe Investment Newsletters zeigen wir Ihnen auf den Folgeseiten interessante Produktideen. CEE-Region in China sind die Konjunkturdaten besser als -3,6%, der S&P 500 hingegen nur -1,1%. Dieses Mal unsere ATX Express- und Euro Stoxx 50®und 80% Garant Anleihen. die Erwartungen der Ökonomen. Relative Schwächen zeigten in Europa der IBEX, der CAC 40 und der ATX. Der russische RTX und der türkische ISE 30 Viel Erfolg bei Ihren Investments. Erste Erfolge in der Eurozone (EZ) sichtbar – Die Index konnten sich in diesem Marktumfeld hingegen gut Ich wünsche einen schönen und natürlichistauch erholsame im Verlauf des 1. Urlaubstage. Halbjahres, angesichts behaupten und wiesen deutlicheIhnen Outperformances auf. SommerSchuldenkrise deutlich abgesunkener Renditen für Anleihen der Peripherie in Die Schwäche der europäischen Aktien zeigte sich auch am Liebe Grüße den Hintergrund gerückt. Trotz aller Erfolge stellt allerdings die Faktum, dass sämtliche Sektorenindizes im Stoxx 600 relativ hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern in Verluste aufwiesen. Die Abschwächung Thomas Schaufler war am stärksten Verbindung mit einem unverändert schwierigen Umfeld, ausgeprägt beim Bankenindex (-5,5%) und am geringsten bei gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosenraten und einer nur den Immobilienaktien (-2%).Die relative Stärke der langsamen wirtschaftlichen Erholung, Abwärtsrisiken dar. Immobilienaktien vs. dem breiten Aktienmarkt wurde begünstigt von den anhaltend niedrigen bzw. fallenden Region sind noch immer mit Auch die Länder der CEE-Region Renditen von deutschen Staatsanleihen (zuletzt erzielten www.produkte.erstegroup.com fiskalen Herausforderungen konfrontiert. In den USA weisen diese nur mehr 1,2% Rendite bei Laufzeiten von 10 Jahren). nach einem schwachen ersten Quartal monatliche Indikatoren auf eine Belebung der Konjunktur im zweiten Quartal hin. Für Der Immobilienaktien-Sektor ist in Europa seit Jahresbeginn das dritte Quartal und darüber hinaus erwarten wir jener mit der besten Performance aller Sektorenindizes (ytd: Wirtschaft, wenn auch auf +12%). Auch in den USA zählen Aktien dieser Branche anhaltendes Wachstum der US-Wirtschaft, moderatem Niveau. sowohl in der letzten Woche als auch im Verlauf dieses Jahres zu den stärksten Performern (+15%).Diese positive Tendenz sollte sich aufgrund der Erwartung anhaltend niedriger Renditeniveaus weiter fortsetzen.

Thomas Schaufler Leiter Group Retail Sales

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ATX YTD -4,86%

DAX YTD +2,42%

DOW JONES YTD +2,89%

NIKKEI YTD -5,50% 5,50%

YTD = seit Jahresbeginn 2014

www.produkte.erstegroup.com

Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 12/2014

Quelle: Erste Group Bank AG

15. Juli 2014

Seite

2

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CAFE BE - IMMOBILIEN TEIL 1 Bei Ihnen Herr Vejdovszky steht im Vorwort des Halbjahresberichts etwas von Optimismus für das zweite Halbjahr. Und Herr Bier, Sie haben für heuer ein Rekordjahr angekündigt. Welche Regionen bzw. Bereiche geben denn Anlass für diesen Optimismus? VEJDOVSZKY: Das operative Geschäft läuft gut. Deutschland wird weiter Ergebnisse beisteuern die deutlich über jenen liegen, die man dereinst einmal kalkuliert hat. Und die angesprochene Zinsenfront: Wir haben immer noch extrem hohe costs of funding – bei uns mehr als fünf Prozent. Dies, weil wir in der Zeit nach 2005 große Investitionsvorhaben begannen und die Zinsen auf zehn Jahren sicherten - auf damaligen Niveau. Diese Absicherungen laufen aus – mit Ende 2016 sind 85 Prozent der Zinssicherung weg. Und ich gehe davon aus, dass das jetzige Zinsniveau noch einige Zeit auf diesem Niveau bleiben wird. Da brauche ich dann eigentlich nicht einmal einen Vorstand – das Ergebnis wird sich alle Jahre deutlich verbessern, weil sich das Finanzergebnis deutlich verbessert. RUPP: Heißt das, es wird in Zukunft weniger Zinshedges geben? VEJDOVSZKY: Was für eine Politik man dabei fährt, ist eine zweite Frage. Ich bin durchaus der Meinung, dass wir auch künftig die Zinsen in einem sehr hohen Maß absichern werden, da wir keine Bank sind. Aber eben auf einem niedrigeren Niveau. Wenn ich mir jetzt einen zehnjährigen Swap kaufe, kann nicht mehr allzu viel schief gehen. Und wo läuft es bei der UBM gut? BIER: Auch bei uns läuft einfach das operative Geschäft

gut. Im Prinzip leben wir vom Verkaufen, und das läuft – es ist nur eine Frage, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Und da arbeitet die Zeit an sich für uns, denn Geld ist genug da. Natürlich spüren wir bei unserem kleinen Russland-Engagement auch die Ukraine-Krise, aber an sich ist der Mietertrag dort stabil. Eigentlich bin ich rundherum zufrieden. RUPP: Zur Endausbaustufe mit der PIAG: Ist die dann ein reiner Developer und wird man sich nach und nach von den 300 Mio. „non-core“-Immobilien trennen, oder werden Sie einen gewissen ImLESEN SIE TEIL 2 mobilienbestand halten? Die Empfehlungen - der BIER: Grundsätzlich halten Hebel CEE - weitere Börsewir immer einen gewissen kandidaten u.v.m unter Bestand – und auf Zwang verhttp://goo.gl/bSrJpe kaufen wäre immer schlecht. Wenn, verkaufen wir derzeit WEITERE FOTOS vor allem in Westeuropa – finden Sie unter dort sind die Preise derart anhttp://goo.gl/OZK0NP gezogen, dass es Spaß macht. RUPP: Das macht die Sache für einen Externen leider relativ schwierig, denn es ist ein Unterschied, ob man reiner Bestandshalter oder Developer ist. Es zählen andere Bewertungskennzahlen. BIER: Stimmt, aber wir halten trotzdem einen Teil der Immobilien und versuchen das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen. Das macht es für Fondsmanager und Analysen sicher schwierig, das Ganze einzuschätzen, das Geschäftsmodell möchte ich deshalb trotzdem nicht so einfach ändern. <


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MARKTKONSTELLATION Stahl, Insider und Immos Wieder liegt eine Woche hinter uns. Was ist bei uns passiert? Zu Wochenbeginn sahen wir uns hier an, wie sich die ‘Insider’ gerade positionieren, wobei es deutlich mehr Käufe als Verkäufe gab. Ersteres vor allem bei Atrium, Buwog, Mayr-Melnhof, RHI, SBO sowie Wienerberger - siehe http://goo.gl/twRRuq. Tags darauf sahen wir uns die Stahlindustrie an, nachdem voestalpine-CEO Wolfgang Eder, in seiner Eigenschaft als designierter Präsident des Weltstahlverbands, immer wieder eine doch düstere Zukunft für die eigene Branche malte: die weltweite Stahlerzeugung ging

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VON ROBERT GILLINGER robert.gillinger@boerse-express.com

zuletzt jedenfalls zurück - für Analysten, wenn es Stahl sein soll, ist trotzdem klar, wenn sie empfehlen würden - die voestalpine - mehr unter http://goo.gl/2Q8Fow. Danach kam die große Zeit der Immobilien. Nicht zuletzt, da vor allem S Immo und Buwog eine gute Performancewoche hinter sich haben - erstere mit einem Mehrjahreshoch, Zweitere überhaupt mit einem Rekordhoch - siehe http://goo.gl/uCbeMc. Das mit dem Rekordhoch setzte sich bei der Buwog fort. Dies, obwohl die besten Zeiten für deutsche Wohnimmobilien-Portfolios mittlerweile hinter uns liegen dürften - doch im Vergleich zur deutschen Konkurrenz, ist die Buwog eine Okkasion - siehe http://goo.gl/LaKQkb <


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-0.03

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Ausgewählte Werte Kurs €

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