Gute Musik! Böse Musik?

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Hat die heutige sogenannte Lobpreismusik möglicherweise etwas gemein mit der Beschwörungsmusik heidnischer Rituale? Ist Rock- und Popmusik zum Lob Gottes geeignet? Was unterscheidet den jüdischen bzw. christlichen Gottesdienst von altgriechischen Götterritualen? Diese und ähnliche Fragen werden in diesem Buch behandelt. Es öffnet uns die Augen für Dinge, die wir bisher vielleicht noch nicht so gesehen haben. Matthias Steup ist Oberstudienrat und hat Musik und Englisch studiert und unterrichtet. Während seines Studiums der vergleichenden und historischen Musikwissenschaft beschäftigte er sich viel mit der Musik Bachs und der Rockmusik. Er war von 1976 bis 2001 Posaunenwart beim Gnadauer Posaunenbund. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt im Siegerland.

GUTE MUSIK! BÖSE MUSIK?

MUSIK GEFÄLLT GOTT UND WELCHE NICHT?

Matthias St eup

Beeinflusst Musik die Menschen oder ist sie neutral und nur eine Frage des Geschmacks? Hat sie immer einen positiven Einfluss oder kann sie auch schädlich sein? WELCHE

GUTE MUSIK! BÖSE MUSIK?

Matthias Steup

Eine Bewertung aus biblischer Sicht



GUTE MUSIK! – BÖSE MUSIK? matthias steup

Eine Bewertung aus biblischer Sicht


©  by Matthias Steup, Neunkirchen Verlag: edition Baruch im Betanien Verlag Postfach  |  Oerlinghausen Kontakt info@betanien.de | Shop www.cbuch.de Umschlaggestaltung: Sara Pieper | Betanien Verlag Satz & Notengrafik: Matthias Steup Druck: Scandinavianbook, Arhus ISBN: ----


V O RW O RT Musik ist etwas Wunderbares. Gott hat uns dazu begabt, Musik zu machen. Wir dürfen nicht nur Musik machen – jeder nach seinen Möglichkeiten – wir sollen sogar Musik machen, zu Gottes Lob. Er will es so. Musik ist nicht nur schmückendes Beiwerk im Gottesdienst, sie ist ein fester Bestandteil in ihm. Sie ist genau so wichtig, wie die Predigt, das Gebet und das Opfer. Was ist Gottesdienst? Zum einen ist er die sonntägliche Versammlung, in der die Gläubigen zusammenkommen. Sie singen Lieder, verfolgen aufmerksam verschiedene Beiträge anderer Gemeindeglieder (Lesungen, musikalische Beiträge), hören eine Predigt und geben einen gewissen Geldbetrag in die Kollekte. Zum anderen ist er aber auch das tägliche Leben eines Gläubigen. Das ganze Leben des Christen soll ein Gottesdienst sein. Gottesdienst soll Gott loben. Er soll sein Wort, sein Evangelium bekannt machen. Loben und Verkündigen geschieht nicht nur durch das Wort, sondern auch durch Musik. Jedoch – nicht jede Art von Musik ist für die Verwendung im Gottesdienst geeignet. „Hoppla“, wird jetzt mancher denken, „Was ist denn das?“ Müssen wir nicht die Leute mit dem Evangelium erreichen? Müssen wir dabei nicht versuchen, ihren Geschmack zu treffen, sie locken und so für die Sache Jesu begeistern? Sollten wir nicht alles tun, um so viel Menschen wie möglich zu retten?


Bei diesen Fragen fällt auf, dass der Mensch im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, nicht Gott. Christen, die Nichtchristen erreichen möchten, fragen sich oft, was bei diesen am besten ankommt. Sollten sie sich nicht erst einmal fragen, was Gott eigentlich will? In der Bibel, besonders im Alten Testament, gibt es genügend Beispiele, wo Menschen in vermeintlich guter Absicht gehandelt haben, ohne vorher Gott nach seinem Willen zu fragen. Trauen wir es Gott noch zu, dass er allein durch sein Wort wirkt, ohne einen besonderen Köder als zusätzliches Lockmittel? Führen gute Absichten wirklich immer zu den gewünschten Ergebnissen? Kommen mehr Menschen zu echtem Glauben an Jesus Christus, wenn man die Botschaft mit Popmusik umrahmt? Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Musik nur ein Gefäß oder ein Träger einer Botschaft sei. Nein, Musik ist nicht Gefäß für einen Inhalt, sie ist Inhalt, sie ist Botschaft. Musik ist etwas Reales, so wie ein Stück Kuchen oder ein Glas Wein oder ein Medikament. Sie funktioniert, sie wirkt. Sie tut dies meist unbewusst. Sie spricht die Seele des Menschen an, viel unmittelbarer als es Worte können. Das Thema ist spannend. Im folgenden Buch soll versucht werden, den Willen Gottes in Bezug auf die Musik zu ergründen. Da wir heute Gott nicht persönlich fragen können wie die Propheten des Alten Testaments, müssen wir auf seine einzige vorliegende Willensbekundung zurückgreifen, die Bibel. Es ist hochinteressant, herauszufinden, was sie uns in Bezug auf die Musik sagt. Das vorliegende Buch kann man von vorne nach hinten lesen. Man kann die einzelnen Kapitel aber auch in beliebiger Reihenfolge lesen, da sie in sich abgeschlossene Themen behandeln. Die Querverweise in den Fußnoten geben Seiten an, auf denen ein Begriff zum ersten Mal erläutert wurde. So kann


man immer noch einmal nachlesen, wenn man etwas wieder vergessen hat. In diesem Buch werden viele Musikbeispiele erläutert. Leider ist es aus verschiedenen Gründen nicht möglich, diese dem Leser etwa in Form einer CD zur Verfügung zu stellen. Man findet jedoch fast alle Musikbeispiele bei der Internetplattform „Youtube“. Sobald ein Musikbeispiel in diesem Buch zum ersten Mal erwähnt wird, werden entsprechende Suchbegriffe für „Youtube“ in einer Fußnote angegeben, so dass der Leser sie leicht finden kann. Ich versuche, Sachverhalte möglichst verständlich darzustellen. Sollte es dennoch vorkommen, dass der Leser den einen oder anderen Satz nicht versteht – schließlich hat nicht jeder Musikwissenschaft studiert – ist das für das Gesamtverständnis nicht weiter schlimm. Die folgende Strategie hat beim Lesen schwieriger Texte schon oft geholfen: Erst einmal, einfach weiterlesen! Matthias Steup

PS: Zur Erstellung dieses Buches habe ich folgende gemeinfreie Software verwendet: • Das Textsatzprogramm „Miktex“ (miktex.org) • Das Notensatzprogramm „Lilypond“ (lilypond.org) • Das Vektorgrafikprogramm „Inkscape“ (inkscape.org) Alle Programme können frei heruntergeladen werden.



I N H A LT S V E R Z E I C H N I S 

einleitung . Kann man Musik überhaupt beurteilen? . . . . Kriterien zur rechten Verwendung von Musik . Wie man Musik richtig beurteilt . . . . . . . . Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . .  was die bibel über musik sagt . Musik in christlichen Versammlungen . . . . . . Der Auftrag Gottes: Singet und spielet ihm . . Wie Gott gelobt werden will . . . . . . . . . . .. Lob als Spiegel von Gottes Taten . . . .. Tägliches Lob . . . . . . . . . . . . . . .. Qualitätsbewusstes Lob . . . . . . . . . Musik soll nüchtern sein . . . . . . . . . . . . . Musik ist ewig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Musik ist Ausdruck des Glaubens . . . . . . . . Musik ist Ausdruck der Dankbarkeit . . . . . . Musik ist Ausdruck der Freude . . . . . . . . . Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . .  wie musik zu uns spricht und uns beeinflusst . Woraus besteht Musik? . . . . . . . . . . . . . Sprache und Musik drücken Inhalte aus . . . . Musik ist nicht wertneutral . . . . . . . . . . . Die Musik gesprochener Sprache . . . . . . . .. Betonung . . . . . . . . . . . . . . . . .. Rhythmus und Klangfarbe von Sprache .. Alliterationen und Assonanzen . . . . . Wort und Musik . . . . . . . . . . . . . . . .

                          




inhaltsverzeichnis

 

. Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . aussagen von musik – abendländische musik . Johann Sebastian Bach . . . . . . . . . . . . . .. Die evangelisch-lutherische Musikauffassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Predigt in Tönen . . . . . . . . . . . . .. Musik macht etwas Abstraktes real . . .. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . Ludwig van Beethoven . . . . . . . . . . . . . .. Absolute Musik . . . . . . . . . . . . . aussagen von musik – rock- und popmusik . Trance, Ekstase, Hypnose . . . . . . . . . . . .. Erzeugung von Trance: Verlust von Orientierung . . . . . . . . . . . . . . . . .. Kognitiver Verarbeitungsanspruch . . .. Aktives und passives Hören . . . . . . .. Glaube, Trance, Ekstase . . . . . . . . . Eskapismus, Daseinsflucht . . . . . . . . . . . . Trancemusik – geschichtliche Hintergründe . . . Auflösung von Ordnung – Rebellion . . . . . . . Wirkungen auf das Gehirn . . . . . . . . . . . . Außermusikalische Elemente . . . . . . . . . . . Die Stimme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Primärkomponenten, Sekundärkomponenten . . Musik und Gefühl . . . . . . . . . . . . . . . gute musik – böse musik beispiele für musik des friedens und reizmusik . Musikalische Merkmale . . . . . . . . . . . . . . Rolling Stones: I’m Alright . . . . . . . . . .

                          


inhaltsverzeichnis

.. Zusammenfassung . . . . . . . . Chuck Berry: Roll Over Beethoven . . .. Zusammenfassung . . . . . . . . Albert Frey: Jesus, berühre mich . . . .. Zusammenfassung . . . . . . . . Taizé Kommunität: Laudate Dominum . Ich danke meinem Gott . . . . . . . . . Über alles andere (deutsche Version) . .. Text . . . . . . . . . . . . . . . .. Melodie . . . . . . . . . . . . . .. Zusammenfassung . . . . . . . . Du meine Seele singe . . . . . . . . . . .. Text . . . . . . . . . . . . . . . .. Melodie . . . . . . . . . . . . . . Die Gnade unsers HErrn . . . . . . . .  schluss

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               

Literatur



Stichwortverzeichnis







1 EINLEITUNG

.

kann man musik überhaupt beurteilen?

Heutzutage wird kaum noch darüber nachgedacht, welche Musik zum Lob Gottes und zur Verkündigung des Evangeliums geeignet ist. Vielleicht gibt es noch hier und da Menschen, die sich mit dieser Frage beschäftigen, jedoch ist sie für die breite Masse der Gläubigen zweitrangig. Es hat in der Vergangenheit etliche Auseinandersetzungen um diese Frage gegeben, es gab leidenschaftliche Plädoyers sowohl für als auch gegen bestimmte Musikrichtungen. Beide Seiten führten dafür viele Gründe an. Betrachtet man jedoch die Argumente, die für oder gegen eine Musikrichtung ins Feld geführt wurden, so wird klar, dass die meisten von ihnen nicht die Eigenschaften der Musik selbst sowie deren Wirkungen untersuchen, sondern eher die Musiker und deren Lebenswandel und die Textinhalte der Lieder. So wird beispielsweise von Gegnern der Rockmusik darauf hingewiesen, dass Rockmusiker oft okkult gebunden sind und dass nicht wenige von ihnen ein ausschweifendes und überaus sündiges Leben führen. Ähnliche Argumente gibt es auch gegen Komponisten klassischer Musik. Als Argument gegen die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts wird etwa angeführt, dass er Freimaurer gewesen sei. Befürworter christlicher Rockmusik weisen auf das






einleitung

Glaubensleben und die Integrität der Musiker hin. Dieses legitimiere auch ihre Musik. Bei dieser Herangehensweise wird jedoch die Musik mit ihren jeweiligen spezifischen Merkmalen außer Acht gelassen. Ist Musik wertneutral oder hat sie Eigenschaften, die sie an sich wertvoll, wertlos oder gar schädlich machen? Ist ein Choral nicht mehr geistliche Musik, wenn er von einem Ungläubigen gesungen wird? Wird Heavy Metal zu guter Musik, wenn er von einer Band gespielt wird, die aus lauter Christen besteht? Übertragen wir einmal diese Fragen auf einen alltäglichen Lebenszusammenhang: Wenn wir beim Bäcker Brötchen kaufen, dann fragen wir nicht danach, ob diese von einem gläubigen oder ungläubigen Bäcker gebacken worden sind, oder ob ein Mitarbeiter eines großen Unternehmens, welches das Mehl liefert, okkult belastet ist. Es kommt uns darauf an, dass die Brötchen und deren Zutaten von guter Qualität sind. Schlechte Brötchen sind schlecht, egal ob sie von einem gläubigen oder ungläubigen Bäcker gebacken worden sind. Es ist auch nicht wichtig, auf welchen Instrumenten Musik gespielt wird. Manche verteufeln zum Beispiel das Schlagzeug. Gut, man könnte gegen das Schlagzeug einwenden, dass es sehr laut ist und bei unsachgemäßem Gebrauch das Gehör schädigt. Das trifft aber auch auf andere Musikinstrumente zu. Das Schlagzeug oder die E-Gitarre sind nicht per se böse. Ein Messer, zum Beispiel, ist auch nicht an sich böse. Man kann mit ihm Tomaten schneiden oder einen Menschen ermorden. Es wird durch das gut oder böse, was man mit ihm macht. Das trifft auch auf die Musikinstrumente zu. Nicht ein Instrument ist an sich gut oder schlecht, sondern das, was man auf ihm spielt.  vergl. Walter Kohli: Rockmusik und christliche Lebenshaltung. Genf: Verlag „Das Haus der Bibel“ , S. .


. kriterien zur rechten verwendung von musik

Dieses Buch soll helfen, Musik anhand ihrer selbst zu beurteilen. Musik hat objektiv beschreibbare Eigenschaften. Sie sagt etwas aus. Sie kann Inhalte vermitteln, die direkt ins Unterbewusstsein gehen. Sie wirkt auf den Menschen. Wie das geschieht, soll im Folgenden untersucht werden. .

kriterien zur rechten verwendung von musik

Die Bibel gibt uns Kriterien, wie wir Gott loben – und wie wir singen und spielen sollen. Manche dieser Kriterien passen vielleicht nicht in das Denken unserer Zeit. Der Maßstab für richtiges Denken und Handeln darf jedoch nicht der Zeitgeist sein, sondern allein das Wort Gottes. Dieses Wort sagt Einiges über Musik aus, das für uns neu und interessant sein mag, aber schon seit tausenden Jahren von Gott offenbart ist. Die folgenden Thesen bilden die Diskussionsgrundlage des Buches und sollen im Verlauf desselben anhand der Bibel und musikwissenschaftlicher Erkenntnisse begründet werden. . Musizieren ist ein Gebot Gottes. Wir dürfen nicht nur, wir sollen Gott mit Gesang, Instrumentalmusik und Dichtung ehren. Gott will nicht, dass unsere Gottesdienste steif und freudlos sind. Sie sollen Ausdruck von echter Freude sein. Was eignet sich dazu besser als Musik? . Die Freude der Welt ist eine andere als die Freude der Kinder Gottes. . Die Bibel gibt uns klare Anweisungen wie die Musik sein soll, die Gott gefällt.






einleitung

. Nicht jede Art von Musik ist zum Lob Gottes geeignet, sie muss bestimmte Kriterien erfüllen. Diese Kriterien lassen sich aus Gottes Wort ableiten. . Musik sagt etwas aus – unabhängig von Text oder Programm. Sie ist nicht Gefäß für eine Botschaft, sie selbst ist Botschaft. Sie wirkt, sie ist nicht wertneutral. . Musik hat objektiv beschreibbare Eigenschaften und Wirkungen. Die Beurteilung von Musik ist nur am Rande eine Frage des Geschmacks. . Die uns heute in allen Lebenszusammenhängen begegnende und beherrschende Rock- und Popmusik ist zum Lob Gottes ungeeignet. Wir sollten sie im Alltag wie auch im Gottesdienst – wenn möglich – vermeiden. Es gibt eine wahre Fülle von guter Musik als Alternative. Vielleicht mag jetzt der eine oder andere Leser die Stirn runzeln und sich fragen, wie man so etwas behaupten kann. Ich möchte diese Behauptungen nicht nur einfach aufstellen, sondern auch begründen. Das geht nicht in einem Satz, man muss schon in die Tiefe gehen. .

wie man musik richtig beurteilt

Wenn man einen Gegenstand beurteilen will, dann gibt es einen Königsweg, um zu einem möglichst objektiven und richtigen Ergebnis zu gelangen: Man beschreibt den Gegenstand so genau wie möglich. Die Beschreibung eines Problems ist in vielen Fällen bereits die Lösung des Problems. Dies ist immer auch dann eine gute Methode, wenn eine Frage strittig ist. Man sollte sich nicht darüber streiten, wie man eine Sache subjektiv wahrnimmt, sondern wie sie objektiv ist. Wenn ich


. zusammenfassung

weiß, dass ein Schokoriegel % Zucker enthält, dann brauche ich nicht mehr darüber zu streiten, wie ich den Schokoriegel persönlich wahrnehme. Ich habe nur eine objektive Eigenschaft des Schokoriegels beschrieben. Jeder wird einsehen, dass ein übermäßiger Genuss desselben zu unausgewogener Ernährung führen kann. .

zusammenfassung

Musik wird oft als wertneutral angesehen. Sie ist angeblich Träger oder Verpackung des Wortes oder, wenn sie nur instrumental ist, schöne Beigabe des Gottesdienstes, die prinzipiell unwichtig ist. Das vorliegende Buch soll auch ein Versuch sein, die Wichtigkeit, ja die zentrale Bedeutung der Musik in unseren Gottesdiensten und Versammlungen darzustellen. In den folgenden Ausführungen sollen Eigenschaften der Musik und deren Eignung für Gottesdienst und Verkündigung des Evangeliums im Mittelpunkt stehen. Es soll im Wesentlichen nicht untersucht werden, ob Musik gut oder schlecht ist, weil sie von gläubigen oder ungläubigen Musikern gemacht wird oder weil ihr ein guter oder schlechter Liedtext zugrunde liegt. Die zentrale Frage soll sein, ob Musik wirkt und wie sie wirkt.





2 WA S D I E B I B E L Ü B E R M U S I K S A G T

.

musik in christlichen versammlungen

In den Versammlungen von Christen gibt es fast immer Musik. Bei den sonntäglichen Stunden von Pietisten werden Choräle und Lieder gesungen. In Jugendstunden werden neue und ältere Jugendlieder gesungen. In charismatischen Gottesdiensten werden Anbetungslieder gesungen. Zu Beginn eines Gottesdienstes der evangelischen Kirche spielt der Organist ein Präludium von Bach. Jugendliche besuchen ein Konzert mit christlicher Popmusik. In evangelischen und katholischen Gottesdiensten wird gemeinsam eine Liturgie gesungen. In einem freikirchlichen Gottesdienst kommt eine Violinsonate von Telemann zu Gehör. Diese Aufzählung verdeutlicht die Vielfalt christlicher Musik und christlicher Versammlungen unter unterschiedlichen organisatorischen Dächern. Es ist jedoch nicht möglich, die eine oder andere Musikrichtung einer bestimmten Glaubensrichtung zuzuordnen. Diese Glaubensrichtungen unterscheiden sich oft in wichtigen Dingen (zum Beispiel Kindertaufe, freier oder unfreier Wille des Menschen, die Rolle Marias, die Stellung eigener Werke, etc.), hinsichtlich der Musik bei ihren Veranstaltungen kann aber viel Gemeinsames gefunden werden. Die Frage nach der richtigen Musik ist für






was die bibel über musik sagt

die meisten Christen nicht etwas, das sie trennt. Man sollte die Auseinandersetzung um diese Fragen nicht scheuen. Ein Christ geht nicht verloren, wenn er einmal Rockmusik hört. Er sollte sich dennoch fragen lassen, ob sein Verhalten Jesus gefällt. Er sollte sich auch darüber klar werden, welche geistigen Mächte (Wirkungen) hinter dieser Musik stehen. Er sollte wissen, dass diese Musik den Geist Gottes dämpft. .

der auftrag gottes: singet und spielet ihm Singet und spielet ihm; dichtet von allen seinen Wundern! (. Chronik ,)

In diesem Vers – und in vielen anderen – wird der Gemeinde aufgetragen, Gott mit Lied und Dichtung zu loben. Singen und spielen ist nicht etwas Optionales. „Singet und spielet ihm“ ist ein Imperativ. Diese Aufforderung ist gleichzusetzen mit der Aufforderung das Evangelium zu predigen, zu taufen oder das Abendmahl zu halten. Hier wird deutlich, dass die Musik im Leben der Gemeinde und des Gläubigen keine Nebensache ist. Sie ist genau so wichtig, wie Predigt, Abendmahl und Taufe. Gott selbst hat es durch sein Wort angeordnet. Daraus folgt ebenso, dass es falsch ist, Musik als etwas Fleischliches abzutun, das die Gemeinde vom Wesentlichen abhält. Musik soll nicht nur Beiwerk zum Gottesdienst sein, sondern gleichberechtigt neben anderen Elementen in ihm  Dies

ist nicht immer so. Der Autor kennt eine Gemeinde, in der es zu einer Spaltung kam, weil eine Rockband des Jugendkreises in den sonntäglichen Gottesdiensten spielen sollte.  Vergleiche . Mose ,, Richter ,, . Chronik ,, Psalmen , Psalmen , Psalmen ,, Psalmen ,, Psalmen ,, Psalmen , Psalmen , Psalmen , Psalmen ,, Psalmen ,, Psalmen ,, Psalmen , Jesaja ,, Jesaja ,, Jeremia ,, Epheser ,.


. wie gott gelobt werden will

stehen. Dies ist im traditionellen evangelischen Gottesdienst mit Orgelspiel, Liturgie und mehreren Gemeindeliedern bereits verwirklicht. In vielen pietistischen Gemeinschaftsstunden könnte hingegen durchaus mehr Musik vorkommen. Eine der wichtigsten Funktionen der Schöpfung Gottes ist es, ihn zu loben. Jeder kann erkennen, wie gut diese Schöpfung gemacht ist. Wir genießen sie, indem wir uns in der Natur erholen, von den Bergen fasziniert sind oder das Meer bestaunen. Der Naturwissenschaftler erkennt noch mehr als der Laie, wie komplex und genial die Natur geschaffen ist. Es ist ein besonderes Privileg des Menschen, dass er dies erkennen kann und selbst schöpferisch tätig werden darf, um zum Lob Gottes beizutragen. Die Begabung dazu ist zwar unterschiedlich, aber doch erstaunlich groß. Wir dürfen Begabungen nicht kleinreden, weder bei uns selbst noch bei anderen. Der Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen. In dieser Ebenbildlichkeit hat er die Fähigkeit zu schöpferischem Tun. Diese Fähigkeit ist zwar nur ein äußerst schwacher Abglanz dessen, was Gott schaffen kann, aber sie kann dennoch Großes hervorbringen. Man denke nur einmal an technische Errungenschaften oder große Kunstwerke. Die Fähigkeit, Neues zu gestalten, unterscheidet den Menschen vom Tier. .

wie gott gelobt werden will

.. Lob als Spiegel von Gottes Taten Musik soll zum Lob, zur Verherrlichung und zum Ruhm von Gottes Taten dienen. Musik kann an Gott gerichtet sein, sie kann aber auch an den Menschen gerichtet sein. Dies muss näher erläutert werden. Wir kennen die Begriffe „Geistliche  vergl.

Psalmen , und Psalmen .






was die bibel über musik sagt

geistlich Gottes Vollkommenheit

fleischlich Menschliche Unvollkommenheit („Fleischlichkeit“) primär auf das ausgerichtet, primär auf das ausgerichtet, was Gott gefällt was Menschen gefällt vom Urteil Gottes abhängig vom Urteil von Menschen („das, was Gott gut findet“) abhängig („das, was Menschen gut finden“) erhoben sein berauscht sein Selbstbeherrschung Gier, „Lüste“ Frieden Uneinigkeit, Zwietracht Ordnung Unordnung Ausgewogenheit Unausgewogenheit Tabelle : Unterschiede zwischen „geistlich“ und „fleischlich“ Musik“ und „Weltliche Musik“. Hier haben wir einen Begriff (geistlich) und seinen Gegenbegriff (weltlich). Die Bibel hat einen anderen Gegenbegriff zu „geistlich“, nämlich „fleischlich“. So wäre es im biblischen Sinne richtiger, von geistlicher und fleischlicher Musik zu reden. Was ist der Unterschied zwischen geistlich und fleischlich? Vergleiche dazu Tabelle . Die Gegenüberstellung in dieser Tabelle macht deutlich, dass Musik auch dann geistlich sein kann, wenn sie nach dem Fachverständnis nicht zu dem Bereich der geistlichen Musik gehört, etwa ein Sinfoniesatz von Franz Schubert. Um zu beurteilen, was geistlich und fleischlich ist, könnte man sich folgende Frage stellen: „Würde das auch Gott gefallen?“ Bei der Beantwortung dieser Frage darf man nicht vergessen, dass Gott dem Menschen nahezu unendlich viele Freiheiten gegeben hat und nur wenige Einschränkungen. Zu diesen Ein Galater ,.


. wie gott gelobt werden will

schränkungen gehört aber auch: „Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden“ (Galater ,). Was bedeutet es, zu loben, zu verherrlichen und zu rühmen? Es heißt, dass die Taten und Werke Gottes beschrieben und entsprechend ihrer Größe und Qualität gewürdigt werden. Eine Musik, die Werke Gottes beschreibt, muss die gleichen Prinzipien und Wesensmerkmale aufweisen, die diesen Werken eigen sind. Um dies näher zu erläutern, möchte ich ein Denkmodell von Walter Kohli vorstellen, das in dieser Beziehung hilfreich ist. Er zeigt einige Grundzüge der Schöpfungsordnung Gottes auf. Eine Musik, die diese Schöpfungsordnung beschreibt, nennt er „Musik des Friedens“. Wie sieht das konkret aus? Der lebendige und allwissende Schöpfergott hat das Universum geschaffen. Er ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Gottes Ordnung in der Schöpfung können wir zum Teil durch eigene Beobachtung der Natur erkennen. Die Naturgesetze sind ein Ausdruck dieser Ordnung. Die Bibel gibt uns weitere Anhaltspunkte und beschreibt vor allem Gottes Schöpfungsordnung für den Menschen in seinem Verhältnis zum Mitmenschen und zu Gut und Böse. Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern seine Ordnung schafft Frieden. Musik zum Lobe Gottes ist ausgewogen und geordnet.

 Kohli:

Rockmusik, S. .






was die bibel über musik sagt

.. Tägliches Lob Singet dem Herrn, alle Lande; verkündiget täglich sein Heil! (. Chronik ,) Das Lob durch Gesang (und Instrumentalmusik) soll eine tägliche Übung sein. Nicht nur Israel soll daran beteiligt sein, sondern „alle Lande“. Hier wird schon im Volk Gottes des Alten Testaments angedeutet, dass einmal auch die Heidenvölker am Heil Gottes teilnehmen dürfen. . . . redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singet und spielet dem Herrn in eurem Herzen . . . (Epheser ,) Das tägliche Lob Gottes durch Musik muss nicht immer real ausgeübt werden, es genügt auch, „im Herzen zu singen und zu spielen.“ Ein singendes und spielendes Herz ist ein frohes Herz. .. Qualitätsbewusstes Lob Singet ihm ein neues Lied; machet’s gut auf Saitenspiel mit Schall. (Psalmen ,) Lobsinget, lobsinget Gott; lobsinget, lobsinget unserm König! Denn Gott ist König auf dem ganzen Erdboden; lobsinget ihm klüglich! (Psalmen ,–)  Die

traditionelle Lutherübersetzung gibt hier den Sinn des Urtextes genauer wieder als die Elberfelder Übersetzung. Im hebräischen Text steht, man solle Gott ein Gedicht oder Lehrgedicht singen. Der Begriff „Lehrgedicht“ geht im Hebräischen


. musik soll nüchtern sein

Das Lob durch Musik soll gut gemacht sein. Gott hat den Menschen begabt. Jeder soll – natürlich im Rahmen seiner Möglichkeiten – gut Musik machen. Das darf nicht zu einer Überforderung führen, an der der Musizierende zerbricht, schließlich ist es eine Freude, Gott zu loben. Andererseits darf er nicht vergessen, an wen seine Musik gerichtet ist. Dieser Gedanke ist heute leider nicht mehr sehr weit verbreitet. Muss Gott nicht mit unserem armen, schwachen Lob hier auf Erden zufrieden sein? Sicher, angesichts der Größe Gottes ist selbst das, was die größten Komponisten geschaffen haben, arm und schwach. Aber muss das Lob auch nach menschlichen Maßstäben arm und schwach sein? Wie viele Lieder gibt es, die weder textlich noch musikalisch viel Substanz enthalten. Gebietet es nicht die Ehrfurcht vor dem heiligen Gott, dass man sich im Rahmen seiner Möglichkeiten Mühe gibt? Es gibt unzählige christliche Lieder, die kurz populär waren und dann in der Versenkung verschwunden sind. Das gilt nicht nur für Lieder der letzten vierzig Jahre, sondern auch für solche der letzten  Jahre. .

musik soll nüchtern sein

Qualität ist nicht nur eine Frage danach, wie gut oder schlecht etwas ist. Sie fragt auch nach der Wirkung einer Sache. Wenn Musik dazu geeignet ist, einen Zuhörer mehr oder weniger in Trance zu versetzen, dann ist zu fragen, ob sie Gott gefällt. Bestimmte Arten von Musik gehen nicht mit der biblischen Aufforderung an Christen konform, nüchtern zu sein. Darauf wird im weiteren Verlauf des Buches noch eingegangen werden. auf ein Verb zurück, welches soviel bedeutet wie „etwas geschickt/gekonnt/kunstvoll/versiert/professionell/wie ein Experte machen“.






was die bibel über musik sagt

Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge. (. Petrus ,) .

musik ist ewig Und sie sangen ein neues Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen denn die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. (Offenbarung ,)

Auch in der Ewigkeit wird es Musik geben. Weil es im Himmel Dinge gibt, „die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat,“ können wir uns nicht vorstellen, wie sie klingen wird. Es gefällt Gott, dass er sowohl auf der Erde als auch im Himmel durch Musik gelobt wird. .

musik ist ausdruck des glaubens Da glaubten sie an seine Worte und sangen sein Lob. (Psalmen ,)

Im . Psalm wird erwähnt, wie Gott das Schilfmeer trocken legte, damit das Volk Israel hindurchziehen konnte. Aufgrund dieses Machtbeweises ihres Gottes glaubt das Volk. Ein Ausdruck des Glaubens ist ihr Lobgesang. .

musik ist ausdruck der dankbarkeit Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm eine Pauke in ihre Hand, und alle Wei-


. musik ist ausdruck der freude

ber folgten ihr nach hinaus mit Pauken im Reigen. Und Mirjam sang ihnen vor: Laßt uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt. (. Mose ,–) Die Prophetin Mirjam ist so voller Freude, dass sie ein Lied zur Pauke anstimmt, welches die Frauen des Volkes Israel mitsingen. Dieses Lied drückt nicht nur Freude, sondern auch Dankbarkeit darüber aus, wie mächtig Gott gehandelt hat. .

musik ist ausdruck der freude Gott fährt auf mit Jauchzen und der Herr mit heller Posaune. (Psalmen ,) Freuet euch in dem Herrn allewege! Und abermals sage ich: Freuet euch! (Philipper ,)

Gott freut sich. Deshalb sollen auch wir Christen uns freuen. Musik soll Freude machen, sowohl beim Hören als auch beim eigenen Musizieren. Nicht jeder ist ein professioneller Musiker. Nicht jeder kann gut singen oder musizieren. Das soll aber keinen davon abhalten, es zu tun. Gerade Chorleiter dürfen ihre Sänger und Musiker nicht derart überfordern, dass ihnen das Singen und Musizieren nicht mehr Freude macht. Das entbindet sie jedoch nicht davon, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mühe zu geben. .

zusammenfassung • Das Lob Gottes ist nicht etwas, das in das Belieben des Christen gestellt ist. Gott verlangt, dass er gelobt






was die bibel über musik sagt

wird. Er verlangt, dass das mit Musik und Dichtung geschieht. • Gott will nicht irgendwie gelobt werden. Das Lob soll mit Überlegung und Verstand, gekonnt und kunstvoll geschehen. • Loben darf nicht dem Gebot der Nüchternheit widersprechen. • Singen und Musizieren gibt es nicht nur hier auf der Erde, sondern auch in der Ewigkeit. • Gott loben ist ein Ausdruck des Glaubens und der Dankbarkeit. • Gott loben macht Freude.


3 WIE MUSIK ZU UNS SPRICHT UND UNS BEEINFLUSST Ist Musik nur eine (schöne) Verpackung für Text? Ist sie nicht an sich wertneutral? Wird sie nicht erst durch den darunter gelegten Text zu geistlicher oder weltlicher Musik? Kann Musik ohne Text überhaupt etwas aussagen? Können nur gläubige Musiker wahre geistliche Musik machen? Diese Fragen werden immer gestellt, wenn es darum geht, ob bestimmte Musikrichtungen zur Gemeinde Jesu gehören oder nicht. Um diese Fragen richtig beantworten zu können, ist es unerlässlich, zu verstehen, wie Musik überhaupt wirkt und was sie aussagt. Wenn man Musik nur aufgrund der ihr zugrundeliegenden Texte oder der Personen, welche sie ausüben, beurteilt, dann geht man an der eigentlichen Sache vorbei. Die eigentliche Sache ist die Musik selbst. Zu viele Betrachtungen über die Rockmusik gehen nur auf die Texte der Lieder oder das Leben der Musiker und deren Überzeugungen ein. Man nimmt oft fälschlicherweise an, dass nur der Text gut sein müsse. Die Musik sei ohnehin nur ein Träger des Textes. Sicherlich, man muss schon Zweifel haben, wenn Musiker einer Band dem Satanskult zugeneigt sind, oder wenn Texte ihrer Lieder rassistische Gedanken übermitteln. Aber zu einem begründeten Urteil über deren Musik tragen solche Ansätze nicht viel bei. Man kann nichts für oder gegen






wie musik zu uns spricht und uns beeinflusst

eine Musik vorbringen, wenn sich das Urteil nur auf Personen oder Dinge stützt, die zwar mit der Musik verbunden, aber nicht die Musik selbst sind. Dazu ist es notwendig, zu wissen, wie Musik wirkt und was sie aussagt. .

woraus besteht musik?

Musik besteht aus strukturierten Tönen oder Klängen. Dies trifft nicht nur auf Musik zu, auch Sprache besteht aus Tönen und Klängen. Auch wenn man es nicht glaubt, Sprache und Musik haben akustisch viele Gemeinsamkeiten. Wenn man sich Klangspektren von Musik und Sprache anschaut, so stellt man große Ähnlichkeiten fest. Es ist oft unmöglich, nur aufgrund eines Klangspektrums zu beurteilen, ob es sich bei dem zugrundeliegenden Schallereignis um Musik oder Sprache handelt. Töne (Klänge, Laute) können aufgrund von vier Eigenschaften unterschieden werden: . Tonhöhe (Klanghöhe) . Tonlänge (Klanglänge) . Tonstärke (Klangstärke) . Tonfarbe (Klangfarbe) Diese vier Begriffe spielen in der Analyse von Musik und Sprache eine wichtige Rolle. Von diesen vier Klangeigenschaften hat die Klangfarbe eine wichtige Funktion bei der Sprache. Verschiedene Konsonanten und Vokale sind nichts anderes als Klangfarbenvarianten. Ihre Abfolge ergeben Einheiten wie Wörter und Sätze. In der Musik sind es dagegen eher Tonhöhe und Tonlänge, die im Vordergrund stehen. Jedoch spielen auch die jeweils übrigen


. sprache und musik drücken inhalte aus

Klangeigenschaften eine wichtige Rolle, sowohl in Sprache als auch in Musik. Deshalb sind sie sehr eng miteinander verwandt. Im Folgenden soll untersucht werden, wie Musik und Sprache Inhalte ausdrücken. Dazu ist die Kenntnis der vier Tonoder Klangeigenschaften notwendig. .

sprache und musik drücken inhalte aus

Sprache und Musik übermitteln Botschaften. Sie werden bewusst oder unbewusst aufgenommen. Gesprochene Sprache ist meist unmittelbar verständlich. Musik hingegen ist eine Sprache, die zwar spricht und Inhalte vermittelt, bei der es aber nicht sofort möglich ist, zu formulieren, was sie gerade ausdrückt. Die Wirkung von Musik entzieht sich in der Regel unserer Aufmerksamkeit. Dennoch wirkt sie. Wir sind uns nur nicht immer ihrer Inhalte und Wirkungen bewusst. Das ist vielleicht auch das Gefährliche an schlechter Musik. Sie wirkt unmerklich. Musik geht oft direkt in die Seele. Sie nimmt nicht den Umweg durch den Verstand (das bewusste Denken). Wir sind jedoch dem Einfluss der Musik ausgesetzt. Deshalb ist es nützlich zu wissen, was Musik mit uns macht. .

musik ist nicht wertneutral

Andreas Malessa hat ein aufschlussreiches Buch über die Geschichte der christlichen Popmusik geschrieben. Er ist sozusagen ein „Insider“ der christlichen Popmusik, weil er als Teil des Duos „Arno und Andreas“ einen wichtigen Abschnitt dieser Geschichte mitgeschrieben hat. Darüber hinaus kannte und kennt er viele Musiker der christlichen Popmusikszene.

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Hat die heutige sogenannte Lobpreismusik möglicherweise etwas gemein mit der Beschwörungsmusik heidnischer Rituale? Ist Rock- und Popmusik zum Lob Gottes geeignet? Was unterscheidet den jüdischen bzw. christlichen Gottesdienst von altgriechischen Götterritualen? Diese und ähnliche Fragen werden in diesem Buch behandelt. Es öffnet uns die Augen für Dinge, die wir bisher vielleicht noch nicht so gesehen haben. Matthias Steup ist Oberstudienrat und hat Musik und Englisch studiert und unterrichtet. Während seines Studiums der vergleichenden und historischen Musikwissenschaft beschäftigte er sich viel mit der Musik Bachs und der Rockmusik. Er war von 1976 bis 2001 Posaunenwart beim Gnadauer Posaunenbund. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt im Siegerland.

GUTE MUSIK! BÖSE MUSIK?

MUSIK GEFÄLLT GOTT UND WELCHE NICHT?

Matthias St eup

Beeinflusst Musik die Menschen oder ist sie neutral und nur eine Frage des Geschmacks? Hat sie immer einen positiven Einfluss oder kann sie auch schädlich sein? WELCHE

GUTE MUSIK! BÖSE MUSIK?

Matthias Steup

Eine Bewertung aus biblischer Sicht


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