L...Leben.Liebe.Laster. VOL11

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L Leben.Liebe.Laster. 08 Penthouse Leben im ehemaligen Gem체selager

22 Regula St채mpfli Die Lara Croft der Politologie 50 Mystisch Kraftorte im Heidiland 60 Geburtstag Bussi lieber Lippenstift 64 Leckerbissen Weihnachts-Cupcakes

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Zeit, das kostbarste Gut Tina Weirather: Kampf um jede Sekunde

VOL. 11/2013

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EDITORIAL 03

Der Zeit auf der Spur Liebe L...LeserInnen Wachsende Effizienz. Digitale Reizflut. Allzeit erreichbar sein. Immer schneller. Immer besser. Können wir tatsächlich stolz sein auf diese Errungenschaften? Oder gehören diese Attribute zu den grössten Zeitkillern?   In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Arbeitszeit kürzer und die Lebenserwartung länger. Die Quintessenz: Der Mensch hat so viel Freizeit wie noch nie. Und trotz ­allem tickt die Uhr anscheinend immer schneller. Die Zeit vergeht wie die Schokolade an der Sonne. Und manche denken: Himmel, wo ist die Zeit geblieben?   Sind wir nicht mehr fähig, die Zeit richtig zu nutzen, welche uns gegeben wurde? Viele Menschen haben Mühe, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht, weil sie das Gefühl nicht loswerden, in der digital-globalisierten (verrückten) Welt etwas zu verpassen?   Die Zeit ist für uns alle kostbar und dieses wertvolle Gut stellen wir in dieser Ausgabe in den Fokus. Sie bekommen wertvolle praktische Tipps für Ihren Alltag und erfahren, wie Sie sich organisieren können, damit Sie am Ende des Tages auch das erreichen, was Sie sich vorgenommen haben. Wir gehen der Zeit auf den Grund und zeigen auf, weshalb gerade Langsamkeit auch produktiv sein kann und wie Sie aus quantitativer Zeit wieder qualitative Zeit entstehen lassen.

COVER Tina Weirather, Skiprofi aus Liechtenstein fotografiert von Maurice Shourot. Make-up: Bibi Rhomberg redlipsmakeupstudio.com Das Coverfoto entstand beim Skimuseum in Vaduz, www.skimuseum.li

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und viel Spass beim ­Lesen des Magazins. Mario Heeb, Chefredakteur Kosta Athanasopoulos, Herausgeber


04  INHALT

Leben  08

06 KOLUMNE Die Zeit vergeht im Sauseschritt 08 WOHNEN Dachwohnung mit Köpfchen 16 BUSINESS Zeitmanagement 22 BEGEGNUNG Gespräch mit Regula Stämpfli 26 CARPE DIEM Später Kinderwunsch 32 CARPE DIEM Geistheilung: Alles Humbug?

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Liebe

34 KOLUMNE Männliche (Sex-)Erwartungen 36 ZEIT Himmel, wo ist sie geblieben? 41 ZEIT Kampf um jede Hundertstelsekunde 46 LESEN Weisheiten zwischen zwei Pappkartons 50 TRIP Kraftorte im Heidiland

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Laster

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64 52 KOLUMNE Ralf räumt auf mit Vorurteilen 54 MODE Da wird’s warm ums Herz 58 MODE Zeitmesser am Handgelenk 60 MODE Lippenstift feiert Geburtstag 64 BACKEN Weihnachts-Cupcakes

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Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.


Wir danken unseren Kunden und Partnern f端r das entgegengebrachte Vertrauen und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2013. Wir w端nschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2014. Herzlichst, Ihre Publicitas Schaan

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06  LEBEN | KOLUMNE

Überleben ZEIT Claudia Schanza

Die Zeit vergeht immer schneller. Kennen Sie dieses Phänomen? Während Adventswochen und Sommerferien in der Kindheit schier ­endlos dahinschlichen, sind sie mittlerweile ruckzuck­ vorbei. Je älter wir werden, desto rasanter ­verfliegt die Zeit. Psychologen erklären diese veränderte Wahrnehmung mit einer einleuchtenden These: Wir setzen Zeiträume unterbewusst in Relation zu verbrachter Lebensdauer. Während sich für ein zehnjähriges Mädchen zwei Wochen Skiurlaub superlange anfühlen, muss eine 70-jährige Frau dreieinhalb Monate verreisen, um den Urlaub gleich lange zu empfinden. Aber leider, leider: Meine Ferien werden immer kürzer anstatt länger. Als Freiberufliche kann ich nicht einfach wochenlang verreisen und unerreichbar sein. Meine Kunden würden a) eine Vermisstenanzeige aufgeben oder b) glauben, dass ich in eine Irrenanstalt eingewiesen wurde, wo mir mein Smartphone abgenommen wurde und sich wahrscheinlich, weil ja alles schnell gehen muss, c) eine andere Moderatorin oder Journalistin suchen.   Rückblende in die 1970er-Jahre: Mein Vater schipperte ruhigen Gewissens auf einem Motorboot an der Adria und kein Kollege, Kunde oder Vorgesetzter wäre auf die Idee gekommen, ihn in seinem dreiwöchigen Familienurlaub zu stören. Damals erwartete man nur von Regierungs- oder Konzernchefs, dass sie jederzeit erreichbar sind. Heute ist das anders. Der Abwesenheitsassistent sagt dem Mailsender, dass ich in dringenden Fällen auf SMS antworte. Damit keine Einbrecher angelockt werden, ­verrate ich natürlich nicht, dass ich «auf Urlaub» bin, ­sondern bitte um «Verständnis, dass Mails nicht sofort beantwortet werden». Nicht sofort, aber in schicklicher Frist, also binnen ein, zwei Tagen, mitten im Urlaub, zu Tagesrandzeiten. So richtig abschalten kann ich eigentlich nie. Weder das Telefon für mehrere Tage noch die Gedanken an Pflichten, Aufgaben, zu Erledigendes.

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Dabei geht doch alles viel schneller als früher! Briefe ­holperten tagelang durchs Land, bis sie zugestellt wurden. Telegramme wurden von Postboten überreicht. Telefone klingelten − und niemand hob ab, wenn keiner daheim war. Der Anrufer musste es einfach wieder versuchen. Keine Mailbox, keine SMS, keine Mail. Stundenlang hockte ich in Redaktionen und wartete auf den Rückruf eines wichtigen Interviewpartners. Getraute mich nicht einmal schnell auf die Toilette zu gehen, weil das Telefon garantiert in dieser Zeit geläutet hätte.   Jetzt bimmelt das Handy im Waschraum und ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist, die uns moderne Technologien ersparen sollte? Die ernüchternde Antwort: Vieles hat sich früher von selbst erledigt. Denn jeder überlegte zweimal, bevor er einen Brief schrieb, frankierte und zur Post brachte. ▪

* Jetzt bimmelt das Handy im

­ asch­raum­und ich frage mich, wo die W Zeit ­geblieben ist, die uns moderne ­Technologien ersparen sollte?

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Leben.

06 KOLUMNE Die Zeit vergeht im Sauseschritt 08 WOHNEN Dachwohnung mit Köpfchen 16 BUSINESS Zeitmanagement 22 BEGEGNUNG Gespräch mit Regula Stämpfli 26 CARPE DIEM Später Kinderwunsch 32 CARPE DIEM Geistheilung: Alles Humbug?

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U 08  LEBEN | WOHNEN

nter Dach und Fach

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WOHNEN | LEBEN 09

Mirjam und Fabian leben in ihrer ersten ­gemeinsamen Wohnung in Altstätten. Ihr Haus war jedoch nicht immer zum Wohnen gedacht. Bis zum Jahr 1997 diente das Gebäude noch als Gemüselager. Nun liegt das Gemüse jedoch nur noch im Kühlschrank in der selbst ­geschreinerten Küche. Text Anja Broger Fotos Paul Trummer, Fabian Seitz

«Abgesehen vom Bett, dem Sofa und einer kleinen Kommode sind hier alle Möbel selbst gemacht», erklärt Mirjam Popp stolz. Zusammen sitzt sie mit ihrem Freund Fabian Seitz am – wie kann es anders sein – selbst geschreinerten Holztisch in ihrer Wohnung in Altstätten. Die beiden sind seit acht Jahren ein Paar, davon ein Jahr in dieser Wohnung. «Früher war dieses Haus ein Gemüse-Lagerhaus. Es gehörte den Eltern des besten Schulfreundes meines Vaters. Als Kinder haben sie in den Ferien hier oft gearbeitet.

«Dass ein Wohnhaus ­entstehen soll, war klar» Vor einiger Zeit stand es dann zum Verkauf, und da es mein Vater schon kannte und durch seine Arbeit als Schreiner wusste, dass das Haus ­Potenzial hat, nahm er es», ­erzählt Mirjam. Schon bald begannen die Renovationsarbeiten und das Haus wurde komplett ausgehöhlt. Da nicht nur Mirjams Vater Schreiner ist, sondern auch ihr Bruder, sie selbst Innenausbauzeichnerin ist und ihr Freund Fabian Elektroinstallateur, konnten sie das meiste am Haus selbst machen.

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«Dass daraus ein Wohnhaus entstehen soll, war von Anfang an klar. Jedoch wollten es meine Eltern für sich. Da Fabian aber immer witzelte, dass dieses mal unsere Wohnung werden würde, gaben meine Eltern irgendwann auf und überliessen sie schliesslich uns», erzählt Mirjam und zwinkert ihrem Freund zu. Nebst ­ihnen wohnen in der unteren Wohnung noch die Grosseltern von Mirjam im Haus. Barockes trifft Modernes Das Haus an der Webergasse ist schätzungsweise dreihundert bis vier­ hundert Jahre alt. Diese Vermutung stammt von Mirjams Vater Josef, weil er davon überzeugt ist, dass die Verzierungen der hölzernen Stützbalken des Hauses barock sind. Diese wurden nicht verändert und in die neue Wohnung mit einbezogen. So mischt sich neues Design mit alten Elementen. Der weisse Parkettboden mit Pa­ tina-Optik lässt die Wohnung gemütlich und hell wirken. «Bis ich den gefunden hatte, dauerte es ewig», erinnert sich Mirjam. «Ich rannte von Ausstellung zu Ausstellung, bis ich das perfekte Parkett endlich entdeckte. Das haben wir anschliessend selbst bis spät in die Nacht verlegt», ►


10  LEBEN | WOHNEN

Über den Dächern der Stadt – Altstätten aus einem anderen Blickwinkel.

so Mirjam. Fabian fügt hinzu: «Bei der Einrichtung habe ich Mirjam mehr oder weniger freie Hand gelassen. Ab und zu mussten wir uns jedoch auch zusammenraufen.» Fabian verdreht die Augen und macht eine Kopfbewegung zu einem grauen Schaukelstuhl. «Meinen Schaukelstuhl mag er gar nicht», bemerkt Mirjam. «Dabei ist der so toll», fügt sie hinzu. «Vor allem benutzt du ihn ja so oft», meint Fabian hämisch. Die meisten Einrichtungsgegenstän­­ de wie Lampen, Kissen und Deko-Ar­ tikel hat das Paar aus dem Geschäft «Wohnen und mehr», für dessen Einkauf Mirjam zuständig ist. Weiter erzählt Fabian: «Bei meinem Metier, ► Das Bett ist eines der wenigen Möbel, welches nicht selbst angefertigt worden ist.

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WOHNEN | LEBEN  11

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LOKALTEIL BERNECK

Ballone sollen Vögel von 33 Trauben fernhalten

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EICHBERG

Neuer Kindergarten seit 38 gestern in Betrieb HEERBRUGG

Junge Klassik Rheintal mit Mozart-Werken 44 FOCUS

Preise Pre eise in Eur Euro ro

Albers, Elvis, Mireille, alle sangen sie das Lied von der Taube, La Paloma. f 3

Stimmgewaltig

Marmor

A-cappella-Vokalensembles wetteiferten um Förderpreise, auch cisTonic aus Mörschwil. ostschweiz 28

Seit den Römern gilt Carrara als Welthauptstadt des Marmors. Auch heute hat er viele Kunden. focus f 5

Strenge Auflagen für Banken Deutsche Banken können seit gestern Hilfe aus dem staatlichen Rettungspaket beziehen, aber nur unter strengen Auflagen. Managerlöhne sollen maximal 500 000 Euro pro Jahr betragen. BERLIN. Das deutsche Kabinett

hat in einer Sondersitzung die Details zur staatlichen Hilfe an marode Finanzinstitute festgelegt. Danach sollen Manager-Gehälter in notleidenden Banken generell auf maximal eine halbe Million Euro pro Jahr begrenzt werden. Ausnahmen sind aber möglich. Bonus-Zahlungen sollen während der Staatshilfe wegfallen, Dividenden nicht an andere Anteilseigner als den Rettungsfonds ausgeschüttet werden. Deutschlands schwarz-rote Regierung hatte in der vergangenen Woche das Rettungspaket von knapp 500 Milliarden Euro zur Stabilisierung des Finanz-

marktes aufgelegt. Damit werden Bürgschaften von 400 Milliarden Euro zur Refinanzierung der Banken untereinander sowie Finanzspritzen des Bundes von bis zu 80 Milliarden Euro als Kapital-Hilfe

möglich. Bundestag und Bundesrat hatten das Paket in einem EilVerfahren gebilligt. Die vom Kabinett festgelegten Details schaffen nun Klarheit über die Hilfen. Die Kapitalspritzen werden auf zehn

Umstrittene Boni In der Schweiz wird weiter über die politischen Konsequenzen der Finanzkrise diskutiert. Die SP hat ein Alternativkonzept zur staatlichen Unterstützung der Grossbank UBS präsentiert. Sie verlangt eine echte Mitsprache der Räte, ein anderes Konzept oder doch zumin-

dest Nachbesserungen durch den Bundesrat. Novartis-Chef Daniel Vasella bezeichnet die Diskussionen um Boni als «Populismus pur». Dies sei zwar verständlich, aber auch erschreckend. Die Boni als Ursache der Finanzkrise zu sehen, sei zu kurz gegriffen. (sda)

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Bundeskanzlerin Merkel will zudem einigen Branchen mit Konjunkturhilfen gezielt unter die Arme greifen, um die Folgen der Finanzkrise abzufedern. Es müsse alles getan werden, um mehr Wachstum zu erreichen, sagte sie. (dpa/afp) thema 3 wirtschaft 9

FC Aarau will das Spiel wiederholen ST. GALLEN. Die Cuppartie, die der FC St. Gallen am Samstag gegen Aarau mit 2:0 gewann, hat ein Nachspiel. Die Aarauer haben gestern einen Protest gegen die Wertung der Partie eingereicht und fordern ein Wiederholungsspiel, weil ihr Car wegen der Ausschreitungen das Stadion nicht rechtzeitig erreicht hatte. Die Polizei will daraus Konsequenzen ziehen: Bei Risikospielen sollen keine Busse mehr vor der AFG Arena verkehren. Zudem wies die Polizei gestern die Vorwürfe der Fans zurück, sie hätte die Stimmung zusätzlich angeheizt. Das Hauptproblem sei die Gewaltbereitschaft einiger St. Galler Anhänger. Nach den Vorfällen regt sich in Winkeln Widerstand unter den Anwohsport 17 piazza 44 nern. (ms)

BASEL. In den Achtelfinals des Schweizer Cups trifft der FC St. Gallen am Wochenende des 22./23. November zu Hause auf Ligakonkurrent Locarno. Roger Brennwald, der Turnierdirektor der Swiss Indoors in Basel, loste im Foyer der St. Jakob-Halle vor allem dem FC Wil einen attraktiven Gegner zu. Der Challenge-LeagueVerein empfängt den Super-

League-Club Zürich. Noch nicht fest steht der Gegner Gossaus. Die Fürstenländer empfangen entweder die Young Boys oder gastieren bei Alle aus der 2. Liga interregional. Diese Partie findet nach dem erfolgreichen Rekurs von Alle gegen den Cup-Ausschluss im Anschluss an die Schlägereien gegen Wacker Grenchen erst am 29. Oktober statt. (red.) sport 17

Kein Werbeplatz für Freidenker

Eine Eigenheit bleibt vorläufig

ST. GALLEN. Die Freidenker-Vereinigung Schweiz hat am Montag in mehreren Städten ihre Werbekampagne «konfessionsfrei» gestartet. Auch in den St. Galler VBSG-Bussen sollten die Plakate hängen. Doch Stadtrat Fredy Brunner will «nicht für Gottlosigkeit werben». Auch die Thuner Verkehrsbetriebe hätten das Plakat abgelehnt, teilt die Vereiniostschweiz 25 gung mit. (ybu)

APPENZELL. Innerrhoden kann eine Besonderheit vorläufig behalten. Die Popularbeschwerde wurde im Baugesetz belassen. Es geht um ein Rekursinstrument für jedermann, auch wenn er nicht von einem Projekt betroffen ist und in einer anderen Gemeinde wohnt. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es liegt noch eine Abschaffungs-Inostschweiz 29 itiative vor. (red.)

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Milliarden Euro und der Ankauf von Risiko-Positionen auf fünf Milliarden pro Bank begrenzt. Die deutsche Regierung will zugleich eine Expertenkommission einsetzen, die eine Reform der internationalen Finanzmärkte vorbereitet. Geleitet werden soll sie vom ehemaligen Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing.

Individuell und erfolg reich

St. Gallen gegen Locarno, Wil empfängt Zürich

Sein Pharmakonzern Novartis werde das Entlöhnungssystem nicht ändern, gibt Daniel Vasella bekannt. Es sei viel zu zeitaufwendig, den Mitarbeitern den Wechsel eines solchen Systems zu erklären. Den ersten Mitarbeiter des Unternehmens – sich selbst – hat er damit kaum gemeint: So, wie er jetzt in der Öffentlichkeit in Erscheinung tritt – abgehoben und arrogant – wird der Basler Chemie-Boss keine Schwierigkeiten haben, sich sein 30-Millionen-Jahreseinkommen zu erklären. Boni, so Vasella, hätten mit der Finanzkrise nichts zu tun. Ergo hätte deren Wegfallen die Krise auch nicht verhindern können. «Populismus pur» seien solche Argumente. Und meinte nicht etwa seine billigen Ausflüchte, sondern die Kritiker, welche die Gier vieler Investmentbanker als treibende Kraft hinter den aufgetürmten Risiken sehen. – Dass unanständig grosse Einkommensunterschiede zu sozialen Zerreissproben führen können, interessiert Vasella nicht. Auch eine solche Krise würden ja andere ausbaden müssen, nicht er. G. F. H.

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FÜR LIECHTENSTEIN UND WERDENBERG WWW.LIEWO.LI 17. November 2013 | Nr. 43

1500 BH gegen den Brustkrebs 1500 Frauen sind letztes Jahr an Brustkrebs gestorben. Daran erinnerte eine Aktion vom Montag auf dem Berner Bundesplatz,

die mit einem BH für jede dieser Frauen für ein landesweites Früherkennungsprogramm demonstriert. (red.)

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mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten dem Erdölpreis. Mit einer Preiserhöhung von rund neun Prozent hat darum Gravag im letzten Januar auf die steigenden Ölpreise reagiert und im September mit einer Erhöhung um weitere 15 Prozent auf die historischen Höchstpreise des Erdöls im Sommer. rheintal 33

163. Jahrgang Verlag: Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Hafnerwisenstr. 1, 9442 Berneck, Tel. 071 747 22 22, Fax 071 747 22 20 Redaktion Berneck: Tel. 071 747 22 44, Fax 071 747 22 40, E-Mail rheintaler rdv.ch Redaktion Altstätten: Tel. 071 755 62 75, Fax 071 755 20 77, E-Mail rheintaler.altstaetten rdv.ch Aboservice: Tel. 071 747 22 88, Fax 071 747 22 54, E-Mail abo rdv.ch Internet: www.rheintaler.ch

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12  LEBEN | WOHNEN

«Hab ich den Herd ausgemacht?» Eine Frage, die sich Mirjam und Fabian, mittels eines Tabelt PC's und der programmgesteuerten Küche, auch ausserhalb der Wohnung ganz leicht selbstbeantworten können.

Jede Nische ausnutzen – Aus dieser schrägen Wand hat Mirjam ein Bücherregal gemacht. Clever versteckt sind die ­Kleidungsstücke des Paares. Durch die Dachschräge einen passenden Kleiderschrank zu ­finden erwies sich als sehr schwierig. Praktisch, wenn man selbst einen zeichnen und anschliessend schreinern lassen kann.

dem Strom, hatte dafür ich das Sagen.» Der 27-jährige Elektroinstallateur zieht voller Begeisterung sein ­Tablet PC hervor und öffnet ein Programm, mit dem er das KNX Bus-System bedienen kann. Er tippt mit den Fingern auf den Bildschirm. Sogleich geht das Licht in der Küche an und die Lampen über dem Esszimmertisch werden gedämmt. Fa­bian ist in seinem Element. Mit dem Tablet kann er den ganzen Strom von Licht, zu Fernseher bis hin zur Küche steuern.   «Er liebt sein Spielzeug», sagt ­Mirjam. «Erst neulich habe ich für uns gekocht und bemerkte, dass die

Herdplatte aus war, obwohl ich eigentlich dachte, ich hätte sie angemacht. Nachdem ich sie erneut eingeschaltet habe, ging sie wieder aus. Ich wunderte mich schon, bis ich Fabian grinsend auf dem Sofa erwischte –

«Er liebt sein Spielzeug» natürlich mit dem Tablet in der Hand», erzählt Mirjam. Da die Wohnung offen ist und nur das Badezimmer ein eigener Raum ist, hat Fabian einige Schalter speziell programmiert. «Wenn Mirjam vor mir aufsteht, kann sie auf einen Knopf drücken und es

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Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.

gehen nur die Lichter an, die sie benötigt und die mich beim Schlafen nicht stören. Das ist sehr praktisch», grinst Fabian. Bei wenig Platz ist Kreativität gefragt Weil es eine Dachwohnung ist, hatten durch die schrägen Wände grosse Kleiderschränke keinen Platz. So wurden kurzerhand selbst welche gezeichnet und anschliessend angefertigt. Sie wurden clever in der Wand versteckt, sind auf Hüfthöhe und fallen nur durch die Griffe auf. Wie Schubladen können sie herausgezogen werden. Die Kleider werden ►


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14  LEBEN | WOHNEN

Der ganze Umbau wurde mit Fotos festgehalten. Aus einem leeren, staubigen Dachstock wurde eine offene und gemütliche Loft.

entweder auf den Tablaren versorgt oder mit Kleiderbügeln an einer Stange aufgehängt. Aus einer schrägen Wand wurde ein Bücherregal gemacht. Der Platz, den sie zur Verfü-

ten verwendet, die mit jeweils einem kleinen Abstand aneinandergereiht wurden. So fällt Licht durch den ­Boden hindurch und erleuchtet das sich unten befindende Wohnzimmer.

«Wenn Fabian seine Ruhe will, muss ich mit ­Kopfhörern fernsehen.» gung haben, wird optimal genutzt. Eine kleine Treppe führt nach oben, wo sich das Büro der beiden befindet. Für den Boden wurden Holzlat-

Ob es überhaupt Nachteile mit sich zieht, wenn die Wohnfläche nicht durch Wände und Türen getrennt wird?

«Wenn Fabian im Büro seine Ruhe haben will, muss ich eben mit Kopfhörern fernsehen», erklärt Mirjam. «Das stört mich aber nicht. Ich finde es toll, eine offene Wohnung zu haben. Der einzige Nachteil ist wohl, dass die Wohnung immer sauber und aufgeräumt sein muss. Mein Vater benutzt sie nämlich als Referenzobjekt und zeigt sie gelegentlich seinen Kunden.» Na, wenn’s weiter nichts ist. ▪

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Aus Skandinavien stammt die Idee, im Winter Laternen aus Eis herzu­ stellen. Stellen Sie hierfür eine mit Wasser gefüllte Giessform über Nacht ins Tiefkühlfach. Durch das Einfärben des Wassers oder Einfrieren von Blumen oder Zweigen entstehen ganz indivi­duelle Laternen. Indem Sie im Innern eine Kerze anzünden, ent­ faltet sich ein sinnliches Lichterspiel. Nähere Infos finden Sie unter www.hongler.ch.

Hongler Kerzen Im Bleichehof Bahnhofstrasse 25a 9450 Altstätten/CH Tel. +41 71 788 44 44 info@hongler.ch www.hongler.ch


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ehr Zeit fürs Wesentliche


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Frühmorgens rasant ­gestartet und doch nichts erreicht? Text Mylène Alt Foto zvg

Wenn Sie abends regelmässig woanders ankommen als Sie hinwollten: Erinnern Sie sich, was Sie am Job, den Sie heute tun, ursprünglich gereizt hat, welche Worte im Inserat oder beim Anruf des Headhunters Ihr Herz haben höherschlagen lassen? Und seien Sie ehrlich: Wie viel Ihrer Zeit verbringen Sie noch mit diesen Aktivitäten? Mit einer optimierten Organisation bleibt Ihnen mehr Zeit und Energie. Wofür Sie diese nutzen, das entscheiden Sie. Frei geräumte Arbeitsflächen, Schrän­ ke und Archive schaffen freien Platz im Kopf. Wie aussen, so innen. Unterlagen, die terminiert und sortiert griffbereit, aber nicht im Sichtbereich, parat liegen, wenn der nächste Schritt fällig wird, vermitteln die nötige Sicherheit, nichts vergessen und verloren zu haben. Und genauso wichtig: Sie lenken nicht vom Wesentlichen ab – der Arbeit, die Sie anpacken wollten oder die gerade ­ ­fällig ist.

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Finden Sie die Stopptaste an Ihrem Hamsterrad Indem Sie klare Prioritäten setzen. Entscheiden Sie beim ersten Kontakt mit einem Papier oder einer Mail, was damit geschehen soll. Für die Hartnäckigen gibt es einen Trick: Machen Sie jedes Mal, wenn Sie ein Papier zur Hand nehmen, ohne es weiter zu bearbeiten, einen roten Punkt in die rechte obere Ecke. Und schauen Sie, wie akut die Gefahr für Ihr Dokument ist, an «Masern» zu ­erkranken. Übrigens: Das Papier zur Hand zu nehmen und woanders ­wieder abzulegen, gilt nicht als «be­ arbeiten».   Arbeiten Sie in einem grösseren Team oder Umfeld, stellt sich als ­Erstes die Frage: Ist die Mail, das ­Anliegen bei mir am richtigen Ort? Nur weil Sie ein grosses Know-how und wertvolle Erfahrung mitbringen, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie alles selbst tun müssen. Für Kolleg­Innen ist es oft bequemer, ►


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«Nur wer sich abzugrenzen lernt, schafft Zeitinseln.» die ­Erfahrenste im Team zu fragen oder die Mail an diese Person weiterzuleiten. Apropos mailen: Ein sorg­ samer Umgang mit dem Verteiler ist angebracht. Sonst kümmern sich mehrere Personen um das gleiche Anliegen, oft ohne sich abzusprechen – oder im schlimmsten Fall gar keiner.   Nur wer sich abzugrenzen lernt, schafft Zeitinseln und geniesst das Privileg, sich um Themen zu kümmern, die ihm wichtig sind. Lernen Sie, nein zu sagen. Freundlich und bestimmt. Falls es angebracht ist, begründen Sie Ihre Sicht und zeigen Sie Alternativen auf. So verschaffen Sie sich Respekt. Sind Sie der richtige Ansprechpartner, fragen Sie nach, in welchem Umfang, zu welchem Termin das Ergebnis gewünscht ist. Das hilft Ihnen, Prioritäten richtig zu ­setzen und klare Voraussetzungen zu schaffen. Beherzigen Sie diesen Ansatz bitte auch, wenn Sie Arbeiten delegieren. Frühzeitig, mit klarem ­ Auftrag und Termin, sodass dem Empfänger eine reelle Chance bleibt, Ihre Anforderungen zu erfüllen. Und fragen Sie konsequent nach, wenn das Ergebnis ausbleibt. Mythos Leertischler Sie sind der geborene Leertischler? Gratulation – oder auch nicht. Es gibt nicht die Organisation. Was es gibt, ist eine Organisation, die Ihnen entspricht. Und genau das zählt. Dass Sie das richtige Mass finden, um morgens motiviert ins Büro zu gehen und dieses abends mit gutem Gewissen

und federleichtem Gefühl im Bauch wieder verlassen zu können. Im Wissen, alles im Griff zu haben und stolz auf das Erreichte zu sein. Zu der Uhrzeit, die für Sie passt, um sich Ihren Liebsten, Ihrem Hobby zu widmen oder Raum für sich zu schaffen.   Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass Ihnen die Arbeit leicht von der Hand geht. Eine Arbeitsfläche, auf der nur das aktuell bearbeitete Projekt liegt, hilft Ihnen, sich zu fokussieren und beugt Ablenkungen vor. Es fühlt sich nicht nur gut an, sieht gut aus, sondern lässt Raum für neue Ideen und Mini-Pausen mit einer heissen Tasse Tee und dem ­ Blick aus dem Fenster, um kurz aufzutanken.   Holen Sie sich im Büromaterial vier stapelbare, einzelne Ablagekörbe und beschriften Sie diese von oben nach unten mit Erledigen, Feedback erwartet, Sichthüllen, Ablage. Bevor Sie eine neue Aufgabe anpacken, terminieren Sie diese im System Ihrer Wahl (Outlook z. B.), nehmen Sie pro Thema eine einzelne Sichthülle und legen Sie sie ins oberste Fach (Erle­ digen). Wenn Sie von einem Kollegen eine Antwort erwarten, können Sie auch dies terminieren und die Kor­ respondenz dazu in einem Mäppli ins zweitoberste Fach (Feedback erwartet) legen. Der Zweck des Terminierens besteht darin, dass Sie sich eine realistische Frist setzen können und Sie Ihr digitaler Kollege daran erinnert. Und das Schönste daran ist, eine erledigte Aufgabe mit einem

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Häkchen wegzuklicken! So schaffen Sie kleine Erfolgserlebnisse. Besonders für solche Tage, an denen Sie das Gefühl haben, mal wieder «gar nichts» ausgerichtet zu haben. Und Sichtmäppli deshalb, weil Papiere die Eigenschaft haben, sich aneinander festzuhalten, und glauben Sie mir, es kleben nie zwei zusammen, die thematisch zusammengehören. Also auch hier, wehret den Anfängen.   Was gibt es Schöneres, als entspannt und erfolgreich durch den Tag zu gehen? Speziell als Führungsperson prägen Sie die Kultur der ­Unternehmung mit. Seien Sie offen, herzlich und für die Anliegen Ihrer MitarbeiterInnen da. Mit einem op­ timalen Zeitmanagement finden Sie auch die nötigen Zeitinseln – für sich und die Menschen, die mit Ihnen am selben Strick ziehen. ▪

*ZUR PERSON

Mylène Alt, 49, berät als Arbeitsplatz- und Aufräumcoach mit ihrer Firma BüroProjekt in Herisau Geschäftsleute und Privatpersonen in der ganzen Schweiz – auf dem Weg zur optimalen Organisation. Im Büro, Home-Office und zu Hause. Damit mehr Zeit fürs Wesentliche bleibt.


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REFRESH IN ENGLISH Dolores Hoop

A Business Woman’s Diary – How to survive in organizational chaos

Have you ever been swamped with1) work by your colleagues or bosses? Have you ever had little time to breathe during the day due to the work load2) approaching you? Does this ring a bell?   I assume all of you, dear readers, have experienced days where you felt buried by3) work or problems or simply organizational chaos. How do you react to that? Have you established your own approach4) of how to deal with it?  Personally, I have been found my way round5) in such days at the office. Let me share it with you: Firstly, I usually write down what to do with every task6) presented. I work with notes. Secondly, I arrange my table according to the importance of the task, i.e. very important items are piled7) on the left and topics to postpone9) on the right. Thirdly, I keep track10) of my completed and pending tasks and adapt the list daily. This ensures my noticing when to do what and how. Also, it enables me11) to cross out the task of the list once it is done. Fourthly, I take little breaks away from my desk, i.e. go and make myself a cup of coffee or allow myself to have a quick chat12) with colleagues. That allows my rational, organiza­ tional part of the brain to rest for a while and

helps me to approach my tasks with a «fresh view» when returning to my desk. Do not underestimate13) the power of distraction!14)   All these possible steps to survive organizational chaos can also be applied to handling and overcoming emotional chaos. How many times have I been overwhelmed15) by my feelings and have felt trapped?16) Applying these four steps described above have helped me to find my way out of emotional chaos in a manageable way and in an acceptable period of time. I usually try to step out of the situation that causes me trouble. Then, I ask myself: «What is of utmost importance17) for me now and why?» And to answer your question: Yes, I do keep lists also in emotional chaos. That helps me to focus and structure. Very often I simply need to relax, await18) the next day and things look completely different and easier to handle as they did the day before. Certainly, you have experienced similar situations as I have tried to describe in this article. I wish I could get your opinion on how to proceed in these kinds of situations.   So, let’s not go bananas19) if avalanches of work approach you – there is always a way out: let’s get some coffee first. ▪

*ZUR PERSON

Wenn auch Sie Ihr organisatorisches, emotionales oder ­beziehungstechnisches Chaos überwinden möchten, melden Sie sich bei Coach Dolores Hoop unter www.doloreshoop.com

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1) überhäuft sein mit 2) Arbeitsaufwand 3) begraben durch 4) (Ihren eigenen) Ansatz 5) sich damit arrangieren, sich zurechtzufinden 6) jede Aufgabe 7) hier: Aufgaben, Posten 8) aufgehäuft 9) verschieben 10) nachverfolgen, Überblick behalten 11) es ermöglicht mir 12) einen kurzen Schwatz 13) unterschätzen 14) Ablenkung 15) (emotional) überwältigt sein 16) sich eingesperrt fühlen 17) am wichtigsten 18) abwarten, erwarten 19) flippen Sie nicht aus / machen Sie sich nicht verrückt


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Das waren noch Zeiten

Neu ist immer besser. Alt ist immer besser. Über dies haben schon Ted Mosby und Barney Stinson in der Fernsehserie How I Met Your Mother diskutiert. Wir finden ja, dass Twix wieder Ryder heissen sollte, jedoch könnten wir heute nicht mehr ohne Smartphone leben. Verzwickt. Deshalb überlassen wir Ihnen die Entscheidung, ob Ihr Herz für neues Design oder Nostalgie schlägt. Oder eben für beides. Text Anja Broger Fotos Wander AG, Beiersdorf, Rivella AG, VW und zvg

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Regula Stämpfli

«Bleib gross und stark ... du darfst!»


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Regula Stämpfli zu beschreiben, ist ziemlich schwierig. In solchen ­Momenten ist es am einfachsten, die Person selbst reden zu lassen. Ein Interview mit der Autorin von «Die Vermessung der Frau». Text Gabriella Hummel Foto Random House

Das Thema, das Sie offensichtlich am meisten beschäftigt, sind die Frauen in verschiedenen Funktionen, Paradigmen, Ansichten, Aussichten. Wann und wie hat das Interesse an der Frau begonnen? Gab es vielleicht ein einschneidendes Erlebnis? Lustig ist, dass Sie mich als FrauenFrau verorten. Ich bin ein Mensch und wann immer ich Mensch sage, denke ich Frau. Ihre Frage weist auf ein grosses Problem hin. Männer sind die Norm, wenn Frauen dann erwähnt werden, dann plötzlich und immer nur als Frau. Dieses Bewusstsein hatte ich schon als Kind, weil ich Kind und nicht vor allem Mädchen war. Ich war manchmal in meiner Pu-

bertät fassungslos, wie sehr sich mein Menschsein zu einem ausschliess­ lichen Geschlechtswesen gewandelt hatte. Plötzlich wurde ich von aussen vor allem als Mädchen wahrgenommen und nicht als «Jugendliche». Und da ich schon sehr früh an Denkfragen interessiert war, machte ich mich auf die Suche nach Antworten, weshalb Menschen plötzlich irgendwas Fixes sein sollen. Frau, schwarz, Jüdin, Muslimin, Schweizerin, alt, jung, sexy etc. Ihr letztes Buch «Die Vermessung der Frau» hat zu reden gegeben. Was haben Sie denn persönlich gemacht, um sich von diesen «ungesunden» Werten

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unserer Gesellschaft zu lösen? bzw. wie haben Sie Ihre eigene Schönheit gefunden? Indem ich einfach suuuuper aussehe und 90-60-90 bin (lacht)! Das war jetzt selbstverständlich ein Scherz! Meine eigene Schönheit kommt auch immer bei idealem Licht zum Ausdruck (lacht nochmals laut). Ernsthaft: Ich kann mich sehr gut kon­ zentrieren. Mich in Gespräche, in Bücher, in Themen, in die Natur, in Menschen verlieben, neugierig sein, wach ... da hab ich gar keine Angst oder Zeit oder Obsession, mich mit meinem Aussehen zu beschäftigen. Indem ich «da bin», bin ich in mir und meiner eigenen Haut. Zudem ►


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«Ich kann mich sehr gut konzentrieren. Mich in Gesprächen, in Bücher, in Themen, in die Natur, in Menschen verlieben, neugierig sein, wach ... da hab ich gar keine Angst oder Zeit oder Obsession, mich mit meinem Aus­sehen zu beschäftigen.»

war ich immer zu gross, zu laut, zu schwarz, zu lustig, zu frech, zu intelligent, zu irgendwas, sodass ich nie einer Norm entsprach, also auch nicht irgendeiner Schönheitsnorm. Diese Freiheit und Unabhängigkeit macht aber automatisch attraktiv und versprüht Charisma. Was war das Absurdeste/Tragischste, auf das Sie bei der Arbeit an Ihrem Buch gestossen sind? Was das Erfreulichste? Bei der Vernissage kam eine wunderschöne Regisseurin auf mich zu und erzählte folgende Geschichte: Auf Dreh sei sie in Indien gewesen, allein

hätten steigen wollen, ich hätte sofort mit Ja geantwortet. Aber angemacht haben sie mich nicht, weil ich eben Autoritätsperson war und klar ausstrahlte, dass ich in meinem Job nicht angemacht werden will.» Es gibt viele solche Erfahrungen, die ich höre, die mir zeigen: Hier läuft sogar beim liebsten Ehemann etwas falsch. Die Regisseurin war echt der Hammer, so toll und wahrscheinlich höchstens 41 oder 42 Jahre! Und trotzdem kommt ihr Ehemann auf die absurde Idee, sie niederzumachen mit dem Alter, das keines ist! Sie sehen, die Mechanismen sind unglaublich. Hier überschneiden sich gesellschaftliche Vor-

«Diese Freiheit und Unabhängigkeit macht aber ­automatisch attraktiv und versprüht Charisma.» unter Männern. Als sie nach Hause zu ihrem Ehemann kam, hätte der gefragt: «Na, haben dich all die Kameramänner angemacht?» Und sie antwortete: «Nein.» Der Ehemann darauf: «Siehst du, du bist eben schon zu alt.» Die Regisseurin meinte darauf zu mir: «Hätte er mich gefragt, ob die Kameramänner mit mir ins Bett

stellungen, Selbstbilder, eigentlich alles. Auch zur Anmache und zum Job gäbe es viel zu berichten, doch hier nur noch das Erfreulichste: Alle Menschen, die mir ein Feedback geben, sind vom Buch echt inspiriert. Und auch in den Medien habe ich nur eine ganz seltsame Kritik gekriegt, doch auch die ist ein Geschenk, weil

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sie direkt von einem Gottmädchen stammt − laaacht laut. Gottmädchen, das ist eine Kapitelüberschrift. Wie fiel das Feedback aus? Nicht das von Kritikern, sondern von den Frauen von nebenan. Frauen von nebenan − auch so ein schöner Begriff. Die Frau von der Strasse sozusagen. Meinen Sie die sogenannte «normale» Frau? Die gibt es kaum, alle Frauen sind so unterschiedlich. Wie schon gesagt, die Menschen sind begeistert, was mich freut. Es kaufen auch viele Männer mein Buch, da es ja nicht einfach ein Schönheitsratgeber, sondern eine philosophische Abhandlung ist. Mit dem Wissen, das Sie heute haben: Was würden Sie Ihrem 15-jährigen Selbst sagen/raten? «Bleib gross und stark ... du darfst! Und: Warte nur ab. Diejenigen, die jetzt versuchen, dich fertigzumachen, werden ganz bitter enden. Einfach keine Energie auf ganz unfassbar gemeine Menschen verschwenden!» (Ich hatte eine sadistische Lateinlehrerin und zwei echt faschomässige


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«Meinen Sie die sogenannte ‹normale› Frau? Die gibt es kaum, alle Frauen sind so unterschiedlich.»

Lehrer, die sich einen Spot daraus machten, das hochintelligente Arbeiterkind zu brechen und die ganze Klasse schaute mit Lust und Freude beim Fertigmachen zu, war echt unmenschlich, jetzt so im Rückblick − ich hab es aber nicht nur überlebt, sondern es hat mich zu dem gemacht, der ich bin, laacht: Dass ich indessen noch nie an einer Gymi-Klassenzusammenkunft war, erklärt sich so von selbst). Bei Tele Züri haben Sie mal gesagt: «Die guten Filmemacher sind alle links» − Wie erklären Sie sich das? (Lacht) Was ich immer alles sage! Links und Kunst gehen oft zusammen, wohl deshalb.

im Team «Denkbilder» für Film und Fernsehen vor. Aber das braucht alles seine Zeit, neben meiner Familie, dem neuen Buch und meinen normalen Tätigkeiten des Unterrichtens und der EU-Jobs. Sie werden ab 2014 eine Kolumne im L…Magazin betreuen. Was haben Sie damit vor? Mit Haltung und Urteilskraft viele Leserinnen zu begeistern, anzuregen und Fragen zu stellen, die noch gar nie gestellt wurden. ▪

Welches Thema beschäftigt Sie momentan? Gibt es grössere Projekte, die anstehen? Wie viel Platz haben Sie? Ein ganzes Heft? Sehr gut. Dann können wir mit der Liste beginnen. Ich habe schon längst ein Theaterstück vor mir liegen, das ich geschrieben habe. Das möchte ich unendlich gern auf die Bühne bringen. Zudem bereiten wir

*ZUR PERSON Die promovierte Historikerin Regula Stämpfli arbeitet als Politologin/Dozentin/ Autorin in Brüssel, Paris, Zürich und ­München. Aus Print und Fernsehen ist sie als lebendiger Talkgast, spitzfedrige Kolumnistin und messerscharfe Analytikerin bekannt. Stämpflis neues Buch «Die Vermessung der Frau» erscheint schon in der 2. Auflage. Dabei geht die umtriebige Bernerin der Frage nach, warum sich ­gerade Frauen seit Jahrhunderten vermessen, wiegen und durchbuchstabieren lassen. Die «NZZamSonntag» schimpft ­immer wieder über «Die Nervensäge aus Brüssel», ihre Studis und Leserinnen ­lieben sie als «Lara Croft der Politologie». Stämpfli ist erfrischend unschweizerisch direkt und lebt mit ihren drei Kindern nach vielen Jahren Brüssel neu in München − mag aber Bier leider immer noch nicht.

*BUCHTIPP

Regula Stämpfli: «Die Vermessung der Frau – Von Botox, Hormonen und ­anderem Irrsinn», CHF 25.90, Güters­ loher Verlagshaus.

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Regula Stämpfli wird ab 2014 eine eigene Kolumne im L…Magazin übernehmen. Wir freuen uns sehr!


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inderwunsch

Die Phase eines Kinderwunsches kann sich bei Frauen ab Ende dreissig schwerwiegend gestalten. Dass man in dieser Zeit durchweg psychisch fit bleiben kann und es Stellen gibt, an die man sich wenden kann, ist wenig bekannt. Elisabeth Walser-Mittendorfer bietet eine psychologische ­Kinderwunschberatung für Frauen bzw. Paare, die an einem unerfüllten Kinderwunsch leiden. Interview Claudia Amann Fotos zvg und Shutterstock

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«Wenn davon die Rede ist, was die Kinderwunschberatung kann, ist es auch wichtig, zu sagen, was aus psychologischer Sicht seriöse Kinderwunschberatung nicht kann.»

Was kann die Kinderwunschberatung konkret? Die Beratung kann in allen Phasen des unerfüllten Kinderwunsches unterstützen – vom Schock durch die Erschütterung des gemeinsamen Lebensentwurfs über das Einlassen auf reproduktionsmedizinische Behandlungen bis zur Bewältigung, wenn der ersehnte Wunsch sich doch nicht erfüllt. In dieser Situation mit dem inneren Gefühlschaos besser zurechtzukommen, wieder Perspektiven zu entwickeln, die richtigen Entscheidungen zu treffen und als Person bzw. als Paar alles gut durchstehen zu können – dabei kann die psychologische Beratung eine Hilfe sein. Wenn davon die Rede ist, was die Kinderwunschberatung kann, ist es auch wichtig, zu sagen, was aus psychologischer Sicht seriöse Kinderwunschberatung nicht kann: Sie kann keine Schwangerschaft «herbeiführen». For­ schungen zeigen aber, dass sowohl das Belastungserleben als auch die längerfristige Lebensqualität wesentlich verbessert werden können. Was sind die zentralen Ansatzpunkte am Beginn der Beratung? Wichtig ist beim Erstgespräch, an der aktuellen Situation des Paares anzusetzen. Hier ist wichtig, wie die kör-

perliche und seelische Befindlichkeit des Paares ist – vor allem die Befindlichkeit der Frau, die ja unabhängig von der Ursache der Fruchtbarkeitsstörung durch eine reproduktionsmedizinische Behandlung zur «Patientin» wird. Weiter geht es am An­fang darum, welche Auswirkungen auf die Paarbeziehung sichtbar werden und wo das Paar in der Kommunikation Unterstützung braucht. Auf diesem Hintergrund der individuellen Situation und der Selbsteinschätzung werden Ziele für die Beratung erarbeitet und Möglichkeiten zur Be­lastungsreduktion und zur Stärkung der individuellen Ressourcen entwickelt. Wichtig ist hier auch die Sensibilisierung für die Eigen­ dynamik der Reproduktionsmedizin und ihre Auswirkungen auf die Bewältigungsstrategien, was oft zu einer ersten Entlastung führt. Wie hat sich die Sicht von Paaren in Bezug auf den Kinderwunsch im Laufe der Jahre verändert? Mit dem Fortschritt der reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten hat sich auch der gesellschaftliche und der individuelle Blick auf den Kinderwunsch und seine Verwirklichung verändert. Früher sahen ungewollt kinderlose Paare ihre Situation eher

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schicksalhaft, was das Annehmen erleichterte und auch die Suche nach alternativen Lösungswegen. Heute suggerieren die Möglichkeiten der Medizin, dass die technische Lösung die einzig mögliche Antwort auf die Herausforderung der ungewollten Kinderlosigkeit wäre. Damit wird die psychosoziale Leidens-Dimension nicht selten ausgeblendet. Das bleibt nicht ohne Folgen für eine gute Bewältigung der Kinderwunschkrise, tritt aber in den Hintergrund, wenn die Medizin zum ersehnten Kind ver­ helfen kann. Doch für jene Paare, die auf dem medizinischen Weg scheitern, ist dieses Ausblenden oft mit sehr viel «nachkommender» Leid­ erfahrung und einer verstärkten Sinnkrise verbunden. Wie bleibt man psychisch fit während der intensiven Kinderwunschphase? Zuerst einmal ist es wichtig, die eigenen Schwierigkeiten im Erreichen ­einer Schwangerschaft und die damit auftretenden Gefühle anzunehmen. Viele Paare erleben bisher in dieser Intensität nicht gekannte Gefühle wie Gereiztheit, Wut, Neid, Niedergeschlagenheit oder Ohnmacht. Dann spielt die gute Entscheidungsbasis für oder gegen eine medizinische B ­ ehandlung eine wichtige Rolle – umfassende ►


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Informationen zu den Chancen und Anforderungen einer Kinderwunschbehandlung sind hier genauso wichtig wie die richtige Wahl einer Gynäkologin bzw. eines Gynäkologen des Vertrauens. Weiterer zentraler Punkt für das seelische Gleichgewicht ist es, sich im Fall einer reproduktionsmedizinischen Behandlung von Anfang an Grenzen zu setzen und so früh wie möglich als Paar miteinander darüber zu reden, wie das gemeinsame Leben auch gelingen könnte, wenn es kein leibliches Kind geben sollte. Auch wenn dieses frühe Zulassen von Grenzen mit Trauer verbunden sein wird, ist Trauernkönnen existenziell notwendig für die Bewältigung und Verarbeitung der Kinderwunschkrise. Ganz zentral für die psychische Gesundheit in dieser Zeit ist auch die Selbstfürsorge – sich selbst und dem Partner Gutes tun, positive Körper­ erfahrungen machen, aber auch mit anderen Menschen des Vertrauens ins Gespräch zu kommen und sich nicht in einen Kokon zurückzuziehen. Was bleibt, wenn der Kinderwunsch sich nicht erfüllt oder erfüllen lässt? Hier spielt eine wesentliche Rolle, an welchem Punkt ein Paar zu dieser Einsicht gelangt. Wenn ein Paar von Anfang an auf die Eigenverantwortlichkeit in der Kinderwunschbehandlung achtet, lässt es sich nicht in den

Sog der fortpflanzungsmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten ziehen und findet den richtigen Zeitpunkt, um auszusteigen. Dann bleibt zwar trotzdem die Wunde des unerfüllten leiblichen Kinderwunsches, aber die Betroffenen erleben sich in ihrer ­Entscheidungsfähigkeit selbstwirksam, und das ist ein entscheidender Unterschied für einen gelingenden ­Verarbeitungsprozess. Wenn dieser Prozess gelingt, wird viel seelische Energie frei, die dann in andere sinnerfüllende Lebensprojekte fliessen kann – möglicherweise in das Projekt Partnerschaft oder auch in eine andere Form der Elternschaft. Welche Bewältigungsstrategien können erarbeitet werden, wie kann ein Abschied gelingen? Das Dilemma besteht darin, dass «nur ein Traum», der für Paare oft viele Jahre ihres Lebens im Mittelpunkt gestanden ist, verabschiedet werden kann – es gibt keinen konkreten Verlust, um den getrauert werden kann. Aus meiner Beratungserfahrung ist aber dieses Trauern eine elementare Bewältigungsstrategie und eine unabdingbare Voraussetzung für eine Neuorientierung und gleichzeitig ein Schutz vor einem depressiven Verlauf. Hilfreich können hier Rituale sein, die mit dem Paar gemeinsam erarbeitet werden. Das kann für ein

Paar das Finden eines Ortes in der Natur sein, der symbolisch gestaltet wird, es kann das gemeinsame «Beseitigen» von Utensilien aus Behandlungszyklen oder das bewusste Umgestalten des geplanten Kinderzimmers sein. Manchmal ist es auch die Erklärung nach aussen, die den Abschluss nach innen fördert. Ein wichtiges Element für das Gelingen des Bewältigungsprozesses ist jedoch, dass der eine Partner auf den anderen wartet, damit der Zeitpunkt des Abschlusses für beide auch emotional möglich ist und der unerfüllte Kinderwunsch auch in Zukunft in Ehren gehalten werden kann. ▪

*ZUR PERSON

Elisabeth Walser-Mittendorfer ist Klinische Psychologin/Gesundheitspsychologin und ­Psychotherapeutin an der Familienberatungsstelle des Instituts für Sozialdienste­(IfS) mit Tätigkeitsschwerpunkt in den Bereichen­ Familienplanung, Kinderwunsch und ­Schwangerenberatung.

SCHWANGER.LI schwanger.li informiert, berät und unterstützt Frauen in Liechtenstein, Österreich und der Schweiz über die wichtigsten Themen rund um eine Schwangerschaft und Geburt. Auch bei ungewollten Schwangerschaften, Fehl- oder Totgeburten ist schwanger.li die richtige Ansprechstelle. Träger der Beratungsstelle schwanger.li ist die Sophie von Liechtenstein Stiftung­für Frau und Kind. Die Stiftung wurde 2006 durch das Fürstenhaus L­ iechtenstein gegründet.

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PODOLOGIE SPIRIG: «SEXY FÜSSE ZU VERSCHENKEN!»

FUSSPFLEGEPRAXIS MIT DEN FLEXIBELSTEN ÖFFNUNGSZEITEN

Muss es denn immer Wein oder Schoggi sein? Verschenken Sie doch einen Sexy-Füsse-Gutschein. Für weniger als 100 Franken gibts bei uns ein besonderes Wohlfühlprogramm. Dazu gehören Fussbad, Fusspflege sowie Fussmassage. Bei Bedarf entfernen wir auch Hühneraugen und beraten Patienten mit Halux-ValgusProblemen. Auf Wunsch lackieren wir auch die Zehennägel. Wenn das kein nachhaltiges Weihnachtsgeschenk ist.

Nicole Spirig

Nicole Spirig Praxis für Podologie Schützenstrasse 12 9436 Balgach SG/CH Tel. +41 71 722 30 32 info@ihrepodologin.ch www.ihrepodologin.ch

ENDLICH BLENDFREI SEHEN IN DER NACHT

I.SCRIPTION: NEUE ZEISS-TECHNOLOGIE IN DER BRILLENOPTIK

i.Scription von Zeiss ermittelt dank eines neuen Messgerätes Sehfehler, die bisher unberücksichtigt blieben. Dadurch verbessert sich das Sehen in der Dämmerung und nachts, insbeson­ dere bei Scheinwerfern des Gegenver­ kehrs, Regen, Lichthöfen um Laternen etc. Früher nahm man an, dass es nur Kurz-, Übersichtigkeiten oder Hornhautverkrümmungen zu messen gäbe. Die zusätzlichen Daten gehen in die Berechnung und Fertigung der neuartigen i.Scrip­tion-Gläser von Zeiss ein. «Nach unse­rer Erfahrung verbessert das auch die Sehschärfe am Tag

bis zu 25 %», erklärt Niels Rebien, Dipl.-Ing. für Augenoptik. Das neue Verfahren bringt somit auch Sehverbesserungen für Leute, die tagsüber sonst keine Brille benötigen. i.Scription ist wie im Radio das Umschalten von Mittelwelle auf UKW. Einziges Gerät in der Region Das neue Messgerät ist nicht nur das erste Seriengerät, das Carl Zeiss ausgeliefert hat, sondern auch weiterhin das einzige in Liechtenstein und dem angrenzenden Rheintal.

Rebien Augenoptik AG Aeulestrasse 30 9490 Vaduz/FL Tel. +423 390 10 20 info@rebien.li www.rebien.li


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*ZUR PERSON

Georg Pfau ist Männerarzt und Sexualmediziner. Der Arzt ist Autor der Bücher «Männer – die ganze Wahrheit» sowie «Mann l Frau l Sex – Frauen sehnen sich nach Liebe – Männer wollen Sex», erschienen im Goldegg-Verlag. Weitere Infos unter www.maennerarzt-linz.at

Männer ticken anders, Frauen sowieso

Untreue? Wo beginnt sie? Stellen Sie sich vor, man schafft die Treue einfach ab. Jeder darf mit jedem, nach Lust und Laune. Mit der Treue würde auch die Untreue abgeschafft und damit vielleicht sogar die Eifersucht!? Klingt gut, ist es aber nicht. Experimente zur Abschaffung der Beziehungstreue gab es zur Genüge. Alle – ausnahmslos – haben nicht überlebt, sind kläglich gescheitert, die Kommunen der Siebzigerjahre genauso wie der israelische Kibbuz. Wenn man von Treue spricht, muss man zunächst klären, was das ist. Jedenfalls meint Treue nicht bloss den Verzicht auf Geschlechtsverkehr, da sind sich alle einig. Die Frage ist: Was ist erlaubt, ohne die geforderte Loyalität zu einem Partner zu verletzen? Hier stellen Männer und Frauen sehr unterschiedliche Ansprüche, die es – soll eine Beziehung funktionieren – unter einen Hut zu bringen gilt. Einen Kompromiss zu finden ist das Ziel einer

«Ganz grundsätzlich hat Treue n ­ atürlich ihren Sinn: Sie zu fordern, schützt die ­Paarbeziehung.» ­ herapie, dafür bedarf es nicht nur Verhaltensmuster zu T hinterfragen, sondern auch Auffassungsunterschiede aufzudecken. (Schon vermutete) Untreue führt zu Eifersucht, Eifersucht zur Destabilisierung der Beziehung und schliess­ lich zum Scheitern. Deshalb ist es wichtig, darüber zu reden.   Männer meinen mit Treue zunächst einmal die Treue in der Sexualität. Untreue beginnt für sie beim Vollzug des Koitus, solange es dazu nicht kam, ist ja «nichts pas-

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siert»! Ganz anderer Auffassung sind da die Frauen, die auch die sexuelle Treue fordern, aber in Wirklichkeit noch sehr viel mehr. Weibliche Eifersucht ist – so wie weibliche Sexualität an sich – ressourcenbezogen, für sie beginnt die Untreue ihrer Männer schon sehr viel früher: etwa dann, wenn ein Mann zu viel Zeit mit einer anderen Frau verbringt (oder mit dem Motorrad?) oder für sie gar Geld ausgibt. «Den Seitensprung würde ich ihm schon verzeihen, das sündteure Diamantcollier (für die ‹Andere›) aber verzeihe ich ihm nie», so etwa präzisierte eine junge Frau ihre Vorstellung von Treue.   Ganz grundsätzlich hat Treue natürlich ihren Sinn: Sie zu fordern, schützt die Paarbeziehung. Nach wie vor – trotz aller gegenteiliger gesellschaftlicher Entwicklungen – gilt die glückliche Beziehung als die beste Voraussetzung für die Erlangung des Lebensglücks von Männern und Frauen und auch als die beste Voraussetzung für eine positive Entwicklung der Kinder.   Die Forderung von Treue ist ein durchaus sinnvoller Schutzmechanismus für das Gelingen von Beziehungen. Das psychosoziale Grundbedürfnis der Autonomie in der Partnerschaft darf damit aber nicht geschmälert werden. Jeder Mensch hat das Recht, autonom, also ein selbstbestimmtes Wesen, zu bleiben, die Selbstbestimmung endet dort, wo der Bestand der Beziehung gefährdet wird.   Somit sind wir wieder ganz am Anfang: Was ist eigentlich Treue, was Untreue? Ganz genau: So einfach lässt sich das nicht sagen. Es ist nämlich das Recht jedes Pärchens, seine Grenzen selbst festzulegen. Es wird ja sehen, wie weit es damit kommt. ▪

Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.


UNTER DEM PATRONAT DER DEUTSCHEN BOTSCHAFT FÜR DIE SCHWEIZ UND DAS FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN. Klangforum Schweiz – ein junges Orchester mit Nachwuchstalenten aus zahlreichen Ländern. Text Werner Schmitt Fotos zvg

Exultate Jubilate Ein vorweihnachtliches Konzert mit Alexey Semenenko, einem betörenden jungen Geiger, und der bezaubernden jungen Sopranistin Felicitas Frische. Aljosha, wie Alexey Semenenko von seinen Freunden genannt wird, hat als 5-Jähriger in Odessa mit dem Vio­ linspiel begonnen und ist heute bereits ­einer der führenden ukrainischen ­Musiker seiner Generation. Sein betörender Klang, gepaart mit einer faszinierenden Virtuosität, führten dazu, dass er bereits einige der namhaftesten Violin-Wettbe­werbe gewonnen hat, u. a. den wichtigsten Wettbewerb in den USA, der ihm einen Vertrag für eine ­Serie von Konzerten in den USA garantiert und den 3. Preis im Internationalen Paganini-Wettbewerb in Moskau. Der heute in Deutschland lebende «Weltklasse-Solist der nächsten Generation» gab dort 2007 sein Debüt als 19-jähriger Solist in der Hamburger ­Color Line Arena mit dem Solo aus dem

Aljosha

Film Schindler’s List. In Vaduz ist er mit dem Violinkonzert von Ludwig v. Beethoven zu hören, einem der schönsten Violinkonzerte, aber auch einem be­ sonders anspruchsvollen Werk für den Interpreten. Felicitas Frische ist in Freiburg i. Breisgau geboren. Nach dem Abitur studierte sie von 2007 − 2012 bei Prof. Leandra Overmann an der Musikhochschule Würzburg. Sehr früh konnte sie bereits als Sopranistin erste Bühnenerfahrungen sammeln. Ihr geschmeidiger und dennoch strahlender Sopran wird nun an der Musikhochschule Freiburg weiterentwickelt. Sie ist bereits ständiger Gast am Theater Freiburg. In Zürich, Bern und ­Krakau ­erregte sie Aufsehen mit ihrer schönen Stimme im «Sommernachtstraum» von Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Dirigent Ingo Becker ist in Berlin aufgewachsen. Viele Jahre war er So­loFagottist im Berner Symphonieor­ chester. Als langjähriger Leiter des

Felicitas Frische

Jugend-Sinfonie-Orchesters des Konservatoriums Bern konnte er in über 200 Konzerten die jugendlichen Spieler an die klassische Musik heranführen. Dank seiner grossen Orchestererfahrung und der Zusammenarbeit mit zahlreichen international bekannten Persönlichkeiten verfügt er heute selbst als Dirigent über hervorragende Kompetenzen. Die ersten 10 Leserinnen, welche ein ­E-Mail mit dem Betreff L-Magazin an Klangforum@gmx.ch senden, erhalten 2 Gratistickets für das einmalige Konzert. ▪

Orchester Klangforum Schweiz Vaduzer Saal, Vaduz/FL Freitag, 6. Dezember 2013, 19.30 Uhr Leitung: Ingo Becker Vorverkauf: Ticketino.ch; Telefon: 0900 441 441 (CHF 1.00/Minute,Festnetztarif ). Postfilialen und SBB-Bahnhöfe mit Vorverkaufsstelle. Sämtliche BLS- und SOB-Bahnhöfe Abendkasse jeweils 1 Sunde vor Konzertbeginn.

Ingo Becker


32  LEBEN | CARPE DIEM

Heilung durch den Geist Bei körperlichen und psychischen Beschwerden bietet die Geistheilung eine Alternative zur schulmedizinischen Behandlung. Was vielversprechend klingt, soll tatsächlich funktionieren. Ein Erfahrungsbericht. Text Amra Durakovic Fotos Belinda Thanei

Siegmund Schreiber und Merle Stronck aus Triesen/FL haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen. Ihre Arbeit verspricht einen «LichtBlick». Sie sind aber keine Ärzte, sondern Geistheiler und damit ein «Kanal für das Licht und die Liebe Gottes». Geistheilung soll zu einem bewussten Sein und damit zur Erkenntnis führen, dass sich die Ursachen vieler körperlicher Leiden und Krankheiten auf negative Energien und Blockaden der geistigen Ebene zurückführen lassen. Die schulmedizi­ nische Symptombehandlung greift aus dieser Perspektive zu kurz: «Es geht in erster Linie nicht um die Behandlung der körperlichen Symptome, sondern um das Erkennen des Problems und der Ursache dieser Symptome», erklärt Siegmund Schreiber.

«Wir müssen wieder lernen, unseren­ ­geistigen Fähigkeiten und unseren ­ efühlen mehr Vertrauen zu schenken.» G Gabe und Berufung Oftmals sind es gerade einschneidende Lebenserfahrungen, die den Glauben an eine höhere Kraft erwachen lassen. Auch Siegmund Schreiber verspürte erst nach eigener Leidensgeschichte seine Berufung zum Geistheiler. Die Krankheit führte ihn zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Seitdem vermittelt er Menschen sein Wissen, denn jeder Mensch besitzt die Fähigkeit und die Gabe zur Geistheilung. «Wir müssen wieder lernen, unseren geistigen Fähigkeiten und unseren Gefühlen mehr Vertrauen zu schenken. Die Selbsterkenntnis führt uns zum Bewusstsein, was wir Menschen wirklich sind. Wir sind geistige Wesen in einem physischen Körper», sagt Siegmund Schreiber. Im Rahmen von Seminaren können Heilmethoden aus dem energetischen Bereich erlernt werden. Auch eine Ausbildung zur «Aufrichtung» bieten Siegmund Schreiber und Merle Stronck an.

Die Autorin dieses Artikels, Amra Durakovic, hat eine sogenannte ­«Aufrichtung» am eigenen Leib erfahren.

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Schwanger?

1/4 Amra Durakovic im Gespräch mit Geistheilerin Merle Stronck.

Die «Aufrichtung» Grundsätzlich ist durch die Geistheilung alles mög­lich. Dabei steht der freie Wille des Menschen im Vordergrund. Durch die Geistheilung können die Klienten mit körperlichen und psychischen Beschwerden beispielsweise eine «Aufrichtung» erfahren. Ihre Beinlängen- und Schulterblattdifferenzen werden ausgeglichen, die Wirbelsäule wird gerade gerückt, die Beschwerden lösen sich sofort auf. All das geschieht einmalig, hat dauerhafte Wirkung und erfolgt ohne Risiken und Nebenwirkungen. In der Regel werden «Aufrichtungen» in Gruppen veranstaltet. «Dadurch können sich mehrere Besucher gleichzeitig ein eigenes Bild von etwas machen, das einfach geschieht», sagt Siegmund und meint weiter: «Es geht uns nicht darum, die Menschen um jeden Preis von unserer Arbeit zu überzeugen. Wir laden ein. Auch die Skeptiker dürfen uns gern besuchen kommen.» ▪

So erlebte ich die «Aufrichtung» Glücklicherweise bin ich gesund, auf die «Aufrichtung» war ich deshalb nicht angewiesen. Diese Erfahrung wollte ich mir trotzdem nicht entgehen lassen. Vor dem Spiegel wurde mir mit einem Lineal meine Schulterblattdifferenz (2 cm) aufgezeigt, auf der Liege erfolgte die Feststellung meiner Beinlängendifferenz (1 cm), und von einer geraden Wirbelsäule konnte auch nicht die Rede sein. Auf diesem Spiegel stand ausserdem: «Gott ist Liebe» und ich fühlte mich bei Siegmund und Merle wirklich liebevoll aufgehoben, nur hatte ich das Gefühl, dass ich mich nicht richtig entspannen konnte. Ich wusste nicht, was nun auf mich zukommt. Vielleicht liess mich mein Unbehagen die angekündigte Energie nicht spüren, als Siegmund seine Hand über meinen Rücken hielt. Ehrlich gesagt spürte ich überhaupt nichts. Ja vielleicht ein leichtes Kribbeln in meinen Beinen, aber ich dachte mir, dass es genauso gut Einbildung sein könnte. Im Ergebnis schien der Unterschied meiner Beinlängen tatsächlich ausgeglichen. Das konnte man anhand der «Vorher/Nachher»-Markierungen ablesen, und obwohl es während der Prozedur keinen einzigen Körperkontakt gab, verspürte ich am nächsten Tag eine leichte Verspannung im Bereich meiner Schultern.

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34  LIEBE | KOLUMNE

Scharf nachgedacht «WIR DÜRFEN NICHT KOMMEN MÜSSEN» ELFRIEDE GERDENITS

Es nervt, auf allen Kanälen getrommelt zu ­bekommen, dass Sex nur mit einem Orgasmus­ guter Sex ist. Ich will nicht mehr die ­hundert besten Stellungen für einen garantierten ­Höhepunkt ausprobieren. Ein Klimax ist eine zu komplexe Angelegenheit für eine technische­ Abhandlung. Ich habe mir schon immer ­gewünscht, irgendwo zu lesen, dass es o.k. ist, keinen Orgasmus zu haben, dass ich schlicht und einfach nicht kommen müssen darf. Wir sind darauf programmiert, männliche Erwartungen im Bett zu erfüllen. Also stöhnen wir, was das Zeug hält und wälzen uns wollüstig in den Kissen. Und was tun wir nicht alles dafür, dass unser Spiel nicht durchschaut wird. Kaum eine liefert sich mit dem Mann über, unter oder neben sich keine Rollenspiele. Doch weshalb mimen wir unbefriedigt die Befriedigten? Gilt die Show uns oder ihm? Pflegen wir sein sensibles Männerseelchen oder wollen wir selbst nicht als Versagerinnen dastehen?   Ich höre oft: «Wenn er sich doch schon so anstrengt!» oder «Ich will nicht als frigide gelten.» Dass es organisch für einen Mann einfacher ist, zu einem Orgasmus zu kommen, darüber gibt es reichlich Studien. Darüber, dass wir Frauen viel mehr abhängig sind von Stimmung und Umfeld auch. Der Spruch: «Ein Mann braucht einen Ort, eine Frau einen Grund» hat schon was. Selbst wenn uns die innige Liebe zum Partner Grund genug böte, beim Sex zu kommen − immer klappt es halt nicht.   Es mag schonungsvoller für einen Mann sein, ihm ­einen Orgasmus vorzuspielen, aber ist es auch ehrlich ihm gegenüber? Und vor allem, wie soll er sich und ­möglicherweise seine Art uns zu stimulieren weiterentwickeln, wenn er ohnedies davon ausgehen muss, es wäre

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alles paletti mit unserem sexuellen Höhenrausch. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Männer es durchaus schätzen, wenn ich ihnen sage, dass ich nicht komme, aus welchen Gründen auch immer. Das hat ja auch sein ­Gutes: Er muss sich nicht abmühen mit meinen G- und sonstigen Punkten und kann sich besser auf seine Lust konzentrieren (das finde ich so erregend, dass ich dann manchmal sogar «versehentlich» zu einem Orgasmus komme). Und ich hab keinen Druck und muss mir ­keinen Oscar im Bett verdienen. Ein liebevoll ins Ohr ­geflüstertes «Heute möchte ich mich ganz auf dich konzentrieren» entspannt Männer, wird teilweise sogar als besonderer Liebesbeweis verstanden und erlaubt uns, mit Männern auch dann freud- und lustvoll zu schlafen, wenn wir nicht zu Höchstleistungen aufgelegt sind. ▪

* Das hat ja auch sein Gutes: Er muss

sich nicht abmühen mit meinen G- und sonstigen Punkten und kann sich besser auf seine Lust konzentrieren.

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Liebe.

34 KOLUMNE Männliche (Sex-)Erwartungen 36 ZEIT Himmel, wo ist sie geblieben? 41 ZEIT Kampf um jede Hundertstelsekunde 46 LESEN Weisheiten zwischen zwei Pappkartons 50 TRIP Kraftorte im Heidiland

Die Kraft der Hypnose nutzen Hypnose ist für viele Menschen noch immer etwas Unheimliches. Entgegen der weitläufigen Meinung ist sie aber keine Magie oder Zauberei, sondern gründet auf wissenschaftlichen Fakten und wird auch im ärztlichen Umfeld gern eingesetzt. Mithilfe der Hypnose ist es möglich, alte Gewohnheiten und Ängste loszulassen, belastende und blockierende Gedanken und Gefühle zu entfernen und so den Weg in ein glückliches

Leben zu finden. Frau Gabriela Trütsch verfügt über eine langjährige Ausbildung als dipl. Hypnosetherapeutin und bietet in ihren Praxen in Altstätten und Sargans professionelle Hypnose an. Gabriela Trütsch Dipl. Hypnosetherapeutin IGM Altstätten und Sargans Tel. +41 55 282 57 69 www.hypnose-kraft.ch

Ein echter Sommernachtstraum

In Shakespeare’s Sommernachtstraum treibt der König der Elfen Unfug mit einem Liebestrank. Unrealistisch? Nicht unbedingt. Forscher arbeiten daran, das «Kuschelhormon» Oxytocin künstlich herzustellen. So wäre es möglich, die Gefühle eines Menschen zu manipulieren. Moralisch okay? Fraglich. Shakespeare aber würde sich darüber freuen.

Was das Leben mit der Liebe macht Oft neigen wir dazu zu denken, dass alles super ist, solange man einen Partner hat. Wir denken, unser Lebensglück hinge davon ab. Was aber, wenn der Lebenspartner vorhanden ist, aber das Leben selbst einem dabei Steine in den Weg legt? Was, wenn Dinge passieren, an die wir in unserer Euphorie niemals gedacht hätten? Der preisgekrönte Journalist Erwin Koch hat seine Reportagen zum Thema Liebe gesammelt und sie in Buchform veröffentlicht. «Was das Leben mit der Liebe macht» holt den Leser auf den Boden der Tatsachen zurück. Und auf die Erkenntnis, dass nichts im Leben selbstverständlich ist.

Kurz und gut TESTFERIEN

Sie wollen endlich einen Schritt weitergehen und mit Ihrem Partner zusammenziehen? Experten geben den Tipp: Machen Sie vorher mindestens zwei Wochen am Stück Ferien miteinander. Allein. Danach werden Sie vielleicht immer noch mit ihm wohnen wollen, aber zumindest haben Sie dann schon eine Vorahnung der ersten kleinen Marotten des Alltags.

ICH LIEBE MICH

Wann haben Sie das letzte Mal in den Spiegel geschaut und hatten nichts auszusetzen. Mehr noch: Sie haben in den Spiegel geschaut und gedacht «Ich liebe dich!». Schon ein Weilchen her? Machen Sie das öfter! Denn nur wer sich selbst liebt, kann andere lieben. Auch Selbstliebe kommt nicht von nichts und auch die Beziehung zu sich selbst ist eine Beziehung, an der wir ständig arbeiten müssen.

HABEN SIE ...

Die kalte Jahreszeit kommt immer näher. Tee, eine warme Decke, im besten Fall ein Kamin − und einfach nur kuscheln. Nur? Tatsächlich überkommt einen unter ­Umständen das Gefühl, dass man im Sommer vielleicht sexuell aktiver war. Hormonforscher aber wissen: Der Hormonspiegel der Männer steigt im November und Dezember. Die Natur regelt’s also.

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36  LIEBE | REPORTAGE

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ich Zeit für die Zeit nehmen

Habe ich was verpasst? Noch nie war die Angst, etwas zu versäumen,­ so gross wie heute. «Um alles mitzu­nehmen, versuchen die Menschen­ ­hektisch, Zeit zu sparen», sagt der Zeitforscher Karlheinz Geissler.­ Nach jahrelanger Forschung und neun Büchern ist er der «Mann der Zeit». Text Marion Kranz Fotos timesandmore.de

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REPORTAGE | LIEBE  37

Zeit ist ein sehr weiter Begriff. Erst im Jahre 1750 ist das Wort Zeit in die Alltagskommunikation als Begriff ein­ geführt worden. Seit der Mensch die Zeit in die eigene Hand genommen hat – in Form der Zeitmessung − wird über Zeit gesprochen. «Die Bauern haben früher nur über das Wetter geredet. Man sieht das daran, dass in allen romanischen Sprachen die Begriffe Wetter und Zeit identisch sind. In anderen Ländern hat man sich nicht am Wetter, sondern stärker an den Gezeiten orientiert, daher auch das Wort ZEIT. Die Einführung der mechanischen Uhr ist sozusagen die Lösung von erlebbaren Naturprozessen, das heisst, wir haben Zeit abstrakt und leer gemacht. Nehmen Sie den Unterschied zwischen einer Sonnen- und einer Kirchturmuhr: Wenn Ihnen jemand sagt, die Sonnenuhr zeigt zwölf Uhr an, dann wissen Sie immer, dass das Wetter schön und es Tag ist − es handelt sich also um eine qualitative Zeit. Bei einer mechanischen Uhr ist das ganz anders. Dafür hat diese den Vorteil, dass man sie selbst umstellen kann, bei der Sonnenuhr geht das nicht», sagt Karlheinz Geissler. Zeitumstellung Apropos Umstellung. Dies machen wir alle zweimal im Jahr. Vor und zurück. «Es gibt aber keine Zeitumstellung. Es gibt nur eine Uhrumstellung», meint Professor Geissler. Jedoch wird weiterhin brav umgestellt. «Im letzten Jahrhundert wurde

in den Krisenzeiten im Ersten und Zweiten Weltkrieg die Sommerzeit eingeführt, weil man Energie sparen wollte. Das Energiesparen ist heute­ nicht mehr der Grund, denn die mittlerweile privatisierte Energiewirtschaft hat ja eigentlich ein grösseres Interesse daran, dass Energie verbraucht als dass sie gespart wird. Es

durch die Ökonomie bestimmt. Der Trend wird sich generell verschärfen, aber gleichzeitig erhöhen sich auch die Möglichkeiten, individuell auszusteigen: Man kann in Urlaub fahren und die Uhr zu Hause lassen, man kann ‹Auszeiten› nehmen − vorausgesetzt, man kann es sich finanziell leisten.»

«Langsamkeit kann auch produktiv sein!» geht möglicherweise einfach darum − auch wenn das so nie geäussert wird −, dass es konsumfreundlicher ist: Man kann im Sommer länger draussen sitzen und mehr in den Lokalen konsumieren. Dahinter steckt allerdings eine ganz andere Logik, weswegen ich die Umstellung auch begrüsse: Es erinnert daran, dass die Zeit bzw. die Zeitordnung menschengemacht ist. Die Herrschenden haben immer die Zeit organisiert − erst die Kirche, dann die Landesherren, später die Unternehmer, heute bestimmt sie das Europäische Parlament. Es wird also bis heute sichtbar gemacht, dass die ‹Mächtigen› die Zeitordnung und die Uhren verändern können, es sich also nicht um eine natürliche Ordnung handelt.» Zeitmangel Obwohl oder gerade weil Zeitordnung menschengemacht ist, klagen viele im Berufsleben über Stress und Zeitmangel. Man könnte sich jedoch dem Diktat der Zeit entziehen: «Diese Strömung wird natürlich vor allem

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Ich denke, wir sollten auch genauer hinschauen, denn Langsamkeit kann ja auch produktiv sein, z. B. wenn es um die Einführung eines neuen Produkts auf dem Markt geht: Man muss wissen, wann das Produkt ausgereift ist, wann der richtige Zeitpunkt zur Einführung gekommen ist. Wenn jemand dabei nur schnell ist, kann dies eine Katastrophe sein. Man muss einen Blick dafür bekommen, wie ­ wertvoll andere Zeitformen sind − wir sind da zwar auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht angekommen. Zeitformen Zeit ist kostbar und die Zeit besteht aus einer Vielzahl von Zeitformen, eben nicht nur aus Beschleunigung. «Die Zeit erscheint ja nur im Plural. Es gibt nicht eine Zeit. Wir leben ja auch nicht Zeit, wir erleben eine Qualität von Zeit. Zum Beispiel Langsamkeit, Schnelligkeit, Warten, Pause, Wiederholung. Also Zeit ist immer nur in einer gewissen Qualität erlebbar. Und je mehr Qualität wir leben, umso qualitativer, umso erfreulicher ►


38  LIEBE | REPORTAGE

wird unsere Zeit. Übrigens, bis in die 1970er-Jahre haben wir sehr auf Zeit-Stabilität gesetzt: Arbeitsanfang um 8.00 Uhr, Pünktlichkeit, Standardisierung mithilfe der Uhr. Das war zu viel des Guten, Neues wurde erst durch Flexibilität möglich. Jetzt übertreibt man es meiner Meinung nach aber in dieser Richtung und baut alles Stabile zugunsten von Flexibilität ab.»

Wenn wir alles in unserem Leben vertakten, ist die Wahrscheinlichkeit,­ einen Herzinfakt zu bekommen, sehr hoch. Das Problem heute ist, dass ­solche Ruhe­phasen grösstenteils über­all abgebaut werden sollen. Die Gesellschaft schiebt dem Einzelnen die Freiheit und den Organisationsaufwand zu, sich selbst um diese Pausentage und damit um seine Gesundheit zu kümmern.»

Zeitmanipulationsinstrumente Nach Meinung des Zeitforschers gehören Pausen zum Alltag, das Ziel ist, eine Synthese aus Langsamkeit und Schnelligkeit zu erreichen. «Auch hier gilt: Auf der einen Seite werden gesellschaftliche Pausen immer weniger, Schnelligkeit ist das Prinzip

Zeitigkeit Da stellt sich doch die Frage: Kann unser Leben überhaupt noch schneller werden? «Wir beschleunigen heute nicht mehr über Schnelligkeit, sondern über Gleichzeitigkeit und ­ Verdichtung. Jeder Tag ist gleich lang, aber unterschiedlich breit. Das heisst,

«Wer viel produziert, muss auch viel konsumieren.» gesellschaftlicher Entwicklung. Auf der anderen Seite steigen die individuellen Möglichkeiten durch Gleitzeit, durch flexiblere Arbeitszeiten, durch Zeitkonten aus dieser Dynamik von Zeitkontrolle und -verdichtung auszusteigen. Diese Möglichkeiten bilden eine Art Gegenpol, weil sonst viele Menschen gar nicht mehr mithalten könnten. Antidepressiva­ und Schlafmittel − ich nenne sie gern ‹Zeitmanipulationsinstrumente› − haben heute Verkaufssteigerungsraten von jährlich acht Prozent! Das Dilemma ist, dass der Mensch selbst Teil der Natur ist, die das Zeitmuster Rhythmus hat. In der Natur kehrt alles wieder, aber mit Abweichungen. Nehmen Sie z. B. den Herzrhythmus: Die Schläge sind nicht identisch, die Belastungen variieren. Dadurch können bis zu einem gewissen Grad stärkere Ausschläge ausgeglichen wer­den. Die Uhr aber schlägt immer gleich.

man hat mehr oder weniger an diesem Tag gemacht und hat mehr oder weniger hineingestopft. Wir mästen so viel in einen Tag hinein, dass uns ein Tag immer zu kurz vorkommt. Früher war das anders. Früher hat man den Tag so gelebt, wie er auf den Menschen zukam und kam deshalb nie unter Stress. Unter Stress kommt man erst, indem man die Zeit selbst organisiert und nicht in der Zeit lebt wie das vor 500 – 600 Jahren der Fall war.» Freizeitstress Ein Wort der Neuzeit: Freizeitstress. Haben wir ein Bedürfnis danach oder folgen wir einfach einem Trend. Es ist sicherlich beides. «Zuerst mal eine Verführung, die ökonomisch hochprofitabel ist, auf der Basis eines Bedürfnisses. Der Mensch weiss, dass er endlich ist und stirbt − trotz allen Zeitmanagement-Systemen be-

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trägt die Todesrate immer noch 100 Prozent. In dieses Leben will man deshalb möglichst viele Erfahrungen und Erlebnisse packen, man will intensiv leben.   Erst seit 300 Jahren sieht man das Leben ja nicht mehr als Gott gewidmet und auf die Ewigkeit gerichtet an. In dem Moment, in dem wir unser Leben in die eigene Hand nehmen und sagen ‹die Zukunft bestimme ich›, müssen wir permanent um ein erfülltes Leben kämpfen. Wir müssen möglichst viel Erfolg haben, möglichst viel konsumieren, um das Glück zu erreichen, das man sich vorstellt.   Die Folge ist, dass wir einen noch nie in der Geschichte da gewesenen Güter- und Erlebniswohlstand haben. Das ist die Logik des Kapitalismus: Wer viel produziert, muss auch viel konsumieren und viele Erlebnisse­ verkaufen. Deshalb entsteht der Frei­ zeitstress. Wenn man viele Erlebnismöglichkeiten hat, muss man seine Zeit natürlich auch besser organisieren, das heisst, zu all diesen Möglichkeiten kommt zusätzlich die Belastung durch permanente Zeitorganisation dazu. Man muss sich sprichwörtlich Zeit für die Zeit nehmen! Schauen Sie sich nur die Familieninteraktionen an, die heute zum Teil wie Bürobesprechungen aussehen, alle organisieren permanent Zeit.» Zeitlupe Es gibt aber auch in speziellen Situationen eine Zeit, die wie in Zeitlupe an uns vorbeizieht. Zum Beispiel in Schreckensmomenten. Man sieht, wie das Auto auf den Zaun zurast, kann aber nichts mehr dagegen tun. Man ist machtlos der Zeit ausgeliefert. «Das ist eine Zeitkollision. Also eine Gegenreaktion bei einer zu starken Stresssituation, die von aussen


REPORTAGE | LIEBE  39

auf uns einwirkt. Dann reagiert der Körper dagegen, indem er alles verlangsamt und sich dadurch selbst schützt.» Zeiteinteilung Um zusammenfassend mehr qualitative Zeit zu bekommen, heissen die Zauberworte: Ab- und Begrenzung! Das Grenzenlose macht den blinden Aktionismus, der dann zu so Tagen führt, an denen man zehn Stunden arbeitet und sich am Ende fragt: Was hast du heute eigentlich gemacht?

Westentasche. Egal zu welcher Tagesoder Nachtzeit, man kann immer arbeiten. Also die Grenze, welche früher gegeben war, ist heute einfach weg und deshalb muss man die Erreichbarkeit einfach selbst begrenzen. Also klare Grenzen nach aussen ziehen, dies kommunizieren und manchmal auch verteidigen.   Drittens und schlussendlich sollte man auch die eigenen Zeitansprüche begrenzen. Wann ist denn ein Tag für mich ein guter Tag? Muss der von vorn bis hinten vollgestopft sein?

«Zeit qualitativ und nicht quantitativ sehen!» Erstens ist es wichtig, Multitasking zu begrenzen und nicht die ganze Zeit mehrere Dinge gleichzeitig zu machen. Man sollte sich bewusst Zeiten für Monotasking schaffen.   Zweitens sollte man Erreichbarkeit begrenzen. Mit einem Smartphone hat man sozusagen das Büro in der

Oder ist es vielleicht auch ein guter Tag, wenn ich einfach mal die Seele baumeln lasse? Nach welchen Kriterien prüfe ich eigentlich meine Zeit. Entwickeln Sie wieder ein gutes Mass für Ihr persönliches «Genug» und lassen Sie so aus quantitativer Zeit wieder qualitative Zeit entstehen. ▪

*ZUR PERSON

Karlheinz A. Geissler, geb. 1944 in Deuerling/ Oberpfalz, Studium der Philosophie, der Ökono­mie und der Pädagogik in München. Nach kurzer­Zeit als Lehrer an berufsbildenden Schulen: Forschungs- und Lehrtätigkeiten an Universitäten in Karlsruhe, Augsburg, München. Seit 1975 Universitätsprofessor für Wirtschafts­pädagogik an der Universität der Bundeswehr in München. Emeritierung 2006. Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. Mitinitiator und Leiter des Projektes «Ökologie der Zeit» der Evangelischen Akademie Tutzing und Mitgründer der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik. Gründer und Teilhaber von times­andmore − Institut für Zeitberatung.

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40  LIEBE | REPORTAGE

Dr. Aurelia Frick, Regierungsrätin

«Das gewisse Quäntchen Organisationstalent.» Ganz ehrlich? Früher war ich defini­ tiv gelassener im Umgang mit Zeit. Druck und Stress waren meist Fremdwörter für mich. Naja, ich gebe zu, bei den Prüfungsvorbereitungen hat mir schon immer ein Tag gefehlt oder auch die Sommerferien als Kind ­vergingen mir jedes Jahr zu schnell. Dennoch hat Zeit nicht so eine grosse Rolle gespielt wie heute. Ich habe nicht im Minutentakt gelebt und ­hatte keine bis ins Detail durchgeplante Agenda.

a­ lles durchorganisiert werden. Jetzt mit meinem Sohn Leonhard kommt nochmals ein Quäntchen Organisationstalent dazu. Zum Glück habe ich eine so tolle Familie, auf die ich zählen und auch immer zurückgreifen darf.   Meine Freizeit widme ich ganz ­bewusst meiner Familie. Man muss sich oft wieder vor Augen führen, dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann. Was ich gut kann: bewusst geniessen. Dies mache ich, wenn die

«Zeit kann man nicht zurückdrehen.» Ich merke, dass sich meine Zeit oder besser mein Zeitempfinden schleichend ändert. Natürlich bekam meine persönliche Zeit damals und heute als Regierungsrätin und vor allem als Mama einen ganz neuen Charakter. Schon ohne Kind musste stets

Tanja Pedolin, CEO

«Momente, die ich allein nur für mich habe.» Zeit ist für mich etwas sehr Kost­ bares. Als Geschäftsfrau, Mutter von zwei Kindern, Ehefrau, Trainerin für Stellensuchende und Individuum ist es wichtig, meine Zeit gut einzuteilen. In diesem Frühjahr merkte ich, dass ich zu wenig Zeit habe, musste meine Zeiteinteilung überdenken und die verbleibende Zeit auf meine Kern­tä­ tigkeit konzentrieren.

Der Kopf sagt mir immer wieder: ­jeder Tag hat 24 Stunden. Jedoch erlebe ich mein Zeitgefühl immer wieder anders. Ende der Woche bin ich oft erstaunt, dass ich immer noch viel zu tun habe. Im Umgang mit meiner Zeit habe ich viel gelernt und heu­te ist es mir wichtig, dass ich meine Zeit bewusst plane. Als CEO könn­te man immer arbeiten, aber es gibt ►

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Zeit ganz allein mir und meiner ­Familie gehört. Dann stehen auch ­Rituale an der Tagesordnung. Rituale sind etwas, was einem Halt gibt und als Regierungsrätin und Mama ist es wichtig, die Kontrolle nicht zu ver­ lieren und stets in Balance zu sein. ▪


REPORTAGE | LIEBE  41

«Meine Zeit bewusst planen» noch mehr im Leben als nur Arbeit.­ In der Aufbauphase meiner Firma habe ich täglich mindestens zwölf Stunden­gearbeitet und heute arbeite ich Teilzeit und doch Vollzeit. Die Präsenz­im Unternehmen macht etwa 50 % aus und von zu Hause ­arbeite ich ­ an Strategien, schmiede Pläne,

entwickle­ Workshops und neue Ideen. Ich kann nach 13 Jahren noch immer sagen, dass mir mein Job Freude bereitet und dies ist eine gute Basis für ein «gesundes» Zeitgefühl. Früher hatte­ich die Zeit ja ganz allein für mich, jetzt wird mit Familie und Firma geteilt. Deshalb ist es umso wich-

tiger, dass ich mir Zeitinseln nehme. Das sind momentan meist nur kleine Momente, die ich dann jedoch ganz bewusst geniesse. Ich bin sehr dankbar, dass ich so eine liebevolle und unterstützende Familie habe. Mit «mehr Zeit für mich» spekuliere ich, wenn meine Mädchen grösser sind. ▪

Tina Weirather, Liechtensteiner Skiprofi

«Schlussendlich geht es gnadenlos um jede ­Hundertstelsekunde.» Die Zeit spielt eine grosse Rolle in meinem Leben. Tägliche Termine um fixe Uhrzeiten, immer sollte man pünktlich sein und keine Zeit «ver­ lieren» oder besser gesagt, die Zeit nutzen. Früher waren Wartezeiten oder lange Reisen für mich unan­ genehm, mit der leeren Zeit konnte ich nichts anfangen. Mittlerweile habe ich ein bisschen gelernt, diese leere Zeit zu nutzen, um Dinge zu ­erledigen oder zu entspannen.

gut unterwegs ist oder nicht. Nach guten Rennen merkt man manchmal im Nachhinein, dass man völlig zeitlos, fast schon wie in Trance unterwegs war.   Das Zeitmanagement ist eine m ­ einer grössten Herausforderungen. Neben vielen geplanten Terminen bleiben immer einige Fragezeichen; in einem Freiluftsport muss man extrem flexibel sein. Deshalb brauche ich meistens genauso lange für das Umdis­

«Am liebsten würde ich alles spontan machen.» Im Skisport gibt es nur dich selbst gegen den Berg, auf Zeit. Man versucht, sich auf etwas anderes als die Zeit zu konzentrieren − Technisches oder Taktisches, doch schlussendlich geht es gnadenlos um jede Hundertstelsekunde. Die Zeit an sich spüre ich bei einem Lauf nicht. Mehr, ob man

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ponieren wie für das Planen selbst. Am liebsten würde ich alles spontan ­machen, weil sich die Pläne eh meistens ändern. Aber das geht natürlich nicht (lacht). Aber in meiner Freizeit zieh ich einfach mal die Uhr aus und mache, was ich will. ▪


42  LIEBE | REPORTAGE

Remo Gstöhl, stv. Leiter Geschäftskundenschalter und Bergretter

«Der 28. Mai ist mein zweiter Geburtstag.» Meine Zeit zwischen 15 und 25 Jahren war sehr turbulent. Ich genoss die Jugendzeit in vollen Zügen. Erste Freundin, ausgehen und die Freiheit, mit dem frisierten Moped überall hinfahren zu können. Mit 16 begann ich zu klettern und von da an rückte der Sport immer mehr in den Vordergrund. Zu dieser Zeit lernte ich, auf eigenen Beinen zu stehen, Verantwortung zu tragen und wurde zu einem erwachsenen Mann.   Der 28. Mai 2012 ganz spezieller Tag für mich. Am frühen Morgen wurde ich gemeinsam mit meinen zwei Kameraden an der Nordwand des Ortlers in Südtirol von einer Lawine verschüttet. Es war noch dunkel, als wir einen lauten Knall hörten. Mein Kollege schrie: «Nur noch

hohe Eisdecke durch Bewegen meines Kopfes aufbrechen. Es war eine riesen Erleichterung, als ich wieder genügend Luft hatte. Von da an wusste ich, dass ich diesen Unfall überleben werde.   Mittlerweile denke ich nicht mehr viel an das Unglück, ich denke lieber an das Schöne dieser Welt als an das Schlechte, das geschehen ist. Dennoch hat mich dieser Vorfall wieder in die Realität geholt. Der Körper ist kein Spielzeug, womit man spielen kann. Man sieht, wie zerbrechlich er sein kann. Wenn man bedenkt, was alles hätte passieren können, dann bin ich mit einem blauen Auge davongekommen. Der 28. Mai 2012 ist und bleibt mein zweiter Geburtstag.­ Grundsätzlich bin ich immer noch

«Mir blieb nicht viel Zeit.» weg von hier!» Wir wussten, dass uns nicht viel Zeit bleibt, um von dem Gefahrenort zu fliehen. Alles ging ganz schnell. Die Lawine riss mich mit. Als die Lawine zum Stillstand kam, habe ich versucht, ob ich überhaupt etwas bewegen kann. Sofort spürte ich, dass sich nichts mehr rührt. Ich war komplett kraftlos und konnte die Arme und Beine keinen Zentimeter mehr bewegen. Ich hörte die Lawine die längste Zeit über mich hinwegdonnern. Mein erster Gedanke war nur: «Muass i so verrecka!» Ich ­wusste, Panik nützt jetzt nichts. Ich habe ­ die Augen geschlossen und gewartet, bis die Lawine vorbei war. Zum Glück kam die Lawine durch einen Nachrutsch nochmals in Bewegung. Dadurch konnte ich die ca. 30 cm ­

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derselbe begeisterte Berggänger wie vor dem Unfall. Ich geniesse die Zeit in den Bergen und war dieses Jahr auf etlichen 4000ern und Klettertouren. Nur: Dass ich einmal selbst von der Bergrettung geborgen werden muss, dass hätte ich nie und nimmer gedacht. Mir hat die Bergrettung in Not geholfen und ich hoffe, dass ich auch anderen Menschen in Not helfen kann. ▪


REPORTAGE | LIEBE  43

Daniela Häfeli, Familienmanagerin

«Organisation ist der beste Zeitplan.» Meine Güte, wenn ich zurückdenke, kann ich es kaum glauben: Seit 21 Jahren bin ich mit meinem Mann ­zusammen. Natürlich ist Zeit zu zweit schon was anderes als allein. Aber mit 3 Kindern kommt nochmals eine ganz neue Zeitdimension dazu. Alles muss bis ins Detail organisiert werden. Früher konnte man auch mal spontan sein (lacht).   Mein heutiger Zeitplan richtet sich ganz nach unseren drei Kindern (6, 9 und 11). Als Vollzeit-Mama ist man 24 Stunden im Einsatz. Der Tag startet damit, alle rechtzeitig in die Schule zu schicken. Dann gehört der Vormittag mir und den teile ich so ein, wie es mir gefällt. Gegen Mittag steht dann wieder das Kochen für die ganze Familie auf dem Programm und am Nachmittag wird der Zeitplan ganz durch

die Kinder gestaltet. Sei es nach der Schule mit Hausaufgabenhilfe oder das «Mama-Taxi» zu den Hobbys der Kinder und anderen Terminen.   Die Tage sind lang und manchmal sollte man sich dreiteilen können, da jedes Kind seine eigenen Termine hat. Aber irgendwie schafft man das immer. Auch Grosseltern und Freunde werden eingeplant, da es anders nicht funktionieren würde, wofür ich auch sehr dankbar bin. Man sollte ­jeden Zeitabschnitt trotz allem ganz bewusst geniessen, denn er kommt nicht mehr zurück. So streng es auch sein kann, ich tue es gerne für meine Familie und es kommt auch wieder eine andere Zeit, in welcher ich wieder mehr Momente nur für mich haben werde. ▪

Robert Beck (Röbi), dipl. Fitness-Trainer

«Sich mit den Jüngeren zu messen, ist schon hart.» Zeit ist ein sehr kostbares Gut. Es ist nicht immer leicht, die Zeit richtig zu nutzen und optimal einzuteilen, aber ich arbeite daran (lacht). Wenn einem was wichtig ist – so wie mir mein Job – dann investiert man doch gern viel Zeit. Es ist doch im Leben generell so: Wenn man etwas mit Freude tut, vergehen die Stunden wie im Flug. Ab und an merke ich dann gar nicht, wie viel Zeit schon wieder vergangen ist. Sich mit den Jüngeren zu messen,

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ist schon hart. Auf meinem Plan steht ganz klar wieder, einen Tough Guy Race zu laufen. Da spielt das Alter und die Zeit eine Rolle. Zeit ist bei so einem Lauf gleich Motivation! Mit den Jahren sieht man jedoch, dass sich die Jüngeren doch um einiges leichter tun (schmunzelt). Dennoch bin ich in meiner Altersstufe mit Vernunft und einer gehörigen Portion Ehrgeiz dabei und freu mich schon auf meine nächste Herausforderung. ▪


44  LIEBE | KULTUR

Traditionen gebrochen, mit Erfolg belohnt

Sylvia Bühler in ihrem Atelier an der Arbeit: Sie malt traditionelle Sujets im modernen Stil.

Brauchtum ist unsere Identität. Brauchtum muss aber nicht verstaubt sein. Sylvia Bühler gibt der Appenzeller Malerei ein neues Gesicht. Als Erste ­wagte sie, Traditionen zu brechen. Damit löste sie eine neue Bewegung aus. Ihre ­frische und freche Art wird heute oft kopiert. Text und Fotos Ralph Dietsche Überdimensionierte Kühe, Sennen von hinten und Ziegen in Action: Das sind die Sujets der Bilder von Sylvia Bühler. Die gebürtige Bernerin fand nach einigen Vagabundenjahren ihre Heimat in Waldstatt. «Hier fühle ich mich wohl», strahlt die 49-Jährige in ihrem Atelier mit direktem Blick auf den Säntis. Eine Kunstgewerbeschule hat Sylvia Bühler nie besucht. Zur Appenzeller

Brauchtumsmalerei kam sie durch Zufall: «Mein Mann wünschte sich lange ein Bild mit Appenzeller Malerei. Da mir das nötige Geld fehlte, um ihm ein solches Bild zu kaufen, entschied ich mich, selbst ein Brauchtumsbild zu malen.» Ihr Mann erhielt das erste Bild allerdings nicht. Der Schweizer Guetzliproduzent Arni war auf der Suche nach ­einem ansprechenden, typisch schweizeri-

schen Bild und sah per Zufall das Werk von Sylvia Bühler. Danach ging es schnell. Das Unternehmen sicherte sich das auf Seide gemalte Bild − in dem über 250 Stunden Arbeit steckten − verwendete es als Vorlage für eine Guetzlidose und seither werden die Guetzli und somit auch das Bild auf der unter Sammlern hochgehandelten Blechdose erfolgreich nach Japan exportiert.


KULTUR | LIEBE  45

Trennung fällt schwer Die Nachfrage nach den modernen Appenzeller Bildern ist riesig. Dennoch setzt Sylvia Bühler bewusst nicht voll auf die Karte Kunst und geht ihrer Arbeit im Diagnosezentrum in St. Gallen nach. «So muss ich nie malen. Ich bin komplett unabhängig.» Wie oft Sylvia Bühler zum Pinsel greift, ist unterschiedlich, «es gibt immer Phasen, in denen ich mehr male und solche, in denen ich weniger male». Kundenaufträge mit klaren Zeitvorgaben führt die im

Nachfrage nach dieser Art von modernen Brauchtumsbildern riesig ist, gibt es Maler, die den Stil von Sylvia Bühler kopieren. Ja teilweise sogar dieselben Sujets abzeichnen. «Logisch nervt es mich, wenn mich andere kopieren. Das Positive ist, dass ich ihnen immer einen Schritt voraus bin», sagt Sylvia Bühler.   Wer die Künstlerin kennt, weiss, dass sie nicht lange an einem Stil festhält, sondern wieder Neues versucht und ihre kreativen Ideen umsetzt. Für sie ist dies ein Teil der

«Nicht jeder Haushalt soll ein Bild von mir an ­irgendeiner Wand haben.» Appenzellerland wohnhafte Künstlerin weniger gern aus. Dadurch fühlt sie sich gedrängt, malen zu müssen. Ein weiterer Punkt, weshalb Sylvia Bühler trotz grossem Erfolg nicht nur am Malen ist, ist folgender: «Meine Bilder sind exklusiv und sollen es bleiben. Nicht jeder Haushalt soll ein Bild von mir an irgendeiner Wand haben, und schon gar nicht als Lithografie.» Gute Ideen werden kopiert Gerade weil der Markt mit BühlerBildern nicht übersättigt ist und die

Kunst. «Ich finde es schade, wenn sogenannte Künstler sich die Zeit nicht nehmen, eigene Ideen zu entwickeln. Heutzutage wird der Weg oft vergessen. Alle rennen nur einem Ziel hinterher. Das hat mit Neid zu tun.» Beneidet wird Sylvia Bühler für den Zuschlag für die Gestaltung der Sondermünze von Swissmint. Auf der Zehn Franken Münze ist das Silvesterchlausen nach der Vorlage von Sylvia Bühler verewigt. Eine ­besondere Ehre, die der Künstlerin zukommt. Zumal sie sich ihr Handwerk autodidaktisch beigebracht hat.

«Nicht alle wissen dies zu schätzen. Die Olma-Verantwortlichen haben mir klar gesagt, dass meine Werke für ein Plakat nicht genügen. Dies weil ich keine Grafikerin sei und keine Kunstgewerbeschule abgeschlossen habe», gibt Sylvia Bühler zu bedenken. Für die Gestaltung des Olma-Plakats wird sie sich nicht mehr bewerben. Wer weiss, vielleicht geht die Olma irgendwann mal von sich aus auf die innovative Bernerin zu, die mehr Appenzel­ lerin ist als manch Einheimischer und die neue Art von lebendiger Brauchtumsmalerei geschaffen hat. ▪

*ZUR PERSON

Sylvia Bühler lebt im Kanton ­Appenzell ­Ausserrhoden. Ihre ­Werke konnte sie ­bisher ­unter anderem in New York, ­Forchheim, ­Leipzig, London, Zürich, ­Stuttgart und ­München zeigen. Infos unter: www.sylviabuehler.ch


46  LIEBE | KULTUR

«NACHT IST DER TAG» Roman von Peter Stamm, S. Fischer Verlag, 253 Seiten, CHF 28.90 Gillian, eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, ist eine schöne Frau. Sie hat ihr Leben im Griff. Durch einen tragischen Autounfall verliert sie einen Teil ihres Gesichts. Ihr Ehemann Matthias kommt dabei um. Nur langsam fügt sich ihr zerbrochenes Leben wieder zusammen. Zurückge­ zogen lebt sie mit einem neuen Gesicht in den Bergen, wo sie in einem Hotel arbeitet. Das erneute Zusammentreffen mit Hubert, einem Menschen aus ihrer Vergangenheit, entwickelt sich zu einer möglichen Zukunft. Die Geschichte einer Frau, die alles verlor und sich entscheidet, neu anzufangen. Peter Stamm erzählt sehr feinfühlig und lässt so berührende Bilder entstehen. «Die Angst begann ganz unerwartet, sie schien von aussen zu kommen, hatte nichts mit Mat­ thias’ Tod oder dem Unfall zu tun, sondern mit dem Regen, dem grauen Himmel und der Leere, der Formlosigkeit des Tages, der anbrach.»

BUCHTIPPS

von Delia Koch, Bibliothekarin SAB

«EIN JAHR VOLLER WUNDER» Roman von Karen Thompson Walker, btb Verlag, 316 Seiten, CHF 28.50 Neuigkeiten auf nüchternen Magen. Joel und Helen sitzen mit ihrer Tochter Julia in Kalifornien beim Frühstück und plötzlich ist alles anders. Die Erdrotation verlangsamt sich stetig. Die Geschichte wird aus Sicht der 12-jährigen Julia erzählt, die sich zum ersten Mal verliebt. Ihr Vater spielt mit dem Gedanken, seine depressive Frau für Julias Klavierlehrerin zu verlassen, die sich nicht von der allgemeinen Panik anstecken lässt und weiterhin in der Echtzeit lebt. Was passiert mit einer Familie, wenn sich das Gefüge um sie herum verschiebt? Wie wirkt sich dies auf Ehe­ probleme, Liebeskummer, Schule, Nachbarschaft und Alltag aus? Eines ist sicher, selbst wenn das vermeintliche Ende bevorsteht, das Leben muss weitergehen. Gedanken zum Buch von Delia Koch «Oft wünsche ich mir, der Tag hätte mehr Stunden. Ich möchte noch viel mehr erledigen und die Nacht wird zum Tag. Dieser Gedanke ging mir während der Lektüre dieses Buches mehrfach durch den Kopf. Die Auswirkungen auf das Familienleben wie auch auf die gesamte Gesellschaft sind eindrücklich. Dass eine Verlängerung der Tage sich auf so drastische Weise auswirken würde, daran denkt wohl niemand. Da ich mich manchmal frage, was wir unserer Erde noch alles zumuten können, hat mich die Geschichte berührt. Die Konsequenzen einer Verlangsamung der Erdrotation sind nachvollziehbar, ruhig und gänzlich ohne Sensationslust dargestellt. Obwohl die Vorstellung bedrohlich ist, habe ich mich sehr gut unterhalten.» (Delia Koch) «Als wir schliesslich darauf warteten, dass die Sonne langsam hinter den Hügeln im Westen unterginge, hatte ich das Gefühl, mehrere Tage wären in der Haut dieses einen vergangen, als hätte sich der Tag um viel mehr als eine einzige, kleine Stunde aufgebläht.»

«BLUE – GEBUNDENE HERZEN» Roman von Amelia Blackwood, Sieben Verlag, 220 Seiten, CHF 21.90 Unter dem Pseudonym Amelia Blackwood erzählt Mirjam Beyer-Studer die Geschichte von Blue. Schön und gefährlich lebt sie als Vampir ver­ borgen unter den Menschen. Sie hadert mit ihrem Schicksal und hasst sich für das, was sie tut. Drogen, Spiel und Prostitution gehören zu ihrem Alltag. Als rechte Hand vom Boss, dem bekanntesten Drogenbaron Zürichs, gerät sie zwischen die Fronten der beiden Clans der Sangualunaris und der Delcours. Es herrscht Krieg. Ihre neu entdeckte Liebe zu Tom, dem Türsteher, die Begegnung mit ihren wirklichen Eltern und die Kämpfe im Milieu bilden eine Geschichte voller Romantik, Erotik und Spannung. Man möchte das Buch nicht mehr aus den Händen legen und immer weiterlesen. «Ja, das war sie: Blue. Früher, vor jener verhängnisvollen Nacht, war sie Mia Müller gewesen. Ein Mädchen, das niemandem auch nur ein Haar hatte krümmen können. Doch das war jetzt vorbei. Mia Müller starb, als Blue geboren wurde.»

«GENERATION SUPERIOR» Magazin, media-didacta Verlag, erscheint 4 Mal jährlich, CHF 16.00 Startnummer 2013 CHF 16.00

65 und so weiter

Langlebigkeit ist keine Krankheit emil steinberger

Ich lebe in der Gegenwart

carla del Ponte Eine Frau, die nie aufgibt

Von der Kunst des langen Lebens

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Startnummer 2013

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In einem kleinen Dorf in der Oberpfalz ist die Kindheit von Lorenz und Karl Brauer vom Selbstmord der Mutter überschattet, als die 11-jährige Elsa in ihr Leben tritt. Sie ist widerspenstig, frech und sehr verletzlich. Eigenwillig mit Streich­ holzarmen zieht sie beide Jungen in ihren Bann. Hinter ihrer schrillen Art verbirgt sie Kummer und Schmerz. Der zweite Teil des Romans erzählt vom Erwachsensein und den Perversionen in einer­skrupellosen Kunstwelt. Eine Geschichte mit vielen skurrilen Protagonisten, die einen zum Lachen und zum Weinen bringt. «Das Alter muss neu gesehen und verstanden werden. Alte Menschen dürfen sich mit einem sturmerprobten Baum vergleichen, dessen Wurzeln tief in der Erde verankert sind und der seine Krone voll entfaltet.»


DEN INNEREN PICASSO ZUM LEBEN ERWECKEN Wenn diese Empfindung in Ihnen erwacht, lädt das Malatelier von Ulli Geiger in Nenzing ein, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Dazu braucht es keine Grundkenntnisse. Text Amra Durakovic Fotos zvg

Ulli Geiger sieht sich als anregende Begleitung bei der Entstehung von individuellen Kunstwerken in Acryl, PanArt oder Mischtechniken. Die Arbeit in kleinen Gruppen von maximal fünf Teilnehmern ist ihr wichtig, um gezielt und individuell auf die Wünsche und Vorstellungen jedes Einzelnen eingehen zu können. In den «Acryl-Malkursen» werden die Gestaltungsmöglichkeiten der AcrylTechniken vermittelt und es entstehen individuelle Kunstwerke. Wer seiner Freizeitgestaltung eine künstlerische Note verpassen und die Seele baumeln lassen möchte, der besucht die «Mal­ abende». Hier treffen sich Gleichgesinnte neben dem Malen zum Austausch von Erfahrungen. Dass Malen aber auch eine heilende Wirkung haben kann, erfährt, wer am «Medialen Malen» teilnimmt. Dies ist ein heilsamer Weg in die innere Ruhe und Entspannung. Durch die Medita­ tion werden die Sinne angeregt und Seelenbilder entstehen. Unter dem Motto «Wenn innere Schönheit zur

äusseren wird» werden in diesem Kurs Gartenbilder in der PanArt-Technik kreiert, die jedem Wetter standhalten. Immer beliebter werden auch die bemalten Couchtische für das eigene Zuhause, die in den Acryl-Kursen selbst gemalt werden. Auf Bestellung fertigt Ulli Geiger auch für Sie Ihren eigenen Couchtisch nach Wunsch. Atelier Ulli Geiger – grenzenlose Fantasie, die Seele baumelnd, die Kreativität im Fluss. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Erlebnis der besonderen Art, wo jeder Kursteilnehmer seinen Picasso mit nach Hause nimmt. ▪

*TIPP:

Als besondere Ge­schenk­ idee (für W ­ eihnachten, ­Geburtstag usw.) sind ­Gutscheine für alle Kurse oder Kunstwerke erhältlich.

Termine, Kosten und weitere Informationen­ zum Malatelier von Ulli Geiger finden sich im I­nternet unter www.ulli-geiger.at oder ­Telefon +43 676 34 22 855.


KULTUR HIGHLIGHTS

www.soho.li Tel. +423 233 43 33 9494 Schaan/FL

schloesslekeller.li Tel. +423 230 10 40 9490 Vaduz/FL

www.ulli-geiger.at Tel. +43 676 34 22 855 6710 Nenzing/AT

www.bogarts.li Tel. +423 232 17 18 9494 Schaan/FL

www.gasometer.li Tel. +423 392 50 80 9495 Triesen/FL

Samstag, 7. Dez. 2013 um 21.30 Uhr

Samstag, 28. Dez. 2013 um 22 Uhr

SANTAS ROCKNACHT LOUD mit 3-fachen DJ WeltLive-Konzert «The Tipsy Crows» meister Pro Zeiko aus Berlin

Freitag, 6. Dez. 2013 um 20 Uhr ZEHNERROCKEN Nikolaus-Abtanzen

Termine SA/SO siehe Online MALKURSE MIT ACRYLMISCHTECHNIK

CITY SOUNDS Jeden 3. Freitag im Monat

14. Nov. bis 12. Jan. 2014 Ausstellung DER TURM Multimediale Ausstellung

Dienstag, 31. Dez. 2013 um 22 Uhr SILVESTERPARTY BLING BLING YOUR STYLE 2014

Donnerstag, 12. Dez. 2013 um 20 Uhr SCHLÖSSLETV M. Ospelt/M. Schädler

Termine MO – FR siehe Online

Sonntag, 9. Feb. 2014 um 20 Uhr BISJETZT Alfred Dorfer

Techniken & Kurstermine siehe Online

KURSE FÜR GARTENBILDER MIT PAN-ART-FARBEN

Alle Informationen unter: www.ulli-geiger.at

JUKEBOX (Wünsch dir was) Jeden 4. Freitag im Monat

AFTERWORK (mit Snacks) Jeden Mittwoch

Arno Oehri & das Klanglabor mit Denise Kronabitter, Marco Sele, Klaus Henner Russius, Petra Büchel. Der Turm ist ein temporär installierter Soundtrack zu den Räumlichkeiten

des Gasometer Triesen. MUSIKALISCHE LESUNG MI, 4. Dez. 2013 um 19 Uhr ÖFFNUNGSZEITEN FR 16–20 Uhr, SA/SO 14–18 Uhr


landesbibliothek.li Tel. +423 236 63 63 9490 Vaduz/FL

www.altesse.li Tel. +423 777 79 78 9485 Nendeln/FL

www.tak.li Tel. +423 237 59 69 9494 Schaan/FL

www.krempel.ch info@krempel.ch 9470 Buchs/CH

www.art-felicia.li Tel. +423 373 34 66 9493 Mauren/FL

Mittwoch, 4. Dez. 2013 15.30 – 17 Uhr

2. Dez. bis 21. Dez. 2013

Dibiost Die Digital Bibliothek

KINDER-ADVENT Geschichten lesen und basteln

NACHLESE Frankfurter Buchmesse

BIBLIOTHEKSFILIALE IM INTERNET: www.dibiost.ch

BRONZESKULPTUR von Gerry Mayer

AUSSTELLUNG 23. Nov. bis 22. Dez. 2013 Präsentiert werden Werke aus Bronze, darunter auch neue Unikate (1/1) und überlebensgrosse Objekte

ÖFFNUNGSZEITEN DO/FR 15 – 19 Uhr SA 10 – 12 Uhr/14 – 17 Uhr SO 15 – 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

FR/SA 24. Jan. 2014 25. Jan. 2014 ROB SPENCE Das KänguMuh

Samstag, 7. Dez. 2013 ab 22 Uhr FLUK-NACHT mit Le Citadin, König Balthasar & Fiat Bux

GORDON M. GERSTNER Ölmalerei, Ausstellung im Feb.

Freitag, 14. Feb. 2014 siehe Online STEFF LA CHEFFE Vögu zum Geburtstag

Samstag, 28. Dez. 2013 ab 22 Uhr

Dienstag, 18. März 2014 siehe Online GORAN BREGOVIC and his Wedding & Funeral Band

Dienstag, 31. Dez. 2013 ab 22 Uhr

HACK & NICK Releaseparty «Groove Pilot»

KREMPELUTION 666 Benji Boko

ANDREAS MAIER: KOI'S Werke im Schauraum

ÖFFNUNGSZEITEN Wegen geschäftlichem Auslandsaufenthalt wieder ab Ende Jänner geöffnet. Ausstellung Gerstner in der ersten Woche im Februar.


O 50  LIEBE | REISE

rte mit Kraft

Orte der Kraft finden sich meist bei mächtigen Bäumen, sprudelnden Quellen oder wie auf dem Foto in Höhlen wie in der Taminaschlucht.

Kräftige Orte finden Sie in jeder Region. Mit einer geballten Dichte an Orten der Kraft wartet das Heidiland, die Gegend zwischen Walensee, Vilan und Ringelspitz auf. Entdecken Sie seine Höhen im Sommer, Sie werden überrascht und bezaubert sein. Viele der tiefer gelegenen, gut ­erreichbaren Plätze laden ein zum entspannenden Herbst- oder ­Winterspaziergang. Text Andrea Fischbacher Fotos Andrea Fischbacher und zvg Alles besteht aus Atomen. Sie erinnern sich an Ihren Physikunterricht? Jedes Atom schwingt. Jeder Platz schwingt, Sie schwingen, alles schwingt. Diese Bewegung ist als Hauch einer Vibration spürbar. Je nach Materialisierung des Bodens ist die Schwingung höher oder tiefer, auf- oder abbauend. Ein Kraftort vib-

riert stark und aufbauend. Hier fühlen Sie sich wohl, hier können Sie auftanken, zu sich kommen, entschleunigen, neue Impulse finden. Nutzen Sie das Potenzial der umliegenden Landschaft, erwandern Sie es oder spazieren Sie zu kraftvollen Orten, lassen Sie sich ein auf die stärkenden Schwingungen, lassen Sie sich

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ein auf sich selbst und den wohltuenden Ausgleich zum Stressalltag. Gönnen Sie sich die kleine Auszeit. Jetzt.   Orte der Kraft finden Sie oft bei grossen Steinblöcken, mächtigen Bäumen, sprudelnden Quellen, in Höhlen, bei Wasserfällen, in Kirchen und Kapellen. Beginnen Sie Ihre Entdeckung mit drei besonders reizvollen


REISE | LIEBE  51 Plätzen, die, sowohl in dichten Nebel gehüllt wie auch in weich fallenden Schnee, ein Erlebnis für sich sind. Kraftbäume Die Tage vor Weihnachten eignen sich für einen Besuch in Bad Ragaz. Die Sequoias im Kurpark sind mit ­etwas mehr als Hundert Jahren trotz ihrer Höhe noch relativ jung. Und beide haben sie Kraft. Nähern Sie sich dem einen Baum. Sie können die Handflächen offen gegen ihn halten beim langsamen Herantreten. Spüren Sie ihn? Ein leichter Widerstand drückt gegen Ihre Hand. Lehnen Sie sich mit dem Rücken an den Stamm und nehmen Sie seine Kräfte auf. Nachtet es bereits ein, lassen Sie sich vom Zwillingsbaum und dessen Kerzenschein verzaubern, er ist der mächtig-magische Weihnachtsbaum, das Winterwahrzeichen von Ragaz. Kraftstein Statten Sie, solange es noch hell ist, der Ruine Freudenberg einen Besuch ab und stellen Sie sich auf den Felsspitz, der aus der unteren Wiese ragt. Beim Hinaufgehen zweigt auf halber

Höhe ein Weglein links auf die Wiese ab. Sie sehen den Stein von Weitem. Seine Kräfte sind hoch und wohl­ tuend. Blicken Sie in die Weite des Rhein- und des Seetals, geniessen Sie das Rauschen des nahen Baches, bleiben Sie ganz bei sich in der Ruhe. Sie werden feststellen, dass Sie sich kaum vom Ort trennen können. Kraftwasser Die Taminaschlucht mit der warmen Quellgrotte öffnet erst im April ihre Tore. Gönnen Sie sich stattdessen den Sprung ins Thermalbad, natürlich ins Aussenbad. Ganz besonders schön ist es hier bei Licht und tanzenden Schneeflocken. Aber auch ohne diese Zutaten hat das Wasser viel Heilenergie. Sie fühlen sich durchwärmt, gelöst und wohlig zufrieden.   In Ihrer Umgebung finden Sie weitere spannende Plätze. Lassen Sie sich inspirieren und entspannen, öffnen Sie immer mal wieder zwischen den Pflichten des Alltags ein kleines Zeitfenster für sich selbst und die Kraft des Ortes. ▪

*ZUR PERSON

Dr. Andrea Fischbacher ist Schülerin von Blanche Merz (Autorin des Buches «Orte der Kraft in der Schweiz») und zählt zu den bekanntesten Kraftorteforscherinnen im deutschsprachigen Raum. Sie leitet die Forschungsstelle Kraftorte­ Schweiz in der Nähe von Zürich, schreibt Sachbücher, hält Vorträge, bietet Schulungen, Seminare und Führungen an Orte der Kraft an. Das Rheintal ist eine ihrer Energiequellen. Weitere Infos unter www.kraftorte.ch

*BUCHTIPP

«Orte des Staunens»,­ Dr. Andrea Fisch­bacher, 15 Wanderungen zu 55 kraftvollen Plätzen in der Ferienregion Heidiland, Werdverlag, CHF 24.90.

Damen-Sauna Jeden Mittwoch von 19.00 - 22.00 Uhr Einmal in der Woche sind die Saunatüren nur für unsere weiblichen Gäste geöffnet. Seien Sie ganz unter Frauen und geniessen Sie einen entspannenden Sauna-Abend. Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Aufgussprogramm mit Dufterlebnissen, Salzabrieben, Peelings, Gesichtsmasken und weiteren Überraschungen. Damen-Sauna inklusive abwechslungsreichem Aufgussprogramm CHF 26.– www.taminatherme.ch/events Telefon 081 303 27 40 oder taminatherme@taminatherme.ch

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52  LASTER | KOLUMNE

Adams Apfel OBJEKTIV BETRACHTET Ralf Bruggmann

Dass Männer nur Brüste im Kopf ­haben, klingt natürlich sexistisch, ist aber vor a­ llem natürlich.

Männer haben nur Brüste im Kopf. Ein Vorurteil, das selbstverständlich nicht stimmt. Männer haben, wenn es um eine Frau geht, auch deren Beine im Kopf, ihren Po, ihre Hüften. In jedem Fall aber kreisen die Gedanken von Männern lediglich um einzelne Fragmente der Frau. Das klingt natürlich sexistisch, ist aber vor allem natürlich. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Männer gar nicht anders können.   Wenn wir etwas betrachten, verarbeitet unser Gehirn es entweder als ein grosses Ganzes, was als globale Verar­ beitung bezeichnet wird. Oder es erfasst eine Sammlung einzelner Teile, was einer lokalen Verarbeitung entspricht. Lokal verarbeitet werden vornehmlich Objekte, zum Beispiel Autos oder Gebäude. Die globale Verar­ beitung tritt derweil auf, wenn es um Menschen geht. Zumindest dann, wenn diese Menschen männlich sind. Die Wissenschaftlerin Sarah Gervais meint dazu: «Wir teilen Menschen eigentlich nicht in Teile ein – ausser, wenn es um Frauen geht. Frauen werden genauso wahrgenommen wie Objekte.»   Gervais ist Professorin für Psychologie und Autorin einer Studie, die sich mit diesem Phänomen befasste. In einem Experiment erhielten die Probanden Ganzkörperfotos von Frauen und Männern zur Ansicht. Nach einer kurzen Pause mussten sie aus zwei Bildern jenes aus­

wählen, welches die Person aus dem ersten Foto zeigte. Dabei wurden aber manchmal statt Ganzkörperfotos lediglich Bildausschnitte vom Brust- oder Hüftbereich gezeigt. Das Resultat: Waren Frauen auf den Fotos ab­gebildet, wurden sie eher anhand der Bildausschnitte wiedererkannt als anhand des gesamten Körpers. Bei ­ Männern verhielt es sich genau umgekehrt. Die Wissenschaftler kamen zum Schluss, dass Frauen als Verbindung von Einzelteilen gesehen werden, was eine mö­ gliche Erklärung sei, weshalb Frauen häufig als Sex­ objekte gezeigt und wahrgenommen werden.   Allerdings sind es nicht nur Männer, die nur Brüste im Kopf haben. Auch Frauen betrachten andere Frauen als Ansammlung einzelner Teile. Gervais versucht sich an einer Interpretation: «Es könnte verschiedene Gründe haben. Männer machen es vielleicht, weil sie an potenziellen Partnerinnen interessiert sind. Frauen hingegen könnten eher eine Konkurrentin sehen, mit der sie sich möglicherweise vergleichen wollen.»   Warum dies so ist, ob es angeboren ist oder lediglich angewöhnt wurde, ist bisher noch nicht wissenschaftlich erforscht. Doch selbst wenn es in der Natur des Menschen liegt, eine Frau wie ein Objekt wahrzunehmen – sein Verhalten und seine Taten bestimmt Mann dann doch immer noch selbst. ▪

*   Allerdings sind es nicht nur Männer, die nur Brüste im Kopf haben.

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Laster.

52 KOLUMNE Ralf räumt auf mit Vorurteilen 54 MODE Da wird’s warm ums Herz 58 MODE Zeitmesser am Handgelenk 60 MODE Lippenstift feiert Geburtstag 64 BACKEN Weihnachts-Cupcakes

«green fashion» − Mode chic, bio und fair im KLEIDERgrün KLEIDERgrün ist ein kleiner, feiner Laden in der mittelalter­ lichen Altstadt von Feldkirch in Vorarlberg. Gegründet wurde er 2011 von Franziska Diekmann aus dem tiefen Bedürfnis heraus, eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen für Mode, die chic und individuell sowie nachhaltig ist.
Geführt werden kleine und grössere Labels für Frauen und Männer, ­Wäsche, Schmuck, Taschen, Accessoires. www.kleidergruen.at

Mach dich zum Geschenk!

Stellst du dir auch die Frage: «Was schenke ich meinem Liebsten?» Dann findest du die passende Antwort bei mysecret.ch, egal, ob du aus dir das schönste Geschenk machst oder eine andere Geschenkidee findest. Auf jeden Fall wird sich dein ­Liebesleben noch abwechslungsreicher, spannender und prickelnder gestalten. Geniess das Leben, see you at: www.mysecret.ch

Kurz und gut FOLGT DEM PONY

Echt kitschig Auf der Webseite www.kitschcakes.ch zeigen Sandra Müller Jennings und ihre beiden Mitarbeiterinnen Valentine­ Boillat­und Rebecca Corbascio wie kitschig die Welt der Süssigkeiten sein kann. Ob Blumenverzierte Cupcakes, Kekse in Balleri­ naform oder Cake-Pops mit viel Pink und Glitzer, auf dieser Webseite finden Backbegeisterte alles was das Herz begehrt. Nebst hilfreichen Tipps und Rezepten, wie einem die perfekte Schokoladen Ganache­ gelingt oder eine cremige Buttercreme, können hier auch Back- und Deko-Artikel gekauft­ werden. Ausserdem gibt Sandra diverse Workshops wie man Kuchen, Torten und Cupcakes verziert.

Pony M. ist ein kleines Pferdchen mit einem grossen Maul. Auf Facebook wiehert es über alltägliche Dinge wie Futter, doofe Menschen, Dates und die Reisen, die es macht. Das Pony hat übrigens eine «Züri-Schnurre».

WOLKE SIEBEN

Wer gern zum Mile High Club dazugehören und nicht länger auf ein Liebesspiel im Flieger verzichten will, kann den «Flight of Fancy» bei ­Flamingo Air buchen. Für 325 € drückt die Flight­Attendant für 40 Minuten ein Auge zu.

BYEBYE BAD NEWS

Auf good-stories.de gibt’s nur gute Nachrichten. Keine Naturkatastrophen, keine Amokläufer dafür ein Artikel, wie Herr Hipp, der von der Babynahrung, Unterhosen aus Rehleder macht.

MANN ODER ­MEMME?

Sa, 7. und 14. Dezember 2013 CHF 60.– pro Fahrt

«Die Story eines Mitt­ dreissigers, der keine Lusche mehr sein will.» Auf schlussmitluschig.wordpress.com sucht der amüsante Blogger Julian Hartmann die Antwort auf die Frage: «Wie soll er denn nun sein der moderne Mann? Leader oder Lusche?» Total witzig und auch für Frauen lesenswert.

DIE GESCHENKSIDEE FÜR IHREN PARTNER!

ACHTUNG SUCHTFAKTOR

ZEIT FÜR SICH UND IHRE LIEBSTEN! Weihnachtsmarkt Ulm

Fussballspiel Milan - Juventus

So, 2. März 2014 CHF 250.– Transfer und Ticket

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Fahr mit Kurt Schneider Busanstalt Schaan 00423 232 01 63 kurtschneiderbusanstalt.li

Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.

Die Spiele-App Dots ist superschön gestaltet und macht richtig Laune. Die kleinen, farbigen Punkte zu verbinden, ist gar nicht so leicht, macht aber total süchtig. Kostenlos im App Store erhältlich.

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54  LASTER | MODE

ESPRIT ► Pulloverkleid CHF 129.90 Wollmantel grau CHF 269.– Blazer CHF 109.90

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MODE | LASTER  LASTER 55 55

arm durch den Winter

Die Zeit der Weihnachtsmärkte, des Glühweins und der heissen Maroni ist da. Gut aussehen und dabei trotzdem nicht frieren, das ist eine Kunst für sich. Wir haben Ihnen die Modetrends der Saison zusammengestellt, damit Sie toll aussehen und Ihnen trotzdem wohlig warm ist. Moderedaktion Anja Broger Fotos Esprit, H&M, Mango, Sportalm


56  LASTER | MODE ESPRIT ► Wollmantel braun CHF 289.– Sweater braun CHF 139.90 Bluse CHF 79.90 Denim CHF 129.90 Lederboots CHF 249.–

◄ H&M Jacke CHF 49.90 Pullover CHF 59.90 Ring Set CHF 7.90

SPORTALM ► Jacke Straddle CHF 429.– Pulli Toke CHF 279.– Hose Forced Bet CHF 369.– Mütze Walker CHF 139.– Schal Riffle CHF 129.– MANGO ► Jacket CHF 119.95 Shirt CHF 54.95 Jeans CHF 69.95

SPORTALM ► Mantel Underdog mit ­Kapuze und Pelz CHF 998.– Shirt Cinch Hand CHF 189.– Hose Offsuit CHF 259.–


natürlich

Holz, Holz und nochmals Holz

Handgefertigt · Federscharnier · Italienisches Design · Beste Qualität · Leicht · Wartungsfrei Die Holzbrille aus Südtirol besteht 100% aus dem Naturstoff Holz. Einzig das neu entwickelte Federscharnier besteht aus einer speziellen Legierung, um die Langlebigkeit der Scharnier funktion zu verbessern. Jede einzelne Brille wird in Handarbeit und mit äusserster Präzision, aus einem Stück Holz, produziert. Durch eine spezielle Lackierung sind die Holzbrillen sehr pflegeleicht, hautverträglich und witterungsbeständig. Exklusiv erhältlich bei Kühnis Brillen.

Altstätten · Gerbergasse 1 · Tel. 071 755 30 55 Appenzell · Zielstrasse 19 · Tel. 071 780 03 50 Buchs · Bahnhofstrasse 21 · Tel. 081 756 26 76 Gossau · St.Gallerstr. 108 · Tel. 071 385 63 60 Pizolpark · Mels-Sargans · Tel. 081 723 42 33 Widnau · Rhydorf-Center · Tel. 071 722 16 72

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58  LASTER | UHRENPARADE

Wer hat an der

Uhr gedreht?

◄ Uhr Tracy Multi Rosegold für CHF 159.– ◄ Ring Solo Pellet Rose für CHF 109.– von Esprit Uhren & Schmuck


UHRENPARADE | LASTER  59

Bucherer CHF49 800.–

Ebel CHF 2900.–

Jaeger LeCoultre CHF 25 900.–

Ice Watch CHF 169.–

Swatch CHF 80.–

Bucherer CHF 10 700.–

Diesel CHF 229.–

Fossil Women Riley ES2811 CHF 199.– Erhältlich bei SWISS WATCHSTORE www.uhrenhandel.ch

Swarovski CHF 370.–

Meinen Lieblingskaffee gibt’s bei DEMMEL KAFFEE. DER MOMENT FÜR MICH www.demmel.li

Diesel CHF 139.–

Swatch CHF 60.–

Ebel CHF 6300.–

Swarovski CHF 510.–

Swatch CHF 60.–

Zenith CHF 18 900.–


60  LASTER | MAKE-UP

Küsschen zum ­Geburtstag 1883 wurde auf der Weltausstellung in Amsterdam von einem Pariser Parfümher­ steller der erste Lippenstift präsentiert. Der «Saucisse», wie man ihn damals nannte, war ein kleines, farbiges Würstchen, eingewickelt in Seidenpapier. 1910 hat Guerlain den Lippenstift erstmals in eine Metallhülse gesteckt, damit sich die Damen nur die Lippen färbten und nicht auch noch die Hände oder ihr Täschchen. In den ­Goldenen Zwanzigern erlebte der Lippenstift einen regelrechten Boom. Dass wir den Lippenstift mit unserer Nagellackfarbe aufeinander abstimmen können,­ verdanken wir übrigens den Brüdern Charles und Joseph Revlon. Nun feiert der Lippenstift seinen 130. Geburtstag und ist immer noch in oder auf aller Munde. Moderedaktion Anja Broger Fotos Clinique, Clarins, L'Oréal und Chanel

Clinique, Long Last Lipstick Party Red CHF 33.–

Clarins Raspberry Sorbet CHF 37.−

Maybelline Vibrant ­Mandarine CHF 17.−

L'Oréal Collection Privéö by Eva CHF 21.–

Chanel Rouge Allure 129 ­Surprenante CHF 48.−

Clarins Clarins, Spicy Cinnamon CHF 35.−

Clinique Clinique Heftiest Hibiscus CHF 29.–


GOOD LACK Solange der Nagellack nicht getrocknet ist, sind wir Frauen­wehrlos. Dafür fahren wir nachher erst recht unsere­­Krallen aus. Und das in den neuen Trendfarben von Herbst und Winter – verschiedene Beerentöne, Gold, Grau, Braun und Magenta. Text Anja Broger Fotos Essie, OPI, Alessandro, L’Oréal, Chanel, Clinique, istock photos

MEHR FREUDE SCHENKEN Über 160 Designer Marken unwiderstehlich günstig. Jetzt mit vielen neuen Shops!

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Color Riche Le Vernis Top Coat Gold Carat von L’Oréal ca. CHF 10.−

Red Rebellion von Alessandro CHF 9.90

Speeding Light von Maybelline ca. CHF 8.–

Collection Privée by Freida von L’Oréal ca. CHF 10.–

Underneath The Mistletoe von OPI CHF 23.90

Twin Sweater Set von Essie ca. CHF 21.–

Le Vernis Élixir von Chanel CHF 35.−

Black Honey von Clinique CHF 26.−

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62  LASTER | MUST-HAVES Für Unbekannte Maske CHF 12.– von H&M

Für Leseratten Buch CHF 14.90

Für Warmes und Kaltes Trinkflasche CHF 30.90

Für Pünktliche Armbanduhr CHF 120.– von Swatch.

Für Rotseher MANGO Clutch CHF 64.95

Für Schneeschaufler Hunter Gummistiefel CHF 120.–

Für Winterspaziergänge Wolford Officer Coat CHF 1145.–

Für Sonnenanbeter Sonnenbrille CHF 275.– von Marc O’Polo

Für Partygänger Schnür-High-Heel Erhältlich im Onlineshop www.princess-heels.ch CHF 63.–

Für Ofenkatzen & Co.

Es schneit, regnet und ist kalt. Doch wie heisst es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Wir haben ­unsere Winter-Must-Haves für Sie zusammen­gestellt, damit Sie das nass-kalte Wetter ­trocken ­überstehen und nicht als Schneemann enden. Für Ofenkatzen, die lieber vor dem Kamin ­sitzen, oder Partymäuse, die sich warmtanzen, ist natürlich auch was dabei.

Für Verliebte Ringe aus Diamanten und finnischem Weissgold aus ­ökologischer Produktion Preis auf Anfrage Erhältlich bei Signum Fair Jeweils Buchs/CH

Für Silvester-Glücksbringer Beldona BH CHF 99.90 String CHF 64.90

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Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.

Für schöne Beine Wolford Arabella Tights CHF 45.–


Für Leuchten Windlicht Shiny Star Hurricane L von Rivièra Maison ab CHF 28.90 Die Perforationen in diesen ­kuperfarbenen Windlichtern sorgen für einen wahren ­«Sternschnuppenschwarm», wenn eine Kerze darin ­angezündet wird. Erhältlich bei Living&more in Buchs/CH und Chur/CH

Äulestrasse 51 9490 Vaduz Für Romantische Kerzenständer Montaigne Candle Holder von Rivièra Maison Der Fuss in klassischem Design besteht aus Silberglas, auch Bauernsilber genannt. In den mundgeblasenen Kelch passt ein Teelicht. CHF 28.90 Erhältlich bei Living&more in Buchs/CH und Chur/CH

Für Dekorative Giessformen für Eislaternen CHF 13.– Erhältlich bei Hongler ­Kerzen in Altstätten/SG www.hongler.ch Für Durchblicker Die Kunststoffmodelle pink und schwarz Modell «ANGI» à CHF 465.– Erhältlich bei www.kuehnis.ch

Für Erholer Geschenkgutscheine Tamina Therme Kreative Geschenkideen für Weihnachten im Online-Shop unter www.taminatherme.ch/shop

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Für Auszieher Serie Preziosa String Erhältlich bei Palmers, Vaduz/FL

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Für Durchblicker Die Holzfassung Modell «ALPIN» CHF 633.– Erhältlich bei www.kuehnis.ch


64  LASTER | GOURMET

CC up

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Es ist unmöglich, dieser süssen Versuchung zu widerstehen. Aber warum auch? Die Kunstwerke gibt es in vielen Variationen, Farben und Aromen. Auch Carmen Lippuner ist dem süssen Virus verfallen. Sie kreiert ­zusammen mit den KursteilnehmerInnen die leckersten Cupcakes der Schweiz. Momentan gehört die Schoki-Variante zu ihren Favoriten. Das Rezept ist einfach und das Ergebnis (weihnachtlich) bombastisch. Text Mario Heeb Fotos Carmen Lippuner und zvg

L

Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.


GOURMET | LASTER  65

Einmal mehr kommt ein Trend aus den USA, wo Cupcakes seit über Hundert Jahren gebacken werden und seit den Fünfzigern gross in Mode sind. Doch nicht nur in Hollywood schätzt man die aus Rührteig hergestellten und mit viel Bling Bling liebevoll verzierten Törtchen, wie der Erfolg von Carmen Lippuner zeigt. «Cupcakes sind für mich 130 Gramm Liebe, sie verzieren den Alltag und geben einfach gute Laune. Dies zeigt sich auch in meinen Workshops, bei denen wir nicht nur arbeiten, sondern rund um die süssen Kunstwerke ganz viel Spass haben», freut sich die engagierte Trendsetterin.

Schoki-Cupcakes

Buttercreme

Zutaten 200 g Zucker 125 g Butter 2 Eier 1 TL Vanillepaste 1 dl Sauerrahm 200 g Mehl 1 TL Backpulver ½ TL Salz 50 g Kakaopulver 1,5 dl Milch

Zutaten 250 g weiche Butter 250 g Puderzucker 1 TL Vanillepaste

Zubereitung 1. Den Backofen auf 175 Grad ­Umluft vorheizen. 2. Eier, Zucker und Vanillepaste hell und sehr schaumig schlagen. ­Sauerrahm dazugeben. 3. Die Butter schmelzen und danach die Milch beifügen. Dann unter den Eischaum rühren. 4. Mehl, Backpulver, Salz und Kakao­ pulver mischen und behutsam unter die Ei-Butter-Mischung heben. 5. Zwölf Papierförmchen in ein Muffin­ blech setzen und zu zwei Dritteln mit Teig füllen. 6. In der Mitte des vorgeheizten Ofens 15 bis 18 Minuten backen.

Zubereitung Die weiche Butter sehr luftig und weich schlagen. Vanillepaste dazugeben. Am Schluss löffelweise Puderzucker darunter­ ziehen und mischen. Mit Farbenpaste die Buttercreme nach Wunsch einfärben.

*CUPCAKES WORKSHOPS

Die meisten Workshops finden im Kurs­lokal vom «WärchTraum» in Meggen/LU statt. Neu ab Januar 2014 führt Carmen Lippuner CupcakesDeco-Workshops auch in Azmoos/SG und Bassersdorf/ZH durch. Weitere Infos zum verführerischen ­An­gebot von Carmens Cupcakes und den Workshops gibt‘s unter www.carmenscupcake.ch


66 L...LOUNGE. IMPRESSUM

Verlag und Redaktion Allmedia AG, Zollstrasse 16 9494 Schaan/FL Tel. +423 239 80 00 verlag@l-magazin.com www.l-magazin.com Herausgeber/Marketing Kosta Athanasopoulos kosta@l-magazin.com Verlagsleiter Beat Frick beat@l-magazin.com Art-Direktorin/Layout/Design Manuela Bischofberger manuela@l-magazin.com Chefredaktion Mario Heeb mario@l-magazin.com Projektkoordination Jennifer Buchsteiner jennifer@l-magazin.com L…Redaktorinnen Anja Broger Gabriella Hummel Marion Kranz Weitere AutorInnen dieser Ausgabe Amra Durakovic Andrea Fischbacher Claudia Amann Claudia Schanza Delia Koch Dolores Hoop Elfi Gerdenits Georg Pfau Mylène Alt Ralf Bruggmann Ralph Dietsche

COMMUNITY www.l-magazin.com www.facebook.com/lmagazin

Fotos Belinda Thanei Maurice Shourot Paul Trummer Shutterstock Korrektorat Barbara Vogelsang

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Umsetzung/Produktion Denise Römer, Kovikom Daniel Eugster, Kovikom

Stand 14.11.2013

Anzeigen/Vertrieb Allmedia AG, Zollstrasse 16 9494 Schaan/FL Beat Frick (Leitung) Jennifer Buchsteiner Nicole Rhiner Vanessa Thöny werbung@l-magazin.com Natascha Gstöhl vertrieb@l-magazin.com

www.facebook.com/lmagazin

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Vol. 11/2013 eben.Liebe.Laster.

Druck AVD Goldach AG 9403 ­Goldach/SG Das Magazin L…Leben.Liebe. Laster. erreicht an die 30 000 Frauen von Bad Ragaz bis zum Bodensee inkl. Fürstentum Liechtenstein. Einzelausgabe: CHF 8.50 Jahresabo: CHF 34.00 (4 Ausgaben) Bestellungen: lounge@l-magazin.com www.l-magazin.com Erscheinung 4-mal jährlich. Die nächste ­Ausgabe ­erscheint im März 2014


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Für schöne Festtage Päckli-Service 22. Dezember 23. Dezember 24. Dezember

12 – 17 Uhr 12 – 18 Uhr 9 – 16 Uhr

Konzert MG Sennwald 22. Dezember 13.30 Uhr / 14.30 Uhr Cüpli-Bar und Musik 31. Dezember 11 – 16.30 Uhr

Weihnachten 24. Dezember 25. Dezember 26. Dezember

8 – 16 Uhr geschlossen geschlossen

Jahreswechsel 31. Dezember 8 – 17 Uhr 1. Januar geschlossen 2. Januar 9 – 19 Uhr

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Haag Center, Im Rüti, 9469 Haag Mo – Do: 09.00 – 19.00 Uhr, Fr: 09.00 – 21.00 Uhr, Sa: 08.00 – 17.00 Uhr

Für alles unter einem Dach

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Buslinie 300 Haltestelle Haag Center

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