2007.12 - Blickpunkt

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BdV-Blickpunkt

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Ausgabe Dezember 2007

Bund der Vertriebenen · Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Bayern · Am Lilienberg 5 · 81669 München

Bayerischer Vertriebenenbeirat konstituiert Christian Knauer als BdV-Landesvorsitzender bestätigt Ostdeutsche Jugendkulturtage der djo in Herzogenaurach


Grußwort

Liebe Landsleute, liebe Leserinnen und Leser! Der Bund der Vertriebenen und seine Landsmannschaften können in Bayern auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Ihre Anliegen finden in der Landespolitik Gehör. Nur so ist es zu erklären, dass sich die Bayerische Staatsregierung per Kabinettsbeschluss darauf verständigte, 62 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen von Flucht und Vertreibung in Deutschland, einen Vertriebenenbeirat zu installieren. Gerne werden die BdV-Beiratsmitglieder dem Wunsch des neuen Mini-

sterpräsidenten Dr. Günther Beckstein und unserer Schirmherrschaftsministerin Christa Stewens nachkommen und mit Rat und Tat der Staatsregierung bei der Entscheidungsfindung in Fragen der Heimatvertriebenen und Aussiedler beistehen. Erfreulich ist, dass die Landsmannschaften gerade im Sozialministerium einen verlässlichen Partner haben. Die erfolgreiche Eingliederung der Ausund Übersiedler aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion ist dort nach wie vor eine Herzensangelegenheit. Daher wird der BdV Bayern bereits im Januar wichtige Beschlüsse herbeiführen, um als Kooperationspartner wichtige Unterstützung hierbei zu leisten. Der BdV Bayern hat seine Konsolidierungsphase endgültig 2007 abgeschlossen. Mit der Landesversammlung in München wurden die personellen Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt. Mit Stolz ist festzustellen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Landsmannschaften sich immer mehr verbessert und festigt. Aus dem früheren oftmaligen Nebeneinander ist ein konstruktives Miteinander geworden. Unabhängig von den ermutigenden Signalen aus der Bundeshauptstadt im Hinblick auf die Schaffung einer nationalen Erinnerungs- und Gedächtnisstätte für die Opfer des furchtbaren

Vertreibungsgeschehens nach dem Zweiten Weltkrieg bleiben viele Forderungen der Heimatvertriebenen auch weiter offen und ungelöst. Wenn die Bundesregierung und die politischen Parteien immer mehr vom einstigen Konsens der „Offenheit in den Eigentumsfragen“ Abschied nehmen, so werden die Fragen nach einer innerstaatlichen Lösung nicht ausbleiben. Wenn die unzweifelhaften Verstöße gegen das Menschen- und Völkerrecht zu keinen Konsequenzen für die früheren „Vertreiberstaaten“ führen sollen, dann muss man sich um andere Lösungen, möglicherweise auch auf europäischer Ebene bemühen. Bei der Erörterung dieser Fragen geht es nicht nur um Gerechtigkeit für die Betroffenen, sondern um ein Signal, dass Vertreibung und „ethnische Säuberungen“ nicht widerspruchslos und ohne Konsequenzen bleiben dürfen. Ungarn und die baltischen Staaten haben hier Vorbildliches an den Tag gelegt. Polen, Tschechien und die Slowakei sollten sich daran ein Beispiel nehmen! Ihr Christian Knauer BdV-Landesvorsitzender

Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir eine gesegnete Weihnachtszeit und ein glückliches neues Jahr. Wir bedanken uns bei unseren Freunden für die gewährte Unterstützung und gute Zusammenarbeit. Gerne nehmen wir Anregungen, aber auch konstruktive Kritik entgegen. Impressum Herausgeber:

Bund der Vertriebenen, Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Bayern e. V., Am Lilienberg 5, 81669 München, Telefon (0 89) 48 14 47, Fax (0 89) 48 26 21 E-mail: info@bdv-bayern.de · Internet: www.bdv-bayern.de 1. Vorsitzender: Christian Knauer (verantwortlich) Redaktion: Michael Leh, Christian Knauer Texte: Christian Knauer, Michael Leh, Wolfgang Wilfing, Franz Bertusch, Nina Paulsen, Jochen-Konrad Fromme, MdB, Erika Steinbach, MdB, Dr. Bernd B. Fabritius, Dr. Arthur Bechert, Christian Schoger Fotos: Michael Leh, Christian Knauer, djo-Bayern, Verband der Siebenbürger Sachsen, Franz Bertusch, Dr. Arthur Bechert Gesamtherstellung: H.P. Werbeverlag + Medienvorlagen, Botengasse 6, 86551 Aichach, Telefon (0 82 51) 5 1100, Fax (0 82 51) 5 17 06

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Landesversammlung

BdV-Landesversammlung 2007

Landesvorsitzender Christian Knauer erneut mit großer Mehrheit wiedergewählt Christian Knauer heißt der alte und neue Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Bayern. Auf der BdV-Landesdelegiertenversammlung am 6. Oktober im Sudetendeutschen Haus in München wurde der 55-jährige Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Die Vertreter der Landsmannschaften wählten damit den seit 1999 amtierenden früheren Landtagsabgeordneten für weitere vier Jahre zu ihrem Sprecher. Zu stellvertretenden Landesvorsitzenden wurden Josef Zellmeier, MdL, (Karpatendeutsche Landsmannschaft), Friedrich Wilhelm Böld (Landsmannschaft der

Eindeutig nahm der Landesvorsitzende zur längst überfälligen Erinnerungsstätte an das grausame Geschehen von Flucht und Vertreibung Stellung. Das geplante „Sichtbare Zeichen“ sei nicht nur für die Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern zur weltweiten Ächtung solcher Verbrechen wichtig. Dabei wies er auch auf die jüngst vom UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres, genannten aktuellen und schrecklichen weltweiten Vertriebenenzahlen hin. Demnach waren beim UNO-Flüchtlingskommissariat UNHCR Ende 2006 32,9 Millionen Schutzbedürftige verzeichnet, unter ihnen ungefähr 10 Millionen Flüchtlinge, 13 Millionen Binnenvertriebene und 5,8 Millionen Staatenlose. Scharfe Kritik übte Knauer am „natio-

Hervorragende Ergebnisse

Kaczynskis pflegen Feindbild

Ost- und Westpreußen), Matthias Sehling (Sudetendeutsche Landsmannschaft) und Dr. Viktor Donhauser (Landsmannschaft der Deutschen aus Russland) gewählt. Mit hervorragenden Stimmergebnissen wurden Christian Krause, Albert Krohn, Eduard Neuberger, Dr. Gotthard Schneider, Alfred Kipplinger, Dr. Bernd B. Fabritius, Johann Slezak, Gertrud Müller, Robert Leiter und Georg Hodolitisch als Beisitzer in den Landesvorsitz gewählt. Als neue Vermögensverwalterin konnte die frühere BdV-Landesgeschäftsführerin Ulrike Schmid, als Schriftführer Wolfgang Hartmann gewonnen werden. Zu Rechnungsprüfern wurden Joachim Wodok und Ute Hartmann berufen. Ergänzt wurde das Vorstandsteam durch

nalistischen Kurs der polnischen Kaczynski-Zwillinge, die ein „Feindbild Deutschland“ pflegten. „Bezeichnenderweise wird in den aktuellen polnischen Schulbüchern auch die Vertreibung der Deutschen nicht behandelt“, monierte der BdV-Landesvorsitzende, dessen Eltern aus Schlesien stammen. Christian Knauer dankte dem bisherigen Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber für sein „herausragendes Engagement“ zugunsten der deutschen Vertriebenen. Stoiber habe in seiner 14-jährigen Amtszeit als Schirmherr der Sudetendeutschen und Fürsprecher der Landsmannschaft der Ostpreußen hohe Maßstäbe gesetzt. Michael Leh

ten scharf kritisiert hat. Es sei ein „unüberhörbares Zeichen der Solidarität“ mit den Vertriebenen, dass Beckstein in der tschechischen Hauptstadt derart deutli-

che Worte gesprochen hat. Der bayerische Innenminister hatte die Vertreibungsdekrete des früheren tschechoslowakischen Präsidenten Benesch als „massiven Verstoß gegen das Völker-, Europa- und Menschenrecht“ bezeichnet. Slowakei enttäuscht Europa Dass kürzlich durch das slowakische Parlament eine Resolution zur „Unantastbarkeit der Benesch-Dekrete“ verabschiedet wurde, nannte Knauer einen „enttäuschenden Rückschlag“. In der Slowakei sei neben den Karpatendeutschen besonders die ungarische Minderheit von Vertreibung und entschädigungsloser Enteignung betroffen.

Schroeder und Hess kooptiert Beschlüsse bei der konstituierenden Vorstandssitzung am 20. November. So wurden der Landesvorsitzende der Pommerschen Landsmannschaft, Ernst Schroeder, und Frauenreferentin Alice Hess als beratende Mitglieder in den Vorstand kooptiert. In seiner Grundsatzrede dankte der neu gewählte Landesvorsitzende dem zum damaligen Zeitpunkt noch designierten Ministerpräsidenten Günther Beckstein, dass dieser bei seinem Prag-Besuch im September das Festhalten der Tschechischen Republik an den Benesch-Dekre- Hervorragende Präsenz bei der BdV-Landesversammlung in München.

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Vertriebenenbeirat

Erste Sitzung im Bayerischen Arbeits- und Sozialministerium

Neuer Vertriebenenbeirat konstituiert Vorsitz und Geschäftsführung obliegen dem Bund der Vertriebenen in Bayern Der neu konzipierte Beirat für Vertriebenen- und Spätaussiedlerfragen beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen ist am 23. November in München zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Damit begann die vierjährige Amtsperiode des Beirats, dessen originärer Auftrag die Beratung der Staatsregierung ist. Den Vorsitz im Beirat führt gemäß Organisationserlass des Sozialministeriums der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Bayern. Dem BdV-Bayern obliegt auch die Geschäftsführung des Gremiums. „In Abstimmung mit allen Mitgliedern des früheren Beirats für Vertriebenen- und Beirat flexibel und effizient Flüchtlingsfragen haben wir Zusammensetzung, Geschäftsführung und Tätigkeit des Beirats neu geregelt. Analog zum Aussiedlerbeirat beim Bundesministerium des Innern ist auch der neue Beirat in seiner Zusammensetzung gestrafft und damit wesentlich flexibler und effizienter.“ Mit diesen Worten hatte Sozialministerin Christa Stewens die konstituierende Sitzung des Beirats eröffnet. Beirats- und BdV-Landesvorsitzender Landrat Christian Knauer, Aichach, dankte der Ministerin für die Einsetzung des reformierten Forums: „Mit der Berufung des neuen Beirats setzt die Bayerische Staatsregierung ihren konsequenten Weg in der Vertriebenenpolitik fort. Die Heimatvertriebenen fühlen sich durch die Installierung dieses Gremiums in ihren Anliegen ernst genommen. Dem Auftrag, die Bayerische Staatsregierung sachverstänSpezifische Interessen erkennen dig in Vertriebenen- und Spätaussiedlerfragen zu beraten, kommen wir gerne nach.“ Staatsministerin Stewens bekräftigte, die Position des Beirats sei insbesondere zu aktuellen politischen Themen, die die Belange der Vertriebenen und Spätaussiedler betreffen, gefragt. „Es ist mir ein Anliegen, insbesondere die spezifischen Interessen und Sorgen der Spätaussiedler

zu kennen. Zwar mögen viele Integrationsmaßnahmen im Zuwanderungsgesetz geregelt sein, die für alle zuwandernden Personen gleich sind, doch müssen wir trotzdem die spezifischen Interessen und Anliegen der Gruppe der Spätaussiedler erkennen.“ Gefragt seien Beiträge des Beirats auch zu Fragen der Errichtung eines Sudetendeutschen Museums, zu notwendigen Strukturanpassungen und zukunftsträchtigen Verbindungen kultureller Einrichtungen der Vertriebenen. Auch zur Anregungen gewünscht derzeitigen Diskussion über die Errichtung des „Sichtbaren Zeichens“ gegen Flucht und Vertreibung in Berlin sei die Meinung des Gremiums gefragt. „Ich bin mir sicher, der Beirat wird der Staatsregierung wichtige Anregungen und Beiträge liefern können“, so die Ministerin.

seres Volkes mit Verständnis und Entgegenkommen rechnen können.“ Diesbezüglich eröffne sich auch für den neuen Beirat ein weites Aufgabenfeld. Wie zuvor bereits Sozialministerin Stewens würdigte der BdV-Chef auch die Arbeit des jetzt im neuen Gremium aufgegangenen „Hauptausschusses der Flüchtlinge und Ausgewiesenen in Bayern.“ Dieser war am 17. Juli 1946 als erste Betreuungsstelle für die Flüchtlinge und Vertriebenen geschaffen worden. Zu Vorsitzenden wurden u. a. der spätere Arbeitsminister Hans Schütz (CSU) und Dr. Willibald Mücke (SPD) gewählt. Tausende von heimatvertriebenen Hilfesuchenden wurden von ihm in den ersten Jahren in sozialen Angelegenheiten beraten. Dabei habe er sich insbesondere bei der Beschaffung von Rentenunterlagen große Verdienste erworben. Die Geschäftsstelle sei zu Beginn mit 26 hauptamtlichen Mitarbeitern besetzt gewesen, die allein in der Hauptausschuss aufgelöst

Zufriedene Gesichter bei der Konstituierung des Bayerischen Vertriebenenbeirat: BdV-Landesvorsitzender Landrat Christian Knauer und Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin Christa Stewens.

BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer erinnerte an die hohen Zugangszahlen der Spätaussiedler in den vergangenen siebzehn Jahren. Diese zeigten, dass die in ihren Heimatgebieten verbliebenen Deutschen angesichts fortdauernder Repressalien immer weniger Chancen erblickt hätten, ihre Identität als Deutsche wahren zu können: „Umso wichtiger ist es, dass sie bei uns nicht in eine neue Isolation geraten, sondern als Angehörige un-

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Zeit vom 1. Mai 1951 bis 31. Dezember 1952 einen Posteingang von 66 530 und einen Postausgang von 97 201 Schriftstücken zu erledigen hatte. Knauer erinnerte an die segensreiche Mitwirkung des Hauptausschusses bei der Durchführung des Gesetzes zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts, bei der Formulierung und Durchführung des Bundesvertriebenengesetzes und bei der Klärung von Staatsangehörigkeitsfragen. Außerdem leistete er Hilfe bei der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft und führte wertvolle Beratungen in zivilrechtlichen Angelegenheiten durch. Im Laufe der Zeit, so Knauer, hätten sich die Verhältnisse grundlegend verändert. Die Betreuung durch die Verwaltungsbehörden sei ständig verbessert worden, die Fragen des Lastenausgleichs seien weitgehend erledigt. Vor zwei Jahren habe sich daher der BdVLandesvorstand für einen „reformierten, verkleinerten und institutionalisierten Beirat“ als beste Lösung zur Beratung der weiter anstehenden Fragen ausgesprochen. Der neue Vertriebenenbeirat besteht aus dreizehn Mitgliedern, die durch verschiedene Institutionen gemäß eines Organisationserlasses entsandt wurden: Ministeri-


Vertriebenenbeirat

Gruppenbild der Mitglieder des Vertriebenenbeirates und deren Stellvertreter mit Sozialministerin Christa Stewens.

aldirigent Paul Hansel, Stellvertreter Regierungsdirektor Dr. Wolfgang Freytag (Bayerische Staatskanzlei), Leitender Ministerialrat Dr. Walter Rösner-Kraus, Stellvertreter Ministerialrat Rupert Sandfuchs, (Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen),

Cornelia Irmer, Geretsried, Stellvertreter Landrat Armin Nentwig, Amberg-Sulzbach (Bayerische Kommunale Spitzenverbände). Als Vertreterinnen bzw. Vertreter der beim Bund der Vertriebenen in Bayern organisierten Landsmannschaften wurden berufen: BdV-Landesvorsitzender Landrat Christian Knauer (Friedrich Wilhelm Böld), 13 Mitglieder berufen Wolfgang Hartmann (Christian Kuznik), Ministerialrat Dr. Hans-Eckhard Sommer, Dr. Bernd Fabritius (Doris Hutter), Dr. ArStellvertreter Leitender Ministerialrat Hans- thur Bechert (Dr. Viktor Donhauser), JoWilhelm Hüttinger (Bayerisches Staats- sef Zellmeier, MdL, (Isolde Haase), Herministerium des Innern), Dr. Ortfried Kotzian, Stellvertreterin: Brigitte Steinert (Haus MdL Zellmeier Vize des deutschen Ostens), Stefan Wagner, Stellvertreter Rüdiger Kiefer (Landesar- ta Daniel (Olga Bonet) und Sigrid Leneis beitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrts- (Franz N. Pany). pflege in Bayern), und Bürgermeisterin Bei der festlichen Veranstaltung waren als

Gäste auch die Vorsitzenden der Landsmannschaften und die beiden langjährigen Vorsitzenden des ehemaligen „Hauptausschusses“, Franz Olbert und Günter Beiter, anwesend. Letzteren dankte Ministerin Stewens für ihren „unermüdlichen Einsatz und ihre konstruktive Mitarbeit“ bei der Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge in Bayern. „Mit Ihrer Hilfe

Zufrieden mit der neuen Entwicklung: Günter Beiter und Franz Olbert.

konnte die Not vieler Einzelschicksale gelindert werden. Sie haben damit an einem wichtigen Kapitel bayerischer Nachkriegsgeschichte mitgewirkt.“ Zum stellvertretenden Vorsitzenden wählte der Vertriebenenbeirat abschließend einstimmig Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier. Er wurde in seiner Eigenschaft als stellvertretender BdV-Landesvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der KarHörfunk und Fernsehen des Bayerischen Rundfunks berichteten ausführlich in den patendeutschen Landsmannschaft für dieNachrichtensendungen über das herausragende Ereignis für die Vertriebenen. ses Amt vorgeschlagen. M. L.

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Wanderausstellung Eröffnung der Wanderausstellung „Erzwungene Wege“ in München

Bayern übernimmt ebenfalls Patenschaft über das „Zentrum gegen Vertreibungen“ Beckstein: „Einbindung der Vertriebenen ist eine Selbstverständlichkeit“ Bayern wird wie Hessen und Ba- ern angekommen“ gezeigt worden. Sie triebenen – hebe sie aber nicht singulär den-Württemberg mit einer finan- habe über das Schicksal der Vertriebe- hervor und gewichte nicht. Jede Verziellen Zuwendung eine Paten- nen und über ihre unersetzliche Leistung treibung sei Ausdruck von Unmenschschaft für das „Zentrum gegen beim Wiederaufbau Bayerns informiert. lichkeit und Menschenverachtung, so der Vertreibungen“ übernehmen. Dies Die Landesausstellung 2007 „Bayern – Ministerpräsident. Die Ausstellung forhat Ministerpräsident Günther Böhmen: 1500 Jahre Nachbarschaft“ hät- dere auf, solche Gräuel nach Kräften zu Beckstein unter starkem Applaus te die Höhen und Tiefen im gegenseiti- verhindern und allen Ansätzen geplanam 22. November bei der Eröff- gen Verhältnis dargestellt. Rund 90 000 ter Vertreibung von Anfang an entschlosnung der Ausstellung „Erzwunge- Besucher, davon rund 30 000 aus Tsche- sen entgegenzutreten. ne Wege – Flucht und Vertreibung chien, hätten die Präsentation gesehen. Jugend sensibilisieren im Europa des 20. Jahrhunderts“ Dadurch sei ein fruchtbarer Dialog zustande gekommen, so Beckstein. im Bayerischen Hauptstaatsarchiv Ähnlich positiv wirke der Schülerwett- Als „wichtige gesellschaftliche Dauerin München zugesichert. aufgabe“, bezeichnete es Beckstein, beBeckstein betonte in einer sehr beach- bewerb „Die Deutschen und ihre östlisonders der jüngeren Generation eintenswerten Rede erneut sein Engage- chen Nachbarn“, den Bayern regelmäßig dringlich vor Augen zu führen, welches ment für die Vertriebenen. Bereits zu BeLeid Krieg, Rassismus, ginn seiner Amtszeit als Antisemitismus und VerMinisterpräsident habe treibung im 20. Jahrhuner eine Vielzahl von Terdert über die Menschen minen bei den Heimatgebracht hätten. Auch vertriebenen wahrgejetzt würden in der Welt nommen. Beim Festakt wieder Hunderttausende „50 Jahre Bund der Ververtrieben, verlören ihre triebenen“ in Berlin war Heimat und erlitten das, er als einziger Ministerwas in der Ausstellung an präsident der Einladung verschiedensten Beispievon BdV-Präsidentin Erilen auf das Schmerzlichka Steinbach, MdB, geste zu sehen sei. folgt und hatte damit für Beckstein unterstrich erAufsehen und viel Symneut die Forderung Baypathie gesorgt. erns nach Errichtung eiMit den Worten „Wir nes „Sichtbaren Zeichens Bayern sind an der Spitgegen Vertreibungen“ in ze in Deutschland. DaBerlin. Die Einbindung hin wären wir ohne die der Vertriebenen in die Vertriebenen nicht geErstellung einer Konzepkommen!“, hob Beck- Bei der Eröffnung der Ausstellung „Erzwungene Wege“ im Bayerischen tion dieser Dokumentatistein den herausragenden Hauptstaatsarchiv (v. r.) Ministerpräsident Günther Beckstein, BdVonsstätte sei ein „selbstAnteil der Heimatver- Präsidentin Erika Steinbach und BdV-Vizepräsident Albrecht Schläger. verständliches Muss“. triebenen am Aufbau des Eine glaubwürdige ErinFreistaates nach dem Zweiten Weltkrieg durchführe. An ihm hätten sich 2007 nerung an Flucht und Vertreibung könhervor. Über zwei Millionen hätten in rund 20.000 Schülerinnen und Schüler ne nur gemeinsam gelingen. Bayern Aufnahme gefunden. „Sie ha- beteiligt. Er fördere nachhaltig das WisBesonders würdigte Beckstein, dass die ben ein Anrecht darauf, dass an ihre hi- sen und die Kenntnisse über die DeutPräsidentin des ungarischen Parlaments, schen aus dem Osten. Katalin Szili, die Vertreibung der DeutBesucheransturm in Berlin Auf seinen Besuch in der tschechischen schen aus Ungarn ausdrücklich bedauHauptstadt Prag eingehend hob Beck- ert hat. Dies sei eine Haltung mit Vorstorischen, kulturellen, wissenschaftlistein hervor, dass er dort die Vertrei- bildcharakter in Europa. chen und geistigen Leistungen erinnert bungsdekrete des früheren tschechoslo- BdV-Präsidentin Erika Steinbach freute wird, so wie wir an die Leistungen der wakischen Präsidenten Benesch als sich, dass die Ausstellung „ErzwungeFranken, Schwaben und Altbayern er„massiven Verstoß gegen Völker-, Eu- ne Wege“ nach ihrer Eröffnung im Berinnern.“ ropa- und Menschenrecht“ bezeichnet liner Kronprinzenpalais im Jahr 2006 Mehrere Jahre lang sei im Freistaat die hatte. binnen zweier Monate von 60 000 Besuvom Haus der Bayerischen Geschichte Die Ausstellung „Erzwungene Wege“ chern, darunter 130 Schulklassen, bekonzipierte Wanderausstellung „In Bayzeige das Schicksal der deutschen Ver- sucht worden sei. Wegen des großen In-

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Wanderausstellung treibungen und Deportationen teresses habe man sich entder Polen, der Balten und der schlossen, aus der damaligen Ukrainer 1945 /46 sowie die Präsentation eine WanderausVertreibung der Ungarn aus der stellung zu gestalten. „Wir Tschechoslowakei. wollen mit der Stiftung und Es folgen Informationstafeln durch unsere Ausstellungen über die Flucht, Vertreibung die Vertreibungsopfer der Verund Verschleppung der Deutgessenheit entreißen. Alle Opschen am Ende des Zweiten fer von Genozid und VertreiWeltkriegs von 1944 –1948. bung brauchen einen Platz im Die im Jahr 1944 beginnende historischen Gedächtnis EuVertreibung der Italiener aus ropas“, so die BdV-PräsidenJugoslawien wird ebenso betin. handelt wie die Vertreibungen Die Ausstellung zeige 20 Fallals Folge des Zypern-Konflikbeispiele aus dem vergangeBdV-Präsidentin Erika Steinbach begrüßt den sudetendeuttes 1963/64 und 1974. Den Abnen Jahrhundert. Es würden schen Verleger Dr. Herbert Fleissner. schluss bildet eine Übersicht gemeinsame, aber auch unterschiedliche Ursachen, Wirkungen und kermordes an den Armeniern 1915/16. über die Kriege und Vertreibungen im Folgen von Vertreibung dokumentiert. Es folgt der griechisch-türkische Krieg ehemaligen Jugoslawien. Nach Ansicht von Erika Steinbach, sei 1919–1922 mit Vertreibung, Massakern Das Bayerische Hauptstaatsarchiv hat die Art der Ausstellung „singulär“. Nichts und nachträglicher völkerrechtlicher Le- die Ausstellung um einen eigenständiVergleichbares habe es bislang in gitimierung des „Bevölkerungsaustau- gen kleinen Teil erweitert, in dem ausDeutschland oder in Europa gegeben. sches“ durch den Lausanner Vertrag von gewählte Dokumente zur Integration von Es sei unzweifelhaft ein Verdienst der 1923. Die Vertreibung der Juden Euro- Flüchtlingen und Vertriebenen in BayStiftung, dass die öffentliche Wahrneh- pas ab 1933 wird als „Baustein des Ho- ern nach 1945 gezeigt werden. mung des Themas Vertreibung nachhal- locaust“ thematisiert. Die Schautafeln Bei seiner Begrüßung hatte der Genetig belebt wurde. Ohne sie hätte die Bun- informieren außerdem über die Um- raldirektor der Staatlichen Archive Baydesregierung nicht in die Koalitions- siedlung der West-Karelier (1939/40– erns, Prof. Hermann Rumschöttel, ervereinbarung aufgenommen, in Berlin 1944/47), die Zwangsumsiedlungen, Ver- klärt, dass die aus der Bayerischen Staatskanzlei gekommene Anregung, ein „Sichtbares Zeichen“ zu Ausstellungsort: die Ausstellung im Bayerischen Flucht und Vertreibung zu erBayerisches Hauptstaatsarchiv, Schönfeldstraße 5 Hauptstaatsarchiv zu zeigen, richten. München sehr gerne aufgegriffen worDie Kuratorin der Ausstel(U-Bahn-Haltestellen Odeonsplatz oder Universität) den sei: Sie passe in das Prolung, Katharina Klotz, schilfil der historisch-politischen derte den Entstehungsprozess Ausstellungsdauer: Bildungsarbeit des Hauses. der Präsentation, für die sie 23. November 2007 – 25. Januar 2008 Die Wanderausstellung wird mit ihren Kollegen in mehreÖffnungszeiten: noch bis zum 25. Januar im ren europäischen Ländern reMontag – Donnerstag 8.00 – 18.30 Uhr Bayerischen Hauptstaatsarchiv cherchiert hatte. Freitag 8.00 – 17.30 Uhr gezeigt. Am Beginn der Ausstellung Eintritt frei Michael Leh steht die Darstellung des Völ-

Neujahrsgottesdienst der Sudetendeutschen Landsmannschaft Der traditionelle festliche Neujahrsgottesdienst der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Kreisgruppe München, findet am Sonntag, 13. Januar, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael in der Neuhauser Straße statt. Chordirektor Thomas Schmid dirigiert die KempterPastoralmesse für Soli, Chor und Orchester sowie das Transeamus von Joseph Schnabel. Es singen und musizieren die Chor- und Orchestergemeinschaft St. Peter und Paul (Trudering). Zelebrant ist H. H. Pater Norbert Schlegel. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ab ca. 16.00 Uhr ein festlicher heimatlicher Jahresempfang in der Gaststätte Augu-

stiner, Grüner Saal, statt. Alle Landsleute und Freunde der SL sind hierzu herzlich eingeladen. Tag des Selbstbestimmungsrechts Brigadegeneral Johann Berger, stellvertretender Befehlshaber im Wehrbereich IV, spricht am Samstag, 8. März 2008, um 14.30 Uhr, im Sudetendeutschen Haus in München anlässlich des Tages des Selbstbestimmungsrechts zum Thema „Hoffnung Europa“. Veranstalter sind der BdV-Kreisverband München-Stadt, die SL-Kreisgruppe München Stadt und Land sowie die Landsmannschaft Oberschlesien.

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Wir gedenken unseren Verstorbenen

Siegfried Zoglmann * 18. 8. 1913

† 20. 10. 2007

Gründungsmitglied und ehemaliger stellvertretender Bundesvorsitzender der SL, langjähriger Landesobmann

Johann Schuller Sehr aktiver BdV-KV Ansbach von 1991–2007 Abteilungsleiter Aussiedlerbetreuung im Landratsamt Ansbach, verstorben am 25. 10. 2007 im Alter von 61 Jahren


Sathmarer Schwaben

Vorgestellt:

Die Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben Ein verlässlicher Partner und Brückenbauer Seit 1947 findet alljährlich eine Landes- waren sie bereits in den 70er und 80er und Bundesdelegiertenversammlung der Jahren durch Tanzgruppen und Chöre Landsmannschaft mit begleitendem kul- sehr aktiv. Mitte des folgenden Jahrturellen Rahmenprogramm statt, zu der zehnts kam es aufgrund des Generatiauch die Bevölkerung eingeladen ist und onswechsels zum weitgehenden Stillsich so über die Kulturarbeit einen un- stand der Aktivitäten im Freistaat. Das mittelbaren Eindruck verschaffen kann. kulturelle Leben der Sathmarer SchwaDadurch ist ein produktives und leben- ben spielte sich nahezu ausschließlich diges Netzwerk zu unseren Landsleuten in Baden-Württemberg ab. in aller Welt entstanden, das zu einer be- Durch verstärkte Anstrengungen in den merkenswerten letzten Jahren hat die Landesgruppe BayOffenheit, sowohl ern aber wieder zur alten Stärke gefunauf politischer wie den und ihre Kulturarbeit auf eine breiauch auf kommu- tere Basis gestellt. Schwerpunktmäßig naler Ebene führ- soll vor allem die Jugendarbeit geförte. Dank des uner- dert und die Nachwuchsgeneration an müdlichen Ein- die Landsmannschaft herangeführt wersatzes der Mitglie- den. der des Bundesvorstandes ist die Bereicherung des Kulturlebens Landsmannschaft heute ein verläss- Hervorzuheben ist die konstant positive licher Partner und Entwicklung der Kreisverbände NürnBrückenbauer. berg und Ingolstadt, in denen auch die Die Schwerpunk- Landsleute aus Oberwischau integriert te der Tätigkeits- sind und eine konstante Größe im Kulfelder haben sich turleben der beiden Städte darstellen. in den letzten Jah- Die „Heimatortsgemeinschaft Oberren von der Inte- wischau“ – als Vereinigung der OberTrachtenumzug anlässlich des Bundestreffens in Garching. grationsarbeit für wischauer innerhalb der LandsmannBis heute arbeitet sie dabei eng mit den die Spätaussiedler zu Gunsten einer en- schaft – war in den letzten Jahren durch Landes- und Bundesbehörden, den an- gagierten ehrenamtlichen Arbeit im kul- die Gründung eines zusätzlichen Vereins deren Landsmannschaften und den De- turellen Bereich verschoben. Wertvolle tangiert. Die Mehrheit der Oberwischauer mokratischen Foren der Deutschen in Arbeit leistet die Landsmannschaft bei ist weiterhin Mitglied der LandsmannRumänien zusammen. Im engen Mei- der Vermittlung von Kontakten zwischen schaft geblieben und sieht die Spaltung nungsaustausch und Miteinander befin- der deutschen Wirtschaft und den Han- der Ortsgemeinschaft eher als Schwädet sie sich mit den rumänischen Behör- delskammern in den Herkunftsgebieten. chung. den, einigen Selbstverwaltungen in Der Landkreis BiUngarn, aber auch mit den Gremien ih- berach und die rer Landsleute in der Zips und der Kar- Landesregierung von Baden-Würtpatukrainer. temberg würdigten diese Rolle Wertvolle Brückenarbeit durch die ÜberGleichzeitig bietet die Landsmannschaft nahme der Patendie Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam schaft für die die Anliegen ihrer Landsleute zu arti- Volksgruppe der kulieren, auf die Folgen des Vertreibungs- Sathmarer Schwaund Verschleppungsunrechts aufmerk- ben. sam zu machen, die Dialogbereitschaft Zahlenmäßig am mit allen Gruppierungen zu untermau- stärksten vertreten ern und die ehrenamtlichen Tätigkeiten sind die Sathmazu bündeln. Grenzüberschreitende Maß- rer Schwaben in nahmen im Herkunftsland wie auch der Baden-Württempolitische Dialog vor Ort helfen Flagge berg, gefolgt von zu zeigen und unterstützen die im Her- ihren Landsleuten in Bayern. Dort Jugendblaskapelle aus dem Sathmarer Land. kunftsgebiet Verbliebenen. Die Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben ist seit nunmehr 60 Jahren Anwalt ihrer Landsleute. Sie ist und war Ansprechpartner für Regierung und Verwaltungen. Dabei leistet sie Aufklärungsarbeit, bündelt die Interessen ihrer Volksgruppe und die der Deutschen aus Nordsiebenbürgen. Grenzüberschreitende Arbeit ist seit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs möglich.

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Sathmarer Schwaben Die meisten Sathmarer Schwaben sind bereits vor Jahren in die Bundesrepublik gekommen und gesellschaftlich voll integriert. Die Solidarität der Bevölkerung, die erfolgreiche Integrationsarbeit der Vertriebenenverbände sowie caritativer und öffentlicher Institutionen, vor allem aber der unbedingte Eingliederungswille trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Durch grenzüberschreitende Maßnahmen und Projekte wollen wir den Fortbestand der zwar kleinen, aber sehr aktiven sathmarschwäbischen Gemeinschaft, ihrer Kultur sowie deren Brauchtum im Herkunftsgebiet sichern. Unsere Brückenfunktion kommt auf wirtschaftlicher Ebene, aber auch auf allen anderen Gebieten des öffentlichen Lebens nicht nur den Sathmarer Schwaben, sondern auch einer breiten Bevölkerungsschicht in der Heimatregion zu Gute. Chor der Sathmarer Schwaben in Garching.

Ansprechpartner bei der Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben in Bayern Landesverband Bayern Franz Bertusch (Vorsitzender) Föhrenstraße 5B, 85716 Unterschleißheim, Telefon 0 89/31 60 51 61, Fax 0 89/31 60 55 51 franz.bertusch@sathmarer-schwaben.de Kreisverband München Kreisverband Nürnberg 1 Monika Jacob Gisela Mekker Gustav-Heinemann-Ring 242, 81739 München Turnheimerstraße 16A, 90441 Nürnberg Telefon 09 11/6 65 22 08 Telefon/Fax 0 89/6 37 68 31 Kreisverband München-Land Cornelia Perecsenyi Lohweg 8, 85386 Eching, Telefon 0 89/32 73 15 88

Kreisverband Nürnberg 2 Anna Steinbinder Neundettelsauer Straße 6, 90449 Nürnberg Telefon 09 11/66 85 34, Fax 09 11/1 20 59 15

Kreisverband Ingolstadt Marianne Röhrig Am Kreuzerbuckl 1, 85139 Wettstetten Telefon 08 41/99 23 09

Kreisverband Kempten Erika Feleki Kempten Telefon 08 31/5 70 50 24

Ungarisches Parlament gedenkt der Vertreibung der Deutschen Das ungarische Parlament setzte am 16. November ein weiteres wegweisendes Zeichen im Umgang mit den vertriebenen Deutschen. Die Präsidentin der Ungarischen Nationalversammlung Dr. Katalin Szili hatte zu einer „Gedenkkonferenz des 60. Jahrestages der Entrechtung und Vertreibung der Ungarndeutschen“ eingeladen. Zuvor schon hatte sie sich immer wieder gegen die, wie sie sagte „unmenschliche, ungerechte und unwürdige Vertreibung der Ungarndeutschen“ gewandt und es zu ihrer Sache gemacht, die Op-

werden jährlich Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichem Leben, die sich um die Heimatvertriebenen und die Einhaltung der Menschenrechte verdient gemacht haben, geehrt. Mit der Ehrenplakette wurden auch Reichstagspräsident a. D. Paul Löbe, Altbundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und der estnische Staatspräsident Lennart Meri ausgezeichnet. Parlamentspräsidentin geehrt Bereits 1992 wurde in Ungarn im Zuge Vor Beginn dieser Konferenz verlieh der Restitution die Eigentumsfrage unBdV-Präsidentin Erika Steinbach Szili ter Einbeziehung der Heimatvertriebedie Ehrenplakette des BdV. Seit 1962 nen vorbildlich geregelt. fer um Verzeihung zu bitten und mit eigenen Mitteln dabei zu helfen, dass sich traurige Ereignisse wie die nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr wiederholen. Teilnehmer der Konferenz waren u. a. Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, der ungarische Schriftsteller György Konrad sowie Vertreter der ungarndeutschen Landsmannschaft.

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Sathmarer Schwaben

Eine wechselvolle Geschichte

Wer sind die Sathmarer Schwaben? Stetes Ringen um Recht und Freiheit sowie friedliches Auflehnen gegen Willkür „Am Samisch und am Krasnastrand bei Sathmar, Erdeed, Großkarol grüß ich ein schönes Schwabenland von Wäldern, Reben, Saaten voll.“ Das in dieser Strophe gelobte Schwabenland ist das Siedlungsgebiet der Sathmarer Schwaben: das Sathmarland, im Nordwesten Rumäniens. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte es zu Österreich-Ungarn, kam 1920 durch den Friedensvertrag von Trianon zu Rumänien, gelangte 1940 durch den Wiener Schiedsspruch wieder an Ungarn und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erneut Rumänien angeschlossen. Seinen Namen erhielt es von der an der Samisch (Somes), einem Nebenfluss der Theiß, liegenden Kreisstadt Sathmar (rumänisch: Satu Mare, ungarisch: SzatmarNemeti).

temberg und Oberschwaben (Bodenseeraum). Dem Ruf seiner Werber folgten 330 Familien (etwa 1400 Personen), hieß es doch: „Das Ungarland ist reichste Land, dort wächst viel Wein und Treid …“ Die neue Heimat aber empfing die ersten Siedler aus Württemberg recht stiefmütterlich, da die Siedlungsaktion schlecht vorbereitet war. Dürre, schlechZunächst große Enttäuschung te Wohnungsverhältnisse, auftretende Geldknappheit, das Ausbleiben der zugesagten Hilfsmittel brachten viele zur Verzweiflung. Flucht und Tod lichteten immer mehr ihre Reihen. Nahezu tausend Personen verließen enttäuscht und verbittert das Sathmarland und zogen in ihre alte Heimat zurück oder flüchteten in andere Gebiete.

Erste Siedlungsaktion 1712 Zum Siedlungsgebiet der Sathmarer Schwaben werden aber nicht nur die sich im heutigen Verwaltungskreis Sathmar befindenden schwäbischen Ortschaften gezählt, sondern auch weitere Orte mit deutscher Bevölkerung, welche in den Kreisen Bihor, Salasch und der Maramuresch liegen. Bereits einige Jahre vor dem ersten Banater Schwabenzug begann Graf Alexander Karolyi seine Siedlungsaktion im Sathmarer Land. 1712 berief er auf seine während der Türken- und Kurutzenkriege und durch Naturkatastrophen verwüsteten Güter die ersten Siedler aus Süddeutschland, Schwaben aus Würt-

Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ Spendenkonto: Deutsche Bank Konto 311 2000 BLZ 380 700 24

Tanzgruppe der Sathmarer Schwaben beim Bundestreffen in Garching.

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Demnach wurde das erste Ansiedlungsunternehmen ein Fiasko. Von den 1400 Kolonisten blieben nur 450 Schwaben zurück und von diesen etwa 250 am Leben. Von Abgaben und Frondiensten befreit, konnten diese Siedler verhältnismäßig schnell gutgehende landwirtschaftliche Betriebe gründen. Bereits 1720 erklärten sich manche von ihnen bereit, für die Grafen Alexander, Franz, Anton und Joseph Karolyi im Schwabenland Neuauswanderer zu werben. Ab diesem Zeitpunkt verlief die Ansiedlung von Deutschen im Sathmarland erfolgreich. Die größeren Siedlergruppen kamen 1726 mit 181 Familien, 1737 mit 106, 1760 mit 58 und 1774 mit 83 Familien. Nach 1810, als Terem als letzte schwäbische Gemeinde gegründet worden war, ebbte die Kolonisation langsam ab. Die wechselvolle Geschichte der Sathmarer Schwaben ist gekennzeichnet durch stetes Ringen um Recht und Freiheit, durch friedliches Auflehnen gegen Willkür, Unterdrückung und Diskriminierung. Während ihre Väter sich für die Bewahrung ihrer Kultur- und Lebensgemeinschaft einsetzten, übten sie gleichzeitig Verständnis und Toleranz sowie Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Völkern. Sie schlugen Brücken von Mensch Großes Gemeinschaftsgefühl zu Mensch, von Kultur zu Kultur – und erlebten doch ein Schicksal bis hin zum Verlust der Muttersprache, zum Verlust der eigenen Identität. Unabhängig davon, ob sie im Sathmarland verblieben oder wo sie heute in der Welt neue Heimat gefunden haben, fühlen sich die Landsleute mit ihrer Gemeinschaft eng verbunden. Sie übernehmen Verantwortung füreinander und demonstrieren Verbundenheit miteinander. Viele Sathmarschwaben kehrten 1944/45 nach Deutschland, in das Land ihrer Ahnen, zurück und trugen nach Kräften zum Wiederaufbau und zur Festigung der freiheitlichen und demokratischen Bundesrepublik Deutschland bei. Ab 1978 fanden viele sathmardeutsche Aussiedler im Zuge der Familienzusammenführung hier eine neue Heimat und sind aufrechte und loyale Bürger der Bundesrepublik Deutschland geworden.


Deutsche aus Russland

Gespräche mit dem bayerischen Kultusministerium

Mehr Hoffnung für russlanddeutsche Pädagogen Kultusminister Siegfried Schneider zeigt sich aufgeschlossen Nach über einem Jahr intensiver Zusammenarbeit der Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Bereich „Berufliche Integration von russlanddeutschen Pädagogen – Schulische Integration von russlanddeutschen Kindern“ ist es zu einem greifbaren Ergebnis gekommen. Dr. Arthur Bechert, Vorsitzender der Landsmannschaft in Bayern, Dr. Viktor Donhauser, Pädagoge aus Aichach, und Theodor Habenstein, Mathematik- und Physiklehrer aus Augsburg (beide Vorstandsmitglieder der Landesgruppe), haben die Verhandlungen initiiert und vorangetrieben. Alle drei mussten selbst als Akademiker aus der ehemaligen Sowjetunion aufschlussreiche Erfahrungen während ihrer eigenen beruflichen Integration machen. Bessere berufliche Eingliederung In den Gesprächen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus ging es um eine bessere berufliche Eingliederung von Lehrern aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die nach wie vor nicht zufriedenstellend ist. Obwohl gerade an den Schulen ein akuter Mangel an qualifizierten Lehrkräften herrsche, werde der Einstieg für russlanddeutsche Pädagogen nicht gerade leicht gemacht. Das war Motivation für den Landesverband, die Problematik aufzugreifen und Informations- und Klärungsgespräche mit den zuständigen Stellen im Kultusministerium zu führen. Schon beim ersten Gespräch legte die Landsmannschaft Forderungen und Vorschläge zur beruflichen Integration der russlanddeutschen Lehrer und Kinder auf den Tisch. Nachfolgend wurde festgestellt, inwieweit diese erfüllt und umgesetzt werden können. Dabei ging es vor allem um folgende Bereiche: Hausaufgabenrichtlinien zur Förderung der sprachlichen Integration der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Betreuung russlanddeutscher Kinder möglichst an allen Schulen, Einsatz von russlanddeutschen Pädagogen in Förderund Betreuungsmaßnahmen in öffentlichen Ganztagsschulen, Lehrerfortbil-

dung, Information von Lehramtsanwärtern im Vorbereitungsdienst und Hospitationsmöglichkeiten für russlanddeutsche Pädagogen. Zu jedem Punkt wurde nach eingehenden Diskussionen ein Ergebnis vorgelegt. Vor allem bei der Lehrerfortbildung erklärte sich das Ministerium bereit, entsprechende Angebote der Landsmannschaft als die staatliche Lehrerfortbildung ergänzende Maßnahmen anzuerkennen. So können Beauftragte der Landsmannschaft die Lehramtsanwärter jetzt an Ausbildungstagen über die Situation der russlanddeutschen Kinder und Lehrkräfte informieren. Sie soll ferner Erleichterung bei Hospition den Regierungen Ansprechpartner für russlanddeutsche Bewerber und Personen sein, die in der bayerischen Lehreraus- und -fortbildung tätig sein können. Das Ministerium stimmte auch dem Wunsch zu, auf Antrag russlanddeutschen Lehrkräften mit Blick auf die Anerkennung ihrer Ausbildung Hospitationsmöglichkeiten in Grund- und Hauptschulen (zwei bis vier Wochen) einzuräumen. Anlaufstelle für interessierte Lehrkräfte soll das jeweilige Staatliche Schulamt sein. In weiteren Gesprächen ging es um die Überprüfung und Überarbeitung der Richtlinien für die Anerkennung der im Herkunftsland erworbenen Ausbildung für den Bereich der Grund- und Hauptschulen (Volksschulen). Bezüglich einer eventuellen Überarbeitung wurden vor allem die Anerkennungsmöglichkeiten für Personen mit einer Lehrbefähigung für den Bereich der Grundschule und weniger als drei Jahren praktischer Berufserfahrung angesprochen. Hoffnung für Pädagogen Die Gesprächsergebnisse machen vielen Pädagogen mehr Hoffnung. Die Vereinbarungen zur beruflichen Integration von russlanddeutschen Pädagogen und zur schulischen Integration von russlanddeutschen Kindern sind von Staatsminister Siegfried Schneider gebilligt worden und in ein Schreiben des Kultusministeriums vom 30. Januar 2007 an die Regierungen eingeflossen. Darin wird nachdrücklich das besonde-

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re Anliegen, die berufliche Integration von russlanddeutschen Pädagogen sowie die schulische Integration von russlanddeutschen Kindern zu verbessern, betont. In dem Schreiben wurde darum gebeten, auch die staatlichen Schulämter über die Vereinbarungen zu informieren. Nina Paulsen Aus dem Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus an die Regierungen 1. Hospitationsmöglichkeit für russlanddeutsche Pädagogen Russlanddeutsche Lehrkräfte erhalten künftig die Möglichkeit, vor dem eigentlichen Anerkennungsverfahren ihrer im Herkunftsland erworbenen Ausbildung zur Orientierung freiwillig zwei bis vier Wochen in einer Grundschule bzw. in einer Hauptschule zu hospitieren. Entsprechende Anfragen sind an das jeweilige Staatliche Schulamt zu richten. 2. Einsatz von russlanddeutschen Pädagogen in Förder- und Betreuungsmaßnahmen in offenen Ganztagsschulen Zur Vorbereitung auf eine mögliche spätere Berufstätigkeit können russlanddeutsche Pädagogen Förder- und Betreuungsaufgaben in offenen Ganztagsschulen übernehmen. Das Staatsministerium verweist auf die Liste der offenen Ganztagsschulen im Internet. Kontakt ist mit den Trägern selbst aufzunehmen. 3. Information im Rahmen des Vorbereitungsdienstes Von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. benannte Referenten können an Seminarleitertagungen die Seminarrektoren und an Ausbildungstagen die Lehramtsanwärter über die Situation russlanddeutscher Kinder und ihrer Familien informieren. 4. Lehrerfortbildung Die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen plant Halbwochenlehrgänge für Lehrkräfte, an deren Schulen ein hoher Aussiedleranteil besteht, mit dem Ziel, die schulische Arbeit mit den Kindern zu verbessern und die Zusammenarbeit mit deren Eltern zu fördern. 5. Zuweisung von Lehrkräften Das Staatsministerium bittet bei der Zuweisung der Lehrkräfte künftig darauf zu achten, dass deutsche Aussiedler mit einer Lehrbefähigung für das Lehramt an Grundschulen bzw. für das Lehramt an Hauptschulen an Schulen mit einem entsprechenden Aussiedleranteil zugewiesen werden.


Siebenbürger Sachsen Der neue Bundesvorsitzende der Siebenbürger Sachsen

Mit Team- und Reformgeist Dr. Bernd B. Fabritius ist in Hermannstadt aufgewachsen – Ein Porträt Ein erklärter Reformer mit Gemeinsinn und ausgeprägtem Traditionsbewusstsein ist mit dem 42-jährigen Rechtsanwalt Dr. Bernd B. Fabritius an die Spitze des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland gewählt worden. Seinen beruflichen Werdegang skizzierte Siegbert Bruss in der Siebenbürgischen Zeitung folgendermaßen: Am 14. Mai 1965 in Agnetheln geboren, zieht Bernd Fabritius als Zweijähriger mit sei-

zugelassener Rentenberater tätig und gründet eine Kanzlei in München. Neben dem Broterwerb studiert er von 1991 bis 1994 Rechtswissenschaften und sammelt danach erste Erfahrungen in internationalen Rechtsvergleichen am Federal Court in Kalifornien und in einer Anwaltskanzlei in San Diego. Seit 1997 ist Fabritius als Rechtsanwalt in München tätig und leitet eine Schwerpunktkanzlei für Sozialrecht. Dem Ruf als freier Dozent für Prozessrecht an die Fachhochschule für sächsische Verwaltung in Meißen leistet er Folge. 2003 promoviert er zum Dr. jur. und weitet seine Lehrtätigkeit auf die juristische Fakultät der Universität Hermannstadt aus, wo er auch Mitglied des Großen Senates wird. Motiviert durch die immer restriktivere Gesetzgebung im Sozialrecht, engagiert sich Fabritius ab 1996 als Rechtsreferent im Vorstand der Landesgruppe BayEngagement in Rumänien

Neuer Bundessprecher der Siebenbürger Sachsen: Dr. Bernd B. Fabritius.

ner Familie nach Hermannstadt um. Den Besuch des traditionsreichen Brukenthal-Gymnasiums empfindet Fabritius rückblickend als prägend: „Hier habe ich erfahren, was ich heute als siebenbürgisch-sächsisches kollektives Selbstverständnis und als Geist der Zusammengehörigkeit bezeichnen würde.“ Bald nach dem Abitur reist er 1984 nach Deutschland aus. Ab 1985 studiert er in Dynamischer Werdegang München Sozialverwaltung. Nach dem Diplomabschluss legt er durch seine Tätigkeit in der Landesversicherungsanstalt Oberbayern (LVA) die Grundlage für seine spätere Spezialisierung, das Rentenrecht. Hier erhält Fabritius Einblick in die Integrationsproblematik der Aussiedler. Nach einem Zweitstudium der Politikwissenschaften an der Hochschule in München beantragt er seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis des Freistaates Bayern. Er wird als gerichtlich

ern der Landsmannschaft. Im Mai 2000 avanciert er zum Landesvorsitzenden. Verschiedene Male begleitet er die damalige Sozialministerin und Rumänienbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Barbara Stamm, nach Siebenbürgen und bald entwickelt sich eine produktive und freundschaftliche Zusammenarbeit. Fabritius wird in das bayerisch-rumänische Kuratorium für humanitäre Projekte in Rumänien berufen. Bei zahllosen Besuchen in Rumänien knüpft er gute Kontakte zu den sächsischen Vertretern in der alten Heimat. Nach der Wahl zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Verbandes im Oktober 1999 intensiviert er seinen ehrenamtlichen Einsatz auch auf Bundesebene. Anfang November wählt ihn der Verbandstag zum neuen Bundesvorsitzenden. Dr. Fabritius hat sich für seine vierjährige Amtsperiode ehrgeizige Ziele gesetzt. Das bei den Vertriebenenverbänden leidlich bekannte Problem des Mitgliederrückgangs beschäftigt auch den Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Notwendigerweise steht das Bestreben, dieser Entwicklung gegenzusteuern, ganz oben auf der Agenda. Dazu will er mit seinem Bundesvorstandsteam die Jugendarbeit intensi-

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Kontaktadresse

Bundesgeschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. Karlstraße 100, 80335 München, Telefon 0 89/23 66 09-0 Telefax 0 89/23 66 09-15, verband@siebenbuerger.de www.siebenbuerger.de vieren und den grenzüberschreitenden Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen fördern. Ein hoher Stellenwert soll der kulturellen Breitenarbeit als Referenzrahmen für die siebenbürgisch-sächsische Identifikation aller Landsleute eingeräumt werden. Mit der in Bad Kissingen beschlossenen Satzung hat der Verband seine Kraft zur Erneuerung demonstriert. Weitere Reformschritte sollen folgen, um siebenbürgisch-sächsischen Anliegen zum Erfolg zu verhelfen. Dazu baut Vorsitzender Dr. Bernd Fabritius auf eine konstruktiv-kritische Teamarbeit im Bundesvorstand, die Kreativität und den Initiativgeist auf dem Fundament des grenzüberschreitenden Zusammenhalts der Siebenbürger Sachsen.

Egerländer vergnügen sich Der traditionelle Faschingsball der Egerländer Gmoi findet am Samstag, 2. Februar im Augustinerkeller statt. Alle Faschingsfreunde sind dazu herzlich willkommen. Nur gute Laune ist mitzubringen. Nähere Informationen sind beim Vorstand der Eghalanda Gmoi z’München, Bruno Püchner, Freisinger Weg 14, 85375 Neufahrn, erhältlich. Telefon 0 81 65/39 47


Siebenbürger Sachsen

Verbandstag 2007

Grundlegende Reformen bei Siebenbürger Sachsen Landsmannschaft benennt sich um und erneuert Satzung Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen e.V. führt künftig den Namen „Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V.“ Auf dem Verbandstag am 3./4. November in Bad Kissingen ist eine Neufassung der Satzung verabschiedet und ein neuer Bundesvorstand gewählt worden. Neuer Bundesvorsitzender des Verbandes ist Dr. Bernd B. Fabritius, der die Nachfolge von Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr antritt. Die in Bad Kissingen verabschiedeten strukturellen Reformen und die personelle Erneuerung an der Verbandsspitze bedeuten eine Zäsur für den Verein, der Engagement in Rumänien seit 1949 die politischen, rechtlichen und kulturellen Belange von 250.000 heute in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen vertritt. Die Neufassung der Satzung sieht ne-

ben der nach kontroverser Debatte beschlossenen Namensänderung weitere grundlegende Änderungen vor. So können dem Verband künftig auch nicht rechtsfähige Personenvereinigungen des Privatrechts und juristische Personen des Privatrechts sowie juristische Personen des öffentlichen Rechts beitreten. Durch diese Öffnung ermöglicht der Verband strategisch wichtige Kooperationen und Synergieeffekte im Sinne seiner Vereinsziele. Ferner beschlossen die 175 Delegierten in Bad Kissingen eine Verschlankung der Entscheidungsstrukturen. Die Zahl der Verbandsorgane wurde auf drei reduziert: den Verbandstag als oberstes Gremium, den Bundesvorstand, der die Geschäfte des Verbandes führt, und den Vorstand, bestehend aus dem Bundesvorsitzenden und seinen vier Stellvertretern, verantwortlich für die Verwaltung und den exekutiven Aufgabenbereich. Die Präambel der neuen Satzung unterstreicht den besonderen Stellenwert

der kirchlichen Tradition für die Siebenbürger Sachsen. In den Vorstandsneuwahlen konnte sich Dr. Bernd B. Fabritius, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern, gegen den seit 1992 amtierenden Bundesvorsitzenden Neuer Bundesvorsitzender Volker Dürr mit 76 Prozent der Stimmen durchsetzen. Der 1965 in Agnetheln/ Siebenbürgen geborene, in Hermannstadt aufgewachsene und seit 1984 in Bayern lebende Jurist Dr. Bernd B. Fabritius erklärte, in seiner Amtsperiode vor allem das kollektive Selbstverständnis innerhalb der grenzüberschreitenden siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft fördern zu wollen. Weiterer Schwerpunkt soll die Verbesserung der Jugendarbeit sein. Nicht zuletzt werde die finanzielle Sicherung der zentralen Kultureinrichtungen in Deutschland die Bündelung aller Kräfte erfordern. Der BdV Bayern gratuliert und wünscht ihm alles Gute.

Hermannstadt als Kulturhauptstadt Europas 2007

Die „Siebenbürgisch-sächsische Kulturwoche“ Ein Erfolg stetig geleisteter grenzüberschreitender Kulturarbeit der Siebenbürger Sachsen Die Europäische Kulturhauptstadt Her- Landsmannschaft der Siebenbürger Sach- Regierung, seitens des Bundes über das mannstadt hatte für das gesamte Kalen- sen in Deutschland. Die vielfältigen Aus- Donauschwäbische Zentralmuseum in derjahr 2007 ein ungemein facettenrei- stellungen, Konzerte, Lesungen, Sym- Ulm und vom Freistaat Bayern über das Haus des Deutschen Ostens ches, niveauvolles, aber auch in München gefördert. Aus kostenintensives KulturproVeranstaltersicht war die „Siegramm konzipiert. Das Großbenbürgisch-sächsische Kulprojekt konnte nur im Zusamturwoche“ in der Europäimenwirken über Ländergrenschen Kulturhauptstadt Herzen hinweg vernetzter Orgamannstadt aufgrund des Punisationen und Strukturen geblikumszuspruchs und der postemmt werden. sitiven MedienberichterstatDass Anfang August eine „Sietung ein beachtlicher Erfolg. benbürgisch-Sächsische KulRund 500 Gäste erlebten am turwoche“, als Baustein des 1. August im Thalia-Saal in Kulturhauptstadtprogramms, Anwesenheit zahlreicher Prostattfand, ist nur das aktuellste minenz aus Politik, Kirche Beispiel für den Erfolg der steund Gesellschaft, darunter tig geleisteten grenzüberauch Bayerns Sozialministeschreitenden Kulturarbeit des Verbands der Siebenbürger Siebenbürgische Musik- und Trachtengruppen bereichern rin Christa Stewens, die Eröffnungsfeier der Kulturwoche. Sachsen in Deutschland e. V. das Kulturleben in Bayern und im Bund. Veranstalter der „Siebenbürgisch-säch- posium, Film- und Theaterabende, Got- In den folgenden Tagen vermittelte das sischen Kulturwoche“ (1. bis 8. August) tesdienste und Brauchtumsveranstaltun- Veranstaltungsprogramm einen Querwaren u. a. das Demokratische Forum gen wurden vom Departement für inter- schnitt siebenbürgisch-sächsischer Kulder Deutschen in Siebenbürgen und die ethnische Beziehungen der rumänischen tur. Im Rahmen der gezeigten Kunst-

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Siebenbürger Sachsen und Dokumentationsausstellungen präsentierte der siebenbürgische Künstler Prof. em. Peter Jacobi, Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2003, in der Evangelischen Stadtpfarrkirche 380 Bilder vom Verfall bedrohter Wehr- und Bauernkirchen in Siebenbürgen. Eine herausragende Fotodokumentation mit hohem künstlerischen Anspruch! Literarische Lesungen mit zeitgeschichtlichem Bezug boten die siebenbürgischsächsischen Schriftsteller Eginald Schlattner und Hans Bergel im Spiegelsaal des Forums an. Ein Kapitel siebenbürgischer Zeitgeschichte erzählte der im Rahmen der Kulturwoche vorgeführte und nach Schlattners gleichnamigem Roman gedrehte Kinofilm „Der geköpfte Hahn“. Dieser war Ende November beim Europa-Filmfest 2007 in München zu sehen. Auf große Resonanz stießen die Theateraufführungen in siebenbürgisch-sächsischer Mundart, dargeboten von den

landsmannschaftlichen Theatergruppen aus Augsburg und Geretsried. Gleiches gilt für die Brauchtumsveranstaltungen verschiedener einheimischer und angereister Kulturgruppen. Den Landesverband Bayern vertraten die Siebenbürger Blaskapelle Augsburg, die siebenbürgisch-sächsische Tanzgruppe aus Ingolstadt und die Jugendtanzgruppe München. Platzkonzerte sowie ein Kirchenkonzert setzten Akzente im musikalischen Programmteil. Nachhaltige Wirkung Ein Symposium des Siebenbürgischen Karpatenvereins setzte sich mit dem Thema „Hermannstadt – ein Zentrum der Bergkultur“ auseinander. Überdies führten Exkursionen in die nähere Umgebung der Stadt. Im Fokus thematischer Stadtführungen stand die Stadtentwicklung, wobei besonderes Augenmerk auf die stilprägenden Einflüsse der Gotik sowie auf die Altstadtsanierung gelegt wurde.

Bundespräsident Horst Köhler würdigte beim Besuch die siebenbürgische Hauptstadt als ein „Vorbild für das gelungene Zusammenleben verschiedener Nationalitäten und Religionen“. In dieser „wahrhaftig europäischen Stadt“ seien „Grundgedanken der europäischen Einigung seit Jahrhunderten gelebter Alltag“. Der große Erfolg, den das Projekt zeitigte, bemisst sich zwar nicht nur in Zahlen, dennoch ist man stolz, dass in der 160 000-Einwohner-Stadt mit mehr als 220 000 Touristen in den ersten acht Monaten des ablaufenden Jahres ein Besucherrekord aufgestellt werden konnte. Nachhaltige Wirksamkeit verspricht man sich vom Imagegewinn, von dem nach Einschätzung von Bürgermeister Klaus Johannis nicht allein Hermannstadt, sondern Rumänien insgesamt profitieren werde. Dem Ansehen des Landes haben die Veranstaltungen auf alle Fälle genutzt. Christian Schoger

Betrachtungen

Potential für weitere Bambis Von Jochen-Konrad Fromme, MdB Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Die Nacht der Bambi-Verleihung hat es erneut deutlich gemacht: Geschichte und Aufarbeitung von Flucht und Vertreibung in Deutschland sind kein Randthema, sondern stehen im Mittelpunkt des Interesses der Menschen in unserem Lande. Mit deutlichem Abstand (43 Prozent der abgegebenen Voten) gewann der ARD-Zweiteiler „Die Flucht“ den Publikumsbambi 2007. Dies zeigt eindrucksvoll, welch einen hohen Stellenwert die Befassung mit diesem Thema inzwischen in Deutschland hat.

Demoskopie in Allensbach vor wenigen Jahren eine repräsentative Umfrage veröffentlicht, in der deutlich wird, dass 59 Prozent der Bevölkerung in Deutschland das Thema „Flucht und Vertreibung“ auch nach 60 Jahren für ein Thema von hoher Aktualität halten. Mit dem jetzt in zweiter und dritter Lesung beschlossenen Bundeshaushalt für das Jahr 2008 trägt die unionsgeführte Bundesregierung diesem hohen Bedarf

14 Millionen Menschen haben am Anfang des Jahres 2007 jede der Folgen des ARD-Zweiteilers „Die Flucht“ mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle der Gräfin Mahlenberg gesehen. Für viele Menschen war dieses eindrucksvolle Schauspiel auch ein Rückblick auf die eigene Geschichte bzw. die Geschichte der eigenen Familie. Diese hohe Einschaltquote, die sonst nur von FußballLänderspielen überboten wird, zeigt, wie hoch zugleich der Bedarf zur Aufarbeitung dieses Kapitels deutscher und europäischer Geschichte weiterhin ist. Im Auftrag des Hauses der Geschichte (Bonn) hat das renommierte Institut für Maria Furtwängler

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Rechnung. Nach sieben Jahren der Kürzung unter der rot-grünen Bundesregierung werden für den Kulturetat des Paragraphen 96 Bundesvertriebenengesetz im nächsten Jahr 1,2 Millionen Euro mehr für die Pflege und Bewahrung der Kultur der Vertreibungsgebiete zur Verfügung gestellt als im Vergleichsjahr 2005. Nach 750 000 Euro im Haushaltsjahr 2007 sind für das Projekt „Sichtbares Zeichen“ für die Opfer der Vertreibung („Zentrum gegen Vertreibungen“) im Jahr 2008 1,2 Millionen Euro etatisiert. Die grenzüberschreitende Kulturarbeit der Heimatvertriebenen wird nach der völligen Streichung unter der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 2008 erstmalig wieder mit 200 000 Euro gefördert. CDU und CSU haben dafür Sorge getragen, dass dieses wichtige Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte wieder einen höheren Stellenwert erhält. Die Aufarbeitung der Geschichte von Flucht und Vertreibung begründet nicht nur einen Bedarf im Bereich der Kulturarbeit, sondern auch eine weitere mediale Aufarbeitung vor großem Publikum. Hier ist noch Potential für weitere Bambis.


Sudetendeutsche

Landesversammlung der SL

Ministerpräsident Beckstein bei den Sudetendeutschen Patenschaft über Volksgruppe bekräftigt „Ich weiß die Bedeutung des Vierten Stammes der Bayern sehr hoch einzuschätzen und werde die Schirmherrschaft sehr ernst nehmen!“ Diese Worte schrieb Günther Beckstein kurz nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten bei seinem ersten Besuch als neuer Schirmherr der Sudetendeutschen Volksgruppe ins Gästebuch des Sudetendeutschen Hauses. In seiner Ansprache auf der Landesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) am 13. Oktober versicherte er den Sudetendeutschen ein „verlässlicher Partner“ zu sein.

Anspielung auf das Motto der Tagung versicherte Beckstein, dass es in Bayern weiterhin für die Sudetendeutschen „keine Vertreibung aus der Geschichte“ geben werde. Er übernehme mit großer Freude, aber auch mit Ernst und Verantwortungsbewusstsein die Schirmherrschaftsaufgabe von Edmund Stoiber. Mit ganzer Kraft wolle er sich für die Anliegen der Heimatvertriebenen einsetzen. Beckstein bekräftigte dabei seine Absicht, mit der tschechischen Seite weiter klar und eindeutig über die aus der Vertreibung herrührenden offenen Fragen zu sprechen. Dies habe er bereits bei seinem Pragbesuch unter Beweis gestellt. Im September hatte Beckstein in der tschechischen Hauptstadt öffentlich die Benesch-Dekrete einen „massiven Verstoß gegen das Völker-, Europa- und Menschenrecht“ genannt. Der Teil der Wie der BdV-Bundesverband mitteilt, lautet das Leitwort für den Tag der Heimat 2008:

„Erinnern und Verstehen“

Mit den Worten „Ich melde mich zum Dienst“ und dem typisch verschmitzten Lächeln begann Günther Beckstein seine Rede auf der Landesversammlung. Er machte deutlich, wie ernst ihm die Anliegen der Sudetendeutschen sind. In

Dekrete, der die rechtliche Grundlage der Vertreibung darstellte, müsse aus der Welt geschafft werden. „Mord und Vergewaltigung“, so der Landesvater, „können nicht durch Dekrete rechtens werden, nur weil sie an Deutschen begangen worden sind.“ Er habe bei Ministerpräsident Topolanek und Außenminister Schwarzenberg kein diplomatisches Blatt vor den Mund genommen. Auch in Tschechien müsse die Aufarbeitung der Geschichte weitergehen. Der Vorsitzende der SL-Bayern, Franz N. Pany, dankte dem neuen Schirmherrn für dessen Bereitschaft, bereits so kurze Zeit nach seinem Amtsantritt als Ministerpräsident vor der Landsmannschaft zu sprechen. Mit seinem klaren Bekenntnis zu den Sudetendeutschen habe er die Herzen der Volksgruppe erreicht. M. L.

Unser Spendenkonto:

BdV-Landesverband Bayern HypoVereinsbank München Konto 803 (BLZ 700 202 70)

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Deutsche Minderheit in Schlesien verliert Bei den polnischen Parlamentswahlen hat sich der Abwärtstrend der deutschen Minderheit fortgesetzt. Im Oppelner Schlesien büßte ihre Liste erneut 2000 Wählerstimmen ein. Die jetzt erzielten 8,81 Prozent (32.462 Stimmen) reichen nur noch für einen Parlamentssitz im polnischen Sejm aus. Als einziger Abgeordneter wird künftig Ryszard Galla, der 8193 Stimmen erzielt hatte, die Interessen seiner Volksgruppe zu wahren versuchen. Größter Verlierer ist der bisherige Parlamentarier Heinrich Kroll, für den nur mehr 7897 Wähler votiert hatten. Einen Senator stellen die deutschen Schlesier weiterhin nicht.

Die Provinz Schlesien Bevölkerung und Größe 1905: 4,9 Mio. Einwohner, 40 319 qkm. Nach dem 1. Weltkrieg gingen verloren: 3733 km2 mit 919 000 Einwohnern an Polen, 316 km2 mit 48 000 Einwohnern an die Tschechoslowakei.

Sejm-Mitglied Galla forderte nach der Niederlage seiner Liste eine schonungslose Wahlkampfbilanz. Vor allem müsse man sich ernsthaft Gedanken über das Image des Minderheitenverbandes in der Region machen. Der erfolglose Listenführer Heinrich Kroll legte dort zwischenzeitlich seinen Vorsitz nieder. Im Frühjahr soll bei der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen ein neuer Vorstand gewählt werden. Vermutlich 6000 bis 8000 Angehörige der deutschen Minderheit haben ihre Stimme für die Bürgerplattform (PO) abgegeben.


djo – Kulturtage

Erfolgreicher Projekttag der Jugend der Deutschen aus Russland in Bad Reichenhall Kulturelle Talentschmiede der Lilia Boxler „Talente blühen auf“ – unter diesem Motto fand im Oktober ein höchst erfolgreicher Projekttag zur Kulturarbeit der Jugend der Deutschen aus Russland im Berchtesgadener Land in der Bad Reichenhaller Volkshochschule statt. Dabei gab es einen Gastauftritt des Tanzund Folkloreensembles Ihna aus Erlangen.

pe „O-ho-ho“, das Sportteam „Olymp“, die Bastelgemeinschaft „Kamille-Romaschka“, die Strickerinnen „Verzauberte Maschen“ sowie die Näh- und Modefreaks „Goldener Fingerhut“ informierten am Nachmittag in einer wahren Vielfalt über die Inhalte und Ziele ihrer Arbeit. Sie vermittelten dadurch ein Stück Kultur der Deutschen aus Russland. Verbunden waren damit Hinweise über ihre Herkunftsgebiete und ihre Integrationserfahrungen in Bayern. Das Tanz- und Folkloreensemble Ihna aus Erlangen gestaltete diesen Tag mit einem offenen Volkstanzen für alle. Es wurde durch pommersche Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen. Auch diese Flüchtlinge mussten sich damals in Bayern integrieren. Dieser Umstand verbindet die Mitglieder des Ensembles

Der Projekttag wurde von der djo-Bayern in Kooperation mit der Volkshochschule Bad Reichenhall und dem Kreisverband der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland durchgeführt. Die Veranstaltung war ein Beitrag zur Förderung der Integration der Spätaussiedler. Jugend ideenreich Es präsentierten sich acht russlanddeutsche Kinder- und Jugendgruppen und entpuppten sich als kulturelle Talente der engagierten Projektleiterin Lilia Boxler und ihrer Mitstreiterinnen. Schon die originellen Namen der teilnehmenden Gruppen zeugten von deren Ideenreichtum und Engagement. Die Tanzgruppen „Sonnenschein“ und „Letas“, die Vokalgruppe „Melodie“, die Theatergrup-

in besonderer Weise mit der Lebenssituation der heutigen Spätaussiedler. Auf der eindrucksvollen und farbenprächtigen Abendveranstaltung bot die kulturelle Bühnenschau aller Mitwirkenden eine Vielfalt und Abwechslung, die kaum zu überbieten war.

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Das Projekt wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen über das Haus des Deutschen Ostens in München gefördert. Es fand auch in der Presse ein wohlwollendes Echo. Wolfgang Wilfling


djo-Kulturtage

In Herzogenaurach

Engagierte Präsentationen ostdeutschen Kulturgutes Sechs landsmannschaftliche Jugend- und Kulturgruppen gestalteten mit viel Kompetenz, Einsatz und Liebe am 10. November 2007 in Herzogenaurach den Tag der Ostdeutschen Jugendkulturarbeit. Als Kooperationsveranstaltung wurde er zeit- und ortsgleich mit dem „Tag der Heimat“ des BdVKreisverbandes Erlangen-Höchstadt durchgeführt. So bunt wie die Trachten der Gruppen, so vielfältig war auch die gesamte Veranstaltung. Prominenz war reichlich vertreten. So hatten sich BdV-Landesvorsitzender und Aichacher Landrat Christian Knauer, Landrat Eberhard Irlinger sowie viele Vertreter aus den Reihen der Landsmannschaften eingefunden. Die teilnehmenden Gruppen waren sich schon am Nachmittag durch Präsentationen über ihre Herkunfts- bzw. Bekenntnisgebiete näher gekommen. Ihr Motto lautete: „Omas Heimat – historische deutsche Kulturlandschaften Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas“.

Zur Musik von Beethovens 9. Sinfonie präsentierte sich eine Kulturgruppe der schlesischen Jugend auf der Bühne. Ganz besondere Aufmerksamkeit schenkte ihr das Publikum bei der Aufführung eines Stückes mit Kuhglocken, begleitet vom Akkordeonist der Leba. Aus Herzogenaurach stammte die Siebenbürgische Jugendtanzgruppe, die unter anderem den „Freischütz“ aufführte.

Einen Höhepunkt bildete der Auftritt des Tanz- und Folkloreensembles „Ihna“ aus Erlangen, mit der Inszenierung einer pommerschen Hochzeit. Alle Gruppen hatten sich den Applaus redlich verdient. Zum Schluss sangen die rund 200 Besucher gemeinsam das Volkslied „Kein schöner Land“ und reichten sich dabei die Hände. Wolfgang Wilfing

Ausgezeichnet

Eike Haenel djo-Ehrenmitglied Im Verlauf des „Tages der Ostdeutschen Jugendkulturarbeit“ wurde BdV-Kreisvorsitzender Eike Haenel, zugleich Gründer und künstlerischer Leiter des Tanz- und Folkloreensembles „Ihna“, am 10. November zum Ehrenmitglied der djo-Bayern ernannt.

Der kritische Blick wich erst, als ihn Iris Wild auf die Bühne bat. Nun erinnerte sie Eike Haenel, dass er seit genau 50 Jahren und einem Tag Mitglied der djo sei und immer solidarisch, kompetent und verlässlich geholfen und mitgearbeitet habe. „Es ist uns eine

Mut zur Familiengeschichte Gastgeber und Mitveranstalter Eike Haenel begrüßte mit herzlichen Worten die Gäste. „Wir neigen leicht dazu, zu sagen, dass unsere Jugend oberflächlich ist“, meinte er. „Mit diesem Tag, an dem sich die Jugendlichen freiwillig mit ihrer Geschichte befasst haben, sei wohl das Gegenteil bewiesen.“ BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer ermutigte junge Menschen, sich stolz zu ihrer Familiengeschichte zu bekennen. Dass Vertreibungen politisch zu ächten seien, unterstrich Landrat Eberhard Irlinger. Das abendliche Bühnenprogramm der landsmannschaftlichen Tanzgruppen eröffnete die Banater Tanzgruppe aus Nürnberg in ihren typischen weiten Festtrachten. Pommersche Tänze führte die „Tanz- und Späldeel Leba“ aus Erlangen auf. Dabei integrierten sie auch ihre Kindergruppe mit dem Klatschtanz. Der Sudetendeutsche Volkstanzkreis Lauf/ Eckental überzeugte mit drei Tänzen, in denen er das Brauchtum der Sudetendeutschen aufleben ließ. Gemäß dem djo-Motto „Wenn es um Heimatpflege geht, dürfen natürlich auch die einheimischen Franken nicht fehlen“, wurde die Seebesgründer Trachtengruppe aus Großenseebach herzlich begrüßt.

Gelungene Überraschung: Iris Wild ernennt Eike Haenel zum Ehrenmitglied.

Vor dem abendlichen Auftritt der Gruppe „Ihna“ war es endlich soweit. Alles war diskret abgesprochen und vorbereitet. Ohne Kommentar stellten sich die Mitglieder des Ensembles in ihren bunten Trachten im Halbkreis auf die Bühne. Der stellvertretenden djo-Landesvorsitzenden Iris Wild blieb es vorbehalten festzustellen, dass auf der Bühne nur noch einer fehlte. Eike Haenel, der keine Ahnung von dem hatte, was ihn erwarten sollte, verfolgte überrascht das Geschehen. Sichtlich grummelte es in seinem Kopf: „Was die da veranstalten war so nicht abgesprochen!“

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Ehre, dass du bei uns Mitglied bist“, fasste die djo-Vertreterin den Dank zusammen. Im Auftrag von Landesvorsitzender Birgit Unfug wurde Haenel „in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste in der Jugendarbeit und als Anerkennung für seinen vorbildlichen Einsatz in der ostdeutschen Jugendkulturarbeit“ zum Ehrenmitglied der djo – Deutsche Jugend in Europa, ernannt. Mit den Worten „Jetzt bin ich aber wirklich platt“, bedankte sich der Geehrte, verließ unter viel Beifall die Bühne und konnte nun beruhigt den Auftritt seiner „Ihna“ genießen.


Dialog mit Polen

CDU begrüßt neue Töne aus Warschau

Knauer fordert Tusk zum Dialog auf

Steinbach will bessere Beziehung zu Polen

Zu den Äußerungen des designierten polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk über das in Berlin geplante „sichtbare Zeichen“ für die Opfer der Vertreibung („Zentrum gegen Vertreibungen“), erklärte der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme, MdB:

Zum Besuch des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Berlin und zu den Gesprächen über ein „sichtbares Zeichen“ für die Opfer der Vertreibung erklärt der BdVLandesvorsitzender Christian Knauer:

Zum Antrittsbesuch des neuen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk erklärt BdV-Präsidentin Erika Steinbach, MdB:

„Es ist ein gutes Signal im deutsch-polnischen Verhältnis und auch im Hinblick auf die Opfer der Vertreibung, dass der designierte polnische Ministerpräsident Donald Tusk in Agenturmeldungen mit den Worten zitiert wird: ,Ein angemessenes Gedenken an die Vertriebenen wird auf Zustimmung meiner Regierung treffen.‘ Wie lange hat man auf solche Töne aus Warschau warten müssen. Polnischen Nachbarn überzeugen Die Aussagen des künftigen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk sind als ein erster Schritt des Aufeinanderzugehens zu begrüßen. Ein nächster Schritt muss sein, unsere polnischen Nachbarn davon zu überzeugen, dass ein Gedenken an historische Ereignisse wie die Vertreibung nicht ohne diejenigen organisiert werden kann, die von diesen historischen Ereignissen im Wesentlichen betroffen sind. Die Beteiligung der Hauptbetroffenen an der Errichtung eines Gedenkortes liegt in der Natur der Sache, daran kommt in Deutschland keiner vorbei und auch nicht in Polen. Donald Tusk ist zu loben. Er hat erkannt, dass in Deutschland die Entscheidung über die Errichtung eines „Zentrums gegen Vertreibungen“ in Berlin (Koalitionsvertrag: „sichtbares Zeichen“ für die Opfer der Vertreibung) gefallen ist. Die Einrichtung wird kommen. Eine völlige Kehrtwende in den Positionen der polnischen Regierung war natürlich nicht zu erwarten, dafür ist der Druck in Polen zu groß. Von deutscher Seite steht das vielfach geäußerte Versprechen, dass diese Einrichtung der Aufarbeitung der Vertreibungsgeschichte sowie der Verständigung und dauerhaften Versöhnung dient und sich nicht gegen Polen richtet. Hochrangig besetzte Gremien zur weiteren Ausarbeitung der gefundenen Einigung werden dies sicherstellen.“

Es ist sehr erfreulich, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel auch im Gespräch mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk deutlich am Projekt der Errichtung eines „sichtbaren Zeichens“ für die Opfer der Vertreibung in Berlin („Zentrum gegen Vertreibungen“) festgehalten hat. Das ist zugleich ein gutes Signal an alle Heimatvertriebenen. Es ist auch sehr begrüßenswert, dass die Bundeskanzlerin angekündigt hat, im kommenden Jahr eine Delegation nach Polen zu entsenden, die die in Deutschland erarbeitete Konzeption für das „sichtbare Zeichen“ erläutern wird. Der Dialog wird helfen, viele Vorbehalte, die in Polen gegenüber diesem Projekt bestehen, abzubauen. Liest man die seit Jahren sehr akzentuiert vorgebrachten Stellungnahmen aus Polen zu der Konzeption des von CDU und CSU geforderten Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin, so muss man schnell erkennen, dass viele der Äußerungen auf fehlerhafte Darstellungen gegenüber diesem Projekt zurückzuführen sind. Die fehlerhaften Darstellungen basieren

Unser Spendenkonto:

BdV-Landesverband Bayern HypoVereinsbank München Konto 803 (BLZ 700 202 70) entweder auf fehlerhaften Informationen über das Projekt oder auf bewussten Falschmeldungen. Bei beidem kann der gut vorbereitete Dialog sehr segensreich wirken. Wenn die Planungen für das Projekt offengelegt und in Polen erläutert werden, dann wird schnell deutlich werden, dass es sich um ein wichtiges Projekt zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte handelt. Es wird auch deutlich werden, dass es sich gegen niemanden richtet und durch die Aufarbeitung der Vertreibungsgeschichte als Bestandteil unserer gemeinsamen Geschichte einen wichtigen Beitrag zur dauerhaften Aussöhnung leisten kann.

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„Ich begrüße sehr, dass dem neuen polnischen Ministerpräsidenten an guten deutsch-polnischen Beziehungen liegt. Damit unterscheidet er sich deutlich und wohltuend von seinem Amtsvorgänger, der alles daran setzte, ein zuvor gutes Miteinander zu zerstören und damit eine Lage geschaffen hat, die nicht von heute auf morgen zu entkrampfen ist. Lob für die Kanzlerin Es ist gut, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bei diesem ersten Treffen deutlich gemacht hat, dass das ,sichtbare Zeichen‘ zu Flucht und Vertreibung in Berlin geschaffen wird und es ist selbstverständlich, die betroffenen Opfer daran zu beteiligen. Wir brauchen in Deutschland und darüber hinaus ein vollständiges und wahrhaftiges Geschichtsbild zum Schicksal der mehr als 15 Millionen deutschen Vertreibungsopfer. Ihr Schicksal ist heute Teil unserer kulturellen und historischen Identität. Sie speist sich aus den Quellen ganz Mittel- und Osteuropas. Etwa 7 Millionen Vertriebene hatten ihre Heimat im heutigen Polen, weitere 5 Millionen waren in den anderen Staaten Ostmittel- und Südosteuropas zuhause. Deshalb ist die Erinnerung und Bewältigung dieses Vorganges kein primär deutsch-polnisches Thema. Ich würde es begrüßen, wenn Ministerpräsident Tusk die Kraft fände, den versöhnlichen Weg z.B. des ungarischen Staates und der ungarischen Parlamentspräsidentin Szili zu gehen. Seinen sehr interessanten Gedanken, in Danzig eine Einrichtung zu schaffen, die alle Facetten des Grauens im 20. Jahrhundert darstellt, begrüße ich. Er hat jetzt Europäisches Netzwerk die Möglichkeit, diesen Vorschlag umzusetzen. Die Einbindung in das bislang kaum lebensfähige Europäische Netzwerk könnte diesem endlich einen Sinn geben. Wir sind als BdV gerne bereit mitzuwirken und unsere Erfahrungen und Erlebnisse einzubringen. Als Vertriebene sagen wir ja zur Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn und mit Polen.“


Aussiedler Gute Perspektive Bundesregierung beschließt mehr Sprach- und Integrationskurse Die vom Bundeskabinett beschlossene Änderung der Integrationskursverordnung bietet eine gute Perspektive für eine erfolgreiche Integration der in Deutschland lebenden Ausländer und Spätaussiedler. Mit ihrem Beschluss hat die Bundesregierung die Fehler der rot-grünen Koalition beseitigt, die mit dem Inkrafttreten des neuen Zuwanderungsgesetzes nur noch einfache Sprachkurse mit bis zu 600 Unterrichtsstunden ermöglicht hätten. Gegen den Willen von CDU und CSU waren damals wichtige integrationspolitische Instrumente wie Sprachkurse mit berufsqualifizierenden Elementen und Sprachkurse mit der Möglichkeit zur Nachholung eines Schulabschlusses weggefallen. Mit den nunmehr beschlossenen Ände- Ein Infostand des BdV-Bezirksverbandes Oberpfalz in Regensburg fand reges Inder Passanten in der Altstadt. Auf unserem Foto der Vorsitzende des BdVrungen werden mit flexiblen Stunden- teresse Bezirksverbandes, Dr. Arthur Bechert (3. von rechts) und der Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger (4. von rechts), der lebhaft mit den Vertretern der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler diskutierte. Die Landsmannschaften in der Oberpfalz streben eine überregionale Anlaufstelle in Regensburg ein, ähnlich wie das „Haus der Heimat“ in Nürnberg. Hans Schaidinger sicherte den Vertriebenen und Aussiedlern seine Unterstützung in dieser Frage zu.

Bayern 2007

5000 neue Spätaussiedler

Erfolgreicher Interessenvertreter: Dr. Arthur Bechert, Landesvorsitzender der Deutschen aus Russland.

kontingenten wieder Maßnahmen mit bis zu 1200 Stunden und Wiederholungskursen möglich. Für die besonders wichtigen Zielgruppen der Jugendlichen und Frauen kann es wieder die vom BdV und der Landsmannschaft der Russlanddeutschen geforderten 900 Unterrichtsstunden geben. Positiv ist anzumerken, dass die Stundenzahlen der Orientierungskurse, die in unsere Rechtsordnung und Kultur einführen, erhöht wurden. Mit der Einführung von obligatorischen Abschlusstests wird dem Prinzip „Fördern und Fordern“ nach Ansicht der Experten Rechnung getragen. J. K. Fromme

5000 Spätaussiedler kamen im Jahr 2007 nach Bayern. Wie das evangelische „Sonntagsblatt“ berichtet, nimmt sich in Nürnberg ein besonderes Integrationsprojekt den meist evangelischen Christen aus den ehemaligen Staaten der früheren Sowjetunion an. Das Projekt „SinN“ steht für „Seelsorge in Nürnberg“, Projektleiterin ist die Slavistin und Historikerin Sabine Arnold. Die SinNStiftung wurde 2005 von der evangelischen Kirche gegründet. Das Integrationsprojekt für Russlanddeutsche startete im Oktober. Nach Angaben der Stiftung leben im Stadtgebiet Nürnberg 44 000 Russlanddeutsche, besonders in den Stadtteilen St. Leonhard, Schweinau und Langwasser sind sie stark vertreten. Zu den ersten Projekten gehört auch eine deutschrussische Weihnachtsandacht am 23. Dezember. Kontakt: SinN-Stiftung, Haus der Kirche Georgstraße 10, 90439 Nürnberg Telefon 09 11/23 99 19 30 arnold@evangelische-sinnstiftung.de www.evangelische-sinnstiftung.de

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Beratungsstellen Bund der Vertriebenen Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Bayern e. V. Am Lilienberg 5 · 81669 München Ansprechpartner: Dietmar Kräch Telefon (0 89) 44 14 03 79 Telefon (0 89) 48 14 47 Fax (0 89) 48 26 21 E-mail: kraech@bdv-bayern.de Internet: www.bdv-bayern.de Montag – Donnerstag, 8.00 – 12.30 u. 13.30 – 16.30 Uhr Freitag, 8.00 – 15.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung! Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Ansprechpartner: Isolde Haase Telefon (0 89) 44 14 19 05 E-mail: lmdr.haase@gmx.de


BUND DER VERTRIEBENEN VEREINIGTE LANDSMANNSCHAFTEN

Landesverband Bayern e. V. Am Lilienberg 5 · 81669 München · Tel. (089) 48 14 47 · Fax (089) 48 26 21 E-mail: info@bdv-bayern.de · Internet: www.bdv-bayern.de

Antrag als Fördermitglied Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund der Vertriebenen, Landesverband Bayern e.V. als Fördermitglied * mit dem hier angegebenen Jahresbeitrag

von .............. € (nach Selbsteinschätzung, mindestens 20,00 €) Der erste Beitrag gilt bis zum Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres. Weitere Beiträge werden bei erteilter Einzugsermächtigung jährlich zum Jahresanfang eingezogen. Für den Jahresbeitrag erteile ich die unten stehende jederzeit widerrufliche Einzugsermächtigung Ich überweise den Jahresbeitrag auf das unten angegebene Konto des BdV Bayern Der BdV Bayern betätigt sich im Bereich der Kulturarbeit und Kulturförderung, der Bildung, der Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene und der Völkerverständigung. Er ist Mitglied des Bundesverbandes „Bund der Vertriebenen, Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände“ und bekennt sich zur Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Die Tätigkeit des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Bayern e.V. ist gemeinnützig. Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

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