2007.08 - Blickpunkt

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BdV-Blickpunkt

n eldunge m s d n a b r ellen Ve mit aktu

Ausgabe August 2007

Bund der Vertriebenen · Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Bayern · Am Lilienberg 5 · 81669 München

Positionspapier der BdV-Bundesversammlung Parlamentarische Abende mit CSU und SPD Trennungstragödien bei den Deutschen aus Russland


Grußwort

Liebe Landsleute, liebe Leserinnen und Leser! Der Bund der Vertriebenen und seine Landsmannschaften werden in Bayern wie im Bund wieder ernst genommen. Die Parlamentarischen Abende mit den drei Landtagsfraktionen, das Gesprächsangebot der FDP, die Jahresgespräche mit der Schirmherrschaftsministerin Christa Stewens, die Teilnahme des Ministerpräsidenten an den zentralen Vertriebenenveranstaltungen und der Empfang des BdV-Präsidiums vor kurzem bei Bundeskanz-

lerin Dr. Angela Merkel unterstreichen dies. Anerkennung bedeutet aber auch Verpflichtung! Auf Bundesebene hat der BdV mit seinem Positionspapier „Gerechtigkeit, Solidarität, Verständigung“ Flagge gezeigt. Auch in zentralen Fragen wurde nicht gekniffen. Dies war nicht nur für die Außenwirkung wichtig, sondern auch für das Binnenverhältnis der Heimatvertriebenen überfällig. Schließlich möchte man wissen, für was man in den Landsmannschaften steht. Auf Landesebene hat man es geschafft, sich durch solide Arbeit und einen fruchtbaren Dialog neues Gehör zu verschaffen. Dass es dem BdV gelungen ist, die Staatsregierung zu gewinnen, einen „Beirat für Vertriebenenund Spätaussiedlerfragen“ in Bayern zu installieren, spricht für sich. Zu allen einschlägigen Fragen hat dieses Gremium künftig Mitwirkungsrecht. Es liegt nun an unseren Verbänden, die fachkundigsten und fähigsten Vertreter zur Mitwirkung in dieses zu entsenden. Auch auf Bezirks- und Kreisebene sind neue Akzentsetzungen spürbar und notwendig. Das vielfach anzutreffende Nebeneinander muss einem stärkeren Mit- und Füreinander weichen. Gleiches gilt für „die Angst“ neue Mitstreiter für unsere Arbeit zu gewinnen. „Ansprechen“ muss das Motto heißen,

nicht „die Hände in den Schoß legen“. Ich bin überzeugt, dass viele, die noch in den Heimatgebieten geboren sind, und den Vertriebenenverbänden reserviert gegenüber gestanden sind, sich heute gerne in unsere Arbeit aktiv einbringen würden. Gleiches gilt für die Nachgeborenen. Das Interesse an der Heimat der Eltern und Großeltern war selten zuvor so groß. Also sollten die Verantwortlichen vor Ort die Chance nutzen und sie zur Mitarbeit und Mitgliedschaft einladen. Die bevorstehenden Tage der Heimat bieten dazu eine gute Gelegenheit. Am 6. Oktober wird in München ein neuer BdV-Landesvorstand gewählt. Seit acht Jahren darf ich unserem großartigen und bedeutenden Verband vorstehen und Führungsarbeit leisten. Ich danke allen, die mich in dieser Zeit konstruktiv begleitet haben. Ein herzliches „Vergelts Gott“ sage ich aber all jenen, die vor Ort dafür sorgen, dass unsere Verbände hohe Wertschätzung und Ansehen genießen. Zunächst aber wünsche ich Ihnen erholsame Sommertage. Ihr

Christian Knauer BdV-Landesvorsitzender

Einladung zur

Landesversammlung des Bundes der Vertriebenen mit Neuwahl der Vorstandschaft Samstag, 6. Oktober 2007, 10.00 Uhr Sudetendeutsches Haus in München, Hochstraße 8

Leitwort: „Heimat ist Menschenrecht“ Die Delegierten sind herzlich eingeladen – Gäste willkommen! Impressum Herausgeber:

Bund der Vertriebenen, Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Bayern e. V., Am Lilienberg 5, 81669 München, Telefon (0 89) 48 14 47, Fax (0 89) 48 26 21 E-mail: info@bdv-bayern.de · Internet: www.bdv-bayern.de 1. Vorsitzender: Christian Knauer (verantwortlich) Redaktion: Michael Leh Texte: Christian Knauer, Michael Leh, Ute Frank, Peter Hillebrand, Dietmar Kräch Fotos: Michael Leh, Christian Knauer, djo-Bayern, Thomas Vollkommer Gesamtherstellung: H.P. Werbeverlag + Medienvorlagen, Botengasse 6, 86551 Aichach, Telefon (0 82 51) 5 1100, Fax (0 82 51) 5 17 06

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BdV Bundesverband

Gerechtigkeit, Solidarität, Verständigung:

BdV zeigt Flagge: Positionen 2007 Entschließung der Bundesversammlung vom 9. Juni 2007 Kulturstiftung der deutschen VertriebeAuf der jüngsten Bundesversammnen sollen in ihrer Existenz gesichert lung des BdV in Berlin haben die Deund ihre Arbeit mittels spezifischer Prolegierten aus allen Landesverbänjekte angemessen gefördert werden den und Landsmannschaften in die kulturelle Breitenarbeit der Landsgroßer Übereinstimmung eine Entmannschaften als Träger der kulturelschließung verabschiedet. Damit unlen Identität ist wieder personell und terstreicht der Vertriebenendachsachlich angemessen zu fördern, erneut verband seine Positionen und Ardurch den Einsatz hauptamtlicher, landsbeitsschwerpunkte. Die Resolution mannschaftlicher Kulturreferenten hat folgenden Wortlaut: die umfangreiche, ehrenamtlich geleiDer Bund der Vertriebenen mit seinen stete Arbeit und der materielle Bestand Landsmannschaften und Landesverbänin den Hunderten von Heimatstuben, den leistet seit Jahrzehnten uneigennützig Heimatsammlungen, kleinen Privatmuund solidarisch wertvolle Arbeit zum Wohseen und Heimatzeitungen ist vom Bund le unserer Gesellschaft. Das bürgerschaftund den Ländern sowie den Paten- und liche Engagement ist seit mehr als fünf Partnerstädten bzw. Kreisen zu fördern Jahrzehnten eine tragende Säule in allen und zu sichern Teilen unseres Verbandes. Es hat sich bei die universitären Einrichtungen zur Verder Eingliederung, der Kulturarbeit und der Zusammenarbeit mit den östlichen Historisches Erbe verpflichtet

Wir fordern, einen nationalen Gedenktag zu schaffen an dem der Opfer von Deportation, Vertreibung und Zwangsarbeit gedacht wird an dem der Versöhnungswille der deutschen Heimatvertriebenen gewürdigt wird und an dem gemahnt wird, Vertreibung als Mittel von Politik zu ächten. Zentrum gegen Vertreibungen Aus dem Geist der Versöhnung hat der Bund der Vertriebenen im September 2000 die gemeinnützige Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN gegründet. Unsere Stiftung verfolgt seit ihrer Gründung das Ziel, den deutschen Vertriebenen im geschichtlichen Kontext das Gedenken an ihre Opfer zu ermöglichen. Gleichzeitig nimmt sie Anteil am Schicksal anderer Vertriebener in Europa. Damit will sie dazu beitragen, Verständigung über geschichtliche Gräben hinweg zu erreichen und Vertreibung als Mittel von Politik zu ächten. Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag folgenden Passus aufgenommen: „Die Koalition bekennt sich zur gesellschaftlichen wie historischen Aufarbeitung von Zwangsmigration, Flucht und Vertreibung. Wir wollen im Geiste der Versöhnung auch in Berlin ein ,sichtbares Zeichen‘ setzen, um – in Verbindung mit dem Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität über die bisher beteiligten Län-

Nachbarn bewährt und zu einer gelungenen Eingliederung der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler maßgeblich beigetragen. Im 50. Jahr seines Bestehens sind folgende Ziele und Aufgaben des BdV vorrangig: Die gesetzliche Verpflichtung des Bundes und der Länder zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Kulturgutes der historisch deutschen Ost- und Siedlungsgebiete und der kulturellen Leistungen der dort seit Jahrhunderten ansässigen Deutschen muss sich in der Erfüllung folgender ZieBdV-Präsidentin Erika Steinbach. Bundesregierung gefordert le und Aufgaben verwirklichen: neben den bestehenden Landesmuseen treibungs- und Vertriebenengeschichte der Polen, Ungarn und Slowakei hinaus – sollen die bisher fehlenden Museen wie sollen an bestehenden Standorten er- an das Unrecht von Vertreibungen zu erein Sudetendeutsches Museum, ein Muhalten und zusätzlich an geeigneten innern und Vertreibung für immer zu ächseum für Ost-Brandenburg und ein MuStandorten auf- und ausgebaut werden, ten.“ Damit hat sie deutlich gemacht, dass seum für die deutschen Siedlungsgeum langfristige wissenschaftliche Auf- sie die Erinnerung und Aufarbeitung von biete in Russland, seine Geschichte und arbeitung und die Ausbildung von Lehr- Flucht und Vertreibung auch der Deutschen als gesamtgesellschaftliche Aufgapersonal zu ermöglichen Landsmannschaftliche Museen die Geschichte der Vertreibungsgebie- be versteht und angenommen hat. das Schicksal der Deutschen aus Russte und das Schicksal ihrer Bevölkerung Das ist vom Grundsatz her zu begrüßen. land eingerichtet werden. Die maßgebmüssen verbindliche Bestandteile der Unverzichtbar ist aus unserer Sicht, dass liche Mitarbeit von Vertretern der jeLehrpläne und der Lehrbücher für die bei der Umsetzung dieses Projektes soweils betroffenen Landsmannschaften Schulen sein und im Rahmen der poli- wohl der Bund der Vertriebenen als auch ist statuarisch zu sichern; bestehende tischen Bildung von Bund und Ländern die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERlandsmannschaftliche Museen sollen TREIBUNGEN als Repräsentanten der vermittelt werden wieder institutionell gefördert werden die Rückführung dinglicher Kulturgü- Betroffenen maßgeblich Gehör und Teil die wissenschaftlichen und zentralen ter muss so erfolgen, wie es in ver- habe finden. Es ist notwendig, das „sichtKultureinrichtungen der Vertriebenen schiedenen Nachbarschaftsverträgen bare Zeichen“, wenn es die ihm zugedachte wie der Ostdeutsche Kulturrat und die Wirkung der Erinnerung, Mahnung und vorgesehen ist

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BdV-Bundesverband Versöhnung haben soll, thematisch, organisatorisch und nicht zuletzt politisch auf eine breite Grundlage zu stellen. Versöhnung und Verständigung im Geist europäischer Zusammenarbeit umfasst auch das Bemühen um ein gemeinsames Verständnis der Vergangenheit in historischer Wahrhaftigkeit. Dies schließt die offene BdV-Kernforderungen und konstruktive Erörterung auch unterschiedlicher Auffassungen ein. Wer um Verständigung bemüht ist, muss selbstverständlich den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Organisationen der Vertriebenen suchen und wollen. Im Einzelnen erwarten wir, dass die Erinnerung an das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen als staatliche Aufgabe umgesetzt wird. Rund ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands ist persönlich und familiär von Flucht, Vertreibung und Aussiedlung betroffen. Ihr Schicksal ist Teil der gesamtdeutschen Identität. Das geschichtliche und kulturelle Erbe der Deutschen aus den historischen Ostgebieten und den Siedlungsgebieten in Mittel-, Ostund Südosteuropa ist Bestandteil der deutschen Identität und darüber hinaus der europäischen Kultur. Es gilt, ihr kulturelles Erbe zu pflegen und fortzuentwickeln. Nachwachsende Generationen haben einen Anspruch darauf, davon auch in Zukunft zu erfahren und diese Kultur auch weiter zu tragen, dass an dieser staatlichen Aufgabe Bund und Länder beteiligt sind und der Bund der Vertriebenen sowie seine Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN – auch im Respekt vor den Opfern – maßgeblich in den Organen vertreten sind und mitwirken. Diese selbstverständliche Erwartung gründet sich auf der Tatsache, dass die Kenntnisse der unmittelbar Betroffenen für die Betroffene einbinden Gremienarbeit unverzichtbar sind, und dass eine angemessene Würdigung des Schicksals ohne Einbindung der Betroffenen nicht möglich ist. Aus guten Gründen hat jede Bundesregierung bei der Errichtung von Dokumentationszentren und Gedenkstätten in der Vergangenheit diese Grundsätze beherzigt dass die Ausstellung „Erzwungene Wege. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts“ des ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN in die Planungen der Bundesregierung aufgenommen wird. Diese wissen-

schaftlich fundierte, allseits gewürdigte Ausstellung hat auch beim breiten Publikum großen Anklang gefunden. Dabei gehen wir davon aus, dass sich die vom Haus der Geschichte gezeigte Ausstellung „Flucht, Vertreibung, Integration“ und die Ausstellung des ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN gut ergänzen, dass das von der Bundesregierung projektierte Dokumentationszentrum auch eine angemessene Darstellung der Siedlungsgeschichte der Deutschen enthält. Diese erfolgreiche Arbeit des ZgV wird unabhängig vom Fortgang des von der Bundesregierung geplanten „Sichtbaren Zeichens“ weitergeführt. Nach der Ausstellung „Erzwungene Wege“ wird eine Ausstellung über die Kultur- und Siedlungsgeschichte der deutschen Vertriebenen vorbereitet. Solidarität mit Spätaussiedlern Die Aufnahme und Eingliederung der Spätaussiedler sind nach wie vor zentrale Aufgaben der Bundesrepublik Deutschland. Den Spätaussiedlern gehört unsere ganze Solidarität. Deshalb erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie familienfreundliche Regelungen für die gemeinsame Einreise und die Eingliederung des Spätaussiedlers mit seiner Familie schafft, um die Familien nicht auseinanderzureißen, dass sie sich in den Herkunftsgebieten der Spätaussiedler für eine Verbesserung des kulturellen Umfeldes und des Deutschunterrichtes einsetzt sowie die Minderheiten in den Gebieten fördert; dass sie die Rahmenbedingungen für die Eingliederung verbessert. Die Sprachkurse müssen verlängert werden, homogene Gruppen gebildet werden und die bedarfs- und berufsorientierte Ausrichtung verstärkt werden. Die Anerkennung bereits erreichter Abschlüsse muss verbessert werden, dass sie verpflichtende Qualifizierungsprogramme für junge Aussiedler schafft, um ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erweitern. Hier gilt es vor allem, niederschwellige Angebote zu schaffen und zu verbessern, um möglichst viele Arbeitslose wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, dass sie Bedingungen für eine nachhaltige Eingliederung schafft, indem sie bei der Rente für die ältere Generation großzügigere Übergangsregelungen schafft und in diese auch Betroffene einbezieht, die keine Rechtsmittel gegen ihre Bescheide eingelegt hatten sowie

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die Situation abgelehnter Spätaussiedlerbewerber deutscher Volkszugehörigkeit im Bundesgebiet verbessert, dass sie sich verstärkt dafür einsetzt, dass im Bewusstsein der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland deutlich wird, dass Spätaussiedler eine vielfältige Bereicherung für unser Land darstellen. Dazu tragen Maßnahmen bei, die die Toleranz, Akzeptanz und den wechselseitigen Respekt stärken, dass sie sich dafür einsetzt, dass das Rehabilitierungsgesetz für die Russlanddeutschen in der Duma umgesetzt wird. Eigentumsfragen lösen Im Verhältnis zu einigen unserer östlichen Nachbarstaaten, nicht nur zur Tschechischen Republik und zur Republik Polen, gibt es offene Fragen, die das Unrecht der Vertreibung und das Unrecht der völkerrechtswidrigen Enteignungen der deutschen Vertriebenen sowie das Fortbestehen völkerrechtswidriger Dekrete betreffen. Von Seiten der Vertriebenen ist dieses Problem nicht zu lösen, auch nicht durch den BdV. Verbindliche Regelungen können nur von staatlicher Seite getroffen werden. Im Interesse der Betroffenen, aber ebenso Deutschlands, des Rechtsfriedens in Europa und guter Nachbarschaft führt nur eine Lösung der noch offenen Fragen zu dauerhafter Befriedung. Seit langem fordert der BdV gemeinwohlverträgliche Lösungen unter Einbeziehung unserer Nachbarn und der Vertriebenen. Nur so kann es zu einvernehmlichen Lösungen kommen. Es muss das Anliegen aller sein, eine einvernehmliche Lösung zu erarbeiten. Kein akzeptiertes Sonderopfer Wer gute nachbarschaftliche Beziehungen zukunftsfest gestalten will, der muss völkerrechtswidrige Defizite aus dem Weg räumen. Das ist eine längst überfällige Aufgabe der Politik, auch deutscher Politik. Verweigern sich die betroffenen Regierungen der Staaten, kann die Vergangenheit nicht vergehen. Das völkerrechtliche Unrecht der Vertreibung darf nicht als akzeptiertes Sonderopfer umgedeutet werden. Im Sinne eines zusammenwachsenden Europas sollten die Wunden der Vertreibungen versorgt und geschlossen werden, damit die Europäische Union ihrer Aufgabe als Friedenswerk gerecht werden kann. Die Kriege auf dem Balkan zeigen, dass ungelöste Probleme nach Jahrzehnten erneut aufbrechen können. Die Menschenrechte, das Selbstbestimmungsrecht und das Recht auf die ange-


Politik aktuell stammte Heimat bleiben unverzichtbar und sind zu verwirklichen. Der BdV steht an der Seite der deutschen Volksgruppen und Minderheiten in ihren Heimat- und Wohngebieten. Wir erwarten, dass Deutschland auch weiterhin seinen Beitrag zur Entwicklung der deut-

schen Volksgruppen und Minderheiten leistet, insbesondere auf dem Gebiet der Kultur und der Begegnung ist diese Hilfe unverzichtbar. Von den östlichen Nachbarn erwarten wir, dass Volksgruppen- und Minderheitenrechte beachtet, verankert und umgesetzt werden.

Unser Spendenkonto:

BdV-Landesverband Bayern HypoVereinsbank München Konto 803 (BLZ 700 202 70)

BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer

Aktuelle polnische Schulbücher verschweigen Vertreibung Bewusst verzerrendes Deutschlandbild der Kaczynski-Zwillinge nicht hinnehmbar Der Vorsitzende des BdV-Bayern, Landrat Christian Knauer, hat in einer Presseerklärung vom 28. Juni die Instrumentalisierung der Vergangenheit durch die polnische Regierung kritisiert. Unter anderem hatte Ministerpräsident Jaroslav Kaczynski unter Verweis auf die polnischen Opfer im Zweiten Weltkrieg ein größeres Stimmengewicht Polens bei den künftigen EU-Abstimmungen gefordert. Auch hat Kaczynski erklärt, es gelte, „das schlechte Gewissen der Deutschen mehr auszunützen“. Zugleich wird in den heutigen polnischen Schulbüchern die Vertreibung der Deutschen nicht erwähnt. In der Erklärung des BdVLandesvorsitzenden Knauer heißt es wörtlich: „Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass die polnische Regierung bewusst ein verzerrtes Deutschlandbild pflegt und zementiert. Es ist ein Skandal, dass in den aktuellen polnischen Schulbüchern die Vertreibung der Deutschen nicht behandelt und die deutschen Bemühungen um Wiedergutmachung der Nazi-Untaten nicht genannt werden.

Dazu darf die deutsche Seite nicht weiter schweigen. Verständigung setzt Information voraus, gerade auch der jüngeren Generationen. Der nationalistische Kurs der Kaczynski-Zwillinge zeigt, dass sie an einer objektiven historischen Aufarbeitung

Demoskopie Allensbach für das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ergeben. Danach unterschätzt die polnische Bevölkerung die Zahl der deutschen Vertriebenen aus dem Gebiet des heutigen Polens um fast 50 Prozent. Während hier rund sieben Millionen Deutsche vertrieben wurden, vermuteten die polnischen Befragten, dass rund 3,5 Millionen Deutsche ihre Heimat verlassen mussten.“ Als „sehr erfreulich“ wertete es Knauer Schülerwettbewerb vorbildlich

Diffamierungen und Nationalismus widersprechen dem europäischen Geist.

gar nicht interessiert sind. Umso wichtiger ist das im Koalitionsvertrag vereinbarte ,Sichtbare Zeichen‘ gegen Vertreibungen in Berlin, das schnellstmöglich realisiert werden muss und auch internationale Besucher über so genannte ethnische Säuberungen in Vergangenheit und Gegenwart aufklären kann. Wie notwendig eine breite Aufklärung ist, hat auch eine Umfrage des Instituts für

in der Presseerklärung, dass sich am Schülerwettbewerb 2006/2007 des bayerischen Kultusministeriums „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn“ (das Wettbewerbsthema lautete dieses Jahr: „Auf der Suche nach dem Schlesischen Himmelreich“) auch über tausend Schüler aus Oberschlesien beteiligt haben. Dies sei unter anderem durch die Unterstützung des Kurators für Bildung der Wojewodschaft Oppeln möglich geworden. Knauer: „Das ist wahre Verständigungsarbeit, die allerdings weiter ausgebaut werden muss und nicht durch Nationalisten in Warschau konterkariert werden darf.“

Offener Brief der Gesellschaft für bedrohte Völker an Jaroslav Kaczynski Extreme Erklärungen verurteilt – an Vertreibung erinnert Der Generalsekretär der in Göttingen ansässigen Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch, hat am 22. Juni einen „Offenen Brief“ an den polnischen Ministerpräsidenten Jaroslav Kaczynski mit folgendem Wortlaut publiziert: Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, Sie sollten die deutsch-polnische Aussöhnung nicht weiter durch extreme Erklärungen beschädigen. Der Respekt vor den Opfern des NS-Regimes sollte Ih-

nen Übertreibungen und Instrumentalisierungen für durchsichtige politische Interessen verbieten. Sonst könnten Ihnen deutsche Politiker entgegenhalten, dass Polen heute elf Millionen Bürgerinnen und Bürger mehr haben könnte, hätten sich nicht auch polnische Kreise, Verbrechen nicht aufrechnen Behörden und Militärs an der Vertreibung, Vernichtung und dem Rückkehrverbot der Ostdeutschen und der langjährigen Diskriminierung der Zu-

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rückgebliebenen und später Ausgesiedelten beteiligt. Verbrechen darf man aber grundsätzlich nicht gegeneinander aufrechnen. Die Millionen jüdischen und polnischen Opfer des nationalsozialistischen Deutschlands dürfen nie vergessen, tabuisiert oder verdrängt werden. Doch Vergangenheitsbewältigung und Versöhnung sollten keine „Einbahnstraße“ sein. Voraussetzung für echte Versöhnung ist die Anerkennung und die Verurteilung aller Untaten.


BdV im Dialog

BdV-Präsidium bei Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Herzliche Atmosphäre beim „Geburtstagsempfang“

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist zu einem ausführlichen Meinungsaustausch mit dem BdV-Präsidium zusammengetroffen. Das Gespräch fand am Geburtstag der Kanzlerin, dem 17. Juli, im Rahmen eines festlichen Mittagessens im Bundeskanzleramt statt. Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die künftige Ausgestaltung des im Koalitionsvertrag vereinbarten „Sichtbaren Zeichens“ in Berlin, mit dem insbesondere an das Unrecht von Vertreibungen erinnert werden soll. Die Vertreter des BdV hatten Gelegenheit, ihre Vorstellungen zum Aufbau und zu Strukturen des „Sichtbaren Zeichens“ vorzutragen. BdV-Präsidentin Erika Steinbach, MdB, und die Bundeskanzlerin stimmten überein, dass der Vertriebenendachverband, ebenso wie die gemeinnützige Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen angemessen in die Planungen sowie die spätere Arbeit der Einrichtung eingebunden werden. Die Bundeskanzlerin bekräftigte die Absicht der Bundesregierung, zügig eine einvernehmliche Klärung noch offener Fragen hinsichtlich der Trägerschaft und der Örtlichkeit unter allen Beteiligten herbeizuführen. Einhellig wurde festgestellt, dass auch durch die Arbeit des BdV die Aufarbeitung von Flucht und

Im Bundeskanzleramt in Berlin traf das BdV-Präsidium zu einem ausführlichen Meinungsaustausch mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zusammen.

Vertreibung inzwischen zu einem breiten gesellschaftlichen Anliegen geworden ist. Das Gespräch fand in einer sehr guten Atmosphäre statt. Seitens des Bundes der Vertriebenen nahmen neben den Vizepräsidenten Adolf Fetsch, Wilhelm von Gottberg, Hans-Günther Parplies, Helmut Sauer, Albrecht Schläger und

Matthias Sehling auch die Präsidialmitglieder Oliver Dix, Alfred Herold, Christian Knauer, Jakob Laub, Klaus Moerler und die Präsidentin des Frauenverbandes, Sibylle Dreher sowie der Präsident des Bauernverbandes der Vertriebenen, Christian Walter, die BdV-Generalsekretärin Michaela Hriberski und ihr Stellvertreter Klaus Schuck teil.

Landesvorsitzende der Landsmannschaften bei Premiere des TV-Zweiteilers „Die Flucht“ „Ich hoffe, dass der TV-Zweiteiler ,Die Flucht‘ sich zu einem Straßenfeger entwickelt.“ Dies war die Reaktion von BdV-Landesvorsitzenden und Landrat Christian Knauer, der zusammen mit den Vorsitzenden der Landsmannschaften heuer im Frühjahr zur München-Premiere des Fernsehfilms eingeladen war. Fernsehdirektor Prof. Dr. Gerhard Fuchs hatte Anfang 2004 die Anregung Knauers im Fernsehausschuss des Bayerischen Rundfunks, mit Blick auf die sechzigste Wiederkehr von Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem Osten,

Im Anschluss an die Premiere gratulierte Knauer als Landrat und Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen der Hauptdarstellerin des Films, Maria Furtwängler. Als Lena Gräfin von Mahlenberg habe sie eine herausragende künstlerische Leistung vollbracht.

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eine Fernsehproduktion in Auftrag zu geben, aufgegriffen. Bereits am 7. Juli 2004 hatte der Fernsehdirektor dem BdV-Vorsitzenden Knauer, als Vertreter der Heimatvertriebenen, im Rundfunkrat eine positive Rückmeldung seitens der ARD gegeben und die vorläufige Projektplanung zu „Die große Flucht“ erläutert. „Das Werk ist absolut sehenswert und beendet die vielfach anzutreffende öffentliche Sprachlosigkeit über dieses Kapitel deutscher Geschichte“, so der BdV-Landesvorsitzende.


BdV im Landtag

CSU-Fraktionsvorsitzender Joachim Herrmann:

Zentrum gegen Vertreibungen überfällig Parlamentarischer Abend mit CSU-Landtagsfraktion Der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Bayern (BdV), Christian Knauer, hat auf einem Parlamentarischen Abend der CSULandtagsfraktion im Maximilianeum für verstärkte Anstrengungen zur Integration der Spätaussiedler plädiert. Dabei müsse auch die einheimische Bevölkerung besser über die Herkunft und das Schicksal der Russlanddeutschen informiert werden. Knauer schlug eine gemeinsame „Aktionswoche“ vor, an der sich auch der

CSU-Fraktionsvorsitzender Joachim Herrmann und BdV-Landesvorsitzender Landrat Christian Knauer.

Bayerische Rundfunk, Printmedien und Schulen beteiligen könnten. Wie Knauer bei dem ausführlichen Meinungs- und Informationsaustausch auf Einladung des CSU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Herrmann mitteilte, ist der BdV unter anderem in der Migrationserstberatung tätig. Christian Knauer unterstrich, die Mehrheit der Spätaussiedler und Spätaussiedlerinnen verfüge über eine hohe Integrationsmotivation. Sie seien in der Regel auch gut ausgebildet und überdurchschnittlich jung. Nicht zuletzt vor

politik“ im Landtag, Christa Matschl MdL, sicherten dem BdV und den Landsmannschaften weiterhin ihre nachdrückliche Unterstützung zu. Die Errichtung eines „Zentrums gegen Ver- treibungen“ in Berlin nannten beide „längst überfällig“. Das „Verbrechen der Vertreibung“ dürfe nicht in Vergessenheit geraten, betonte Herrmann, „gerade auch als Mahnung für die Zukunft“. Die Vergangenheit müsse in einem offenen Dialog mit den östlichen Nachbarstaaten

An dem zweistündigen Gespräch im Landtag mit dem Vorstand des BdV-Bayern und den Vorsitzenden der Landsmannschaften nahmen auch der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Eberhard Sinner und unter anderen die Abgeordneten Joachim Un-

Kritik an Vertreibungsdekreten aufgearbeitet werden. Christa Matschl betonte, das „Menschheitsverbrechen Vertreibung“ bleibe auf der Tagesordnung der Fraktion. Zugleich kritisierte sie die mangelnde Bereitschaft in einigen Ländern, die der EU bereits angehören oder ihr beitreten wollen, sich auch mit den Schattenseiten ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Matschl wies wie Knauer dabei auch auf die fortbestehenden Vertreibungsdekrete insbesondere in Tschechien und ungeklärte Vermögensfragen hin. Sie will sich auf einer Reise des Landtagsausschusses für Europaangelegenheiten nach Kroatien auch darüber erkundigen, wie dort mit Vertreibungsunrecht heute umgegangen wird. Die vertriebenenpolitische Sprecherin der CSU-Fraktion unterhält gute Kontakte zum Südtiroler Volksgruppen-Institut in Bozen, das von dem international hoch angesehenen Minderheiten-Experten Professor Christoph Pan geleitet wird.

Lob für Aussiedler dem Hintergrund der demographischen Herausforderung bedeuteten sie einen „großen Gewinn für unsere Gesellschaft“. Vor allem aufgrund des Zuwanderungsgesetzes sind die Zugangszahlen der Spätaussiedler inzwischen drastisch zurückgegangen. Joachim Herrmann und die Vorsitzende der CSU-Arbeitsgruppe „Vertriebenen-

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Rege Diskussion: Dr. Arthur Bechert wirbt für Anliegen der Spätaussiedler.

terländer, Martin Neumeyer und Josef Zellmeier teil. Letzterer ist auch stellvertretender BdV-Landesvorsitzender und stellvertretender Landesvorsitzender der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Bayern. Mitglieder der CSU-Arbeitsgruppe „Vertriebenenpolitik“ im Landtag sind neben Christa Matschl und Josef Zellmeier auch Christa Götz, Helmut Guckert, Konrad Kobler, Christian Meißner, Reinhard Pachner, Franz Josef Pschierer, Hans Rambold und Professor Dr. Gerhard Waschler. M. L.


Auszeichnung

Geehrt:

Um die Vertriebenen verdient gemacht BdV-Ehrenplakette für Landtagsvizepräsidentin Barbara Stamm Die Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, Staatsministerin a. D. Barbara Stamm, ist auf der BdV-Bundesversammlung am 9. Juni in Berlin mit der Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen ausgezeichnet worden. BdV-Präsidentin Erika Steinbach erklärte in ihrer Laudatio, Frau Stamm habe sowohl in ihrer Zeit als Staatssekretärin wie als Ministerin einen wesentlichen Beitrag zur Integration der Spätaussiedler geleistet. Stamm habe „als federführende Ministerin noch heute wirkende kulturelle, zivilgesellschaftliche und humanitäre Initiativen insbesondere in den böhmischen Ländern, in Rumänien und Ungarn unterstützt“. Als Ministerin wirkte sie auch engagiert für die Schirmherrschaft über die Sudetendeutschen. Bereits im Jahr 2000 wurde Barbara Stamm mit dem Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet.

Mit Ehrenplakette durch BdV-Präsidentin Erika Steinbach (rechts) ausgezeichnet: Staatsministerin a. D., Landtagsvizepräsidentin Barbara Stamm.

In ihrer Dankrede erklärte die Landtagsvizepräsidentin unter anderem: „Von dem Komponisten Johannes Brahms stammt der Satz: ,Orden sind mir wurscht, aber haben will ich sie.‘ Ich selbst hätte dies sicherlich nicht so brachial formuliert, und ich muss auch nicht jeden Orden und jede Auszeichnung haben. Aber solche, über die ich mich wirklich freuen kann, die habe ich schon sehr gerne. Und dazu gehört die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen zweifellos. Ich danke allen, die an dieser Entscheidung beteiligt waren, sehr herzlich für diese besondere Auszeichnung …

Die heutige Preisverleihung hat mir einen schönen Anlass geboten, einmal auf mein – mittlerweile jahrzehntelanges – Engagement für die Belange der Heimatvertriebenen zurückzuschauen. Und da ist mir doch rasch deutlich geworden, dass ich gar nicht so sehr der gebende Teil war (…), sondern dass ich selbst vom ständigen Kontakt mit den Heimatvertriebenen am meisten profitiert habe. Zwar war ich persönlich nicht vom Vertreibungsschicksal betroffen, aber gleichwohl war ich schon früh für diese Thematik, für deren historische Hintergründe Von Heimatvertriebenen profitiert und vor allem für die schlimmen Einzelschicksale, die das recht abstrakt klingende Wortpaar ,Flucht und Vertreibung‘ … zusammenfasst, sensibilisiert. Ich bin in der Nachkriegszeit großgeworden und konnte den Integrationsprozess der Heimatvertriebenen mit steigender Aufmerksamkeit miterleben. Mir war es immer ein Rätsel, warum ein historischer Vorgang dieses Ausmaßes lange nicht die Aufmerksamkeit im öffentlichen Bewusstsein fand, die ihm doch zweifellos gebührt hätte. Von dem Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll stammt die Einschätzung: ,Man wird das 20. Jahrhundert wahrscheinlich einmal das Jahrhundert der Vertriebenen und Gefangenen nennen.‘ In meinen Augen ist das ein realistisches Urteil, denn im vergangenen Jahrhundert wurden schätzungsweise 100 Millionen Menschen vertrieben. Davon entfallen auf die Deutschen, die aus Mittel- und Osteuropa vertrieben wurden, etwa vierzehn Millionen Menschen. Umso höher ist aus heutiger Sicht das Verdienst der Heimatvertriebenen zu bewerten, dass sie bereits fünf Jahre nach Beendigung des Charta – eindrucksvolles Zeugnis Zweiten Weltkrieges mit ihrer ,Charta‘ ein Versöhnungs- und Friedensdokument vorgelegt haben. Sie ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Nachkriegsgeschichte, das in keinem Geschichtsbuch fehlen sollte. Die Heimatvertriebenen hatten seinerzeit gewaltige Herausforderungen zu bewältigen wie kaum eine Generation vor ihnen. Und wenn sie damals nicht jenen Mut, nicht

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Verlässliche Partnerin in den Anliegen der Heimatvertriebenen.

jene Zuversicht, nicht jene Entschlossenheit gezeigt hätten, dann wäre aus Bayern nicht das geworden, was es heute ist.“

Eindrucksvolle schlesische Kulturtage „So etwas kann es nur in Regensburg geben“, meinten BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer und Christian Kuznik, Landeschef der bayerischen Schlesier, anerkennend im Anschluss an den Heimatnachmittag im Rahmen der dreitägigen „Schlesischen Kulturtage 2007“. Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Donaustadt für die Schlesier zu einer echten neuen Heimat geworden sei. Motor der Kulturtage war erneut die Kreisvorsitzende der Schlesischen Landsmannschaft, Helga Pawelke. Ihr war es gelungen, den rund 300 Besuchern der Festveranstaltung im Antonius-Saal die Tanzgruppe Tarnau, eine Blaskapelle aus Gleiwitz, die Gruppen „Zotaberg-Rock“ und „Weltraum Teebs“ unter Leitung von Dr. Alois Burkert sowie Mundartsprecher Hans Dieter Koschny als Mitwirkende zu präsentieren. Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber würdigte in einem schriftlichen Grußwort die Veranstaltung.


BdV im Landtag

SPD-Fraktionsvorsitzender Franz Maget:

Historische Aufarbeitung bleibt wichtig Parlamentarischer Meinungsaustausch mit SPD-Landtagsfraktion „Woanders hält man es kaum für möglich, dass die SPD in Bayern so gute Beziehungen zum Bund der Vertriebenen unterhält. Auch der BdV-Vizepräsident und Sozialdemokrat Albrecht Schläger kommt aus dem Freistaat.“ Das hat der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Franz Maget, bei einem zweistündigen fruchtbaren Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden des BdV-Bayern, Landrat Christian Knauer sowie Vorsitzenden der Landsmannschaften im Maximilianeum erklärt.

Franz Maget. BdV-Chef Christian Knauer und die Vertreter der Landsmannschaften dankten Maget ausdrücklich für dessen Eintreten für ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin sowie die Engagement Magets gewürdigt Unterstützung der Vertriebenenarbeit im Bayerischen Landtag. Franz Maget ist Mitglied des 14-köpfigen Beraterkreises von Staatsminister Bernd Neumann (Bundeskanzleramt), der sich mit der Schaffung des im Koalitionsvertrag von SPD und CDU/CSU vereinbarten „Sichtbaren Zeichen gegen Vertreibungen“ (Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum zu Flucht und Vertreibung) befasst. Aus Bayern gehören dem Beraterkreis neben Maget auch Albrecht Schläger und der frühere Kultusminister Hans Maier an.

Gegenstand des Gesprächs im Maximilianeum waren neben dem Zentrum gegen Vertreibungen unter anderem Fragen der Aussiedleraufnahme und -integration sowie die Kulturarbeit der Vertriebenen. BdV-Vorsitzender Christian Knauer erklärte, dingliches Kulturgut der Vertriebenen-Erlebnisgeneration sei von Verlust bedroht, es müsse gesammelt und bewahrt werden. Außerdem müsse die kulturelle Breitenarbeit der Heimatvertriebenen wieder mehr gefördert werden. BdV-SPD bleiben im Gespräch Knauer dankte den Vertretern der SPDFraktion für das „verständnisvolle und konstruktive Gesprächsklima“. Beide Seiten wollen den Meinungsaustausch künftig regelmäßig fortsetzen. M. L.

Gute Atmosphäre: SPD-Vertriebenensprecherin Chista Naaß, MdL, und BdVLandesvorsitzender Christian Knauer.

An dem Treffen nahmen auch die vertriebenenpolitische Sprecherin der SPDFraktion, Christa Naaß, der Oberpfälzer SPD-Abgeordnete Reinhold Strobl und der frühere langjährige SPD-Abgeordnete Albrecht Schläger teil. Letzterer ist neben seiner Funktion im BdV auch Vorsitzender der sudetendeutschen sozialdemokratischen Seliger-Gemeinde sowie Ko-Vorsitzender des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds. Integrationsarbeit wichtig Franz Maget erklärte, er unterstütze und schätze die Arbeit des BdV, besonders auch im Hinblick auf die Integration der Spätaussiedler. Der BdV-Bayern ist unter anderem in der Migrationserstberatung tätig und mit vielen ehrenamtlichen Aussiedlerbetreuern aktiv. „Heute noch auch gesellschaftspolitisch wichtig ist es außerdem, die Geschichte der Vertreibung weiter aufzuarbeiten“, betonte

Meinungsaustausch von BdV-Bayern und SPD-Landtagsfraktion im Maximilianeum – in der ersten Reihe (von links): SPD-Abgeordneter Reinhold Strobel, Hademuth Frank (Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen), Joachim Wodok (Landsmannschaft Oberschlesien), SPD-Fraktionsvorsitzender Franz Maget, die vertriebenenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Christa Naaß, BdV-Landesvorsitzender Landrat Christian Knauer, der Landesvorsitzende der Deutschen aus Russland, Dr. Arthur Bechert. In der Reihe dahinter (von links): Irmgard Biermanski (Bund der Danziger), der parlamentarische Berater der SPD-Fraktion Waldemar Deischl, Erich Biermanski (Bund der Danziger), der Landesvorsitzender der Pommerschen Landsmannschaft Ernst Schroeder, Eduard Neuberger (Landsmannschaft der Deutschen aus Russland), BdV-Vizepräsident Matthias Sehling (Sudetendeutsche Landsmannschaft), BdV-Vizepräsident Albrecht Schläger und Dr. Gotthard Schneider (Landsmannschaft Schlesien).

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Jugend aktiv

Neues Projekt der djo und des Bayerischen Jugendringes

Paten begleiten Integration Von Peter Hillebrand, Landesgeschäftsführer der djo-Bayern Auch wenn die Zahl der nach Deutschland einreisenden Migranten derzeit abnimmt, sind Zuwanderer, insbesondere junge Zuwanderer und ihre Integration nach wie vor ein öffentliches Thema. Ihr Integrationsprozess und die ihn kennzeichnenden Faktoren sind nicht im „Tagesgeschäft“ und auch nicht mit geringeren Zuwandererzahlen „abzuhaken“, sondern bestimmen mittel- und langfristig in Städten und Gemeinden, Kindergärten und Schulen sowie in der Jugendarbeit die Wirklichkeit in Deutschland. Für die djo – Deutsche Jugend in Europa und den Bayerischen Jugendring (BJR) sind Fragen der Integration von jungen Migranten/innen insbesondere von Spätaussiedlerjugendlichen kein unbekanntes Thema, denn beide haben sich insbesondere in dem Projekt „Integration ins Gemeinwesen durch Netzwerke der Jugendarbeit“ (2000 – 2005) in der Kooperation bewährt. Mit Hilfe des Projekts konnten wichtige Hinweise über die Gruppe der Zuwanderer und ihre Bereitschaft zur Mitwirkung

Landeskoordinator Peter Hilkes (rechts) mit Mitarbeiterinnen des djo-Projekts.

prozess von Migrantinnen und Migranten mittel- bis längerfristig ehrenamtlich zu begleiten. Als begleitende und beratende Partner für die Migranten werden sozial kompetente junge Menschen ausgewählt, die in der Regel über ein ausgeprägtes Netz an so-

Individuelle Patenschaften bei der Integration gewonnen werden. Besonders wichtig waren Einblicke in die Lage an Ort und Stelle, das heißt in den Siedlungsschwerpunkten der einzelnen bayerischen Bezirke. Hieran knüpft das auf drei Jahre angelegte und am 1. September 2006 begonnene Projekt „Individuelle Integrationsbegleitung durch Patenschaften der bayerischen Jugendarbeit“ an. Im Rahmen eines Netzwerks zur „begleitenden Integrationsberatung durch Integrationspaten und -patinnen“, soll der Integrationsprozess von jungen Migranten und Migrantinnen mit Schwerpunkt russlanddeutsche Aussiedler/innen, jungen Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderern, aber auch bereits länger hier lebenden jungen Migrantinnen und Migranten mit Integrationsbedarf moderiert, begleitet, unterstützt und gefördert werden. Die Integrationsbegleitung findet durch ehrenamtliche „Integrationspatinnen und Paten“ (insbesondere junge, vorzugsweise altersgleiche Integrationspaten) statt, die sich bereit erklären, den Integrations-

ständig in die Hand zu nehmen. Statt Ablehnung durch die Einheimischen oder Lethargie und Perspektivlosigkeit bei den jugendlichen Zuwanderern stehen Taten und konkretes Engagement im Vordergrund. Beispiele aus der Integrationsgeschichte vor allem in Bayern zeigen, dass mit einer erleichterten Integration die Identifikation mit der Aufnahmeregion beziehungsweise dem Aufnahmeland gefördert wird. Gerade in Bayern ist auch deutlich geworden, dass die „Flüchtlinge und ZuIdentifikation fördern

Durch persönliche Unterstützung will die djo die Integration erleichtern.

zialen Kontakten verfügen. Von diesem Geflecht an sozialen Beziehungen innerhalb des örtlichen Gemeinwesens können und sollen die zu integrierenden Partner profitieren und persönliche Unterstützung erfahren, die ihnen hilft, sich in Deutschland zurechtzufinden und ihr Leben selbst-

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gereisten“ aktiv wurden, in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mitmischten und sich öffentliche Anerkennung erwarben – und dies, obgleich es vor allem zu Beginn zahlreiche starke Vorbehalte auf mehreren Seiten gab. Da die Zeit nostalgischer Nabelschau vorbei ist, kommt es für das Projekt heute darauf an, Strukturen und Erfahrungen sowie Instrumente zu nutzen, die in diesem vielfältigen Kontext eine Rolle spielen. Dazu zählen Informationen über Hintergründe und Problemfelder aus den Herkunftsregionen jugendlicher Migranten, mit denen die djo und der BJR vertraut sind. Aus dem Wissen um die Besonderheiten und die sich wandelnden Merkmale der Herkunftsgesellschaften werden wichtige Fragen für die Integration formuliert, gemäß dem Motto „je mehr man


Jugend aktiv über Hintergründe weiß, desto besser kann tung. Durch die Einbindung der „Lands- der djo, die offene Jugendarbeit sowie weileute“ wird nicht zuletzt die Identifikati- tere Partner der Beteiligten verfügen über man den Einzelnen unterstützen“. Informationen und Erfahrungen, die für Eine herausragende Rolle spielen erfah- on mit dem Projekt gefördert. rungsgemäß die Netzwerke der Migran- Das Vorhaben kann sich auf reichhaltige das Projekt eine unerlässliche Hilfestellung sind. Zusammen mit dietenjugendlichen, denn sie sind sen Strukturen und Partnern ein Schlüssel für die Projektsollen durch die Unterstützung arbeit. Netzwerke haben neben und Begleitung von lokalen ihren positiven Seiten nicht selMedien und Schirmherren aus ten einen ausschließenden Chader Kommunalpolitik lokale rakter. Denn man will oftmals Kampagnen zur Gewinnung lieber „unter sich“ bleiben, wird von Integrationspatinnen und man doch ohnehin schon mit Paten durchgeführt werden. den Ansprüchen der EinheiFür jeden der bayerischen Bemischen, ihrer Behörden und zirke steht eine RegionalkoorBetreuungsorganisationen sodinatorin des Projekts, auf Lanwie den oft defizitären Zudesebene ein Landeskoordischreibungen durch diese konnator zur Verfügung. Gefördert frontiert. wird das „Patenprojekt“ vom Indem junge Zuwanderer selbst bayerischen Staatsministerium als Paten gewonnen werden für Arbeit und Sozialordnung, sollen, können Netzwerke adressatenspezifisch und ge- djo – Deutsche Jugend in Europa: hoffnungsvoller Nachwuchs Familie und Frauen sowie vom Bundesamt für Migration und zielt genutzt werden. Integra- im BdV-Bayern. Flüchtlinge. tion, in Teilen verstanden als Einheit von Fördern und Fordern, wird da- Erfahrungen, themenverwandte Projekte Kontakt: durch erleichtert. Das Netz und das Ge- und Aktionen der djo und des BJR sowie Peter Hilkes, Landeskoordinator wicht sozialer Beziehungen kommen hin- auf die Strukturen der Jugendarbeit in BayTel. 089-5145871 + 0160-3065061 zu und dokumentieren die Vielfalt der ern stützen. Stadt-, Kreis- und Bezirksjuwww.djo-bayern.de Möglichkeiten in der Integrationsbeglei- gendringe und die regionalen Strukturen

Bundesbeirat für Spätausiedlerfragen

Verbesserung der beruflichen Integration von Spätaussiedlern gefordert Unter Leitung des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, fand Ende Juni eine erweiterte Sitzung des Beirates für Spätaussiedlerfragen statt, an der auch Vertreter des Arbeitskreises „Integration der Aussiedler“ und Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge teilnahmen. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der BunStudie erregt Aufsehen desagentur für Arbeit hatte für Aufsehen gesorgt, da sie auf methodisch problematischem Wege zu dem Ergebnis gekommen war, dass Spätaussiedler überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen seien. Die massiven Zweifel an der Vergleichbarkeit der für die Gruppen der Spätaussiedler, Ausländer und Deutschen (ohne Spätaussiedler) ausgewählten Zahlen konnten durch die Autoren nicht ausgeräumt werden. Es wurde aber auch von den Autoren der Studie festgestellt, dass arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bei Spätaussiedlern

zu herausragenden Erfolgen bei der Integration in den Arbeitsmarkt führten. „Das belegt den ausgeprägten Fleiß, der die Gruppe der russlanddeutschen Spätaussiedler in besonderer Weise kennzeichnet. Die Russlanddeutschen zeichnen sich durch einen besonderen Arbeitswillen und die Bereitschaft aus, Arbeiten unter ihrer Qualifikation anzunehmen, zu geringeren Löhnen, aber auch zu unüblichen Zeiten zu arbeiten“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen, Dr. Christoph Bergner. Spätaussiedler, die über einen Hoch- oder Fachhochschulabschluss verfügen und unterhalb ihrer Qualifikation beschäftigt werden, stellen ein ungenutztes Potential dar, das im Zuge der beginnenden gemeinsamen nationalen Qualifizierungsinitiative unbedingt erschlossen werden muss. Zu den Maßnahmen zur besseren beruflichen Integration gehören die berufsbegleitende Sprachförderung, die Erleichterung des Anerkennungsverfahrens für Bildungs- und Berufsabschlüsse sowie das Angebot, fehlende Qualifikationsbestandteile (Anpassungsqualifikationen) nachzuholen.

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Beratungsstellen Bund der Vertriebenen Vereinigte Landsmannschaften Landesverband Bayern e. V. Am Lilienberg 5 · 81669 München Ansprechpartner: Dietmar Kräch Telefon (0 89) 48 14 47 Fax (0 89) 48 26 21 E-mail: kraech@bdv-bayern.de Internet: www.bdv-bayern.de Montag – Donnerstag, 8.00 – 12.30 u. 13.30 – 16.30 Uhr Freitag, 8.00 – 15.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung! Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Ansprechpartner: Isolde Haase Telefon (0 89) 44 14 19 05 E-mail: isolde.haase@t-online.de


Aussiedler

Staatssekretär Dr. Christoph Bergner auf Bundestreffen der Russlanddeutschen

Trennungstragödien durch immer neue Sprachkriterien Aussiedlerbeauftragter lehnt den Begriff „Migranten“ für Russlanddeutsche ab Am 26. Mai fand in Wiesbaden das 29. Bundestreffen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland statt. Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Staatssekretär Dr. Christoph Bergner, lehnte dort in seiner Rede für sich den Begriff „Migranten“ als Bezeichnung für die Russlanddeutschen ab. Zugleich würdigte er ihr Schicksal. Bergner sprach von „Trennungstragödien“ durch „immer neue Sprachkriterien” für die Aufnahme der Spätaussiedler. Der Blickpunkt dokumentiert auszugsweise die Rede des Staatssekretärs: Ich freue mich, dass ich an diesem 29. Bundestreffen Ihrer Landsmannschaft teilnehmen kann und grüße Sie alle sehr herzlich. Ein besonderer Gruß gilt den weit gereisten Gästen, den Vertretern der Russlanddeutschen Dachorganisationen und Jugendorganisationen aus der GUS von der Komi-Region im Norden bis Almaty in Zentralasien, die zu diesem Treffen gekommen sind. (…) Ich grüße auch die Russlanddeutschen aus den USA, die zu diesem Treffen angereist sind. Hessen beispielhaft

rn n )

Es ist üblich, an dieser Stelle einen Gruß dem Gastgeberland des Treffens zu widmen. Mit Blick auf das Land Hessen und auf den Schirmherren, Ministerpräsident Koch, tue ich dies gern und mit besonderem Nachdruck. Hessen kann in der Spätaussiedler- und Vertriebenenpolitik auf beispielhafte Leistungen verweisen (…) Es gibt in diesem Bundesland überzeugende Beispiele der Integrationsarbeit. Aber neben (…) zahlreichen Einzelleistungen und positiven Beispielen möchte ich besonders die Grundhaltung würdigen, die bei der Landesregierung, namentlich bei Roland Koch immer erkennbar ist: Für die hessische Landesregierung ist Aussiedlerpolitik nicht irgendeine Zuwanderungspolitik. In Hessen weiß man, dass Verantwortung für die Volksgruppe der Russlanddeutschen Teil der nationalen Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland ist, die wir nach dem 2. Weltkrieg zu tragen und bis heute wahrzunehmen haben. Nicht überall ist man sich dieser historisch-moralischen Di-

fentliche Aufmerksamkeit lieber anderen Fragen. Wer aber den Russlanddeutschen gerecht werden will, der muss bereit sein auch heute noch über ihr Kriegsfolgenschicksal und seine Nachwirkungen nachzudenken – sowohl mit Blick auf die Deutschen aus Russland, die hier ihren Weg in die Gesellschaft der Bundesrepublik Koalitionsvertrag verpflichtet Deutschland suchen – als auch hinsichtAuch die Bundesregierung unter Angela lich der Deutschen in Russland, die RussMerkel steht zur besonderen Verpflichtung landdeutschen in der Russischen Föderagegenüber den Spätaussiedlern, nament- tion und in anderen GUS-Staaten, die dort als nationale Minderheit leben. Nachfolgewirkungen des Kriegsfolgenschicksals – wie zeigen sie sich heute? Lassen Sie mich drei solcher Nachwirkungen erwähnen, die mir nach meinen Erfahrungen besonders wichtig erscheinen: Da ist zunächst einmal das Problem der Armut, das wir uns hier in unserer Wohlstandsgesellschaft kaum noch angemessen vorstellen können, das mir aber beim mension der Aussiedlerpolitik so bewusst wie hier. Das geht bis hinein in den einfachen Sprachgebrauch. Ich bringe es vor dem Hintergrund der historischen Bezüge und der Leidensgeschichte (…) jedenfalls nicht fertig, russlanddeutsche Spätaussiedler mit dem Wort „Migranten“ zu bezeichnen.

Beklagenswerte Armut

Staatssekretär Bergner beim Bundestreffen in Wiesbaden.

Besuch ehemaliger Trudarmisten und ihrer Angehörigen in Barnaul, in Pawlodar und andernorts immer wieder begegnet ist. Noch immer leben in den Herkunftsgebieten Deutsche im Ergebnis der Deportationen und des Kriegsfolgenschicksals in beklagenswerter Armut und brauchen unsere Hilfe. Deshalb wird humanitäre Unterstützung auch in Zukunft noch Teil unserer Hilfenpolitik bleiben müssen.

lich den Russlanddeutschen. Dies wird in der Koalitionsvereinbarung unserer Regierung deutlich, in der es heißt: „Wir bekennen uns auch weiterhin zu der Verantwortung sowohl für diejenigen Menschen, die als Deutsche in Ost- und SüdBildung verhindert osteuropa sowie in der Sowjetunion unter den Folgen des 2. Weltkrieges gelitten ha- Da sind zweitens die Folgen der Ausben und in ihrer jetzigen Heimat bleiben grenzung von gesellschaftlicher Teilhabe. wollen, als auch für jene, die nach Deutsch- Ein Artikel der Verbandszeitschrift „Volk Russlanddeutschen gerecht werden auf dem Weg“ aus dem letzten Jahr hat mich nachhaltig beschäftigt. Es war eine land aussiedeln. Dies gilt insbesondere für Übersicht, in der die Bildungsabschlüsse die Deutschen in den Nachfolgestaaten der unterschiedlichen Völkerschaften der der Sowjetunion, bei denen das Kriegs- früheren Sowjetunion zu unterschiedlichen folgenschicksal am längsten nachwirkt.“ Zeitpunkten miteinander verglichen wur(…) Meine Aufgabe als Beauftragter für den. Während noch in den 20er Jahren die Aussiedlerfragen und nationale Minder- Deutschen (neben den Juden) zu den am heiten besteht darin, mich für die Umset- besten ausgebildeten Völkern der Sowjetzung dieser Vorgaben und deutlichen Be- union gehörten, ist nach den Repressionen Ende der 30er Jahre und vor allem kenntnisse einzusetzen. Dies ist nicht immer einfach. Über 60 Jah- während und nach dem 2. Weltkrieg der re nach Kriegsende widmet sich die öf- Qualifikationsstand der Deutschen dra-

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Aussiedler matisch gesunken. Sie rangieren vierzig Jahre nach dem ersten Vergleich in der Rangfolge der 18 verglichenen Völkerschaften auf den letzten Plätzen. Unterdrückung und Diskriminierung haben den Deutschen gerade das genommen, was ihnen zuvor besondere Teilhabe in der russischen Gesellschaft ermöglichte: Bildung und entwickelte Fähigkeiten in Wirtschaft und im öffentlichen Leben. Gewiss, es gibt inzwischen Beispiele höchst qualifizierter Russlanddeutscher in hervorgehobenen Positionen, aber die Folgen von Entmündigung und Demütigung, die im ehemaligen kommunistischen Großreich Sowjetunion noch vielfältig erkennbar sind, treffen keine der Völkerschaften so nachhaltig wie die Russlanddeutschen. Überwindung des Kriegsfolgenschicksals heißt deshalb für mich auch: Wir müssen Für kulturelle Emanzipation uns für eine kulturelle Emanzipation der Russlanddeutschen einsetzen. (…) Hier übe auch ich Kritik an der Studie des Nürnberger Institutes für Arbeitsmarktforschung IAB (…) Ich vermute, dass die Statistik, die ihr zugrunde liegt, fehlerhaft ist. Wir werden uns damit im erweiterten Aussiedlerbeirat noch auseinander setzen. Aber was mich am meisten ärgert ist, dass diese IAB-Studie diskriminierende Urteile in die Öffentlichkeit trägt, ohne die komplizierte Ausgangssituation der russlanddeutschen Spätaussiedler auch nur ansatzweise in den Blick zu nehmen und mit der Überschrift „Arbeitslosigkeit bei Aussiedlern viel höher als bei Ausländern“ genau die Tugenden in Zweifel zieht, die sich die Russlanddeutschen über die Jahre der Unterdrückung bewahrt haben: Fleiß und Arbeitswille.

eine Leidensgeschichte im Verhältnis zur eigenen Sprache beschreibt. Ich darf wenige Strophen aus diesem Gedicht zitieren: An meine Muttersprache Durch dich verlor ich einst mein Vaterhaus./ Erniedrigt mußt’ ich in die Welt hinaus …/ Doch deiner Lieder traute Melodien/ Ließ leise ich in meine Seele ziehen. Als deinetwegen ich im Staube lag,/ warst du es doch, die neue Kraft mir gab./ Und wenn man deinetwegen mich verhöhnt,/ hab ich mit meiner Liebe dich gekrönt. Und als der Tod durch Menschenreihen schlich/ und Grab um Grab sich öffnete für dich,/ du bliebst mir nah, ich habe dich geliebt,/ du warst für mich mein allerschönstes Lied. Und ich lese noch die letzte Strophe dieses Gedichtes: Wenn ich im Staub auch deinetwegen lag,/ bliebst du die Kraft, die neue Hoffnung gab,/ wenn ich auch tausendmal durch dich verlor,/ ein Hoch dem Glück, das ich durch dich erkor!

Soweit das Gedicht von Erna Hummel, das belegt, wie Russlanddeutsche um ihre Muttersprache gekämpft und für sie gelitten haben. Es könnte auch manchen Deutschen, der hier im Lande aus der bequemen Mehrheitssprachsituation heraus sich einem laxen Sprachumgang hingibt, mahnend an den Wert der eigenen Muttersprache erinnern. Für mich ist es fatal, dass die deutsche Sprachkenntnis durch unsere Rechtsprechung und Gesetzgebung zur Voraussetzung für die Aufnahme von Russlanddeutschen als Spätaussiedler (bzw. deren Angehörige) geworden ist, denn der VerVerlust der deutschen Sprache lust an Sprache ist doch Teil des Kriegsfolgenschicksals, das unsere besondere Damit komme ich zur dritten Nachwir- Verantwortung begründet. Gewiss, ich sehe kung des Kriegsfolgenschicksals, die ich keine Chance, diese Entscheidungen zu ansprechen möchte, den Verlust der deut- revidieren, aber ich fühle mich verpflichschen Sprache. Zu den ärgerlichsten Vorurteilen gegenüber Russlanddeutschen, die Bittere Familientrennungen übrigens selbst bei einigen Landesinnenministern anzutreffen sind, gehört die Meinung, der erhebliche Verlust deutscher tet, die Probleme, die damit verbunden Sprachkenntnisse unter Russlanddeutschen sind, offen anzusprechen. So hat die sei ein Ergebnis von Gleichgültigkeit oder nachträgliche Einführung immer höherer Nachlässigkeit im Verhältnis zur eigenen Aufnahmehürden durch immer neue sprachlichen Herkunft. Dies ist falsch! Der Sprachkriterien zu teilweise bitteren FaVerlust der deutschen Sprachkenntnis ist milientrennungen geführt, von denen ich eindeutig eine Folge der Unterdrückung. fast bei jeder Sprechstunde durch die SchilFür alle die das noch immer nicht begrei- derungen von Betroffenen erfahre. Ich fen wollen, zitiere ich gern aus einem Ge- möchte ihnen wenigstens versichern, dass dicht der russlanddeutschen Dichterin Erna ich nach Wegen suche, wie man irgendHummel, das eine Liebeserklärung und wann in der Zukunft zumindest die

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schlimmsten dieser Trennungstragödien überwinden kann. Fataler als die Auswirkung auf die Aufnahme von Russlanddeutschen als Spätaussiedler ist ein falsches Bild der Russlanddeutschen, das in Verbindung mit dem unsachgemäßen Pochen auf die Sprachvoraussetzung entsteht und sich meist so ausdrückt: „Sie kennen die deutsche Sprache nicht oder nur unzureichend, also sind sie keine Deutschen.“ So oder ähnlich lässt sich ein weit verbreiteter Irrtum beschreiben. Dieser Irrtum führt zu irreführenden oft kränkenden Begriffen, wenn es um die Bezeichnung Ihrer Volksgruppe geht: „Deutschrussen“, „Russen“ oder, wie bis vor kurzem im Bundesvertriebenengesetz „nichtdeutsche Abkömmlinge deutscher Spätaussiedler“ – was soll das denn sein? Sie sind Deutsche! Sie sind jedenfalls Deutsche, wenn Sie es sein wollen. Ihre Familien haben wegen ihrer deutschen Volkszugehörigkeit schwer gelitten. Der Blick auf die Geschichte, vor allem aber der Respekt vor diesem Leid verbietet jeden Zweifel an Ihrer deutschen Volkszugehörigkeit. Lassen Sie sich Ihre deutsche Volkszugehörigkeit also nicht in Abrede stellen! Lassen Sie sich nicht zum Opfer einer Oberflächlichkeit machen, die in Deutschland in Fragen nationaler Bindungen und Geschichte leider weit verbreitet ist. Lassen Sie aber auch nicht zu, dass eine Brückenfunktion solche Oberflächlichkeit unter Ihnen Raum gewinnt. Das heißt zuerst und vor allem – lernen und pflegen Sie die deutsche Sprache! Hier in Deutschland wie in Russland, Zentralasien, der Ukraine. (…) In der Vielfalt der deutschen Volksgruppen verdienen Sie einen geachteten und hervor gehobenen Platz! (…) Die Russlanddeutschen, die in der deutschen Kultur verwurzelt – und durch die russische Geschichte geprägt sind, können in besonderer Weise helfen, zivilgesellschaftliche Brücken zwischen unseren Ländern zu bauen. Ich bin deshalb stolz darauf, dass es uns gelungen ist, auf der letzten gemeinsamen Regierungskommission für die Belange der Russlanddeutschen zu vereinbaren, dass Russlanddeutsche aus Russland wie Deutschland zukünftig stärker in den „Petersburger Dialog“ einbezogen werden sollen (…). Nutzen wir also diese Chance und leisten wir so einen Beitrag auch zur Verständigung zwischen den Staaten.


Aussiedler

Solidarität mit den letzten Opfern Hitlers und Stalins:

Migrationserstberatung beim BdV Bayern Jeder kann sich bei der ehrenamtlichen Aussiedlerbetreuung engagieren! Der Bund der Vertriebenen (BdV) setzt sich für die Anliegen der Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion und den anderen Herkunftsländern in besonderer Weise ein. Als Träger der Migrationserstberatung (MEB) beraten und begleiten wir auch Zuwanderer und Migranten aus anderen Ländern. Wir unterstützen deren Integration! Mit den nachstehenden Antworten auf vier Fragen wollen wir zum einen aufklären, zum anderen unsere Leser motivieren, sich selbst bei der ehrenamtlichen Aussiedlerbetreuung zu engagieren. Welche Aufgaben können Sie auf ehrenamtlicher Basis in der Migrationserstberatung (MEB) beim BdV übernehmen? Wichtig ist für uns, dass auf die MEB hingewiesen und informiert wird und Hilfesuchende möglicherweise zu ihr begleitet werden. Aber auch bei folgenden Fragen und Situationen kann Ihre Hilfe wertvoll sein: • Wohnen (zum Beispiel Wohnungssuche nach Auszug aus dem Übergangswohnheim); • Umgang mit Behörden (Begleitung bei Behördengängen, Hilfe bei Antragstellung, Ausfüllhilfe etc.); Hilfen für den Alltag • Ausbildung und Arbeit (Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Vorsprachen beim Arbeitsamt u. v. m.); • Kindergarten/Schule/Hochschule (Unterstützung bei der Anmeldung, Ratgeber bei den Einschreibformalitäten u. a.); • Gesundheit (Begleitung von Krankenhausaufenthalten, Tipps für die Krankenversicherung, Vermittlung von Anschriften für Selbsthilfegruppen o. ä.); • Sport, Freizeit, kulturelles Leben (Heranführung an Vereine, Motivation für eigene ehrenamtliche Tätigkeit der Zuwanderer); • Begleit- und Lotsenservice, Dolmetscherund Übersetzerhilfe. Welche Aufgaben und Ziele hat die Migrationserstberatung (MEB) des Bundes? Die MEB ist ein Angebot an alle Neuzu-

wanderer (z. B. Spätaussiedler, ihre Familienangehörigen, jüdische Zuwanderer und Migranten aus anderen Staaten mit unterschiedlichem Hintergrund) unmittelbar nach Einreise ins Bundesgebiet den Integrationsprozess gezielt einzuleiten, zu steuern und die Betroffenen über einen Zeitraum von drei Jahren zu begleiten. Ziel der MEB ist es, den Neuzuwanderer durch Einzelfallbegleitung zu selbstständigem Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens zu befähigen. Angebote für Jugendliche Die MEB ist ein den Integrationskurs ergänzendes Angebot für erwachsene Neuzuwanderer. Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre werden grundsätz-

• Ehrenamtliches Engagement bringt persönliche Freude, gesellschaftliche Anerkennung und vielfältige soziale Kontakte, erweitert die eigenen Kompetenzen und Sie können Einfluss nehmen auf wichtige Entscheidungen und Abläufe. Ehrenamtliches Engagement erfordert aber Zeit und verantwortliches Handeln. Welche Unterstützung können Sie bei Ihrem ehrenamtlichen Engagement erhalten? Als Ehrenamtliche beim BdV können Sie an unseren Fortbildungen und Qualifizierungen teilnehmen. Sie erhalten Informationen, haben Ansprechpartner und können Erfahrungen austauschen. Sie erwerben neue Kompetenzen. Ehrenamtliche Mitarbeit ist freiwillig und unentgeltlich. Das Ehrenamt in der Migrationsarbeit wird unter bestimmten Voraussetzungen geringfügig aus Bundesmitteln unterstützt. Eine Voraussetzung dafür ist, dass Sie an Ihrem Beratungsstandort mit den Migrationserstberatungsstellen, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und den örtlichen Integrationsstellen zusammenarbeiten. Informationen dazu erhalten Sie beim BdV! Menschen mit gleichem Schicksal

Beim BdV befinden Sie sich im Kreis von Menschen mit gleichem Schicksal und ähnlich gelagerten Problemen. Das fördert die Integration und gibt Ihnen die Möglichkeit, mit Landsleuten in Kontakt zu treten. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Fragen an Migrationserstberater Dietmar Kräch. unsere gemeinsame Beratungsstelle im lich von den Jugendmigrationsdiensten Haus des Deutschen Ostens (vgl. S.11). (JMD) betreut. Lichtbildervortrag über Warum sollten Sie sich ehrenamtlich für Joseph Freiherr von Eichendorff die Integration Ihrer Landsleute und anderer Zuwanderer einsetzen? Am Samstag, dem 29. September • Die Integration von Neuzuwanderern findet um 15.00 Uhr in den Ratsstugeht uns alle an! Die Unterstützung der ben in Geretsried ein LichtbildervorSpätaussiedler ist ein solidarischer Beitrag trag von Wolfgang Hartmann (Leiter an unsere Landsleute. Vielleicht haben des Schlesischen Kulturkreises Münauch Sie diese Hilfe in früheren Jahren in chen) anlässlich des 150. Todestages von Joseph Freiherr von Eichendorff Anspruch genommen? • Durch Ihre Mithilfe kann die Integrati- statt. on schneller und besser gelingen! Sie kön- Mit vielen Gedichten, Geschichten nen damit auch zu einem verbesserten Bild und Liedern sowie einer ergänzenden der Spätaussiedler in unserer Gesellschaft kleinen Ausstellung im Foyer. Der Eintritt ist frei. und vor Ort beitragen.

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Geschäftsstelle

Empfang beim BdV-Bayern:

Renovierung der Geschäftsstelle abgeschlossen Hohe Ministerialbeamte und Vorsitzende der Landsmannschaften zu Gast Zu einem Empfang in der Geschäftsstelle des BdV-Bayern hatte Landesvorsitzender Christian Knauer eingeladen. Anlass war der Abschluss größerer Renovierungsarbeiten in den BdV-Räumen im Haus des deutschen Ostens (HdO) in München. Unter die Schar der illustren Gäste hatten sich Ministerialdirigent Medardus Huemer, Leiter der Abteilung V im bayerischen Sozialministerium, dessen Mitarbeiter Ltd. Ministerialrat Dr. Walter RösnerKraus und Ministerialrat Rupert Sandfuchs sowie Ltd. Ministerialrat Paul Hansel von der Staatskanzlei gemischt. „Als ich 1999 mein Amt als BdV-Landesvorsitzender antrat, hatte ich mir unter anderem zum Ziel gesetzt, unsere in die Jahre gekommene, heimelige, aber doch antiquierte Geschäftsstelle den Erfordernissen der Zeit anzupassen“, erklärte Landesvorsitzender Christian Knauer. „Jahr für Jahr haben wir aus unseren Eigenmitteln und der institutionellen Förderung des Freistaates Bayern verantwortungsvoll und Moderne Bürotechnik mit Augenmaß in die Bürotechnik und neue Möbel investiert. Darüber hinaus waren wir dankbar für die Überlassung von besterhaltenen Ausstattungsgegenständen durch einige Unternehmen.“ Unter Federführung der früheren Landesgeschäftsführerin Ulrike Schmid ging es zunächst ans Sichten, Aussortieren und Entsorgen von überflüssigen und nicht mehr brauchbaren oder benötigten Materialien. Dank des Entgegenkommens eines Schrobenhausener Entsorgungsunter-

In der Geschäftsstelle des BdV-Bayern (von links): Dietmar Kräch (Migrationserstberater), Dietlinde Obermayer, Ingeborg Beer, Landesvorsitzender Christian Knauer (stehend), Landesgeschäftsführer Michael Leh und die frühere Landesgeschäftsführerin Ulrike Schmid. Foto: Thomas Vollkommer

nehmens wurde lastwagenweise veraltetes und zerschlissenes Büromobiliar zu einem Anerkennungspreis abgeholt. Zeitgerechte EDV-Einrichtungen, eine moderne Telefonanlage, neue Büroschränke, Schreibtische und Stühle wurden nach und nach beschafft. Lamellenvorhänge und Bilder von Hobbykünstlern tragen zum modernen Erscheinungsbild des BdV-Domizils bei. Ein besonders herzliches Vergelts Gott richtete Knauer an seine Mitarbeiter. An vielen Tagen hätten sie in Arbeits statt in schicker Bürokleidung ihr „Tagwerk“ vollbracht. Sichtlich zufrieden zeigte sich auch BdV-Landesgeschäftsführer Michael Leh,

Patronatsfest der hl. Hedwig in Andechs Zu einer Zusammenkunft der besonderen Art lädt der Schlesierverein München seine Landsleute aus nah und fern ein. Am Sonntag, 7. Oktober, findet in festlichem Rahmen das traditionelle Patronatsfest der heiligen Hedwig in Andechs am Ammersee statt. Um 10.15 Uhr ehren die katholischen Schlesier ihre Patronin mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche, die evan-

gelischen Christen treffen sich zur gleichen Zeit im Fürstensaal. Vor dem Hedwigsdenkmal ist anschließend eine Kranzniederlegung vorgesehen. Ab 14.30 Uhr können sich die Besucher während eines Heimatnachmittags im Saal der Klostergaststätte an schlesischen Kulturbeiträgen des Münchener Schlesier-Chors und der beiden Münchener schlesischen Trachtengruppen erfreuen.

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der erst im Februar offiziell die Nachfolge von Ulrike Schmid angetreten hatte. Lob für Mitarbeiter Dietlinde Obermayer und ihre Kollegin Ingeborg Beer sind stolz auf die positiven Veränderungen in den letzten Jahren. „Wir haben jetzt alle Voraussetzungen für die zukünftige Arbeit erfüllt und freuen uns auf die neuen Herausforderungen.“ Ihre Verbundenheit zum BdV brachten auch Thomas Vollkommer vom Haus des deutschen Ostens, die Leiterin der dortigen Bibliothek, Brigitte Steinert, und für die SPD-Landtagsfraktion deren Sozialreferent Waldemar Deischl, zum Ausdruck.

Wir gedenken unserem Verstorbenen

Herbert Prochazka * 23.8. 1923

† 11. 3. 2007

langjähriger stellvertretender Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages und des Bayerischen Landtages


Tag der Heimat

Tag der Heimat 2007 Leitwort: „Menschenrechte achten – Vertreibungen ächten“ Termin

Hauptredner/in

Kreisverb./Kreisgr./Ortsverb.

Samstag, 18. 8. 2007 Festredner: ICC Berlin Roland Koch 12.00 Uhr Hessischer Ministerpräsident Internationales Congress Centrum Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering Berlin Präsident des Europ. Parlaments Sonntag, 2. 9. 2007 Landrat 15.00 Uhr Christian Knauer Kongresshaus „Rosengarten“ BdV-Landesvorsitzender Berliner Platz 1, 96450 Coburg Samstag, 15. 9. 2007 Landrat 14.00 Uhr Christian Knauer Pfarrheim „St. Georg“ BdV-Landesvorsitzender Pfr.-Bezler-Straße 22 86316 Friedberg-Stätzling Samstag, 15. 9. 2007 Landrat 14.30 Uhr Armin Nentwig Großer Rathaussaal Marktplatz 11, 92224 Amberg Sonntag, 16. 9. 2007 Bernd Posselt, MdEP 15.00 Uhr Bundesvorsitzender der Harmoniesaal Sudetendeutschen Ldsm. Schillerplatz, 96047 Bamberg Sonntag, 16. 9. 2007 Sigrid Leneis 14.30 Uhr Landeskulturreferentin der Stadthalle Sudentendeutschen Ldsm. Jahnstraße 13, 85567 Grafing Samstag, 22. 9. 2007 Albrecht Schläger, MdL a. D. 17.00 Uhr BdV-Vizepräsident Landratsamt Kaiserstraße 4–8, 97318 Kitzingen Sonntag, 23. 9. 2007 Oswald Rothmeier 14.00 Uhr Orstvorsitzender der Gasthaus Bräustüberl Sudentendeutschen Ldsm. 82467 Garmisch-Partenkirchen Sonntag, 23. 9. 2007 Margret Kopp 11.00 Uhr Kreisvorsitzende der Gedenkstein an der Brucker Straße Frauen Union 82216 Gernlinden Sonntag, 23. 9. 2007 IKH Gräfin 14.00 Uhr Dr. Walburga Douglas-Habsburg Gemeindehalle beim Rathaus Mitglied der Paneuropa-Union 89278 Nersingen Sonntag, 23. 9. 2007 Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Pietsch 14.30 Uhr Präsident der Schlesischen Frankenhalle Landesversammlung Dr.-Vits-Straße, 63906 Erlenbach Sonntag, 23. 9. 2007 Albrecht Schläger 15.00 Uhr BdV-Vizepräsident Stadthalle, Friedrich-Ebert-Str. 20 97421 Schweinfurt Sonntag, 23. 9. 2007 Dr. Alfred Schickel 10.30 Uhr Historiker und Publizist Konzertrotunde der Wandelhalle Forschungsstelle Ingolstadt 83435 Bad Reichenhall Sonntag, 30. 9. 2007 14.00 Uhr Großer Rathaussaal Rathausplatz 2, 94032 Passau

Hans-Dieter Koschny Landeskulturreferent der Ldsm. Schlesien

Dienstag, 3. 10. 2007 14.00 Uhr Kath. Pfarrzentrum „Hl. Kreuz“ Hartmannstraße 29 97082 Würzburg

Christian Kuznik Landesvorsitzender der Ldsm. Schlesien

Bund der Vertriebenen, Bundesverband

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Verantwortlich

Erika Steinbach, MdB (BdV-Präsidentin) Godesberger Allee 72–74 53175 Bonn Tel. 02 28/8 10 07-0 KV Coburg Manfred Jenke (Ofr.) (KV-Vorsitzender) Saalfelder Straße 2, 96450 Coburg Tel. 0 95 61/3 86 84 KV Aichach-Friedberg Ernst Wollrab (SL) Schwaben (KV-Vorsitzender) Ottmaringer Straße 11, 86316 Friedberg Tel. 08 21/60 49 38 KV Amberg-Sulzbach Friedrich Nitschmann (Ofr.) (KV-Vorsitzender) Röntgenstr. 36, 92224 Amberg Tel. 0 96 21/8 12 77 KV Bamberg Maria Morche (Ofr.) (KV-Vorsitzende) Jurablick 24, 96123 Litzendorf Tel. 0 95 05/7192 KV Ebersberg Ernst Heidenreich (Obb.) (Kreisobmann der SL) Sudetendeutsche LM Pfr.-Dr.-Rauch-Straße 8 85567 Grafing, Tel. 0 80 92/13 08 KV Kitzingen Claus Lux (Ufr.) (KV-Vorsitzender) Frankenweg 3 B, 97318 Kitzingen Tel. 0 93 21/45 85 KV Garmisch-Partenkirchen Oswald Rothmeier SL-OV Garmisch-Partenkirchen (Ortsvorsitzender SL) (Obb.) Brandstr. 21, 82467 Garmisch-P. Tel. 0 88 21/5 68 37 KV Fürstenfeldbruck Alfred Graumann OV Gernlinden (Obb.) (Vorsitzender OV Gernlinden) Graf-Toerring-Str. 2, 82216 Maisach Tel. 0 8142/147 98 KV Illertrissen/Neu Ulm Brigitte Radons Bezirksverband Schwaben (KV-Vorsitzende) Bärringerstr. 6, 89281 Altenstadt Tel. 0 83 37/83 13 KV Miltenberg-Obernburg Erich Klimesch (Ufr.) (KV-Vorsitzender) Berliner Straße 11, 63906 Erlenbach Tel. 0 93 72/80 93 KV Schweinfurt Peter Krier (Ufr.) (KV-Vorsitzender) Saaleweg 1, 97422 Schweinfurt Tel. 0 97 21/3 11 67 KV TraunsteinHerbert Ott Berchtesgadener Land (OV-Vorsitzender) OV Bad Reichenhall Salzburger Straße 62B (Obb.) 83435 Bad Reichenhall Tel. 0 86 51/6 6139 KV Passau Hermann Folberth Stadt und Land (KV-Vorsitzender) (Ndb.) Meier-Helmbrecht-Straße 11 94474 Vilshofen Tel. 0 85 41/9193 56 BV Unterfranken Albert Krohn KG Würzburg – (Stv. Bezirksvorsitzender) LM Oberschlesien St.-Rochus-Str. 37, 97078 Würzburg Tel. 0 93 12/17 69


Tag der Heimat Termin

Hauptredner/in

Kreisverb./Kreisgr./Ortsverb.

Verantwortlich

Dienstag, 3. 10. 2007 14.30 Uhr Stadthalle, Amadeussaal Landsberger Straße 39 82110 Germering Dienstag, 3. 10. 2007 15.00 Uhr Großer Saal der Stadthalle Ulmenstraße 5 87700 Memmingen Sonntag, 7. 10. 2007 14.00 Uhr Haus Sankt Emmeram Pfarrhofgasse 4, 86650 Wemding Sonntag, 7. 10. 2007 15.00 Uhr Kurhaus (Festsaal) 93077Bad Abbach Samstag, 13. 10. 2007 14.00 Uhr – Kranzniederlegung Ehrenmal Blücherstraße 15.00 Uhr – Gedenkveranstaltung Gemeindesaal St. Konrad Nailaer Straße 7, 95030 Hof Samstag, 13. 10. 2007 15.00 Uhr Diözesanzentrum Obermünsterplatz 7 93047 Regensburg Sonntag, 21. 10. 2007 14.30 Uhr Rathaussaal Hauptstraße 24, 91301 Forchheim Sonntag, 21. 10. 2007 14.00 Uhr Gasthof „Höhensteiger“ Rosenheim-Westerndorf Sonntag, 21. 10. 2007 14.00 Uhr Sudentendeutsches Haus Hochstraße 8, 81669 München Samstag, 10. 11. 2007 14.00 – 17.00 Uhr (djo) 20.00 Uhr Folkloreabend – Vereinshaussäle Hintere Gasse 22 91074 Herzogenaurach Sonntag, 11. 11. 2007 14.00 Uhr Sportgaststätte Etting (TSV) Retzbachweg 8, 85055 Ingolstadt Samstag, 17. 11. 2007 14.30 Uhr Pfarrzentrum „Zum Guten Hirten“ Salomon-Idler-Straße 86159 Augsburg

Johann Slezak Mitglied der SL-Bundesversammlung

KV Fürstenfeldbruck OV Germering (Obb.)

Friedrich Zirwick (OV-Vorsitzender) Kriegerstr. 71, 82110 Germering Tel. 0 89/84 9150

Dr. Herbert Fleißner Stellv. Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Ldsm.

KV Memmingen (Schw.)

Johann Böhm Sprecher der SL Landtagspräsident a. D.

KV Donau-Ries Donauwörth OV Wemding (Schw.)

Landrat Christian Knauer BdV-Landesvorsitzender

KV Kehlheim (Ndb.)

Landrat Bernd Hering

KV Hof (Ofr.)

Dr. Arthur Bechert BdV-Bezirksvorsitzender Landesvorsitzender der Deutschen aus Russland

KV Regensburg (Opf.)

Hartmut Zurek Bezirksvorsitzender der Ldsm. Schlesien

KV Forchheim (Ofr.)

Dr. Peter Gauweiler, MdB Staatsminister a. D.

KV Rosenheim (Obb.)

Prof. Dr. Manfred Kittel Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München Landrat Christian Knauer BdV-Landesvorsitzender

KV München Stadt und Land (Obb.)

Armin M. Brandt (KV-Vorsitzender) Kohlschanzstraße 10 87700 Memmingen Tel. 0 83 31/8 70 07 Erwin Hofmann (KV-Vorsitzender) Vetterstr. 33, 86609 Donauwörth Tel. 09 06/86 71 Hans Heinrich (KV-Vorsitzender) Abensberger Str. 20, 93342 Saal Tel. 0 94 41/8 18 66 Rudolf Reinhold (KV-Vorsitzender) Friedhofstr. 11, 95032 Hof/Saale Rückfragen: Helmut Starosta Tel. 0 92 81/9 35 80 Dipl. Ing. Fr. Kaunzner (Vorsitzender KV Regensburg) Martin-Ernst-Str. 8 93049 Regensburg Tel. 09 41/3 29 87 Nikolaus Schwengler (KV-Vorsitzender) Schlesierstr. 11, 91301 Forchheim Tel. 0 9191/26 24 Dipl. Ing. Paul. A. Rohkst (KV-Vorsitzender) Wilhelm-Zerr-Str. 40, Kolbermoor Tel. 0 80 31/9 25 88 Ingeburg Milenovic (KV-Vorsitzende) Elisabethstr. 71, 80797 München Tel. 0 89/18 0182 Eike Haenel (KV-Vorsitzender) Von-Hauck-Straße 12 91074 Herzogenaurach Tel. 0 9132/24 39

Dr. Alfred Lehmann Oberbürgermeister

KV Ingolstadt (Obb.)

Kulturelle Beiträge der Landsmannschaften sind geplant

KV Augsburg-Stadt (Schw.)

KV Erlangen-Höchstadt (Mfr.) Gleichzeitig Ostdeutscher Kulturtag der djo

Rosina Schiesser (KV-Vorsitzende) Wintergasse 4, 85060 Gaimersheim Tel. 0 84 58/3 10 20 Juri Heiser (KV-Vorsitzender) Hartenbergstr. 29, 86165 Augsburg Tel. 08 21/9 07 26 52

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Bukowina

Gemeinsame Geschichte nutzen:

Gedanken einer Buchenlanddeutschen von Landesvorsitzender Ute Frank Die Bukowina war das jüngste Kronland der k. u. k. Monarchie und das liebste Patenkind seiner k. u. k. Hoheit, Otto von Habsburg. Bei den Bundestreffen ist er oft Ehrengast. Das Gebiet der Bukowina ist zweigeteilt. Ein Teil, mit dem Hauptort Suceava, liegt in Rumänien und ist damit seit dem 1. Januar 2007 in der Europäischen Union. Der andere Teil, mit der Hauptstadt (früher von der gesamten Bukowina) Czernowitz, liegt in der Ukraine (Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, ist seit vielen Jahren Partnerstadt von München). Keine andere Landsmannschaft hat dieses Problem der Zweiteilung in EU und Anrainer-Staat. Die in der Bukowina lebenden Deutschen konnten 1940/41 aufgrund eines Abkommens zwischen Berlin und Moskau, zusammen mit den Deutschen aus Bessarabien und der Dobrudscha, ausgesiedelt werden. Sie wurden in den Warthegau (jetzt Polen) angesiedelt. (Die Familie unseres derzeitigen Bundespräsidenten, Horst Köhler, kam aus Bessarabien. Horst Köhler, Jahrgang 1943, ist schon im Warthegau geboren; deshalb bezeichnet er sich als „aus Polen stammend“). Universitätsinstitut in Augsburg Der Bundessitz der Landsmannschaft der Deutschen aus der Bukowina ist in Augsburg. Dort hat sie ein Institut gegründet, das an die Universität angeschlossen wurde (übrigens: keine andere Landsmannschaft besitzt ein solches Universitätsinstitut). Dr. Georg Simnacher, Bezirkstagspräsident a. D. hat den Weg geebnet. Er ist oft in der Bukowina. Ende 2006 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde des rumänischen Bezirkes Suceava und von Czernowitz als erstem Ausländer verliehen. Er versucht Parität zu halten, was nicht immer ganz einfach ist, sagt er. Mit Hilfe des Bundes der Vertriebenen (BdV) wurde die Integration der Flüchtlinge in Deutschland bewältigt. Die Dokumentation darüber ist zumindest schon

sehr weit fortgeschritten. Beinahe alle Landsmannschaften, mit Ausnahme derjenigen, deren Landsleute zuletzt aus- und umgesiedelt wurden (wie zum Beispiel die Russlanddeutschen), „leiden“ aber an permanentem Mitgliederschwund. Der

Grund ist nach meiner Erkenntnis, dass es uns nicht genügend gelingt, die nächste Generation zu aktivieren und politisch einzubinden. Das ist auch ein Ergebnis der Nachwuchssorgen offenkundig gelungenen Eingliederung. Man muss neue Ziele setzen und nach vorne schauen. Der ständige Gedanke an die Vergangenheit und die Erinnerung an erlittenes Unrecht der Eltern und Großeltern ist offensichtlich für junge Leute nicht attraktiv genug, um sich den Landsmannschaften zuzuwenden. Ein Hauptanliegen der Landsmannschaft ist, dass das Gefälle zwischen der Europäischen Union und Ukraine sich nicht weiter vergrößert. Die Ukraine drängt mit aller Macht in die EU. Bis dahin aber muss sich das Land selbst schulen und marktwirtschaftlich orientieren. Wir müssen dabei helfen. Dem Wunsch vieler qualifizierter Arbeitskräfte in den Westen abzuwandern Ukraine unterstützen muss durch wirtschaftliche Zusammenarbeit und Investitionen begegnet werden. Die Ukraine will gut ausgebildetes Potential nicht an das Ausland verlieren – kein Land will das! Die Ukraine war historisch immer ein reiches Land. Warum sollte das nicht nach der kommunistischen Zeit wieder möglich werden?

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Die Siedlungsgeschichte der deutschen Volksgruppen im Osten hat nach dem Krieg gewaltige Einschnitte erfahren. In den ost- und südosteuropäischen neuen EU-Staaten gibt es immer noch unterschiedlich starke deutsche Minderheiten. Die Großeltern sprachen deutsch, die Eltern sprechen deutsch und die dortige Landessprache. Die Jugend hat Probleme mit der eigentlichen Muttersprache, sieht aber die Notwendigkeit, sich neu und zwar nach dem Westen hin zu orientieren. Es gibt aber bereits auch wieder Rücksiedlungen aus der Bundesrepublik, wie dies besonders Beispiele nach Siebenbürgen zeigen. Wir Deutsche sind das einzige Volk in der Europäischen Union, das an ein solches Potential verbliebener Minderheiten zurückgreifen kann. Deutsches Sprachpotential ist im Osten vorhanden und zwar bis in die höchsten Bevölkerungsschichten. Das sollten wir nutzen! Wir werden dort mit offenen Armen erwartet! Die Heimatvertriebenen haben schon frühDeutsches Potential nutzen zeitig die Hand zur Versöhnung nach Osten gereicht. Unser ehemaliger Bundesvorsitzender (seinerzeit Abgeordneter des BHE und MdB), Rudolf Wagner (geboren in Czernowitz, gestorben 2006 in München), gehörte zu den Mitunterzeichnern der „Charta der Heimatvertriebenen“. Ansprechpartner der Buchenländer Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen Ewald Zachmann Alter Postweg 97 a, 86159 Augsburg Tel. 08 21/59 47 19, Fax 08 21/58 26 50 E-mail: mail@ewald-zachmann.de Landesverband Bayern, Ute Frank Gautinger Str. 28 (PF 126) 82132 Stockdorf, Tel./Fax 0 89/8 5741 97 E-mail: gauute28@web.de Bukowina-Institut, Alter Posteg 96 a, 86159 Augsburg, Telefon 08 21/57 70 67, Fax 08 21 / 58 26 07, www.bukowina-institut.de, E-mail: info@bukowina-institut.de


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Geheimtipp – nicht nur im Wittelsbacher Land –

Die Kliniken an der Paar in Aichach und Friedberg Spezielle Verfahren in der Visceralchirurgie

Schmerztherapie

CA Dr. med. Fritz Lindemann Telefon 08 21/60 04-2 50 Facharzt für Allgemein- und Visceralchirurgie

In der Abteilung für Allgemeinund Viszeralchirurgie werden Patienten mit Erkrankungen der Schilddrüse und Bauchorgane behandelt. Unsere Fachärzte setzen in großem Umfang endoskopische Operationsverfahren ein. Diese für den Patienten sehr schonenden Verfahren ermöglichen einen schnellen Genesungsprozess und verkürzen den Aufenthalt im Krankenhaus.

OA Dr. med. Ingo Schilk Telefon 0 82 51/9 09-217 Facharzt für Anästhesie und spezielle Schmerztherapie

In unserer Schmerztherapie in Aichach werden unter anderem Patienten mit folgenden Krankheitsbildern behandelt:

– Bauchchirurgie und Proktologie – Schilddrüsen-Chirurgie – Krampfader-Operationen, Ambulante Operationen

– – – – – – – – –

Unfallchirurgie

Innere Medizin

CA Dr. med. Klaus Kundel Telefon 0 82 51/9 09-218 Facharzt für Unfall- und Orthopädische Chirurgie

Wir sind Experten für Unfallverletzungen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Dabei kommen modernste operative und nicht operative Verfahren zum Einsatz. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Wiederherstellung einer schmerzfreien Gelenkfunktion bei Arthrosen. Dabei bedienen wir uns modernster Verfahren von der Arthroskopie bis zum kompletten Gelenkersatz. – Gelenkersatz Hüfte, Knie, Schulter – Schulter-Chirurgie – Arthroskopische Operationen (Knie, Schulter, Ellbogen, Handgelenk, Sprunggelenk) – Unfallverletzungen (Akutbehandlung und Spätfolgen) – Hand- und Fußchirurgie

Kopfschmerzen und Migräne Gesichtsschmerzen (z.B. Trigeminusneuralgie) Rückenschmerzen Schmerzen des Bewegungsapparates Nervenschmerzen (Neuropathien, Neuralgien) Schmerzen bei Tumorerkrankungen Stumpf- und Phantomschmerzen CRPS („M. Sudeck“) chronische posttraumatische Schmerzen

CA Dr. med. Alexander Stiebens Telefon 08 21/60 04-2 77 Facharzt für Innere Medizin

Behandelt wird das gesamte Spektrum allgemeininternistischer Erkrankungen; Zertifizierung der Endoskopie seit September 2002, die Rezertifizierung erfolgte am 12. September 2005. – Gastroenterologie (Magen-Darmerkrankungen) – Kardiologie/Pulmologie, Schrittmacher-Implantation, Stoffwechselerkrankungen – Diabetes mellitus:Therapie von Typ 1 und Typ 2 Diabetikern (intensivierte Insulintherapie) – Diabetikerschulung und -beratung (vorwiegend Typ 2) – TEE Sonde, Schlafapnoe, Cerebrale Insulte Internistische Intensivmedizin mit Lysetherapie bei Lungenembolie und Herzinfarkt, komplexen Rhythmusstörungen, Beatmung, Behandlung von komatösen Patienten.

Die Kliniken an der Paar – Krankenhäuser des Landkreises – sind nach KTQ zertifiziert und wollen sich an hohen Qualitätsstandards messen lassen.


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