AKtion September 2012

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„Es ist eine sehr kleine Gruppe Mädchen, die sich für Technik und Handwerk interessiert. Es werden aber immer mehr.“ (Seite 4)

September 2012 Nr. 7/2012, XXVI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

AMSGeschäftsführer Anton Strini

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

www.ak-vorarlberg.at

Karenz & Co: Die Regeln überfordern viele Eltern

Seiten 6/7

Aus dem Inhalt

Verfassungsrichter stärken Sonntagsruhe Der Verfassungsgerichtshof hat im Sinne der Arbeitnehmer eine Klage abgewiesen, die den Ladenschluss am Sonntag aushebeln hätte sollen. Seite 3

AK-Fachtagung zu Niedrigqualifikation Die AKtion stellt ein Praxisbeispiel der Firma 11er aus Frastanz zum Thema Niedrigqualifikation vor. Seite 5

Goldankauf: Hohe Preisunterschiede Vergleich lohnt sich: Die Bandbreite für dieselben zum Verkauf angebotenen Schmuckstücke bewegte sich zwischen 315 und 479 Euro. Seite 8

Leere Versprechungen: EU schiebt Riegel vor Die EU hält in einer Liste fest, welche gesundheitsbezogenen Angaben für Lebensmittel erlaubt sind. Seite 9

Berufsreifeprüfung als Erfolgsmotor Lisbeth Zengerle hat die Berufsreifeprüfung am AK-Bildungscenter absolviert. Der AKtion schilderte sie ihre Erfahrungen damit. Seite 10

E-Book-Reader zu gewinnen Ihre Meinung wird belohnt: Unter allen Leserreaktionen verlost die AKtion wieder einen E-Book-Reader. Zeitgemäße arbeitsrechtliche Regelungen sollen Beruf und Familie leichter vereinbar machen. Die AK informiert auf der Herbstmesse über Möglichkeiten und Stolpersteine. Seiten 6/7

Konsumentenschutz

In der AK-Beratungspraxis zeigen sich immer wieder Probleme im Zusammenhang mit der Handynutzung, wie etwa erhöhte Rechnungen oder Sicherheitsfragen. Die Broschüre „Mit dem Handy telefonieren – Das Wichtigste von A bis Z“ fasst deshalb Antworten auf alle relevanten rechtlichen und technischen Fragen rund ums Handy zusammen.

Konsument

Mit dem Handy telefonieren Das Wichtigste von A bis Z

Stark für Sie.

Telefon 050/258-8000, bestellen@ak-vorarlberg.at

www.ak-vorarlberg.at

Mehrarbeit in 22 von 100 Fällen unbezahlt Entgegen dem Österreich-Trend ist in Vorarlberg die Zahl der geleisteten Überstunden zuletzt gestiegen. Viele davon bleiben unbezahlt. 14,4 Millionen Überstunden haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vorarlberg 2011 geleistet. Das waren rund fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ob auch alle bezahlt wurden, ist fraglich. Nach Angaben

des zuständigen Sozialministeriums gab es im Vorjahr in Österreich nämlich für 22 Prozent der Überstunden – also mehr als jede fünfte! – weder einen Geldzuschlag noch einen Zeitausgleich. Aufzeichnungen entscheidend AK-Präsident Hubert Hämmerle rät auf jeden Fall, geleistete Überstunden selbst zu dokumentieren: „Nur mit

exakten Aufzeichnungen können im Streitfall Ansprüche geltend gemacht werden.“ Die AK Vorarlberg bietet dazu einen kostenlosen Jahreskalender, in dem die tatsächlich geleistete Arbeitszeit fortlaufend notiert werden kann. Der Jahreskalender für 2013 wird ab Anfang November erhältlich sein. Frauen benachteiligt Der Anteil der nicht bezahlten Überstunden ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern. Während bei Männern 2011 in Österreich „nur“ 19,65 Prozent der Mehrarbeit nicht bezahlt wurden, waren es bei Frauen 28,25 Prozent.

Seite 12 Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg

AK-Rechtsservice Tel. 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000


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Politik

September 2012

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Dem Ökoschmäh auf den Leim gegangen“

Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit der Beimengung von so genanntem Biosprit will Europa hinsichtlich der Klimaziele im Verkehrsbereich Akzente setzen. Durchgesetzt hat diesen veritablen Schwachsinn federführend die Grüne Fraktion im Europaparlament. Gut gemeint wurden Treibstoffe aus Nahrungsmitteln zum heilsbringenden Ausweg aus der Klimakrise hochstilisiert. Selbst als Europaparlamentarier der Grünen in Malaysia vor Ort von der armen Landbevölkerung auf die verheerenden Auswirkungen der riesigen Flächenrodungen und Monokulturen für Energiepflanzen für den europäischen Markt hingewiesen wurden, war kein

Umdenken angesagt. Nein, es soll- wenig zu tun wie die Al Kaida mit der ten aber künftig Qualitätszertifikate Friedensbewegung. Unser Umweltmifür nachhaltig erzeugte Biotreibstoffe nister steht aber unter dem Druck der eingeführt werden. Alles Augenauswi- Agrarindustrie. Diese wittert das groscherei. Tatsächlich ist der großflächi- ße Geschäft, soll doch der Autofahge Anbau von Energiepflanzen – dazu rer doppelt zur Kasse gebeten weren: zählt unter anderem auch Mais – eine Einmal an der Zapfsäule durch hohe ökologische Katastrophe, die zudem Treibstoffpreise und zum anderen als noch unsere LeSteuerzahler zur bensmittel verFinanzierung der „Auch bei uns wird in teuert. Wieso Subventionen für hochsubventionierten Biogasder heimische die Agrarindusanlagen Mais verwendet“ Umweltminister trie. Denn eines trotzdem so veist klar, ohne hement für Biotreibstoffe kämpft, ist hohe steuerliche Vergünstigungen leicht erklärt. Er ist – man glaubt es wird die Agrarindustrie das Geschäft kaum – auch Landwirtschaftsminister. nicht machen. Wäre ja noch schöner Eine Fächerkom­ bination, die schon und eine völlige Abkehr der bisherigen vom Ansatz her große Interessen- Praxis. Dabei würde sich in diesem konflikte in sich birgt, wie sich nicht Bereich etwas mehr Marktwirtschaft nur an der Frage Biotreibstoffe zeigt. durchaus auszahlen. Der Umwelt und Denn mit Bio hat dieser Treibstoff so dem Steuerzahler wäre geholfen, wenn

Leserforum Handy und Arbeit: Fluch oder Segen?

AKtion Juli 2012: Auswirkungen der mobilen Geräte und Möglichkeiten Mehr Segen, weil richtig eingesetzt sowohl von Arbeitgeber- wie auch von Arbeitnehmerseite eine Erleichterung möglich ist bzw. auch schnelle Reaktionszeiten gegeben sind. Jürgen Spielberger, Rankweil Mehr Fluch, weil ich der Meinung bin, dass zwischen Dienstgeber und -nehmer eine Übereinstimmung zu bestehen hat, wonach der Dienstnehmer nur in dringenden Fällen erreichbar sein sollte, dies aber auf keinen Fall in der Urlaubszeit, denn dies ist Erholungszeit! Eine Übereinstimmung sollte auch darin bestehen, dass ein Pauschalbetrag für Rufbereitschaft zu bezahlen ist. Stefanie Ludescher, Rankweil In vielen Bereichen macht es das Leben einfacher, und eines noch: Es sind alles Geräte, die sich abstellen lassen, so hat man störungsfreie Zeit … aber ich vermute stark, die meisten schaffen es nicht ein paar Stunden ohne Handy zu sein. Sabina Eschmann, Facebook Es ist schon eine Zumutung, wenn erwartet wird, dass man ständig vom Arbeitgeber mit Handy erreichbar sein kann, wenn nicht gar muss. Ich habe das Handy abgeschafft. Irene Gobber, Facebook Ich empfinde das eher als Fluch. Irgendwann muss ja mal fertig sein mit der Arbeit. Sascha Strolz, Facebook Handy kann Leben retten! (Aber) Überall Handy: … sogar Volksschulkinder müssen es schon haben, Mama und Papa bezahlen; die Autofahrer am Steuer; im Gasthaus „Bla-bla“, wegen

jedem Sch… wird telefoniert. Mir ist das total unverständlich! Josef Lins, Satteins Ich bin der Meinung, dass die modernen Möglichkeiten sowohl beruflich als auch privat sensationell sind. Dennoch gehöre ich nicht zu jener Spezies „Homo mobilis“, die ständig den Status pro Stunde checken müssen, auch nicht auf einer „Sitzung“ in der Toilette. Ich habe beispielsweise mein schon in die Jahre gekommenes Handy während eines Arbeitstages im Rucksack „versteckt“ und sehe erst abends, ob mich eine Person angerufen hat oder nicht. Als Mensch kann ich jede Sekunde neu entscheiden, ob ich mich als Opfer der Umstände sehe oder selbst aktiv Gestaltender bin. Christoph Rinderer, Götzis Die modernen Möglichkeiten im Beruf sind für mich auf jeden Fall differenziert zu sehen. Dass E-Mail, Chat und Kurznachrichten teilweise wirklich eine herrliche Vereinfachung sind und uns auch mal schnell und zwanglos Verlosung unter allen Einsendern

Liebe Leser, wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhaltenen Beiträge zu veröffentlichen.

Den Sony eBookReader im Wert von rund 150 Euro aus der letzten AKtion hat Facebook-Posterin Sabina Eschmann gewonnen. Wir gratulieren!

kommunizieren lassen, darüber bin ich sehr froh. Wenn ich am Tag aber unzählige SMS schreiben, auf noch mehr E-Mails antworten und am besten mit mehreren Arbeitskollegen gleichzeitig im Moodle-Chat oder in der Dropbox oder, wie die verschiedenen Arbeitsformen im Internet sonst noch so alle heißen, verbringen sollte, dann würde ich mir die Zeit zurückwünschen, in der man kurz auf dem Festnetztelefon anrief (wer nicht dranging, war eben nicht am Arbeitsplatz oder nicht zu Hause und somit NICHT erreichbar). Ich will auch am Montagmorgen nicht wissen, wie es all meinen Freunden und Freundinnen geht, wo sie übers Wochenende waren, will mir keine bereits montagmorgens hochgeladenen Wochenendfotos ansehen. Ich will mich mit den Menschen treffen und mit ihnen reden. Nein, ich wehre mich nicht gegen Neuentwicklungen und Fortschritt, ich weine nicht den Morseapparaten hinterher. Ich bin aber der Meinung, dass es uns allen gut tun würde, den PC auch einmal aus-, das Handy abgeschaltet und den Chat unberührt zu lassen. Andrea Böhler, Fußach Mehr Fluch, weil man jederzeit erreichbar ist und somit die Freizeit darunter leidet. Isabella Bröll, Dornbirn Als Selbstständige muss ich natürlich mich auch stark nach meinen Kunden richten. Die schnelle, vernetzte Kommunikation ist hier ein Segen. Aber durch eine klare Vereinbarung mit mir selbst (wann wird der PC ausgeschaltet, wann wird nicht mehr geschäftlich telefoniert, sondern am nächsten Tag zurückgerufen?) schaffe ich mir die Balance. Mag. Veronika Jakl, Google+ Mehr Segen, (doch) ein gesunder Menschenverstand ist hierzu unerlässlich! Ulrich Georg Milionis, Sulzberg

Impressum

so mancher Irrweg im Windschatten der Energiediskussion durch Einführung von mehr Kostenwahrheit gestoppt würde. So aber wird es wohl eine typisch österreichische Lösung geben. Die auf 1. Oktober geplante Einführung wird verschoben. Als ob eine Verschiebung irgend etwas an der grundsätzlichen Fehlentwicklung ändern würde. Zielführender wäre es wohl, zuzugeben, dass man sich mit der Biospriteuphorie vertan hat. Das aber wäre ein Schuldeingeständnis, und dafür sind unsere Politiker, egal welchen Couleurs, sicher nicht zu haben. Schließlich hat immer der Recht, der die Macht hat.

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, presse@ak-vorarlberg.at Redaktionsleitung: Dietmar Brunner, Arno Miller Grafik: Baschnegger Ammann und Partner Fotografie: Georg Alfare, Bilderbox, Dietmar Brunner, Rüdiger Dahlke, Stefan Damm, Fotolia, Jürgen Gorbach, Dietmar Mathis, Messe Dornbirn, VHS Bregenz, VN/Stiplovsek, VoVo Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach

AK-Direktor Rainer Keckeis

Ein informativer Nachmittag in Bludenz

AKtion Juli 2012: AK-Geschäftsstelle und -Bibliothek in Bludenz Ich möchte mich bei den Menschen, die uns so zuvorkommend beauskunfteten, ganz herzlich bedanken. Der Button und das Urlaubsbild befinden sich in meinem Wohnzimmer und ich sehe es täglich und freue mich darüber. Alles in allem ein informativer, gemütlicher Nachmittag bei der AK BludenzNeueröffnung. Ich werde Menschen, wenn es erforderlich ist, an diese für Arbeitsrechtsangelegenheit zuständige Stelle verweisen, sofern sie das nicht selber wissen. Ingrid Grasbon, Bludenz

„Man redet immer von Gemeinschaft …“

AKtion Juli 2012: Die EU fordert einheitliche Kfz-Zulassung Es ist an der Zeit, dass in diesem Bereich endlich etwas getan wird. Man redet immer von Gemeinschaft und einheitlichen Gesetzen, aber wenn man ein Auto aus einem EU-Land importieren möchte, hat man einen sehr hohen Kosten- und Zeitaufwand. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Vereinfachung bald kommt. Rainer Fitz, Lustenau

Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Betriebstreue trotz Abfertigung neu Der Wechsel vom alten Abfertigungssystem in die Abfertigung neu hat kaum Auswirkungen auf die Fluktuation, obwohl dies von Unternehmensseite manchmal befürchtet wird. Dies belegen statistische Auswertungen einer der Betrieblichen Vorsorgekassen. Am 31. Dezember 2012 endet die Frist für Unternehmer, in ihren Betrieben ein einheitliches Abfertigungssystem (Vollübertritt) zu schaffen. Laut Hochrechnung sind zurzeit noch knapp 900.000 Beschäftigte im alten Abfertigungssystem.

ÖGB-Spitzen tagten in Vorarlberg Die Landesgeschäftsführer des ÖGB treffen sich jedes Jahr zu ihrer Sommerklausur in einem anderen Bundesland. Dieses Mal war Vorarlberg an der Reihe. Im Rahmen ihrer dreitägigen Klausur wurden Vorbereitungen für den kommenden Aktionstag „Sozialstaat verbessern“ (19.9.) und den ÖGB-Bundeskongress getroffen. Die Landesgeschäftsführer nutzten dabei die Gelegenheit, die AK Vorarlberg kennen zu lernen.

Haften mit Geld, das wir gar nicht haben

AKtion Juli 2012: Kommentar über Machtverschiebung nach Brüssel Staaten mit großen Schuldenproblemen sind die Gewinner des EU-Gipfels. Denn aus einer Wirtschaftsunion wurde eine Haftungs- und Transferunion, und unser Kanzler wertet diese als großen Erfolg, und der Herr Bundespräsident schweigt. Wir dürfen für die maroden Banken in Griechenland, Spanien, Italien usw. haften, mit Geld, das wir gar nicht haben. Thomas Koschat, Dalaas

Die ÖGB-Landesgeschäftsführer auf Besuch in der AK Vorarlberg.

Pflegeberufe: Hoher Bedarf bis 2020 Vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung wird der Personalbedarf im Pflegebereich in Österreich bis zum Jahr 2020 um 17.000 Personen steigen. Bezogen auf das gesamte Gesundheits- und Sozialwesen ergibt sich bis 2020 sogar ein Mehrbedarf von 50.000 Personen, so das Sozialministerium in einer aktuellen Studie. Es sei aber auch ein genereller Trend weg von der häuslichen Pflege hin zu externen Pflegeleistungen feststellbar. Um den steigenden Pflegebedarf zu decken und das notwendige Personal zu gewinnen, sei es auch notwendig, das Image des Pflegeberufes in der Öffentlichkeit deutlich zu verbessern.


September 2012

Nagelprobe für Kollektivvertragsverhandlungen der Metallbranche – Gewerkschaft kritisiert beabsichtigte Schwächung der Arbeitnehmerseite

„Von KV-Aufsplittung profitiert kein einziger Arbeitnehmer!“ Die Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) will ihre eigene Lohnrunde führen und kündigte an, die traditionelle Verhandlungsgemeinschaft für die gesamte Metallbranche aufzulösen. „Da ist sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen“, erklärt Arbeitnehmervertreter Karl Proyer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA-djp im Interview mit der AKtion. Die GPA-djp verhandelt alleine in diesem Herbst für über eine halbe Million Arbeitnehmer Kollektivverträge. Wo sehen Sie heuer die Schwerpunkte? Karl Proyer: Alle wirtschaftlichen Daten geben uns Recht, dass der offensive Zugang zur Lohn- und Gehaltspolitik, den wir vergangenes Jahr eingeschlagen haben, völlig richtig war. Gerade in Zeiten, in denen eine wirtschaftliche Stagnation droht, ist die Stärkung der Einkommen und insbesondere der unteren Einkommen das Gebot der Stunde. Im Handel ist es höchste Zeit für ein niedrigstes Mindestgehalt von 1400 Euro. Auch die stärkere Berücksichtigung der Anrechnung von Karenzzeiten für die Lohn- und Gehaltsentwicklung war insbesondere für Frauen eine deutliche Verbesserung, die sich in den kommenden Jahren sicher noch rechnen wird. Vertreter der Arbeitgeber sehen das nicht so und beklagen sich über die betriebsrätlichen Aktionen und Streiks in der Metallindustrie. Ohne diese Aktionen hätten wir den Abschluss in dieser Höhe nicht geschafft und ich bin überzeugt, dass die Höhe angemessen war. Der Metallabschluss hat ja nach wie vor eine Signalwirkung für andere Branchen, so dass letztlich alle Beschäftigten davon profitieren. Und wir haben aufgrund unseres offensiven Vorgehens im letzten Jahr eine Steigerung der Realeinkommen erreicht. Die Metallverhandlungen könnten aber

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Alle wichtigen Daten – auch mobil Politische Entscheidungen werden in sehr kurzen Zeitabständen getroffen. Der rasche Zugriff auf Zahlen, Daten, Statistiken und einschlägige gesetzliche Bestimmungen ist zu einem unerlässlichen Bestandteil der schnelllebigen Gesellschaft geworden. Das „Wirtschafts- und sozialstatistische Taschenbuch“ der Arbeiterkammer ist dafür das ideale Nachschlagewerk. Die Ausgabe 2012 ist soeben erschienen. Die Arbeiterkammer bietet das Werk auch im Internet an, um eine laufende Aktualisierung der Daten jederzeit durchführen zu können. In seinem ersten Teil enthält das Taschenbuch eine Gesamtdarstellung aller wichtigen Wirtschafts- und Sozialstatistiken über das vergangene Jahr. Der zweite Teil informiert über den letzten Stand der wichtigsten Bestimmungen zu den Themen Sozialpolitik, Arbeitslosenversicherung, Arbeitsrecht, Schutz der berufstätigen Frau, Familienleistungen, Wohnungswesen und Steuerrecht. Spontan Interessierte können auch mobil über die AK-App „Frag uns“ auf die Daten des Taschenbuches zugreifen.

Dieser QR-Code führt Sie zu den Apps der Arbeiterkammer. Karl Proyer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA-djp vorige Woche beim Meinungsaustausch über aktuelle Arbeitnehmerfragen mit AK-Präsident Hubert Hämmerle und AK-Direktor Rainer Keckeis in Feldkirch.

ihre Signalwirkung verlieren, wenn die Arbeitgeber mit ihrer Ankündigung ernst machen und die Verhandlungsgemeinschaft auflösen? Da ist sicher noch nicht das letzte Wort gesprochen. Es stimmt einfach nicht, dass innerhalb der Metallverhandlungen keine Lösungen möglich sind, die auf die spezifischen Bedingungen einzelner Fachverbände eingehen, das Argument der Arbeitgeber ist ja vorgeschoben. Es geht ihnen schlicht um eine Schwächung unserer Verhandlungsposition und geringer steigende Löhne und Gehälter. Sollten sie weiter auf stur schalten, dann brauchen sie aber nicht glauben, dass zukünftig alles bequemer und reibungsloser über die Bühne geht. Die Betriebsräte sind sehr aufgebracht und ich mach mir keine Sorgen um die entsprechende Unterstützung. Wenn der Wirtschaftskam-

mer die Sozialpartnerschaft ein Wert ist, dann sollen sie ihre Beschlüsse revidieren, noch besteht ja die Möglichkeit dazu. Was genau planen Sie, wenn die Arbeitgeber nicht nachgeben? Ich werde das sicher nicht öffentlich ankündigen. Derzeit läuft eine breite Informationskampagne in den Betrieben und ich denke, dass über den Metallbereich hinaus Verständnis für unsere Position da ist. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass primär sie die Zeche für einen überbordenden Finanzkapitalismus zahlen und sehen in den Gewerkschaften zu Recht eine Kraft, die sich gegen Entwicklungen zur Wehr setzt, die zu Lasten ihrer Interessen gehen. Von einer Aufsplitterung der Metallrunde profitiert kein einziger Arbeitnehmer in Österreich – im Gegenteil!

Viele Unternehmer predigen angesichts der Euro-Krise jetzt Vorsicht und Zurückhaltung. Ich kann diese Argumente schon nicht mehr hören. Wenn die Arbeitgeber im Verein mit der Politik nicht bereit sind, dass die Wohlstandszuwächse entsprechend bei den Menschen ankommen, dann wird es zu einer Verschärfung der wirtschaftlichen, aber auch der gesellschaftlichen Krisen kommen. Klar ist, dass über die Einkommenspolitik die Verteilungsfrage allein nicht zu lösen ist. Daher werden wir auf der gesetzgebenden Ebene auch den Druck in Richtung steuerlicher Entlastung des Faktors Arbeit und der stärkeren Besteuerung von Vermögen forcieren und mit diesem Thema nächstens in den Betrieben Präsenz zeigen. www.gpa-djp.at

Richard Lugner als Einkaufszentrumschef durch wegweisendes VfGH-Urteil in die Schranken verwiesen

Erfolg für Arbeitnehmer: Richter sind für Ladenschluss am Sonntag Bernhard Heinzle: „Das Urteil bestätigt unsere Vorgehensweise und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Denn auch in Vorarlberg gibt es immer wieder Tendenzen, die Geschäfte am Sonntag zu öffnen.

Das jüngste VfGH-Urteil lässt Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter hörbar aufatmen: Die Geschäfte bleiben am Sonntag weiterhin geschlossen. „Für die Arbeitnehmer ist dieses Urteil ein Erfolg“, betont GPA-djp-Regionalgeschäftsführer und AK-Vizepräsident Bernhard Heinzle. „Bin ich ein Bürger zweiter Klasse?“ Richard Lugner, Wiener Promi und Hausherr des Einkaufszentrums Lugner City, ist enttäuscht. Wegen der Versorgung von Reisenden dürfen Läden im nahen Westbahnhof auch am Sonntag offen halten, die Geschäfte in seinem Einkaufstempel nicht. Lugner klagte wegen der Sonntagsöffnungsregelung beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) und blitzte nun ab. Somit bleibt alles beim Alten, die Lugner City am Sonntag geschlossen. Die GPA-djp hatte sich stets für das Recht der Beschäftigten auf ein freies Wochenende ausgesprochen und sich gegen die Pläne des streitbaren Seitenblicke-Promis gestellt. Dementsprechend erleichtert zeigt sich

Politik

Heinzle: „Es stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, die Sonntagsruhe abzuschaffen, wenn gar kein Bedarf besteht.“

Kleine Geschäfte benachteiligt Dabei ist dieser Tag einer der wenigen, an denen in vielen Familien alle Mitglieder frei haben. „Dieser Tag ist da, um sich zu erholen und die Zeit für seine Familie und Freunde zu nutzen“, erklärt GPA-djp-Landeschef Willy Oss. Die Befürworter der Sonntagsöffnung sehen das anders. Sie sorgen sich um den Umsatz. Jenen, den sie angeblich machen würden, könnte man auch sonntags shoppen. „In touristischen Ballungszentren kann das vielleicht sinnvoll sein“, meint Oss, „doch verschiedene Studien belegen, dass sich die Kaufkraft am Sonntag nicht erhöht. Stattdessen wird sie nur verlagert. Die Abschaffung der Sonntagsruhe würde zudem kleinere Geschäfte in eine prekäre Lage bringen. Diese

können es sich einfach nicht leisten, auch am Sonntag geöffnet zu haben. Sie wären somit in ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt.“ Verschiedene Erhebungen zeigen ebenfalls: Die Arbeitnehmer wollen nicht am Sonntag arbeiten. So auch eine Blitzumfrage der GPA-djp in der Lugner City. Etwa 94 Prozent der befragten Mitarbeiter sprachen sich gegen eine Sonntagsöffnung aus. Gemäß Richard „Mörtel“ Lugner würden die Freiwilligen jedoch Schlange stehen und sich um den zusätzlichen Verdienst reißen. Es kriselt in der Branche Wo genau diese Freiwilligen Schlange stehen, ist ungeklärt. Vielmehr stapeln sich nach wie vor die Beschwerden im Handel über unbezahlte Überstunden und schlechte Arbeitsbedingungen, berichtet Heinzle. „Wir lehnen Veränderungen nicht grundsätzlich ab. Doch stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, die Sonntagsruhe abzuschaffen, wenn gar kein Bedarf besteht.“ Vielmehr wären es dann wohl die Arbeitnehmer, die zu Bürgern zweiter Klasse degradiert werden, wäre das Verkaufen am Sonntag generell erlaubt. Allianz für den freien Sonntag: www.freiersonntag.at

Taschenbuch im Internet: statistik.arbeiterkammer.at

Armutsgefährdung erfordert Maßnahmen Die Caritas fordert Maßnahmen gegen die Zunahme der „working poor“ – jener Erwerbstätigen, die trotz Arbeitsplatz armutsgefährdet sind. Es gebe „zu wenig Erwerbsarbeit, von der man leben kann“, erklärte Caritas-Präsident Franz Küberl. Auch bemerke man in den Caritas-Sozialberatungen einen Zulauf von Pensionisten. Hier sei zu hinterfragen, „ob der Ausgleichszulagenrichtsatz (die Mindestpension, Anm.) die richtige Höhe hat“, so Küberl. Die Mitte der Gesellschaft sei sozial gesehen zwar „bombensicher“, „aber der Sozialstaat muss auch am Rand krisenfest sein.“ Hier gehe ihm die Ernsthaftigkeit der Politik ab. Er würde sich wünschen – sowohl für Österreich als auch für Europa – „dass Armen dieselbe Aufmerksamkeit zukommt wie den Banken“.

Kurz gemeldet ... qUS-Sprachforscher haben nachgewiesen, dass das Versenden von SMS negative Auswirkungen auf die grammatikalischen Fähigkeiten von Jugendlichen haben. qDer mobile Datenverkehr nimmt weltweit kräftig zu: Allein in Deutschland betrug die Steigerung im Jahresvergleich 114 Prozent. q285.899 Personen waren im Sommer in Österreich von Arbeitslosigkeit betroffen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr betraf alle Branchen und alle Bundesländer. qBeim Forum Alpbach war in der der Vorwoche die Zukunft des Sozialstaates bestimmendes Thema. qDas riesige Handelsdefizit der USA gegenüber China soll zwischen 2001 und 2011 rund 2,7 Millionen Arbeitsplätze in den USA vernichtet haben. Rund 77 Prozent der Jobs davon seien in der Produktion verloren gegangen. qDie größte Schwäche der Eurokrise sei, dass die Politiker die Rettungsstrategien immer wieder selbst in Frage stellten, so die Brüsseler Denkfabrik „Zentrum für europäische politische Studien“ (CEPS) in einem vernichtenden Urteil. Einzige EU-Institution mit klarer Kommunikation sei die EZB.


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Jugend

September 2012

Demografischer Wandel bringt Herausforderungen bei Lehrlingssuche

IN ÖSTERREICH LÄUFT ETWAS SCHIEF: HOHE PREISE MACHEN DAS LEBEN KAUM LEISTBAR.

„Kampf“ um Lehrlinge: Umdenken ist gefragt Der Schwund am Lehrlingsmarkt wird langsam spürbar. Beispielsweise kämpft die Tourismusbranche schon länger um qualifizierte Arbeitskräfte. Doch nur wenige nutzen die integrativen Ausbildungsmöglichkeiten. „In diesem Jahr ist auch bei uns der demografische Wandel, der Rückgang bei der Zahl der 15-Jährigen, spürbar“, berichtet Mag. Marcus Mayer, Leiter der AK-Lehrlings- und Jugendabteilung. Dieser Rückgang macht sich bereits bei der Lehrlingssuche bemerkbar. Den Unternehmen fällt es schwerer, geeignete Jugendliche zu finden. Hinzu kommt, dass so mancher Betrieb versucht dem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen und präventiv mehr Lehrlinge einstellt. Die Veränderungen am Lehrstellenmarkt geben auch konkrete Zahlen wieder. Ende Juli waren insgesamt 931 offene Lehrstellen verfügbar – 125 davon sofort, weitere 806 im Laufe des Herbsts. Im Vorjahr waren zur selben Zeit nur noch 754 Stellen offen (99 sofort verfügbar) – ein Unterschied von 23,5 Prozent innerhalb von zwölf Monaten. „Man muss jedoch beachten, dass derzeit eine gewisse Verwirrung auf dem Markt herrscht. Diese wird noch bis Mitte September anhalten“, glaubt Anton Strini, Landesgeschäftsführer des AMS Vorarlberg. „Erst dann haben wir konkretere Daten für 2012.“ Klischees bestehen weiter Schon seit mehreren Jahren kämpft der Tourismus um Nachwuchs. Bei den Mädchen sind es Berufe im Handel, im Friseursalon oder im Büro, denen der Vorzug gegeben wird. Ein schon klassisches Rollenverhalten, beobachtet Strini, das sich nur langsam verändert: „Es ist eine sehr kleine Gruppe, die sich für Technik und Handwerk in-

teressiert. Es werden aber immer mehr Mädchen, die einen Beruf in diesen Branchen ergreifen.“ Auch die Burschen interessieren sich – wie schon in der Vergangenheit – mehr für das Handwerk als für den Tourismus. Allerdings fehlt es nicht an Interessenten, wie der AMS-Geschäftsführer weiß: „Nur bringen nicht alle Anwärter die notwendigen Voraussetzungen für den Beruf mit. Diese fallen zum Beispiel mit einem schlechten Zeugnis auf.“ Sicher gibt es darunter Jugendliche, die eher Macher als Denker sind. Doch gibt es auch jene, die mit einer Lehre einfach überfordert sind. Integration wenig gefragt „Leider nutzen nur wenige Unternehmen die integrativen Ausbildungsmöglichkeiten“, bedauert Strini. Stellt sich heraus, dass der übliche Lehrweg für

den Jugendlichen voraussichtlich zu schwierig ist, kann entweder eine verlängerte Lehre oder eine Teilqualifizierung gewählt werden. Bei der ersten Variante wird die Lehrzeit um ein oder ausnahmsweise zwei Jahre gedehnt. Bei der Teilqualifizierung lernen die Jugendlichen nur Teile des Lehrberufs, welche im Ausbildungsvertrag festgelegt werden. „Um die dringend benötigten Fachkräfte von morgen ausbilden zu können“, prognostiziert AK-Lehrlingsexperte Marcus Mayer, „werden Unternehmen in Zukunft auch auf vermeintlich schwächere Lehrlinge zurückgreifen müssen.“ Verlängerte Lehre und Teilqualifizierung: www.ak-vorarlberg.at/ lehrlingundjugend/lehrlinge.htm

AK-Lehrlings- und Jugendberater Mag. Marcus Mayer: Der demografische Wandel macht sich bereits bemerkbar, die Unternehmen werden darauf reagieren müssen.

Die wichtigsten Infos und Tipps zum Lehrbeginn

Probezeit und Auflösung In den ersten drei Monaten deines Lehrverhältnisses befindest du dich in der Probezeit. Während dieser Zeit kann dein Lehrvertrag von dir oder deinem Lehrberechtigten jederzeit ohne Grund aufgelöst werden. In der Probezeit muss keine Kündigungsfrist beachtet werden. Die Auflösung muss aber immer schriftlich erfolgen. Wenn du noch nicht volljährig bist, brauchst du die Zustimmung deines gesetzlichen Vertreters.

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Lehrlingsentschädigung und Lohnzettel Dein Lehrberechtigter ist verpflichtet, dir eine Lehrlingsentschädigung zu bezahlen. Die Höhe ist im Kollektivvertrag festgelegt. Er ist ebenfalls verpflich-

Arbeitszeit und Schulzeit Lehrlinge unter 18 Jahre arbeiten acht Stunden täglich bzw. 40 Stunden in der Woche. Eine Verlängerung der Arbeitszeit ist unter gewissen Bedingungen gestattet. Zwischen 20 und 6 Uhr gilt das Nachtarbeitsverbot (Ausnahmen: Gastgewerbe, Bäcker usw.), ebenso an Sonn- und Feiertagen. Dir steht pro Arbeitstag eine halbe Stunde Pause

zu, die spätestens nach sechs Stunden beginnen muss. Die Zeit in der Berufsschule wird (abzüglich der Mittagspause) als Arbeitszeit gerechnet. Wichtig ist, dass du jeden Tag genaue Aufzeichnungen über deine Arbeitsstunden und Pausen machst. Überstunden und Entgelt Grundsätzlich darf ein Lehrling vor dem 18. Lebensjahr keine Überstunden leisten. Bis dahin sind jedoch so genannte Vor- und Abschlussarbeiten von einer halben Stunde täglich erlaubt. Falls du doch Überstunden machst, müssen diese auch bezahlt oder als Zeitausgleich ausgeglichen werden. Zu deinem Stundenlohn muss ein Überstundenzuschlag gemäß Kollektivvertrag dazu gerechnet werden.

Lehrlingstipp

Urlaubsrückverrechnung

GERECHTIGKEIT MUSS SEIN

tet, dir monatlich einen Lohnzettel zu geben, auf dem alle Lohnbestandteile stehen: Lehrlingsentschädigung, Überstunden, Zulagen, Sonderzahlungen und Abzüge. Falls dies nicht der Fall ist, musst du deine Ansprüche sofort beim Lehrberechtigten schriftlich einfordern. Ansonsten können deine Ansprüche auf dieses Geld verfallen.

Nina macht seit ein paar Monaten in einem großen Hotel eine Lehre zur Monika Gaßner Hotel- und Gastgewerbeassistentin. Da es ein Saisonbetrieb ist, wird Nina vorgeschlagen, ihren ganzen Urlaub im November zu verbrauchen. Sie ist damit einverstanden, da sie mit ihren Eltern einen Badeurlaub in Thailand geplant hat.

Zurück im Betrieb wird die Stimmung zwischen Nina und der Chefin nach ein paar Wochen immer schlechter. Auch ein Gespräch ändert nichts an dieser Situation. So entschließt sie sich, die Lehrstelle zu wechseln. Da das Mädchen noch minderjährig ist, braucht sie dafür außerdem die Zustimmung ihrer Eltern und der Chefin. So wird das Lehrverhältnis einvernehmlich aufgelöst. Nina erhält von ihrem Betrieb eine Endabrechnung. Sie lässt diese Lohnabrechnung von der Lehrlings- und

Jugendabteilung der Arbeiterkammer überprüfen. Dort wird festgestellt, dass der zuviel konsumierte Urlaub rückverrechnet wurde. Doch hat es keine schriftliche Vereinbarung zwischen dem Betrieb und dem Lehrling gegeben, dass ein zuviel konsumierter Urlaub rückerstattet werden muss. So erfolgt auch kein Abzug bei einer einvernehmlichen Auflösung. Das zuviel einbehaltene Entgelt wird Nina zurückerstattet. Informationen und Beratung: www.akbasics.at


September 2012

Arbeit

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Weiberkram

Aller Anfang ist schwer

Angefangen hat Ömer Mustakli beim Kartoffel-Profi 11er als Hilfsarbeiter ohne Ausbildung, durch interne Weiterbildung und Engagement ist er zum Schichtleiter aufgestiegen.

„Heute darf ich als Schichtleiter große Verantwortung tragen“ Um die Chancen und Perspektiven von Niedrigqualifizierten geht es bei der Fachtagung am 20. September 2012 in der AK Vorarlberg. Neben verschiedenen Referaten werden auch Best-Practice-Modelle vorgestellt, eines davon von der Firma 11er. Vor zehn Jahren wurde Mustakli Ömer (28) bei der Firma 11er in Frastanz angestellt, damals ohne einschlägige Berufsausbildung. Seit kurzem fungiert er nach internen Qualifikationsmaßnahmen sogar als Schichtleiter. „Grundgedanke bei uns im Betrieb war es, aus dem Stock an Mitarbeitern im Betrieb gut ausgebildete Arbeitnehmer zu bekommen, auch wenn sie anfangs ohne Berufs- oder Lehrausbildung zu uns gekommen sind“, erklärt Günter Geuze, Personalleiter von 11er im Gespräch mit der AKtion. „Da ist bei vielen“, erzählt er weiter „sehr viel

Potenzial da, und wenn man ihnen viel zeigt, geben sie uns das auch wieder zurück. Wir haben zwar eine geringe Fluktuation, aber es kommt immer wieder zu natürlichen Abgängen, beispielsweise durch Pensionierungen, die wir nachbesetzen müssen. Durch die interne Aufschulung können wir diese Positionen praktisch nahtlos ersetzen.“

etwas mehr als drei Jahren war ich Maschinenführer. Ich habe mir immer schrittweise Ziele gesetzt, eines nach dem anderen, und heute darf ich als Schichtleiter eine große Verantwortung tragen“, erklärt Ömer stolz. Er spüre, dass er eine wichtige

Neues Selbstbewusstsein Ömer selbst ergriff die Initiative und sprach mit dem damaligen Produktionsleiter Bernhard Rosenkranz über Möglichkeiten, auch in anderen Bereichen zu arbeiten. Rosenkranz, heute in der Arbeitsvorbereitung tätig, war maßgeblich an der Entwicklung des Projektes beteiligt. „Die Firma kam mir entgegen, ich konnte in verschiedenen Abteilungen jeweils für einen bestimmten Zeitraum praktisch und theoretisch neue Sachen lernen, nach

Am 20. September findet in der AK Vorarlberg eine Fachtagung zum Thema „Bessere Chancen für Niedrigqualifizierte. Beruflicher Erfolg trotz Lernschwächen?“ statt. Expertenvorträge werden sich diesem Thema mit unterschiedlichem Hintergrund nähern, von der Gehirnforschung bis hin zur psychologischen Diagnostik.

Fachtagung Niedrigqualifizierte

Info und Anmeldung: bildungspolitik@ak-vorarlberg.at

Funktion habe, daraus ergäbe sich auch ein neues Selbstbewusstsein. „Ich sage jedem, dass er die Chance hat, aufzusteigen und er einfach nur dranbleiben, konzentriert arbeiten und ständig dazulernen muss. Bei uns stehen einem alle Türen offen, wenn man sich weiterentwickeln will“, so der 28-Jährige. Ziele und Perspektiven Wenn man das Modell der internen Weiterbildung auf andere Firmen umlegen wolle, müsse man insbesondere darauf achten, dass für die aufgeschulten Mitarbeiter mittelfristig auch eine Position in Aussicht sei, die den erworbenen Qualifikationen gerecht werde, erklärt Geuze. Sonst sei es schwierig, junge Menschen im Betrieb zu binden, es müssen immer Ziele und Perspektiven in einem überschaubaren Rahmen vorhanden sein.

In den nächsten Wochen fallen sie uns dort und da wieder auf: im Univ.-Prof. Dr. Supermarkt, beim Friseur, in der Auto- Irene Dyk-Ploss werkstatt, wenn der Installateur in die Wohnung kommt: halbe Kinder, die ein wenig verschreckt schauen und ein bisschen im Weg stehen, die rot werden, wenn man sie anspricht, und zusammenzucken, wenn ein älterer Mitarbeiter ihnen einen Auftrag gibt oder etwas erklärt. So cool wie in ihrer Clique oder so aufmüpfig wie zuhause sind sie nicht in der ersten Zeit, die rund 40.000 Burschen und Mädchen in Österreich (davon etwa 2800 in Vorarlberg), die ihre „Karriere mit Lehre“ beginnen. Und leider weiß man, dass zehn bis 25 Prozent davon die Probezeit nicht überstehen, die Berufsschule nicht packen oder aus anderen Gründen das Handtuch werfen. Dafür gibt es viele Gründe: fehlende Unterstützung durch das Elternhaus, mangelnde Vorbereitung in der Schule, zu wenig Berufsberatung; oft auch Lern- und Verhaltensprobleme. Ein Stück weit liegt es aber auch an der niedrigen Toleranzschwelle Jugendlichen gegenüber, dass so viele die Lehre abbrechen (müssen) und im besten Fall in einem Arbeitsprojekt, im schlechtesten Fall in einer Hilfstätigkeit oder überhaupt in der Arbeitslosigkeit landen. Vielleicht sollten AusbilderInnen, MitarbeiterInnen und vor allem auch Kunden und Kundinnen öfter einmal daran denken, wie unendlich kompliziert das eigene Leben mit 15 oder 16 Jahren war, was alles da auf einen eingestürmt ist, und wie tollpatschig oder widerborstig man sich oft angestellt hat – dann interpretiert man irgendein Missgeschick gleich ganz anders und lässt sich auch von den heute unvermeidlichen Tattoos und Piercings nicht irritieren … E-Mail: irene.dyk@jku.at

Für Sie da: AK-Präsident Hämmerle

Sie haben Fragen an den AK-Präsident Hubert Hämmerle oder ein persönliches Anliegen? Dann nutzen Sie bitte die Telefon­ sprechstunden am 4. und 25. September von 14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800.

Verhandlungen können bis zum Jahresende fortgesetzt werden

Die EU will eine neue Arbeitszeit-Richtlinie

Arbeitsplätze durch Innovation: Auszeichnung Zimm Maschinenelemente GmbH ist als Landessieger des Wettbewerbs „Arbeitsplätze durch Innovation“ ausgezeichnet worden. Das Lustenauer Familienunternehmen Zimm rittert nun um die Auszeichnung für den vorbildlichsten Betrieb Österreichs, bei dem neue Produkte und Dienstleistungen und besonders gute Unternehmens- und Beschäftigungsentwicklung Hand in Hand gehen. Seniorchef Jürgen Zimmermann (ganz links) führte nach der feierlichen Urkundenverleihung Bürgermeister Kurt Fischer, AK-Präsident Hubert Hämmerle, Landesrat Erich Schwärzler und Infrastrukturministerin Doris Bures (v.l.) durch den Betrieb. Hämmerle: „Der MaschinenelementeSpezialist beweist, dass eine arbeitnehmerfreundliche Unternehmenskultur die beste Grundlage für Innovation ist.“ Nur als Beispiel: Während der Wirtschaftskrise waren sechs Mitarbeiter in Bildungskarenz – ihr neu erworbenes Wissen zahlte sich für sie wie auch das Unternehmen anschließend aus.

Die jahrelange Auseinandersetzung über eine Änderung der Arbeitszeitrichtlinie ist in die entscheidende Phase eingetreten. Die EU-Kommission hat einem gemeinsamen Vorschlag der europäischen Sozialpartner zugestimmt.

Demnach wird der Zeitraum für die Verhandlungen angesichts der guten Fortschritte bis zum Jahresende verlängert. Ziel ist, das überarbeitete EU-Arbeitszeitrecht so zu aktualisieren, dass es den Veränderungen der Arbeitswelt im 21. Jahrhundert Rechnung trägt. Die derzeit geltende Gesetzgebung stammt aus dem Jahr 2003. Die Kommission hatte 2004 Änderungen vorgeschlagen, die beispielsweise Bereitschaftsdienste, Mindestruhezeiten, die flexible Berechnung der Wochenar-

beitszeit und die 48-Stunden-Begrenzung betrafen. Da sich Europäisches Parlament und Mitgliedsstaaten in jahrelangen Verhandlungen nicht einigen konnten, nahm die Kommission 2010 einen neuen Anlauf. Im Dezember 2011 nahmen schließlich die europäischen Sozialpartner Verhandlungen im Rahmen des „Sozialen Dialogs“ auf – ein Recht, das ihnen der EU-Vertrag zugesteht. Die vorgesehene neunmonatige Verhandlungsdauer wäre im September ausgelaufen. Die Kommission stimmte jedoch einer Fristverlängerung zu. Branchenübergreifendes Gremium Die wichtigsten branchenübergreifenden Sozialpartner auf EU-Ebene sind „BusinessEurope“, der Europäische Zentralverband der öffentlichen Wirt-

schaft (CEEP) und die Europäische Union des Handwerks und der Kleinund Mittelbetriebe (UEAPME) als Vertreter der Arbeitgeber sowie der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB), der die Arbeitnehmer vertritt. „Es spießt sich besonders bei den Themen, die schon im gescheiterten Gesetzgebungsverfahren problematisch waren“, erklärte ein EGB-Vertreter, der bei den Verhandlungen mit am Tisch sitzt. Dazu zählen in erster Linie das Abschaffen oder Auslaufen des „Opt-out“ aus der 48-StundenBegrenzung (die ursprünglich nur für Großbritannien geschaffene Möglichkeit, auf die Anwendung der Richtlinie zu verzichten) und die volle Anerkennung von Bereitschaftszeiten als Arbeitszeit – beides Kernforderungen der Arbeitnehmervertreter. Im Falle einer Einigung könnte diese Vereinbarung vom EU-Rat als Richtlinie verabschiedet werden. Scheitern die Verhandlungen, ist mit einem neuen Richtlinienvorschlag der Kommission zu rechnen.


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AK auf der Herbstmesse

September 2012

Vom 5. bis 9. September stehen Fragen und Antworten zum Themenkreis Familie und Arbeitswelt im Mittelpunkt des AK-Standes auf der Herbstmesse in Dornbirn

Kind, Karenz, Karriere: Job und F Fragen zu den komplizierten rechtlichen Bestimmungen rund um Beruf und Familie sind ein Dauerbrenner der AK-Beratung. Im persönlichen Gespräch mit den Expertinnen und Experten vom AK-Büro für Familienund Frauenfragen ist auf der Herbstmesse Dornbirn Gelegenheit, sich die Antworten zu holen. Wie immer gibt es ein attraktives Rahmenprogramm am AK-Stand und im AK-KulturCafé. Im Zusammenhang mit Kind, Familie und Beruf gibt es viel an rechtlicher Unsicherheit und es halten sich hartnäckig zahlreiche Irrtümer (siehe Bericht unten). Fragen türmen sich auf: Wie lange dauert die Karenz? Welche Behördengänge sind nach einer Geburt zu erledigen? Wie lange bekomme ich Kinderbetreuungsgeld? Gibt es einen Unterschied zwischen Karenz und Kinderbetreuungsgeld? Wie viel darf ich dazuverdienen? Welche Untersuchungen braucht mein Kind? Wie lange dauert mein Kündigungsschutz? Wie schaffe ich den Wiedereinstieg in den Beruf am besten? Das ist nur ein kleiner Ausschnitt des Themenspektrums, das Mütter und Väter beschäftigt. Kompetente Antworten auf diese Fragen geben die Mitarbeiter vom AK-Büro für Familien- und Frauenfragen. Auf der

Die AK auf der Herbstmesse

Sie finden die AK Vorarlberg wie gewohnt in Halle 4/Stand 5 beim Übergang in Halle 5. Zwischen diesen beiden Hallen befindet sich das AK-Kultur-Café (siehe Beitrag rechts unten). Internet: www.messedornbirn.at/ herbstmesse

Herbstmesse Dornbirn stehen sie von Mittwoch bis Sonntag (5. bis 9. September) Rede und Antwort. Sie stehen auch beim häufigen Problem mit Rat und Tat zur Seite, die es im Zusammenhang mit einer Abweisung oder Rückforderung von Familienbeihilfe durch das Finanzamt gibt. Außerdem ist täglich ein weiterer AK-Rechtsexperte am AK-Stand, der zu allgemeinen arbeitsrechtlichen Fragen Auskünfte erteilt. Verständliche Hilfen Wer die beschriebenen Themen zu Hause noch einmal ausführlich studieren möchte, für den stehen mehrere

Ein Wochenende im Spieleland und viele Spiele von Ravensburger: Die Preise des AKGewinnspiels sorgen für gemeinsames Vergnügen innerhalb der Familie.

Stichworte

Karenz Arbeitsrechtlicher Anspruch von Müttern und Vätern auf Dienstfreistellung gegen Entfall der Bezüge mit Kündigungs- und Entlassungsschutz. Sie kann durch einen einseitigen Akt (fristgerechte Bekanntgabe) in Anspruch genommen werden. Der Arbeitsvertrag besteht weiter, es ruhen für die Dauer der Karenz aber die Erbringung von Arbeitsleistung. Kinderbetreuungsgeld Diese Familienleistung ist beim zuständigen Krankenversicherungsträger zu beantragen. Voraus­ setzungen sind Anspruch auf Familienbeihilfe (oder gleichwertige ausländische Leistung) für das Kind und deren Bezug, gemeinsamer Haushalt (Hauptwohnsitz) mit dem Kind, Mittelpunkt der Lebensinteressen von Eltern und Kind in Österreich sowie die Unterschreitung der Zuverdienstgrenze und zeitgerechte Durchführung und Nachweis der MutterKind-Pass-Untersuchungen. Seit 1. Jänner 2010 kann zwischen fünf Bezugsvarianten gewählt werden.

Infobroschüren zur Mitnahme bereit. Wie bei jedem Messeschwerpunkt hat die AK Vorarlberg das Wichtigste zum Thema übersichtlich und verständlich in gedruckter Form zusammengestellt. Ganz neu ist ein kleiner Wegweiser mit dem Titel „Die ersten Wege nach der Geburt“, in dem kompakt die Behördengänge nach der Geburt eines Kindes aufgelistet und beschrieben sind. Attraktive Aktionen Damit auf dem AK-Stand in Halle 4 der Spaß nicht zu kurz kommt, gibt es ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Clown Pompo sorgt mit seinen Späßen und Zaubertricks für Spannung und Unterhaltung, die Kinder dürfen als kleines Geschenk Straßenmalkreiden mit nach Hause nehmen. Gewinnen und spielen Das Gewinnspiel am Stand der AK Vorarlberg auf der Herbstmesse Dornbirn hat das gemeinsame Familienvergnügen zum Ziel. Als Hauptpreis wartet nämlich ein Familienwochenende im Ravensburger Spieleland samt Übernachtung. Außerdem gibt es viele Kinder- und Familienspiele von Ravensburger zu gewinnen. Um mit seiner Teilnehmerkarte in die große Lostrommel zu kommen, ist Wissen zum AK-Messeschwerpunkt „Job und Familie“ gefragt.

Clown Pompo sorgt für Spaß für Groß und Klein am AK-Stand in Halle 4.

Viele Rechtsvorschriften haben ein harmonisches Nebeneinander von Beruf und Familienleben zum

Verschiedene Modelle für Kinderbetreuungsgeld, Zuverdienstgrenzen, Familienbeihilfe, Karenz, Elternteilzeit, Mutterschaftsaustritt …

Die Wahlmöglichkeiten sorgen für Verwirrung Die Rechtslage rund um den Themenkreis Beruf und Kind/Familie steckt voller Tücken. Dr. Brigitte Hutterer vom AK-Büro für Familien- und Frauenfragen zu den größten Irrtümern, die Eltern auf den Kopf fallen können. Es war gut gemeint, doch der Schuss geht oft nach hinten los: 2010 hat der Gesetzgeber fünf Bezugsvarianten für das Kinderbetreuungsgeld eingeführt. Damit haben Eltern konkrete Wahlmöglichkeiten, was die erste Zeit nach der Geburt eines Kindes angeht. Soll man das „pauschale“ Kinderbetreuungsgeld für 12, 15, 20 oder 30 Monate wählen oder das einkommensabhängige, das nach maximal einem Jahr endet? Abgesehen davon, dass unter-

schiedlich viele Monate drangehängt werden können, wenn sich die Partner die Aufgaben nach einem bestimmten Schlüssel teilen – unterm Strich kommt bei jedem Modell finanziell etwas anderes heraus, erklärt Dr. Brigitte Hutterer: „Die Vielfalt der Modelle stiftet Verwirrung und sorgt für Probleme, die nicht immer einfach zu lösen sind. Vor allem in Verbindung mit Karenz und Elternteilzeit.“ Die fatale Verwechslung Denn zur Verwirrung kommt der noch in vielen Köpfen haftende Irrtum, Kinderbetreuungsgeld und Karenz seien das Gleiche beziehungsweise beides

eben das Kinderbetreuungsgeld weggefallen ist.

Kein automatisches Ende Ein anderer Irrglaube besagt, dass ein Arbeitsverhältnis automatisch endet, wenn man sich nach der Karenz nicht mehr in der Firma meldet. „Falsch!“, warnt Dr. Brigitte Hutterer vor den Foldauere immer gleich lange (siehe Kas- gen: „Eine automatische Beendigung ten links). Aus dieser Verwechslung, gibt es nicht. Will man die Beschäfdie übrigens nichts mit dem Bildungs- tigung nach der Karenz nicht mehr aufnehmen, muss man spätestens drei Monate „Das Grundübel ist, dass Karenz vor Ablauf der Karenzzeit und Kinderbetreuungsgeld verwechselt den so genannten Mutterwerden.“ schaftsaustritt erklären.“ Dr. Brigitte Hutterer, AK-Rechtsexpertin Eine Drei-Monatsfrist gilt übrigens auch, wenn niveau zu tun hätte, so Hutterer, re- man nach der Karenz nicht mehr Voll-, sultieren viele Schwierigkeiten und sondern Teilzeit arbeiten möchte. Von Überlegungen, denen sich Mütter der Einhaltung dieser Fristen hängen oder Väter ausgesetzt sehen. Ein Bei- unter anderem Ansprüche auf Abspiel, sozusagen bereits ein „Klassiker“: fertigung alt und Arbeitslosengeld ab. Ist die Karenz länger als die Dauer Richtig kompliziert werde es, wenn bedes Kinderbetreuungsgeldes, so muss stimmte Umstände zusammentreffen einen der Arbeitgeber nicht vor dem und „leider gibt es für viele KonstelEnde der Karenz wieder beschäftigen – lationen noch keine OGH-Entscheiauch wenn man das gerne hätte, weil dungen“, sagt Hutterer.


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AK auf der Herbstmesse

Familie unter einem Hut

Was (neue) Eltern nicht vergessen sollten … Eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes sind einschneidende Momente im Leben einer Familie. Die emotionale Herausforderung für Mutter und Vater ist groß, das Gefühlschaos mitunter enorm. In dieser Phase ist es oft schwer, den Überblick zu behalten und sich um die vermeintlich banalen Dinge des Lebens zu kümmern. Dazu gehören in jedem Fall eine Reihe von Behördengängen, die nach einer Geburt anstehen. Die Expertinnen des AK-Büros für Familien- und Frauenfragen haben daher in einem neuen Wegweiser zusammengestellt, worauf es ankommt und was Sie nicht versäumen sollten. Wo Sie beispielsweise eine Geburtsurkunde bekommen, wie das mit der Vaterschaftsanerkennung läuft oder wie die Familienbeihilfe beantragt werden kann. Die neue Broschüre „Die ersten Wege nach der Geburt – Die wichtigsten Behördengänge“ gibt es kostenlos am AK-Stand auf der Herbstmesse Dornbirn oder bei allen AK-Geschäftsstellen. Beruf und Familie

Die ersten Wege nach der Geburt

Die wichtigsten Behördengänge

Stark für Sie.

www.ak-vorarlberg.at

Weitere Broschüren für Eltern

Die AK Vorarlberg hat die speziellen Themen-Broschüren rund um Job und Familie zur Herbstmesse überarbeitet und neu aufgelegt. Basiswissen Die häufigsten Fragen beantwortet die Broschüre „Beruf und Familie“ und widerlegt die größten Irrtümer. Karenz Alles über wichtige Fristen sowie unterschiedliche Möglichkeiten für Elternkarenz. Elternteilzeit Sowohl Mütter als auch Väter können sich für die Elternteilzeit entscheiden. Wie’s geht, steht hier drin.

m Ziel. In der Praxis tauchen allerdings unzählige Fragen über die zahlreichen Vorschriften und Bestimmungen auf. Die AK Vorarlberg sorgt für den Durchblick.

Schiff ahoi: Beliebter Messetreff verwandelt sich in eine Hafenkneipe

AK-Kultur-Café: Dornbirn an der Waterkant Das AK-Kultur-Café lockt jedes Mal mit einem anderen musikalischen Thema: Auf der diesjährigen Herbstmesse verwandelt sich der beliebte Treff in eine Hafenkneipe.

„Schiff ahoi!“ lautet das Motto im AK-Kultur-Café auf der Herbstmesse Dornbirn 2012 vom 5. bis 9. September. Im Stundentakt erklingen Shantys und andere Seemannslieder, die von

fernen Ländern, Heimweh und von Freud und Leid der Matrosen handeln. Mitsingen und Schunkeln der Messebesucher sind bei den insgesamt sieben Liveauftritten pro Tag ausdrücklich erwünscht!

Internationale Gäste Damit das AK-Kultur-Cafe für fünf Tage zur Hafenkneipe wird, wurden sangesfreudige Gäste von den internationalen Ufern des Bodensees enga-

giert. Das ist zum einen der Seemanns­ chor Friedrichshafen, deren bis zu 37 Mitglieder viermal täglich das „Schifferklavier“ und ihre Stimmen erklingen lassen. Aus Kreuzlingen zu Gast ist das „Duo Waterkant“: Peter Reutimann und Christoph Ochsner bieten mit Akkordeon und Gesang sowohl stimmungsvolle Seemannslieder als auch mittlerweile klassisch gewordene Schlager aus dem Repertoire von Freddy Quinn, Lolita und Co.

Der Seemannschor Friedrichshafen singt täglich im AK-KulturCafé zwischen Halle 4 und 5 um 10.30, 12.30, 14.30 und 16.30 Uhr, das „Duo Waterkant“ täglich um 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr. Viermal täglich zu erleben: Seemannschor Friedrichshafen.

Im AK-Kultur-Café: „Duo Waterkant“.

Betreuungsgeld Fünf Modelle fürs Kinderbetreuungsgeld – die Broschüre lichtet den Rechtsdschungel. Mutterschutz Alle Details zu Mutterschutz und Wochengeld sind übersichtlich in der gleichnamigen Broschüre zusammengefasst. Berufstätig „Tipps und Ansprüche“ ist der Ratgeber für berufstätige Eltern, z.B. wenn das Kind krank wird. Finanzen Nicht nur viele arbeits- und sozialrechtliche Fragen beschäftigen Eltern. Wo es um Steuern geht, bietet das Finanzministerium mit seiner Broschüre „Familie und Steuern“ Orientierung. Sämtliche AK-Broschüren erhalten Sie am AK-Stand auf der Herbstmesse oder der AK Vorarlberg, Tel. 050/258-8000, bestellen@ak-vorarlberg.at


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Konsumentenschutz

September 2012

Höchstgebot von Tabaktrafik für AK-Testschmuck betrug 500 Euro

Begehrtes Gold: Große Unterschiede bei Anbietern Die AK-Konsumentenberater haben verschiedene Goldankäufer in Vorarlberg getestet. Das Ergebnis: Bis zu 500 Euro wurde für den Schmuck geboten. Vor zwei Jahren waren den Ankäufern genau dieselben Stücke bis zu 341 Euro wert. Es war überraschend die Tabaktrafik Fritz OHG in Feldkirch, die am meisten für den Goldschmuck bot: 479 Euro rechnete der Ankäufer für die Ringe, die Halskette und das Armband mit je 14 Karat Gold aus und rundete den Betrag dann noch auf 500 Euro auf. Laut aktuellem Kurs der österreichischen Gold- und Silberscheideanstalt in Innsbruck (ÖGUSSA) hatte das Geschmeide an diesem Tag einen Wert von 487 Euro (rund 20,14 Euro pro Gramm). Kein schlechtes Geschäft also. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es keine gesetzliche Regelung gibt, wie viel ein Händler dem Kunden für das Gold bezahlen muss. „Goldkäufe können prinzipiell nur dann angefochten werden, wenn weniger als die Hälfte des Goldwertes an den Konsumenten ausbezahlt wurde“, erläutert AK-Konsumentenberaterin Sandra Leichte. 37 Prozent Unterschied Weniger als die Hälfte des aktuellen Edelmetallpreises bot keiner der Ankäufer für die angebotenen 24,2 Gramm Gold. Insgesamt wurden 16 Juweliere, Goldhändler, „fliegende Ankäufer“ und ein Tabaktrafikant angefragt. Mit 315 Euro war der Juwelier Neumeister Goldschmiedearbeiten in Bludenz der niedrigste Anbieter für die Schmuckstücke. Das sind 185 Euro (37 Prozent) weniger als der Meistbietende gegeben hätte. Auffallend war auch das Angebot der Präg Atelier für Schmuck und Uhren GmbH in Bregenz. Es wurden 486 Euro in Form eines Gutscheins angeboten. Bar wolle man lediglich 388 Euro auszahlen. Um 150 Prozent mehr wert Vergleicht man die Zahlen dieser Erhebung mit jener von vor zwei Jahren,

Ökostrom: Befreiung für Geringverdiener

Goldankäufer im AK-Vergleich: 487 Euro waren die Stücke an den Testtagen wert. Die Ankäufer boten bis zu 500 Euro für das Gold.

zeigt sich deutlich, wie sehr der Goldpreis seither gestiegen ist. Rund 150 Prozent hätten die Testankäufer beim jährigen Vergleich mehr bezahlt als noch vor zwei Jahren. Laut dem damaligen Tagespreis für 14 Karat Gold war

der AK-Testschmuck 332,75 Euro wert. Das Höchstgebot der Goldankäufer lag bei 341 Euro. Das Geschäft mit dem Edelmetall scheint sich zu lohnen. Kein Wunder, dass scheinbar an jeder Ecke Goldankäufer lauern und mit Post-

Die Angebote der Goldankäufer im AK-Vergleich Goldankäufer

Preis

Neumeister Goldschmiedearbeiten (Bludenz)

315,00 €

Weirather Uhren & Schmuck (Hohenems)

320,00 €

Plakolm GmbH Uhren & Juwelen (Bludenz)

330,00 €

Selin Juwelier (Dornbirn)

356,00 €

Pekan Gold - Netzer Peter (Lustenau)

360,96 €

Juwelier Zengin (Feldkirch)

363,00 €

Juwelier Nagihan Beker (Dornbirn)

384,00 €

Ritter Eugen KG (Feldkirch)

387,00 €

Präg Atelier für Schmuck u. Uhren GmbH (Bregenz)

486,00 € als Gutschein / 388,00 € bar

Gold Adam (Bregenz, Hotel Mercure)

400,00 €

Juwelier Zengin (Bregenz)

420,00 €

Goldhaus (Feldkirch)

420,00 €

Goldwaage Handels GmbH (Feldkirch)

440,00 €

Juwelier Metin Beker (Bregenz)

442,00 €

Günter Suckel (Lindau) Fritz OHG (Feldkirch)

wurfsendungen, Inseraten und Plakaten Konsumenten auffordern, den alten Schmuck aus der Schatulle zu nehmen und zu barem Geld zu machen. Sandra Leichte rät: „Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie.“ Edelsteine zählen nicht Kennt man die Karat- und Grammzahl des Goldes, ist es empfehlenswert, sich über die Webseite der ÖGUSSA über den ungefähren Wert zu informieren. „Übrigens wird beim Goldankauf der auszubezahlende Betrag nur anhand des Gewichtes berechnet. Eingearbeitete Edelsteine werden nicht mitgerechnet“, macht Leichte aufmerksam. Wertvolle Steine sollten daher vor dem Verkauf herausgelöst werden. In manchen Fällen ist es sogar empfehlenswert, den Schmuck zu verpfänden. Dabei werden die Stücke als Ganzes – inklusive Steine und Verarbeitung – bewertet.

460,00 € 479,00 € aufgerundet auf 500,00 €

Die tagesaktuellen Edelmetallpreise: www.oegussa.at

Urteil: T-Mobile geht zu aggressiv vor

Anlass für die Klage der Arbeiterkammer waren Beschwerden von Konsumenten über mehrere Massen-SMS, die T-Mobile im Mai 2011 an seine Kunden versendete: „Ab 15.05. telefonieren Sie mit der Option Sonderrufnummern um nur EUR 2,--/pro Monat (ohne Bindung) unlimitiert zu Banken, Behörden und Firmen. Gilt für Sonderrufnummern (0720xx, 50xx, 57xx, 59xx, 05xx) österreichweit. Benötigen Sie die Option nicht, antworten Sie mit NEIN bis 14.05.“ „In diesem Fall bedeutet das, dass der Kunde, der auf dieses SMS nicht reagiert – weil er es womöglich nicht gelesen oder einfach nur gelöscht hat

Die AK Oberösterreich hat ein Hotelunternehmen geklagt, da es Gutscheine auf seiner Webseite anbot, welche auf zwei Jahre befristet waren. Diese Befristung ist ungültig. Das hat nun der Oberste Gerichtshof (OGH)entschieden. Grundsätzlich, so der OGH, sind Gutscheine 30 Jahre gültig. Hat der Konsument nach Ablauf der Frist keine Möglichkeit, den Gutschein einzulösen oder dessen Wert zurückzubekommen, hat sich das ausstellende Unternehmen am Gutscheinwert bereichert. Das ist sachlich nicht gerechtfertigt und eine grobe Benachteiligung für den Kunden. Für eine Verkürzung der Frist müssen nachvollziehbare Gründe vorliegen. Mit dem Musterbrief der AK Vorarlberg können Konsumenten die Einlösung oder Rückzahlung von Gutscheinen fordern. Musterbrief: www.ak-vorarlberg.at/konsument

Einseitige Vertragsänderungen per Massen-SMS sind unrechtmäßig

Das Mobilfunkunternehmen T-Mobile Austria GmbH ist der AK Vorarlberg durch aggressive Werbung negativ aufgefallen. Nun hat das Handelsgericht in Wien sein Urteil gesprochen: TMobile verstößt gegen das Gesetz des unlauteren Wettbewerbs.

Urteil: Gutscheine gelten bis zu 30 Jahre

Infos und Anmeldeformular: www.gis.at

Apps legen heimlich Privatsphäre frei Gratis-Apps sammeln gern Daten im Hintergrund. Das ergab eine Studie des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Auftrag der AK. Standortdaten, Gerätekennung, E-Mail- und Telefonkontakte, SIM-Kartennummer und vieles mehr sammeln die Programme und übermitteln sie gleich mehreren Werbefirmen. Datenschutz und Privatsphäre werden meist missachtet. Die Konsumentenschützer raten: Installieren Sie nur Apps aus vertrauenswürdigen Quellen, kontrollieren Sie bei der Installation die Zugriffsberechtigungen, klicken Sie keine Werbelinks an und löschen Sie Apps, die Sie nicht mehr brauchen. Zudem können seit Mai Datendienste kostenlos gesperrt werden, um einem Missbrauch vorzubeugen. Dieser QR-Code führt Sie direkt zur Anleitung für Android-Handys.

– zusätzlich monatlich zwei Euro zur vertraglich vereinbarten Grundgebühr zu bezahlen hat“, erläutert Mag. Paul Rusching von der AK-Konsumentenberatung die Folgen. „Grobe Benachteiligung“ Das Versenden der SMS ist somit einer nichtbestellten Dienstleistung gleichzusetzen, bei der das Nichtabsenden einer „Abbestellungs-SMS“ als Zustimmung gewertet wird. „Zudem liegt eine grobe Benachteiligung der Kunden von T-Mobile vor, da das Schweigen der Kunden jedenfalls eine Preis- bzw. Entgelterhöhung der vertraglich vereinbarten Grundgebühr bewirkt“, ergänzt Rusching. Das Gericht stellte klar, dass ein Mobilfunkunternehmen nicht einfach durch das Versenden einer MassenSMS einseitige Vertrags- oder Preisänderungen vornehmen kann, denen der Kunde ausdrücklich widersprechen muss. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Einkommensschwache Haushalte können sich seit 1. Juli 2012 von der Ökostrompauschale befreien lassen und müssen zudem nicht mehr als 20 Euro Ökostromförderung bezahlen. Berechtigt sind Bezieher von Pflegegeld, Pensionisten, Arbeitslose oder Studenten, deren Haushaltseinkommen den Befreiungsrichtsatz nicht überschreitet.

Vorsicht: Falsches Inkassobüro am Werk

Fitnessverträge müssen „abspecken“ Die langen Bindungsfristen in den Verträgen vieler Fitnessstudios sind unzulässig. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hat nun erstmals einer entsprechenden Verbandsklage der Arbeiterkammer gegen ein Grazer Studio Recht gegeben. „Die entsprechenden Klauseln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen stellen einen Vorstoß gegen das Konsumentenschutzgesetz dar. Eine Bindung von 24 oder 36 Monaten ist zu lang und ist auch durch einen günstigeren Mitgliedsbeitrag nicht gerechtfertigt“, stellt AK-Konsumentenberaterin Birgit Pleikner fest. Zudem mussten die Mitglieder des Studios auch im Krankheitsfall oder bei einer Schwangerschaft auf ihr Kündigungsrecht verzichten und die Mitgliedsbeiträge weiter bezahlen. Die verlorene Zeit wurde ihnen nur kulanzhalber am Ende der Vertragslaufzeit angerechnet. Das geht so nicht, urteilte nun auch der OGH. Als benachteiligend und unzulässig erachtete das Gericht ebenfalls den dritten Streitpunkt: Sollte der Kunde trotz Zahlungserinnerung einen Monatsbeitrag säumig sein, konnte das Fittnessstudio alle ausstehenden Mitgliedsbeiträge auf einmal einfordern.

Die AK warnt vor Forderungen der „Inkasso Service GmbH“: Hier sind Betrüger am Werk. Der Absender der E-Mails oder Briefe erklärt dem Empfänger, er habe eine Rechnung von der „GewinnGarantie GmbH“ oder von www.vip-star.at nicht bezahlt. Inklusive Mahnspesen werden 132,76 Euro verlangt. Die AK rät, die Forderung keinesfalls zu bezahlen. Denn weder die Hamburger noch die Wiener Postanschrift führen zur „Inkasso Service GmbH“. Die Kontonummer gehört zu einer bulgarischen Bank. Ihr direkter Kontakt

AK-Konsumentenberatung, Telefon 050/258-3000, E-Mail konsumentenberatung @ak-vorarlberg.at


September 2012

Konsumentenschutz

Neue EU-weit gültige Liste schreibt vor, was an gesundheitsbezogenen Angaben auf Lebensmitteln erlaubt ist und was nicht

Gesundheit: Aus für gewagte Versprechen „Gut für Herz und Kreislauf“, „stärkt die Abwehrkräfte“ oder „fördert die Gesundheit Ihrer Kinder“ – bisher durfte jeder Lebensmittelhersteller auf sein Produkt schreiben, was er wollte. Ab Dezember dürfen gesundheitsbezogene Angaben nur noch auf Lebensmitteletiketten stehen, wenn die Behauptung wissenschaftlich erwiesen ist. Der zunehmende Anspruch der Konsumenten auf gesunde Ernährung hat in den letzten Jahren zu immer gewagteren Gesundheitsversprechen in der Werbung geführt, sodass man mitunter den Eindruck gewinnen konnte, Medikamente zu essen und zu trinken. Angaben wie beispielsweise über die Rolle von Kalzium für gesunde Knochen oder von Vitamin C für das Immunsystem sind inzwischen ein starkes Verkaufsargument. Die Konsumenten in der EU erwarten deshalb, dass die Angaben über die von ihnen gekauften Produkte korrekt sind, vor allem, wenn es um deren angeblichen gesundheitlichen Nutzen geht.

Das Register der Angaben Die Mitgliedsstaaten übermittel­ ten i­m Jahr 2008 zirka 44.000 gesundheitsbezogene Angaben, die die Kommission zu einer Liste von rund 4600 Angaben zusammengefasst hat. Bis 2010 waren alle Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugeleitet worden, die bis Juni 2011 wissenschaftlich bewertet hat, ob die Angaben fundiert waren. Endgültig zugelassene Angaben werden in das Unionsregister der nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben über Lebensmittel aufgenommen, wie dies in der entsprechenden Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 vorgeschrieben ist. Bei dem Unionsregister handelt es sich um eine interaktive Datenbank, die über die Website der Kommission zugänglich ist. Die Liste existiert bisher nur auf Englisch. Wann es das Register auch auf Deutsch geben wird, konnten die zuständigen Kommissionsstellen bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht sagen. Die Liste der Angaben (vorläufig erst auf Englisch): ec.europa.eu/nuhclaims/

der gesamten EU gültige Liste gesundheitsbezogener Angaben wird im Internet veröffentlicht“, erklärt der für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige Kommissar John Dalli. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden somit überall in der EU fundierte Kaufentscheidungen treffen können. Nicht wissenschaftlich begründete Angaben müssen vom Markt genommen werden“, betont Dalli.

Langjährige Tests Um irreführende Angaben auf Lebensmittelverpackungen und in der Werbung zu unterbinden, hat die EU-Kommission nach langjährigen wissenschaftlichen Tests eine Liste mit 222 zulässigen gesundheitsbezogenen Angaben für Lebensmittel vorgelegt. Sie soll gewährleisten, dass Angaben wie „fettarm“ und „hoher Vitamin CGehalt“ auch korrekt sind und tatsächlich gesundheitlichen Nutzen bieten. Bessere Wahl für Konsumeten Gegenstand dieser gesundheitsbezogenen Angaben ist die Wirkung von Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen, Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren und anderen Stoffen – wie zum Beispiel in Olivenöl enthaltene Polyphenolen – auf die Körperfunktionen. Hierunter fallen die Leistungsfähigkeit von Immunsystem und Herz, die Bei-

Hintergrund

Die EU engt die Möglichkeiten für gesundheitsbezogene Angaben auf Packungen ein.

behaltung eines gesunden Cholesterinspiegels, der Erhalt von Muskelmasse, usw. Ergibt die wissenschaftliche Bewertung, dass die geltend gemachte Wirkung auf die Körperfunktionen stichhaltig ist, kann die Zulassung einer solchen Angabe empfohlen wer-

den. Durch die Zulassung solcher gesundheitsbezogener Angaben sollen die Konsumenten leichter Produkte auswählen können, die sie für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und damit für den Erhalt ihrer Gesundheit benötigen. „Die in

Verbot ab Dezember 2012 Die Liste enthält 222 Angaben, die knapp 500 Einträgen in der zusammengefassten Liste entsprechen. Mehr als 1600 Einträge wurden hingegen nicht zugelassen. Für andere Einträge steht das Zulassungsverfahren vor dem Abschluss. Die Behörden der Mitgliedsstaaten sind dafür zuständig, die Regeln für gesundheitsbezogene Angaben durchzusetzen. Ab Anfang Dezember 2012 sind alle Angaben, die nicht zugelassen sind und für die kein Verfahren mehr läuft, verboten. Irreführende Behauptungen müssen bis dahin zurückgezogen werden.

Kaffee ist in Deutschland um bis zu 28 Prozent billiger

Kaffeepreis: Cups und Pads im Check Praktisch sind die modernen Kaffeeautomaten, die nur mit Kapseln oder Pads sowie Wasser gefüttert werden müssen und per Knopfdruck eine Tasse des beliebten Lebenselixiers aufbrühen. Doch die Portionsbehälter sind teuer. Die AK Vorarlberg hat die Preise regionaler Händler verglichen. Im Test: Crema Gusto von Martello Cafe, Kaffee Klassisch von Senseo, Cafissimo Caffé mild von Tchibo, Jacobs Monarch von Tassimo, Dolce Gusto Caffè Lungo von Nescafé und die Lungo-Kaffees von Nespresso. Die Preise wurden bei sieben Händlern in Vorarlberg, fünf in Deutschland und zwei in der Schweiz erhoben. Fazit: Wer vergleicht, kann bis zu 28 Prozent sparen. Kaffee in Deutschland billiger Den größten Preisunterschied hat Konsumentenberaterin Sandra Leichte bei Senseo Kaffee festgestellt. Bei Merkur, Billa und Sutterlüty bezahlen die Konsumenten für zehn Tassen 2,06 Euro. Bei Interspar sind es 1,87 Euro. Am

billigsten sind die Kapseln in Deutschland: 1,49 Euro bezahlt man bei Kaufland in Friedrichshafen. Das gibt somit eine Ersparnis von 57 Cent (rund 28 Prozent). Bei Caffissimo beträgt die Differenz 50 Cent. Auch hier ist das Produkt bei den deutschen Nachbarn günstiger (2,49 statt 2,99 Euro). Auch bei Tassimo und Dolce Gusto spart man im Ausland: 31 Cent kosten die Taps weniger (2,81 statt 3,12 Euro). Konkurrenzlos hingegen sind Martello und Nespresso. Zwar bekommt man den Hofer-Kaffee (2 Euro) auch beim Schweizer Großkonzern Coop, bezahlt aber fast genauso viel dafür (2,50 Franken/rund 2,08 Euro). Online meist teurer Mit 3,70 Euro ist Nespresso unter den Kapsel-Anbietern der teuerste. Er vertreibt seine Kapseln lediglich über seine so genannten „Nespresso-Boutiquen“. Da sich die nächsten Filialen in Innsbruck, St. Gallen und München befinden, bleibt den Vorarlbergern nur die Bestellung via Internet.

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Caritas sucht nach Stromsparhelfern Um die Energiekosten in privaten Haushalten zu senken, bieten die Caritas Vorarlberg, die VKW und das Energieinstitut Vorarlberg einen den kostenlosen Stromspar-Check an. Dafür werden noch freiwillige Stromsparhelfer gesucht. Während eines Seminars (fünf Abende) schulen die Caritas und die VKW die Interessierten für ihre Einsätze. Am Mittwoch, den 19. September, findet um 18 Uhr ein allgemeiner Informationsabend im Pfarrzentrum Dornbirn St. Martin statt. Die Schulung beginnt am 1. Oktober. Projekt Stromsparcheck: Judith Schwald, 0664 824 01 07 oder judith.schwald@caritas.at

Teure Lampen ersetzen die alte Glühbirne Die 40-Watt-Glühbirne wird seit 1. September nicht mehr produziert. Die teuren Alternativen sind Energiesparlampen, LED- und Halogenleuchten. Laut AK-Studie amortisieren sich Leuchtdioden (LED) erst nach fünf bis sechs Jahren. 60 Euro kostet eine LED-Lampe, die einer 75-Watt-Glühbirne entspricht. Eine Energiesparlampe kostet dagegen nur 8,35 Euro. Diese ist zudem recht langlebig und spart – ebenso wie die Leuchtdioden – 80 Prozent der Energie ein. Doch sehen Konsumentenschützer den giftigen Quecksilbergehalt der Energiesparlampe kritisch. Die Preise für Halogenlampen bewegen sich zwischen 2,50 und 5 Euro. Sie verbrauchen jedoch nur 30 Prozent weniger Strom und haben eine kurze Lebensdauer. AK-Marktforschung „Alternativen zur Glühbirne“: www.ak-vorarlberg.at

Österreicher kaufen vermehrt online In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Online-Käufer von 33 auf 38 Prozent gewachsen. Das hat das Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS in einer Langzeitmessung von 2008 bis 2012 ermittelt. Vor allem unter den 30- bis 39-Jährigen ist der Online-Versand beliebt (55 Prozent). Aber auch die Hälfte der 14- bis 29 Jährigen nutzt das Internet. Der Versandhandel hat jedoch in den vergangenen Jahren an Kunden verloren. Ein deutlicher Rückgang zeigte sich von 2009 auf 2010, was das IMAS auf die QuellePleite zurückführt. Insgesamt nutzen die Frauen mit 40 Prozent den Versandhandel mehr als die Männer (29 Prozent). Dafür sind diese beim Online-Shopping mit 42 Prozent stärker vertreten. Nur 35 Prozent der Frauen kaufen online. IMAS Report: www.imas.at

Kurz gemeldet ...

Wer aktuelle Angebote nutzt, kann beim Kaffee am meisten sparen.

Dass der Kaffee im Internet billiger ist als im Einzelhandel, ist ein Irrtum. Bei der Mehrheit ist der Onlinepreis sogar höher. Hinzu kommen auch noch die Versandkosten. Lediglich bei der Be-

stellung von Großpackungen kann im Internet gespart werden. Grundsätzlich empfiehlt die AK-Konsumentenberaterin die Preise zu vergleichen und Sonderangebote zu nutzen.

q24,2 Prozent mehr Beschwerden als im Vorjahr registrierte die Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR im Jahr 2011. Vor allem Beschwerden gegen überhöhte Handyrechnungen und Vertragsstreitigkeiten haben erheblich zugenommen. qDie Post kassiert kräftig ab. Wer mehr als 30 Briefe versenden will, muss eine Extragebühr von 12 Cent pro Brief bezahlen – außer man frankiert selbst. qErhebliche Preisunterschiede hat die AK bei OnlineKartenbestellungen festgestellt: Die Preisunterschiede betrugen bis zu 24 Euro. Die AK rät auf Bearbeitungsund Versandgebühren zu achten. qDie automatische Netzansage wurde abgeschafft. Seit 1. Juli werden Anrufer nicht mehr auf ein möglicherweise teures Gespräch zu einer in ein anderes Netz übertragenen Rufnummer hingewiesen.


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Bildung

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Computer-Tipp

Jahshaka Bei diesem etwas kryptischen Namen handelt es sich um eine Videoschnittsoftware, mit der Oliver Fink Sie aber auch Ihre privaten Videos mit Hollywoodeffekten versehen können. Das Programm ist zwar schon einige Zeit in der Version 2.0 verfügbar – es wird jedoch intensiv an der 3. Version gearbeitet. Die Oberfläche von Jahshaka ist extrem gewöhnungsbedürftig aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit geht die Arbeit gut von der Hand. Das Programm kann von der Sourceforge-Seite des Projektes (19 MB inklusive JahPlayer) heruntergeladen werden. Da das Programm extreme Möglichkeiten bietet, möchte ich hier noch auf eine YouTube-Seite hinweisen, auf der ausgezeichnete Videos zu finden sind, mit deren Hilfe ganz sicher ein Einstieg in Jahshaka möglich ist. http://www.youtube.com/user/ FreeWareFrolics. Wie immer ist auch Jahshaka OpenSource und darf frei heruntergeladen und verwendet werden. Download: http://sourceforge. net/projects/jahshakafx/

Wirkungsvoll auf dem Flipchart präsentieren Um fachliche Inhalte bei Präsentationen, Vorträgen oder Besprechungen professionell zu visualisieren, müssen Sie kein Zeichentalent oder künstlerisch begabt sein. In diesem praxisorientierten Seminar erlernen Sie, mit Hilfe der visuellen Kommunikation und der kreativen Flipchartgestaltung Inhalte erfolgreich zu visualisieren und spannend zu präsentieren. Das Seminar, unter der Leitung des Trainers und Buchautors Alfons Stadlbauer, findet am 12. und 13. Oktober 2012 im AKBildungscenter in Feldkirch statt. Persönlichkeitsentwicklung: Sandra Studer, 050/258-4032, sandra.studer@ak-vorarlberg.at

Mit dem Herzen sprechen und hören Wir erleben immer wieder, wie schwierig es ist, Probleme zu lösen und Konflikte auszutragen, ohne sich gegenseitig zu verletzen. Die vom Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelte „gewaltfreie Kommunikation“ zeigt, wie wir Bedürfnisse klar und selbstbewusst zum Ausdruck bringen und unsere Ziele erreichen können, ohne andere dabei zu verletzen. Das Seminar unter der Leitung von Roswitha Meier, systemischer Coach und Trainerin der European Coaching Association, findet am 5. und 6. Oktober 2012 im AK-Bildungscenter in Feldkirch statt. Persönlichkeitsentwicklung: Sandra Studer, 050/258-4032, sandra.studer@ak-vorarlberg.at

Bildbearbeitung zum Nulltarif Machen Sie mehr aus Ihren digitalen Fotos. Lernen Sie in diesem spannenden Kurs die enormen Möglichkeiten der Bildbearbeitung kennen – und das unter Verwendung von allesamt kostenlosen Programmen. Der Kurs beginnt am 17. September 2012 im AKBildungscenter in Feldkirch. EDV: Regina Knecht 050/258-4030 regina.knecht@ak-vorarlberg.at

Lisbeth Zengerle (23) aus Egg hat die Berufsreifeprüfung beim AK-Bildungscenter absolviert, im Gespräch mit der AKtion schilderte sie ihre Erfahrungen

Mit der Berufsreifeprüfung stehen einem viele Wege offen Wer den Weg in ein Studium wagen oder seine berufliche Position verbessern will und nicht maturiert hat, kann mit der Berufsreifeprüfung (BRP) neu durchstarten. Mit der Berufsreifeprüfung ergeben sich für Arbeitnehmer mit einem Berufsabschluss völlig neue Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung. Seit rund 15 Jahren werden die Vorbereitungslehrgänge für die BRP vom AK-Bildungscenter angeboten, mehr als 400 erfolgreiche Absolventen gibt es seither. Innerhalb von zwei Jahren werden die Teilnehmer auf die Prüfungen in Deutsch, Mathematik und Englisch vorbereitet, zusätzlich dazu muss eine Fachbereichsprüfung abgelegt werden. Diese Prozedur hat auch die 23-jährige Lisbeth Zengerle aus Egg durchlaufen. Sie hat sich für das BRP-Modell in Bregenz entschieden, wo der Unterricht im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindet. Das heißt, von Montag bis Donnerstag Unterricht am Abend und anschließend eine Woche Pause. Im Unterschied zu vielen anderen hat sie allerdings in der Woche ohne Unterricht zeitgleich ihren Fachbereich „Pädagogik und Didaktik“ in der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) in Feldkirch absolviert. Während der Vorbereitungslehrgänge im AK-Bildungscenter hat Zengerle als Verwaltungsassistentin in der Bezirkshauptmannschaft Bregenz gearbeitet, ab September diesen Jahres wird sie ein Studium zur Logopädin in Angriff nehmen. Weiterentwickeln und weiterbilden „Eigentlich bin ich ja gelernte Tierpflegerin, aber ich wollte mich schon immer in viele Richtungen weiterentwickeln und weiterbilden. Die Berufsreifeprüfung habe ich absolviert, weil

Lisbeth Zengerle (23) hat die Berufsreifeprüfung in diesem Sommer erfolgreich abgelegt und studiert ab September Logopädie.

ich in neue Gebiete eintauchen wollte. Für mich war es aber am Anfang eben wichtig in der Praxis zu arbeiten und dort Erfahrungen zu sammeln“, sagt die umtriebige 23-Jährige. Es sei zwar nicht der direkteste Weg gewesen, habe aber für sie so gepasst. Die größte Herausforderung sah sie darin Job, Freunde, Freizeit und die Berufsreifeprüfung unter einen Hut zu bringen, eben das unerlässliche Zeitmanagement. „Ich habe während der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung Vollzeit gearbeitet und ein Spaziergang ist das auf keinen Fall. Die Familie und deine Freunde müssen voll hinter dir stehen und in dieser Zeit sehr viel Ver-

ständnis aufbringen, sonst steht man auf verlorenem Posten“, so Zengerle. Die Erwartungen an die Vorbereitungslehrgänge haben sich für die künftige Studentin zum großen Teil erfüllt, wurden in mancher Hinsicht sogar übertroffen. Es sei anfangs noch sehr ungewohnt gewesen, da Erwachsene, die im Berufsleben stehen sich ganz anders mit Lernen auseinandersetzen würden. Als besonders angenehm empfand sie die Gemeinschaft innerhalb des Klassenverbandes. Entscheidung gut überlegen Ein Lob sprach sie auch den Lehrenden aus, die den Unterricht immer variierten und interessant gestaltet ha-

ben. „Ich glaube, es ist schon eine große Kunst, zwanzig Erwachsene nach einem Acht-Stunden-Tag zum Lernen zu motivieren. Das war sicher nicht immer einfach, aber es war keine Unterrichtsstunde wie die andere und ich war teilweise schon sehr beeindruckt“, erklärt die künftige Studentin. All jenen, die sich für die Berufsreifeprüfung interessieren, empfiehlt sie, die Entscheidung gründlich zu überlegen und auch mit dem Partner, der Familie und dem Freundeskreis zu besprechen. „Aber wenn man es sich in den Kopf gesetzt hat, voll davon überzeugt ist und die notwendige Portion Selbstmotivation hat, bringt man es her“, sagt Zengerle abschließend.

Das Modell der Lehre mit dem zeitgleichen Ablegen der Berufsmatura stößt auf große Akzeptanz

Mit „Lehre und Matura“ auf Erfolgskurs segeln Vorarlbergs Vorzeige-Lehrlinge haben die erste Etappe gemeistert: Im Rahmen von „Lehre und Matura“, dem Vorarlberger Lehrlingsmodell, das Lehrlingen einen Matura-Abschluss im Rahmen der Berufsreifeprüfung ermöglicht, wurden die ersten Teilprüfungszeugnisse verliehen.

Im Juni 2012 konnten die ersten Lehrabsolventen bzw. Lehrlinge des Modells die Früchte ihrer Arbeit ernten. In den Fächern Deutsch und Englisch wurden insgesamt 55 Teilprüfungszeugnisse an die glücklichen Teilnehmer verliehen, die Erfolgsquote lag bei beachtlichen 86 Prozent. Dies bedeutet bereits den zweiten Prüfungserfolg innert weniger Monate, da der Großteil zuvor bereits die Lehrabschlussprüfung erfolgreich absolvierte. Nahtloser Übergang Die Besonderheit des Vorarlberger Lehrlingsmodells ist der nahtlose Übergang von der Berufsschule zur Erwachsenenbildung: Die ersten drei Semester sind der Vertiefung der Fächer Deutsch, Mathematik und Eng-

lisch (Freifächer an der Berufsschule) gewidmet. Dann übernimmt die Erwachsenenbildung (Volkshochschule Bludenz und Bregenz), nach vier Semestern ist der Abschluss von Deutsch und Englisch (Nachmittagsunterricht) möglich, nach drei weiteren Semestern (Abendunterricht) werden Prüfungen in Mathematik und in einem Fachbereich absolviert. Die Gesamtdauer beträgt somit fünf Jahre, in denen 1260 Unterrichtseinheiten absolviert werden müssen. „Für lernleistungsstarke Jugendliche eignet sich diese Variante des Wissenserwerbes hervorragend. Sie können ohne viel Zeitverlust ihre Eignungen umsetzen und erhalten neben einer umfangreichen praktischen Aus-

Die Freude bei den erfolgreichen Lehrlingen bei der Übergabe der Zeugnisse war groß.

merkt AK-Präsident Hubert Hämmerle an. Dieses Modell wurde von einem breit gefächerten Experten-Team aus den Bereichen Politik, Schule, Wirtschaft und Erwachsenenbildung unter „Viel umfassender kann man die Mitwirkung der AK Facharbeiter von morgen eigentlich gar Vorarlberg konzipiert. nicht ausbilden.“ Anders als beim traditionellen Abendmodell AK-Präsident Hubert Hämmerle der Berufsreifeprüfung ist die Absolvierung bildung auch die theoretischen Grund- von „Lehre und Matura“ kostenfrei lagen der Matura. Viel umfassender – engagierte Unternehmen stellen kann man die Facharbeiter von mor- Lehrlinge während der Lehrzeit einen gen eigentlich gar nicht ausbilden“, Nachmittag frei, damit diese die Vor-

bereitungskurse besuchen können. Die Fördermittel werden vom Bund beziehungsweise vom Land Vorarlberg zur Verfügung gestellt. Macht Lehre attraktiver Schullandesrat Mag. Siegi Stemer sagt zum neuen Modell „Lehre und Matura“: „Die Lehre ist um die Flanke der Berufsreifeprüfung attraktiver geworden. Als zuständiger Landesrat darf ich allen Beteiligten von Schule und Wirtschaft, insbesondere aber den jungen Menschen zu diesem Teilerfolg herzlich gratulieren und weiterhin viel Erfolg auf dem Weg der Berufsreifeprüfung wünschen.“


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Bildung

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Sprachförderung ist schon bei Kindern unter drei Jahren wichtig, im AK-Bildungscenter wird ein Seminar für ebendiese Altersgruppe angeboten

Sprachförderung in jungen Jahren Im Seminar „Sprachliche Entwicklung fördern von Anfang an“ erhalten Pädagogen von Spielgruppen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen das nötige Rüstzeug für ihre Aufgaben. Geleitet wird das Seminar des AK-Bildungscenters von Elke Schlösser, die auch schon mehrere Bücher und Fachartikel über diesen Themenkomplex veröffentlicht hat. Die AKtion hat ihr drei Fragen zum Inhalt ihres Seminares gestellt. AKtion: Warum ist es schon für Kinder unter drei Jahren wichtig, in Kinderbetreuungseinrichtungen sprachlich gefördert zu werden? Elke Schlösser: In den ersten drei Lebensjahren entwickelt sich ein Mensch von einem nicht-sprechenden zu einem sprechenden Wesen, was ein erstaunlicher, faszinierender und immer wieder wunderbarer Prozess ist. Dabei braucht das Kind eigentlich zunächst keine „Förderung“ im engen Sinne. Ob es Förderung braucht, stellt sich erst heraus, wenn es unerwartet Verzögerungen oder Schwierigkeiten in seiner normalen Sprachentwicklung hat. Vielmehr ist von Anfang an hilfreich, Kinder in ihrer fundamentalen sprachlichen Entwicklung zu unterstützen. Es ist sehr sinnvoll, ihnen die Hilfestellungen zu geben, die sie gut gebrauchen können, um ihren Wortschatz, ihre Artikulation, später ihre grammatischen Fähigkeiten und ihre Ausdruckskraft zu entwickeln. So entstehen Sprechfreude und ein solides Selbstbewusstsein, ein fähiger Sprecher, eine fähige Sprecherin zu sein. Die Identität, sich als ein Mensch zu empfinden, der über nonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik beziehungsweise Körpersprache) und gesprochene Sprache wirksam ist, tut dem Kind schon früh sehr gut.

Kinder sollten Spracherfahrungen so früh wie möglich nicht nur zuhause sammeln.

Was erwartet die Teilnehmer des Seminars? Im Seminar werden wir uns genau mit den Vorbedingungen der frühkindlichen Sprachentwicklung beschäftigen. Dabei wird deutlich werden, wie sehr die geistige, körperliche und seelische Entwicklung des kleinen Kindes Basis dafür ist, dass sich im Verbund mit diesen Fähigkeiten die sprachlichen Kompetenzen des Kindes entfalten. Wir werden uns die einzelnen Entwicklungsschritte der Kinder in den ersten drei Lebensjahren ansehen, über Kin-

der sprechen, die gleich mit zwei oder mehr Sprachen groß werden und viele praktische Beispiele (Fingerspielen, Liedern, Bewegungsspielen, mundmotorischen Übungen etc.) der konkreten sprachlichen Entwicklungsunterstützung besprechen. Nicht zu kurz kommen wird der Themenaspekt der Kooperation mit Eltern, die gemeinsam mit Pädagogen noch effektiver für ihr Kind sein können als alleine. Wie kann die Kooperation zwischen den Pädagoginnen und den Eltern

verbessert beziehungsweise ausgebaut werden? Grundlage einer wirklich guten Kooperation ist ein einfühlsames pädagogisches Erstgespräch auf der Basis eines fundierten Anamnesebogens für das pädagogische Erstgespräch. Einen solchen Bogen habe ich entwickelt und werde ihn vorstellen. Wichtig ist die behutsam gelingende Eingewöhnung der jüngsten Kinder. Tragen Eltern und Pädagogen diese gemeinsam, so wird es für das Kind ein sanfter Übergang. In der Folgezeit des Kindergartenbesuches sollten gute schriftliche Mitteilungen ausgegeben werden, die die Eltern „auf dem Laufenden“ halten. Offenheit für kurze Nachrichten in Tür-und-Angel-Gespräche ist ebenso wichtig wie die Möglichkeit, dass Eltern immer einmal wieder in der Einrichtung hospitieren können. Besondere Bedeutung aber haben die nach Möglichkeit halbjährlich stattfindenden Entwicklungsgespräche, die Eltern und Pädagogen zu besonders abgesprochenen Terminen führen sollten. Eltern hilft es außerdem sehr, wenn sie zu pädagogisch-thematischer Gruppenarbeit – also zum Beispiel Elternabenden – eingeladen werden und mit anderen Eltern und Pädagogen der Einrichtung und gegebenenfalls Fachreferenten ins Gespräch über für sie wichtige Themen kommen können. Seminar Sprachförderung

Termin: Samstag, 29. September 2012, im AK-Bildungscenter in Feldkirch Seminarzeiten: 9 bis 17 Uhr Kosten: 25 Euro Zielgruppe: Pädagoginnen von Spielgruppen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen Anmeldungen (bis 7. September 2012): gabriela.pietsch-veit@akvorarlberg.at oder 050/258-4026

Sie erinnern sich an die Studenten-Wohngemeinschaft in der VogewosiSiedlung? Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, Virginie und Tarik haben geheiratet und sind sowohl Eltern einer Tochter als auch stolze Besitzer eines Fertigteilhauses mit eigenem Schnaps im Kär. Kein Wunder also, dass die beiden beim Vorarlberger Integrationswettbewerb gute Chancen auf den Hauptpreis haben. Tariks Vater aus Syrien wird extra zur Preisverleihung eingeladen. Nicht eingeladen sind hingegen die alten Freunde Enzo und Rudi. Aber die kommen trotzdem. Köriges Chaos ist vorprogrammiert. Darsteller: Stefan Pohl, Jessica Matzig, Yilmaz Bayraktar, Florian Prokopetz, Sonia Diaz, Alfons Noventa und Wolfgang Klimmer. Regie: Hajo Förster

Gleich zwei Vorträge gestaltet Ruediger Dahlke am 4. September im Kulturhaus Dornbirn. Unter dem Motto „Die Lebensprinzipien – Heilung, Vorbeugung und Vorsätze“ beginnt der erste Vortrag um 18.30 Uhr. Anschließend widmet sich Dahlke um 20.30 Uhr dem Thema „Von der großen Verwandlung – Wir sterben … und werden weiterleben“. Information und Anmeldung: Dornbirn Tourismus, 05572/22188

Das neue MEMO – einfach lesenswert Das aktuelle MEMO enthält das vollständige Kursprogramm des AK-Bildungscenters für die Zeit von Oktober bis Dezember Mit dem MEMO 2012. Darüber hinaus haben Sie Weiterbildung im Blick. enthält es informative Geschichten zu einzelnen Kursen und Seminaren aus allen Bereichen, von EDV über Wirtschaft bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung.

Eine berührende Geschichte der Rückkehr aus dem KZ

24 Schüler absolvierten in der vorletzten Ferienwoche im „End of summer jam“ eine intensive Vorbereitung im AK-Bildungscenter in Feldkirch auf die nahende Schulzeit. Neben praxisnahen EDV-Einheiten standen auch POWERreading und Tai-Chi-Chuan auf dem Programm, damit wurde Körper und Geist der Jugendlichen angesprochen. POWERreading sollte die Lese- und Merkfähigkeit verbessern und stärken, damit Inhalte schnell und nachhaltig erfasst werden können. Die Entspannungstechnik Tai-Chi-Chuan hilft den 11- bis 14-Jährigen dabei, mit ihrem Körper in Einklang zu kommen und Schulstress, schon bevor er entsteht, entgegen zu wirken.

Die Fortsetzung der Multi-Kulti Komödie von Stefan Vögel

Ruediger Dahlke trägt in Dornbirn vor

Buchtipp

„End of summer jam“ wurde von den Jugendlichen gut angenommen

„Achtung Ländle 2“: 5 mal 2 Karten gewinnen!

Am 4. September besucht Ruediger Dahlke das Kulturhaus Dornbirn.

Termine Kulturbühne AMBACH Götzis (Beginn jeweils um 20 Uhr, sonntags um 18 Uhr): 6., 7., 8., 9., 10., 13., 14., 15., 16., 17., 20., 21., 22., 24., 28., 29. und 30. September 2012, 1., 4., 5. und 6. Oktober 2012. Weitere Termine (Gastspiele) finden Sie im Internet unter www. vovo.at. Tickets bekommen Sie in allen Raiffeisenbanken, Sparkassen oder direkt beim Vorarlberger Volkstheater, Kulturbühne AMBACH, 6840 Götzis, Theater-Info 05523/54949, info@vovo.at, www.vovo.at und www.facebook.com/vovo.goetzis Um zwei Karten für „Achtung Ländle 2“ am 29. September 2012 auf der Kulturbühne AMBACH in Götzis zu gewinnen, beantworten Sie bitte folgende Frage: Aus welchem Land stammt der Vater von Tarik? Senden Sie die richtige Antwort an folgende Adresse: AK Vorarl­berg, Kennwort „Achtung Ländle 2“, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch oder schicken Sie uns eine E-Mail an gewinnen@ak-vorarl­berg.at.

Das Jahr 1934. In Wien herrscht Bürgerkrieg: Straßensperren, Schüsse, Todesgefahr. Doch mittendrin geht die achtjährige Leni ruhig an den Panzern vorbei, in den Händen eine schwere Milchkanne mit Suppe und Knödeln für die Kämpfer. Ihre Mutter hat sie geschickt, im Auftrag der Roten Hilfe. Niemand hält sie auf. Mit 16 wird Leni verraten und verhaftet. Nur ihre Jugend rettet sie vor dem drohenden Schafott. Sie überlebt ihre Haft im Konzentrationslager Ravensbrück und kehrt in ihre Heimatstadt zurück. Wo es den Leuten nicht gut gegangen ist, wo keiner hören will, was in den Konzentrationslagern geschah, so wie sie vorher nicht sehen wollten, welche Untaten die Nazis vor aller Augen begingen. Wie für Susanne Ayoubs Werke charakteristisch, beruht auch ihr neuester Roman auf genauer Recherche der Zeitgeschichte. Ihre bildhafte und lebendige Sprache zieht den Leser in die Geschichte hinein und lässt die düsterste Zeit des zwanzigsten Jahrhunderts auf beklemmende Weise lebendig werden. Das Mädchen von Ravensbrück Braumüller Literaturverlag Wien, 257 Seiten, gebunden, ISBN 978-399200-007-4, 19,90 Euro


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Magazin

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Sicherheits-Tipp

So steht es im Gesetz

Das AK-Foyer war vollbesetzt, als AK Vorarlberg und „Vorarlberger Nachrichten“ zu außerordentlichen Beziehungsgeschichten in den „Lesehof“ riefen.

AK sorgt für spannende Seiten Lesen ist unterhaltsam, erschließt unbekannte Welten, Lesen bildet. Mit ihren Bibliotheken sorgt die AK Vorarlberg seit Jahrzehnten dafür, dass Lesen für jedermann erschwinglich ist. Diesen Sommer machten zwei besondere Aktionen Lust aufs Schmökern. Prominente lesen aus ihren Lieblingsbüchern und nehmen die Zuhörer mit in außergewöhnliche Geschichten und Erzählungen. Der „Lesehof“, 2011 mit Erfolg gemeinsam von der AK Vorarlberg und den „Vorarlberger Nachrichten“ aus der Taufe gehoben, wurde diesen Sommer fortgesetzt. Im August stellten Primar Reinhard Haller, Buchhändlerin Verena Brunner-Loss und die Regisseurin Brigitta Soraperra im AK-Foyer Feldkirch ganz unterschiedliche Werke über zwischenmenschliche Beziehungen vor. Badegäste zum Lesen verführt Sofort begeistert angenommen wurde die Aktion, im Waldbad Feldkirch den Besuchern Bücher, Zeitschriften und Zeitungen zum Ausleihen anzubieten. Jetzt müsse er nichts mehr von zu Hause mitnehmen, freute sich Markus Fehr als einer von vielen Badegästen. Besonders die Kinder waren vom Angebot der AK-Bibliothek begeistert. Neugierig stöberten sie in den bunten Kinder- und Jugendbüchern und animierten damit auch ihre erwachsenen Begleiter zum Lesen. AK-Bibliotheken: www.ak-vorarlberg.at/bibliothek

Die Gäste des Waldbads in Feldkirch konnten aus einem breiten Angebot auswählen.

Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) ist in Österreich Dr. Robert die Grundlage für Seeberger die Maßnahmen 05574/78601 zum Schutze der Beschäftigten. „Kein Gesetz ohne Ausnahme“, so sagt es der Volksmund, und tatsächlich sind im Arbeitnehmerschutz Ausnahmen unter bestimmten Voraussetzungen möglich: • Ausnahmen auf Antrag nur für definierte Einzelfälle • Die Angabe von Gründen ist erforderlich. • Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter muss gewährleistet bleiben. • Durch Ersatzmaßnahmen muss der gleiche Schutzumfang erreicht werden. • Ausnahmegenehmigung erfolgt durch Behörde (zum Beispiel durch die zuständige Bezirkshauptmannschaft) • Bei Entfall der Ausnahmevoraussetzung geht die Gültigkeit verloren. Ausnahmen von Verordnungen zum AschG sind für Arbeitsstätten, Arbeitsmittel, Arbeitsstoffe und Arbeitsvorgänge möglich. Dezidiert ausgeschlossen sind beispielsweise Ausnahmen von den gesetzlich erforderlichen Einsatzzeiten von Sicherheitsfachkräften oder von den Verpflichtungen zu ärztlichen Untersuchungen für bestimmte Tätigkeiten wie etwa für Schweißarbeiten. Hier ein Beispiel für eine

Gefunden: die Lektüre für Badepausen.

Warum haben Sie die Aktion Badebuch der AK Vorarlberg genutzt?

Die Aktion Badebuch ist lässig. Ich vergesse oft mein Buch daheim und mit einer Lektüre vergeht die Zeit einfach schneller. Außerdem wird man durch den AKStand zum Lesen animiert. Ich persönlich lese am liebsten Krimis, aber auch gern mal eine leichtere Lektüre.

Seit ich weiß, dass es im Waldbad Bücher zum Ausleihen gibt, muss ich nichts mehr von zu Hause mitnehmen. Allerdings hat man mit drei Kindern nur noch wenig Zeit, um Bücher zu lesen. Ich hole mir also vorwiegend Magazine oder Zeitungen.

Evelyn Binder Feldkirch-Nofels

Markus Fehr Altenstadt

Das Badebuch ist wirklich praktisch. Ich besuche auch sonst unterm Jahr die AK-Bibliothek in Feldkirch und finde es super, dass ich mit meiner Karte auch im Schwimmbad etwas ausleihen kann. Hier lese ich aber eher Magazine. Mit den Kindern habe ich hier nicht so viel Zeit zum Lesen. Heidi Fehr Altenstadt

Ich bin durch meine Kinder auf die Aktion Badebuch aufmerksam geworden und finde es eine tolle Idee. Seitdem lese ich auch etwas mehr. Man muss ja ein Vorbild für die Kinder sein. Überhaupt sieht man viele Eltern mit ihren Kindern am Stand stehen. Michael Biedermann Feldkirch

mögliche Ausnahme: Die Fluchtweglänge überscheitet die nach Arbeitstättenverordnung zulässigen 40 Meter um sieben Meter, als mögliche Ersatzmaßnahmen könnten • die hellere Sicherheitsbeleuchtung des Fluchtweges, • jährliche Brandschutzübungen, • die Installation einer Brandmeldeanlage • und eine übersichtliche Fluchtwegführung gesetzt werden. Nähere Details finden Sie unter „Ausnahmen von Arbeitnehmerschutzbestimmungen“ auf www.arbeitsinspektion.gv.at

Ihre Zuschriften werden belohnt Meine Meinung zum Thema

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An die AK Vorarlberg Redaktion AKtion Widnau 2-4 6800 Feldkirch

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Die Rubrik „Leserforum“ auf Seite 2 steht ganz im Zeichen Ihrer Meinung und Anregungen. Schreiben Sie uns zu einem der Themenbereiche Arbeit, Bildung und Konsumentenschutz einen Leserbrief und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Sony E-Book-Reader. Das Porto übernehmen wir, wenn Sie den Kupon links verwenden. Sie können uns aber auch eine E-Mail an leserbrief@ak-vorarlberg.at senden. Hier einige Themen aus dieser Ausgabe der AKtion, zu denen uns Ihre Meinung besonders interessiert: die Situation am Lehrstellenmarkt (Seite 4), zu den komplizierten Bestimmungen rund um Job und Familie (Seiten 6/7) oder die EU-Initiative, gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln zu reglementieren (Seite 9). Für die Verlosung des E-BookReaders als Gewinn drücken wir allen Einsendern die Daumen!


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