AKtion Mai 2017

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Mai 2017 Nr. 5/2017, XXXI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

KONSUMENT Im Test: Elektrische Zahnbürsten. Seite 16

SOZIALDUMPING AK gegen neue Dienstleistungskarte der EU. Seite 3 EINKOMMEN Wo „Mann“ im Ländle am besten verdient. Seiten 4,5 TALENT-SCOUT Programm macht junge Flüchtlinge fit. Seite 11

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

AK SAGT DANKE. Sie stehen für ihre

Foto: AK / Jürgen Gorbach

Belegschaften seit 20 und mehr Jahren im Einsatz. Grund genug, dass die AK Vorarlberg Betriebsrätinnen und Betriebsräte ehrte. ▸ Seite 16

NEOS fordern das Aus für Konsumentenschutz

Erste Vorarlberger Pflegemesse ein Hit Land, ÖGB und AK luden gemeinsam zur ersten Vorarlberger Pflegemesse und zahlreiche Interessierte ließen sich im Saal der AK eingehend informieren. Die meisten Pflegeleistungen werden von Familienangehörigen erbracht, und zwar fast immer von Frauen. Pflegende Angehörige nutzten an diesem Tag die Gelegenheit, Wissenswertes zu Pension, Versicherung, Erbrecht usw. aus erster Hand zu erfahren. ▸ Seite 17

Die Serviceleistung, die in Vorarlberg jedes Jahr tausenden Menschen zu ihrem Recht verhilft, wird völlig grundlos in den Wahlkampf gezogen. NEOS-Erfolg wäre ein Freibrief für Schwindler und Gauner. Starker Tobak! Der Vorarlberger NEOS-Abgeordnete Gerald Loacker bezeichnet den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer wörtlich als „Sauerei“ und fordert seine Abschaffung. Er behauptet, die Beratung und Aufklärung der Konsumenten treibe kleine Unternehmen in den Ruin.

Wer schützt da eigentlich wen? Solchen Unsinn kann AK-Präsident Hubert Hämmerle nicht im Raum stehen lassen: „Durch derartige Aussagen wird der gesetzliche Auftrag

für den Konsumentenschutz im anstehenden Nationalratswahlkampf in ein völlig falsches Licht gerückt. Haben die NEOS damit Erfolg, wäre das ein Freibrief für Schwindler und Gauner. Denn der Konsumentenschutz funktioniert. Allein im vergangenen Jahr musste die AK Vorarlberg in 2126 gravierenden Fällen rechtlich intervenieren und hat für die Betroffenen mehr als 1,4 Millionen Euro erfochten. Ganz einfach, weil die Konsumenten im Recht waren.“ Der NEOS-Abgeordnete müsse sich also fragen, wen er da eigentlich

Zeitwort

Nicht mehr ausgehalten Gleich zwei Politiker haben dieser Tage ihre Jobs hingeschmissen. Und schon redet alles nur mehr von den Nachfolgern. Man jubelt da und rätselt dort. Neue Namen beleben das Geschäft. Das tun sie immer. Die „Alten“ verdämmern. Das geht rasch. Bald wird man sich fragen: Wer war das noch einmal? Mitterlehner? Und die da geweint hat am Schluss? Na, geh ... Gla, Gla ...wie? Glawischnig, richtig! So ist der Mensch. Man wird sich am ehesten an den Django erinnern und an die Mutter, die ihren Söhnen mit tränenerstickter Stimme vor laufender Kamera dankte. Nun ist Mitleid keine Tugend im politischen Geschäft. Das „Hinterhertreten“ wird gerade eine, in den USA. Aber vielleicht wäre es angebracht, einen Augenblick der Tatsache zu widmen, dass da zwei ihren Alltag nicht mehr ausgehalten haben. „Normale“ Arbeitnehmer krachen deshalb ins Burnout. Politiker ins Vergessen. tm

Konsumenten beim AK-Konsumentenschutz Rat suchten. Auch das ist Fakt. Geradezu verwegen werde es, so AK-Präsident Hämmerle weiter, wenn die NEOS auch Produkttests oder den Vergleich von Bankgebühren anprangern, weil dadurch – Zitat Gerald Loacker – Kunden ins Internet getrieben werden und Banken schließen müssten. Übrigens: Laut SORA-Studie ist die AK für 75 Prozent der Österreicher absolut glaubwürdig. Nur Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei haben höhere Werte. ▸ Seite 14

vor wem schützen will. „Wer den Konsumentenschutz abschaffen will, stellt sich unweigerlich auf die Seite der Abzocker. Denn Unternehmen, die ehrlich mit ihren Kunden umgehen, haben mit dem Konsumentenschutz kein Problem.“

Nur die Spitze des Eisberges Der AK-Konsumentenschutz kann nur einfordern, was durch Gesetze geregelt ist. Die erwähnten 2126 Rechtsstreitigkeiten bildeten nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommen 21.521 Fälle, in denen Vorarlberger

Gesundheitspreis zwei Mal im Ländle Dornbirner Jugendwerkstätten und AK Vorarlberg erhielten heuer den Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung. Beide Organisationen zollen der Gesundheit der Mitarbeiter auf je eigene Art den gebührenden Respekt. ▸ Seite 20

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg

Beschäftigte in Niedriglohnjobs

Personen in Vollzeit mit max. 1300 Euro netto, jeweils in % Nach Geschlecht

Nach Alter

Telefon zum Ortstarif 050/258

23

19

15

9 Frauen

Männer

bis 25 Jahre

26-35 Jahre

10

12

36-45 Jahre

älter als 45 Jahre

Nach Schulbildung

26

17

11

6

3

Pflichtschule

Pflichtschule mit Lehre

Fach-/ Handels-/ Mittelschule

Matura

Universität

Analysezeitraum 2014-2016

Grafik: KEYSTONE, Quelle: APA/Ifes/Sora

FAKTENCHECK.

Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 /akvorarlberg

www.ak-vorarlberg.at


2  Meinung

Mai 2017

Leitartikel von AK-Direktor Rainer Keckeis

„Mit Reda kond d’Lüt zemma“ ist das Motto von AK-Präsident Hubert Hämmerle. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie Ihre Fragen, Anliegen und Vorschläge zum Thema.

Jahrelanger Stillstand beendet

6. Juni von 14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800

Die Beteiligung der Grünen an der Landesregierung war von Anfang an umstritten. In zu vielen Fällen hatten die Grünen in den Jahren zuvor im Landtag massive Oppositionspolitik betrieben und sich nicht unverdient den Ruf als Verhinderer erworben. Eine Einschätzung, die auch von mir im Hinblick auf wichtige anstehende Infrastrukturprojekte geteilt wurde. Zu Unrecht, wie sich immer mehr herausstellt.

»

Der Eintritt in die Landesregierung war mit dem Bekenntnis zur Realisierung der dringend notwendigen Grüne Impulse Umfahrung in Feldkirch verbringen Bewebunden. Die Übernahme des gung in die Sozialressorts durch KathariLandespolitik. na Wiesflecker erwies sich als problemlos, und die ernsthafte Befassung mit grundlegenden Änderungen in der Bodenund Wohnbaupolitik ist den Grünen zu verdanken. Die zuvor mit absoluter Mehrheit regierende Volkspartei hat diesbezüglich alle sinnvollen Forderungen wie die Anhebung der Baunutzungszahlen oder die Schaffung eines Grundstücksfonds jahrelang zurückgewiesen. Jetzt, unter dem Druck der Grünen, ist offenbar möglich, was für die angeblichen Hüter der freien Marktwirtschaft undenkbar war. Vielleicht aber hat auch die Tatsache mitgeholfen, dass genau das freie Spiel der Marktkräfte mit dem knappen Gut Baugrund eine massive Ungleichverteilung und Hortung von Grund und Boden bewirkte. Das auch dadurch verursachte extrem hohe Preisniveau wird sich durch die jetzt angedachten Maßnahmen nicht mehr rückgängig machen lassen. Aber zumindest besteht die Hoffnung, dass wichtige öffentliche Aufgaben, wie die Gewährleistung des sozialen Wohnbaus oder die Bereitstellung von Grundstücken für kleine Unternehmen, langfristig bewältigt werden können.

Einladung zur Telefon-Sprechstunde Mit AK-Präsident Hubert Hämmerle

Stark für Sie.

www.ak-vorarlberg.at

Ihre Meinung gefragt

Die AKtion bittet Sie als Leser um ihre Meinung. Ihr Rechtsempfinden ist gefragt! Aus unserer Beratung im Arbeits-, Sozial- und Konsumentenrecht schildern wir reale und anonymisierte Fälle. Schlüpfen Sie für einen Augenblick in die Rolle des AK-Experten. Wie würden Sie in diesem Sachverhalt entscheiden? Die Auflösung des aktuellen Falles finden Sie in der nächsten Ausgabe.

Ihre Meinung ist gefragt

Wie würden Sie entscheiden?

Maria macht eine Lehre als Bürokauffrau, allerdings wird sie oft für berufsfremde Tätigkeiten herangezogen.

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

Gastkommentar von Tanja Eiselen

Wo bleibt die Freude am Lernen?

Sie will ihre Ausbildung abbrechen und verfasst ein Kündigungsschreiben.

Dieses wirft sie in einen normalen Briefkasten.

»

Trotzdem sind wir fast täglich in den Medien mit Themen konfrontiert wie „Anteil der Bildungsabbrecher steigt auf Wir brauchen zwölf Prozent“, „Immer mehr Mitarbeiter mit Jugendliche sind Bildungshohem Engageverlierer“ und dergleichen. ment und Einsatz. Unser Bildungssystem treibt den Jugendlichen scheinbar die Fähigkeit aus, Spaß am Lernen und der eigenen Entwicklung zu haben. Was machen wir falsch, dass offensichtlich ein immer größerer Teil unserer Gesellschaft von Lernen, Weiterentwicklung und Bildung abgeschnitten zu sein scheint? Die Konsequenzen sind dramatisch, eine düstere Zukunft, unsichere Beschäftigung, Aussichtslosigkeit, geringes Einkommen und kein Hoffnungsschimmer am Horizont. Als Rektorin der Fachhochschule Vorarlberg bin ich zutiefst davon überzeugt, dass jede Form der Bildung, ob Allgemeinbildung, ob berufliche Bildung in Form einer Lehre oder akademische Bildung in Form eines Studiums, einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, dass Menschen selbstbestimmt ein erfülltes, glückliches Leben führen können. Das wird die Herausforderung der Bildungspolitik der kommenden Jahre sein, hier endlich die Freude am Lernen wiederzuentdecken.

▸ E-Mail: tanja.eiselen@fhv.at Prof. Dr. (FH) Tanja Eiselen leitet das Kollegium der FH Vorarlberg

Fotos: Jürgen Gorbach, AK

Die moderne Hirnforschung kann nachweisen, dass das menschliche Gehirn bis ins hohe Alter seine Fähigkeit behält, sich zu entwickeln, neue Synapsen zu bilden und zu lernen. Die Forscher können sogar belegen, dass Lernen, der Erwerb neuer Kompetenzen, Glücksgefühle auslöst. Lernen löst Freude aus, die neu gewonnenen Möglichkeiten, die man durch Lernen erwirbt, machen nachweislich stolz und glücklich.

Ihr Chef gibt an, die Kündigung nie erhalten zu haben. Außerdem könne sie nicht einfach so kündigen.

RECHTSSTREIT. Bekommt Eva ihre Reisekosten rückerstattet? Die AK sagt: Das hängt davon ab, ob man eine Stornoversicherung abgeschlossen hat. Diese übernimmt die Stornokosten in vorher definierten Situationen, wie etwa einem Unfall. Ohne Stornoversicherung müsste man die Kosten selbst tragen. Goldrichtig lagen mit ihrer Anwort zum Beispiel Siegfried Werne aus Hohenems und Doris Hehle aus Rankweil.

FRAGE:  Kann Maria ihren Lehrvertrag einseitig auflösen?

● Ja, weil …

● Nein, weil …

Schreiben Sie an AK Vorarlberg, Leserforum, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, per E-Mail an leserbrief@ak-vorarlberg.at oder auf  /akvorarlberg

Impressum   Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ▸ Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, E-Mail: presse@ak-vorarlberg.at ▸ Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm ▸ Redaktion: Dietmar Brunner, Jürgen Gorbach, Thomas Matt, Arno Miller ▸ Infografik: Bettina Krepper, Gerhard Riezler ▸ Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion überwiegend die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.


Europa  3

Mai 2017

Entsendung von Arbeitskräften Aus dem Ausland entsendete, sowie aus dem EWR-Ausland überlassene DienstnehmerInnen. In Österreich wurden im Jahr 2015 exakt 133.679 Entsendungen registriert. Für 2016 liegen noch keine Gesamtzahlen vor. Die meisten Arbeitnehmer kamen 2015 aus Ungarn. Ungarn 31.481 Deutschland 29.696 Slowenien 20.573 7209

Fotos: AK / Jürgen Gorbach, fotolia, Emmanuel Dunand / AFP / picturedesk.com

Aus Nicht-EU-Staaten bzw. Kroatien

Vor allem am Bau soll die Dienstleistungskarte eingesetzt werden. Sie wäre ein Freibrief für ausländische „schwarze Schafe“, kritisieren AK und Gewerkschaft.

EU bereitet Sozialdumping und Steuerbetrug den Weg

AK-Präsident Hubert Hämmerle: Neue Dienstleistungskarte der EU ist ein einziger Fehlgriff – Statt Erleichterungen bringt sie lediglich einen Freibrief für Unternehmen, die alle Regeln unterlaufen. HERAUSFORDERUNG.

Von allen Seiten hagelt es Kritik. Eigentlich hätte die neue elektronische Dienstleistungskarte der EU das Arbeiten über Grenzen hinweg leichter machen sollen. „Stattdessen öffnet sie Sozialdumping, Schwarzarbeit und Steuerbetrug Tür und Tor“, kritisiert

AK-Präsident Hubert Hämmerle. Er ist mit der Kritik beileibe nicht allein. Der Vorsitzende des EU-Bundesratsausschusses, Edgar Mayer, nennt den EU-Vorschlag zur Dienstleistungsrichtlinie „unüberlegt und unverhältnismäßig“, schlichtweg ein „No-Go“. Handwerker, Kleinund Mittelbetriebe, auch deutscher Bundestag und Bundesrat machen mobil. Doch worum geht es?

Erleichterte Zugänge

Über 1000 Bus- und LKW-Fahrer setzten zuletzt vor der EU-Kommission in Brüssel ein starkes Zeichen gegen Sozialdumping.

Die EU-Kommission schlug am 10. Januar 2017 vier Initiativen vor, mit denen sie dem europäischen Dienstleistungssektor neue Impulse verleihen will. Eine davon ist die elektronische EU-Dienstleistungskarte, die es Dienstleistern ermöglichen soll, ihre Tätigkeit im Ausland leichter zu erfüllen. So weit, so gut. Tatsächlich kann der Dienstleistungsausweis praktisch ohne Überprüfung durch den Aufnahmestaat ausgestellt werden. Zwar wird dem Unternehmen mit der Karte bestätigt, dass es alle gesetzlichen Voraussetzungen für das grenzüberschreitende Arbeiten erfüllt, dass es seinen Mitarbeiter ordentlich versichert hat und auch bezahlt. Aber das Land, in dem dieser dann arbeitet, kann diese Angaben kaum überprüfen. Im Gegenteil: Widerspricht das Aufnahmeland nicht innerhalb einer knappen Frist von vier Wochen

(im Falle einer vorübergehenden Dienstleistung) beziehungsweise sechs Wochen (bei einer dauerhaften Niederlassung), soll die Karte automatisch ausgestellt werden. „So werden soziale Standards ausgehöhlt und umgangen“, kritisiert AK-Präsident Hämmerle.

„Verschubware“ Arbeitnehmer Schon heute sind Unternehmen innerhalb der EU grenzüberschreitend tätig. Und das geschieht völlig problemlos, sofern sie sich an bestimmte Auflagen halten. Aber jetzt torpediert die EU mit der Absicht, Dienstleistungsberufe in den Sektoren Bau, Elektro, EDV, Steuerberatung, Reinigung usw. zu unterstützen, in Wahrheit die Rechte der Arbeitnehmer. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem alles unternommen werden muss, um weitere Auswüchse von Lohn- und Sozialdumping zu verhindern. „So verliert die Europäische Union, die so wichtig ist, immer mehr an Glaubwürdigkeit und Rückhalt in der Bevölkerung“, bedauert Hämmerle. „Wer ein wenig von den Gegebenheiten vor Ort versteht, macht solche Fehler nicht.“

Hämmerle: „Diese Karte öffnet nur Wege für Sozialdumping und Schwarzarbeit.“


4  Politik

Mai 2017

Einkommen in Vorar „Mann“ am besten

Grundstücks- und Wohnungswesen Verkehr und Lagerei Erziehung und Unterricht Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ Sonstigen wirtschaftliche Dienstleistungen Kunst, Unterhaltung und Erholung Gesundheitsund Sozialwesen Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie Sonstigen Dienstleistungen Wirtschaftsklasse nicht bekannt Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Private Haushalte

Von den 163.153 statistisch erfassten Personen in Vorarlberg kam im Jahr 2015 knapp jeder Vierte auf ein monatliches Nettoeinkommen von über 2000 Euro – ohne Sonderzahlungen.

LOHN UND BROT.

österreichweit derzeit knapp über 52 Prozent. Vorarlberg hat hier nach wie vor mit 48 Prozent den niedrigsten Anteil.

Dieser Wert basiert auf einer Analyse der Statistik über die „Verteilung der beitragspflichtigen Arbeitseinkommen nach Altersgruppen und Wirtschaftsklassen“ des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. Erfasst wurden dabei alle Arbeiter und Angestellte, ausgenommen Lehrlinge und pragmatisierte Beamte, wobei die beitragspflichtigen Jahreseinkommen auf Monatseinkommen umgerechnet werden.

Schwacher Anstieg Im Jahr 2015 lag das Nettomedianeinkommen in Vorarlberg also bei 1533 Euro und somit um 29 Euro höher als im Vorjahr (1504). Die AK Vorarlberg hat sich die Zahlen genauer angeschaut. Prozentuell wuchs das Nettomedianeinkommen in einem Jahr um 1,9 Prozent. Um die Inflationsrate bereinigt verblieb eine reale Steigerung im Ausmaß von einem Prozent übrig. Rechnet man – um die effektive Kaufkraft zu ermitteln – die Sonderzahlungen (Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld) dazu, ergibt sich ein monatliches Nettomedianeinkommen in Höhe von 1827 Euro. 2014 hatte es noch bei 1791 Euro gelegen.

Arbeitszeit unberücksichtigt In den Daten des Hauptverbands findet die geleistete Arbeitszeit keine Berücksichtigung. Erhöhte Teilzeitbeschäftigung, insbesondere der Frauen, lässt das Medianeinkommen aber tendenziell sinken, während verstärkte Überstunden in die entgegengesetzte Richtung wirken. Die Vollzeitquote bei Frauen liegt

Was ist denn ein Medianeinkommen? Das Medianeinkommen (auch mittleres Einkommen) ist das Einkommen, bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt.

Altersspezifischer Einkommensverlauf in Vorarlberg Arbeiter Männer

Arbeiter Frauen

Angestellte Männer

Berechnung des Monatseinkommens

Angestellte Frauen

3000 2500 2000 1500 1000 500

bis 19

20-24

25-29

30-34

35-39

40-44

45-49

50-54

55-59

60+

Vorarlbergs

Monatliches Nettoeinkommen in Vorarlberg

ohne Sonderzahlungen (Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld)

25 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

75 %

Gesamt

Männer

1126

832

935 1348

1774

865

1030 1400

1254

2052

1081

1349 1679

2579

1334

2646

1378

1756 1907

0*

1425

1855 2108

0*

1570

2152

1611

2132

1174

ÖST

1665 1838

2508

Frauen

1498 1781

2113

Männer

2400

1251

1980

1625

2224

1169

1867

90 %

1208 1583

1691

Alle

1091 1490

1533

Median-Netto-Einkommen

1872

956

1397

Bei einer geschlechtsspezifischen Betrachtung der Einkommen im Bundesländervergleich liegen die Männer in Vorarlberg an erster Stelle – dicht gefolgt von den Männern in Oberösterreich. Die Vorar-

1655

772

1185

LÄNDER UND BEZIRKE.

706 1289

1105

Unter Vorarlbergs Bezirken is

Frauen

1300

602

80 %

Mittelwert

Frauen

Männer

1419

20 %

Angestellte

1474

10 %

Arbeiter

1434

* Wird kein Wert ausgewiesen, liegt das Einkommen vor Abzug von SV-Beiträgen und Lohnsteuer über der sozialversicherungsrechtlichen Höchstbemessungsgrundlage (2015: 4650)

Grafik: KEYSTONE, Quelle: AKV

... % verdienen monatlich weniger als ... Euro

Der Experte nimmt die Summe der in einem Kalenderjahr erzielten beitragspflichtigen Einkommen (einschließlich Sonderzahlungen) und dividiert sie durch die Zahl der Versicherungstage. Das Ergebnis wird mit 30 multipliziert. Gezählt werden alle Kalendertage einer pensionsversicherungspflichtigen Beschäftigung. Eine Person kann daher in einem Kalenderjahr maximal 360 Beschäftigungstage aufweisen.

Vbg

Tirol

1217

Alle Wirtschaftsklassen

1390 1865 1633 1984 1406 1769 1478 1765 1222 2007 1361 1781 1256 2005 1272 1507 1271 1480 1247 1717 1166 1435 1105 1533 1109 1628 1214 1351 1197 1749 1117 1201 1028 1190 1020 993 832

1620

Freiberufliche, wissenschaftl. und techn. Dienstleistungen

2116

1254

Baugewerbe / Bau

2495

1256

Wasserversorgung, Abwasserund Abfallentsorgung

1533

1660

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Verarbeitendes Gewerbe/ Herstellung von Waren

2192

1615

1781

1547

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialvers.

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

2547

Grafik: KEYSTONE, Quelle: AKV

Energieversorgung

Information und Kommunikation

Frauen

Männer

Grafik: KEYSTONE, Quelle: AKV, Foto: Fotolia

Nettomedianeinkommen/Monat

1533

Einkommensverteilung nach Branchen in Vorarlberg


Politik  5

Mai 2017

rlberg: Wo verdient

Die AK Vorarlberg fragte ihre Mitglieder: Wie muss ein alternsgerechter Arbeitsplatz in Ihren Augen aussehen? Am Arbeitsplatz soll der Arbeitnehmer gut eingebunden und geachtet sein, und er sollte Erfahrungen einbringen dürfen. Man sollte flexible Arbeitszeiten möglich machen für ihn.

Besonders wenig im Gastgewerbe Betrachtet man die Branchen mit wirklich nennenswerten Beschäftigtenzahlen, fällt besonders der Bereich Gastgewerbe auf. Die Hälfte der über 22.600 Mitarbeiter in dieser Branche müssen mit einem Einkommen in Höhe von 1266 Euro netto das Auslangen finden und liegt damit um 21 Prozent unter dem durchschnittlichen Median-Einkommen aller Wirtschaftsklassen. Mit durchschnittlich 167 Beschäftigungs- oder Versicherungstagen pro Jahr liegen die Arbeitnehmer im Gastgewerbe auch diesbezüglich weit hinten. Es überrascht nicht, dass der Frauenanteil in dieser Branche schon seit vielen Jahren unverändert hoch ist. 60 Prozent der Beschäftigten im Gastgewerbe sind Frauen, die im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen auch noch zwölf Prozent weniger verdienen. Die höchsten Einkommen erzielen Frauen übrigens im Bereich der öffentlichen Verwaltung.

s Männer die Gewinner netto monatlich mehr als die Vorarlbergerinnen, die österreichweit aber dennoch an zweiter Stelle liegen. Die Einkomensverteilung nach Bezirken liest sich so: Bregenz (1581), Feldkirch (1541), Bludenz (1501) und Dornbirn (1478).

Elmar Stimpfl, Lauterach

Ich wäre für eine verkürzte Arbeitszeit.

Doris Hehle, Rankweil Geringere Arbeitszeit und mehr Wertschätzung

Michael Vonbrül, Ludesch Gleitende Arbeitszeit, Teilzeit, auf Abruf, längere Arbeitszeitpausen

Larysa Widenmann, Lochau Entscheidend für einen altersgerechten Arbeitsplatz ist für mich, dass der Arbeitnehmer die Möglichkeit hat, die Arbeitszeit zu verkürzen.

Franz Abbrederis, Rankweil Altersteilzeit, Regelungen wie Nacht- und Schichtarbeit, Freizeitoptionen und Vorsorgekonzepte.

Bettina Obexer, Bludesch

Wege zur Befreiung von der Rezeptgebühr

Das etwas andere Museum

Bgld

Grafik: KEYSTONE, Quelle: AKV

1440

1292

1186 Stmk

1126

1206

1623

1452

1649

Wien

1433

Theresia Halb, Bregenz

Siegfried Werner, Hohenems

Foto: Fotolia

1369

1625

1499

1191

1602

1436 1214

1731

1517 1232

1629

1432

Verringerung der Arbeitszeit bzw. Wechsel in einen weniger belastenden Beruf ermöglichen.

Optimierung der Kooperation unter den Generationen: ● Lebensphasengerechte Weiterbildung ● Erhalt des Erfahrungswissens Älterer ● Arbeitszeit, körperliche und physische Entlastung

Rezeptgebühren (derzeit 5,85 Euro pro Originalpackung) stellen für Versicherte mit geringem Einkommen eine erhebliche Belastung dar. Patientinnen und Patienten können sich aber unter bestimmten Vorussetzungen von der Gebühr befreien lassen. Es gibt mehrere Wege.

Ktn

Elfriede Drexel, Hard

Walter Christine, Bludenz

ERLEICHTERUNG.

nach Bundesländern

Sbg

Z. B. bei Schichtarbeit keine Nachtschicht, gute Kooperation unter allen Altersgruppen, geeignete Pausen- und Ruheräume mit Liegen, eventuell Arbeitszeitverkürzung.

Rezeptgebühr liegt derzeit bei 5,85 Euro pro Packung – Befreiung ist unter Voraussetzungen möglich – auf Basis gesetzlicher Regelungen oder Antrag

st Dornbirn Schlusslicht und Bregenz Spitzenreiter lberger verdienen um sieben Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Bei den Frauen schaut es anders aus. Hier liegen die Wienerinnen mit um die neun Prozent über dem Österreichschnitt an erster Stelle und verdienen im Median-Vergleich 113 Euro

Gertraud Rusch, Au

Ein alternsgerechter Arbeitsplatz muss so aussehen, dass er insbesondere den körperlichen Anforderungen entspricht. Die können sich jedoch je nach Gesundheitszustand und Aufgabengebiet des älteren Arbeitnehmers unterscheiden. Die Dienstgeberseite wäre gut beraten, die Erfahrungswerte eines älteren Arbeitsnehmers zu nutzen, damit diese an die jüngeren Arbeitnehmer weitergegeben werden können.

Foto: Fotolia

Die Interpretation der Medianeinkommen lässt zweifelsfrei den Schluss zu, dass Frauen bezüglich ihres Einkommens immer noch deutlich benachteiligt sind: Ihr Einkommen erreicht gerade einmal 70 Prozent des Einkommens der Männer. Besonders krass ist der Unterschied bei den Angestellten, wo das Nettomedianeinkommen von Frauen um 40 Prozent unter jenem der männlichen Angestellten liegt. Wie entwickelt sich das Einkommen über ein Arbeitsleben hinweg? Am Beginn ihrer Berufskarrieren bringen sowohl Männer und Frauen, Arbeiter und Angestellte ähnliche Nettoeinkommen nachhause. Mit steigendem Alter aber klafft die Einkommensschere immer stärker auseinander. Arbeiterinnen verdienen um das 24. Lebensjahr am meisten, anschließend zeigt sich sehr deutlich der schwangerschaftsbedingte Einkommensknick. Der Einbruch des Nettomediankommens zeigt sich bei den weiblichen Angestellten zwischen 35 und 40 Jahren am stärksten. Gegen Ende des Erwerbslebens steigt das Einkommen nochmals an, erreicht aber nicht mehr die gleiche Höhe wie vor dem 30. Lebensjahr. Der größte Unterschied zwischen Jungen und Alten besteht bei den männlichen Angestellten, deren Einkommen vor allem bis 45 stark ansteigen. Die Medianeinkommen der Arbeiter steigen bis 40 und bleiben dann relativ konstant, bevor sie zu Ende des Erwerbslebens leicht sinken.

Welche Branchen zahlen am meisten? Wie schon seit Jahren verdiente man in Vorarlberg auch 2015 in der Energie- und Wasserversorgung unverändert am besten: je die Hälfte der 1700 Beschäftigten (82 Prozent davon Männer) dieser Branche verdiente mehr oder weniger als 2400 Euro netto im Monat. Das geringste Einkommen erlangten einkommensstatistisch die 135 Beschäftigten im Bereich der privaten Haushalte mit 849 Euro.

Der Arbeitsplatz sollte auf die Entwicklungsmöglichkeiten und Bedürfnisse der älteren Arbeitnehmer hin ausgerichtet sein. Für ältere Arbeitnehmer ist es wichtig, in der richtigen Balance zu bleiben, sonst drohen gesundheitliche Schäden.

Bei der Berechnung der Rezeptgebührenobergrenze für Erwerbstätige wird das vom Dienstgeber an die Gebietskrankenkasse zuletzt gemeldete Jahresnettoeinkommen und bei Pensionisten die laufende Nettopension herangezogen. Für jeden Versicherten (zusammen mit seinen anspruchsberechtigten Angehörigen) führt die GKK ein Konto über bezahlte Rezeptgebühren. Sobald die jährliche Rezeptgebührenobergrenze erreicht ist, wird über das e-card-System beim

Nicht jeder Patient muss Gebühr bezahlen. Ausstellen eines Rezeptes die Gebührenbefreiung ersichtlich. Der Arzt vermerkt die Befreiung auf dem Rezept und der Versicherte bezahlt in der Apotheke keine Gebühr mehr. In einigen Fällen ist die Rezeptgebührenbefreiung bereits vom Gesetzgeber vorgesehen und muss nicht mehr beantragt werden. Dies gilt unter anderem für

Anspruchsberechtigte mit einer anzeigepflichtigen übertragbaren Krankheit, Bezieher einer Pension mit Ausgleichszulage, Zivildiener und Asylwerber. Bei sozialer Schutzbedürftigkeit ist eine Rezeptgebührenbefreiung auf Antrag möglich. Die Einkommensgrenzen im Jahr 2017 liegen für Alleinstehende bei 889,84 Euro und für Ehepaare bei 1334,17 Euro. Wenn durch Krankheit überdurchschnittliche Medikamentenkosten entstehen, ist die Rezeptgebührenbefreiung ebenfalls auf Antrag möglich. Hier liegen die Einkommensgrenzen im Jahr 2017 bei 1023,32 Euro für Alleinstehende und für Ehepaare bei 1534,30 Euro. Für anspruchsberechtigte Kinder erhöht sich jeder dieser Beträge um 137,30 Euro pro Kind.

▸ Details Alle Infos finden Sie im internet unter www.vgkk.at


6  Arbeit

Mai 2017

Weiberkram von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at

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Kurz gemeldet … ● „Wohnen muss billiger werden“,

fordert einmal mehr der Wiener AK-Präsident Rudi Kaske angesichts anhaltend stark steigender Wohnkosten. So sind die österreichischen Mieten im April im Jahresvergleich um 3,8 Prozent gestiegen – bei einer allgemeinen Inflationsrate von 2,1 Prozent. ● Bei Arbeitszeitflexibilisierung und Mindestlohn wollen sich die Sozialpartner trotz der gegenwärtigen politischen Verwerfungen weiterhin einigen. Arbeitszeitverkürzung und ein leichterer Zugang zur sechsten Urlaubswoche stehen im Raum. Beim kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1500 Euro – AK und ÖGB sehen diesen nur als Übergang zu 1700 Euro – gibt es niedrigere Hürden. Hier geht es um den Zeitpunkt und um Übergangsfristen. ● Zum Europatag haben auch die Sozialpartner eine Reform der EU gefordert. Die Wirtschaftskammer will eine Vertiefung der Euro-­ Zone, die Arbeiterkammer eine soziale Neuausrichtung der EU.

Zum Zeitpunkt der Vollversammlung waren die Neuwahlen noch nicht fix. Aber die „Kalte Progression“ bleibt ungeachtet der parteipolitischen Querelen ein Dauerthema. „Wir fordern ihre Abschaffung, egal von welcher Bundesregierung“, stellt der AK-Präsident klar.

Kalte Progression auch nach Wahlen ein Thema

AK-Präsident Hämmerle drängt auf Abschaffung der Kalten Progression – Arbeitnehmervertreter ziehen Bilanz: 2016 haben Experten der AK 120.000 Mal geholfen –Neun Millionen Euro finanzieller Erfolg VOLLVERSAMMLUNG. Steuergerechtigkeit stellte AK-Präsident Hubert Hämmerle in den Mittelpunkt seines Berichts vor der AK-Vollversammlung. Er forderte einmal mehr, das von der Regierung abgegebene Versprechen umgehend einzulösen und die Kalte Progression abzuschaffen: „Der positive Effekt der erkämpften Steuerreform ist für die Arbeiternehmer sonst bereits 2019 aufgebraucht. Die Arbeitnehmer sind es, die jeden Monat brav Lohnsteuer zahlen, weil sie nämlich keine Schlupflöcher haben.“ Beratungen in Randzeiten Der AK-Präsident strich in diesem Zusammenhang die im Frühjahr erfolgreich durchgeführte Aktion „Steuerspartage“ heraus. Für rund 1600 Vorarlberger seien dabei über die Arbeitnehmerveranlagung –

ganz legal – 930.000 Euro an Steuerrückforderungen erzielt worden. Die Beratungen fanden den ganzen März hindurch auch abends und an Samstagen statt. Das gesamte Serviceangebot der AK wurde, so Häm-

dige Mitarbeiter: „Unsere Fachleute kümmern sich um Probleme im Arbeitsrecht, Sozialrecht, um Themen der Konsumentenberatung und um Bildungsfragen. Sie bewerkstelligen Einzelfallberatungen in der AK, ge-

Die Arbeitnehmer sind es , die jeden Monat brav Lohnsteuer zahlen, weil sie nämlich keine Schlupflöcher haben. Hubert Hämmerle AK-Präsident

merle, im Vorjahr rund 120.000 Mal in Anspruch genommen. Der finanzielle Erfolg für die Kunden der AK betrug neun Millionen Euro.

Fachlich versierte Mitarbeiter Die AK Vorarlberg stützt sich dabei laut Direktor Rainer Keckeis auf fachlich versierte und einsatzfreu-

»

hen aber auch wie im Steuerrecht direkt in die Unternehmen. AK-Experten treten auf den Plan, wenn das Handy nicht Kontakt geschaffen sondern nur Kosten verursacht hat. Sie geben genauso Auskunft, wenn der Lehrling in der neuen Ausbildungsumgebung nicht zurande kommt.“ Für das 2015 begonnene

Projekt „Talent Scout“ legte die Vor­ arlberger Sozialwissenschafterin Dr. Eva Häfele den 70 Kammerräten eine Studie vor. Ziel war die wissenschaftlich begleitete Grundlagenerhebung über die Möglichkeiten, jugendliche Flüchtlinge in die Arbeitswelt zu integrieren. Wie sich bestätigte, fehlen oft Voraussetzungen wie ein mit österreichischen Verhältnissen vergleichbarer Schulabschluss. „Wir brauchen einen modularen Aufbau und die Verschränkung von Bildung, Ausbildung und Praktika“, lautete eine der Schlussfolgerungen Häfeles. Im formalen Teil der 178. Vollversammlung der AK Vorarlberg wurden vier neue Kammerräte angelobt und Raimund Böhler und Fritz Dietrich in den AK-Vorstand gewählt. Der Rechnungsabschluss 2016 wurde einstimmig versabschiedet.

Kind erkrankt? Dann stellt sich die Frage nach Pflegeurlaub

Dürfen Arbeitnehmer eine oder zwei Wochen Pflegeurlaub in Anspruch nehmen, wenn ein Angehöriger im selben Haushalt erkrankt ist? Das Gesetz ist klar. WIE VIEL GEHT?

Die junge Frau aus dem Oberland, die vor kurzem in der AK Beratung suchte, ist seit drei Jahren in einem Unternehmen als Angestellte beschäftigt. Als die letzte Grippewelle durchs Land fegte, erwischte es auch ihre dreijährige Tochter. Das hustende und fiebernde Kind würde zwei Wochen häusliche Pflege brauchen, stellte der Kinderarzt fest. Er bestätigte die Pflegebedürftigkeit nach eingehender Untersuchung und gab der besorgten Mama die ärztliche Bestätigung für ihren Arbeitgeber mit. Die junge Frau legte ihrem Chef die Bestätigung vor und bat ihn um Pflegefreistellung für zwei Arbeitswochen, um ihre Tochter zu Hause betreuen zu können. Aber dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt.

Im Gespräch verwies ihr Arbeitgeber auf das Urlaubsgesetz und teilte seiner Angestellten mit, dass sie gerne eine Arbeitswoche Pflegefreistellung bekommen könne. In der zweiten Woche müsse sie allerdings Urlaub nehmen. Laut Gesetz habe sie lediglich einen Pflegefreistellungsanspruch für eine Arbeitswoche pro Arbeitsjahr.

Zweierlei Maß? Die Frau wandte sich daraufhin an ihre AK. Wurde da etwa mit zweierlei Maß gemessen? Sie hatte erst unlängst von einer Freundin gehört, dass diese für ihren vierjährigen Sohn zwei Mal jeweils eine ganze Arbeitswoche Pflegefreistellung von ihrem Arbeitgeber erhalten hatte, als deren Sohn in einem Arbeits-

jahr zweimal erkrankt war. In der AK nahm sich eine Expertin aus der Rechtsabteilung des Falles an. Richtig ist, dass die Freistellung für die notwendige Pflege eines erkrankten nahen Angehörigen, der im gemeinsamen Haushalt lebt, grundsätzlich eine Arbeitswoche pro Arbeitsjahr umfasst. Eine erweiterte Pflegefreistellung, nämlich eine zusätzliche Arbeitswoche pro Arbeitsjahr, ist dann gegeben, wenn es sich um eine neuerliche Erkrankung eines im gemeinsamen Haushalt lebenden Kindes handelt und das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht überschritten hat. Eine durchgehende Pflegefreistellung von zwei Wochen für einen Anlassfall sieht das Urlaubsgesetz nicht vor.

Foto: Fotolia

Frauen haben eine immer bessere Schul- und Ausbildung, Heirat und erstes Kind werden häufig in das dritte Lebensjahrzehnt verschoben, und obwohl sich viele Frauen noch mindestens ein weiteres Kind wünschen, folgen oft keine weiteren Kinder nach. Dennoch finden sich nach wie vor nur wenige Frauen (maximal zehn Prozent) in beruflichen Spitzenpositionen, dafür aber um ein Drittel mehr Frauen als Männer, die in der Pension armutsgefährdet sind. Das liegt u. a. daran, dass nur knapp zehn Prozent der Männer, aber fast 50 Prozent der Frauen teilzeitbeschäftigt sind. Und zwar nicht nur ein paar Jahre, solange die Kinder klein sind, sondern oft fast ein Arbeitsleben lang. Zu bequem ist es für Männer, heranwachsende Jugendliche und älter werdende Eltern, wenn jemand in der Familie „nur halbtags“ arbeitet und daher für viele Dienste verfügbar ist. Und auch Betriebe haben erkannt, dass Teilzeitbeschäftigte in weniger Arbeitsstunden oft mehr Energie und Leistung verpacken als Vollzeitbeschäftigte…

Foto: Jürgen Gorbach/ AK

Teilzeitfalle

Dass kranke Kinder Pflege brauchen, steht außer Frage. Der Kindesvater hätte allerdings ebenfalls die Möglichkeit, eine Arbeitswoche Pflegefreistellung bei seinem Arbeitgeber zur Pflege seiner Tochter einzufordern. Jedenfalls ist die betroffene Arbeitnehmerin verpflichtet, zumutbare andere Vorkehrungen – etwa den Einsatz der Großeltern – zu treffen, um die Pflege ihrer Tochter sicherzustellen.

▸ Beratung (auch zu KarenzAktiv) Bitte wenden Sie sich an das Büro für Familien- und Frauenfragen: Tel.: 050/258-2600 Fax: 050/258-2601 E-Mail: familie.frau@ak-vorarlberg.at


Arbeit  7

Mai 2017

Adolf Weber, Vlbg. Energienetz, 25 Jahre

Alfred Mandl, FH Vorarlberg, 20 Jahre

Anton Mathis, Wolford, 21 Jahre

Arthur Tagwerker, Schmids, 25 Jahre

Barbara Hager, Lebenshilfe Vorarlberg, 25 Jahre

Bernd Giesinger, Blum, 20 Jahre

Fotos: Gerold Wehinger (4) und Jürgen Gorbach

Die Jubilare

Das „tanzhaus hohenems“ erntete für die Einlage beim dritten Dankefest für Betriebsräte auf der Werkstattbühne des Bregenzer Festspielhauses frenetischen Applaus. Dieter Hofer, Blum, 20 Jahre

Dietmar Mertliz, AGM Hohenems, 30 Jahre

Ekkehard Seewald, KH Dornbirn, 25 Jahre

Ferdinand Nagel, Blum, 20 Jahre

Frederika Meijer, Caritas, 21 Jahre

Harald Böhm, Schmids, 25 Jahre

Harald Lau, Telekom, 20 Jahre

Helmut Daxer, Vorarlberger Illwerke, 30 Jahre

Heribert Morscher, Baur Messtechnik, 30 Jahre

Hermann Vögel, LKH Hohenems, 30 Jahre

Jürgen Elsensohn, Lebenshilfe Vorarlberg, 24 Jahre

Klaus Willi, Sapa Nenzing, 25 Jahre

Betriebsräte für ihre Arbeit geehrt

26 Arbeitnehmervertreter wurden von der AK Vorarlberg beim dritten Dankefest für ihre langjährige Tätigkeit als Betriebsräte ausgezeichnet. AUSZEICHNUNG. Betriebsräte sind eine wichtige Stütze der Sozialpartnerschaft. Auf Betriebsebene federn sie so manches Problem ab und kümmern sich um die Belange ihrer Mitarbeiter. Deshalb war es AK-Präsident Hubert Hämmerle – selbst langjähriger Betriebsrat bei der Firma Blum – ein Herzensanliegen, das AK-Dankefest ins Leben zu rufen, um Betriebsräte und ihre Arbeit einen Abend lang in den Mittelpunkt zu rücken. Überreicht wurden die Auszeichnungen heuer vom AK-Präsidenten, dem ÖGB-Landesvorsitzenden Norbert Loacker und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Gesellig und amüsant

Konrad Lehner, Generali, 36 Jahre

Kurt Götz, AMS Vorarlberg, 27 Jahre

Mario Böhler, Siemens, 20 Jahre

Rainer Bösch, Haberkorn, 25 Jahre

Rainer Tschenett, Vlbg. Energienetz, 25 Jahre

Thomas Jutz, Mahle König, 30 Jahre

Thomas Melmer, VGKK, 25 Jahre

Walter Friess, 11er, 20 Jahre

Vor allem Familien und Partner der Betriebsräte müssen das ganze Jahr über oft zurückstecken. An diesem Abend aber war alles anders. „D Hatler Musig“ begleitete das gemeinsame Abendessen der mehr als 800 Gäste. Lebensfreude und heiße Rhythmen dominierten später den Auftritt vom „tanzhaus hohenems“. Diese Gruppe ist etwas ganz Besonderes: Menschen mit und ohne Behinderung treten gemeinsam auf die Bühne. Inszeniert haben das die beiden Tanzpädagoginnen Liba Selner und Britta Hafner. Ihre farbenfrohe Show riss das Publikum förmlich von den Stühlen und animierte zum Mitswingen. Den humoristischen Höhepunkt lieferte Bernhard Schertler, der als „Dr. Knaller“ ein spezielles Programm für Betriebsräte zum Besten gab. Mit regionalen Köstlichkeiten von „evenTZ Hospitality“ gestärkt bot sich Bewegungsbegabten noch die Möglichkeit zu den Klängen der Ländle-Band Roadwork in die Nacht zu tanzen.

„D Hatler Musig“ unterhielt die Gäste auf der Werkstattbühne mit zünftiger Blasmusik.

Bernhard Schertler alias „Dr. Knaller“ sorgte für den kabarettistischen Höhepunkt.

Konrad Lehner war der längstgediente Betriebsrat beim dritten AK-Dankefest und wurde für stolze 36 Jahre ausgezeichnet.


8  Politik

Mai 2017

Foto: Gerhard Bergmann

BETRIEBSRÄTEAKADEMIE

Betriebsräte. Die Aus- und Weiterbildung von Betriebsräten hat für die AK Vorarlberg einen hohen Stellenwert. In Zusammenarbeit mit der AK Tirol und der AK Salzburg wurde deshalb 2014 das AK-Betriebsräte-Kolleg ins Leben gerufen. Dieses Kolleg vermittelt in den Themenschwerpunkten Recht, Wirtschaft und soziale Kompetenz alles, was Betriebsratsmitglieder für die tägliche Arbeit brauchen. Schon zum vierten Mal fand ein spezielles Kommunikations- und Rhetoriktrainig für die Teilnehmer in Vorarlberg statt. Geleitet wurde das Kameratraining von ORF-Legende Günter Polanec, der den 18 Teilnehmern aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg das richtige Verhalten bei Interviews, Pressekonferenzen und vor der Kamera näher brachte.

Mit dem knappen Gut Bauland wieder sinnvoll umgehen LR Johannes Rauch möchte noch vor dem Sommer Vorarlbergs Raumplanung neu gestalten – AK begrüßt Idee eines Bodenfonds – Widmungen nur noch mit zeitlicher Begrenzung – Bauerwartungsland als Tauschware für Nord und Süd. RÄUMLICH BETRACHTET.

Auch wenn die vorgezogene Nationalratswahl „viele Dinge blockiert“ – jetzt sieht der grüne Landesrat Johannes Rauch das einmalige Zeitfenster, das es zu nutzen gilt: Noch vor dem Sommer will er Vorarlbergs Raumplanung auf neue Beine stellen. Dass das schwierige Thema vom sorgsamen Umgang mit Grund und Boden so Fahrt aufgenommen hat, ist auch sein Verdienst. Jetzt liegt das Memorandum des neu aufgestellten Vorarlberger Naturschutzrates auf dem Tisch. Die Petition der Initiative vau | hoch | drei für eine gemei nwoh lor ient ier te Raumentwicklung wurde u. a. von

23 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern unterschrieben. Die AK Vorarlberg hat sich klar für die Schaffung des darin geforderten Bodenfonds ausgesprochen. Es ist eine alte Forderung der AK, „die leider an der bündischen Struktur der ÖVP zerbarst“, so Rauch. Umso dankbarer ist er, dass mit vau | hoch | drei, Kommunen und AK relevante Akteure das Zeitfenster aufgestoßen haben. „Die Debatte über Grünzonen ist viel breiter geworden. Heute reden wir darüber, wie wir überhaupt mit Räumen umgehen.“ Endlich, fügt Rauch hinzu, der diese Intensität lange erhofft hat.

Beispiel Salzburg

LR Johannes Rauch: „Wir brauchen das Instrument der begrenzten Widmung.“

Foto: Land Vorarlberg

Folgende Fragen stehen zur Beantwortung an: Soll Bauland künftig zeitlich befristet gewidmet werden? Wie gehen wir mit gewidmetem, aber ungenutztem Bauland um? Was soll mit Bauerwartungsland geschehen, was mit der Menge an leerstehendem Wohnraum? Und wie wird künftig verdichtet? Um all

diesen Fragen gerecht zu werden, müssen Rauch zufolge drei Gesetze überarbeitet werden: Raumplanungsgesetz, Baugesetz und Grundverkehrsgesetz. Rasch schlägt der grüne Landesrat die Pflöcke ein, beginnend mit der Widmungsfrage: „Wichtig ist die Möglichkeit, dass bei Nichtbebauung der Rückfall in den Urzustand der Widmung erfolgt.“ Die Salzburger machen‘s vor. Neue Widmungen werden dort auf einen Zeitraum von zehn Jahren befristet. Das neue Salzburger Raumordnungsgesetz wird Ende Juni im Landtag beschlossen. Es tritt am 1. Jänner 2018 in Kraft. Wie lange die Befristung in Vorarlberg gelten soll? Da lässt sich Rauch keine Zahl entlocken. „Wichtig ist vor allem, dass es das Instrument gibt.“ Klar ist für ihn freilich, dass in Vorarlberg nicht drei Jahre lang verhandelt werden soll wie in Salzburg, „das werden wir uns nicht leisten.“

„Blödes Dogma“ „Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir in Vorarlberg weitere 400.000 Menschen unterbringen könnten“, betont Rauch, „wenn man nur verstärkt in die Höhe baut.“ Mit einem Satz ist er mitten in der verdichteten Bauweise gelandet. Die rund 280.000 Menschen, die im Rheintal zwischen Feldkirch und Bregenz leben, bewohnen in Wahrheit Österreichs drittgrößte Stadt, nach Wien und Graz. Das Wort von der Verdichtung muss in Rauchs Augen zunächst einmal entrümpelt werden: „Dieses blöde Dogma E plus 2 und alles andere ist ein Hochhaus“ ist „schlichtweg falsch.“ Man kann durchaus auch

Bauflächenreserven in Vorarlberg 2015 Widmung gewidmet genutzt ungenutzt Bauflächen

[ ha ]

[ ha ]

[ % ]

[ ha ]

[%]

434,8

366,2

84,2

68,7

15,8

Wohngebiet

6319,0 4264,8

67,5 2054,1

32,5

Mischgebiet

3227,2

2261,7

70,1

965,5

29,9

Betriebsgebiet

1321,3 1032,4

78,1

288,9

21,9

70,1 3377,2

29,9

[ % ]

[%]

Kerngebiet

Bauflächen Summe

11.302,2 7925,1

Bauerwartungsflächen

[ ha ]

Kerngebiet

[ ha ]

[ ha ]

0,6

0,1

9,0

0,6

91,0

Wohngebiet

388,4

13,8

3,5

374,6

96,5

Mischgebiet

114,7

6,7

5,8

108,0

94,2

92,8

4,8

5,1

88,0

94,9

596,4

25,3

4,2

571,2

95,8

66,8 3948,3

33,2

Betriebsgebiet Summe Bauerwartungsflächen Gesamtsumme

11.898,7 7950,3

vier Stockwerke in die Höhe gehen „und noch immer fällt niemandem ein Zacken aus der Krone“. Rauch würde nicht nur eine Höchstbaunutzungszahl sondern auch eine Mindestbaunutzungszahl verfügen. Klar, „jeder hätte gerne den freien Blick aufs Mittelmeer“. Aber Verdichtung heiße nicht, „dass ich ein Hochhaus neben das andere stelle“. Qualitätsvolle Verdichtung bedinge Quartiersentwicklung. „Die Leute fragen sich: Wo ist ein Arzt, wo finde ich Gastronomie, Spielräume, Grünräume…“ Das alles zählt dazu. Nicht alle Gemeinden sind in dieser Hinsicht gleich weit, aber „Feldkirch und Dornbirn“ nennt Rauch als besonders gute Beispiele.

Grundstücksbörse Nächstes Stichwort: Bauerwartungsland. Rauch strebt einen überregionalen Austausch an. Im Norden stehen Kommunen wie Bregenz, Dornbirn und Lustenau unter hohem Druck; es fehlen Flächen.

„Im Süden des Landes verhält es sich umgekehrt.“ Also warum nicht tauschen und den Handel mit einem Teil der Kommunalsteuer ausgleichen? „Wir legen das Bauerwartungsland in einen Pott und wickeln den Austausch über den Bodenfonds ab.“ Eine Börse. Bestechend einfach klingt das. Hat er nie Sorgen, dass sich die Vorarlberger mit ihrem Hang zum Einfamilienhaus dieser Zukunft verweigern? „Nein“, Rauch schüttelt den Kopf, „die Bürger sind viel weiter als die Politiker.“ Ein junges Paar – beide berufstätig – hat heute klare Anforderungen an die Infrastruktur von Wohn- und Arbeitsort. Kinderbetreuung ist z.B. ein Thema; die AK hat ja vor kurzem den landesweiten Kinderbetreuungsatlas online gestellt. „Diese Menschen leben heute im Ballungsraum und nicht mehr vorrangig in der Gemeinde A, B oder C.“ Nachsatz: „Der Verkehr hört ja auch nicht an Ortsgrenzen auf.“ Aber das ist eine andere Geschichte.


Politik  9

Mai 2017

Sind Sozialpartner bald schon nur mehr ein Begriff aus dem Geschichtsbuch?

VON GESTERN?

Fragt man Schüler, machen sie große Augen: Sozialpartner? Heißt so der Betreuungsdienst beim Clubbing? Nein, das sind nicht jene, die gerade noch rechtzeitig Mineralwasser in die überhitzte Party schmeißen. Sozialpartnerschaft ist eine zutiefst österreichische Geschichte. Arbeiterkammer und Gewerkschaft, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer nahmen die Unruhen der 1930er Jahre zum Anlass,

in Österreich einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Und heute? „Die Sozialpartnertschaft ist tot. Sie weiß es nur noch nicht“, entfuhr es kürzlich Finanzminister Hans-Jörg Schelling. Auch der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, hält die Sozialpartnerschaft für völlig antiquiert. Aber ist sie das wirklich? Sind gar keine Aufgaben mehr übrig? Der Letzte macht das Licht aus? Wir fragten die AK-Fraktionen.

Foto: Barbara Gindl/ APA Picturedesk

Was bedeuten Sozialpartner?

Vier Präsidenten unter sich: Ihre Sozialpartnerschaft steht derzeit wie schon lange nicht mehr auf dem Prüfstand.

Liste AK-Präsident Hubert Hämmerle – ÖAAB/FCG

STABILITÄT.

Fraktionsobmann Bernhard Heinzle

Die Sozialpartnerschaft in Österreich wird vor allem von neoliberalen Agitatoren immer wieder schlecht geredet und in Frage gestellt. Der Vorwurf „Blockierer“ zu sein kommt dann auch regelmäßig von jenen, die am liebsten gleich auch die hart erkämpften Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abschaffen wollen. Besonders hervorgetan hat sich in den letzten Wochen und Mona-

Die Sozialpartnerschaft ist der Garant des sozialen Friedens ten die Industriellenvereinigung, deren Präsident meinte, die Sozialpartner seien die „Totengräber“ Österreichs. Im Ausland sieht man das Ganze anders: Dort wird die Sozialpartnerschaft österreichischer Prägung als Erfolgsmodell geachtet. Dass Länder mit einer

gut funktionierenden Sozialpartnerschaft besser dastehen, wird aber auch mit Studien belegt. So hat das WIFO verschiedene Indikatoren über einen Zeitraum von 22 Jahren (1990-2012 ) betrachtet: Arbeitslosigkeit, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum , Lohnent-

wicklung und Einkommensverteilung. Sozialpartnerschaftlich organisierte Länder waren in allen Kategorien besser. Gerade in politisch instabilen Zeiten und in Zeiten der Krise braucht es die Sozialpartnerschaft. Denn sie ist seit Jahrzehnten die wirklich stabile Kraft in Österreich.

▸ E-Mail: bernhard.heinzle@gpa-djp.at

Liste Manuela Auer – FSG

POPULISTISCH.

Fraktionsobfrau Manuela Auer

Über Selbstverständlichkeiten macht man sich vor allem dann Gedanken, wenn sie nicht mehr selbstverständlich sind. Der Sozialstaat in unserem Land ist eine solche Selbstverständlichkeit. Das Gesundheits- und das Bildungssystem, die Pensionen und die öffentliche Sicherheit, Bildung, Straßenbau, Kindergärten, sozialer Wohnbau und und und – alles selbstverständlicher Alltag.

Es gibt keine Selbstverständlichkeiten! Aber die Finanzierung des Sozialstaats gerät unter Druck. Die unverantwortlichen Finanzspekulationen großer Banken (in Österreich noch verschärft durch das Desaster der Kärtner Hypo) kosten den Staat Milliarden. Vor diesem Hintergrund wird versucht, ein vorbildli-

ches Sozialsystem und mit ihm auch die bewährte Sozialpartnerschaft abzuschaffen. Die Kritiker verstecken ihre Absicht mit populistischen Argumenten. Aus einem vorbildlichen System wird plötzlich ein „Bürokratiemonster“ oder eine „soziale Hängematte“. Die Leidtragen-

den einer solchen Absicht sind vor allem Allein­erziehende, alte Menschen, Familien. Letztlich jedoch auch alle ArbeitnehmerInnen. Solchen Absichten treten wir daher mit ganzer Kraft entgegen. Das soziale Gesicht einer Gesellschaft zeigt sich auch in der Verteilung staatlicher Leistungen. Aber das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

▸ E-Mail:

manuelaauer@manuelaauer.at

Liste Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA

ZUKUNFTSFÄHIG.

Fraktionsobmann Wolfgang Kofler

Die Sozialpartnerschaft beschert uns schon seit 70 Jahren eine wichtige Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, um die uns viele Staaten auf der Welt beneiden und von der beide Seiten auch profitieren. Diese Partnerschaft wird künftig für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber von noch größerer Bedeutung sein. Das Wirtschafts- und Arbeitsleben unterliegt nicht zuletzt aufgrund der rasan-

Modernisierte Sozialpartnerschaft ist nicht wegzudenken! ten Technisierung und Digitalisierung einem immer stärkeren Wandel. Es wird für den Wirtschaftsstandort Österreich auch im internationalen Wettbewerb ein wesentlicher Vorteil sein, wenn man eine Einrichtung wie die Sozialpartnerschaft auch in Zukunft hat, in der Experten der

Arbeitnehmer und Arbeitgeber in einem permanenten Dialog neue Lösungen und gemeinsame Vorschläge erarbeiten und die Umsetzung einfordern. Um weiterhin Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen, ist es aber nötig, eine strukturell verbesserte Sozialpartnerschaft zu

schaffen, die frei von politischen Zwängen aktiv die Zukunft des Landes mitgestalten kann und will. Wir benötigen eine Standortpartnerschaft mit leistungsorientierten und effizienten Strukturen, die schnell, flexibel und unbürokratisch Zukunftslösungen für unseren Arbeits- und Wirtschaftsstandort entwickeln kann.

▸ E-Mail: wolfgang.kofler@cable.vol.at

Liste Gemeinsam – Grüne und Unabhängige

ERFOLG.

Fraktionsobmann Sadettin Demir

Die österreichische Sozialpartnerschaft ist ein Erfolgsmodell, das uns über Jahrzehnte den sozialen Frieden sicherte sowie für Stabilität und wirtschaftliche Prosperität sorgte. Über die Sozialpartnerschaft sind die wesentlichen Interessensgruppen in die staatlichen und ökonomischen Abläufe eingebunden und sorgen für Interessensausgleich, Umverteilung und soziale Sicherheit. Nirgendwo sonst sind die Arbeitsverhältnis-

Sozialer Friede und Sicherheit statt purer Profitgier se in einem so hohen Ausmaß durch Kollektivverträge geregelt. Wir Beschäftigte haben so eine Chance auf menschengerechtes Arbeiten und einen fairen Anteil am Erwirtschafteten. Neoliberale Politiker/innen und Arbeitgeber/innen stellen die Sozial-

partnerschaft immer öfter in Frage. Sie gefährden damit den sozialen Frieden. Die Profitinteressen einer Minderheit sind ihnen wichtiger als die Vermeidung von Armut und der Erhalt der sozialen Sicherheit. Die Gewerkschaften jammern darüber. Notwendig ist es aber,

in die Offensive zu gehen. Nicht nur wir verlieren ohne Sozialpartnerschaft. Unser Gegenüber auch, z. B. durch eine sinkende Inlandsnachfrage. Die Gewerkschaften müssen neue (alte?) Wege gehen. Unser Motto muss lauten: Wenn uns die Bosse nicht mehr am Verhandlungstisch wollen, dann gehen wir eben auf die Straße!

▸ E-Mail: sadettin.demir@gemeinsam-ug.at

Liste NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft

KONSENS.

Fraktionsobmann Adnan Dincer

Die Sozialpartnerschaft in der Form, wie wir sie kennen, ist weltweit einzigartig und von großer Bedeutung für alle ArbeitnehmerInnen. Hierbei werden nicht nur Kollektivverträge ausverhandelt, sondern auch viele Fragen in Bezug auf Wirtschafts- und Sozialpolitik diskutiert und ausverhandelt. Die daran beteiligten Organisationen sind stets bemüht, Probleme und Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu

Was ist die Sozialpartnerschaft und ist sie zeitgemäß? lösen. Verschiedenste Interessen werden partnerschaftlich diskutiert und verhandelt, sodass in Österreich ein sozialer Frieden gewahrt werden kann. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die Sozialpartnerschaft eine außerparlamentarische Institution zur Ent-

scheidungsfindung in politischen Prozessen in Österreich darstellt. Dies führt dazu, dass Entscheidungen im Konsens gefunden und durch alle Beteiligten im Interesse der zu Vertretenden auch akzeptiert werden. Auch wenn einige meinen, dass die Sozialpartnerschaft nicht mehr

zeitgemäß ist, kann dem widersprochen werden: Die Mitglieder der Sozialpartnerschaft vertreten ihre Mitglieder nach bestem Wissen und Gewissen, die Legitimation holen sich die einzelnen Interessenvertretungen, indem sie sich ihren Mitgliedern regelmäßig zur Wahl stellen.

▸ E-Mail: info@nbz-online.at


10  Magazin

Mai 2017

AK-BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert ● Bludenz

Bahnhofplatz 2a; Di 10–12 und 13–19 Uhr, Mi bis Fr 10–12 und 13–18 Uhr, Tel. 050/258-4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@ak-vorarlberg.at

● Feldkirch

Widnau 2–4; Di 10–19 Uhr, Mi bis Fr 10–18 Uhr, Tel. 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ ak-vorarlberg.at

Montag

Am 12. Juni 2017 lädt die AK-Bibliothek Feldkirch von 9 bis 11 Uhr zur eBook-Reader-Sprechstunde.

● Wollmaus …

… trifft Leseratte in der AK-Bibliothek Feldkirch findet im September wieder statt.

stehen. Und wir können mehr für unsere Erde tun als mancher für möglich hält. Hier eine kleine Auswahl themenbezogener Bücher: ● FAIRreisen (Frank Hermann, Oekom-Verlag) ● Die Menschheit schafft sich ab (Harald Lesch, Komplett-Media) ● Besser leben ohne Plastik (Anneliese Bunk, Oekom-Verlag). ● Und jetzt retten wir die Welt (Ilona Koglin, Kosmos-Verlag).

Die AK-Bibliothek Feldkirch bietet regelmäßig neue Publikationen zu verschiedenen Schwerpunkten an, im Juni lautet das Motto: „Unsere Umwelt“. Leben ohne Plastik oder Fleisch, Reisen im Einklang mit Fauna und Flora. Der Umweltschwerpunkt der AK-Bibliothek kümmert sich um die großen und kleinen Herausforderungen, vor denen wir Menschen jeden Tag

Freitag

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8

14

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10

16

Sonntag

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15

Samstag

2 17

Was nächsten Monat zählt

11

20

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28

22

29

23

24

18 25

30

Gewinnen Sie zwei Karten für „Die Hochzeit des Figaro“ am 15. August Senden Sie die Antworten auf die drei Fragen zu dieser Ausgabe der AKtion bitte bis 16. Juni 2017 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, und Sie nehmen an der Verlosung von zwei Karten für „Die Hochzeit des Figaro“ am 15. August 2017 teil. Wir wünschen Ihnen viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zwei Karten für das Orchesterkonzert am 7. August 2017 hat Christine Walter aus Bludenz gewonnen. Wir gratulieren!

● Frage 1: Wie viel hat 2015 jeder Vierte in Vorarlberg monatlich netto verdient?

● Frage 2: Sommer ist Ferienzeit. Wie erholen Sie sich

am besten vom Arbeitsstress? Schreiben Sie uns oder noch besser: Schicken Sie uns ein Foto…

Ulrike Keckeis AK-Bibliothek Feldkirch ▸ E-Mail: ulrike.keckeis@ ­ak-vorarlberg.at Foto:Jürgen Fälchle, Fotolia

● Frage 3: In wie

Natalie Lettner: Maria Lassnig. Die Biografie; 399 S., geb., Verlag Brandstätter, ISBN 978-385033-905-6, 29,90 Euro

Foto: Jürgen Gorbach / AK

Donnerstag

LEHRE In mehreren Lehrberufen tritt ein moderner Ausbildungsplan in Kraft • TELEKOM Ab 15. fallen die Roaminggebühren in der EU weg • FENSTERTAG nach Fronleichnach am 15. • SCHULDEN Mit Monatsende soll das geänderte Insolvenzrecht in Kraft treten. Es bringt Erleichterungen beim Privatkonkurs • 19

26

● eBook-Reader: So gehts

UMWELT.

6

12

AK-Bibliothek setzt Umwelt-Schwerpunkt

Maria Lassnig war eine der wichtigsten zeitgenössischen Malerinnen, die zum Teil auf übergroßen Leinwänden in kräftigen Farben ihre Körperempfindungen malte. In dieser herausragenden Biografie erzählt Natalie Lettner das mehr als neun Jahrzehnte umspannende Leben einer außergewöhnlichen Frau und Künstlerin – und entwirft wie nebenbei ein Kaleidoskop des 20. Jahrhunderts und seiner Kunstrichtungen.

7 Mittwoch

1

Termin für Leser

In der digitalen AK-Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, E-Hörbüchern und Spezialbibliotheken. Ein Benutzer kann parallel zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarlberg.at/ebooks

Malerische Biografie

Dienstag

5

● Digital

MEDIEN-TIPP

JUNI

vielen Fällen haben Menschen im Vorjahr beim AK-Konsumentenschutz Rat gesucht?

Juni-Schwerpunktthema der AK-Bibliothek: „Unsere Umwelt“. Damit wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.

Es brummt und summt und manchmal sticht's

Wird 2017 ein gutes Insektenjahr? Für die Natur könnte man’s nur wünschen. Der Mensch freilich hat mitunter Mühe, wenn Kontakt allzu eindringlich verläuft. Die AKtion bat den Mediziner Stephan Konzett um Tipps.

Stichkunde: Welches Insekt hat mich gestochen? sehr stark

Stechfliege

gering

Biene

Hummel

Wespe

Hornisse

Bremse

Stechmücke

Juckreiz

Juckreiz

Juckreiz

Juckreiz

Juckreiz

Juckreiz

Juckreiz

Rötung

Rötung

Rötung

Rötung

Rötung

Rötung

Rötung

Schwellung

Schwellung

Schwellung

Schwellung

Schwellung

Schwellung

Schwellung

Schmerzen

Schmerzen

Schmerzen

Schmerzen

Schmerzen

Schmerzen

Schmerzen

Stachel bleibt nicht stecken

Stachel bleibt nicht stecken

Stachel bleibt nicht stecken

Nachblutung ist möglich

Stachel bleibt stecken Biene stirbt nach Stich

Vorsichtsmaßnahmen Auf süße Speisen und Getränke im Freien verzichten Bei Getränken Strohhalm verwenden Geschlossene Schuhe tragen

(Selbst)behandlungsmöglichkeiten von Insektenstichen

Symptome bei einer schweren allergischen Reaktion Juckreiz an mehreren Körperstellen (v. a. Handflächen, Fusssohlen)

» Chem. Präparat mit sehr langer Wirkungsdauer (6 Stunden):

Rötung am ganzen Körper (juckender Nesselausschlag)

» Pflanzliche Präparate: Culex Stift mit Lavendel, Rosmarin, Aloe;

Anschwellen von Lippen, Augen, Gesicht oder Hals

Fenistil, Soventol mit Antihistamin; leicht kühlend

Insecticum Forte Gel mit Antihistamin und zusätzlichem Lokalanästheticum juckreizstillend, gut kühlend

Juckende, rote tränende Augen

Denaturierung von Eiweiß, muss aber sofort nach Stich/Biss angewendet werden

Rinnende oder verstopfte Nase

» Physikal. Anwendung: Bite away – erhitzt durch Stromstoß lokal auf 50 Grad, » Intensiv kühlend: EST Tabletten zum Auflösen in Wasser, ergibt dann

essigsaure Tonerde Lösung – Umschläge, auch für Sportverletzungen geeignet

Husten, Atemnot, Erstickungsgefühl Übelkeit bis zum Erbrechen

Sporadische Belastung

Schwache Belastung FEB

Blutergüsse um Einstichstelle

» Chem. Präparate mit kurzer Wirkungsdauer:

Insektenflug-Kalender JAN

Quaddel um Einstichstelle

MRZ

APR

MAI

JUN

Schluck- und Sprechbeschwerden

Starke Belastung JUL

AUG

SEP

OKT

NOV

DEZ

Bei Schwindel oder Atemnot sofort den Notarzt verständigen!

Schweissausbruch, Herzklopfen, Todesangst

Stechfliege

Schwindel, Atemnot

Biene

Bewusstseinsverlust

Hummel Wespe Hornisse Stechmücke Bremse

1 von 30 Österreichern ist gegen Insektengift allergisch

300.000 Menschen

sind insgesamt in Österreich betroffen

90 % sind nach einer Immuntherapie beschwerdenfrei

Grafik: KEYSTONE, Quelle: Initiative-Insektengift.at

Reaktion:


Bildung  11

Mai 2017

CHANCEN Im Projekt Talent-Scout machten junge Flüchtlinge erste Schritte Richtung Bildung

Junge Flüchtlinge auf ihrem Weg ins Leben

»

Die Angebote brauchen eine verlässliche, verbindliche und feste Begleit-, Lern- und Beschäftigungsstruktur. Eva Häfele

Sozialwissenschaftlerin und Studienautorin

Fotos: Jürgen Gorbach, Thomas Matt/ AK, Cornelia Hefel

Talent-Scout 2015 rief die AK das Programm „Talent-Scout“ ins Leben. Ab 11. Jänner 2016 überprüfte Integra die Qualifikationen junger Flüchtlinge. Sie kamen aus: Land Anzahl In % Afghanistan 84 47,7 Syrien 54 30,7 Irak 12 6,8 Somalia 9 5,1 Russ. Föderation 6 3,4 Staatenlos 5 2,8 Iran 2 1,1

AK-Präsident Hubert Hämmerle im Talent-College: Kleiner Sprachkurs in Lustenauerisch gefällig? Da staunen Syrer und Afghanen.

ERNÜCHTERUNG. An niemandem gingen die Bilder spurlos vorbei: Flüchtlinge in Massen. Sie kamen 2015 aus dem Nahen Osten und Afrika, allein in einem Jahr baten 88.151 Menschen um Asyl in Österreich. Inzwischen ist der Strom nach Schließen der Balkanroute und dem Abkommen mit der Türkei abgeebbt. Auch Vorarlberg stellte der starke Zuzug vor große Herausforderungen. Die Gruppe der 15- bis 20-Jährigen aus Kriegs- uind Krisenregionen verdiente besonderes Augenmerk. Sie zählte Ende 2016 in Vorarlberg rund 900 Personen. Eigene Bildungswege nötig Für die Pflichtschule sind sie zu alt. Ein regulärer Schulbesuch bleibt ihnen verwehrt. Also brauchen sie eigene Bildungsmaßnahmen. Die AK Vorarlberg hat deshalb die In-

itiative übernommen. Sie entwarf österreichweit eines der ersten Programme, das sich jungen Geflüchteten widmete. Zwischen Jänner 2016 und Februar 2017 haben 176 Jugendliche das Programm namens Talent-Scout besucht. Umfassend betreut wurden sie von der Integra. Man wusste von diesen Jugendlichen wenig. Welche Fähigkeiten brachten sie mit? Mit welcher Schulbildung kamen sie? Anfangs machte in Österreich die Geschichte vom syrischen Zahnarzt die Rede als ein Synonym dafür, dass hier hochgebildete Menschen Zuflucht suchten. Insofern mündete der „Talent-Scout“ in einer großen Ernüchterung.

Wenige Anknüpfungspunkte Zwei Drittel der Jugendlichen hatten keinen vergleichbaren Schulabschluss. „Manche waren nicht

einmal in ihrer Muttersprache alphabetisiert“, sagt Eva Häfele, die als Sozialwissenschaftlerin das Projekt Talent-Scout begleitet und ausgewertet hat. Die Betreuer wie Bettina Strobl fanden, wenn überhaupt, nur sehr geringe Deutschkenntnisse vor, kaum Mathematik, keine europäischen Fremdsprachen wie Englisch. Erschwerend kam hinzu, dass die jungen Menschen traumatische Fluchterfahrungen im Gepäck hatten. Sie waren oft viele Monate unterwegs gewesen, wussten nichts über ihre Familien. „Du hast immer das Gesamtpaket vor Dir“, erzählt Bettina Strobl und denkt dabei an jenen jungen Afghanen, der eines Tages völlig neben sich stand. Der Grund: Er hatte eben über SMS erfahren, dass die Taliban seinen Vater in die Luft gesprengt hatten.

Das alles klingt aussichtslos. Ist es aber nicht. Zwar haben 33 Jugendliche das Programm Talent-Scout abbrechen müssen – sie waren nicht so weit. 143 Jugendliche aber stehen heute in Deutsch auf Niveau A2. 25 Jugendliche besuchen inzwischen eine Schule, fünf machen eine Lehre, 39 Jugendliche werden im Projekt Talent-College weiter ausgebildet, 31 Jugendliche büffeln noch, bis es zum College reicht. Das College startete im Juli 2016, finanziert von Land und AMS. Es dauert sechs Monate. Mathe, Deutsch und Praktika füllen den Alltag. Die Jugendlichen lernen Werte und Normen kennen, Pünktlichkeit und Verbindlichkeit. Ihre unrealistischen Erwartungen sind inzwischen verflogen. Dafür nimmt ihr neues Leben Konturen an. Friedliche, stabile Konturen.

Eingewandert in ein neues Alphabet

Der 17-jährige Wais Nazari aus Afghanistan hat den „Talent-Scout“ hinter sich und lernt jetzt im College mit Hoffnung auf eine Gastronomielehre – In der Integra hat er Wissenswertes und Heilsames erfahren.

AUF DEM WEG. Der junge Mann heißt Wais Nazari. „Soll ich das aufschreiben?“ Flink führt der 17-jährige Afghane den Kugelschreiber übers Papier. Er kam aus Kundus, vor etwa anderthalb Jahren. Kundus liegt im Nordosten Afghanistans. Das war einmal ein reicher Landstrich, mit einer großen Baumwollfabrik, Geschäften, und Schulen. Das ist Vergangenheit. Im September 2015 drangen etwa 1000 Taliban-Kämpfer in die Stadt ein. Niemand hat die Toten gezählt. Seither wird in Kundus gekämpft. Mit wechselndem Erfolg. Aber darüber wollen wir nicht reden. Wais Nazari ist jetzt hier, in Feldkirch, und er hält eine Collage in der Hand. Die hat er im Unte-

richt gemacht. Bettina Strobl hat ihm Kunst vermittelt. Kunst nach dem Krieg. Sie haben die vier Jahreszeiten von Vivaldi gehört und den Frühling gemalt. In Mathematik „ganz anders rechnen gelernt“, in Deutsch, einer ganz neuen Sprache. Ist das schwer? Wais lächelt ein wenig unsicher. Er ist in einer Sprache groß geworden, die dem Persischen ähnlich ist. Jetzt taucht er in eine Welt neuer Buchstaben ein und „in so viel Grammatik“. Aber er kriegt das hin. Wann immer ihm etwas erlernenswert erscheint, wird es sofort mit dem Handy fotografiert. Stolz zeigt der junge Mann seine Bildergalerie und wird nur einmal einsilbig, als die Rede auf seine Familie in

Afghanistan kommt. Ja, er hat einen Bruder, irgendwo ...

Macht seinen Weg Strobl zählt Wais zu den „vielen Jugendlichen mit großem Potential“. Er hat im „Eichamt“ schon gekocht und abgewaschen und zwei Schnuppertage im Adler in Hohenems in Aussicht. Das erzählt er mit derselben Freude, mit der andere Gleichaltrige ihr Weihnachtsgeschenk herzeigen.

Endbericht Die Sozialwissenschaftlerin Eva Häfele hat für die AK das Projekt Talent-Scout ausgewertet. Infos und ihr ganzer Abschlussbericht stehen im Internet unter www. ak-vorarlberg.at/talentscout

4551

unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kamen 2016 nach Österreich, die meisten aus Afghanistan, Syrien, Irak, Somalia und Pakistan.

830

junge Flüchtlinge zwischen 15 und 20 Jahren lebten zu Jahresbeginn in Vorarlberg, 145 weibliche und 685 männliche.

225

jugendliche bleibeberechtigte Flüchtlinge bis 25 Jahre waren Anfang 2017 beim AMS Vorarlberg vorgemerkt oder in Schulung. 194 von ihnen brachten maximal einen Pflichtschulabschluss mit.


12  Bildung

Mai 2017

GLÜCK. Was brauchen Kinder an körperlichen, geistigen und seelischen Impulsen, um gesund, neugierig und glücklich aufzuwachsen? Dieser Frage widmete sich Elke Schlösser in ihrem Vortrag in der AK Vorarlberg. Wichtig sei es, ein positives Selbstbild zu entwickeln, dem Kind zu zeigen, wie es sich selbst gut beachtet. Aber auch körperliche Aspekte wie Bewegung, gesunde Ernährung und körperliche Unversehrtheit spielen laut Schlösser eine große Rolle in der kindlichen Entwicklung. „Wir Erwachsenen sind praktisch die Reisebegleiter der Kinder, die auf die Welt kommen, die uns geschenkt werden“, bringt es Schlösser auf den Punkt. Um der Aufgabe als Impulsgebende für Kinder gerecht werden zu können,

brauchen wir ein gewisses Maß an entwicklungspsychologischen Erkenntnissen, an Einsichten über die kindlichen Entwicklungsstufen. Außerdem ist ein hohes Maß an Kooperation zwischen den Erwachsenen, die sich um die Entwicklung des Kindes kümmern notwendig, privat oder beruflich,“ so Schlösser.

ckeln sich abhängig davon, wie stark sie benutzt werden. Die neuronalen Verbindungen im Gehirn werden wissenschaftlich nachweisbar gestärkt, wenn sie von verschiedenen Kompetenzbereichen verwendet werden. Wie Stromleitungen, die dicker werden, je mehr sie zu tun bekommen.“ Und am besten nutzen und entwickeln Kinder diese neuronalen Leitungen, wenn das Gelernte mit positiver Emotionalität einhergeht. Das heißt, die Verankerung und Festigung dieser Verbindungen im Gehirn funktioniert am besten, wenn das in einem positiven Umfeld geschieht. Wenn also beispielsweise die Person, die Mathematik unterrichtet, dies mit Freude tut und ohne Druck auf das Kind auszuüben.

Positives Lernen Wichtig sind die Übergänge, vom Elternhaus in den Kindergarten, vom Kindergarten in die Grundschule und von der Unterstufe in die Oberstufe. Diese Übergänge sollten geplant und professionell begleitet werden. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Vortrags von Elke Schlösser: „Die Areale im Gehirn entwi-

Foto: Christoph Rinderer

Glückliche Kinder leben gesünder

Die Klasse B2C von der LBS Dornbirn 1: Simon Niederegger, Julian Steinhauser, Marcel Charec, Ilkay Elkan, Patrick Atzmüller, Stefan Engl, Ceyhun Cimen und Jan Almberger (von links).

Lehrlinge bekommen 5000 Euro zurück Berufsschullehrer Rinderer führte acht Maurer durch die Arbeitnehmerveranlagung GEWINN. Das Unterricht nicht nur

praxisnah, sondern auch gewinnbringend sein kann, beweist Christoph Rinderer, Lehrer an der Landesberufsschule (LBS) Dornbirn 1. Mit der Klasse B2C, acht Maurern, hat er die Arbeitnehmerveranlagung für das letzte Jahr durchgeführt. Die Klasse konnte insgesamt eine Gutschrift von 4967 Euro beim Finanzamt geltend machen.

Als Berufsschullehrer sei es Rinderer ein Anliegen, dass die Lehrlinge durch das konkrete „Tun“ erfahren, dass ein korrekt ausgefülltes Formular bares Geld bedeute. Bisher hat er insgesamt 3508 Arbeitnehmerveranlagungen in verschiedenen Lehrgängen und Klassen durchgeführt und so Tausende Euro für die Lehrlinge vom Finanzamt lukriert.

Foto: Fotolia, luckybusiness

Berufswelt erleben

Wichtig für die gesunde Entwicklung des kindlichen Gehirns ist es, ein positives Umfeld zu schaffen. Dann werden neuronale Bahnen nachweislich stärker und können Signale besser übermitteln.

russische Pastete

Wahrheitsgelübde

Kassenschlager (ugs.) feierliches Gedicht

Hafenstadt der Phöniker

Frauenkleidungsstück

Männername

tropische Baumeidechse

Beweisstück

winziger parasit. Pilz

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Algenabführmittel

Grußwort

2

3

4

Pförtnerraum

Am Zukunftstag gewinnen Kinder Einblicke in die Berufswelt.

Abschiedswort

8

1

unbekannt (latein. Abk.)

Vorname des Sängers Jagger Holzstruktur

11 lat. Wortteil: Ei

Seemannsgruß

veraltet

Männerkurzname

16 18 5

6

7

8

niederl. Branntwein

Vorname der Minnelli

15

chem. Zeichen für Tellur

Kurort am nördlichen Harzrand

Tonkünstler

Forstaufseher

17

Hindernis beim Rennen

9

steinzeitliche Steinsäule

Klettertiere

Stockwerk

Sumpf, Schlamm

englisch: eins

Kopfschutz d. Zweiradfahrer

5

Abk.: Stück

3

2

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Wendekurve

hin und ...

raetselstunde.com

9

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11

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▸ Informationen und Anmeldung online unter www.ichgehmit.at

so weit, so lange

Abstand beim Fechten

Besonderheit

österr. Bundeskanzler † 1965

meldungen können ausschließlich durch Unternehmen eingereicht werden. Wer also sein Kind mit in den Betrieb nehmen will, informiert seinen Chef, um die Online-Registrierung vornehmen zu lassen. Für diesen Tag sind die Kinder über das BIFO-Informationszentrum unfallversichert. Dieses Jahr findet der „Zukunftstag“ am Donnerstag, den 29. Juni, statt.

14

ungar. Komponist † 1945

7

Ballettschüler (Mz.)

Landeplatz

Lasttier

Atemorgan

19

13 10

6

steifer Hut

4 Zahnfäule

1

Täuselbstkurz für: schung, süchtiger Eineine bildung Mensch

Fernsprechgeräte

kolorieren

Hauch, Fluidum (franz.)

norwegische Münze

Vorname des Schausp. Astaire †

italienisch: drei

Skilauftechnik

EINBLICK. Der Vorarlberger Zukunftstag „ich geh mit“ will Kindern von zehn bis 14 Jahren einen ersten Eindruck der Berufswelt ermöglichen. 913 Mädchen und 859 Jungs in 889 Unternehmen haben letztes Jahr die Möglichkeit genutzt, einen Tag lang den Arbeitsplatz ihrer Eltern beziehungsweise einer sonstigen Bezugsperson kennen zu lernen. Damit entwickeln sie ein anderes Verständnis für die Arbeit ihrer Eltern oder Verwandten. An-

Foto: Fotolia, georgerudy

Erfinder der Blindenschrift

Mädchen und Jungs von zehn bis 14 Jahren können Eltern oder Verwandte zur Arbeit begleiten.

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▸ Als Lösungswort ist ein Begriff aus dem Bereich der Sozialleistungen gesucht. Auflösung Seite 19

Austausch der Generationen

Erster Vorarlberger Schulpreis vergeben

Das Netzwerk „Welt der Kinder“ veranstaltet am 31. Mai 2017 um 19 Uhr im „vorarlberg museum“ in Bregenz den generationenübergreifenden Dialog „Wo gehören wir dazu? Inklusion als Arbeitsfrage“ mit jungen Menschen, die das Word-Peace-Game gespielt haben, und Jugendbotschaftern für Kinderrechte der Caritas.

Land und Landschulrat haben in Lauterach zum ersten Mal den Vorarlberger Schulpreis vergeben. 20 Bewerbungen wurden eingereicht. Die Haupt­preise sind mit je 3000 Euro dotiert. Die Volkschule Ludesch, die Mittelschule Höchst und die Handelsakademie und Handelsschule Lustenau waren die großen Gewinner.


Mai 2017

So macht Neues Spaß!

Bildung  13

Im Sommer nehmen sowohl Kinder als auch Erwachsene neues Wissen spürbar leichter auf. Der BFI-Bildungssommer beinhaltet einen bunten Themenmix für verschiedene Altersgruppen und Interessen. Der Großteil der Kurse findet am Vormittag statt. Da bleibt der Nachmittag frei für typisches Sommervergnügen. Und in den Kurspausen lockt der schattige Innenhof der AK Vorarlberg in Feldkirch zu einem gemütlichen Plausch. de Welt der Gesundheit

Theorie und Praxis für Kinder/Jugendliche zwischen 8 und 12 Jahren Dauer: 12 Ustd. Kosten: EUR 140,Feldkirch, Arbeiterkammer 16.8. - 18.8.2017, Mi - Fr 8.30 13.30 Uhr inkl. Mittagessen Kursnummer: 2017FKFK761701 Kursleiter: Gerhard Aspalter

● Japanisch für die Anime Generation, ab 12 Jahren Dauer: 20 Ustd. Kosten: EUR 150,Feldkirch, Arbeiterkammer 21. 8. - 25. 8. 2017, Mo - Fr 8.30 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK273501 Kursleiterin: Kazumi Bertschler

● English for small kids

Englisch-Woche für Kinder im Alter von 6 bis 10 Dauer: 20 Ustd. Kosten: EUR 150,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 1.9.2017, Mo - Fr 8 - 12 Uhr Kursnummer: 2017FKFK221201

● English for big kids

Englisch-Woche für Kinder im Alter von 11 bis 14 Dauer: 20 Ustd. Kosten: EUR 150,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 1.9.2017, Mo - Fr 8 - 12 Uhr Kursnummer: 2017FKFK221301

● BFI-Sommerschule für

Schüler der 4. Klasse Volksschule Dauer: 40 Ustd. Kosten: EUR 250,Feldkirch, Arbeiterkammer 4.9. - 8.9.2017, Mo - Fr 8.30 - 16.30 Uhr, inkl. Mittagessen Kursnummer: 2017FKFK335001

● EDV-Woche für Schüler

von der 5. bis 8. Pflichtschulstufe

Dauer: 20 Ustd. Kosten: EUR 165,Feldkirch, Arbeiterkammer 4.9. - 8.9.2017, Mo - Fr 8 - 12 Uhr Kursnummer: 2017FKFK140301 Kursleiter: Dipl.-Ing. Mario Wüschner

● Englisch

Intensivwoche A1.1 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 10.7. - 14.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK221002 Kursleiterin: Betty Rabitsch

Intensivwoche A1.2 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 24.7. - 28.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK221102 Kursleiterin: Betty Rabitsch Intensivwoche Auffrischung A2 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 17.7. - 21.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK224201 Kursleiterin: Brigitte Riedmann

● Italienisch

Intensivwoche A1.1 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 10.7. - 14.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK241001 Kursleiterin: Mag. Elke Müller Intensivwoche A1.2 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 24.7. - 28.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK241101 Kursleiterin: Mag. Elke Müller

● Französisch

Intensivwoche A1.1 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 3.7. - 7.7.2017, Mo - Do 8.30 - 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK231001 Kursleiterin: Carine Pinggera-Lacouriere Intensivwoche A1.2 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 17.7. - 21.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK231101 Kursleiterin: Carine Pinggera-Lacouriere

● Spanisch

Intensivwoche A1.1 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 3.7. - 7.7.2017, Mo - Do 8.30 - 13.30, Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK251001 Kursleiterin: Isidra Nieto Martin Intensivwoche A1.2 Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer

17.7. - 21.7.2017, Mo - Do 8.30 13.30, Fr 8.30 - 13.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK251101 Kursleiterin: Isidra Nieto Martin

● Deutsch A2

Dauer: 96 Ustd. Kosten: EUR 480,Dornbirn, BFI 26.6. - 21.8.2017, Mo, Di, Do, Fr 8.30 - 11.30 Uhr Kursnummer: 2017DODO262102 Kursleiterin: Anna Elisabeth Maria Jager

● Deutsch B1

Dauer: 80 Ustd. Kosten: EUR 465,Feldkirch, Arbeiterkammer 10.7. - 16.8.2017, Mo - Fr 8.30-11.30 Kursnummer: 2017FKFK264105 Kursleiterin: Mag. Gudrun Türk

● Die deutsche Rechtschreibung – Basis- und Aufbaumodul

„Hop on/Hop off“ durch die deutsche Grammatik Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 200,Feldkirch, Arbeiterkammer 27.6. - 7.7.2017, Di - Fr 8.30 - 11.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK262001 Kursleiter: Mag. Detlev Gampe

● Russkoje leto – „Russischer Sommer“

Dauer: 20 Ustd. Kosten: EUR 155,Dornbirn, BFI 26.6. - 27.7.2017, Mo, Do 18.30 20.30 Uhr Kursnummer: 2017DODO276001 Kursleiterin: Mag. Irina Abramova

● Informationsveranstal-

tung Kinderbetreuung

Dauer: 2 Ustd. Feldkirch, Arbeiterkammer 29.8.2017, Di 18 - 20 Uhr Kursnummer: 2017FKFK301150

● Buchhaltung I

Ferien und Lernen müssen kein Widerspruch sein: Für Kinder und Jugendliche stellte das BFI ein lebendiges Programm zusammen.

● Ordinationsassistenz

Aufbaumodul Dauer: 200 Ustd. Kosten: EUR 2.220,Feldkirch, Arbeiterkammer 21.8. - 13.3.2017, Mo, Mi 18 - 22 Uhr Kursnummer: 2017FKFK720650 Lehrgangsleitung: Silvia Tiefenthaler MBA

Grundlagen Dauer: 40 Ustd. Kosten: EUR 410,Feldkirch, Arbeiterkammer 3.7. - 14.7.2017, Mo - Fr 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK420202 Kursleiterin: Mag. Gaby Fischer

● MS Office fürs Büro

● Buchhaltung II

● LAP Bürokauffrau/-mann

Vertiefung und Erweiterung Dauer: 40 Ustd. Kosten: EUR 410,Feldkirch, Arbeiterkammer 23.8. - 5.9.2017, Mi - Di 8.30 - 12.30 Uhr Kursnummer: 2017FKFK420302 Kursleiter: Mag. (FH) Manuel Zelzer

● Diabetes

Auffrischung MAB-Weiterbildung Dauer: 6 Ustd. Kosten: EUR 130,Bregenz, AK-Geschäftsstelle 28.6. - 30.6.2017, Mi 17 - 20, Fr 16 - 19 Uhr Kursnummer: 2017BRBR760102 Kursleiter: Werner Klaus

● Lehrgang „Touch for Health“

16 spezielle Sprachangebote: Fit für Beruf und Freizeit.

Fotos: Fotolia

● Einblick in eine spannen-

Blockausbildung Touch for Health I - IV Dauer: 64 Ustd. Kosten: EUR 875,Feldkirch, Arbeiterkammer 10.7. - 17.7.2017, Mo - Mo 9 - 18 Uhr Kursnummer: 2017FKFK730201 Kursleiterin: Helga Forster

Word, Excel, Outlook Dauer: 24 Ustd. Kosten: EUR 250,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 2.9.2017, Mo - Sa, 8 - 12 Uhr Kursnummer: 2017FKFK120102 Kursleiterin: Leslie Himmen

Vorbereitungslehrgang zur Lehrabschlussprüfung Dauer: 50 Ustd. Kosten: EUR 580,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 28.10.2017, Mo, Mi 18.30 21, Sa 8 - 13 Uhr Kursnummer: 2017FKFK880102 Kursleiter: Elmar Dolensky

Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 28.10.2017, Mo, Mi 18.30 21, Sa 8 - 13 Uhr Kursnummer: 2017FKFK880303 Kursleiter: Elmar Dolensky

● LAP Betriebslogistikkauffrau/-mann

Vorbereitungslehrgang zur Lehrabschlussprüfung Dauer: 50 Ustd. Kosten: EUR 580,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 28.10.2017, Mo, Mi 18.30 21, Sa 8 - 13 Uhr Kursnummer: 2017FKFK880403 Kursleiter: Elmar Dolensky

● LAP Verwaltungsassistent/in

Vorbereitungslehrgang zur Lehrabschlussprüfung Dauer: 50 Ustd. Kosten: EUR 580,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 28.10.2017, Mo, Mi 18.30 21, Sa 8 - 13 Uhr Kursnummer: 2017FKFK880501 Kursleiter: Elmar Dolensky

● LAP Einzelhandelskauffrau/-mann

Vorbereitungslehrgang zur Lehrabschlussprüfung Dauer: 50 Ustd. Kosten: EUR 580,Feldkirch, Arbeiterkammer 28.8. - 28.10.2017, Mo, Mi 18.30 21, Sa 8 - 13 Uhr Kursnummer: 2017FKFK880203 Kursleiter: Elmar Dolensky

● LAP Großhandelkauffrau/-mann

Vorbereitungslehrgang zur Lehrabschlussprüfung Dauer: 50 Ustd. Kosten: EUR 580,-

▸ Informationen und Anmeldung: BFI der AK Vorarlberg, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch ­ Telefon: 05522/70200 E-Mail: service@bfi-vor­arlberg.at Internet: www.bfi-vorarlberg.at


Achterbahnfahrt bei Online-Preisen Die Preise für ein und dieselbe Dienstleistung können sich im Internet innerhalb weniger Minuten verändern. Manche sind personalisiert und je nach Endgerät, Tag und Ort unterschiedlich. Das zeigt ein AK-Test an sechs Tagen, bei dem von 20 verschiedenen Endgeräten in Österreich und Deutschland aus Preisabfragen bei Amazon, Heine-Versand, Fluggesellschaften und Reiseportalen durchgeführt wurden. In Einzelfällen betrug die Preisdifferenz bis zu 67 Prozent (die verbreitete Meinung, auf Apple-Geräten würden generell höhere Preise angezeigt , bestätigte sich nicht). Für Konsumenten ist nahezu unmöglich, den reellen und fairen Marktpreis herauszufinden. Die AK fordert daher auf europäischer Ebene Regelungen für individualisierte Preisdifferenzierung beim Onlinekauf.

21 von 24 Klauseln unzulässig Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte im Auftrag des Sozialministeriums gegen die Deniz Bank AG wegen 24 Klauseln in verschiedenen Geschäftsbedingungen geklagt. Das Handelsgericht Wien gab dem VKI bei 21 Klauseln Recht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Unter anderem will die Bank bei Nichtreagieren der Kunden für kostenlose Dienstleistungen ein Entgelt verlangen können und Kunden zur regelmäßigen Änderung des PIN-Codes verpflichten.

Gesetzwidrige Bawag-Klauseln In den Allgemeinden Geschäftsbedinungen zur „Kontobox“ der Bawag PSK fielen dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) sieben Klauseln auf. Im Auftrag des Sozialministeriums führt der VKI eine Verbandsklage. Das nun vorliegende Urteil des HG Wien erklärte die sieben eingeklagten Klauseln für unzulässig. Als gesetzwidrig erachtete das Gericht vor allem die Verrechnung von Entgelten für die „manuelle Nachbearbeitung von Transaktionen“, sowie die Berechtigung, die Verfahren der Zugangsberechtigung einseitig und lediglich nach Mitteilung zu ändern. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

„Schweizer Vorgabe“ gekippt Der Reiseveranstalter holidays. ch AG hatte in seinen Verträgen darauf bestanden, generell Schweizer Recht anzuwenden. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte – neben weiteren Gründen – dagegen geklagt und vor dem Oberlandesgericht Wien in erster Instanz Recht bekommen. Österreichischen Kunden darf der zwingende Schutz ihrer Heimatrechtsordnung nicht entzogen werden.Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Mai 2017

Auf der Seite der Schwä

Ein schlagkräftiger Konsumentenschutz ist für die Bürger unverzichtbar. Für ihre Rechte kämpfen 17 versierte Mit RECHT. Der Schutz der Konsumenten gehört zu den Kernaufgaben der Arbeiterkammer. Das ist durch ein Bundesgesetz geregelt (siehe Interview unten). Darin hat der Gesetzgeber sichergestellt, dass alle Arbeitnehmer sich an eine unabhängige Stelle wenden können, die sie im Fall des Falles auch rechtlich vertritt. Die Arbeitnehmer – die Mitglieder der Arbeiterkammer – und ihre Angehörigen stellen die größte Gruppe der Konsumenten. Damit auch Nicht-Kammermitglieder zu ihrem Recht kommen, wie etwa

Rentner, Hausfrauen, Beamte, Landwirte oder Unternehmer (sofern sie als Privatleute betroffen sind), hat die AK Vor­arlberg 2009 den Konsumentenschutz für alle geöffnet.

te und unabhängige Anlaufstelle gänzlich abschaffen wollen (siehe Seite 1). Deren Argumentation – dass es nämlich Rechtsanwälte gebe, die solche fälle übernehmen könnten – ist schwer vermittelbar. Abgesehen davon, dass die AK-Konsumentenschützer in bestimmten Fällen mit externen Anwälten zusammenarbeiten – ganz oft geht es bei den Problemen, mit denen Konsumenten bei der Arbeiterkammer Rat und Hilfe suchen, um kleine und mittlere Beträge. Wegen 40 oder 70 Euro nimmt sich

In krassem Widerspruch Die Landesregierung fördert den damit verbundenen Mehraufwand und bekennt sich zur Notwendigkeit, allen Bürgern ihre Rechte als Konsumenten zu sichern. In krassem Widerspruch dazu stehen neoliberale Politiker, die den Schutz der Konsumenten durch eine bewähr-

kein Mensch einen Anwalt. „Ohne AK-Konsumentenschutz wären am Ende also die Schwindler und Gauner die Gewinner, die unbehelligt davonkommen“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle. Denn der AK-Konsumentenschutz kennt kein „Eintrittsgeld“ oder Erfolgshonorar: Er ist in Vorarl­ berg als Serviceleistung der Arbeiterkammer kostenlos.

„Endlich Recht bekommen …“ Stellvertretend hier drei Reaktionen, in denen sich zufriedene Konsu-

„Der Erfolg gibt uns recht“ AK-Präsident Hubert Hämmerle über eine tragende Säule der AK.

● Weshalb gehört der Konsumentenschutz zu den Kern­ aufgaben der Arbeiterkammer? In sämtlichen entwickelten Staaten gibt es klar geregelte Zuständigkeiten für den Schutz der Konsumenten. In Österreich sind es, was die gesetzlichen Vorgaben anbelangt, das Sozialministerium und die Arbeiterkammer, der durch das Arbeiterkammergesetz konkrete Aufgaben übertragen sind. Das ist auch logisch erklärbar: Jeder ist Konsument, aber die Arbeitnehmer und ihre Angehörigen bilden die größte Bevölkerungsgruppe.

● Warum ist eine staatlich geregelte Schutzfunktion so wichtig? Dadurch ist sichergestellt, dass die sogenannten kleinen Leute rasch, unbürokratisch und kostenlos Hilfe erhalten. Das ist mir sehr wichtig. Der Schutzbedarf beruht auf der Grundlage, dass Konsumenten gegenüber Herstellern und Händlern sowie gegenüber Dienstleistungsanbietern strukturell unterlegen sind.

● Strukturell unterlegen heißt … Wir erleben das täglich in der AK-Konsumentenberatung: Durch geringere Fachkenntnis, Information, Ressourcen und/oder Erfahrung sind die Konsumenten oft in der schwächeren Position und von daher benachteiligt. Denn welcher durchschnittliche Konsument kennt alle einschlägigen Gesetze und begreift die möglichen Folgen von immer dickeren „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“? Anliegen und Aufgabe des Konsumentenschutzes ist es deshalb, das vorhandene Ungleichgewicht sinnvoll auszugleichen und dem Interesse des Konsumenten zu einer angemessenen Durchsetzung zu verhelfen. Dabei können die Konsumenten auf unsere exzellent ausgebildeten Experten zählen. ● Welche Rolle spielt dabei der VKI, der Verein für Konsumenteninformation? Der VKI wurde ursprünglich 1961

von den Sozialpartnern gegründet. Aktuell wird er großteils von den Arbeiterkammern sowie dem Sozialministerium getragen. In einigen Bundesländern übernimmt der VKI jene Aufgaben, die bei uns die Konsumentenberatung der AK Vorarlberg erfüllt. Der VKI ist unverzichtbar, denn er bringt als quasi Dachorganisation sogenannte Sammelklagen ein, wenn beispielsweise Konsumenten in allen Bundesländern durch bestimmte Vertragsklauseln – von Unternehmens-AGB bis hin zu Versicherungsverträgen – benachteiligt sind. Deshalb arbeiten unsere Konsumentenschützer in der AK Vorarlberg selbstverständlich eng und Hand in Hand mit dem VKI zusammen. Darüber hinaus: Zum Konsumentenschutz zählt auch das Testen von Produkten und Dienstleistungen. Stichwort VKI-Test. Solche Tests sind heute technisch und finanziell oft so aufwändig, dass man sie gemeinsam mit anderen Verbraucherschutzorganisationen, wie zum Beispiel der renommierten Stiftung Warentest in Deutschland, durchführt.

Persönlich, telefonisch, per Mail – über 21.000 Mal suchten Konsumenten i

Seine Rechte wahren

Vom Musterbrief bis zum persönlichen Beratungsgespräch: Der AK-Konsumentenschutz hilft.

● Gibt es weitere internationale Aspekte beim Konsumentenschutz? Natürlich. Um nur drei

Punkte zu nennen: global agierende Konzerne verdrängen sukzessive den kleinen Anbieter daheim, übers Internet können wir immer und überall Produkte und Dienstleistungen im Ausland kaufen, und drittens kann EU-Recht ins Spiel kommen kann. Mit anderen Worten: Selbst bei alltäglichen Geschäften kann es schnell kompliziert werden. Deshalb ist die Sachkenntnis unserer Konsumentenschützer im Haus ja auch von Jahr zu Jahr stärker nachgefragt. Die AK Vorarlberg wird sich auch weiterhin dafür stark machen, die Rechte der Konsumenten zu schützen.

Foto: Jürgen Gorbach / AK

14  Konsumentenschutz

SERVICE. Auto, Bauen & Wohnen, Datenschutz, Einkauf & Recht, Energie, Essen & Trinken, Geld, Festnetz, Handy & Internet, Reise, Banken & Versicherungen – kein Bereich ist so vielfältig wie unser Alltag als Konsument. Meistens geht ja alles gut. Doch dann und wann ist man auf die rechtskundige Hilfe von Experten angewiesen. Langjährige Erfahrung zählt: 13 bestens ausgebildete Rechtsexperten sowie vier Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Anliegen in der Konsumentenberatung der AK Vorarlberg, helfen bei Reklamationen weiter, erklären, was das berüchtig-

te Kleingedruckte bedeutet oder wie man sich gegen unerlaubte Werbeanrufe schützt.

Auf vielen Kanälen erreichbar Der AK-Konsumentenschutz stimmt die Kontaktmöglichkeiten laufend auf die Bedürfnisse der Konsumenten ab. Jüngste Serviceleistung ist die Erreichbarkeit via WhatsApp.

▸ AK-Konsumentenberatung: Postanschrift: Widnau 2-4, 6800 Feldkirch; Telefon zum Ortstarif: 050/258-3000; Fax: 050/258-3001; WhatsApp: 0664/3158313; online: ak-vorarl­berg. at/konsument; E-Mail: konsumentenberatung@ak-vorarlberg.at ­


Konsumentenschutz  15

Mai 2017

ächeren

tarbeiter bei der AK Vorarlberg.

vatperson sind solche Dinge immer viel schwieriger zu bewältigen. Es ist gut, dass es solche Einrichtungen wie den Konsumentenschutz gibt.“

Vielfältige Aufklärungsarbeit

Aufklärung und Prävention sind weitere Aufgaben für den AK-Konsumentenschutz. Rechtstipps in den Medien, Testberichte, die tägliche Kaufentscheidungen erleichtern, gehören ebenso dazu, wie interessenpolitische Arbeit. 2016 begutachtete der AK-Konsumentenschutz 173 Gesetzesentwürfe und Verordnungen.

Foto: OneCoin

menten beim AK-Team bedanken. „Ohne Ihre Unterstützung hätte ich die 500 Euro irgendwann bezahlt“, schreibt Maria G. Ein Internet-Abzocker behauptete, sie habe eines der berüchtigten Routenplaner-Abos abgeschlossen. Ein Bludenzer Konsument bedankt sich für die „großartigen Bemühungen“: „Für mich war es unverständlich, dass Kunden wegen fehlerhaften Verhaltens eines Mitarbeiters der Firma A1 weiter Gebühren zahlen sollten. Dank Ihrer Hilfe hat er endlich Recht bekommen.“ Oder Fritz M.: „Als Pri-

Gülden und protzig: „Information Center“ von Onecoin am Firmensitz in Dubai.

Onecoin: Behörde friert Konten ein

Mehrere pyramidenspielartig aufgebaute Netzwerke locken damit, echtes Geld in die angeblich gewinnbringende virtuelle Währung umtauschen zu können. KRYPTOWÄHRUNG.

Der Vorarl­ berger Alexander B. (Name geändert) rühmt sich, „1200 Kunden unter mir zu haben“. Lassen wir es auch weniger sein – jeder Einzelne ist einer zu viel. Denn B. wirbt Mitglieder für das dubiose Netz-

das Konto „von Gesetzes wegen“ im April gesperrt. Die zugehörige Internetseite von IMS ist nicht mehr erreichbar. Bereits im November rief die österreichische Finanzmarktaufsicht zu „besonderer Vorsicht“ auf. Mittlerweile hat die Staatsan-

Wir befürchten, dass es auch in Vorarlberg zahlreiche Betroffene gibt. Mag. Paul Rusching

Fotos: Jürgen Gorbach/AK

AK-Konsumentenschutz

im vergangenen Jahr Rat und Hilfe beim AK-Konsumentenschutz.

Durch

Online-Serviceleistungen wie dem AK-Bankenrechner oder dem AK-Tarifrechner für Telefon und Internet sorgt die AK jederzeit für Durchblick.

Elf

themenspezifische Broschüren hält der AK-Konsumentenschutz aktuell bereit.

21.521

kompetente Beratungen wurden 2016 vom AK-Konsumentenschutz in Anspruch genommen.

2126 Mal musste der AK-Konsumentenschutz letztes Jahr aufgrund der Faktenlage für die Betroffenen rechtlich intervenieren.

werk „IMS International Marketing Services“ rund um die umstrittene Kryptowährung Onecoin an. Der Dornbirner Peter J. (Name geändert) geriet über eine Friseurbekanntschaft in die Fänge von Alexander B. Er zahlte 1030 Euro gegen das Versprechen leicht verdienten Geldes. Über ein ausgeklügeltes System sollte er seine Euro in besagte Onecoins umtauschen können. Denn die virtuelle Währung verspricht einen geradezu astronomischen Wertzuwachs. Doch vorvergangene Woche war Schluss mit lustig. Peter J. hatte keinen Zugriff mehr auf sein „Invest­ ment“, das er auf ein in Deutschland geführtes Online-Konto einzahlte. Die deutsche Finanzaufsicht hatte

»

waltschaft St. Pölten Ermittlungen aufgenommen. Allein in Österreich sollen sich nach ersten Erkenntnissen 32.000 Personen an dem mutmaßlichen internationalen Schneeballsystem beteiligt haben. Peter J. wird mit Sicherheit kein Einzelfall in Vorarlberg bleiben.

AK warnt eindringlich Mag. Paul Rusching vom Konsumentenschutz der AK Vorarlberg ruft Geschädigte auf, sich zu melden: „Sieht man sich die Werbevideos an, sind die Züge eines betrügerischen Pyramidenspiels geradezu klassisch!“ Rusching warnt eindringlich davor, sich an IMS oder einem anderen Vertriebssystem für Onecoin zu beteiligen.

OGH entscheidet: Aufschlag als fixe Größe ist unzulässig! NEGATIVZINSEN.

Bei einer vereinbarten Zinsanpassungsklausel eines Indikators plus Aufschlag darf die Bank bei einem negativen Indikator nicht den ganzen Aufschlag als Zinsen verrechnen. Diese Praxis, die viele Bankkunden in Vorarlberg betrifft, hat der OGH vor wenigen Tagen als unzulässig erkannt. Der AK-Konsumentenschutz berät. Im Fremdwährungskredit eines klagenden Kreditnehmers war als variabler Zinssatz der 3-Monats-LI-

BOR als Indikator zuzüglich eines fixen Aufschlags von 1,250 % fest vereinbart worden. Die Bank hatte diese 1,250 % als Sollzinsen weiter vorgeschrieben. Zur besseren Verständlichkeit folgendes Beispiel: Liegt der 3-Monats-Libor beispielsweise bei -0,73 % (aktuell am 22.5.2017), bedeutet dies, dass vom vereinbarten Aufschlag (hier 1,25%) dieser Wert abzuziehen ist, sodass sich ein Zinssatz von 0,52% ergibt.

Die Dimensionen sind gewaltig. Die für Deutschland federführende Staatsanwaltschaft Bielefeld fand heraus, dass innerhalb eines Jahres 360 Millionen Euro auf IMS-Konten eingezahlt wurden. Immerhin noch 29 Millionen Euro liegen derzeit auf gesperrten Konten sicher vor dem Zugriff der Hintermänner. Der Rest – verschwunden.

Weltweit verzweigt IMS ist nicht das einzige Unternehmen, das mehr oder weniger offen mit dem Erwerb von OneCoins lockt. Die deutschen Behörden ermitteln gegen mehrere Netzwerke, die ähnlich operieren wie IMS. Die Liste wurde die vergangenen Wochen länger und länger. Und noch ist unklar, inwieweit die OneCoin Ltd. als „Erfinderin“ der angeblichen Kryptowährung mit Sitz in Dubai und „Representative Office“ in Sofia selbst in die Anbahnung dubioser Vertriebsgeschäfte verwickelt ist. Diverse Spuren führen unter anderem auch ins Steuerparadies Belize in Zentralamerika, in die chinesische Sonderverwaltungszone Macau und nach Lettland.

▸ AK-Konsumentenschutz: Mag. Paul Rusching, Tel. 050/258-3024, paul.rusching@ak-vorarlberg.at

Abzocke vor der Haustür Derzeit sind wieder „fahrende Handwerker“ in Vorarlberg am Werk und haben es vor allem auf ältere Mitbürger abgesehen. Sie bieten verschiedenste Dienste wie Reinigungsdienste oder Malerarbeiten an. Beschwerden bei der AK Vorarlberg zeigen, dass die Arbeit meist minderwertig und völlig überteuert ist. Eine Gewerbeberechtigung liegt nicht vor. Die AK rät, solche Angebote entschlossen abzulehnen und die Polizei zu verständigen.


16  Konsumentenschutz

Mai 2017

Foto: Fotolia

Jeder Fünfte zahlt, obwohl…

CHECKLISTE ZUM START VON „FREE ROAMING“

Bei immer mehr Leuten blähen Karten die Geldbörse auf.

Foto: Fotolia

Millionen Europäer tappen im Internet in Abofallen. Sie sind bereits ein milliardenschweres Geschäft.

Am 15. Juni ist es soweit: In der EU wird das Roaming für Tele-

fonie und Internet abgeschafft. Zumindest der Theorie nach. Denn wie schon detailliert berichtet*), werden nicht alle Konsumenten in den Genuss dieser Regelung kommen. Das Grundprinzip lautet „Roam like at Home“: Was zuhause gilt, gilt auch im EU-Ausland. Gerade jetzt zur Umstellungsphase verwirren neue Tarifangebote, aber auch zahlreiche Preiserhöhungen. Die AKtion hat eine Checkliste erstellt.

● Bei laufendem Vertrag

Bei „nicht ausschließlich begünstigender Änderung“ (Preiserhöhung, AGB-Klauseln) besteht bis zum Inkrafttreten ein Sonderkündigungsrecht. Immer schriftlich (Einschreiben oder Fax) kündigen und Kündigungsbestätigung anfordern! Die Kündigung muss kostenlos erfolgen. Wird ein Vertrag nicht gekündigt, gelten die Vertragsbedingungen wie beim Abschluss – allerdings mit eventueller Preiserhöhung.

● Wegfall des Roamings bei laufendem Vertrag

Streicht der Netzanbieter das Roaming, gilt wiederum das Sonderkündigungsrecht (siehe oben).

● Abschluss eines neuen Vertrags

Derzeit ändern fast alle Anbieter ihre Tariflandschaft und locken mit Versprechungen. Bei einigen neuen Tarifen – zum Beispiel bei Diskontern –ist von vornherein kein Roaming enthalten. Das ist erlaubt.

● Generell Vorsicht!

Mitteilungen zu Vertragsänderungen werden oft nur auf Rechnungen angekündigt. Wer seine Telekom-Zahlung nur auf dem Kontoauszug kontrolliert, lässt womöglich die Frist für eine Kündigung verstreichen. Der AK-Konsumentenschutz rät deshalb unbedingt jeden Monat die Rechnung zu prüfen! Das ist derzeit sehr wichtig, da sich durch den Wegfall des Roamings die Tariflandschaft stark verändern wird. *) Die März-Ausgabe steht online auf der Website der AK Vorarlberg zum Nachlesen und Herunterladen bereit. Bei weiteren Fragen hilft Ihnen die AK-Konsumentenberatung.

ABOFALLEN. Vielen Konsumenten

fehlt das Wissen über ihre Rechte, um sich ausreichend gegen Abofallen im Internet zu schützen. Laut einer aktuellen Studie des European Consumer Centers Network (ECCNet) zahlen 19 Prozent der Betroffenen die geforderte Summe auch dann, wenn sie überzeugt sind, nichts bestellt oder angeklickt zu haben.

Österreich stark betroffen Abofallen bezeichnen Angebote für billige oder kostenlose Produkte, die in weiterer Folge – Überraschung! – zu teuren, langfristigen Verträgen führen. Sie sind inzwischen ein milliardenschweres Geschäft, wie die ECC-Net-Studie zeigt. Die am stärksten betroffenen Länder mit den meisten Beschwerdefällen sind Schweden, Norwegen, Finnland, die Niederlande, Belgien und Österreich. Insgesamt haben hochgerechnet rund 3,5 Millionen Konsumenten aus diesen Ländern in den letzten drei Jahren im Internet oder in sozialen Medien ungewollt ein Abo abgeschlossen.

Unkenntnis weit verbreitet Nur einer von zehn Österreichern weiß, dass er seine Bank oder seinen Kreditkartenanbieter um eine Rückbuchung des Betrages bitten kann,

Drei Viertel besitzen Kundenkarten

wenn das Unternehmen eine Refundierung verweigert. EU-weit ist die Kenntnis weit höher. Es sind 51 Prozent. Davon Gebrauch gemacht haben lediglich elf Prozent der Betroffenen, so ECC-Net.

Auch wenn Datenschützer immer wieder warnen und mehr Transparenz fordern, was mit den Daten passiert: Kundenkarten werden immer beliebter. Drei von vier Österreichern besitzen zumindest eine Kundenkarte. Durchschnittlich haben Kartenbesitzer etwa sechs Karten. Unternehmen können damit das Kaufverhalten ihrer Kunden analysieren.

Klare Regeln für Online-Verträge Darüber hinaus sind Aboverträge, die auf zweifelhafte Art und Weise im Internet zustande kommen, oft generell ungültig. Gemäß Konsumentenschutzgesetz muss für den Konsumenten unzweifelhaft klar sein, dass er einen kostenpflichtigen Dienst bestellt. Beispielsweise durch einen „Bezahl-Button“ oder den Hinweis „Jetzt kostenpflichtig bestellen“. Ein einfacher Passus im Kleingedruckten der AGB reicht bei privaten Konsumenten jedenfalls nicht aus, um einen rechtsgültigen Vertrag online abzuschließen.

Airline muss ihre Information beweisen Ein Luftfahrtunternehmen, das sich von seiner Verpflichtung befreien will, Ausgleichsleistungen wegen eines annullierten Fluges zu bezahlen, muss beweisen, dass die Fluggäste rechtzeitig von der Annullierung informiert wurden. So ein aktuelles EuGH-Urteil. Wenn die Airline nur den Reisevermittler, über den der Flug gebucht wurde, von der Annullierung informiert, dieser die Information aber nicht rechtzeitig weitergibt, bleibt die Airline trotzdem zur Zahlung verpflichtet.

Androhungen meist heiße Luft Die Mahnschreiben der Firmen, die hinter diesen Machenschaften stecken, werden zwar immer bedrohlicher – die AKtion berichtete schon mehrfach –, auf ein Verfahren lassen es die Betreiber allerdings in der Regel nicht ankommen. Wer tatsächlich in eine Abofalle getappt ist, sollte eingeschrieben widersprechen. In Zweifelsfällen weiß der AK-Konsumentenschutz Rat.

▸ Mehr über Fluggastrechte inner­ halb der EU: www.flightright.at

Schrubben gegen Karies Gut reinigen, leichte Handhabung, lange Akku-

Laufzeit. Im VKI-Test schaffte das jede zweite elektrische Zahnbürste.

ZAHNHYGIENE.

zeigt, wenn man beim Putzen zu stark aufdrückt, fehlt.

Schlusslicht von Müller

Putzzeitsignal (Timer)

Bedienungsanleitung

Reinigung des Geräts

Stand- und Liegefestigkeit

Betriebszeit mit einer Akkuladung

Betriebszeit mit einer Akku­ ladung in min

HALTBARKEIT, UMWELTEIGENSCHAFTEN 10 %

Sensident Sensi Sonic Schallzahnbürste

5,99 4,99 5,74 3,49 5,74

Putzen (u.a. Handlichkeit, Benutzung an schwer erreichbaren Stellen, Geräusch)

Müller

dm

O, P 99,99 O, P 29,99 V 154,99 V 149,99 V 34,99

▸ Detallierte Testergebnisse: www.konsument.at/zahnbuersten032017 (kostenpflichtig)

30 %

AEG

Type Oral-B Pro 30002) Oral-B Pro 6002) Sonicare FlexCare Platinum 6 series Sonic Vibration Toothbrush3) Sonicare Clean-Care+ 1 series Dontodent Active Professional Akku Zahnbürste Elektrische Akku-Zahnbürste

Bürste im 45-Grad-Winkel am Zahnfleischsaum ansetzen und die Zahnbeläge zunächst mit kleinen Rüttelbewegungen lockern. Anschließend die Beläge vom Zahnfleisch zur Zahnkrone hin entfernen. Auf die-

HANDHABUNG

Marke Braun Braun Philips Panasonic Philips

So wird richtig geputzt

se Weise die obere und die untere äußere Zahnreihe abschnittsweise reinigen, danach auf gleiche Weise die Innenflächen. Zum Schluss mit Rüttelbewegungen die Kauflächen reinigen. Die Borsten sollten möglichst bis in die Grübchen und Vertiefungen gelangen – aber nicht zu fest andrücken.

60 %

bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch

te von AEG, der Dontodent Active Professional Akku-Zahnbürste von „dm“ und der Sonicare Clean-Care+ 1 series von Philips.

ZAHNREINIGUNG

Testergebnisse elektrische Zahnbürsten

Mittlerer Preis für eine Ersatzbürste in €

Schlusslicht im Test ist die Sensident Sensi Sonic Schallzahnbürste aus dem Drogeriemarkt Müller. Dieses Modell hinterlässt deutlich mehr Belag auf den Zähnen als die anderen Bürsten. Ebenfalls überschaubar sind die Putzleistungen der elektrischen Akku-Zahnbürs-

Richtpreis in €

gung ein „Sehr gut“. Dieses Modell gehört allerdings mit einem Preis von zirka 100 Euro zu den teureren Zahnbürsten. Knapp dahinter rangiert das wesentlich günstigere Braun-Modell Oral-B Pro 600. Die Nummer zwei im Test bietet allerdings auch weniger Ausstattung. Eine optische Kontrollfunktion, die an-

Art der Bürstenbewegung

Ein Blick hinter die Kulissen. Eingespannt in eine kastenförmige Vorrichtung schrubben elektrische Zahnbürsten von künstlichen schwarzen Zähnen einen weißen, kreideähnlichen Belag. Titandioxid. Ein bei Tests üblicherweise verwendeter Ersatz für Zahnbelag. Wichtig ist, dass für jede Bürste genau die gleichen Prüfbedingungen herrschen. Am Ende eines Putzzyklus wird jedes einzelne Gebiss unter identischen Lichtverhältnissen, demselben Blickwinkel und mit millimetergenau festgelegtem Abstand fotografiert. Mithilfe eines Computerprogramms werden die Fotos dann ausgewertet und es wird so bestimmt, welches Modell die Zähne am effektivsten reinigt. Die Putzleistung ist das wichtigste Kriterium. Darüber hinaus stehen noch die Handhabung der Zahnbürsten sowie ihre Haltbarkeit auf dem Prüfstand. Wann macht der Akku schlapp? Geht die Bürste bei einem Sturz vom Waschtisch schnell zu Bruch? Besteht sie einen Dauertest, bei dem eine Nutzungszeit von sechs Jahren durch zwei Personen simuliert wird? Testsieger ist ein Modell des Herstellers Braun, die Oral-B Pro 3000. Dieses Gerät bekam als einziges im Test beim Prüfpunkt Zahnreini-

gut (76) gut (72) gut (72) gut (64) durchschnittlich (52)

+ + + + + o4)

+ + + + +

+ + o + o

+ + + + +

+ + + + +

o o o + +

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+ o + + + + + +

48 42 128 113 95

+ + + + + + + + + +

+

+

o

+

+

52

+ +

– –5) o

+

+ +

95

+ +

o

o

+ +

93

+ +

Testurteil

Erreichte von 100 Prozentpunkten

O

18,95

2,65 durchschnittlich (46)

o4)

o

o

O

16,99

o4)

o

o

V

29,95

2,74 durchschnittlich (44) weniger zufrieden1,98 stellend (30)

–4)

o

o

+

+

Zeichenerklärung: O = Oszillierend-rotierend, P = pulsierend, V = Vibration (Schall)  1) alle Modelle mit Ladestation  2) getesteter Bürstenaufsatz: Oral-B Cross Action  3) getesteter Bürstenaufsatz: Multi­funktionsbürste  4) führt zur Abwertung  5) kein Putzzeitsignal vorhanden  Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)  Prozentangaben = Anteil am Endurteil  Preise: Dezember 2016

©


Soziales  17

Fotos: Brigitte Albu, AK

Mai 2017

Bereits um 15 Uhr füllte sich der Saal der AK mit Besucherinnen und Besuchern aus ganz Vorarlberg. Vor allem pflegende Angehörige

Aktive Ecke: Das ifs begeisterte mit einem kleinen Parcours.

„Achten Sie frühzeitig auf sich!“, wiederholte der Pflegedirektor des LKH Rankweil, Norbert Schnetzer, mehrfach in seinem Vortrag.

Pflegemesse auch für 2018 geplant

Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Unterland.

Am Stand der AK Vorarlberg wurden Interessierte über ihre Ansprüche informiert sowie auf das Angebot „Hilfe für Helfende“ aufmerksam gemacht.

Die erste Infomesse für pflegende und betreuende Angehörige in Vorarlberg fand am 19. Mai 2017 im Saal der AK Vorarlberg statt ERFOLG. Am 19. Mai 2017 luden Arbeiterkammer, Land und Österreichischer Gewerkschaftsbund zu Vorarlbergs erster Pflegemesse. Ab 15 Uhr konnten sich Interessierte an 13 Informationsständen über ihre Ansprüche und Möglichkeiten der Unterstützung, Entlastung sowie Begleitung informieren. Die Pflege hilfsbedürftiger Menschen in ihrem häuslichen Umfeld ist eine äußerst wertvolle Arbeit. Sie erfordert von den pflegenden Angehörigen viel Einsatz und Verzicht auf berufliche und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten. Doch bereits die Organisation von Pflege wirft viele Fragen auf, und die Informationsbeschaffung ist oft mühsam. Mit der ersten Vorarlberger Pflegemesse boten AK, Land und ÖGB jene Unterstützung, die den Pflegealltag erleichtern soll. Große Resonanz

Während der Vortragspausen war viel los an den Infoständen. Die Besucherinnen und Besucher freuten sich über das umfangreiche Angebot.

Ungefähr 300 Personen besuchten zwischen 15 und 19 Uhr die Pflegemesse in Feldkirch. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Besucher gekom-

Pflege in Zahlen

● 2050 werden mehr als 1,25

Million Österreicherinnen und Österreicher über 80 Jahre alt sein. ● Mehr als 17.000 Menschen in Vorarlberg beziehen derzeit z. B. Pflegegeld.

men sind. Das zeigt, dass hier große Nachfrage besteht, der wir ein ausgeglichenes Angebot entgegenbringen konnten“, so Brigitte Hutterer, Bereichsleiterin Sozialpolitik der AK Vorarlberg. Das bewies auch das Feedback der Besucher: Die rund 80 befragten Personen gaben alle an, von der Messe begeistert zu sein. Die meisten würden den Besuch anderen pflegenden Angehörigen weiterempfehlen. Fast alle wünschen sich eine regelmäßig stattfindende Pflegemesse, um auf dem neusten Stand zu bleiben. Auch die Aussteller freuten sich über das Angebot einer Pflegemesse, denn auch sie wissen, wie schwierig es ist, Betroffene zu

erreichen und umfassende Informationen weiterzugeben.

Interessante Vorträge Besonderes Interesse galt den Vorträgen, die über den Nachmittag gehalten wurden. Das Thema Pflege wurde in unterschiedlichen Kontexten betrachtet – vom Erbrecht für pflegende Angehörige bis zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Pflegedirektor des LKH Rankweil Norbert Schnetzer diskutierte abschließend im Hauptvortrag die Frage, wie bei seelischen Belastungen im Pflegefall Erleichterung für die Angehörigen geschafft werden kann. Immer wieder betonte er, wie wichtig es für pflegende und betreuende Angehörige ist, frühzeitig auf sich selbst zu achten. Mit Humor und Anekdoten aus persönlicher Erfahrung erklärte er den Anwesenden, dass man die Situation als pflegender Angehöriger nicht ändern kann – sehr wohl aber die persönliche Haltung dazu. Er wies besonders darauf hin, sich in der Kommunikation in Gelassenheit zu üben.

AK bietet neue digitale Bibliothek der Sprachen an

38 methodisch aktuelle mp3-Kurse in 16 Sprachen in Ihrer AK-Bibliothek Jahresgebühr von zwölf Euro. Für Schüler, Lehrlinge und Studenten ist die Online-Registrierung gegen Vorlage einer entsprechenden Bestätigung gratis.. Nach Installation der kostenlosen Overdrive-App über den AK-Bibliothekskatalog oder unter der Internetadresse app.overdrive.com auf dem Endgerät hat jede Leserin und jeder Leser Zugriff auf die digitalen Medien der AK Vorarlberg. Ausgangssprache der Kurse ist Englisch.

Umfangreiches Angebot Zusätzlich gibt es in unseren Bibliotheken in Feldkirch und Bludenz natürlich zahlreiche Bücher, Zeitschriften, eBooks, Audio-CDs,

CD-ROMs und DVDs zu Sprachenerwerb und vielen weiteren Themen. Unser großes Angebot an Reiseführern beispielsweise lädt gleich zur Umsetzung der neu erworbenen Sprachkenntnisse ein. Informationen und Hilfestellungen zu unseren Bibliotheken finden Interessierte auf der AK-Website. Eine persönliche Beratung zur Nutzung der digitalen Medien erhalten Sie bei uns jeden ersten Montag im Monat. Viel Freude bei dieser neuen Möglichkeit des Lernens!

▸ Infos gibts online unter www. ak-vorarlberg.at/bibliothek-digital und natürlich Auskünfte am Tel. 050/258-4510, E-Mail: bibliothek. feldkirch@ak-vorarlberg.at

Foto: Jürgen Gorbach, AK

EINFACH SCHLAU. Mit einem einfachen Download auf das Smartphone kostenlos und rund um die Uhr online Sprachen lernen? Bei der AK Vorarlberg geht das. Neben den klassischen Urlaubssprachen wie Italienisch, Französisch, Spanisch oder Englisch finden Interessierte auch Spezielles wie Finnisch, Japanisch, Chinesisch oder Russisch. Neugierig geworden? Der AK-Bibliothekskatalog ist nur einen Mausklick entfernt. Bereits registrierte Leser können das brandneue Angebot per Stream oder Download auf dem Smartphone oder Tablet sofort nutzen. Interessierte Erwachsene registrieren sich bei der Bibliothek gegen eine

Fremdsprachen lernen muss nicht schwierig sein – die neue digitale Bibliothek der Sprachen macht es noch einfacher.


18  Jugend

Die AK macht Schule

HLW Marienberg, ebenfalls Klasse 2f. en Gorbach

Schülerinnen aus dem Privatgymnasium Riedenburg, Klasse 7b.

Hauptschule Feldkirch Levis, Klasse 4d.

AK-Lehrlings- und Jugendabteilung leistet wichtige Aufklärungsarbeit für die Schüler.

Jürg Fotos: Brigitte Albu und

Die Klasse EH1c der Landesberufsschule Feldkirch.

Mai 2017

SCHULBESUCHE.

Privatgymnasium Riedenburg, ebenfalls Klasse 7b.

Regelmäßig besuchen Schulklassen die AK Vorarlberg. Bei diesen Besuchen werden die Jugendlichen über das breite Serviceangebot der Arbeiterkammer als Interessenvertretung aller Arbeitnehmer informiert. Neben den Bereichen Arbeits- und Sozialrecht, Bildung beziehungsweise Konsumentenschutz ist auch der Finanzführerschein ein Thema. Ein Modul dieses Workshops findet bei der Arbeiterkammer statt. Neben der persönlichen Beratung in der Lehrlings- und Jugendabteilung der AK und den Besuchen von Schulklassen besteht auch die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch an einem der „aha“-Standorte (aha - Tipps und Infos für junge Leute) in Bregenz, Dornbirn und Bludenz. Die Termine und weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Lehrlings- und Jugendabteilung.

▸ AK-Lehrlings- und Jugendabteilung: Tel. 050/258-2300, E-Mail: lehrlingsabteilung@ ak-vorarlberg.at, www.akbasics.at

, Feldkirch, Klasse BK1b Die Landesberufsschule . ab lberg einen Besuch stattete der AK Vorar

Polytechnische Schule Bregenz, Klasse „Gesund und Sozial“.

Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe Marienberg, Klasse 2f.

Schülerinnen und Schüler der in Schlins angesiedelten Berufsvorschule Jupident.

Polytechnische Schule Feldkirch, Klasse „Handel und Büro 1“.


Jugend  19

Mai 2017

Zumtobel und Sola: Auf Teamwork kommt’s an

LEHRLINGSTIPP von Birgit Kaufmann, Lehrlingsabteilung der AK Vorarlberg

Was im Krankenstand wichtig ist

Zumtobel und Sola gestalteten ein gemeinsames Lehrlingsprojekt, bei dem Lehrlinge im ersten Lehrjahr Teamwork, Kreativität und Eigenständigkeit beweisen mussten. Aufregung liegt in der Luft. Im rot leuchtenden Saal der Firma Zumtobel schwirren Lehrlinge von Zumtobel und Sola hin und her, organisieren ihre Präsentationen und versuchen, nicht in Panik auszubrechen. Denn für sie ist es eine neue Erfahrung: Die Jugendlichen im ersten Lehrjahr sowie einige Teilnehmer des Berufsförderungsprogramms sprechen zum ersten Mal über ein eigenes Projekt vor Publikum. Nicht nur Eltern hören zu, sondern auch Interessierte aus Industrie, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer. Die Freude über dieses Interesse ist groß – sowohl bei den Projektverantwortlichen und Lehrlingsausbildern als auch bei den Lehrlingen selber.

Das Experiment

Bei der Projektpräsentation zeigten sechs Lehrlingsgruppen, was sie mit eigenen Händen geschaffen hatten: Ziel war es, im Team aus einem leeren Würfel etwas Kreatives zu gestalten. Dafür hatten sie drei Tage Zeit und durften die Hilfe ihrer Mentoren sowie der Zumtobel-Fachkräfte in Anspruch nehmen. Für die vier Zumtobel-Ausbilder war dies ein gewaltiges Experiment, da die Lehrlinge in Organisation und Umsetzung auf sich selbst gestellt waren. Die rund 30 Lehrlinge nahmen die Herausforderung jedoch mit viel Motivation an. Felix Stecher, Ausbildungsleiter bei Zum-

Fotos: Mario Wintschnig

EINER FÜR ALLE.

Lehrlinge von Zumtobel und Sola und Teilnehmer des Berufsförderungsprogramms arbeiteten zu­ sammen – das Projekt förderte Kreativität und Teamwork. alles schief gelaufen. Den Ausbildern zeigt das, dass ihre Mädchen und Burschen auf dem richtigen Weg sind. Zwischenmenschliche Kompetenzen zu fördern, Vertrauen untereinander zu schaffen und gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten, waren wichtige Ziele dieses Experiments.

tobel, zitiert aus dem Gedächtnis einen Lehrling mit den Worten: „Ich war deshalb so motiviert, weil ich mein eigener Chef sein durfte und es kein ‚falsch‘ oder ‚richtig‘ gab.“ Diese Motivation, etwas Kreatives zu erschaffen, stand allen förmlich ins Gesicht geschrieben.

Auf dem richtigen Weg

Doch bei dem Projekt ging es um viel mehr als nur Kreativität. Die Lehrlinge lernten einiges über sich selbst: Immer wieder betonen die Gruppenmitglieder in ihren Präsentationen, wie wichtig Teamwork, Kommunikation und Einigkeit untereinan-

Mit LED-Spiegelung wird „Tic Tac Toe“ zum technischen Highlight. der seien. Ohne diese Kompetenzen wäre in den „drei Tagen des Chaos“, so einer der Lehrlinge, bestimmt

Der „Infinity-Cube“ sorgte mit dem Spiegeleffekt für Aufregung.

namhaften Firmen wie Doppelmayr, Blum und Hirschmann machten die Runde. Am Projektstand „Mini-Billard“ etwa standen manche Schlange, um ihr Können am Mini-Billardtisch zu zeigen. Traf die Mini-Kugel ins Loch, konnte man ihr auf ihrem Weg nach unten in den Auffangbehälter zuschauen. Beim Projekt „Sunset City“ wurde dem Publikum auf imposante Weise mit verschiedenfarbigen LED-Lichtern die Sonnenwanderung und die damit einhergehende Veränderung des Lichtes über einer Stadt vorgeführt: von hellgelb über orange bis hin zum Abendrot. Hinter dem Titel „Running Schrauben“ versteckte sich ein ausgeklügeltes Gadget: In den geschlossenen Würfel bauten die Lehrlinge eine sich auf Knopfdruck nach links oder rechts drehende Plattform mit Behältern ein, die mit verschiedenen Schrauben befüllt waren – wie praktisch!

▸ Alle Projekte auf www.lehre-bei-

zumtobelgroup.com

www.­akbasics.at

JETZT FAN WERDEN!

Die Ergebnisse der Projektgruppen können sich durchaus sehen lassen: Mini-Billard, Infinity Cube, Sunset City, Running Schrauben, Tic Tac Toe und ein Wachstums-Würfel sind in den drei Projekttagen entstanden.

facebook.com/akvorarlberg

facebook.com/akvorarlberg

Poly feierte ein halbes Jahrhundert Bestand Anfang Mai wurde im AK-Saal das 50-Jahr-Jubiläum der Polytechnischen Schulen in Vorarlberg gefeiert. Gastreferent Dr. Peter Schlögl vom Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung ÖIBF lobte die ausgezeichnete Positionierung dieser Schulform in Vorarlberg. Landesrätin Bernadette Mennel hob die wichtige Orientierungs- und Brückenfunktion des Poly zwischen Schule und Beruf ebenso hervor, wie die besondere Aufgabe der Berufsorientierung. Mennel: „Der Teamgeist, das Engagement für jeden Jugendlichen und die ständige Weiterentwicklung machen den Erfolg der PTS in Vorarlberg aus.“

Die sechs Gruppen Auszubildender zauberten aus einem leeren Rahmen erstaunliche Projekte

Aufregung war schnell verflogen, als die Lehrlinge mit Lob überschüttet wurden. Denn alle sechs Projektergebnisse sorgten für Staunen. Mit so viel Zuspruch haben die Jugendlichen wohl nicht gerechnet: An jedem Projektstand bildeten sich Gruppen von Interessierten, die aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen. Auch Besucher von anderen

▸ Information und Beratung:

Fantastische Ideen

Staunen über so ausgefallene Ideen IDEENREICHTUM. Die anfängliche

Mario ist mit seiner Berufsschulklasse auf Besuch in der AK Feldkirch und erfährt im Zuge dessen u. a., dass ein Lehrverhältnis aufgrund eines Krankenstandes grundsätzlich nicht vorzeitig aufgelöst werden kann. Wichtig ist, dass der Betrieb umgehend von einer Erkrankung informiert wird. Fällt die Erkrankung auf einen Berufsschultag, gilt es zusätzlich die Berufsschule vor Schulbeginn zu kontaktieren. In diesem Zusammenhang ist es ratsam, den Chef bzw. die Schule auf jeden Fall persönlich anzurufen und nicht über Dritte ausrichten zu lassen bzw. über WhatsApp eine Nachricht zu senden. Sollte der Chef ab dem ersten Tag des Krankenstandes eine ärztliche Krankmeldung verlangen, muss der Lehrling diese auch gleich vorlegen. Weiters sind die Ausgehzeiten unbedingt einzuhalten!

Auflösung des Rätsels von Seite 12 B R A S I L L O E

M S E H L E T A H U

Die Gruppe „Wachstum“ setzte eine kaputte Glühbirne einmal völlig anders in Szene.

P E I S I R DON G E GU R E H F AU L R V U D G A F AG E A L E R D

WT S E R OD E E K L E AN R E I G L E S E S V H E F E N L TMO E H

T T F A E R B R L U N B E L E G F B I D B MOR A I G E N AR ON E T S L O L MU S I K Z G E R N MA S O AHO I D I S C H E R K E H

E G O I S T G E N E V E R

N E S T G E R N R O D E

KINDERBETREUUNGSGELD Das gesuchte Lösungswort heißt: KINDERBETREUUNGSGELD


20  Menschen

Mai 2017

TREFFPUNKT AK VORARLBERG  Menschen bewegen

45

HERO. 98 Prozent – so sehen Wahlerfolge aus. IfS-Betriebsrätin Iris Seewald kann als neue ÖGB-Frauenvorsitzende in Vorarlberg auf breite Unterstützung bauen. Gratulation!

ZERO. Schon spannend, wie selbstgerecht sich Neos-Nationalrat Gerald Loacker als „Kammerjäger“ in Szene setzt und den Konsumentenschutz als „Frechheit“ diffamiert.

Fotos: APA, picturedesk.com, ÖGB

ZAHL DES MONATS. Immer mehr Verbraucher verlangen Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Marktanalysen erwarten weltweit 45 Prozent mehr Bioplastik in den nächsten fünf Jahren.

AK öffnet neu in Dornbirn SERVICESTELLE.

Zentral gelegen am Dornbirner Bahnhof wurde kürzlich die neue Geschäftsstelle der Arbeiterkammer offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Im selben Gebäude sind auch die neuen Kursräume des BFI der AK Vorarlberg angesiedelt. Sowohl AK-Präsident Hubert Hämmerle als auch AK-Direktor Rainer Keckeis fanden bei ihrer Begrüßung nur lobende Worte für alle am Umbau beteiligten Firmen und Institutionen. Unter den

zahlreichen Gratulanten fanden sich auch der Dornbirner Vizebürgermeister Martin Ruepp und Pater Christian Stranz, der die kirchliche Segnung vornahm. Architekt Johannes Kaufmann ließ es sich nicht nehmen, den von ihm geplanten Umbau in Augenschein zu nehmen. Für die musikalische Umrahmung des Tages sorgten „Die flotten Dreiviertler“. Für Speis und Trank verantwortlich zeichnete Seidl-Catering aus Götzis.

Fotos: Jürgen Gorbach, AK

AK-Geschäftsstelle ist ab jetzt auch offiziell am Dornbirner Bahnhof für Mitglieder da.

Die AK-Geschäftsstelle Dornbirn hat ihren neuen Standort gegenüber dem Bahnhof bezogen. Bei der Eröffnung konnten sich die Besucher selbst ein Bild machen und auch die neuen BFI-Kursräume besichtigen.

AK Vorarlberg ist BGF-Preisträger

BETRIEBSRAT ZU BESUCH

derungsmanagement gelegt. Ebenfalls wird eine Kinderbetreuung im Haus sichergestellt, um den Wiedereinstieg nach der Karenz leichter gestalten zu können. Österreichweit wurden 24 Betriebe ausgezeichnet, der zweite Preisträger aus dem Ländle im Bereich Kleinbetriebe waren die Dornbirner Jugendwerkstätten, die sich in vielen Projekten um die Gesundheit von langzeitarbeitslosen Jugendlichen kümmern.

Christian Weiss (VGKK), Gabriele Graf (AK Vorarlberg) und Anita Häfele (fonds gesunde betriebe) bei der BGF-Preisverleihung.

Der Betriebsrat des Instituts für Sozialdienste

stattete der AK Vorarlberg einen Besuch ab, um sich über die umfangreichen Serviceleistungen speziell für Betriebsratskörperschaften zu informieren.

BABYWELT

Die Preisträger für Betriebliche Gesundheitsförderung 2017 versammelten sich zum Gruppenbild.

Foto: Brigitte Albu, AK

Schon seit rund zehn Jahren verfolgt die AK Vorarlberg mit dem Projekt „Unternehmen Gesundheit“ das Ziel, Gesundheitsförderung im eigenen Haus nachhaltig und praxisgerecht zu verankern. Jetzt durfte Gabriele Graf als Projektverantwortliche dafür den Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung entgegennehmen. Ein besonderes Augenmerk wird auf das alternsgerechte Arbeiten und Wiedereinglie-

Fotos: fonds gesunde betriebe vorarlberg

GESUND.

Foto: Jürgen Gorbach, AK

Gabriele Graf nahm Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung 2017 entgegen.

Babywelt Regelrecht gestürmt wurde der Stand der

AK Vorarlberg auf der Babywelt-Messe in Dornbirn. Die Beraterinnen vom Büro für Frau und Familie hatten mit den Anfragen alle Hände voll zu tun, die Wartezeit wurde von Clown Pompo versüßt.


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