AKtion Dezember 2017

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Dezember 2017 Nr. 10/2017, XXXI. Jahrg. Zugestellt durch Post.at

AB 2018 GRATIS AK-Bibliothek ohne Leihgebühr. Seite 6

AK-ADVENTSKALENDER AUF FACEBOOK Jeden Tag ein LändleKochbuch gewinnen. Seite 11

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

I-MESSE. Gelungene Premiere der neuen

Ausbildungsmesse in Dornbirn. Tausende Jugendliche informierten sich. AK-Präsident Hubert Hämmerle beeindruckten Engagement und Kompetenz der jungen Akteure. ▸ S. 14, 15

Mitglieder wollen AK behalten

Österreicher wissen um Wert der Sozialpartnerschaft – AK-Mitglieder klar für Pflichtmitgliedschaft

Foto: Dietmar Mathis / AK

UMFRAGEN.

schaft nachteilig für unser Land ist. Und die AK? 66 Prozent der Befragten sind gegen eine Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft, hat IFES erhoben. 71 Prozent finden die Einhebung der Kammerumlage richtig. Durchschnittlich bezahlt jedes AK-Mitglied derzeit 6,90 Euro pro Monat. Die Idee, diese Kammerumlage zu halbieren, beschere in Wahrheit jedem Kammermitglied „einen Cappuccino mehr pro Monat“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle, „aber die Arbeiterkammern wären ruiniert. Mit ihnen verschwände auch der Service am Arbeitnehmer. Aber das ist ja das Ziel der ganzen Diskussion, die Schwächung der Arbeitnehmervertretung.“ ▸ Seite 4, 5

Da aus neoliberalen Kreisen ständig in Frage gestellt, hat die AK über das Meinungsforschungsinstitut IFES bundesweit mehr als 5000 Mitglieder befragt. Gleichzeitig hat die Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft den Stellenwert der Sozialpartnerschaft untersucht. Die Ergebnisse sind eindeutig. 63 Prozent der Befragten erklären, dass die Sozialpartnerschaft vorteilhaft für Österreich ist – um neun Prozentpunkte mehr als 2011. Auch die Gefolgschaft von ÖVP und FPÖ sieht das mehrheitlich so. Nur vier Prozent der FPÖ-Gefolgschaft und fünf Prozent der ÖVP-Anhänger glauben, dass die Sozialpartner-

300 Euro monatlich stehen auf dem Spiel

AK und WK gründen Ausbildernetzwerk

In Deutschland erhält nur jeder zweite Arbeitnehmer Urlaubs- und Weihnachtsgeld – Sollten auch in Österreich die Kollektivverträge fallen, verlieren die Arbeitnehmer im Durchschnitt 300 Euro im Monat

Zeitwort

Geschenkt Die Bilder von der mittlerweile weltweiten Schnäppchenjagd am „black friday“ haben uns durchaus in der Absicht beflügelt, den ganzen Konsumwahnwitz zum Teufel zu wünschen. Wären da nicht all die Menschen, die davon leben. Produzenten und Verkäufer, denen das Wort „Weihnachten“ oft so geläufig über die Lippen kommt wie „Akkord“ und „Zusammenbruch“. Vielleicht sind uns die Damen und Herren in den Geschäften ja noch eine zweite Überlegung wert. Sie haben noch eine Minute? Gut. Dann stellen Sie sich vor, wie Sie an einem Samstagvormittag mit tausenden anderen Einkäufern die letzten Geschenke suchen. Sehen Sie sich an der Kasse? Wie Sie warten? Wie die Ungeduld wächst? Jetzt sind Sie dran, endlich. Schleppend langsam erscheint Ihnen jede Handbewegung der Verkäuferin. Gleich sagen Sie was! Und jetzt kommt’s. Tun Sie es nicht. Schenken Sie ihr ein Lächeln. Zu Weihnachten. Sie hat’s verdient. tm

Kollektivvertrags. Insgesamt gelten in Österreich derzeit 860 Kollektivverträge, in denen u. a. Urlaubs- und Weihnachtsgeld (13. und 14. Monatsbezug) geregelt werden. Wie sich das finanziell auswirkt, hat sich die AK Vorarlberg aktuell am Zahlenmaterial des Hauptver-

bands der Sozialversicherungsträger angeschaut. Demnach lag das Nettomedianeinkommen 2016 in Vorarlberg bei 1626 Euro. Mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld beträgt es 300 Euro mehr pro Monat. Die statistische Berechnung hat noch andere Überraschungen parat. ▸ Seite 9

Werteverschiebung in Österreich

Anteil der Personen, denen folgende Bereiche sehr wichtig sind (in Prozent) 70,4

63,9 52,5 39,6

42,8

42,5

41,0 27,3 17,7

Familie

Freizeit

Umfragen, jeweils 2000 Befragte

Beruf/Arbeit

Freunde

11,6

Religion

Grafik: AK, Quelle: APA / Uni Wien

im November ausgezahlten Weihnachtsgeld können vor allem jene Arbeitnehmer rechnen, für die ein Tarifvertrag gilt. Und das sind von Jahr zu Jahr weniger. (Noch) anders in Österreich. Hierzulande genießen 95 Prozent aller Arbeitnehmer den Schutz eines

2016

Zum Jahreswechsel werden Rechnungen fällig, und auch die Geschenke für Heiligabend belasten das Budget. Da kommt das Weihnachtsgeld gerade recht. In Deutschland freilich wartet jeder zweite Arbeitnehmer vergeblich auf den Geldsegen. Mit dem meist

1986

EUROPA.

Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer Vorarlberg bauen gemeinsam mit dem Land ein neues Ausbilder-Netzwerk auf. Im Zentrum des Kompetenznetzwerks „Ausbilder Vorarlberg“ steht der Erfahrungs- und Ideenaustausch. Ziel ist es, innovative Lösungsansätze für den Fachkräftemangel zu diskutieren und weiterzuentwickeln. ▸ Seite 15

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zum Ortstarif 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000

www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /user/AKVorarlberg


2 Meinung

Dezember 2017

Leitartikel von AK-Direktor Rainer Keckeis

Reform der Posten wegen Was sich unter dem Deckmantel der Diskussion über eine Reform der Sozialversicherung abspielt, ist skandalös. Damit ist natürlich nicht die offenkundige Unkenntnis der handelnden Parteiführer über das Sozialversicherungswesen gemeint, sondern die Tatsache, dass es in keinem einzigen der diskutierten Szenarien um eine Besserstellung der versicherten Menschen geht.

Was die FPÖ ausschließlich interessiert, ist der Ausbau ihres parteipolitischen Einflusses in den verschiedenen Trägern. Das, was sie Um die Besserstelüber demokratische Wahlen nie wirklich geschafft hat, lung der Versisoll jetzt durch die Abschafcherten geht es in fung der Selbstverwaltung keinem einzigen gelingen. Und dabei wird sie Szenario. von Teilen der türkis/schwarzen Bewegung sogar noch unterstützt. Deren Wirtschaftsflügel ist die Selbstverwaltung in der Pensions- und in der Krankenversicherung ein Dorn im Auge. Sie alle gieren schon lange nach mehr Macht mit dem Ziel, Leistungen im Gesundheitswesen und vor allem in der Pensionsversicherung abzubauen. Damit könnten sie dann ihren Beitrag zur Finanzierung der Sozialversicherung reduzieren. So wie sie jetzt kurz davor sind, die Unfallversicherung abzuschaffen.

Pro Aktion 20.000 FORTBILDUNG.

Arbeiterkammer und Gewerkschaft fordern den Erhalt der Aktion 20.000 und lehnen den Vorstoß von AMS-Chef Johannes Kopf zu ihrer Reduzierung ab. Die Aktion 20.000 soll 20.000 Langzeitarbeitslosen Jobs in Gemeinden verschaffen. Auch die Abschaffung der Notstandshilfe, über die Kopf laut nachgedacht hat, ist für AK und

Im Mutterschutz nicht arbeiten

Gewerkschaft der völlig falsche Weg. Die Abschaffung der Notstandshilfe und ihr Ersatz durch die Mindestsicherung würde die Einkommenssituation von derzeit mehr als 160.000 Arbeitslosen und ihren Familien dramatisch verschlechtern. Da die Mindestsicherung keine Pensionsversicherung beinhalte, würde die Gefahr von Armut im Alter steigen.

Darf Barbara sechs Wochen nach der Geburt schon wieder arbeiten? Ingrid Grasbon (Bludenz) meint: „Nein, weil Wöchnerinnen nicht vor Ablauf von acht Wochen nach der Entbindung arbeiten dürfen.“ Die AK sagt: Frau Grasbon hat recht. In einigen Fällen kann das Beschäftigungsverbot sogar bis 16 Wochen nach der Geburt dauern.

Ihre Meinung ist gefragt

Wie würden Sie entscheiden?

Damit einhergehen soll eine Beitragssenkung für die Unternehmen von rund 200.000.000 Euro. Und wenn das Geld zur Erfüllung der Leistungen nicht reicht, darf dann künftig der Steuerzahler in die Bresche springen. Das ist es, was derzeit unter dem Deckmantel von Reformen passiert. Ein Skandal!

Sabine plant mit Freundinnen einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Nürnberg.

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

Gastkommentar von Cornelia Matt

Nach dem Anstieg der Arbeitslosigkeit zwischen 2011 und 2016 zeichnet sich 2017 eine leichte Trendwende ab. Der aktuelle Aufschwung reicht zwar aus, um die Arbeitslosigkeit zu senken, bei langzeitarbeitslosen Menschen kommt er jedoch nur abgeschwächt an. 2016 galten schon mehr als ein Drittel aller arbeitssuchenden Menschen als langzeitbeschäftigungslos. Wir wissen aus unserem Kaplan-Bonetti-Arbeitsprojekt: Erwerbsarbeitslosigkeit ist eine der größten Armutsfallen, führt zu Wohnungsverlust und macht Betroffene krank und verzweifelt. Für Frauen und Männer mit fehlenden Qualifikationen wird es durch die Digitalisierung in der Industrie 4.0 zukünftig noch schwieriger werden, am Arbeitsmarkt Wir brauchen einen anzuschließen. Das gilt auch für ältere Menschen – und das Kurswechsel. bedeutet heute schon ab 50. Viele Firmen setzen auf junge, dynamische Leute, dabei würde eine gute Durchmischung von Jung, Alt, Männlich, Weiblich und unterschiedlichen Ausbildungsniveaus beträchtliche Vorteile bringen. Die Situation soll sich durch die Beschäftigungsaktion 20.000 verbessern. Ziel ist, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, um mehr Menschen wieder in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren. Aber es wird nicht ausreichen: Wir fordern einen Kurswechsel, der allen Menschen Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglicht. Dazu braucht es dauerhaft geförderte Arbeitsplätze für ältere Menschen und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in sozialen Unternehmen. E-Mail: cornelia.matt@kaplanbonetti.at Cornelia Matt leitet das Kaplan-Bonetti-Haus.

Der einzige Termin, an dem alle mitfahren können, ist der 8. Dezember.

Sabine wird gekündigt, weil sie nicht bereit war, an Mariä Empfängnis zu arbeiten.

Sabine erkundigt sich beim AKArbeitsrecht, wie sie auf die Kündigung reagieren soll und welche Möglichkeiten sie jetzt hat.

RECHTSSTREIT. Die AKtion bittet die Leser um ihre Meinung. Ihr Rechtsempfinden ist gefragt! Aus unserer Beratung im Arbeits-, Sozial- und Konsumentenrecht schildern wir reale, anonymisierte Fälle. Schlüpfen Sie für einen Augenblick in die Rolle des AK-Experten. Wie würden Sie entscheiden? Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe.

Fotos: Jürgen Gorbach, AK

Jeder Mensch verdient Arbeit

FRAGE:  Muss Sabine am 8. Dezember arbeiten?

● Ja, weil …

● Nein, weil …

Schreiben Sie an AK Vorarlberg, Leserforum, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, per E-Mail an leserbrief@ak-vorarlberg.at oder auf  /akvorarlberg

Impressum   Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ▸ Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, E-Mail: presse@ak-vorarlberg.at ▸ Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm ▸ Redaktion: Dietmar Brunner, Jürgen Gorbach, Thomas Matt, Arno Miller ▸ Infografik: Gerhard Riezler ▸ Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion überwiegend die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.


Politik 3

Fotos: Jürgen Gorbach / AK

Dezember 2017

Die Diskussion über Pflichtmitgliedschaft und Kammerumlage hat auch das Medieninteresse am Vorarlberger Arbeitnehmerparlament erhöht.

Jessica Lutz (ÖAAB/FCG) wurde einstimmig in den Vorstand der AK Vorarlberg berufen.

„Es geht um Änderung der Machtverhältnisse“

Emotional und kämpferisch gingen 70 Kammerräte in ihre Herbstsession – AK-Präsident: „Man will uns die Mittel kürzen, und gleichzeitig sollen wir Service erhöhen“ – Klare Absage an neoliberale Zwischenrufer STREITBAR.

Den Fehdehandschuh, den ihr die Neoliberalen mit der Industriellenvereinigung an der Spitze hingeworfen haben, nahm die AK Vorarlberg in ihrer Vollversammlung auf. AK-Präsident Hubert Hämmerle nannte es geradezu lachhaft: „Man will uns die Beiträge kürzen, gleichzeitig sollen wir den Service erhöhen. Was sollen wir denn reformieren? Diese Leute haben keine Ahnung, was das Leistungspaket der AK wirklich umfasst. Wir hinterfragen uns, wir reformieren uns Tag für Tag. Daran und nur daran richten wir unsere Arbeit aus. Wir sind eine moderne Interessenvertretung.“ Dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Kapsch fehle jede Grundlage, hier mitzureden. „Kapsch bezeichnet Länder, Föderalismus und Sozialpartnerschaft als Totengräber der Nation.“ Bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller hätten die Industriellen gerade bewiesen, wie konstruktiv

sie wirklich seien. „Sie haben Lohnrunden fast an die Wand gefahren.“ Auch die jüngste Attacke gegen den S oz i a l b e reich, deren Ur he b e r im Dunk-

len bleiben – Stichwort „Kollektivvertrag ein Schlaraffenland“ –, zeige überdeutlich die Absicht einer Schmutzkübelkampagne. „Wer jemals in der Pflege gearbeitet hat,

AK-Präsident Hubert Hämmerle und Dir. Rainer Keckeis gratulierten Vizepräsidentin Manuela Auer herzlich zur Hochzeit.

würde sich solche Sager verkneifen.“ Nein, in Wahrheit gehe es in Österreich längst um eine Veränderung der Machtverhältnisse.

Zum Rücktritt aufgefordert AK-Vizepräsidentin Manuela Auer unterstrich im Namen aller, die echte Arbeitnehmerpolitik machen: „In Zeiten wie diesen darf wirklich kein Blatt zwischen uns passen.“ Gleichzeitig kritisierte sie scharf das Verhalten der freiheitlichen Kammerrätin Melina Kloiber, die sich zuletzt gegen die Pflichtmitgliedschaft ausgesprochen hat: „Wenn ich als Interessenvertreterin nicht hinter der AK stehen kann, was hab ich dann hier noch verloren?“ Die FSG forderte den Rücktritt von Melina Kloiber: „Sie ist hier falsch am Platz.“ Kloiber war nicht anwesend. Bei einer Resolution der Vollversammlung zum Erhalt der gesetzlichen Mitgliedschaft gaben nur die freiheitlichen Arbeitnehmervertreter Gegenstimmen ab.

Historiker Gerhard Wanner überreicht Hämmerle seinen Band über die Geschichte der AK.

„Erfolg der AK war ihre Unabhängigkeit“ Der Historiker Univ.-Prof. Gerhard Wanner hat im Auftrag der AK die Geschichte dieser Institution in Vorarlberg zwischen 1986 und 2015 zusammengetragen und veröffentlicht. Wanner weiß aus seiner langjährigen Arbeit, dass es immer wieder „Versuche gab, den Menschen zum Produktionsmittel zu degradieren“. Die AK schätzt er als „Bollwerk gegen den neoliberalen und inhumanen Kapitalismus“. Die gegenwärtige Absicht, die Pflichtmitgliedschaft abzuschaffen, hält Wanner für einen „klaren machtpolitischen Schachzug, bei dem es um die Vernichtung einer Institution geht, die bisher Großartiges geleistet hat“.

▸ AK-Geschichte: Der neue Band liegt in den AK-Bibliotheken auf.

EU-Chefs gemeinsam für soziale Rechte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani und der estnische Regierungschef, der amtierende EU-Ratspräsident Jüri Ratas, unterzeichneten in Göteborg die sogenannte „Soziale Säule“ der EU. Die Charta schreibt unter anderem das Recht auf Chancengleichheit, faire Arbeitsbedingungen, gerechte Entlohnung und Bildung vor. Die Erklärung ist allerdings rechtlich unverbindlich.

MEIN RECHT AUF EIN GERECHTES STEUERSYSTEM. DAFÜR STEHT MEINE AK.

Zahl der EU-Kritiker ging 2017 zurück

ak-vorarlberg.at

Eine Mehrheit der Österreicher sieht in der EU-Mitgliedschaft einen Vorteil. 53 Prozent der Befragten erklärten laut einer Eurobarometer-Umfrage im Auftrag des EU-Parlaments, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitiert habe. Dies sind fünf Prozentpunkte mehr als 2016.


4 Politik

Mitglieder klar für die Pflichtmitgliedschaft

Dezember 2017

In der öffentlichen Debatte steht die österreichische Sozialpartnerschaft als Ganzes auf dem Spiel – Die AK hat über 5000 Mitglieder bundesweit befragt und sich noch einmal einen klaren Auftrag geholt. EIN KLARES JA. Die Kammermitgliedschaft steht auf der politischen Abschussliste. Aktuell findet diese Forderung offenbar breite politische Unterstützung. Mit der Liste Pilz, den neos und der FPÖ wollen gleich drei der fünf ins Parlament eingezogenen Parteien die Pflichtmitgliedschaft abschaffen, und die ÖVP unter Sebastian Kurz „verzichtete“ lediglich auf eine derartige Forderung. Viele Anhänger scheint die Pflichtmitgliedschaft also nicht mehr zu haben. Das sieht, wenn man die AK-Mitglieder selber befragt, freilich anders aus. Von September bis November 2017 hat das Meinungsforschungsinstitut IFES im Auftrag der AK österreichweit 5039 AK-Mitglieder befragt, darunter 400 in Vorarlberg.

Das Ergebnis spricht Bände: Während nur neun Prozent der Befragten mit ihrer AK unzufrieden sind, waren 41 Prozent mit der Performance der Bundesregierung unglücklich oder sogar sehr unzufrieden. Zwei Drittel der Befragten lobten die AK ausdrücklich, etwa gleich viele haben ihr Serviceangebot schon einmal in Anspruch genommen.

gliedschaft fiele oder die AK über Nacht deutlich weniger Budget zur Verfügung hätte. Die Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung mit Sitz in Innsbruck hat sich das genau angeschaut. Dr. Stefan Haigner spannt zunächst den Bogen weiter: Seiner Ansicht nach bleiben die Gegner der Pflichtmitgliedschaft die Antwort auf eine Frage schuldig: „Was dann? Wie soll es nach Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft weitergehen? Denn dass mit dem Wegfall der Pflichtmitgliedschaft mittel- bis langfristig die breit abgestützte politische Legitimation zur Vertretung der Mitglieder und damit die Verhandlungsmacht der Kammern insgesamt sinken wird, wird wohl kaum jemand ernsthaft bestreiten. Auch scheint es unwahr-

Ja zur Kammerumlage Auch die Kammerumlage, die österreichweit monatlich im Durchschnitt 6,90 Euro beträgt, steht für 71 Prozent der befragten Mitglieder außer Streit. 64 Prozent halten sie für gerade richtig oder sogar zu niedrig angesetzt. Die Kernfrage lautet: Was stünde auf dem Spiel, wenn die Pflichtmit-

Hatten Sie schon einmal Kontakt mit der Arbeiterkammer?

Sind Sie mit der Kammerumlage einverstanden?

Umfragen, jeweils 5000 Befragte

Umfragen, jeweils 5000 Befragte

NEIN 37 %

w. n / k. A 6%

JA 61 %

NEIN 23 % JA 71 %

Grafik: AK, Quelle: AK Österreich / IFES

w. n / k. A 2%

scheinlich, dass die Kammern bei drastisch reduzierten Budgets auch zukünftig ihren Aufgaben nachkommen werden können, wie sie dies heute tun. Wenn die Aufgaben aber nicht von den Kammern als Selbstverwaltungskörper wahrgenommen werden können, von wem dann? Vom Staat, oder von niemandem? Was soll also an Stelle des derzeitigen Systems treten? Kurzum, wer die Pflichtmitgliedschaft abschaffen will, trifft am Ende die Sozialpartnerschaft.“

Ohne AK mehr Staat Tatsächlich bedeutete eine Schwächung der Kammern automatisch mehr Staat, wenn die Arbeitnehmer nicht vollkommen im Regen stehen sollen. Haigner bricht aus gutem Grund eine Lanze für die Sozialpartnerschaft: „Wir haben bereits 2014 für Österreich, Finnland, die Niederlande, Schweden, Irland, ­Belgien, Luxemburg, Dänemark, Portugal und die Schweiz untersucht, wie sich Institutionen des Konflikt-Managements wie die Sozialpartnerschaft in Österreich auf das Wirtschaftswachstum eines Landes auswirken.“ Untersucht wurden die Jahre 1990 bis 2011. In acht von zehn Staaten trug die Stabilität, das Vermeiden von Arbeitskonflikten u. A. deutlich zum Wirtschaftswachstum bei. „Für Österreich bedeutet dies, dass sich vom durchschnittlichen jährlichen Wachstum des österreichischen BIP der letzten Jahre in der Höhe von 1,25 Prozent rund 0,47 Prozent auf das Wirken der Sozialpartnerschaft in Österreich zurückführen lassen.“

Wer berät die Arbeitnehmer, wenn die A

Die AK hat ihre Mitglieder vor dem Weihnachtsgeschäft gefragt: Was halten Sie vom freien Sonntag? Wir Arbeiter und Angestellten wollen einen freien Sonntag!

Ich genieße den freien Sonntag und wünsche diesen auch den MitarbeiterInnen im Handel.

Der freie Sonntag muss bleiben! Wichtig für Familien und Singles zur Vorbereitung auf Weihnachten!

Karin Bertsch, Dornbirn

Elfriede Drexel, Hard Am Sonntag möchte ich nicht arbeiten müssen.

Der freie Sonntag muss unbedingt bleiben!

Der Sonntag soll frei bleiben! Ich finde es traurig, den „arbeitsfreien Tag“ (wenn man ihn hat) nicht anders nützen zu können. Meist sind es wieder Frauen und Mütter, die in den Geschäften ihren Dienst machen müssen.

Sabine Fritz, Hard

Gertraud Rusch, Au

Wolfgang Lins, Satteins Bitte kämpft darum, dass der Sonntag ein „arbeitsfreier“ Sonntag bleibt – eben ein „Sonntag“ für alle.

Irene Carbonare-Monz, Götzis

Ruth Forster, Feldkirch Alle, die es nicht schaffen, unter der Woche bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr eizukaufen, können dies auch

online machen. Die kostbare Zeit mit der Familie sollte sinnvoller genützt werden!

Anita Kokic, Hard Ich persönlich bin absolut für einen freien Sonntag. Es gibt genug Möglichkeiten, die Weihnachtsgeschäfte anderweitig zu erledigen.

Monika Meier, Nüziders Dies ist ein sehr emotionales Thema. Meiner Meinung nach sollte jeder für sich

entscheiden – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer –, ob und in welchem Umfang sein Geschäft offen haben darf oder soll bzw. ob man arbeiten will oder nicht.

Chiara Lamma-Kathan, Bildstein Ich spreche mich dafür aus, dass der freie Sonntag unbedingt im bisherigen Umfang beibehalten wird.

Helga Zoderer, Bürs

Bin gegen Öffnung der Geschäfte am Sonntag; es gibt die freien Samstage; Arbeitnehmer haben Recht auf Ruhezeit; es wird dadurch in Summe auch nicht mehr gekauft.

Christine Neyer, Satteins Bin für einen freien Sonntag, da der Mensch meiner


Politik 5

Dezember 2017

Sind Sie für die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft? Umfragen, jeweils 5000 Befragte (in Prozent) 0

20 13

sehr dafür

40

17

60

80

32

eher dafür

100

34

eher dagegen

5 weiß nicht, keine Angabe

sehr dagegen

Grafik: AK, Quelle: AK Österreich / IFES

Wie zufrieden sind Sie mit den Interessenvertretungen? Umfragen, jeweils 5000 Befragte (in Prozent) 29 29

Arbeiterkammer

35

35

2020 6633 7

Wirtschaftskammer

13

27

30

9 4

Gewerkschaften

13

29

29

11

Industriellenvereinigung 6

16

28

Bundesregierung 6

14

33

0 1: sehr zufrieden

2

3

20 4

9 4

60

5: sehr unzufrieden

6

12

37 17

24

40

17

80

6 100

weiß nicht / keine Angabe

Grafik: AK, Quelle: AK Österreich / IFES

Ist der Mitgliedsbeitrag in Höhe von 7 Euro angemessen? Umfragen, jeweils 5000 Befragte (in Prozent)

viel zu niedrig 1%

eher zu niedrig 4%

w. n / k. A. 3%

viel zu hoch 9%

eher zu hoch 24 %

Foto: Jürgen Gorbach / AK

Grafik: AK, Quelle: AK Österreich / IFES

gerade richtig 59 %

AK das aus Geldmangel oder mangels Auftrag nicht mehr kann? Dann wäre der Staat gefordert.

Meinung nach wenigstens einen fixen Tag in der Woche braucht, um mit der Familie und Freunden zusammensein zu können und um sich zu erholen. Der Mensch ist vor allem ein soziales Wesen und sollte sich nicht zum „Konsumheini“ degradieren lassen!

Elisabeth Kreil, Lustenau Der freie Sonntag sollte grundsätzlich beibehalten werden, aber es könnte auch eine Regelung geben für z. B.

vier frei wählbare Sonntage pro Jahr, an denen Geschäfte offen halten können. Natürlich gegen entsprechende Abgeltung der Arbeitnehmer.

Nein – bitte lasst den Sonntag frei … kein Mensch muss sieben Tage die Woche einkaufen, und die Leute im Handel müssen auch mal ausspannen.

Martina Gantner, Bartholomäberg

Christine Endrich, Weiler

Einen gemeinsamen freien Tag mit der Familie braucht es.

Jürgen Knödler, Dornbirn

Die Geschäfte sollen sonntags geschlossen bleiben. Jeder, auch Mitarbeiter im

Einzelhandel, hat einen Ruhetag pro Woche verdient!

Corinna Reisch, Feldkirch Die Sonntagsöffnung halte ich nicht für notwendig. Heutzutage haben die Geschäfte eh schon abends lange geöffnet. Somit wird man unter der Woche sicher einen Zeitraum finden, indem der Einkauf möglich ist.

Rudolf Pintl, Feldkirch Den verkaufsfreien Sonntag halte ich für notwendig.

Wir leben alle im Überfluss, können online shoppen, dank moderner Technik auf Vorrat einkaufen, und es gibt wirklich keinen Grund, dass am Sonntag auch noch offen sein muss, zumal es am Abend auch lange Öffnungszeiten gibt. Lasst den Leuten im Handel wenigstens einen Tag zum Verschnaufen.

Walter Endrich, Weiler Ich bin gegen Sonntagsarbeit in den Geschäften. Es bleibt von Montag bis Samstag ge-

nügend Zeit zum Einkaufen.

Carmen Taucher, Frastanz Es sollte ein einheitliches Gesetz geben gegen die Sonntagsarbeit!

Arthur Reberz, Bludenz Am Sonntag sollten die Geschäfte geschlossen bleiben.

Elisabeth Berenyi, Feldkirch Ich persönlich halte sehr viel vom freien Sonntag. Unter der Woche hat jeder sehr viel Zeit zum Einkaufen.

Evelyn Oppl, Bludenz


6 Arbeit

Dezember 2017

Weiberkram von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

*) Universum Talentstudie 2017

▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at

Arbeitszeitkalender 2018 jetzt bestellen Auch heuer gibt es pünktlich zum Jahreswechsel den praktischen AK-Kalender im handlichen Kleinformat. Er bietet den Beschäftigten eine Menge an Vorteilen. Vor allem können sie hier ihre persönlichen Arbeitsstunden eintragen. Arbeitszeitaufzeichnungen erleichtern die Kontrolle der Auszahlungen von Mehr- und Überstunden enorm. Notrufnummern, Ferientermine sowie die Kontaktadressen der AK Vorarlberg und der Fachgewerkschaften sind neben den wichtigsten Veranstaltungen auch im Kalender aufgelistet.

Ab 1. Jänner 2018: Der AK-Leseausweis steht jetzt für alle Lesebegeisterten kostenfrei zur Verfügung.

Kostenloser Lesespaß in den AK-Bibliotheken Ab 1. Jänner 2018 gibt es den Leseausweis der AK-Bibliotheken Feldkirch und Bludenz kostenlos. Damit erhält jeder unbegrenzten Zugriff auf tausende Bücher, DVDs, CDs und die digitale Bibliothek.

ERLESEN.

Neben der Rechtsberatung für Arbeitnehmer und dem Konsumentenschutz ist der Bildungsbereich eine wichtige Säule für die AK Vorarlberg. Mit den AK-Bibliotheken will die Arbeiterkammer nicht nur ihren Mitgliedern ein breites Angebot an Büchern, DVDs und CDs bieten, um Lesefreude zu wecken.

150.000 Entlehnungen Schon bisher konnten Kinder und Jugendliche kostenfrei auf die Medien der AK-Bibliotheken zugreifen, ab dem 1. Jänner 2018 kommen auch Erwachsene in den Genuss eines kostenlosen Leseausweises. Lediglich bei Überziehungen fallen pro

www.ak-vorarlberg.at

Stark für Sie. AK Vorarlberg

▸ Bestellung: Der neue Arbeits-

zeitkalender 2018 kann bequem online unter www.ak-vorarlberg.at bestellt werden.

setzung der Leserschaft ist erwartungsgemäß weiblich dominiert, drei Viertel sind Frauen.

Digitale Bibliothek Neben der Belletristik und den Filmangeboten auf DVD ist es insbesondere die digitale Bibliothek, die immer mehr Freunde findet. Speziell für Betriebsräte findet sich in der elektronischen Bibliothek ein breites Angebot an Fachliteratur. Ein Bereich der digitalen Bibliothek beschäftigt sich mit Sprachkursen und Audiobooks. Besonders interessant bei der ­E-Book-Bücherei: Die Medien geben sich quasi automatisch zurück. Hat sich eines der Bücher von selbst wieder zu-

rückgegeben, lädt man es sich bei Bedarf einfach wieder auf seinen E-Book-Reader und hat erneut Zeit für die Lektüre. Mehr als 37.000 Medien – E-Books, E-Journale oder Audiobücher – stehen so zur Verfügung, ob für den Strandurlaub oder das Selbststudium zu Hause. Zum Thema E-Books werden regelmäßig Informationsveranstaltungen durchgeführt, bei denen erklärt wird, wie die digitale Bibliothek funktioniert. Bei Bedarf kann auch der eigene Reader mitgebracht und individuell angepasst werden. Die nächste Veranstaltung „E-Book-Reader – so geht’s“ findet am Montag, den 11. Dezember, in der AK-Bibliothek Feldkirch statt.

Manchmal gibt es einfach kein Zurück an den Arbeitsplatz

Bludenzer Arbeiterin musste mit mehrfacher Erkrankung in die Invalidität – Erst Gutachter auf Antrag der AK sicherten ihr eine dauerhafte Unterstützung.

ARBEITSUNFÄHIG.

Kalender 2018

Buch und Tag zehn Cent an Überziehungsgebühren an. 2016 wurden in Bludenz und Feldkirch zusammen rund 150.000 Entlehnungen der verschiedenen Medien verzeichnet, die Tendenz ist seit Jahren steigend. Mit dem kostenfreien Angebot soll sich die Zahl noch deutlich erhöhen. Auch in Sachen Veranstaltungen nehmen die Bibliotheken Fahrt auf, 82 Veranstaltungen mit fast 2000 Besuchern wurden heuer durchgeführt. Vom Vorlesen für Kinder über Lesungen und Buchvorstellungen bis hin zu ständig wechselnden Schwerpunkten gibt es Angebote für jede Altersklasse und viele Interessenbereiche. Die Zusammen-

Als die 42-jährige Bludenzerin sich an die AK wendet, hat sie schon viel hinter sich. Die Frau ist krank. Nicht jahreszeitlich bedingt mit rinnender Nase und dröhnenden Kopfschmerzen. Die Frau leidet lange schon unter verschiedenen Erkrankungen. Die sind so ernst, dass sie schon mehrfach an verschiedenen österreichischen Universitätskliniken operiert werden musste, wenngleich mit mäßigem Erfolg.

Nur vorübergehend? Zuletzt hatte sie eine befristete Invaliditätspension bezogen. Aber damit war plötzlich Schluss. Das Gesetz hatte sich geändert. Das Rehabilitationsgeld wurde für Menschen ab

Jahrgang 1964 bei vorübergehender Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit eingeführt. Was das mit der 42 Jahre alten Bludenzerin zu tun hat? Ihre Invaliditätspension wurde nicht verlängert, weil in ihrem Fall nur vorübergehende Invalidität vorliege. Deshalb stehe ihr lediglich vorübergehend Rehabilitationsgeld zu. „Die Frau hatte zu diesem Zeitpunkt Anspruch auf Pflegegeld der Stufe 4“, ergänzt AK-Jurist Jürgen Lehner, „sie galt als zu 90 Prozent behindert.“ Die Sozialrechtsexperten der AK Vorarlberg ließen das nicht auf sich beruhen. Sie brachten Klage beim Arbeits- und Sozialgericht ein. „Im Zuge des Gerichtsverfahrens haben wir ein psychiatrisch-neurologi-

sches, ein gynäkologisches, ein internistisches und ein urologisches Sachverständigengutachten beantragt“, betont Lehner.

Nie mehr arbeitsfähig Das Gericht hörte die Gutachter an. Sowohl der Gynäkologe als auch der Neurologe und Psychiater kamen unisono zum Ergebnis, dass die Bludenzerin nicht mehr arbeitsfähig ist und sich an ihrem Zustand auch in Zukunft leider nichts mehr ändern wird. Aufgrund der eindeutigen Aussagen der Sachverständigen erzielte die AK mit der Pensionsversicherungsanstalt einen Vergleich. Die Bludenzerin bezieht nun eine Invaliditätspension auf Dauer.

Foto: Fotolia

… ist leider, zumindest was studentische Zukunftserwartungen*) und Realitätserfahrungen betrifft, größer, als man denkt. Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften rechnen mit einem Einstiegsgehalt von knapp 30.000 Euro, ihre männlichen Kollegen hoffen auf deutlich mehr, nämlich 34.500 Euro. Bei Informatikstudenten klaffen die Vorstellungen sogar um 5500 Euro auseinander. Tatsächlich sind in den ersten drei Berufsjahren die Einkommensunterschiede eher gering – um dann, nach etwa fünf bis sechs Berufsjahren, wirklich schlagend zu werden: Wirtschaftswissenschaftlerinnen verdienen dann um 7500, Informatikerinnen um 7000 Euro weniger als die männlichen Pendants. Wobei das einerseits daran liegt, dass sich bei Frauen die „Familienphase“ abzeichnet, aber auch an der Branchenwahl und am betrieblichen Einsatzfeld. Und: Frauen setzen auf interessante Aufgaben und Weiterbildungschancen, Männer auf attraktives Gehalt und Führungsfunktionen. Und die bekommen das auch …

Foto: Jürgen Gorbach / AK

Der kleine Unterschied …

Die Ärzte waren sich einig: Die Frau ist wirklich krank und bleibend arbeitsunfähig.

▸ Kontakt: Wenn Sie dem AK-Sozialrecht eine E-Mail schicken, schreiben Sie bitte Ihre Adresse und eine Tele­ fonnummer für Rückfragen dazu. E-Mail: sozialrecht@ak-vorarlberg. at, Telefon: 050/258 2200


Politik 7

Dezember 2017

Industrie und Cartellverband rühren Werbetrommel für Anhebung des Pensionsalters.

KAMPAGNE. Mit einer Kampagne zur Anhebung des Pensionsalters ist zuletzt eine Initiative aus dem Umfeld von Cartellverband und Industriellenvereinigung an die Öffentlichkeit getreten. Die „Aktion Generationengerechtigkeit“ wirbt unter anderem mit Onlinevideos für Unterstützungserklärungen. Zwar gibt es Zahlen darüber, dass wegen der sinkenden Kosten der Beamtenpensionen bis 2060 nur mit einem minimalen Anstieg der Pensionskos-

ten von 14,1 auf 14,5 bis 14,8 Prozent der Wirtschaftsleistung zu rechnen ist. Diese Prognosen sind der „Agenda Austria“ aber viel zu positiv. So langfristige Prognosen seien nicht seriös, heißt es. Das ist die eine Seite. Die andere packt AK-Präsident Hubert Hämmerle in die Frage: „Wenn man sich vor Augen hält, dass Menschen über 50 mittlerweile kaum mehr eine Chance am Arbeitsmarkt haben, dann frage ich mich, was diese Forderung eigentlich soll.“

Foto: Fotolia

Sollen alle später in Pension gehen?

Arbeiten bis zur Erschöpfung – die Frage ist nur, wie die Industrie all die älteren Arbeitskräfte beschäftigen will.

Liste AK-Präsident Hubert Hämmerle – ÖAAB/FCG

Fraktionsobmann Bernhard Heinzle

PANIKMACHE. Es sind einmal mehr die Industrie-Lobbyisten der Agenda Austria, die bei den Pensionen für Panikmache sorgen: Nur mit Pensionskürzungen oder dem Hinaufsetzen des Pensionsantrittsalters könne das österreichische Pensionssystem noch gerettet werden. Welch ein Unsinn, der von vielen Medien kritiklos übernommen wird! Das Ergebnis solcher Einschnitte wäre ein massives Ansteigen der Alters-

Bei den Pensionen sollen wieder die Beschäftigten draufzahlen! armut. Gescheiter wäre es, wenn sich die „Vordenker“ der Agenda Austria darüber Gedanken machen würden, wie man die Betriebe dazu bringt, sich mehr um alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze zu kümmern. Das würde nämlich dafür sorgen, dass die Menschen

länger gesund ihre Arbeit verrichten können. Damit würde ein wichtigeres Ziel erreicht – nämlich ein Ansteigen des faktischen Pensionsantrittsalters. Die Pensionsreformen der letzten Jahre haben das System deutlich verändert: Heute wird die Pension auf Basis des

gesamten Arbeitslebens berechnet, der Zugang zur Frühpension wurde erschwert, bei den Frauen wird das Pensionsalter schrittweise an das der Männer angepasst und die Beamtenpensionen wurden an das gesetzliche Pensionssystem angeglichen. Gemessen an der Wirtschaftsleistung bleiben die Pensionsausgaben darum bis 2060 konstant.

▸ E-Mail: bernhard.heinzle@gpa-djp.at

Liste Manuela Auer – FSG

UNFAIR.

Fraktionsobfrau Manuela Auer

Im NR-Wahlkampf von der ÖVP noch heftig bestritten, bereiten nun gewichtige Kurz-UnterstützerInnen das Thema „Anhebung des Pensionsalters“ in der Öffentlichkeit auf. Die neoliberalen VertreterInnen wollen die schnellere Angleichung des Frauenpensionsalters an das der Männer und die gesetzliche und faktische Anhebung des Pensionsalters. Es versteht sich von selbst, dass solche Forderungen nicht von Durch-

Anhebung des Pensionsalters ist das Gegenteil von Gerechtigkeit! schnittsverdienern erhoben werden, sondern von Managern, die z. T. in staatlichen Unternehmungen ihr Auslangen finden bzw. gefunden haben. Mit „mehr Gerechtigkeit“, wie behauptet wird, hat das nichts zu tun. Es ist das zynische Beispiel einer wirtschaftspolitischen Elite,

die sich bereit macht, das österreichische Sozialsystem umzugestalten. Eine automatische Anpassung des Pensionsalters an die Lebenserwartung würde zu massiven Pensionskürzungen führen. Da nachweislich die Lebenserwartung bei Vermögenden höher ist, wären sozial

Schwache die Verlierer dieser Automatik. Derzeit machen die Pensionsausgaben ca. 14 % der Wirtschaftsleistung aus. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Menschen im Pensionsalter in den nächsten Jahrzehnten wird der Anteil der Pensionsausgaben nach den neuesten Prognosen bis zum Jahr 2060 auf ca. 14,4 Prozent des BIP steigen, bleibt also konstant.

▸ E-Mail:

manuelaauer@manuelaauer.at

Liste Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA

Fraktionsobmann Michael Koschat

VEREINHEITLICHUNG. Die Diskussion um die Zukunft des Pensionssystems wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Dabei wollen die einen am liebsten gar nichts verändern, die anderen „malen den Teufel an die Wand“ und fordern radikale Einschnitte. Wir Freiheitlichen halten von beiden Ansätzen nicht viel. Wir setzen uns für ein faires und langfristig sicheres Pensionssystem ein. Um das zu erreichen, brauchen wir

Für faire und langfristig sichere Pensionen zum einen die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Pensionssysteme in Österreich. Es muss in Zukunft für gleiche Beiträge auch gleiche Leistungen geben. Dies beinhaltet auch die Forderung nach einer vollständigen Abschaffung der Luxuspensionen im politischen und staats-

nahen Bereich. Es kann nicht sein, dass hier diverse Günstlinge Pensionen in Höhe von weit über 10.000 Euro monatlich kassieren. Das gehört schnellstmöglich abgestellt. Eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters wird von uns abgelehnt. Jedoch müssen weiterhin

Maßnahmen gesetzt werden, um das faktische Pensionsantrittsalter näher an das gesetzliche heranzuführen. Um der Altersarmut wirkungsvoll entgegenzutreten, fordern wir eine Mindestpension von 1200 Euro ab 40 Versicherungsjahren. Dabei muss es auch zu einer besseren Anrechnung von Kindererziehungszeiten kommen.

▸ E-Mail: michael.koschat@fpoe-satteins.at

Liste Gemeinsam – Grüne und Unabhängige

HÄNDE WEG!

Fraktionsobmann Sadettin Demir

Im Ausland wird unser Sozialversicherungssystem wegen seiner Effizienz bestaunt. Kein (halb-)privates System, etwa in Deutschland oder der Schweiz, ist in der Lage, bei vergleichbaren Prämien/Abgaben mit so geringem Verwaltungsaufwand qualitativ so hochwertige Leistungen für die gesamte Bevölkerung sicherzustellen. Rundherum sind die Einzahlungen höher und die Leistungen geringer.

Anders ist nicht automatisch besser! Ganz einfach deshalb, weil dort private Anbieter in Konkurrenz zueinander stehen, einen riesigen Aufwand für Werbung und Kundenrequirierung haben und Gewinne machen wollen. Geld, das dann bei den Leistungen fehlt. Diese eindeutige Vergleichssituation kon-

sequent ignorierend, werden neoliberale Kreise nicht müde, unser sicheres Pensionssystem schlechtzureden. Einmal mehr wird Neid geschürt, zwischen Jungen und Älteren, zwischen Männern und Frauen, zwischen verschiedenen Berufsgruppen. Das Pensionsalter soll

angehoben werden, die Einkommen Älterer sollen sinken, die Pensionshöhen sollen nach unten nivelliert werden. Kurz: Allen soll es schlechter gehen. Die einzigen Profiteure wären die Arbeitgeber und die private Versicherungswirtschaft. Daher: Wir lassen uns nichts vormachen! Hände weg von unserem Pensionssystem!

▸ E-Mail: sadettin.demir@gemeinsam-ug.at

120.122 Mal kostenlos geholfen in Fragen zu Arbeit, Steuern und Konsumentenschutz*

Stark für Sie. AK Vorarlberg *Anzahl Beratungen 2016


8 Magazin

Dezember 2017

AK-BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert Bahnhofplatz 2a; Di 10–12 und 13–19 Uhr, Mi bis Fr 10–12 und 13–18 Uhr, Tel. 050/258-4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@ak-vorarlberg.at

● Feldkirch

Widnau 2–4; Di 10–19 Uhr, Mi bis Fr 10–18 Uhr, Tel. 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ ak-vorarlberg.at

MEDIENTIPP

Aufregend historisch „Wer über die Zukunft nachdenken will, muss einen Satz aus seinem Vokabular streichen: Das kann nie passieren.“ So ein Zitat aus dem Buch des Historikers Philipp Blom. Die Antwort gibt der in Wien lebende Autor auf den ersten Seiten: Alles. In Zeiten des Klimawandels und der Digitalisierung ist nichts unmöglich. Alles steht auf dem Spiel: Demokratie, Freiheit, Toleranz, Wohlstand. Eine Empfehlung für alle zeitgeschichtlich Interessierten.

Ruth Knünz AK-Bibliothek Feldkirch ▸ E-Mail: ruth.knuenz@ ­ak-vorarlberg.at Philipp Blom: Was auf dem Spiel steht; 224 S., geb., Verlag Hanser, ISBN 978-3446-25664-4, 20,60 Euro

● Digital

In der digitalen AK-Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, E-Hörbüchern und Spezialbibliotheken. Ein Benutzer kann parallel zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarlberg. at/ebooks

Montag

Termine für Leser … so geht’s: 11. Dezember von 9 bis 11 Uhr. In der AK-Bibliothek in Feldkirch.

● Wollmaus trifft …

… Leseratte: 21. Dezember, ab 19 Uhr, AK-Bibliothek Feldkirch.

Lesestoff für die Weihnachtszeit ber stellte Alexander Kluy in den AK-Bibliotheken Feldkirch und Bludenz Lesestoff für die bevorstehende Weihnachtszeit vor. Von Frankreich und dem „Anderthalbjahrhundert“ des Kommunismus, von Essen und Stille, Glück und Verzweiflung, von Konfessionen und Tagebuchoffenbarungen, die Donau hoch bis nach England und via Jasmingarten auf Sizilien über Istanbul bis nach Shanghai. Kurz: Episches, Politisches, Historisches und Geniales, eine Promenade durch die unterhaltsamsten, interessantesten und lohnendsten Neuerscheinungen aus den Feldern Literatur und Sachbuch für den winterlichen Lesespaß. Hier eine kleine Auswahl der Kluy-Lesetipps: ● Der Meisterkoch (Saygin Ersin, Atlantik Verlag) ● Der Jasmingarten (Simonetta

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Was diesen Monat zählt

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HANDEL Seit Monatsbeginn gilt für die Beschäftigten im Handel ein neuer Kollektivvertrag • BAHN Am 10. tritt europaweit der neue Fahrplan in Kraft. In Vorarlberg bringt er u. a. an Wochenenden nachts durchgehenden Zugverkehr • FEIERTAGE Der 8. ein Freitag, der 25./26. an Montag/Dienstag, Neujahr ein Montag …

● E-Book-Reader …

WEIHNACHTEN. Anfang Dezem-

Dienstag

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Gewinnen Sie 3 x 2 Skikarten für den Diedamskopf Senden Sie die Antworten auf die drei Fragen zu dieser Ausgabe der AKtion bitte bis 6. Jänner 2018 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, und Sie nehmen an der Verlosung von 3 x 2 Skikarten für den Diedamskopf teil. Wir wünschen Ihnen viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 3 x 2 Skikarten für den Diedamskopf haben in der November-Ausgabe Marina Gonzalez aus Satteins, Anna Raidt aus Lochau und Walter Endrich aus Weiler gewonnen. Wir gratulieren!

Agnello Hornby, Goldmann Verlag) ● Jakobsleiter (Ljudmila Ulitzkaja, Hanser Verlag) Alle von Kluy vorgestellten Bücher stehen natürlich in den AK-Bibliotheken Feldkirch und Bludenz zum Ausleihen bereit.

● Frage 1: Wie hoch war das Nettomedianeinkommen 2016 in Vorarlberg ohne Sonderzahlungen?

▸ Bücherliste: Alexander Kluys Empfehlungen finden Sie online unter www.ak-vorarlberg.at/lesen

● Frage 2: Seit wann müssen Mietverträge – nach AK-Erfolg – nicht mehr vergebührt werden? ● Frage 3: Wie wichtig ist Ihnen die Sozialpartnerschaft in Österreich und warum?

Foto: Dietmar Mathis

● Bludenz

DEZEMBER 2017

Das Höchste im Bregenzerwald.

Kluy gab in den AK-Bibliotheken Tipps für Bücherwürmer.

Sicherheit geht vor: Richtiger Umgang mit elektrischem Strom

Elektrischer Strom ist eine unsichtbare Gefahr. Auch wenn geringe Ströme von weniger als 1/10 Ampere durch den menschlichen Körper fließen, kann das tödlich sein. In Österreich beträgt die Netzspannung 220 Volt. Gerät man in den Stromkreis, hängt die Unfallschwere von der Isolierwirkung der Kleidung, der Schuhe und des Bodenbelags ab. Weiters sind die Einwirkdauer des Stroms und der Stromweg durch den Körper entscheidend für die Folgen.

» Werden blanke Teile einer Stromanlage

» »

berührt, kommt es zu einer Elektrisierung. Beispiele sind beschädigte Steckdosen, Schalter und Elektrokabel. Dies gilt auch für Elektrogeräte wie Haarföhn oder Bohrmaschinen. Beschädigte Gehäuse, Stecker oder Anschlusskabel dürfen niemals selbst repariert werden – es sei denn, Sie sind eine Fachkraft. Als Folge von Kurzschlüssen können Lichtbögen und Stichflammen entstehen. Vorsicht: Verbrennungsgefahr. Bei überbelasteten Geräten oder Stromversorgungen kann es zu Bränden kommen.

Was darf und soll ein Laie tun? » Austausch von Schraubsicherungen » Lampen und Leuchtmittel austauschen » Elektrische Geräte an- und ausstecken

» » »

(am Stecker und nicht am Kabel ziehen) Reinigung von Elektrogeräten nur im spannungslosen Zustand Regelmäßig (halbjährlich, außer der Hersteller gibt ein kürzeres Intervall an) die Prüftaste beim FI-Schalter drücken Überprüfung der elektrischen Anlage und der Geräte auf offensichtliche Beschädigungen wie blanke Teile, gebrochene Schutzabdeckungen, geknickte Kabel etc.

Worauf muss man noch achten?

Was ist bei Unfällen zu tun?

Stabile Seitenlage 1

Zuerst die Stromversorgung unterbrechen, erst dann den Verletzten versorgen. Bei einem Kreislaufstillstand muss möglichst rasch Erste Hilfe geleistet werden, damit Herz und Gehirn weiterhin mit Sauerstoff versorgt werden.

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Entscheidende Frage: Ist die Atmung normal?

Patient überwachen und betreuen

JA

NEIN

Rettungsdienst alarmieren

Patient in stabile Seitenlage bringen

Herzdruckmassage Rettungsdienst alarmieren

Defibrillator holen oder anfordern

Patient in Rückenlage, auf flacher, fester Unterlage. Abwechselnd 30 Herzdruckmassagen, 2 Beatmungen.

Herz

Wer sich eine Beatmung nicht zutraut: Durchgehende Herzdruckmassage mit mindestens 100 bis 120 Stößen aufs Brustbein pro Minute.

(Prüfzeichen wie ÖVE, DVE, BG, GS)

» Einsatzbereich der Geräte laut Bedienungs» » »

Rettungsdienst trifft ein

Druckstelle

5 bis 6 Zentimeter tief drücken (bei Kindern: ein Drittel des Brustkorbdurchmessers)

» Zugelassene Geräte verwenden

anleitung beachten: im Feuchtbereich, im Freien oder nur in geschlossenen Räumen Verlängerungskabel von Kabeltrommeln vor Gebrauch abrollen: Überhitzungsgefahr Wenn eine Sicherung auslöst, hat das eine Ursache: nicht durch eine stärkere Sicherung ersetzen, sondern den Fachmann rufen! In Wohnungen und Wohnhäusern sollte alle zehn Jahre eine Überprüfung der Elektroanlage durch einen Fachmann vorgenommen werden (E-Check).

Um die Atemwege freizuhalten, den Kopf leicht nach hinten biegen. Der Mund muss sich immer an der tiefsten Stelle befinden. Dem Patienten nichts einflößen!

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Robert Seeberger Ausgebildete Sicherheitsfachkraft für Österreich und Deutschland. Über 20-jährige Erfahrung als Unfallverhüter.

Info-Video unter: www.ak-vorarlberg.at/sicherheit

Weiter mit der Herzdruckmassage

Defibrillator trifft ein

Anweisungen des Geräts befolgen

Grafik: KEYSTONE, Quelle: Robert Seeberger, Arbeiterkammer

Typische Gefahren


Thema 9

Dezember 2017

EINKOMMEN Ohne Sonderzahlungen hätte das Christkind deutlich weniger zu tun

Jeden Monat 300 Euro haben oder nicht haben

EINKOMMEN.

Jeder Vierte über 2125 Euro Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat in Vorarlberg 166.550 Erwerbstätige erfasst. 2016 kam jeder Vierte von ihnen auf ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 2125 Euro – ohne Urlaubsund Weihnachtsgeld. Das sogenannte Nettomedianeinkommen lag in Vorarlberg 2016 ohne Sonderzahlungen (siehe Grafik) über alle Arbeiter und Angestellten hinweg bei 1626 Euro. Mit Urlaubs- und Weih-

ben kommen aber auch hier noch 13. und 14. Monatsgehalt hinzu. Solange es sie gibt.

Etwas über dem Bundesschnitt

Fotos: Fotolia, Jürgen Gorbach / AK

Die Österreicher haben’s gut. Während in Deutschland nur jeder zweite Arbeitnehmer Weihnachtsgeld erhält –, das System der Branchentarifverträge ist weitgehend eingebrochen – sind es hierzulande fast alle: Freilich fallen 13. (Weihnachtsgeld) und 14. Monatsgehalt (Urlaubsgeld) nicht vom Himmel. Sie stehen in den Kollektivverträgen. 480 dieser Kollektivverträge werden jährlich von Wirtschaftskammer und Gewerkschaft neu verhandelt. Und ohne Kollektivvertrag keine Sonderzahlung. Die AKtion hat vor dem weihnachtlichen Kaufrausch das Einkommen der Vorarlberger erhoben, mit und ohne Sonderzahlungen. Siehe da: Der Unterschied der mittleren Einkommen liegt bei 300 Euro monatlich. So viel haben oder nicht haben, das spürt man gewaltig.

Das Weihnachtsgeld kommt dieser Tage gerade recht, um anderen eine Freude zu machen. nachtsgeld erhöht sich das Nettomedianeinkommen auf 1924 Euro pro Monat. Das entspricht der reellen Kaufkraft. Sie ist gegenüber 2015 im Vorjahr um fast 100 Euro angewachsen. Das hat wesentlich auch die Steuerreform bewirkt, die AK und ÖGB mit österreichweit 880.000 Unterschriften erzwungen haben.

Etwas über dem Bundesschnitt Damit geht es den Vorarlbergern noch ein wenig besser als allen

Österreichern gemeinsam, die im Durchschnitt 1568 Euro nach Hause tragen. Auch bei den Männern liegt Vorarlberg weit vorne: Die Vorarlberger verdienen durchschnittlich um 7,7 Prozent mehr als der österreichische Durchschnitt. Ein Burgenländer muss sich durchschnittlich mit 1527 Euro zufriedengeben, während der Mann im äußersten Westen der Republik ein Nettomedianeinkommen von 1890 Euro erzielt. Im wirklichen Le-

Anders bei den Frauen. Die Vorarlbergerinnen liegen unter dem Österreich-Durchschnitt von 1334 Euro. Eine Wienerin verdient im Median-Vergleich monatlich 128 Euro netto mehr als die berufstätige Frau in Vorarlberg. Dass die Frauen in der Bundeshauptstadt so viel besser aussteigen als ihre Geschlechtsgenossinnen im Westen, liegt auch an der Vollzeitquote: In Wien arbeiten 59 Prozent der erwerbstätigen Frauen in einer Vollzeitanstellung, während es in Vorarlberg nur 48,6 Prozent sind. Die Anzahl der Frauen in Teilzeit ist in Vorarlberg wieder gestiegen. Sie hat im Jahresvergleich um 1,5 Prozent zugenommen und lag 2016 bei 51,4 Prozent. Das ist denn auch die bittere Pille: Das Medianeinkommen belegt eindrücklich, dass Frauen mit ihrem Einkommen immer noch deutlich benachteiligt sind. Ihre monatlichen Gehälter erreichen gerade einmal 70 Prozent der Männereinkommen. Besonders heftig wirkt der Unterschied bei den Angestellten, wo das Nettomedianeinkommen der Frauen um 40 Prozent unter jenem der männlichen Angestellten liegt.

Sonderzahlungen Urlaubsgeld (auch 14. Gehalt genannt) und das Weihnachtsgeld (13. Gehalt) sind Sonderzahlungen. Anspruch, Höhe und Fälligkeit dieser Sonderzahlungen stehen im Kollektivvertrag. Wer keinen Kollektivvertrag oder eine individuelle Vereinbarung mit seinem Arbeitgeber besitzt, hat Pech. Noch genießen heute 95 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer den Schutz eines Kollektivvertrags.

Was ist denn ein Medianeinkommen? Das Medianeinkommen (auch mittleres Einkommen) ist das Einkommen, bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt.

2125

Euro hat jeder Vierte in Vorarlberg monatlich netto zur Verfügung – ohne Urlaubsund Weihnachtsgeld.

ohne Sonderzahlungen (Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld)

20 %

25 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

75 %

80 %

90 %

Angestellte Frauen

Männer

Gesamt

Männer

1170

848

Frauen

1376

615 1364

1150

1745

794

1876

888

1054 1483

1328

1995

984

1129 1577

1484

2196

1125

1269 1675

1626

2380

1229

1433 1775

1792

1589 1892

2761

1423

1764 1960

2125

2850

1466

2264 2688

Berechnung des Monatseinkommens

2571

1325

1986

Euro verdient die Wienerin im Durchschnitt mehr als die berufstätige Frau in Vorarlberg. In Wien arbeiten auch viel mehr Frauen Vollzeit.

950 1428

1245

Um 128

717

1865 2042

0*

1517

1985 2251

1667

2907

0* 2311

* Wird kein Wert ausgewiesen, liegt das Einkommen vor Abzug von SV-Beiträgen und Lohnsteuer über der sozialversicherungsrechtlichen Höchstbemessungsgrundlage (2016: 4860)

Grafik: KEYSTONE. Quelle: AKV

10 %

Arbeiter

Gerhard Ouschan

Leiter des AK-Bildungsbereichs

Monatliches Nettoeinkommen in Vorarlberg … % verdienen monatlich weniger als … Euro

Für viele unserer Mitglieder bedeuten die Sonderzahlungen eine wichtige Existenzgrundlage.

Grundlage ist die Summe der in einem Kalenderjahr erzielten beitragspflichtigen Einkommen (einschließlich Sonderzahlungen) dividiert durch die Zahl der Versicherungstage. Das Ergebnis wird mit 30 multipliziert. Gezählt werden alle Kalendertage einer pensionsversicherungspflichtigen Beschäftigung. Eine Person kann daher in einem Kalenderjahr maximal 360 Beschäftigungstage aufweisen.


10 Arbeit/Bildung

Dezember 2017

Im Gastgewerbe kleine Brötchen das Gastgewerbe auf. Die Hälfte der knapp 23.000 Mitarbeiter dieser Branche muss mit einem Einkommen in Höhe von 1348 Euro netto das Auslangen finden und steht damit um 17 Prozent unter dem durchschnittlichen Median-Einkommen aller Wirtschaftsklassen. Mit durchschnittlich 165 Beschäftigungs- oder Versicherungstagen pro Jahr liegen die Arbeitnehmer im Gastgewerbe auch diesbezüglich weit hinten. Nicht verwunderlich und schon über viele Jahre unverändert ist

Seit Jahren unverändert am besten verdiente man 2016 in der Energie- und Wasserversorgung. Jeder Zweite der 1667 Beschäftigten (82 Prozent Männer) dieser Branche verdiente mehr als 2582 Euro netto im Monat; und da kommen Urlaubs- und Weihnachtsgeld noch hinzu. Das geringste Einkommen erlangten dagegen die 135 Beschäftigten im Bereich der privaten Haushalte mit 865 Euro. Betrachtet man die Branchen mit wirklich nennenswerten Beschäftigtenzahlen, fällt besonders

Foto: Fotolia

Arbeiterinnen verdienen um das 24. Lebensjahr am meisten.

Vorname des Autors Wallace

die Zähne betreffend

Papagei Mittelund Südamerikas

gefüllte Backware

das Ich (latein.)

schädlicher Stoff

Zweigstellen

Auswanderung

Information und Kommunikation

diese Branche sehr weiblich. Mit 58 Prozent Beschäftigtenanteil überwiegen Frauen im Gastgewerbe und verdienen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen auch noch um elf Prozent weniger. Das ist noch der geringste Unterschied bei Branchen mit nennenswerten Beschäftigungszahlen. Vergleicht man das Nettomedianeinkommen zwischen Männern und Frauen über alle Wirtschaftsklassen, verdienen Männer um knapp 30 Prozent mehr als Frauen. Dieser Wert ist über die letzten Jahre hinweg konstant geblieben.

Speisesaal für Studenten lockeres, netzartiges Gewebe

Flirt

12

weiblicher Naturgeist

3 zusammentragen

Ruinenstätte in Syrien

2

slowak. Staatsmann (Michal)

6

Bronzetrompete

‚Jesus‘ im Islam göttliche Wesen der chin. Religion

Angelstock

3

5 9

4

5

6

7

8

9

Wasserversorgung, Abwasserund Abfallentsorgung Baugewerbe/Bau und techn. Dienstleistungen Alle Wirtschaftsklassen Grundstücks- und Wohnungswesen Verkehr und Lagerei Erziehung und Unterricht Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen Kunst, Unterhaltung und Erholung Gesundheitsund Sozialwesen Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie Sonstige Dienstleistungen Wirtschaftsklasse nicht bekannt Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Private Haushalte

2378 2662

2245 1495 2015 1812 2129 1494 1846 1548 1865 1302 2170 1445 1890 90 1332 1988 988 1341 1607 1347 1592 1265 1800 00 1226 1525 1125 1625 1161 1698 8 1275 1431 1272 1875 75 1217 1337 883 1262 1041 933 859

„Wissen fürs Leben“ feierte 100. Vortrag ERFOLG.

Gestartet wurde „Wissen fürs Leben“ im Jahr 2010, damals ahnte noch niemand, welchen erfolgreichen Verlauf die Serie ­nehmen würde: Heute halten wir bei 22.000 Besuchern der Vorträge, drei Millionen Zugriffen auf dem Youtube-Kanal der AK Vorarlberg und ­ Dutzenden Dankesmails aus aller Welt. AK-Direktor Rainer Keckeis gratulierte zum 100. Vortrag und dankte Franz Köb, der für die Moderation und die Auswahl der Referenten ver-

antwortlich ist. Zum Geburtstag von „Wissen fürs Leben“ trat mit Reinhard Haller ein Begleiter der ersten Stunde ans Rednerpult und präsentierte einen speziell für diesen Anlass konzipierten Vortrag. Haller war einer der ersten Referenten, und sein Vortrag „Die Narzissmus-Falle“ allein bringt es auf 250.000 Youtube-Zugriffe. Fortgesetzt wird die Reihe am 22. Jänner 2018 von einem weiteren Stammgast auf der „Wissen fürs Leben-Bühne“: Professor Joachim Bauer spricht über „Das Gedächtnis des Körpers“.

englisch: uns

Wegstrecke

physikalische Daten ermitteln

2

Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren

2719

Ausbildungszeit

religiöse Hingabe

Schabernack, Fopperei

1

gefühlskalt

Hauptstadt Afghanistans

lateiInitialen nische der Vorsilbe: Kinski weg Reizleiter

4

anhänglich

14

türk. Großgrundherr

chinesischer Politiker †

Insektenlarve

Beglaubigung

eine Anzeige aufgeben

Abels Bruder (A.T.)

britische Insel

weiblicher Artikel

ohne Anstrengung

11

10 skand. Männername

16 Television

13

artikulieren

Dorf

ein Pflanzenkeim

Spielkarte Höchststand d. Mittagssonne

portugiesisch: Gebirgskette

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

1606

Frauen

Jubiläumsvortrag wurde von Reinhard Haller speziell und exklusiv für die Vortragsreihe gestaltet.

‚Killerwal‘

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Vorschlag zur Abhilfe

Gesuch Gerichtshof der Kurie

doppelköpfiger Haltebolzen

Aufguss- Kiefernart getränk

1

Nadelbaum

taktlos, grob

medianeinkommens zeigt sich bei den weiblichen Angestellten zwischen 35 und 40 Jahren am stärksten. Gegen Ende des Erwerbslebens steigt das Einkommen nochmals, erreicht aber nicht mehr die Höhe von vor dem 30. Lebensjahr. Der größte Unterschied zwischen Jungen und Alten besteht bei den männlichen Angestellten, deren Einkommen bis 45 stark ansteigen. Die Medianeinkommen der Arbeiter steigen bis 40 und bleiben dann konstant, bevor sie zu Ende des Erwerbslebens leicht sinken.

unvermittelt

1736

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

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vor Gericht ziehen

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Wenderuf beim Segeln

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Verteidigung, Sozialvers.

Je länger die Berufskarrieren dauern, desto stärker klafft die Einkommensschere auseinander.

Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Verteilung der Einkommen nach Altersgruppen und Geschlechtern. Während zu Beginn der Berufskarrieren sowohl Männer und Frauen, Arbeiter und Angestellte ähnliche Nettoeinkommen erzielen, geht die Einkommensschere mit steigendem Alter schnell auseinander. Arbeiterinnen verdienen um das 24. Lebensjahr am meisten, anschließend zeigt sich sehr deutlich der geburtenbedingte Einkommensknick. Der Einbruch des Netto-

Männer

Energieversorgung

Frauen und Männer nur anfangs gleich NACH ALTER.

Nettomedianeinkommen/Monat

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Foto: AK / Gerhard Ouschan

UNTERSCHIEDE.

Einkommensverteilung nach Branchen in Vorarlberg

Grafik: KEYSTONE, Quelle: AKV, Foto: Fotolia

In welchen Branchen locken die besten Verdienstchancen, und wo muss die Freude am Job ein geringes Einkommen kompensieren? Die AK weiß es.

raetselstunde.com

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▸ Das Lösungswort ist ein Wort aus dem Bereich Bildung. Auflösung auf Seite 15

Reinhard Haller mit „Ver-rückt“ auf der „Wissen fürs Leben“-Bühne.


Konsumentenschutz 11

Dezember 2017

Steuerspar-Tage: Ihr Ticket zum Geld

AK-ADVENTSKALENDER: BESTSELLER GEWINNEN

AK warnt vor Vertrag mit VM Casa Bau Die AK Vorarlberg warnt vor Vertragsabschlüssen mit der Firma VM Casa Bau GmbH. Der Bauträger mit Firmensitz in Dornbirn wirbt mit der schlüsselfertigen Errichtung von Einfamilienhäusern meistens in Holzbauweise in nur sechs Monaten. Mehrere Bauherren haben sich an die AK Vorarlberg gewendet, weil es spätestens nach der mitunter bereits mangelhaften Errichtung des Holzrohbaus zu verzögerter und vielfach wiederum mangelhafter Fortsetzung der vertraglich vereinbarten Baufortschritte gekommen ist. Teilweise kamen die Bauprojekte vollkommen zum Stillstand. Gegen die Verantwortlichen der Firma VM Casa Bau GmbH hat ein betroffenes Paar Strafanzeige wegen Betrugsverdacht erstattet.

Foto: AK / Jürgrn Gorbach

Weil jeder Euro zählt: Die AK Vorarlberg hilft Arbeitnehmern bei der Arbeitnehmerveranlagung.

Bodenständige Küche

mit Produkten aus der Region steht hoch im Kurs. Die Lustenauerin Rita Hämmerle und ihr Mann Siegi (Bild) haben dazu höchst erfolgreiche Kochbücher herausgegeben. „Aus Großmutters Küche I“ gibt es bereits in der 9. Auflage, „Aus Großmutters Küche II“ in der 3. Auflage. Die AK Vorarl­berg verlost über den Adventskalender auf ihrer Facebook-Seite jeden Tag abwechselnd jeweils ein Exemplar der beiden beliebten Vorarlberger Kochbücher. /akvorarlberg

STEUER. Niemand zahlt gerne Steuern, aber zu viel bezahlen – das schon gar nicht. Die Lohnsteuer der Arbeitnehmer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Finanzministers. Jahr für Jahr bleibt ihm ein millionenschweres „Körberlgeld“, weil Arbeitnehmer auf die Möglichkeit der Arbeitnehmerveranlagung verzichten. Über sie können Arbeitnehmer bestimmte Abzugsposten mit bereits bezahlter Lohnsteuer gegenverrechnen. Die Arbeitnehmerveranlagung wird deshalb auch als Lohnsteuerausgleich bezeichnet.

Arbeiterkammer in der AK Feldkirch, Widnau 4.

Schon jetzt Termin sichern Schon jetzt kann ein Termin für die AK-Steuerspar-Tage im März vereinbart werden. Bis dahin müssen Arbeitgeber den Jahreslohnzettel dem Finanzamt übermitteln.

Es gibt viele Gründe Es gibt verschiedene Gründe, warum sich die Arbeitnehmerveranlagung rechnet. Zum Beispiel, weil wegen eines geringen Einkommens zwar keine Lohnsteuer, sehr wohl aber Beiträge zur Sozialversicherung bezahlt werden mussten; wenn zusätzlich zu Gehalt oder Pension noch andere Einkünfte vorliegen; wegen außergewöhnlicher Belastungen durch Krankheit oder Kurkosten. Die AK-Steuerexperten wissen Rat.

Individuelle Beratung der AK 35 Experten der AK Vorarlberg unterstützen Arbeitnehmer im Rahmen der AK-Steuerspar-Tage bei der Arbeitnehmerveranlagung. Die AK-Steuerspar-Tage 2018 finden von 1. bis 29. März jeweils von Montag bis Donnerstag von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 8 bis 12 Uhr statt. Ort der individuellen Beratungsgespräche ist der Saal der

KONSUMENTENTIPP

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Constructa CWF14N00, eine der beiden 6-Kilo-Maschinen, ist günstig in der Anschaffung (480 Euro) und im Betrieb (365 Euro in zehn Jahren).

Kleine oder große Trommel? Haushalte mit Paaren oder Singles kommen gut mit Sechs-Kilo-Maschinen aus. Die Sieben- und Acht-Kilo-Riesen eignen sich für Haushalte mit vier und mehr Personen.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat zehn große und kleine Waschmaschinen geprüft. Die AKtion bringt die wichtigsten Ergebnisse. Größe zu finden ist die erste Aufgabe bei der Anschaffung. Welche Waschmaschine am besten passt, hängt von den jeweiligen Lebensumständen ab: Ein Single- oder Zweipersonenhaushalt kommt mit kleineren Trommeln von etwa sechs Kilogramm Fassungsvermögen gut über die Runden. Bei Familien oder Wohngemeinschaften mit vier und mehr Personen ist eine größere Trommel sinnvoll. Der VKI hat zehn große und kleine Waschmaschinen der Energie-

klasse A+++ getestet. Eine wichtige Anforderung an Waschmaschinen ist eine optimale Schleuderwirkung. 1400 Touren gelten dabei als Maßstab.

Auf Touren kommen Absolvieren die Textilien nach dem Waschgang ihre Runden im Trockner, so helfen sie gut ausgewrungen Energie zu sparen. Die beste Bewertung für Schleudern und Waschen unter den Acht-Kilo-Maschinen erhielten Samsung und Siemens WM14W490

Maschine gut befüllen

mit der baugleichen Waschmaschine Bosch WAW284920. Statt wie früher viel Wäsche zusammenkommen zu lassen, tendieren wir heute dazu, Kleidungsstücke nach kurzem Tragen zu waschen, um sie gleich wieder anzuziehen. Deshalb ist es praktisch, mit halber Beladung zu waschen.

Ein voll gefülltes Gerät verbraucht pro Kilogramm Wäsche weniger Strom und Wasser als ein teilweise befülltes.

Energiesparprogramme nutzen Sie bekommen normal verschmutzte Textilien sauber. Geduld für den Ecodurchlauf (bis zu 3:40 Stunden) wird mit eingesparten Stromkosten belohnt.

diesem Durchlauf durchschnittlich um rund ein Drittel. Das Energielabel erhalten nur Geräte, die im Spar- bzw. Ecoprogramm besonders wenig Strom verbrauchen. Da die Geräte die meiste Energie zum Aufheizen benötigen,

Ecoprogramme und Sparen Im 40-Grad-Buntprogramm, halb befüllt, verbrauchen AEG und Constructa rund zwei Drittel weniger Strom als voll beladen. Andere Geräte senken ihren Stromverbrauch in

Testergebnisse       Waschmaschinen (bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch) Bosch

Marke und Type

Testurteil (Erreichte von 100 Prozentpunkten)

Siemens

Siemens

Constructa

Samsung

AEG

990,–

960,–

680,–

480,–

408,–

337,–

395,–

406,–

365,–

393,–

409,–

gut (78)

gut (76)

gut (76)

gut (74)

gut (72)

gut (72)

gut (70)

7,0 3,5 +

8,0 4,0 +

6,0 4,0 +

6,0 4,0 +

8,0 3,0 +

8,0 3,0 +

WM14W4902) WM14N1903)

CWF14N00

arbeiten die Hersteller mit geringer Wassertemperatur. Einige Maschinen kommen im 60-Grad-Sparprogramm nicht einmal auf 40 Grad. AEG erwärmt das Wasser sogar nur auf laue 26 Grad. Die geringere Wärme kompensieren die Hersteller mit der Programmdauer.

Wie’s um die Hygiene steht

WDB030 WPS Eco 850,–

WAW285701) Richtpreis in € Betriebskosten für 10 Jahre in €4)

Miele

Das Handelsgericht Wien hat der Verbandsklage des VKI in erster Instanz recht gegeben: Mehrere Klauseln des Basiskontos der Bank Austria sind unzulässig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

▸ Termin für die AK-Steuerspar-Tage vereinbaren: Telefon 050/ 258-3131 von Mo bis Do 8–12 und 13–16 Uhr, Fr 8–12 Uhr

Saubermacher im Härtetest WASCHMASCHINEN. Die richtige

Bank-AustriaKlauseln unzulässig

WW8AK6404 L8FE74485 QW/EG 900,– 800,–

Maximale Füllmenge Bunt in kg Maximale Füllmenge Pflegeleicht in kg WASCHEN

40 %

8,0 4,0 +

DAUERPRÜFUNG

20 %

+ +

+ +

+ +

+ +

+ +

+ +

+ +

HANDHABUNG

15 %

+

+

+

+

+

+

+

UMWELTEIGENSCHAFTEN WASCHEN

15 %

+

+

+

+

+

+

o

SCHUTZ VOR WASSERSCHÄDEN

10 %

+ +

+ +

+ +

+ +

+ +

+ +

+

Zeichenerklärung: 1) baugleich mit Siemens WM14W570  2) baugleich mit Bosch WAW28490  3) baugleich mit Bosch WAN28190  4) Grundlage der Berechnung pro Jahr: 40 °C Bunt volle Beladung 215 kg, 40 °C Bunt halbe Beladung 215 kg, 30 °C Pflegeleicht 150 kg; Strompreis 0,16 €/kWh (E-Control-Tarifkalkulator, Stand 01.07.2017), Wasserpreis 3,90 €/m³  Beur­ teilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)  Prozentangaben = Anteil am Endurteil  Preise: September 2017

©

Foto: VKI / Stiftung Warentest

AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE

Angesichts der niedrigen Temperaturen in etlichen Sparprogrammen stellt sich die Frage: Wird lauwarmes Wasser auch mit Bakterien und Krankheitserregern fertig? Bei gesunden Menschen ist die Antwort: Ja. Sie können normal verschmutzte Wäsche bei niedrigen Temperaturen im Sparprogramm waschen. Für Personen mit geschwächtem Immunsystem, z. B. mit Pilz- oder Durchfallerkrankungen, empfiehlt sich das 60-Grad-Normalprogramm mit bleichehaltigem Vollwaschmittel.

▸ Detaillierte Testergebnisse finden Sie (kostenpflichtig) unter www.konsument.at/waschmaschinen112017


12 Konsumentenschutz

Dezember 2017

COMPUTERTIPP

Weihnachtszeit. Geschenkezeit. Är

von Oliver Fink, Leiter der EDV-Abteilung der AK Vorarlberg

OBS Studio Das OBS (Open Broadcaster Software) Studio ist eine kostenlose Recording-­Strea­m ­ingSoftware, mit der Sie Ihren gesamten Bildschirm­inhalt oder den eines einzelnen Programms live streamen können, zum Beispiel auf Youtube oder Facebook. Natürlich bietet OBS Studio auch die Möglichkeit, die Aufnahmen nur auf Ihre lokale Festplatte zu speichern. Die Software ist sehr leistungsstark und gibt Ihnen die Möglichkeit, beliebig viele Szenen zu erstellen. So können Sie zum Beispiel eine Szene für Ihren Browserinhalt und eine Szene für Ihr Spiel anfertigen, um dann zwischen diesen mithilfe von Übergängen hin und her zu wechseln. Natürlich können auch schon bestehende Filme, Fotos oder aber auch Ihre Webcam als Szenen eingefügt werden. Wie immer ist auch OBS Studio ein Open-Source-Projekt und kann von der Homepage des Herstellers (https://obs project.com/) frei heruntergeladen und weitergegeben werden.

Anderen oder sich selbst ein Freude bereiten. Acht goldene Regeln, damit der Weihnac

1

Wenn Sie sich im Geschäft bei der Auswahl eines Geschenks nicht ganz sicher sind, sollten Sie schon beim Einkauf einen möglichen Umtausch vereinbaren und das sicherheitshalber auf der Rechnung vermerken lassen. Denn ein Umtausch ist freiwillig, es gibt kein gesetzliches Umtauschrecht oder Rücktrittsrecht! Viele Händler räumen jedoch freiwillig einen Umtausch ein. Das steht dann oft vorgedruckt auf der Rechnung. Wer etwas umtauscht, kann sich zumeist eine andere Ware aussuchen. Falls man nichts findet, erhält man einen Gutschein. Geld gibt es in der Regel nicht zurück.

Viele Gutscheine mit kürzerer Frist

2

Gutscheine sind grundsätzlich 30 Jahre lang gültig, sofern sie nicht gültig befristet sind. Befristungen von zwei Jahren oder weniger sind aber nur mit einem triftigen Rechtfertigungsgrund des Unternehmers möglich. Nach Ablauf einer unzulässigen Befristung muss der Gutschein entweder akzeptiert oder verlängert werden. Oder Sie müssen den Kaufpreis für den Gutschein ersetzt bekommen. Derzeit boomen Gutschein-Plattformen im Internet. Prüfen Sie vor Erwerb eines Gutscheines über eine Plattform, wer überhaupt der Aussteller ist. Denn die Plattformen treten oft nur als Vermittler auf. Hält der Gutschein nicht, was er verspricht, kann es für Konsumenten mühsam werden, zu ihrem Recht zu kommen.

▸ E-Mail: oliver.fink @­ak-vorarlberg.at

Digitale Vignette hat ihre Tücken

4

Wenn das Geschenk defekt ist, gibt es einen gesetzlichen Gewährleistungsanspruch. Bewegliche Waren (etwa Möbel, Kaffeemaschine oder TV) muss der Händler bis zu zwei Jahre nach dem Kauf kostenlos reparieren oder austauschen. Steht das aus bestimmten Gründen nicht dafür, bleibt eine Preisminderung oder letztlich die Rückerstattung des Kaufpreises. Das können Sie als Konsument vom Händler verlangen. Unser Tipp: Rechnung immer aufheben und die Ansprüche schriftlich beim Händler geltend machen.

Online-Einkauf: Vergleichen!

5

Auch bei Online-Käufen gilt: Preise vergleichen und möglicherweise versteckte Nebenkosten wie Versandspesen beachten.

Online-Einkauf: Lieferangaben beachten

6

Wer sich den Einkaufsstress in den Geschäften ersparen möchte, kann Geschenke vom Sofa aus übers Internet shoppen. Sie sollten dabei einerseits auf die angegebene Lieferzeit achten (sicherheitshalber zwei, drei Tage mehr einrechnen) und andererseits speziell bei unbekannten Händlern oder solchen, bei denen Sie das erste

Versandhandel: frühzeitig bestellen

3

Der Heilige Abend ist dieses Jahr an einem Sonntag. Wer ein Weihnachtsgeschenk im klassischen Versandhandel oder online bestellt, sollte deshalb beachten, dass 2017 ein Zustellungstag „fehlt“: Pakete werden nur bis Samstag, 23. Dezember, zugestellt.

Klingt gut und vereinfacht das Autofahrerleben: Das Autobahnpickerl gibt es jetzt auch als digitale Vignette. Allerdings hat sie auch eine Tücke, die mit der Europäischen Richtlinie für Konsumtenschutz zusammenhängt. Kunden können nämlich innerhalb von 14 Tagen vom Online-Kauf zurücktreten. Da dies auch per Post oder E-Mail möglich ist, verlängert sich der Zeitrauma sogar um drei Tage. Deshalb wird von der Asfinag die digitale Vignette erst ab dem 18. Tag nach dem Kauf als gültig anerkannt. Konsumenten sollten diese Frist deshalb unbedingt beachten, wenn sie sich für die digitale Variante der Vignette entscheiden.

Abzocker verschärfen Gangart

Kurz gemeldet … ● VKI-Test: Alle Antischup-

Die Liste unseriöser Streaming-Plattformen für Filme wird immer länger.

ABOFALLE.

Bild: DSK

pen-Shampoos sind wirksam, am besten bewertet wurde jenes des Diskonters Lidl. Es ist zugleich auch das günstigste. ● Das deutsche Magazin „ÖkoTest“ hat 20 sogenannte Wohlfühltees untersuchen lassen. In drei Vierteln der Tees wurde das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat nachgewiesen. ● Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android übermitteln Standortdaten selbst bei abgeschalteten Ortungsdiensten. Google bestätigte einen entsprechenden Bericht.

Gewährleistung bei kaputter Ware

Kein Recht auf Umtausch

Filmhits „kostenlos“ ansehen: Oft folgt das böse Erwachen.

Beim AK-Konsumentenschutz häufen sich in den letzten Wochen die Fälle: Abzocker machen sich das gesteigerte Interesse zunutze, Kinofilme bequem von der Couch aus übers Internet auf den Bildschirm zu streamen. Dass das in der Regel nicht gratis sein kann, liegt auf der Hand. „Wie in allen Bereichen gibt es auch hier schwarze Schafe unter den Anbietern. Doch jetzt ist zu beobachten, dass die Abzocker ihre Gangart verschärfen“,

erklärt AK-Konsumentenschützer Dr. Franz Valandro: „Bereits nach wenigen Tagen werden Konsumenten sogar angerufen oder erhalten SMS-Nachrichten, um sie an die – angebliche! – Verpflichtung zu erinnern, oft mehrere hundert Euro zu bezahlen.“ Dabei hatten die Streaming-Portale mit einer kostenlosen Registrierung geworben. Sicher, die Regis­ trierung an sich war kostenlos. Doch im „Kleingedruckten“ war von einer

Testphase die Rede. Meist handelt es sich um nur fünf Tage. Und meistens steckt derselbe Anbieter hinter dem Ganzen. Die Liste dieser unseriösen Internet-Plattformen wird immer länger. Valandro empfiehlt dringend, sich auf watchlist-internet.at zu informieren, bevor man sich auf einem Streaming-Portal anmeldet.

▸ AK-Konsumentenschutz: Dr. Franz Valandro, Telefon 050/2583048, E-Mail franz.valandro@ ak-vorarlberg.at


Konsumentenschutz 13

Dezember 2017

Falsche Schreiben vom Gericht im Umlauf

rgerzeit?

BETRUG. Eine täuschend echt wirkende Post vom Richter dient nur einem Zweck: den Empfänger um sein Geld zu erleichtern. Erst der zweite Blick entlarvt gerissene Betrüger als Autoren der brisanten Briefe. In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Vorarlberger solche Post erhalten. Der angebliche Gerichtsbeschluss ist allerdings ein „Fake“. Oder anders gesagt: Betrug.

chtseinkauf sorglos bleibt.

Mal etwas bestellen, Ihre Adressangaben lieber zweifach kontrollieren, damit bei der Lieferung nach Möglichkeit nichts schiefgeht.

Professionelle Masche Mit dieser Masche treten Betrüger noch eine Spur professioneller auf den Plan, als man es gewohnt ist. Der angebliche Brief vom Gericht mit Stempel, Unterschrift und Vollstreckungsbescheid verfehlt seine Wirkung nicht. Die AK-Konsumentenschützer befürchten, dass der eine und andere bereits darauf hereingefallen ist und bezahlt hat. Doch wofür eigentlich? Das geht aus dem „amtlichen“ Schreiben nicht hervor. Auch sonst strotzt es nur so vor Unsinn und frei erfundenen Paragraphen. Da hilft auch

Rücktrittsrecht bei online eingeschränkt

7

Bei Onlinekäufen gibt es ein Rücktrittsrecht binnen 14 Kalendertagen ab Erhalt der Ware. Aber nicht in jedem Fall: Etwa bei entsiegelten CDs und DVDs gibt es kein Rücktrittsrecht. Werden Konsumenten über das Rücktrittsrecht nicht ordentlich informiert, verlängert sich die Frist auf bis zu zwölf Monate.

Die eigenen Angaben doppelt überprüfen

8

Nicht nur Produkte, auch Dienstleistungen wie Flugtickets für einen Trip zu zweit, ein Wellness-Wochenende oder Konzertkarten sind beliebte Weihnachtsgeschenke geworden. Aber Achtung: Auch dabei gibt es kein gesetzliches Rücktrittsrecht. Ein Klick zu viel kann bereits genügen, um einen gültigen Kaufvertrag abzuschließen. Der Anbieter kann den Rücktritt oder eine Stornierung unter Bedingungen freiwillig einräumen. Vor dem verbindlichen Buchungs-Klick sollten sich Konsumenten deshalb auf jeden Fall in den AGB über die entsprechenden Bestimmungen informieren und vor allem die konkreten Termindaten und Preise doppelt prüfen. Denn leider ist es so, speziell bei Buchungsportalen für Reisen oder Veranstaltungen, dass die Eingabemaske die Angaben einer (Datums-)Suche nicht automatisch übernimmt.

Dieses Schreiben haben viele Vorarlberger erhalten. Der „Zahlungsbefehl“ ist gleich mit einem Zahlschein verküpft. der stilisierte Amts-Adler auf dem Briefkopf nicht. Er dient lediglich der Einschüchterung, wie auch die verwendeten Begriffe wie „Forderungsnummer“, „Vollstreckungsbescheid“, „Zahlungsbefehl“ oder „Ge-

richtsvollzieherverteilungsstelle“. „Sollten Sie den geringsten Zweifel an der Echtheit haben, überweisen Sie keinen Cent, sondern wenden Sie sich an uns“, sagen die AK-Konsumentenschützer.

Wälder Fahrschule mit eigenwilligen Methoden Fahrschüler soll vor weiteren Terminen Fahrstunden noch einmal bezahlen. AUSBILDUNGSVERTRAG.

Gelinde gesagt eigentümlich sind sowohl Verhalten als auch Reaktion der Bregenzerwälder Fahrschule Ing. Germann-Frener in Egg in einem Fall, bei dem es um das Zustandekommen und die Abrechnung von Fahrstunden geht.

KONSUMENTENSCHUTZ ▸ AK-Konsumentenschutz: Telefon 050/258-3000, E-Mail konsumentenberatung@ak-vorarlberg.at, WhatsApp 0664/315 8313

Foto: Fotolia

Reiseanbieter zahlt nach AK-Intervention

Mehrere Banken ändern ihre AGB

Die Hartnäckigkeit der Konsumentenschützer der AK Vorarlberg zahlte sich für zwei Konsumenten aus: Sie erhielten jeweils 520 Euro zurück, die Worldventures eingestreift hatte. Worldventures ist ein texanisches Unternehmen, das auch bei uns Reisen bewirbt, die angeblich bis zu 70 Prozent günstiger seien als anderswo. Voraussetzung ist jedoch eine Mitgliedschaft. Experten rücken das Geschäftsmodell von Worldventures in die Nähe eines Schneeballsystems. Die AK warnt weiterhin.

Anfang November haben viele Banken ihre neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen an ihre Kunden geschickt. Eine Bank kann den Zahlungsdiensterahmenvertrag unter Einhaltung einer zweimonatigen Frist ändern. Konsumenten können zustimmen, wobei Schweigen als Zustimmung gilt, oder den Vertrag vor Inkrafttreten der Änderung fristlos und kostenfrei kündigen. Einer Änderung zu widersprechen führt in der Regel zur (ordentlichen) Kündigung durch die Bank.

Die Vorgeschichte: Für den jungen Mann, der berufsbedingt viel unterwegs ist, war es schon schwierig, zu Fahrstundenterminen zu kommen. Ärgerlich: Eine Fahrstunde, für die er eigens Urlaub genommen hatte, wurde ohne Begründung abgesagt. Die jüngsten zwei Fahrstunden musste er dann selbst absagen, weil er sich den Arm gebrochen hatte. Darauf weigerte sich die Fahrschule, neue Termine zu vereinbaren. Zuerst

Foto: Bilderbox

Schwierige Terminfindung

AK rät: Ausbildungsvertrag verlangen und Fahrstunden penibel dokumentieren. müssten die zwei nicht absolvierten Fahrstunden bezahlt werden. Dabei hatte er bereits im Vorfeld mehr Fahrstunden bezahlt, als insgesamt konsumiert wurden. Mehrfach hat-

te die Mutter des Fahrschülers das Gespräch gesucht – zu einer Lösung kam es nicht. Sie bat die AK Vorarlberg um Hilfe. „Die Fahrschule weigert sich, die vertragliche und bereits bezahlte Leistung zu erbringen“, bringt es Konsumentenschützer Mag. Paul Rusching auf den Punkt: „Die Fahrschule selbst weist in ihrer Kostenaufstellung ein Guthaben des Fahrschülers auf.“ Auf die Aufforderung, das Guthaben ausbezahlen, geht die Chefin nur indirekt ein: Sollte der Fahrschüler seine Ausbildung abbrechen wollen, müsse er schon „persönlich vorstellig werden“.

▸ AK-Konsumentenschutz: Mag. Paul Rusching, Telefon 050/2583024, E-Mail paul.rusching@ak-vorarlberg.at

AK-Erfolg: Gebühr gestrichen Seit einigen Tagen ist das Mieten von Wohnraum billiger geworden.

MIETVERTRÄGE.

Die Vergebührung eines Wohnungsmietvertrages ging ganz schön ins Geld. Doch seit 11. November 2017 sind alle Mietverträge über Wohnraum gebührenfrei. Damit wurde eine langjährige Forderung der Arbeiterkammer umgesetzt. Noch in der letzten Parlamentssitzung vor der Nationalratswahl wurde das Ende der Gebühr für Mietverträge beschlossen. Diese Gesetzesänderung ist endlich

rechtskräftig und gilt für alle Mietverträge über Wohnraum, die seit dem 11. November 2017 abgeschlossen werden. Laut Vorgabe hafteten bis zuletzt zwar beide Vertragspartner – Vermieter und Mieter – für die Gebühr. Es galt also Vertragsfreiheit darüber, wer für die Kosten aufkommen musste. Trotzdem wurden sie üblicherweise den Mietern aufgehalst, die beim Einzug ins neue Zuhause ohnehin schon viele Kosten bewäl-

tigen müssen. Bisher wurde für die Vergebührung von unbefristeten Mietverträgen ein Prozent des 36-fachen Bruttomietzinses verrechnet. Bei befristeten Mietverträgen beliefen sich die Kosten auf ein Prozent der Bruttomiete der gesamten Vertragsdauer, höchstens aber ein Prozent des 36-fachen Mietzinses. Aber Achtung: Für Mietverträge über gewerblich genutzte Immobilien muss weiterhin eine Vertragsgebühr bezahlt werden.


14 Jugend

Fotos: Dietmar Mathis, Thomas Matt / AK

Dezember 2017

Nur Plastik? Von wegen. Kunststoff heißt das Zauberwort, und dahinter verbirgt sich Technik vom Allerfeinsten.

Dem Traumberuf ein Stückchen näher kommen

Die angehenden Drogistinnen Yadigar Percin (28) und Sabrina Pattis (17) demonstrieren den Bewegungsapparat. So vielfältig ist ihr Beruf.

Die neue Ausbildungsmesse i hat mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher begeistert. Auf 10.500 Quadratmetern bot das Dornbirner Messequartier Orientierungshilfe und spannende Einblicke in unzählige Berufsbilder.

AK-Präsident Hubert Hämmerle staunt über die Kunstfertigkeit der jungen Köchinnen und Köche.

Francesca Jermonin (12) möchte Designerin werden. Ist sie im Handwerk-Spiegel richtig?

René Köpfle (14) aus Bildstein und Christian Fußenegger (14) aus Dornbirn: Der Truck ist cool.

Das „Technikland Vorarlberg“ wusste sich sogar als Hexenküche zu inszenieren.

ALLES NEU. Normierte Kojen dicht an dicht? So haben Messen früher ausgesehen. Heute steht Pepper am Empfang. Der rollt an den Bühnenrand, verbeugt sich artig und wünscht den jungen Damen und Herren noch innovative Stunden. Dabei blickt der Roboter das jugendliche Publikum aus Glubsch­ augen so treuherzig an, dass ihn die Mädels am liebsten knuddeln möchten. Die Jungs sind da eher zurückhaltend. Nach den ersten Schritten hinein in die Welt der Berufsaussichten verlieren aber auch sie ihre zur Schau getragene Lässigkeit, stürzen sich mit einem langgezogenen „Boah!“ auf den Rennwagen von KTM oder in die virtuellen Welten von epos, dürfen sehr realistisch Kranfahrer spielen oder elektrischen Strom zum Laufen bringen. Tabatha Trupp zeigt ihnen, wie’s geht. Die ist voll bei der Sache. Ihre erste Lehre als Produktionstechnikerin hat ihr nicht gereicht, jetzt lässt sie sich im drit-

ten Lehrjahr zur Elektrotechnikerin ausbilden. So sieht Wissbegier aus.

Sich herantasten „Viele sind hier, die noch nicht wissen, was sie wollen“, bestätigt Martina Sieber, angehende IT-Technikerin bei epos Computer in Götzis. An einem PC können die Besucher ihre Eignung für den Beruf anhand von Testfragen erkunden. Es eignen sich gerade mal fünf Prozent. Dabei hat Martina Sieber sich ganz bewusst einen Beruf ausgesucht, „der sich dauerhaft entwickelt“.

Bei so viel Angebot war Orientierung nötig.

Patrick Tkacik hingegen hat sich für ein sehr altes Handwerk entschieden. Der 21-jährige Bürser steht im dritten Lehrjahr zum Stu­ckateur. Vorsichtig löst er eine frisch gegossene Madonna aus der Silikonform und erklärt dabei beredt den Produktionsprozess. Sein Beruf ist heute wieder im Aufwind, wie man an vielen Hausfassaden des Landes sehen kann.


Jugend 15

Dezember 2017 Alle sind sie 13 Jahre alt (Bild links) und haben so viel noch vor sich: Alexander Felder, Tim Feurstein und Laurenz Müller aus dem Kleinwalsertal denken daran, Elektriker, Polizist und Mechaniker zu werden. Michelle Gaßner aus Koblach weiß lediglich, dass sie „auf alle Fälle weiter in die Schule gehen“ möchte. Laura Bolter aus Koblach weiß auch schon, wo: In der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik am Institut St. Josef möchte sie sich zur Kindergartenpädagogin ausbilden lassen.

LEHRLINGSTIPP von Christine Raggl, Leiterin der Lehrlingsabteilung der AK Vorarlberg

Internatskosten fallen ab 2018 weg

Fotos: Thomas Matt / AK

Noch ist die gute Botschaft nicht überall angekommen: Der Nationalrat hat in seiner letzten Sitzung vor den Wahlen beschlossen, dass den Lehrlingen künftig keine Internatskosten für die Berufsschule mehr aufgebrummt werden. Viele Lehrlinge mussten sie bislang selber zahlen. Ab 1. Jänner 2018 muss nun der Lehrbetrieb die Kosten für Unterbringung und Verpflegung tragen, die durch den Aufenthalt der Lehrlinge in einem Schülerheim entstehen. Der Lehrberechtigte wiederum kann einen Ersatz dieser Kosten bei der zuständigen Lehrlingsstelle beantragen.

Traumjob Kosmetikerin: Die Jugendlichen durften am eigenen Leib erfahren, wie viel Geschick sich hinter dem Beruf verbirgt.

Tabatha Trupp (Illwerke/Vkw) lässt sich nach der Lehre zur Produktionstechnikerin nun zur Elektrotechnikerin ausbilden.

Aber Achtung: Diese Regelung beinhaltet nicht die Fahrtkosten zur Berufsschule und retour! Die sind nämlich nach wie vor vom Lehrling zu bestreiten.

Patrick Tkacik ist Stuckateur im dritten Lehrjahr: „Ein spannender, sehr alter Beruf.“

▸ Information und Beratung: www.­akbasics.at

AK und WK schaffen ein Ausbildernetzwerk

„Ausbilder Vorarlberg“ bietet Plattform zum Austausch – 1850 Betriebe bilden im Ländle derzeit 7230 Lehrlinge aus – 117 Unternehmen erhalten von Land, WK und AK Gütesiegel „Ausgezeichnete Lehrbetrieb“. STÄNDIG BESSER WERDEN. Das Bemühen um gute Ausbildung endet nie. Deshalb haben Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer das Zehn-Punkte-Programm gegen den Fachkräftemangel beschlossen. Gleichzeitig bauen sie gemeinsam mit dem Land ein neues Ausbildernetzwerk in Vorarlberg auf.

Das neue Kursbuch des BFI ist da! 92 Seiten stark und voller Bildungs­angebote liegt das Kursbuch des BFI der AK druckfrisch vor. Sprachen, Wirtschaft, EDV, Gesundheit, Bildungsabschlüsse, Potenzial und Energie sind die großen Themen, die von Brandaktuellem ergänzt werden – wie von der Datenschutzrichtlinie, die im Mai 2018 schlagend wird. Neugierig? Dann bestellen Sie online unter www.bfi-vorarlberg.at.

Im Zentrum des Kompetenznetzwerks „Ausbilder Vorarlberg“ steht der Erfahrungs- und Ideenaustausch. „Unser Ziel ist es, die Berufsausbildung von morgen gemeinsam zu gestalten und innovative Lösungsansätze für den Fachkräftemangel zu finden“, bekräftigen WK-Präsident Hans-Peter Metzler und AK-Präsident Hubert Hämmerle. Denn „wie unsere Zukunft aussieht, entscheiden wir in der Gegenwart“. Zum neuen Netzwerk sind Ausbilderinnen und Ausbilder genauso eingeladen wie die Lehrkörper der Berufsschulen Vorarlbergs. Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung bei Liebherr in Nenzing referiert Prof. Markus Hengstschläger. Sein Thema: „Alles Durchschnitt, oder was? Das Mittelmaß umschiffen und Talente entdecken.“

Auszeichnungen 117 Vorarlberger Lehrbetriebe haben zuletzt bewiesen, dass sie deutlich über dem Durchschnitt liegen. Sie wurden in feierlichem Rahmen mit

Foto: Bernd Hofmeister

Durch Erfahrung anderer lernen

WK-Präsident Hans-Peter Metzler und AK-Präsident Hubert Hämmerle mit Lehrlingen und dem Chef von Holzbau Böhler. In puncto Qualität darf und soll die Lehre in Vorarlberg den Rahmen sprengen. dem Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ geehrt. An 28 Unternehmen wurde die Auszeichnung

heuer erstmalig vergeben. In Vorarlberg sind rund 7230 Lehrlinge in 1875 Betrieben in Ausbildung.

▸ Plattform: Das neue Netzwerk für Ausbilder findet sich im Internet unter www.ausbilder-vorarlberg.at

▸ Bestellung: Das neue Kursbuch kann telefonisch unter 05522/ 70200 oder per E-Mail bei ­service@bfi-vorarlberg.at bestellt werden. Auflösung des Rätsels von Seite 10

P A E DGAR ME N S A N T T U E L AN T R E L F E Die fünf häufigsten Lehrberufe in Österreich 2016 E R S I DO Mädchen Burschen MAN T M K A Einzelhandel 8553 (24 %) Metalltechnik 10.056 (14,1 %) MAO N E R V Bürokauffrau 4238 (11,9 %) Elektrotechnik 8404 (11,8 %) L AN Friseurin 3511 (9,9 %) Kraftfahrzeugtechnik 6751 (9,5 %) N E C K

Köchin

1267 (3,6 %)

Einzelhandel

4909 (6,9 %)

Restaurantfachfrau

1195 (3,4 %)

Installations- und Gebäudetechnik

3881 (5,4 %)

F EM I G G L I KON I F R A T L AG L Z E N G E D E N H N T I N S E I N I S AGA T M K A D AC H T E R E I

BILDUNGSTEILZEIT

R A T E B E E R E U S P O I T M E R E U R I E H A L E B U L RO ME S

F I ON L E I H E OR T R E K F AD E I R R E N O S H R E U H U T E S E N

Das gesuchte Lösungswort lautet: BILDUNGSTEILZEIT


16 Menschen

Dezember 2017

TREFFPUNKT AK VORARLBERG  Menschen bewegen

9

HERO. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ist strikt gegen finanzielle Eingriffe in die Länderkrankenkassen. Recht hat er.

ZERO. Industriellenvereinigungs-Präsident Martin Ohneberg findet, dass sich die AK keine Gedanken über die moderne Arbeitswelt macht. Vielleicht liest er einfach die falschen Zeitungen.

Fotos: Elke Mayr / picturedesk.com, Land, Serra

ZAHL DES MONATS. Österreichs Bevölkerung wächst bis 2021 auf 9 Millionen an, hat die Statistik Austria berechnet. Grund dafür ist die verstärkte Zuwanderung.

Foto: Jürgen Gorbach

AK-Präsident Hämmerle bei Zumtobel in Dornbirn

Hubert Hämmerle stattete einem der größten Arbeitgeber im Ländle einen Besuch ab und sah das Thema Licht dabei aus einer anderen Perspektive.

Gute Begleitung

Arbeitsmappe macht Übergang vom Kindergarten in die Volksschule leichter. VORTRAG. Mehr als 200 In-

teressierte besuchten kürzlich den Vortrag und die Vorstellung der neuen Praxismappe „Zusammenarbeit mit Eltern im Übergang ihrer Kinder vom Kindergarten in die Volksschule“ von Elke Schlösser im Saal der AK Vorarlberg. Das Video des Vor-

Mario Wintschnig, Christian Ranacher, Richard Apnar, Dietmar Dünser, Marcus Engel und Hubert Hämmerle (von links).

Ein Betriebsrat und zwei Schulklassen besuchten

zuletzt die AK Vorarlberg. Die Betriebsratskörperschaft von Rondo Ganahl, die Klasse EH2c der Landesberufsschule Feldkirch und die 4b der Mittelschule Haselstauden informierten sich über die Aufgaben und das Serviceangebot der Arbeitnehmervertretung.

Foto: Dietmar Mathis

wäre. Deshalb zeichnete die AK Vorarlberg in Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband und der Wirtschaftskammer schon zum fünften Mal die feuerwehrfreundlichsten Betriebe aus. Die Preisträger 2017 sind Hydraulik Michler aus Dornbirn, die Raiffeisenbank Lech, Hirschmann Automotive Rankweil und die Justiz­anstalt Feldkirch.

Sieger: die feuerwehrfreundlichen Arbeitgeber 2017.

Fotos: Jürgen Gorbach, AK

Unterhaltsam und lehrreich war der Besuch im Lichtlabor bei Erich Scheffknecht.

AK Vorarlberg zeichnete Betriebe für die Unterstützung und Freistellung von freiwilligen Florianijüngern unter ihren Mitarbeitern aus. Zehnmal jeden Tag rücken Vorarlberger Feuerwehren zu Einsätzen aus. In 120 Orts- und 23 Betriebsfeuerwehren engagieren sich rund 8000 Freiwillige für ihre Nächsten. Eine wichtige Rolle nehmen dabei auch die Arbeitgeber der Florianijünger ein, ohne die die breite Einsatzbereitschaft der Ländle-Wehren nicht machbar

▸ Das Video finden Sie auf youtube.com/ AKVorarlberg

BESUCH IN DER AK VORARLBERG

Feuerwehrfreundliche Betriebe SICHERHEIT.

trags findet sich online (siehe Link unten). Infos zur Praxismappe unter bildungspolitik@ak-vorarlberg.at oder 050/258-4121.

Fotos: Jürgen Gorbach, AK

LICHT. AK-Präsident Hubert Hämmerle stattete dem Lichtspezialisten Zumtobel in Dornbirn einen Betriebsbesuch ab. Empfangen wurde Hämmerle von den Betriebsräten Mario Wintschnig, Richard Apnar, Dietmar Dünser beziehungsweise von Ulrich Schumacher, dem CEO der Zumtobel Gruppe, und von Personalleiter Christian Ranacher. Weltweit sind mehr als 6500 Mitarbeiter für den Lichtspezialisten im Einsatz, allein in Vorarlberg arbeiten knapp 2300 Menschen an Lichtlösungen für den Weltmarkt. Lehrlingsausbildung wird dabei großgeschrieben, weil Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt nur schwer zu finden sind. Deshalb werden 81 Lehrlinge in acht Berufen ausgebildet, von Mechatronik über Kunststofftechnik bis hin zum Mediendesign.

Der Schlösser-Vortrag zum Thema „Übergang vom Kindergarten in die Volksschule“ war gut besucht.


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