Aktion Dezember 2013

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„Kommunikation, Verständnis für Betriebsabläufe und Problemlösungsbewusstsein sind Kompetenzen, die auch im Bereich der niedrigqualifizierten Arbeit durchwegs verlangt werden.“ (Seite 11)

Dezember 2013 Nr. 10/2013, XXVII. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

Dr. Eva Häfele, Co-Autorin der Studie „Niedrigqualifizierung“

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

facebook.com/akvorarlberg

AK-Wahl 2014 – Ihre Stimme hat Gewicht!

www.ak-vorarlberg.at Aus dem Inhalt

AKtion EXTRA: Konsumentenschutz Die AK Vorarl­berg leistet mit einem 16-köpfigen Team aktive Hilfe für die Konsumenten. Seiten 6/7

Stark für Sie: Konsumentenschutz

Zum Herausnehmen

Neue Unterstützung für Lehrlinge AZV-Geschäftsführer Armin Hotz spricht im Interview über die neue Ausbildungsstarthilfe für Lehrlinge. Seite 4

Energiespartipps: Kostenfaktor Licht In der vierten Folge der Serie über Energiesparen im Haushalt verrät Ihnen ein Experte das enorme Sparpotenzial beim Licht. Seite 5

Giftige Stoffe im Kinderspielzeug Die AK-Konsumentenberater haben 15 Spielbälle auf giftige Substanzen untersucht. Nur drei waren unbedenklich. Seite 9

„Wissen fürs Leben“: Fans bis nach Israel Die Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ ist weit über die österreichischen Landesgrenzen bekannt. Der nächste Zyklus startet im Jänner 2014. Seite 10

Aktivitäts- und Schlaf-Tracker gewinnen Ihre Meinung wird belohnt: Unter allen Leserreaktionen verlost die AKtion einen Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit. Die Studie „Niedrigqualifizierung“ zeigt: 30.000 Menschen gehen in Vorarlberg einer niedrigqualifizierten Tätigkeit nach – nämlich als Hilfsarbeiter. Das neue MEMO ist da!

Wie komme ich bei meinem Gegenüber an? Dieser Frage widmet sich Beraterin Ursula Kremmel in ihren Kursen im AK-Bildungscenter. Lesen Sie das Interview mit der Expertin in der kommenden MEMO-Ausgabe. Wie immer finden Sie darin auch alle aktuellen Kurse der AK Vorarlberg. Diesen Samstag in Ihrem Briefkasten. Telefon 050/258-8000, bestellen@ak-vorarlberg.at

Wohnbaugipfel: Erste AK-Forderungen erfüllt Wohnen für die Menschen im Land wieder leistbarer zu machen, war die Intention des Wohnbaugipfels des Landes in der Vorwoche. AK-Präsident Hubert Hämmerle: „Es gibt erste Schritte in die richtige Richtung.“ Ein entscheidendes Ergebnis ist, dass die Wohnbauförderungsrichtlinien ab kommendem Jahr neu geregelt werden. Die Landespolitik besinnt sich

darauf, dass die Wohnbauförderung in erster Linie eine Sozialförderung ist. Die AK Vorarlberg hatte vehement eingefordert, diesen Aspekt wieder in den Vordergrund zu stellen. „Mit Berücksichtigung von zusätzlichen Komponenten beziehungsweise durch den Einbau einer sozialen Staffelung wurde unsere jahrelange Forderung verwirklicht“, freut sich AK-Präsident Hubert Hämmerle für die Vorarlberger.

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Allerdings stehen noch zwei wesentliche Punkte auf der Agenda zur Kostensenkung. Hämmerle: „Erstens wollen wir, dass der Zwang zum Passivhaus-Standard im sozialen Wohnbau abgeschafft wird. Zweitens sollte es eine Deregulierung in die Richtung geben, dass sämtliche technischen Vorschriften in einer eigenen Vorarlberger Bautechnikverordnung geregelt sind.“ Damit komme man weg von den OIB-Vorschriften und hin zu weniger Bürokratie und damit zu niedrigeren Kosten. Wenn die Vorschriften dieser Vorarlberger Bautechnikverordnung erfüllt werden, erklärt Hämmerle das Ziel, sollte man bereits in den Genuss der Wohnbauförderung kommen.

Seite 12 Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg

AK-Rechtsservice Tel. 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000


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Politik

DEZEMBER 2013

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Der Verteilungskampf hat erst begonnen“

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Angesichts des katastrophalen Bildes, das unsere Bundesregierung bietet, ist die politische Opposition zu beneiden. Ohne selbst etwas zu wollen beziehungsweise zu können, erntet sie Zustimmung und Sympathie. Zu dumm präsentieren sich die Regierungsparteien. Nicht gemeinsame inhaltliche Schwerpunkte für die nächsten Jahre stehen im Mittelpunkt der Verhandlungen, sondern personelle Fragen und der Versuch, den Verhandlungspartner möglichst schlecht aussehen zu lassen. Da passt wunderbar ins Bild, dass sie nicht einmal wissen, wie es budgetär wirklich aussieht im Hause Öster-

Impressum

reich. Wobei, so dumm wie die Re- ihre individuellen Interessen, keinesgierung jetzt in der Öffentlichkeit falls aber jene der Arbeitnehmer im dasteht, sind die handelnden Perso- Auge haben. So fällt nicht nur dem nen nicht. Die völlig unkoordiniert informierten Beobachter auf, dass keischeinende Kommunikation zum nesfalls über Steuerprivilegien diskuThema Finanzen hat einen ernsten tiert wird, die die Leistungsfähigkeit Hintergrund. Alles, was an Verbesse- unseres Staates langfristig untermirungen im Sozialsystem und vor allem nieren. Da wird nicht über die vielen im Steuersystem versprochen wurde, Wirtschaftsförderungsmaßnahmen ist angesichts der gesprochen, die Budgetsituation schon in der Ver„Und schon wieder werden nicht erfüllbar. gangenheit nicht Familien und Arbeitnehmer Scheinbar: Denn mehr in der Lage zur Kasse gebeten.“ gespart werden waren, genügend soll wieder – Arbeitsplätze wenn es nach dem Willen so genann- im Inland zu schaffen. Da wird auch ter Experten geht, die zufällig alle dem nicht mehr darüber diskutiert, wie konservativen, neoliberalen Lager an- unsere Gesellschaft gerechter werden gehören – bei den Pensionen und bei kann und wie es möglich ist, dass die den Familien. Und die ehemalige Fa- Vermögenden quasi pragmatisiert und milienpartei ÖVP schaut betroffen die Arbeitenden kräftig geschröpft weg und lässt sich zum Handlanger werden. Selbst die linken Intellektueljener Lobbyisten degradieren, die nur len sind derzeit brav auf Tauchstation

und ordnen ihre ansonsten lautstark vorgetragene Revolutionsrhetorik dem großen Ziel ihres Parteichefs, wieder Kanzler zu werden, unter. Da wird im politischen Spektrum viel Platz für neue politische Bewegungen frei. Derzeit nutzen dies vorrangig politisch rechts stehende Gruppen, die einer neoliberalen Wirtschaftspolitik anhängen und auf weniger Staat und mehr Markt setzen. Das verspricht für die Zukunft nichts Gutes für die arbeitenden Menschen. Die entfesselten Finanzmärkte haben eindrucksvoll gezeigt, wohin es führt, wenn der Staat sich verabschiedet und dem Markt die Gestaltung überlässt.

AK-Direktor Rainer Keckeis

Leserforum Kompetente Betreuung fehlt vielen Kindern AKtion November 2013: Verschränkter Unterricht an der VS Oberau Diesen zwei Lehrerinnen und ihrem Direktor kann ich nur gratulieren, dass sie über den Tellerrand hinausgeschaut haben und etwas aufgebaut und erreicht haben, was anderen 30.000 Kindern allein im Ländle fehlt. Nämlich eine kompetente Betreuung und Erziehung im und rund um den Unterricht. Die Ganztagsklasse trägt einfach der Tatsache Rechnung, dass in sehr vielen Familien beide Eltern arbeiten (wollen oder müssen), die

Unterrichtsanforderungen kräftig angestiegen sind, Kinder heute sehr viel mehr lernen und verstehen müssen als in der vielleicht doch nicht so guten alten Zeit, als Disziplin und Auswendiglernen wichtig waren. Und selbst wenn manche Eltern Zeit hätten, um mit ihren Kindern zu lernen, wäre es schon genug, sie würden ihnen Respekt im Umgang mit anderen und Freude am Lernen überhaupt vermitteln. Bleibt nur zu wünschen, dass sich auch die Lehrergewerkschaft möglichst bald von den unübersehbaren Vorteilen der Ganztagsschule überzeugen lässt und ihre starre Weigerung, gerade den Pflichtschulkindern mehr Zeit

Haderers Satire in der AKtion

Gerhard Haderer zeichnet für AKtion

Gerhard Haderer, Karikaturist

Sein Name ist Programm: Gerhard Haderer, einer der Großmeister der österreichischen Karikaturisten, zeichnet ab sofort auch für die AKtion. Unter dem Motto „Haderer in AKtion“ gibt es in jeder Ausgabe Satire auf höchstem Niveau. Gerhard Haderer wurde 1951 in Leonding/OÖ geboren. Nach der Fach-

schule für Gebrauchs- und Werbegrafik in Linz arbeitete er als selbständiger Grafiker, Zeichner und Illustrator für Werbeagenturen, gestaltete Panoramakarten für die Tourismuswerbung und spezialisierte sich auf fotorealistische Darstellungen in allen Bereichen der Werbeillustration. 1984 verlässt ihn die Lust an dieser Tätigkeit und er wendet sich der satirischen Zeichnung zu. Nach einer bis dahin turbulenten Berufslaufbahn begann er 1985 seine Karriere als Karikaturist. Seit 1991 erscheint regelmäßig „Haderers Wochenschau“ im deutschen „stern“. Es folgen zahlreiche Ausstellungen und Bücher, 1997 das Comic-Projekt „Moff“. Seit 1985 lebt und arbeitet Gerhard Haderer in Linz. Wir wünschen allen AKtion-Lesern viel Vergnügen.

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, presse@ak-vorarlberg.at Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/ impressum.htm Redaktionsleitung: Dietmar Brunner, Stephanie Scherrer Grafik: Baschnegger Ammann und Partner Fotografie: Georg Alfare, Jürgen Gorbach, VKI/Stiftung Warentest, Fotolia Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Die Ratgeber der AK für alle Lebenslagen und Betreuung zukommen zu lassen, aufgibt und den momentan mitunter beschränkten Unterricht abbaut und den verschränkten Unterricht fördert. Prof. Mag. Klaus Amann, Hörbranz

„Entlohnung mehr als gerechtfertigt“

AKtion November 2013: Moderner KV im privaten Gesundheitsbereich Eine sehr positive Mitteilung in der AKtion November 2013, dass die Menschen, welche in den Sozial-, Pflege- und Gesundheitsberufen arbeiten, endlich gerecht entlohnt werden. Speziell in den Pflegeberufen sind hohe Anforderungen an die dienstleistenden Personen gestellt und da ist eine ordentliche Entlohnung mehr als gerechtfertigt. Ich bin überzeugt, dass die Menschen, die gut für ihre Arbeiten entlohnt werden, motiviert werden, um noch mehr Leistung zu erbringen, egal in welcher Sparte geVerlosung unter allen Einsendern

Liebe Leser, wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhaltenen Beiträge zu veröffentlichen.

Den Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit im Wert von rund 100 Euro aus der letzten AKtion hat Klaus Amann aus Hörbranz gewonnen. Wir gratulieren!

arbeitet wird. Zudem gehören neben guter Entlohnung auch Wertschätzung der Menschen und deren Arbeiten durch ihre Dienstgeber(innen) ebenfalls dazu. Und noch etwas – gemeinsam sind wir stark. Ingrid Grasbon, Bludenz Es kann gewiss als Erfolg der Arbeitnehmervertreter bezeichnet werden, wenn ein neuer Kollektivvertrag für Sozial-, Pflege- und Gesundheitsberufe durchgesetzt werden konnte. Jedoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass auch hier im Grunde genommen der einzig wahre Gewinner unser Vater Staat ist. Durch die kalte Progression werden vom erreichten Gehaltsplus mehr als sechzig Prozent in die Staatskasse gespült und somit bleibt nicht einmal der Wertverlust, welcher durch den Index und die Inflation entsteht, abgegolten. Die Armutsspirale dreht sich also weiter nach unten. Dieses Problem sollte daher von der künftigen Regierung erkannt und behoben werden. Es darf nicht sein, dass der Staat immer mehr Steuern einnimmt und dabei die Mittel- und Unterschicht zunehmend verarmt. Auch die Arbeiterkammer ist gefordert sich dieses Problems in zunehmendem Maße anzunehmen. Thomas Koschat, Dalaas

„Wissen fürs Leben“: Dank an Vortragende

AKtion November 2013: „Wissen fürs Leben“-Vorträge im Herbst Eine geniale Idee für die Menschen die „Wissen fürs Leben“-Vorträge mit Experten zu ermöglichen. Ich bedanke mich im Namen aller, die für sich aus verschiedensten Themen etwas Positives gewinnen. Ingrid Grasbon, Bludenz Haben auch Sie etwas zu sagen? Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift: leserbrief@ak-vorarlberg.at.

Die AK Vorarlberg hat für Sie diverse Broschüren und Ratgeber zusammengestellt. Die kleinen Helfer bieten schnelle Antworten zu Fragen in allen Bereichen des Lebens, sei es zu arbeits-, sozial- oder konsumentenschutzrechtlichen Fragen. Die folgenden Broschüren zum Thema Arbeitsrecht wurden von der AK überarbeitet beziehungsweise neu herausgegeben. Sie liegen wie immer in den AK-Geschäftsstellen auf und können kostenlos per Telefon oder E-Mail bestellt werden. Außerdem stehen die Ratgeber als pdf-Datei auf der Homepage der AK Vorarlberg zum Download bereit. Wie viel Urlaub steht mir zu? Darf der Chef meinen Urlaub bestimmen? Wann verfällt mein Resturlaub? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in der Broschüre „Urlaubsrecht“. Es ist ein Unterschied, ob man selbst kündigt oder gekündigt wird. Was Arbeitgeber und Arbeitnehmer dabei beachten müssen, erfahren Sie im Ratgeber „Kündigung“. Ein vorzeitiger Austritt aus dem Arbeitsverhältnis kann fatale Folgen haben. Was Sie unbedingt wissen und beachten sollten, finden Sie in der gleichnamigen Broschüre der AK Vorarlberg. Telefon 050/258-8000, bestellen@ak-vorarlberg.at Download: www.ak-vorarlberg.at unter „Service“


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Politik

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18 von 100 beklagen Leben ohne Würde Ein Fünftel der Österreicher hat Probleme, die Rechnungen zu bezahlen, 18 Prozent fühlen sich nicht in der Lage, ein würdevolles Leben zu führen. Das ist das Ergebnis einer internationalen Vergleichsstudie. Die Österreicher sind demnach relativ gut organisiert: 81 Prozent wissen genau, welche Rechnungen monatlich auf sie zukommen. Auch bilden zwei Drittel Reserven für unerwartete Ausgaben. 73 Prozent schränken sich zuerst beim Ausgehen, 71 bei der Kleidung ein.

Verbesserungen für Leiharbeiter umsetzen Den Forderungen der Arbeitskräfteüberlasser, die verbesserten gesetzlichen Regelungen für Leiharbeiter wieder zurückzunehmen, erteilte die Arbeiterkammer eine klare Absage. Im Gegenteil: Die Neuerungen des Arbeitskräfteüberlassungsgesetzes müssten endlich in allen Betrieben konsequent umgesetzt werden. Die Österreicher sind bereits äußerst arbeitsflexibel. Die AK lehnt einseitige Flexibilisierungswünsche der Wirtschaft ab, denn immer mehr Beschäftigte „verbrennen“.

Wahl des Unwortes des Jahres steht an

„Drastische Lohnkürzung durch die Hintertür!“ Keine weitere Arbeitszeitflexibilisierung auf Kosten der Beschäftigten und das Drängen auf steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer: Damit waren die großen Themen der letzten Vollversammlung vor der AK-Wahl abgesteckt. Alle Fraktionen in der AK Vorarlberg erteilten der Forderung der Wirtschaft sowie bestimmter politischer Kreise eine klare Absage, die Normalarbeitszeit auf zehn Stunden auszudehnen. AK-Präsident Hubert Hämmerle hatte in seinem Bericht vor Augen geführt, um welche Dimension es dabei geht: „Die Zahl der Überstunden ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. 2011 wurden über 300 Millionen Überstunden geleistet, davon aber fast 70 Millionen ohne Bezahlung oder Zeitausgleich. Wenn, wie gefordert, die neunte und zehnte Stunde nicht mehr als Überstunden zählen sollen, sondern zur Normalarbeitszeit, bedeutet das nichts anderes als eine drastische Lohnkürzung durch die Hintertür!“ Mittlerweile machen zwei Drittel der Beschäftigten Überstunden, die Österreicher gelten sogar als Überstunden-Europameister. Vor diesem Hintergrund von mangelnder Flexibilität der heimischen Arbeitnehmer zu

reden, ist blanker Hohn, so AK-Präsident Hubert Hämmerle. Nicht nur, aber besonders für die Frauen, von denen überdurchschnittlich viele in Teilzeit beschäftigt sind, verheißen die angeblichen „Winwin-Situationen“ in Wahrheit eine Verschlechterung: Weitere Flexibilisierung, zum Beispiel durch noch flexiblere Arbeit auf Abruf, sei eindeutig eine einseitige Belastung und abzulehnen. Belegschaften „verbrennen“ AK-Präsident Hubert Hämmerle warnte vor einem Dammbruch bei Aufweichen der Normalarbeitszeit. Wie lange sollen die Menschen am Ende denn „normal“ arbeiten – gar 14 oder 16 Stunden pro Tag? „In Anbetracht der Demografie kann es doch nicht das Ansinnen der Betriebe sein, zum Preis eines kurzfristigen Kostenvorteils ihre Belegschaften durch eine totale Arbeitszeitflexibilisierung zu verbrennen.“ Bestehende Arbeitsplätze halten und neue schaffen, das werde nur mit fairen Spielregeln und nur zusammen mit der Arbeitnehmerseite gehen, betonte AK-Präsident Hubert Hämmerle zu Befürchtungen der Wirtschaft, die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs

leide: „Neoliberale Turbo-Flexibilisierung wird es mit uns nicht geben!“ Kalte Progression kappen Die AK-Vollversammlung sprach sich einhellig für eine rasche steuerliche Entlastung der Arbeitnehmer aus. Vor allem die sogenannte kalte Progression müsse gekappt werden. Hämmerle: „Mehr Netto vom Brutto!“ Konstruktive Arbeit gelobt Im Hinblick auf die bevorstehende Arbeiterkammerwahl vom 27. Jänner bis 6. Februar 2014 klangen bei der letzten Vollversammlung der laufenden Periode ansatzweise Wahlkampftöne durch. Alle in der AK Vorarlberg ver-

tretenen Fraktionen zogen allerdings eine positive Bilanz der zurückliegenden Zusammenarbeit und lobten das konstruktive Klima im Interesse der Vorarlberger Arbeitnehmer. Der weitaus überwiegende Teil der Beschlüsse in Vorstand und Vollversammlung war in dieser Zeit denn auch einstimmig gefasst worden. 77,7 Prozent für AK-Services AK-Direktor Rainer Keckeis stellte das Budget der AK Vorarlberg für das kommende Jahr vor, das einstimmig verabschiedet wurde. Keckeis: „77,7 Prozent der Ausgaben fließen 2014 direkt ins Dienstleistungsangebot der Arbeiterkammer.“

„Mit reda kond d’Lüt zemma“ ist das Motto von AK-Präsident Hubert Hämmerle. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie Ihre Fragen, Anliegen und Vorschläge zum Thema. 26. November und 10. Dezember von 14 bis 15 Uhr unter Telefon 050/258-6800

Einladung zur Telefon-Sprechstunde. Mit AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Stark für Sie.

www.ak-vorarlberg.at

„Arbeitszeitflexibilisierung“ hat Chancen, das Unwort des Jahres 2013 in Österreich zu werden. Es steht auf der offiziellen Kandidatenliste der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Universität Graz. Das Unwort, das Wort und Jugendwort des Jahres 2013 werden am 5. Dezember veröffentlicht. Bis 2. Dezember kann noch abgestimmt werden. Abstimmung: www-oedt.kfunigraz.ac.at/oewort

Autobauer gibt Kostenvorteile weiter Es gibt aus Arbeitnehmersicht hin und wieder auch gute Nachrichten. Um den Stress zu mindern, dürfen die Porsche-Beschäftigten im Stammwerk in Stuttgart ab Dezember eine Stunde weniger arbeiten – bei gleichem Lohn. Bei Porsche ist die Produktivität nämlich gestiegen.

48.000 Vorarlberger allein zuhause Die Zahl der Einpersonenhaushalte steigt und steigt. 1971 lebte in 23 Prozent aller Vorarlberger Haushalte nur eine Person, 40 Jahre später waren es schon 32 Prozent. Umgerechnet bedeutet das rund 48.000 Personen.

Kurz gemeldet ... qFür Kindergärten hat die Lan-

Weiterhin Diskussion über Umgang mit Langzeitkrankenständen – AK eindeutig für Betriebliches Eingliederungsmanagement

Schonende Versuche der „bessere Ansatz“ Zweifellos unflexibel und unbefriedigend sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, nach Langzeitkrankenständen wieder im Beruf Fuß zu fassen. Arbeitsversuche nach Langzeitkrankenständen – das wünschen sich Arbeitnehmer genauso wie Arbeitgeber. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden. Das „Wie“ macht allerdings den letztendlich großen Unterschied. AK-Präsident Hubert Hämmerle ist

überzeugt: „Das von uns geforderte Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) hat gravierende Vorteile gegenüber dem vor allem von Arbeitgeberseite geforderten Teilzeitkrankenstand.“ Derzeit sind Beschäftigte in Österreich entweder arbeitsfähig oder im Krankenstand – dazwischen gibt es nichts. Und diese Situation ist für viele – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – oft nicht zufriedenstellend. Gerade nach Langzeitkrankenständen sind Arbeits-

versuche sinnvoll, so Hämmerle. Er verweist auch auf den gravierendsten Unterschied der diskutierten Modelle: „Wer bei einem Teilzeitkrankenstand auch nur 30 Prozent arbeitet, muss für diesen Zeitraum 100 Prozent Leistung bringen. Das schaffen viele aber nicht. Beim BEM hingegen erfolgen die Arbeitsversuche freiwillig innerhalb des Krankenstandes.“ Längerfristig erfolgreich Da vom Arbeitgeber keine Leistung in Form einer Bezahlung verlangt würde, müsste auch vom Arbeitnehmer keine bestimmte Arbeitsleistung erbracht werden. „Damit wäre es möglich, schonende Arbeitsversuche durchzuführen und vor allem auch Menschen mit psychischen Erkrankungen länger-

fristig wieder in den normalen Arbeitsprozess einzugliedern“, sagt Hämmerle. Darüber hinaus könnten solche von ärztlicher Seite begleiteten Versuche jederzeit von Arbeitnehmer oder Arbeitgeber abgebrochen werden.

Schrittweise Rückkehr in den Beruf über BEM: Vorteile für beide Seiten.

desregierung kürzlich die Personalkostenförderung verbessert. Sie können dadurch mit zusätzlichem Personal flexibel auf besondere Situationen wie zum Beispiel im Sprachförderbedarf reagieren und die Kinder dementsprechend besser betreuen. qDie Gewerkschaft setzte bei der Metaller-Lohnrunde ein weiteres Mal einen einheitlichen Lohn- und Gehaltsabschluss in allen sechs Fachverbänden durch: durchschnittlich plus 2,8 Prozent. qIm deutschen Einzelhandel drohen wegen des seit Monaten dauernden Tarifstreits im Einzelhandel Streiks im Weihnachtsgeschäft. qDie Zahl der Schichtarbeiter über 50 Jahre hat sich in Deutschland seit 2003 auf 1,3 Millionen verdoppelt. Der Anstieg ist nicht nur auf geburtenstarke Jahrgänge zurückzuführen, sondern auch auf die Ausweitung der Schichtarbeit im Dienstleistungssektor.


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Arbeit

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Lehrlingstipp

AZV-Geschäftsführer Armin Hotz zur Ausbildungsstarthilfe: „Jugendlichen mangelt es oft an Sozialkompetenz“

Ausbildungszentrum gibt Starthilfe für Lehreinstieg

Weihnachtsgeld Lisa hat im September ihre Lehre als Konditorin begonnen und erkundigt sich nun bei der Lehrlings- und Christine Raggl Jugendabteilung, ob auch sie Anspruch auf Auszahlung eines Weihnachtsgeldes hat. Dabei erfährt sie Folgendes: Das Weihnachtsgeld gehört wie das Urlaubsgeld zu den sogenannten „Sonderzahlungen“. Diese sind gesetzlich nicht vorgeschrieben, sondern in den jeweiligen Branchenkollektivverträgen geregelt. Für Lisa gilt der Kollektivvertrag für die Konditoren. Dieser besagt, dass das Weihnachtsgeld grundsätzlich in der Höhe einer monatlichen Lehrlingsentschädigung und spätestens in der ersten Dezemberwoche auszuzahlen ist. Da Lisa erst im September mit ihrer Lehre begonnen hat, steht ihr allerdings nur der aliquote Teil zu. Zu beachten ist aber, dass nicht alle Kollektivverträge ein Weihnachtsgeld in voller Höhe einer monatlichen Lehrlingsentschädigung vorsehen. Es gibt auch Branchen, in denen deutlich weniger gezahlt wird. Auch der Auszahlungszeitpunkt kann variieren. Für genauere Auskünfte steht die Lehrlings- und Jugendabteilung aber jederzeit gern zur Verfügung.

Die Ausbildungsstarthilfe des Ausbildungszentrums Vorarlberg (AZV) soll lernleistungsschwächeren Jugendlichen den Einstieg in die Lehre erleichtern. AZV-Geschäftsführer Armin Hotz spricht im Interview über die neue Maßnahme von AMS und Land Vorarlberg. Wie ist die Ausbildungsstarthilfe entstanden? Armin Hotz: Initiiert hat es Egon Blum (Anmerkung: Beiratsvorsitzender AZV und Ex-Regierungsbeauftragter für Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung). Weil er gesehen hat, dass viele Betriebe zwar gern einen Lehrling nehmen würden, aber der Jugendliche leistungsschwach ist. Viele Betriebe sagen dann: Das tun wir uns nicht an. Dann nehmen wir lieber keinen. Und genau dem wollen wir entgegenwirken und eine Hilfe geben. Wie genau funktioniert das? Der Betrieb – aber auch der Lehrling – kann sich bei der Wirtschaftskammer melden und einen Antrag stellen. Es müssen Unternehmen sein, die schon Lehrlinge ausgebildet haben und den Jugendlichen trotz Lernleistungsschwäche gern nehmen würden. Wir möchten insofern helfen, dass wir dem Lehrling erst einmal die Sozialkompetenzen und eine Grundausbildung geben. Dann erst geht er zum Betrieb. Was kostet das den Betrieb? Die Betriebe kostet das nichts. Der Lehrling ist bei uns angestellt, zu unseren Bedingungen. Die einzige Verpflichtung, die der Betrieb hat, ist, dass er – wenn nichts dagegen spricht – den Jugendlichen am Ende übernimmt. Wie lange ist der Jugendliche in der Ausbildungsstarthilfe? Die Ausbildungsstarthilfe dauert in der Regel ein halbes Jahr. Am Ende setzen wir uns mit dem Lehrbetrieb wieder zusammen und dann wird entschieden, ob er in seinen Betrieb geht oder nicht. Das sollte er in der Regel. Außer es gibt Gründe, die dagegen sprechen. Was ist, wenn der Jugendliche nicht übernommen wird? Was macht das AZV mit ihm? Wenn der Betrieb sagt, er kann den Lehrling trotzdem nicht aufnehmen

AZV-Geschäftsführer Armin Hotz im Interview: „Betriebe, die gern einen Lehrling aufnehmen möchten, sich aber nicht sicher sind, ob der Jugendliche fit für die Lehre ist, können den angehenden Lehrling für die Ausbildungsstarthilfe anmelden.“

oder unsere Ausbilder sagen, dass er noch nicht so weit ist, ist noch nichts kaputt. Der Jugendliche kann dann entweder ein weiteres halbes Jahr in der Ausbildungsstarthilfe bleiben oder er wird vom ÜAZ (Überbetriebliches Ausbildungszentrum) übernommen und macht bei uns eine Lehre. Was genau macht das AZV in der Ausbildungsstarthilfe mit den Lehrlingen? Ausbildungsstarthilfe

Manfred Gollob, Leitung ÜAZ Rankweil (Metallverarbeitung und Lagerlogistik) unter Telefon 05523/506 204 50 oder per EMail an: ueaz.rankweil@lhv.or.at Markus Fleisch, Leitung ÜAZ Hohenems (Holzverarbeitung und Malerei) unter Telefon 05523/506 194 20 oder per E-Mail an: ueaz. hohenems@lhv.or.at Nächster Start der Ausbildungsstarthilfe: Februar/März 2014 www.ausbildungszentrumvorarlberg.at

Am Anfang geht es immer um Sozialkompetenz. Wir müssen sie da abholen, wo sie gerade sind und sie erst einmal auf den richtigen Weg bringen, ihnen beibringen, was der Sinn von dem Ganzen ist. Das ist vielen Jugendlichen nicht von Anfang an so gegeben. Wir haben ein eigenes Programm für Sozialkompetenztraining. Dort trainieren wir mit ihnen zum Beispiel, wie man mit Vorgesetzten umgeht, mit Kollegen, Religion, Gewalt, Drogen. Das ist genau das, wofür der Betrieb meistens keine Zeit hat. Also fehlt es den Jugendlichen oft an Sozialkompetenz? Wir haben festgestellt, dass die fachlichen Kompetenzen nicht so das Problem sind. Wenn jemand etwas lernen möchte, dann lernt er es. Viel schwieriger sind die anderen Sachen. Und genau da setzten wir an. Das ist genau das, wofür der normale Lehrbetrieb keine Zeit hat und sagt: Das kann ich mir nicht leisten. Wenn der Betrieb das Gefühl hat: Ok, die bringen ihn auf Schiene, und wenn er so weit ist, übernehmen wir ihn, wäre allen geholfen.

Nimmt das AZV Lehrlinge aus jeder Branche auf? Nein, leider nicht. Im Moment bilden wir nur Jugendliche in den Bereichen Metall, Tischlerei, Malerei und Lagerlogistik aus. Sie machen in der Ausbildungsstarthilfe eine ganz normale Lehre, wie alle ÜAZ-Lehrlinge auch – außer der Bezahlung. Da wir von der öffentlichen Hand (AMS und Land Vorarlberg) finanziert werden, erhalten unsere Lehrlinge im 1. und 2. Lehrjahr nur 270 Euro netto, im 3. Lehrjahr 600 Euro netto. Das ist natürlich nicht vergleichbar mit der Lehrlingsentschädigung. Das ist der Haken dabei – aber gleichzeitig eine Motivation für unsere Lehrlinge, in ein reguläres Lehrverhältnis in der Wirtschaft zu wechseln, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Aber langfristig gesehen muss man sagen: Lieber so und dafür macht man eine gute Ausbildung.

Informationen und Beratung: www.akbasics.at

Schüler besuchen die AK Vorarlberg Wieder hatte die AK Feldkirch Besuch von vielen Schülern sowie deren Lehrern. Der Leiter der Lehrlings- und Jugendabteilung, Mag. Marcus Mayer, erläuterte ihnen die zahlreichen Serviceleistungen sowie den Aufbau und die Struktur der Arbeiterkammer.

Die Lehrlinge der Firma Tecnoplast aus Höchst.

Der QR-Code führt Sie direkt zur Homepage der Wirtschaftskammer, wo Sie den Antrag finden.

Vorarlberg hat nach wie vor höchste Lehrlingsquote Österreichs

139 „Ausgezeichnete Lehrbetriebe“ im Land Unsere Lehrlinge von heute sind unsere Fachkräfte von morgen. Ihre Ausbildung entscheidet, wie sich die Wirtschaft in Vorarlberg beziehungsweise in Österreich entwickelt. Mit der Auszeichnung „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ möchten Landesregierung, Arbeiter- und Wirtschaftskammer bewusst machen, wie wichtig daher eine qualifizierte Lehrausbildung ist. Am 18. November überreichten Landeshauptmann Markus Wallner, AK-Präsident Hubert Hämmerle und WK-Präsident Manfred Rein 139 Betrieben das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ – 42 davon zum ersten Mal. Seit 1997 wurde diese Auszeich-

nung bereits an 349 Unternehmen verliehen und ist für drei Jahre gültig. Vorarlberg hat die höchste Lehrlingsquote Österreichs. Über die Hälfte der Schulabgänger entscheidet sich für eine Lehre. Insgesamt besuchten 2013 rund 7200 Schüler Landesberufsschulen. Weitere 800 Lehrlinge werden in anderen Bundesländern unterrichtet. Neben den Lehrbetrieben erhielten außerdem 67 Absolventen der „Akademie für Lehrlingsausbildung“ ihre Diplome. „Der Einsatz und die ständige Weiterbildung der Lehrlingsausbilder ist ein ganz entscheidender Faktor, wenn es darum geht, den Fachkräftebedarf im Land in Zukunft abdecken zu können“, betont Hämmerle.

Die Schülerinnen vom Institut St. Josef zu Besuch in der AK in Feldkirch.

„2 to 4 Benefiz Handball Event“ Jetzt noch schnell zur Vorarlberger Handball-Lehrlingschallenge anmelden! Jährlich veranstaltet der Handballclub JCL BW Feldkirch – gesponsert von der AK Vorarlberg und der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie – das „2 to 4 Benefiz Handball Event“ und unterstützt mit dem Erlös der Veranstaltung ein notleidendes Patenkind aus der Region. Gespielt wird am Freitag, den 29. November 2013, von circa 14 bis 17 Uhr in der Sporthalle Reichenfeld in Feldkirch. Die Anmeldegebühr beträgt 250 Euro und wird zur Gänze gespendet. AK-Präsident Hubert Hämmerle überreichte das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ an 139 Unternehmer im Land.

Infos und Anmeldung unter: www.handball-feldkirch.at oder info-24-handball@gmx.at


DEZEMBER 2013

Vorbildliches Modell aus Hamburg: Der Tarifvertrag der Verkehrsbetriebe VHH stellt auf den demografischen Wandel ab

Aktive Ressourcenpflege statt Troubleshooting im Betrieb Was andere Unternehmen von den Norddeutschen lernen können: Der neue Tarifvertrag der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) orientiert sich an altersgerechten Arbeitsbedingungen. Konkrete Förderung der Arbeitsfähigkeit, Entlastungstage, mehr Mitsprache bei Arbeitsumfeld und Arbeitszeit – VHH-Personalprokurist Torsten Bökenheide und VHH Betriebsrat Thomas Scheel im AKtion-Interview über Kernpunkte des Tarifvertrags. Worin liegt der große Unterschied zur bisherigen Praxis im Unternehmen? Torsten Bökenheide: Wir sind hoch trainiert als Troubleshooter. Bisher setzten wir dann Maßnahmen, wenn schon etwas passiert war, kümmerten uns um die acht Prozent, die Fehlzeiten haben. Was wir jetzt machen, ist ein ganz anderers Prinzip. Wir schauen systematisch auf alle. Von den anderen 92 Prozent wollen wir wissen: Was macht ihr eigentlich, um da zu sein? Generationen-Management

Die AK Vorarl­ berg schildert in ihrem neuen Leitfaden zum Generationen-­ Management „Gute Arbeit für Frauen. Gute Arbeit für Männer.“ zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wie jenes des VHH. Die Broschüre für Führungskräfte, Betriebsräte und Beauftragte in den Betrieben steht auch als Download bereit. Telefon 050/258-8000, bestellen@ak-vorarlberg.at

Betriebsrat Thomas Scheel (l.) und Personalprokurist Torsten Bökenheide erklären im AKtion-Gespräch das VHH-Modell.

Die Antworten, die wir erhalten, sind wie ein Schatz. Davon leiten wir Maßnahmen ab und betreiben nun aktiv Ressourcenpflege. Diesen Dialog jährlich zu führen kostet Zeit und Geld. Torsten Bökenheide: Ein Betriebsleiter hat etwa 100 Kundendienstleister, er hat somit 100 Gespräche zu führen. Das hört sich fürs Erste gigantisch an. Nehmen wir großzügig zwei Stunden für ein Gespräch – dann kostet ihn diese Verpflichtung aus dem Tarifvertrag 200 von rund 1600 Arbeitsstunden im Jahr. Wir sind der Meinung, das ist überschaubar. Thomas Scheel: Da werden klare Fragen gestellt und das Feedback wird dokumentiert und ausgewertet. Auch wir als Betriebsrat kriegen diese Protokolle, das ist optimal. Denn aus den Daten können wir einen Handlungskatalog ableiten, eine To-do-Liste.

Ein Novum ist, dass Mitarbeiter Urlaubsgeld in zusätzliche Urlaubstage umwandeln können. Thomas Scheel: Ja, jeder kann das für sich entscheiden. Torsten Bökenheide: Je nach Einkommen, kann ein Busfahrer bis zu sieben Tage mehr Urlaub nehmen. Die Beschäftigten haben Wahlmöglichkeiten und können so Einfluss auf den Arbeitsplatz nehmen. Was gab die Initialzündung für den neuen Tarifvertrag? Torsten Bökenheide: Auch wir haben gesehen, die Belegschaft wird älter, und wenn wir nichts machen, wird es nicht besser. Also schaut man, wo sind Ideen. Da waren wir ganz schnell bei Finnland: Dort gibt es wissenschaftliche Ergebnisse und Dinge, die sind erprobt. Thomas Scheel: Als Betriebsrat kenne ich natürlich den Betrieb und sei-

ne Knotenpunkte. Als Ansatzpunkt kam vom Arbeitgeber das Modell vom „Haus der Arbeitsfähigkeit“ und sein Index, und gemeinsam haben wir deutlich erkannt: Eigentlich sind wir im untersten Stockwerk und wir müssen hochkommen. Beide Seiten haben das ernst genommen. Was war beim VHH eigentlich vorher unternommen worden? Torsten Bökenheide: Wir gaben pro Jahr 400.000 Euro im Bereich der Verhaltens­prävention, für Massagen, Rückenschulen, Nichtraucherseminare, Obst am Arbeitsplatz und so weiter aus. Das ist ganz schön zu haben, aber in der Wirtschaftlichkeit merkt man das nicht. Mit Verhaltens­ prävention erreicht man regelmäßig fünf bis zehn Prozent der Belegschaft, aber mit Maßnahmen, die bei den Arbeitsbedingungen eingreifen, erreicht man sofort alle. Und da spielt die Musik!

Arbeit

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Weiberkram

Taubenschlag „Hotel Mama“ Junge Menschen leben, so sagen aktuelle Daten der Statistik Austria, Univ.-Prof. Dr. immer länger zuIrene Dyk-Ploss hause. Immerhin über 44 Prozent der 25-jährigen Männer und fast 30 Prozent der 25-jährigen Frauen sind Gäste im Hotel Mama. Vor 40 Jahren waren das bei den Männern noch 29 und bei den Frauen sogar nur elf Prozent, die noch nicht flügge waren. Sicher, die Ausbildungszeiten haben sich für viele junge Menschen verlängert, die Wohnungs- und Lebenshaltungskosten (vor allem aber die Ansprüche) sind gestiegen, und das Hotel Mama ist bequem und billig. Zudem sind heutige Eltern offen und tolerant – Lebensqualität und Lebensstil der Teens und Twens werden kaum eingeschränkt. Dieser Komfort führt dazu, dass einige Jahre nach dem Auszug die ersten – meist frisch geschieden –auch schon wieder gern zurückkommen, vor allem der männliche Nachwuchs. Immerhin knapp zehn Prozent der 39-jährigen Männer wohnen (wieder) bei den Eltern. Seltener, dann aber meist mit kleinen Kindern am Rockzipfel, klopfen auch Töchter an. Was der zusätzliche Arbeitsaufwand für die (auch nicht jünger werdenden) Mütter bedeutet, kann man sich vorstellen, zumal vielfach dann auch schon Betreuungsaufgaben für die (Groß-) Elterngeneration anfallen. Nicht wenige Frauen und Mütter können sich den Zeitpunkt ausrechnen, an dem (zurückkehrende) Kinder und pflegebedürftige ältere Angehörige einander die Klinke in die Hand geben. Die Vorstellung vom geruhsamen Ruhestand gemeinsam mit dem vielleicht noch rüstigen Partner entwickelt sich für viele zunehmend zur Utopie. E-Mail: irene.dyk@jku.at

Die AK informiert und hilft

Die „neuen“ Licht-Einheiten Ach, wie war es doch dereinst so einfach, als es noch Glühlampen gab! Da hatte man es mit 40ern, 60ern und 100ern und zweierlei Gewindesorten zu tun. Das war’s im Groben. Heute muss sich der Konsument mit vielerlei neuen Eigenschaften und mit Begriffen wie Lumen, Candela und Kelvin herumschlagen. Was versteckt sich hinter diesen Begriffen?

Lumen (lm) … … ist die Einheit des Lichtstroms, gibt somit an, wie stark eine Lichtquelle ist und bildet für den Anwender das neue Maß zum Vergleich von Leuchtmitteln, die die Glühlampe ersetzen und wie diese rundherum strahlen. Zum Effizienzvergleich ergibt sich daraus vielfach Lumen pro Watt, also ein Maß, wieviel Licht aus der elektrischen Leistung erzeugt wird. Je höher dieser Wert ist, umso besser für die Geldbörse: • Glühlampe: 8-15 lm/Watt • Energiesparlampe: 50-100 lm/Watt • LED: 50-100 lm/Watt Ein gutes Leuchtmittel sollte jedenfalls mehr als 70 Lumen pro Watt bringen und dann auch nicht hinter einem Lampenschirm verschwinden, der die Hälfte an Licht wieder schluckt.

Candela (cd) … … ist die Einheit der Lichtstärke und wird dann verwendet, wenn Leuchtmittel vorwiegend in eine Richtung strahlen, also zum Beispiel bei Spots. Die Bewertung ist hier schwieriger, weil auch der Abstrahlwinkel eine Rolle spielt. Beim Produktvergleich sollte man also Der Autor DI Hans-Jörg Mathis ist Bereichsleiter Strom bei den Stadtwerken Feldkirch und für Erzeugung und Verteilung zuständig. Er ist Mitglied des „-17%-Teams“.

unbedingt Lampen mit dem gleichen Abstrahlwinkel nebeneinander legen. Hilfreich ist hier auch das Energielabel. Inzwischen wird aber auf vielen Produkten auch zusätzlich der Lichtstrom (Lumen) angegeben.

Kelvin (K) … … ist die Einheit für die Temperatur und beim Licht für die sogenannte „Farbtemperatur“. Hier geht es um die Färbung des weißen Lichtes. Gemütlich, mit mehr Rot-Anteil oder kühl mit höherem Blau-Anteil. Wesentlich ist es, beim Kauf darauf zu achten, dass nicht einfach „bunt“ gemischt, sondern bewusst für die richtige Anwendung ausgesucht wird. 4000 K (oder mehr) erhöht im Büro die Aufmerksamkeit, das Glas Rotwein schmeckt aber bei gemütlichen 2700 K jedenfalls besser. Eine Kerze hat beispielsweise eine Farbtemperatur von etwa 1500 K und für die normale Raumbeleuchtung im Haushalt macht man mit 2700 bis 3000 K sicher nichts falsch. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf den Ra-Wert hingewiesen. Dieser Wert gibt Auskunft über die Farbwiedergabe, die das Licht ermöglicht. Für sehr gute Farbwiedergabe sollte dieser Wert jedenfalls über 80 liegen, bei höheren Ansprüchen (Farbvergleiche) über 90. Hier wäre am falschen Eck gespart, denn schlechte Farbwiedergabe schlägt aufs Gemüt. LED-Leuchtmittel sind zwar in der Anschaffung teuer, aber das Einsparpotenzial liegt bei etwa 80 Prozent gegenüber der Glühlampe und die Beleuchtung macht etwa 10 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt aus. Deshalb lässt sich viel sparen, wenn die teuren Leuchtmittel dort eingesetzt werden, wo sie häufig in Betrieb sind. Bevor man sich also zum Leuchtmittelkauf aufmacht, lohnt sich ein Gedanke zum Thema „Was brauche ich wirklich?“ Das Anlegen von Leuchtmittellagern nach dem Motto „Im 10er-Pack günstiger!“ macht allein schon aufgrund der höheren Preise von LED und Co keinen Sinn mehr, die Vielzahl der Eigenschaften kommt nur noch erschwerend dazu.

Gerade bei der Beleuchtung für Weihnachten ist der Stromverbrauch beachtlich.

Licht, aber überlegt! In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Strom -17 %“ gibt die AK Vorarlberg den Lesern der AKtion Tipps, wie sie in ihrem Haushalt bares Geld sparen. Johann Wolfgang von Goethe hat sich mit so manchem Werk der Nachwelt erhalten, nichts hat sich unsere Gesellschaft aber mehr zu Herzen genommen, als seine letzten Worte: „Mehr Licht!“ soll er am Ende seines Lebens noch gesagt haben – und das haben wir heute wahrlich. Vielleicht übertreiben wir auch gerade etwas, denn überall glitzert und blinkt es in allen möglichen Farben. In den Vorgärten tummeln sich Lichterketten in kühlem Blau neben warmweißen Rentieren

und beim mehr oder minder staunenden Beobachter entsteht doch häufig der Eindruck, dass hier die Quantität über die Qualität gesiegt hat. Zeitschaltuhr für Lichtzauber Doch bekanntlich macht auch Kleinvieh Mist. So ist der Stromverbrauch selbst bei den LED-Ketten nicht zu vernachlässigen, weil die Zeit, in der der Garten „brennt“, durchaus beträchtlich ist. Bei 100 Watt, zwei Monaten und 16 Stunden pro Tag kommen in Summe Stromkosten von rund 15 Euro zusammen. Eine Zeitschaltuhr, die zwischen 23 Uhr und 5 Uhr den hellen Gartenzauber ausschaltet, „rentier“-t sich also allemal – im besten Sinn des Wortspiels.


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AK-Wahl 2014

DEZEMBER 2013

Die Mitglieder der Vollversammlung werden Anfang 2014 neu gewählt

AK-Wahl: Bewegen Sie etwas mit Ihrer Stimme! Es ist wieder soweit: Nach fünf Jahren werden Anfang 2014 österreichweit wieder die Mitglieder der AK-Vollversammlung gewählt. In Vorarlberg findet die AK-Wahl vom 27. Jänner bis 6. Februar statt. Beantworten wir die grundlegendste Frage zuerst: Warum sollten Sie wählen? Nun, zum einen, weil jede Stimme zählt, und zum anderen, weil Sie entscheiden, welchen Themen sich die Arbeiterkammer und die Kammerräte verstärkt widmen sollen beziehungsweise welches Gewicht die Stimme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-

mer – also Ihre Stimme – in Österreich in Zukunft haben soll und wie deutlich sie ihre Interessen gegenüber der Regierung, den Arbeitgebern und der Gesellschaft zum Ausdruck bringen kann. In der Vollversammlung und in den einzelnen Ausschüssen bestimmen die Kammerräte die Politik der AK mit. Die Zahl der Mitglieder der AKVollversammlungen – also der Kammerräte – hängt von der Zahl der AKMitglieder im jeweiligen Bundesland ab. In Vorarlberg werden 70 Kammerräte gewählt. Diese vertreten nicht nur in der zweimal jährlich einberufenen Vollversammlung der AK Vorarl-

Die bis 18. November 2013 eingelangten Wahlvorschläge lauten:

Liste 1: AK-Präsident Hubert Hämmerle ÖAAB/FCG Auf den ersten drei Plätzen sind: 1. Hubert Hämmerle, 2. Jutta Gunz, 3. Edgar Mayer Liste 2: Manuela Auer - FSG Auf den ersten drei Plätzen sind: 1. Manuela Auer, 2. Werner Posch, 3. Klaus Willi Liste 3: NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft, Gelecek iÇin yeni hareket, novi pokret za buducnost Auf den ersten drei Plätzen sind: 1. Adnan Dincer, 2. Fahrettin Yildiz, 3. Osman Güvenz Liste 4: Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA Auf den ersten drei Plätzen sind: 1. Melina Kloiber, 2. Michael Koschat, 3. Wolfgang Kofler Liste 5: GEMEINSAM – Grüne und Unabhängige, BIRLIKTE – Yesiller ve Bagimiszlar, ZAJEDNO – Zeleni i nezavisni Auf den ersten drei Plätzen sind: 1. Sadettin Demir, 2. Annibe Riedmann, 3. Can Bozgül Liste 6: Gewerkschaftlicher Linksblock - GLB Auf den ersten drei Plätzen sind : 1. Andreas Spechtenhauser, 2. Friedrich Gsellmann, 3. Andreas Hager

berg die Interessen der Arbeitnehmer, sondern sind auch bei der Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer (BAK) sowie in den Gremien der Sozialversicherungsträger (zum Beispiel Gebietskrankenkassen, Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, Pensionsversicherungsanstalt und so weiter) vertreten. Welche Interessen die einzelnen Fraktionen verfolgen, haben die fünf Spitzenkandidaten unten kurz angeführt. Aufnahme in die Wählerliste Wer darf nun wählen? Wahlberechtigt sind sämtliche Arbeitnehmer im aufrechten Dienstverhältnis (Stichtag ist der 4. November 2013), egal, welcher Staatsangehörigkeit, sowie jene, die nach einem arbeitslosenversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis arbeitslos sind. Arbeitnehmer mit mehreren aufrechten Arbeitsverhältnissen sind nur einmal wahlberechtigt, und zwar aufgrund jenes Arbeitsverhältnisses, in dem sie überwiegend beschäftigt sind. Lehrlinge, AK-Mitglieder in Karenz, im Präsenz- oder Zivildienst, geringfügig Beschäftigte und Arbeitssuchende sind ebenfalls wahlberechtigt. Sie müssen sich jedoch rechtzeitig in die Wählerliste eintragen. Der Antrag auf Aufnahme in die Wählerliste ist bis zum 8. Dezember 2013 zu stellen. Nicht wählen dürfen: Beamte in der Hoheitsverwaltung, leitende Angestellte und Ärzte. Manipulation unmöglich So, und wie funktioniert nun die AKWahl? Gewählt wird in Betriebssprengeln und natürlich gibt es außerdem

die Möglichkeit der Briefwahl. Den Dienstnehmern werden ihre Wahlunterlagen – persönlich adressiert – an die Firmenadresse oder direkt nach Hause zugesendet. So sollen auch die Wähler aus Klein- und Mittelbetrieben in abgelegeneren Ortschaften unkompliziert erreicht werden. Der Mitarbeiter kann nun entscheiden, ob er die Wahlkarte mit der Betriebspost an die Hauptwahlkommission sendet oder ob er die Wahlunterlagen mit nach Hause nimmt, dort ausfüllt und selbst zum Briefkasten bringt. Natürlich kann der Arbeitnehmer auch in einem der öffentlichen Wahllokale seine Stimme abgeben. Auch sind wieder zusätzlich zwei AK-Wahlbusse mit mobilen Briefkästen im Unterland und Oberland für Sie unterwegs. Eine doppelte Stimmabgabe ist jedoch ausgeschlossen. Denn: Wird per Briefwahl und noch einmal im Wahllokal gewählt, wird die zuvor ausgefüllte Wahlkarte ungeöffnet vernichtet – es zählt also nur die Stimme, die im Wahllokal abgegeben wurde. So ist es auch möglich, seine Stimmabgabe zu korrigieren. Aufgaben des Wahlbüros Die Aufgaben des Wahlbüros sind im Arbeiterkammergesetz (AKG) und der AK-Wahlordnung (AKWO) geregelt. Das Wahlbüro ist dafür verantwortlich, dass die AK-Wahlen reibungslos und den rechtlichen Bestimmungen entsprechend ablaufen. Infos zur AK-Wahl 2014: www.akwahl.info

Die Arbeiterkammer setzt sich für die Interessen der

Die Fraktionen stellen sich und ihre Interessen vor

Mit Praxis und Hausverstand für Arbeitnehmer kämpfen AK-Präsident Hubert Hämmerle ÖAAB/FCG Weiter mit ganzer Kraft für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieses Landes arbeiten – das war und ist für die ÖAAB/FCG-Fraktion die oberste Maxime und der wird sie auch in den kommenden fünf Jahren treu bleiben. Dafür steht auch unser AK-Präsident Hubert Hämmerle. Er ist ein Mann der Praxis und des Hausverstands. Er ist unangepasst und hat wiederholt bewiesen, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die Interessen der arbeitenden Menschen in diesem Land geht. Erinnert sei hier an Themen wie Konsumentenschutz für alle, den neuen Sozial-Kollektivvertrag, die Handy-Wucherrechnungen, gesetzlicher Mindestlohn oder die steuerliche Entlastung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und es gibt weiterhin viel zu tun: So treten wir der von Wirtschaftsseite geforderten zügellosen Flexibilisierung der Arbeitszeit, die in Wirklichkeit eine Lohnkürzung durch die Hintertür ist, ebenso entschieden entgegen wie einer weiteren Belastung der Beschäftigten. Für uns braucht es im Gegenteil eine spürbare Entlastung damit den Menschen mehr Netto vom Brutto bleibt. Das

heißt für uns: Senkung der Lohnsteuer und Nutzung möglicher Spielräume bei den Lohnnebenkosten, denn es ist nicht gott- Hubert gewollt, dass der Hämmerle Wohnbauförderungsbeitrag oder der Familienlastenausgleichsfonds aus Löhnen und Gehältern gespeist sein muss. Großen Handlungsbedarf gibt es bei den Pensionen. Diese gehören endlich harmonisiert, aber auch ein flexiblerer Pensionsantritt tut not. Präsident Hämmerle hat dazu schon vor mehr als zwei Jahren ein eigenes Reformmodell präsentiert, das einen flexiblen Pensionsantritt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr möglich machen würde. Ein weiteres zentrales Thema der ÖAAB/FCG-Fraktion ist die Bildung und dabei vor allem die duale Ausbildung. Nachdem bereits die Demografie dieser Ausbildungsform stark zusetzt, wurde in den letzten Jahren auch von Bundesseite viel kaputt gemacht. Man denke nur an die sinnlose Lehrlingskündigung, die Entsorgung des Blum-Bonus oder die Abschaffung der Qualitätsprüfung zur Mitte der Lehrzeit.

Arbeitsplätze sichern – Arbeitnehmer entlasten! Manuela Auer - FSG Arbeitsplätze sichern und die ArbeitnehmerInnen nachhaltig steuerlich entlasten – das sind die zentralen Anliegen und Forderungen der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) für den AK-Wahlkampf. Die angespannte Situation am Arbeitsmarkt erfordert zur Sicherung der Arbeitsplätze dringend ein Konjunkturprogramm mit Investitionen in die Schulinfrastruktur, den Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, Pflegeeinrichtungen und öffentlichen Verkehr sowie mehr Mittel für den gemeinnützigen Wohnbau, damit Wohnen nicht zum Luxus, sondern leistbar wird. Zur Ankurbelung der Nachfrage und der Wirtschaft sind darüber hinaus auch Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft erforderlich. Dazu zählen: die Abschaffung der kalten Progression, ein Mindestlohn von 1.500 Euro, faire Einkommen für Frauen sowie eine deutliche und nachhaltige steuerliche Entlastung für die ArbeitnehmerInnen, damit den Beschäftigten am Ende des Monats mehr zum Leben bleibt. Dies ist auch eine Frage der Steuergerechtigkeit. Während immer

mehr Menschen unter der (zu) hohen Steuerlast leiden, werden private Millionenvermögen bei uns nur gering besteuert. Das ist Manuela Auer ungerecht und muss geändert werden. Daher fordert die FSG die Einführung einer Millionärssteuer. Auch ausufernden Managergehältern und der steuerlichen Absetzbarkeit dieser Millionengagen muss ein Riegel vorgeschoben werden. Ein für die Zukunft der jungen Menschen wie auch des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg zentraler Bereich ist die Bildung. Die FSG fordert daher eine Bildungsoffensive auf allen Ebenen: die Lehrausbildung muss qualitativ weiterentwickelt und die Lehrlingskündigung zurückgenommen werden, das Schulsystem muss grundlegend reformiert und die gemeinsame Schule endlich umgesetzt werden, um die Bildungschancen für alle zu verbessern. Die dafür erforderlichen Mittel sind gut und nachhaltig in die Zukunft investiert.

Für mehr Demok und mehr Mitbes NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft, Gelecek iÇin yeni hareket, novi pokret za buducnost Die Neue Bewegung Zukunft steht für eine gute Zukunft Vorarlbergs, für alle Menschen, die Vorarlberg zu ihrer Heimat gewählt haben. Dabei stützt sie sich auf die Leistungskraft und den Leistungswillen der Beschäftigten in der Vorarlberger Wirtschaft. Sie können die heutigen Probleme hier vor Ort gut lösen und wir wollen mithelfen und mitwirken. Wir wollen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft mehr Demokratie und mehr Mitbestimmung, denn nur motivierte Arbeitnehmer, welche gehört und gerecht behandelt werden, können ihr ganzes Leistungspotenzial einbringen. Daher ist es unsere Aufgabe, die Stimme jener Menschen zu sein, die für mehr Demokratie und Mitbestimmung steht, damit die Frauen und Männer an ihren Arbeitsplätzen auch ihre Ideen und Neuerungen einbringen können. Wir fordern, dass Schulen und Kinderbetreuung die Kinder umsorgen und fördern und besonders die Mütter in ihrer Doppelbelastung entlasten. Hier ist in Vorarlberg vielen Defiziten entgegenzuwirken.


DEZEMBER 2013

AK-Wahl 2014

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Das Ergebnis der AK-Wahl 2009

Wahlberechtigt waren: 114.597 abgegebene Stimmen: 47.743 davon gültig: 47.306 Wahlbeteiligung: 41,66 Prozent AK-Präsident Hubert Hämmerle ÖAAB|FCG gültige Stimmen: 24.987 in Prozent: 52,82 Mandate: 38 Manuela Auer – FSG gültige Stimmen: 13.793 in Prozent: 29,16 Mandate: 21 NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft, Gelecek iÇin yeni hareket, novi pokret za buducnost gültige Stimmen: 2874 in Prozent: 6,08 Mandate: 4 Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA gültige Stimmen: 2829 in Prozent: 5,98 Mandate: 4 GEMEINSAM, Grüne und Unabhängige – GEMEINSAM gültige Stimmen: 2602 in Prozent: 5,50 Mandate: 3 Gewerkschaftlicher Linksblock – GLB gültige Stimmen: 221 in Prozent: 0,47 Mandate: 0

Sie haben was zu sagen?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu einem Thema in dieser Ausgabe der AKtion per E-Mail an leserbrief@ak-vorarlberg.at. Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift und verlosen unter allen Einsendungen einen Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit. Mitmachen lohnt sich.

r Arbeitnehmer ein. Bei der AK-Wahl 2014 entscheiden Sie, welches Gewicht die Stimme der Arbeitnehmer in Österreich in Zukunft haben soll.

kratie stimmung Gute Kinderförderung bedeutet für uns, dass jedes durchschnittliche Vorarlberger Kind die Mittelschulreife erreichen Adnan Dincer können muss und soll. Dazu muss sichergestellt werden, dass das große Potenzial derjenigen Kinder, die nicht über die Mittel für Nachhilfe und Privatschule verfügen, endlich auch so gefördert werden, wie es gute Eltern mit ihren eigenen Kindern tun würden. Dazu gehört, dass Schulen und Lehrstellen für alle Kinder zur Verfügung stehen. Wir stehen dafür, dass die Menschen in ihrem Zuhause eine Heimat haben. Das bedeutet, dass wir in der Arbeiterkammer hinwirken wollen, dass für die Vorarlberger Arbeitnehmer genügend Wohnraum in einer Qualität zur Verfügung steht, damit sie dort eine Heimat und ein Zuhause finden können. Dazu gehört, dass der Wohnraum für die Arbeitnehmer aus ihrem Einkommen auch leistbar ist.

Die FA fordert: „Unser Geld für unsere Leut“ Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA Unsere neue Spitzenkandidatin Melina Kloiber hat sich mit ihrer jungen Mannschaft viel vorgenommen für den Einsatz für die Arbeitnehmer/ Innen in unserem Land. Sie kennt deren Probleme und will sich entsprechend dafür einsetzen. Das Leben wird immer teurer, die Mieten ziehen stetig an und die Arbeitsplätze werden immer weniger. Unsere Löhne steigen nur marginal gegenüber den Teuerungen und die schwarzen und roten Gewerkschafter sind nicht in der Lage, faire Löhne zu verhandeln, welche die Einkommensschere schließen würden. Zudem haben SPÖ und ÖVP mit der Rücknahme der Lehrlingsförderung und mit dem Zulassen der Lehrlingskündigung Österreichs Jugend einen Bärendienst erwiesen. Die Ausbildungszahlen sind erschreckend und im Gegenzug wirbt diese Regierung im Ausland Fachkräfte an. Österreichs Pensionen verlieren ständig an Wert, weil sie nicht entsprechend erhöht werden. Diesen Missständen gehört sofort ein Riegel vorgeschoben und wir Freiheitliche Arbeitnehmer wissen, wie es geht: Einkommen zum Auskommen Karriere mit Lehre

leistbares Wohnen Pensionen, die sich wieder lohnen Alles ist in Österreich finanzierbar – auch ohne neue Steuern. Melina Kloiber „Unser Geld für unsere Leut“, und nicht für Spekulanten, marode europäische Banken und EU-Länder. Die Bundesregierung sollte sich wieder fragen: „Was kann ich mit den Steuergeldern für mein Volk tun?“ Und nicht: „Wo kann ich noch Steuern erfinden, um unsere Auslandsausgaben zu finanzieren?“ Auch die in den meisten Bundesländern „rot“ dominierte Arbeiterkammer tut hier der Regierung nicht weh und es steht zu erwarten, dass dies so fortgeführt wird. Darum ist es auch in der Arbeiterkammer wichtig, dass die Freiheitlichen Arbeitnehmer mehr Mitsprache bekommen. Rote und schwarze Gewerkschafter sollen an den Freiheitlichen nicht mehr vorbeikommen, dann gibt es echte Diskussionen und Kontrolle, österreichweit und in der AK Vorarlberg. Arbeiten statt plakatieren Die Freiheitlichen Arbeitnehmer werden auf Wahlplakate verzichten.

Es gibt noch viel zu tun – packen wir es gemeinsam an GEMEINSAM – Grüne und Unabhängige, BIRLIKTE – Yesiller ve Bagimiszlar, ZAJEDNO – Zeleni i nezavisni GEMEINSAM ist nicht nur der Name der – bislang – kleinsten Fraktion in der AK-Vorarlberg. GEMEINSAM ist auch Programm und Praxis. Seit 20 Jahren arbeiten im Verein GEMEINSAM Menschen verschiedener Herkunft, Frauen und Männer, gleichberechtigt zusammen und setzen sich dafür ein, dass es in unserer Gesellschaft, am Arbeitsplatz und in den Gesetzbüchern ebenso ist. Mit wachsendem Erfolg: Wurden die GEMEINSAM-Vorschläge anfangs noch meist abgelehnt, zeigt sich inzwischen, dass GEMEINSAM eine Vorreiterrolle einnahm und einnimmt. Bereits 2006 hat GEMEINSAM beispielsweise einen gesetzlichen Mindestlohn gefordert, was damals von allen anderen Fraktionen abgelehnt wurde. Inzwischen haben alle die GEMEINSAMPosition übernommen. Ein wichtiges GEMEINSAM-Anliegen war stets die sozialrechtliche Gleichstellung aller Menschen, die in Vorarlberg leben. Die konsequente Arbeit trägt nun Früchte: Die AK hat die Forderung nach Gleichberechtigung bei der Wohnbeihilfe – unabhängig von der Staatsbürgerschaft – über-

nommen und kürzlich konnte dieser GEMEINSAM-Vorschlag im Landtag eine Mehrheit finden. Doch es gibt noch viel zu tun: Sadettin Demir GEMEINSAM wird sich auch künftig für die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern, für eine moderne Integrationspolitik, für eine deutliche Arbeitszeitverkürzung und dafür einsetzen, dass die Folgen der Wirtschaftskrise nicht ausschließlich die Arbeitnehmer/innen zu tragen haben, während Unternehmen und Spekulanten schon wieder satte Gewinne einstreifen. Ganz nach dem Motto: Klein aber scharf! Geht es nach GEMEINSAM, soll die AK endlich auch in ökologischen Fragen vom Bremser zum Motor werden. Die Energiewende muss auch in der Arbeitswelt stattfinden. Die AK kann hier Bewusstsein schaffen, Betriebsräte schulen und beispielsweise Betriebliches Mobilitätsmanagement unterstützen.


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Konsumentenschutz

DEZEMBER 2013

Phishing-Mails erneut im Umlauf

LED- oder Halogenglühlampen – beide haben ihre Vor- und Nachteile

Mehr Licht als Schatten – LED-Lampen im VKI-Test Helligkeit von Glühbirnen zwischen 25 und 40 Watt entspricht. Wichtiges Testkriterium ist die Nutzlebensdauer und hier schneiden LED-Lampen besser als ihre Konkurrenten ab: Acht Modelle schafften die 6000-Stunden-Hürde. Nur die zwei Schlusslichter (Sylvania und LightMe) blieben weit unter den Erwartungen.

LED-Lampen sind anderen weit überlegen, vor allem dank des geringen Stromverbrauchs und der langen Lebensdauer. Was die lichttechnischen Eigenschaften betrifft, sind allerdings Halogenglühlampen noch immer unerreicht. Das ist das Fazit der jüngsten Testreihe von Energiesparlampen, die sich die kleinen Birnen vorgenommen hat – also E14- Schraubsockel, birnenförmiger Glaskörper, zwischen 230 und 400 Lumen, was in etwa der

dest trifft dies für den Testsieger zu, die Philips LED, die laut Anbieter um 10 Euro zu haben ist – deutlich billiger als alle anderen Marken-LEDs. Dass ausgerechnet diese Lampe ein Auslaufprodukt ist, trübt die Freude allerdings beträchtlich; über die Qualität des Nachfolgeproduktes (mit 250 Lumen), das zum Testzeitpunkt noch nicht erhältlich war, kann noch keine zuverlässige Aussage getroffen werden. Noch etwas spricht für LEDLampen: Leuchtstoffbirnen brauchen eine lange Anlaufzeit und sind für bestimmte Verwendungszwecke (etwa Gänge oder Treppen) schlicht ungeeignet. LED-Lampen geben (wie Halogen) hingegen sofort volles Licht.

Preise sinken Erfreulich ist, dass die LED-Lampen langsam in einem Preisbereich landen, der auch für Durchschnittsverbraucher interessant wird. Zumin-

Probleme beim Dimmen Mit dem Dimmen stehen alle Sparlampen auf Kriegsfuß. Bei den Leuchtstofflampen ist es ohnehin durchwegs unmöglich, aber auch bei den LEDLampen ist die Wahrscheinlichkeit,

LED-Lampen erzeugen Licht mit auf Chips befestigten Dioden, die in eine Richtung abstrahlen.

die Helligkeit variieren zu können, sehr gering. Nur bei der Hälfte der Testkandidaten ist es theoretisch möglich, allerdings mühsam, im Internet eine Liste herunterzuladen, um zu erfahren, mit welchen Reglern sich die LED verträgt. Einzig Paulmann gibt diesen Hinweis freundlicherweise auf der Packung an. Daher die Empfehlung: Kaufen Sie nur einen Dimmer, der mit allen LED-Marken und -Modellen funktioniert und lassen Sie sich dies im Zweifel beim Kauf schriftlich bestätigen. Rechnung aufbewahren Tipp: Reklamieren lohnt sich. Unabhängig von der Lampenart gilt: Heben Sie die Rechnung auf, um bei einem vorzeitigen Lampenausfall reklamieren zu können. Markenhersteller erweisen sich in solchen Fällen meist als kulant. Details und weitere VKI-Tests: www.konsument.at (kostenpflichtig)

Testergebnisse LED-Lampen (230 bis 400 Lumen, kleine Birnenform, E14-Schraubsockel) (bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch)

Lampe dimmbar

Eignung für den Außenbereich

Lichtausbeute gemessen in Lumen/W ca.

Nutzlebensdauer gemessen in h

Anzahl Ein-Aus-Schaltungen gemessen ca.

Lichttechnische Eigenschaften 40 %

Haltbarkeit 30 %

Umwelt und Gesundheit 25 %

Deklaration 5 %

LED 2)

EAN 8 718291 195627

10,–

2,13

sehr gut (80)

90

> 6.000

> 70.000

+ +

+ +

+ +

o

Paulmann

LED

Art.-Nr.: 28148

25,–

2,70

gut (76)

71

> 6.000

> 70.000

+

+ +

+

o

Ledon

LED Lamp Dimmable

Art.-Nr.: 25000643

22,20

3,20

gut (74)

60

> 6.000

> 70.000

+

+ +

+

+

Osram

LED Superstar classic P25 Advanced

EAN 4 008321 994158

30,–

3,12

gut (74)

61

> 6.000

> 70.000

+

+ +

+

+ +

Samsung

LED Classic P

Art.-Nr.: SI-A8W041140EU

16,90

3,27

gut (74)

59

> 6.000

> 70.000

+

+ +

+

o

Megaman

Dimmable LED Classic

Art.-Nr.: MM21033

29,50

3,27

gut (72)

59

> 6.000

> 70.000

+

+ +

+

+

Toshiba

LED E-core3)

Art.-Nr.: LDGC0627FE4EUC

36,–

4,26

gut (70)

45

> 6.000

> 70.000

+

+ +

+

+ +

Müller-Licht

LED

Art.-Nr.: 24550

11,–

2,84

gut (66)

68

> 6.000

> 70.000

+

+ +

o

+

LightMe

LED

Art.-Nr.: LM 85232

10,90

2,84

weniger zufriedenstellend (34)

68

1.390

> 70.000

+

+

o

Sylvania

Toledo Ball G453)

EAN 5 410288 262970

27,60

3,05

nicht zufriedenstellend (14)

63

500

> 70.000

+ +

––

––

Stromkosten für eine Lichmenge von 1 Million Lumenstunden €1)

Bezeichnung

Philips

Preis lt. Anbieter in €

Anbieter

Artikelnummer (falls nicht vorhanden, dann EAN)

Eignung für Flure und Treppen

Technische Angaben

Testurteil Erreichte von 100 Prozentpunkten

Zeichenerklärung: ● = ja ❍ = nein ◗ = eingeschränkt ) 1 Million Lumenstunden entsprechen etwa der Lichtmenge, die eine herkömmliche 25-Watt-Glühlampe während 5.000 Brennstunden abgibt (typisch für 5 Jahre Nutzung). Deren Stromkosten würden dabei ca. 34 Euro betragen (Strompreis 19 Cent/kWh). 2) lt. Anbieter Produkt geändert, Restbestände im Handel 3) lt. Anbieter Auslaufprodukt, Restbestände im Handel Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: September 2013 1

©I

Die AK-Konsumentenschützer warnen: Derzeit sind wieder vermehrt sogenannte PhishingMails im Umlauf. Die Betroffenen werden im Glauben gelassen, die dubiose E-Mail stammt von einer Bank (zum Beispiel Erste Bank/ Sparkasse). Dem Empfänger wird weisgemacht, dass sein Zugang zum Online-Konto bald abläuft und er, um es weiter nutzen zu können, seine Daten über einen Link bestätigen soll. Betroffenen wird geraten, keinesfalls diesem Link zu folgen oder Daten preiszugeben! Grundsätzlich läuft ein Zugang zum Online-Banking nicht ab. Geben Sie daher keine vertraulichen Daten bekannt und löschen Sie dubiose E-Mails sofort.

T-Mobile: Unzulässige SMS-Werbung Mittels SMS unterbreitete TMobile seinen Kunden kostenpflichtige Zusatzangebote. Wer diese nicht haben wollte, musste sie extra abbestellen. Der Oberste Gerichtshof in Wien (OGH) entschied nun: „Hier handelt es sich um eine unzulässige und aggressive Werbung. Dem Kunden wird nämlich eine Vertragsänderung aufgedrängt, die er nicht akzeptiert hätte, wenn er nur eine Information über diese Änderungsmöglichkeit erhalten hätte.“ Die AK Vorarlberg verlangt endlich die Einführung einer Möglichkeit zur Gewinnabschöpfung, um gegen solche Streuschäden vorzugehen. Das heißt: Der unrechtmäßig erwirtschaftete Gewinn muss an den Bundeshaushalt ausgezahlt werden.

Lagebericht von VKI und AK präsentiert Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die AK haben den „Bericht zur Lage der KonsumentInnen 2011/2012“ erstellt. Der Zweijahresbericht zeigt einen breiten Überblick über die häufigsten Probleme der Konsumenten. Die fünf Top-Aufreger: Wohnen, unfaire Klauseln in Verträgen, Ärger mit gekaufter Ware, das Handy und Ärger mit Finanzdienstleistern. Bericht zur Lage 2011/2012: bit.ly/konsumentenaufreger2012

Mogelpackung: Weniger Inhalt zum gleichen Preis – AK fordert klare Kennzeichnung von versteckten Preiserhöhungen

Henkel hat heimlich seine Preise erhöht Heimliche Mengenreduktionen sind eine beliebte Methode von Herstellern, um Kostenerhöhungen indirekt auf den Konsumenten abzuwälzen. So auch bei Henkel. Da stimmt doch etwas nicht, dachte sich eine aufmerksame Konsumentin, als sie zu Hause ihren Einkauf auspackte. Die gerade gekaufte Schachtel mit den Spültabs Somat Perfect von Henkel war etwas schmaler als jene, die bereits im Schrank stand. Bei genauerer Betrachtung stellte die Kundin fest: In der neu gekauften Packung sind 72 Tabs, die alte enthielt noch 80 Stück. Auch die Tabs selbst waren kleiner als früher. (Vorher: 80 Stück zu 19 Gramm, neu: 72 Stück zu 17 Gramm).

Die neue Schachtel der Spültabs Somat Perfect ist schmaler und leichter als die alte. Kein Wunder: Sie enthält kleinere und weniger Tabs als früher – kostet aber gleich viel.

Indirekte Preiserhöhung Ob der Preis ebenfalls reduziert wurde, konnte die Konsumentin jedoch nicht sagen. Wir haben bei Henkel nachgefragt und folgende Antwort erhalten:

„Die Kundin hat richtig erkannt, dass wir bei Somat Perfect im letzten Jahr eine Inhaltsreduktion von 80 auf 72 Tabs durchgeführt haben. Aufgrund von Steigerungen auf den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten, die unsere Herstellkosten erhöht haben, sowie des kontinuierlich zunehmenden Kostendrucks unserer Lieferanten standen wir vor der Wahl, den Teil der Kosten, den wir intern nicht mehr weiter auffangen konnten, an den Konsumenten direkt weiterzugeben, oder aber den Inhalt zu reduzieren. Wir haben uns in dem Fall für die indirekte Preiserhöhung entschieden. Alle Produkte von Henkel unterliegen strengsten Qualitätskontrollen und genauesten Qualitätsstandards. Bei der Auswahl unserer Rohstoffe wird besonders Wert auf deren Erneuerbarkeit, Nachhaltigkeit und auf deren Qualität gelegt. Nur ausreichend getestete und hochwertige Inhaltsstoffe und

Parfums werden in unseren Produkten verarbeitet. Als verantwortungsvolles Unternehmen fühlen wir uns unseren Kunden gegenüber verpflichtet, den hohen Qualitätslevel unserer Produkte beizubehalten beziehungsweise unsere Produkte ständig zu verbessern. Dies bedeutet auch, dass wir bestehende Formeln optimieren und so zum Beispiel bei Somat Perfect mit weniger Gewicht pro Tab die gleiche Leistung erzielen können. Dies schont Ressourcen und damit unsere Umwelt.“ Wir finden: Wenn der Preis erhöht wird, sollte das dem Kunden gegenüber auch offen kommuniziert werden und nicht heimlich durch eine Reduktion der Produktmenge geschehen. Mogelpackung entdeckt?

Die AKtion veröffentlicht in jeder Ausgabe die „Mogelpackung des Monats“. Helfen Sie mit, die Tricks der Hersteller aufzudecken: Schicken Sie ein Beweisfoto und eine kurze Beschreibung an AK Vorarlberg, Redaktion AKtion, Stichwort: Mogelpackung, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch oder gern auch per E-Mail an leserbrief@ak-vorarlberg.at.


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Konsumentenschutz

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Unerfreuliche Ergebnisse im AK-Produkttest

Gefährliche Stoffe in bunten Bällen: Nur 3 von 15 waren zufriedenstellend Kleine Kinder lieben bunte Bälle. Sie tollen damit herum, nehmen sie in den Mund, saugen und lutschen daran. Leider sind die Produkte nicht immer kindersicher. In einem Test der AK Vorarlberg waren von 15 Spielbällen gerade einmal drei in punkto Produktsicherheit zufriedenstellend. Zehn Bälle waren wegen gefährlicher Inhaltsstoffe nur bedingt empfehlenswert und zwei Artikel fielen überhaupt durch. Sie enthielten krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Kinderspielzeug steht immer wieder in der Kritik giftige Inhaltsstoffe zu enthalten. Waren es früher in der Regel die Phthalate, also so genannte Weichmacher, die besorgte Eltern in Aufregung versetzten, so sind es heutzutage Phthalat-Ersatzstoffe, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Nonylphenol und Organophosphate. Ergebnisse wenig erfreulich Die Konsumentenberater der AK Vorarlberg haben sich daher aufgemacht und in verschiedenen Vorarlberger Geschäften 15 Spielbälle eingekauft. Diese wurden zur Überprüfung an das Umweltbundesamt übergeben. Das Ergebnis der Analyse ist nicht wirklich erfreulich: Lediglich drei Artikel (ein gelber Ball mit Entengesicht, ein roter Ball mit Schmetterlings- und Lillifee-Motiv und ein blauer Ball mit WinniePuuh-Motiv erfüllten die Kriterien und waren in Bezug auf die Produktsicherheit zufriedenstellend. Zwei Bälle (ein blauer Ball mit Feuerwehrauto und ein gelber Ball mit Hund) wiesen krebserregende PAK auf und wurden daher als nicht zufriedenstellend bewertet. Die übrigen zehn Artikel zeigten ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aufgrund gefährlicher Inhaltsstoffe und sind daher nur bedingt empfehlenswert. Vier Bälle enthielten mehr als 0,1 Prozent eines Stoffes, der auf der Kandidatenliste für sehr gefährliche Stoffe gelistet ist. Bei Anfrage von Konsu-

Krebserregende und andere giftige Stoffe sind nicht selten Bestandteil in Kinderspielzeug. Die AK-Konsumentenberatung fordert vom Handel mehr Verantwortungsbewusstsein und Kontrolle bei den Produkten. Substanzen

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) Durch den Einsatz von Weichmacherölen und Rußen bei der Herstellung von Gummi oder Elastomeren können Produkte polyzyklische aromatische Wasserstoffe enthalten. Einige dieser PAK sind krebserregend. Der Verkauf von acht dieser PAK ist verboten und der Einsatz dieser PAK in Konsumentenprodukten wird durch eine europäische Verordnung demnächst ebenfalls beschränkt. Aufgrund von Marktanalysen ist bekannt, dass der Einsatz von PAK nicht notwendig und vermeidbar ist. Nonylphenol 4-Nonylphenol techn. ist toxisch, beeinflusst das Hormonsystem und steht im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen sowie das Kind im Mutterleib zu schädigen. Weiters verursacht Nonylphenol als Stoff oder in Gemischen schwere Verätzungen an der Haut und schwere Augenschäden. Für Wasserorganismen ist es äußerst schädlich. Triphenylphosphat Triphenylphosphat ist schädlich für Wasserorganismen. Phthalat-Ersatzstoffe (DEHA, TXIB, DINCH und DEHTP) Eine Reihe von Substanzen wird derzeit in großen Mengen eingesetzt, um jene Phthalate, für deren Verwendung in der EU aufgrund ihrer gefährlichen Eigenschaften bereits um Zulassung angesucht werden muss (DEHP, DBP, BBP), zu ersetzen. DEHA und TXIB sind zwei dieser Ersatzstoffe, die ebenfalls gefährliche Eigenschaften für Gesundheit und Umwelt aufweisen. Für die Stoffe DINCH und DEHTP sind derzeit keine gefährlichen Eigenschaften bekannt. Es liegen derzeit auch keine Selbsteinstufungen der Industrie vor.

menten gilt hier eine Informationspflicht bezüglich der Gefährlichkeit und sicheren Verwendung. Nicht nachgewiesen werden konnten die bereits regulierten Phthalate. Stattdessen wurden jedoch die noch wenig bekannten Phthalat-Ersatzstoffe (DEHA, TXIB, DINCH und DEHTP) in Konzentrationen von bis zu 62 Prozent festgestellt. Händler in der Pflicht Ganz klar in der Pflicht sieht Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsumentenberatung, die Händler, welche die Bälle vertreiben: „Der Handel ist dazu aufgerufen, bereits vor dem Einkauf von solchen Produkten abzuklären, was für Stoffe darin enthalten sind. Dann würden problematische Artikel gar nicht erst in den Verkauf gelangen.“ Informationsrecht für Konsumenten Durch die Europäische Chemikalienverordnung (REACH) haben Ver-

braucher die Möglichkeit, direkt beim Händler nachzufragen, ob ein Produkt mit „besonders besorgniserregenden Inhaltsstoffen“ belastet ist. Die Händler müssen darüber innerhalb von 45 Tagen kostenlos Auskunft geben. Eine so genannte „Kandidatenliste“ enthält Stoffe, die beispielsweise krebserzeugend oder giftig sind, sich in der Nahrungskette anreichern und nur schwer abgebaut werden können. Jeder Stoff der Kandidatenliste unterliegt der Auskunftspflicht, wenn er in einem Erzeugnis in einer Konzentration von mehr als 0,1 Prozent enthalten ist. Die Liste wird laufend erweitert und kann direkt auf der Website der Europäischen Chemikalienagentur abgerufen werden (siehe Link unten). Der Informationsfluss über diese Stoffe bildet eine wichtige Voraussetzung für den sicheren Umgang mit gefährlichen Produkten. Das funktioniert aber nur, wenn der Handel seinen Auskunftspflichten nachkommt. Eine informierte Öffentlichkeit kann durch ihr Kaufverhalten bei den Herstellern der Erzeugnisse auch bewirken, dass sie gefährliche Produkte vom Markt nehmen. Auskunft auf Anfrage Um Auskunft darüber zu erhalten, ob ein Stoff aus der Kandidatenliste in einem bestimmten Produkt enthalten ist, müssen Sie lediglich eine Anfrage stellen – das kann vor oder nach dem Kauf sein. Und zwar mündlich im Geschäft oder schriftlich per Musterbrief (als Download auf der Webseite des REACH Helpdesks verfügbar, siehe Link unten). Geben Sie den ausgefüllten Musterbrief einfach im Geschäft ab. Falls der Händler nicht Bescheid weiß, berufen Sie sich auf den Artikel 33 (2) der REACH-Verordnung. Die Kandidatenliste der Europäischen Chemikalienagentur: www.echa.europa.eu/web/guest/ candidate-list-table Musterbrief für Produktauskunft: bit.ly/reachhelpdesks

AK-Konsumentenberater informieren über das neue kontaktlose Zahlen mit Bankomatkarte

PayPass-Funktion wirft einige Fragen auf PayPass nennt sich die neue Kontaktlosfunktion, mit der Beträge bis zu 25 Euro bezahlt werden können – ohne Einstecken der Karte oder PIN-Eingabe. Im Laufe des Jahres haben die Banken begonnen, Bankomatkarten mit dieser NFC-Funktion (Near Field Communication) auszugeben. Nur das Hinhalten der Bankomatkarte an das Terminal ist notwendig, um einfach und schnell zu bezahlen. Maximal fünf Buchungen ohne PINEingabe sind möglich. Danach muss einmalig der PIN-Code eingegeben werden. Das kann durch eine Zahlung an einer Kassa erfolgen oder auch durch eine Barabhebung an einem Bankomaten. Enthält eine Karte diese Kontaktlosfunktion, wird sie automatisch aktiviert, sobald die Karte einmal benutzt wird – also der PIN-Code eingegeben wird. Dr. Karin Hinteregger,

Leiterin der AK-Konsumentenberatung, erläutert: „Möchte ein Konsument die PayPass-Funktion seiner Karte also nicht nutzen, muss er das in den meisten Fällen bei seiner Bank extra beantragen.“ PayPass bereits selbstverständlich Die AK-Konsumentenberatung hat sich diesbezüglich bei den Banken informiert: Die BAWAG PSK gibt dem Kunden die Möglichkeit bei einer Neueröffnung eines Kontos oder einer Duplikatsbestellung zwischen einer Bankomatkarte mit oder ohne PayPass-Funktion zu wählen. Sie verzichtet auf eine flächendeckende Ausgabe von Maestro Bankomatkarten mit PayPass-Funktion. Die UniCredit Bank Austria gibt Karten mit NFC-Funktion aus. Der Konsument kann diese Funktion von

sich aus nicht deaktivieren, hat aber die Möglichkeit auf diese NFC-Möglichkeit zu verzichten. In diesem Fall werde für den Kunden eine Karte ohne PayPass-Funktion bestellt. Die Vorarlberger Landeshypothekenbank gibt nur noch Bankomatkarten mit der neuesten Chiptechnologie aus. Kunden, die diese Funktion ablehnen, erhalten die Möglichkeit zur Deaktivierung. Dazu müsse jedoch zuerst die Karte aktiviert werden und dann mittels eines Antragsformulars die manuelle Deaktivierung dieser Funktion bei Payment Services Austria (PSA) beauftragt werden. Auch die Sparkassen geben nur Karten mit dieser Funktion aus. Diese kann bei der Bank deaktiviert werden. Auf ausdrücklichen Wunsch ist dies auch bei der Vorarlberger Volksbank möglich, die gleichfalls nur Karten mit der neuen Funktion ausgibt. Allerdings sei diese Funktion bei Jugendkarten erst gar nicht aktiviert und sei bei diesen eine Aktivierung nur auf ausdrücklichen Wunsch und schriftliche Anforderung durch den oder die Erziehungsberechtigten vorgesehen. Die anderen befragten

Banken haben keine besonderen Vorschriften betreffend Jugendliche. Bank haftet Karin Hinteregger erklärt: „Es fehlen zwar bisher Erfahrungen mit dieser neuen Zahlungsfunktion, aber für Konsumentenschützer ist klar, dass die Bank das mit der neuen Kartenfunktion verbundene Missbrauchsrisiko auch bei Verlust oder Diebstahl der Karte in voller Höhe zu tragen hat.“ Jedoch sprechen die Banken in ihren Internetauftritten die Haftungsfrage unterschiedlich an: Die Raiffeisenbanken sprechen klar aus, dass für Schäden die kartenausgebende Bank haftet. Die UniCredit Bank Austria gibt auch offen an, dass die Bank bei missbräuchlicher Verwendung der Karte für Schäden, die durch Kontaktlostransaktionen entstehen, haften. Die Vorarlberger Landeshypothekenbank hingegen gibt an, dass bei missbräuchlicher Verwendung im schlechtesten Fall ein Betrag von 125 Euro genutzt werden könne und das Risiko des Kunden, sofern keine Kartensperre erfolge, auf diesen Betrag

begrenzt sei. Bei einer Kartensperre trage die Hypo das volle Risiko bei missbräuchlicher Verwendung. Die Vorarlberger Volksbank gibt an, dass das Risiko auf maximal 125 Euro begrenzt sei, nach einer Kartensperre auf 75 Euro. Das Restrisiko für eine etwaige missbräuchliche Verwendung der Karte übernehme sie. Ähnlich die Sparkassen, wobei diese zumindest angeben, dass sie bei missbräuchlicher Verwendung der Karte haften. AK hilft bei Problemen „Sollte es zu Problemen kommen, sind wir gern bereit, die Konsumenten zu vertreten. Generell sind nun auch die Konsumenten gefordert, ihre Kontoauszüge noch besser als bisher zu kontrollieren. Sollten Sie von Ihnen nicht getätigte Abbuchungen entdecken, so ist die Bank verpflichtet, diese zurückzubuchen. Reklamieren Sie daher sofort bei ihrer Bank“, rät die Konsumentenberaterin. AK-Konsumentenberatung: Telefon 050/258-3000 oder konsumentenschutz@ak-vorarlberg.at


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Bildung

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Computer-Tipp

Nightingale Der Audioplayer Songbird – über den ich im Juli 2009 berichtet habe – wird leider nicht mehr weiterentwickelt. Oliver Fink Ich habe jedoch ein Nachfolgeprojekt mit dem Namen „Nightingale“ für diese Software gefunden. Nightingale ist Songbird ähnlich und Umsteigern dürfte es leicht fallen sich zurechtzufinden. Meinem Gefühl nach ist Nightingale etwas schneller als Songbird und wirkt auch weniger überladen. Auch Nightingale unterstützt Audioformate wie MP3, AAC, Ogg Vorbis, FLAC, Apple Lossless und WMA. Es können auch die Add-Ons (Zusatzprogramme) von Songbird installiert werden. Auch diese Software ist Open-Source und kann frei von der Homepage des Herstellers heruntergeladen und weitergegeben werden. Download: getnightingale.com

Intensiv Englisch III: Ganzheitlich lernen Die Strukturen der englischen Grammatik sind Ihnen klar, aber Sie wollen mehr Sicherheit, einen erweiterten Wortschatz und ein höheres Sprachniveau? Wir vermitteln Ihnen sprachliche Kompetenz für Ihre beruflichen und privaten Anforderungen. Aufbauend auf den Intensivkursstufen I und II lernen Sie auch hier mit unserer ganzheitlichen Lernmethode Ihr Englisch zu optimieren. Sie steigern Ihren Lernerfolg mit einer abwechslungsreichen Abfolge von dynamischem Unterricht und spielerischen Elementen. So gelangen Sie zu einem sicheren, natürlichen Sprachfluss. Der Kurs startet am 10. Jänner 2014 um 18 Uhr im AK-Bildungscenter in Feldkirch. Sprachen: Angelika Madlener, 050/258-4022, angelika. madlener@ak-vorarlberg.at

Wie man sich Namen leichter merken kann „Jetzt habe ich ihn wieder vergessen“, „Das ist mir peinlich!“ - Kennen Sie Menschen, die sich Namen auf Anhieb merken können? Sie fragen sich, warum ist das so, und was genau kann er/sie, was ich nicht kann? In diesem interaktiven Seminar lernen und erleben Sie Techniken und Methoden, um sich die Namen Ihrer Mitmenschen besser merken zu können. Außerdem lüften wir das Rätsel, warum Menschen mit gutem Namensgedächtnis sympathischer, aufmerksamer und erfolgreicher sind als andere. Persönlichkeitsentwicklung: Regina Knecht, 050/258-4030, regina.knecht@ak-vorarlberg.at

Grundlagenkurs: EDV Start up! Nach dem Besuch dieses Tageskurses besitzen Sie ein stabiles Fundament für Ihre weitere EDV-Karriere und weisen Grundkenntnisse und praktische Fertigkeiten im Umgang mit den Basisprogrammen Word, Excel, Outlook und Internet nach. Zudem besteht die Möglichkeit, Ihr Wissen mit der ECDL®-BasePrüfung zu zertifizieren. Der Kurs findet am 20. Jänner 2014 um 8.30 Uhr im AK-Bildungscenter in Feldkirch statt. EDV: Regina Knecht, 050/258-4030, regina.knecht@ak-vorarlberg.at

Rund 10.000 Besucher lockte die Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ schon mit interessanten Vorträgen und Gesprächen in den Festsaal der AK Vorarlberg in Feldkirch.

„Wissen fürs Leben“: „Feedback sogar aus Israel“ „Wissen fürs Leben“ feiert nächstes Jahr die 50. Veranstaltung im Festsaal der AK Vorarlberg in Feldkirch. Am 14. Oktober 2010 fand der erste Vortrag in der Reihe „Wissen fürs Leben“ statt. Für die Moderation konnte Dr. Franz Köb gewonnen werden, der davor mehr als drei Jahrzehnte für den ORF Vorarlberg tätig war. Die „Jungfernfahrt“ bestritt Köb damals mit Dr. Albert Lingg, Primar am Landeskrankenhaus Rankweil, mit einem Gespräch zum Thema „Wenn Stress krank macht“. Fortsetzung im nächsten Jahr Rund 10.000 Besucher konnte die Reihe in bisher 46 Einzelveranstaltungen anlocken, die mit einem breiten Mix an Themen im Festsaal der AK Vorarlberg in Feldkirch verwöhnt wurden. Dabei gelang es immer wieder, renommierte Referenten aus den verschiedensten Fachrichtungen zu begeistern, sich dem Publikum zu stellen. Immer wieder können auch Gäste aus der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland begrüßt werden. „Wir konnten den Erfolg der Serie natürlich nicht vorhersehen und es waren am Anfang auch für uns sehr

viele unbekannte Faktoren in der ‚Wissen fürs Leben‘-Rechnung vorhanden. Umso mehr freuen wir uns über den ungebrochenen Zuspruch, den wir jedes Mal wieder erhalten. Es scheint, als hätten wir eine Lücke in der Vortragslandschaft im Ländle gefüllt und freuen uns schon auf die Fortsetzung im nächsten Jahr“, sagt Gerhard Ouschan, der Bereichsleiter der AK-Bildungspolitik. Verantwortlich für den großen Zuspruch ist sicher auch die Breite an Themen, die behandelt werden, es geht um die bestimmenden Aspekte des Lebens: Liebe, Angst, Leben, Tod, Philosophie, Psychologie, um nur einige davon zu nennen. Viele der Referenten erklären sich auch bereit, die Vorträge, Gespräche und Diskussionen einer noch breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Fast alle Veranstaltungen sind als Videos auf dem YouTube-Channel der AK Vorarlberg abrufbar und stehen zudem auf der AK-Homepage als mp3Tondatei zum Download bereit. „Ich höre immer wieder von Besuchern, dass sie nicht nur die Vortragenden und deren Themen sehr schätzen, sondern auch von der Infrastruktur und der Präsentation der Vorträge,

zum Beispiel der Großbildprojektion im Saal, begeistert sind. Anfangs hatte ich bei der Bereitstellung der Videos auf YouTube so meine Bedenken, ob sich der relativ große Aufwand rentiert, aber es freut mich, dass ich damit so falsch lag. Die Nutzerdaten und die internationalen Rückmeldungen haben mich inzwischen überzeugt, sehr viel wird im deutschsprachigen Raum geklickt, aber ich habe auch schon Mails aus Israel bekommen“, sagt Franz Köb stolz. Mehr als 300.000 Klicks Bei der Wiedergabe der Videos liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz auf den ersten Plätzen, die internationale Liste setzt sich dann mit Italien, den USA und den Niederlanden fort. Mehr als 300.000 Mal wurde der Videochannel bereits aufgerufen, ein großer Teil der Klicks geht dabei auf das „Wissen fürs Leben“-Konto. Fast 800 Abonnenten haben sich auf dem Videoportal der AK Vorarlberg angemeldet und wollen über Neuigkeiten informiert werden. Die beiden Spitzenplätze mit den meisten Aufrufen teilen sich mit jeweils mehr als 30.000 Klicks Jürgen Stepien (Angst durchleben – Freude

gewinnen) und Hanne Seemann (Psychosomatische Störungen). Beide werden im nächsten Jahr die Wissen fürs Leben-Bühne wieder bereichern, Seemann wird die 50. Veranstaltung der Reihe im nächsten Zyklus (Jänner und Februar 2014) bestreiten. Die Motivation ist bei Franz Köb keineswegs der Routine gewichen und er müsse auch nicht „händeringend nach Themen oder Vortragenden suchen“, wie er sagt, vielmehr habe er meist ein Dutzend Themen zu viel auf der Liste. Diesbezüglich darf sich das Publikum also noch auf einiges freuen. „Die Geschichte von ‚Wissen fürs Leben‘ ist noch nicht zu Ende geschrieben. Aus dem relativen Wagnis zu Beginn ist die Freude geworden, dass sich so viele Menschen dafür begeistern können. Dass es so vielen Menschen hilft, die kleinen und großen Klippen des Lebens zu umschiffen und bewusst in sich selbst hineinhören. Damit erfüllen wir als Arbeiterkammer auch einen wichtigen Auftrag in kultur- und bildungspolitischer Hinsicht“, sagt Gerhard Ouschan. „Wissen fürs Leben“-Vorträge zum Ansehen im Internet: www.youtube.com/akvorarlberg

Pflichtschlabschluss jetzt kostenlos und berufsbegleitend im AK-Bildungscenter in Feldkirch nachholen

Abschluss wichtig für beruflichen Erfolg Personen ohne Pflichtschulabschluss ab 18 Jahren können diesen im AKBildungscenter kostenlos nachholen. Möglich wird das durch die finanzielle Stützung des Projektes durch das Land Vorarlberg und das Unterrichtsministerium. Da aber das Budget begrenzt ist, ist auch die Anzahl der Teilnehmer beschränkt. Interessierte melden sich deshalb so schnell wie möglich an. Angesprochen werden Personen ab 18 Jahren, die keinen positiven Abschluss der achten Schulstufe haben

und diesen berufsbegleitend nachholen möchten. Außerdem Personen, welche die 4. Klasse Hauptschule in einzelnen Gegenständen negativ abgeschlossen haben und diese Fächer nun absolvieren wollen, um ein positives Gesamtzeugnis zu erhalten. Voraussetzung für die Teilnahme am Vorbereitungslehrgang sind zudem grundlegende Deutschkenntnisse. Anmeldung und Beratung : AK-Bildungscenter, Telefon 050/258-4000, bildungscenter@ak-vorarlberg.at,

Der Pflichtschulabschluss ebnet den Weg zur beruflichen Karriere.


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Neue AK-Studie „Endstation Bildungsabbruch? Zweite Chance Bildung. Lernwege für Niedrigqualifizierte in Vorarlberg.“ soll Lösungen aufzeigen

Niedrigqualifizierte: Zweite Chance durch Weiterbildung Kritiker einwenden könnten, um eine Zurichtung der Kinder auf die Erfordernisse der Erwerbswelt, sondern um das mitgestaltende Erleben von Arbeitswelten, wie es früher für Kinder in Handwerks- und Bauernfamilien selbstverständlich war.

Rund 15.000 Personen in der Altersgruppe von 15 bis 39 Jahren verfügen in Vorarlberg über keinen weiterführenden Lehr- oder Schulabschluss. Viele dieser formal Niedrigqualifizierten besitzen aber berufspraktische Fähigkeiten, die bis an das Niveau von Facharbeitern heranreichen können. Diese Fähigkeiten sind aber oft formal nicht anerkannt, sodass ihr Potenzial für gezielte Weiterqualifikation ungenutzt bleibt. Die AK Vorarlberg hat im Rahmen ihres Schwerpunktthemas „Niedrigqualifizierung“ Dr. Eva Häfele und Dr. Kurt Greussing mit einer Studie beauftragt, die die Lernwege für Niedrigqualifizierte in Vorarlberg Dr. Eva Häfele, Co-Autorin der aufzeigen soll. Studie Die vorliegende Studie macht deutlich, dass die Übergänge zwischen angelernter Arbeit und Facharbeit immer breiter werden. „Kommunikation, Verständnis für Betriebsabläufe, Problemlösungsbewusstsein und kooperative Fähigkeiten sind nur einige der Kompetenzen, die auch im Bereich der niedrigqualifizierten Arbeit heute notwendig sind und durchwegs verlangt werden“, bestätigt Studienautorin Dr. Eva Häfele. Studie als konkrete Grundlage Fast 30.000 Menschen gehen in Vorarl­ berg einer niedrigqualifizierten Tätigkeit nach, nämlich als Hilfskräfte, Anlage- und Maschinenbediener oder Montierer. Im Bundesländervergleich ist das mit 17 Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen der dritthöchste Wert hinter Oberösterreich und Tirol. „Mit dieser Studie haben wir Grundlagen geschaffen, mit denen konkret gearbeitet werden kann. Wir

Der Bedarf an niedrigqualifizierten Arbeitskräften wird immer geringer, deshalb steht Weiterbildung gerade für ungelerntes Personal ganz oben auf der Prioritätenliste.

ermutigen daher alle Beteiligten, an jenen Hebeln anzusetzen, die für sie sofort greifbar sind. Hier ist niemand ausgenommen: Eltern, Lehrer, Betriebe, Betroffene und natürlich in erster Linie die Politik, die zeigen kann, dass sie gewillt ist, für die Zukunft die notwendigen Weichen zu stellen und Reformen auf Schiene zu bringen“, sagt AK-Präsident Hämmerle. Ein Kompetenzort verschiedener Institutionen sei wegweisend, um ein Netzwerk für betriebliche und über-

betriebliche Höherqualifizierung von Niedrigqualifizierten herzustellen. Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass es der Anwendung neuer Bildungsmethoden bedarf, die Niedrigqualifizierte dort abholen, wo sie stehen und sie in ihrer Grundmotivation fördern. Im Hinblick auf eine spätere Berufsorientierung ist ein kindgerechter Kontakt mit der Arbeitswelt bereits während der Kindergarten- und Grundschulzeit sinnvoll und notwendig. Hier geht es keineswegs, wie

Angebote schon im Kindergarten „Kinder setzen sich mit ihren Sinnen mit der Welt auseinander, daher ist ein Besuch in einer Tischlerei oder Bäckerei sinnvoller als Bilder einer Hobelmaschine an die Wand zu projizieren. Der Geruch von frisch gebackenem Brot oder das Berühren von glatt geschliffenem Holz bleibt tiefer im Bewusstsein, als dies Bilder vermitteln können“, so AK-Präsident Hämmerle. Im Bereich der Elementarpädagogik müssen altersgerechte Angebote geschaffen werden, die Kinder mit der praktischen Arbeitswelt in Berührung bringen und sie unmittelbar erlebbar machen. Wichtig wäre auch, für alle Schulen der Sekundarstufe 1 ein Pflichtmodul „Berufs- und Bildungswahl“ zu konzipieren, um frühzeitig die Möglichkeiten der weiteren Ausbildung aufzuzeigen. Weiters sind die Berufs­ orientierungsangebote der 9. Schulstufe auf die 7. und 8. Schulstufe auszuweiten ohne Ausklammerung der allgemeinbildenden höheren Schulen. „Die Studie zeigt einmal mehr, wie wichtig die betriebliche Aus- und Weiterbildung ist. Deshalb erachtet es die AK Vorarlberg als unentbehrlich, dass die Zielgruppe der Niedrigqualifizierten in den Fokus der Personalentwicklung und der betrieblichen Weiterbildungsplanung rückt. Betriebe müssen sich angesichts dieser Zielgruppe nicht nur als Produktions-, sondern auch als Lernort verstehen“, so Hämmerle. Alle Studien der AK Vorarlberg können im Internet heruntergeladen werden: www.ak-vorarlberg.at/studien

Hubert Hämmerle bei TFE und Getzner Dieses Mal führte Hämmerle der Arbeitnehmertag nach Bludenz und Nüziders, wo er beim Stoffspezialisten TFE (Textiles for Europe) sowohl in

der Veredlung als auch in der Weberei zu Gast war. Zudem besuchte er die Firma Getzner Werkstoffe und überzeugte sich dabei von der Produktvielfalt im Bereich Lärm- und Schwingungsisolierungen, mit der weltweit Kunden aus den verschiedensten Branchen versorgt werden.

Öffnungszeiten der AK-Bibliotheken Für die AK-Bibliotheken in Feldkirch und Bludenz gelten über Weihnachten und Neujahr geänderte Öffnungszeiten. Vom 20. bis 26. Dezember bleiben beide Bibliotheken geschlossen. Am 27. Dezember ist die AK-Bibliothek Feldkirch von 10 bis 18 Uhr und die AK-Bibliothek Bludenz von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Am 31. Dezember 2013 und 1. Jänner 2014 bleiben beide geschlossen und ab 2. Jänner gelten wieder die üblichen Öffnungszeiten. Information: AK-Bibliothek, Telefon 050/258-4510, bibliothek@ak-vor­arlberg.at, www.ak-vorarlberg.at/bibliothek

Sprichcode: Literatur aus junger Sicht Insgesamt winken den Teilnehmern beim zur Zeit größten deutschsprachigen Jugendpreis für Sprache und Fotografie „Sprichcode“ 6000 Euro Preisgeld. Bei der letzten Auflage wurden 6400 verschiedene Texte und Bilder eingesandt. Bis 28. Februar 2014 können Jugendliche und junge Erwachsene in zwei Altersklassen teilnehmen: von 14 bis 17 Jahren und von 18 bis 25 Jahren. Thematisch werden beim Hauptbewerb keinerlei Grenzen gesetzt, ob wahr oder erfunden auf maximal 15 Seiten dürfen sich die Teilnehmer mit ihren Texten verwirklichen. Bei Bildern beträgt die Obergrenze 50 Stück mit maximal einem MB Größe. Es können sowohl Bilder als auch Texte eingesandt werden. Die AK Vorarlberg als Projektpartner gibt zwei Vorgaben für den separaten Sonderbewerb: „My Future“ wo es darum geht, wie die eigene Zukunft in beruflicher oder privater Hinsicht gesehen wird, und „sicher ist sicher“ beziehungsweise „no risk no fun“, wo sich alles rund um die Sicherheit dreht, in der man sich wiegt, oder das Risiko, welches man bereit ist, auf sich zu nehmen. Bei den Einsendungen kommt es auf eine eigenständige Darstellung abseits fertiger Muster an, auf authentisches Lebensgefühl, auf Aktualität, Ausdrucksstärke und Mut. Information und Anmeldung: www.sprichcode.net

Die Gesellschaft verändert den genetischen Code

Hämmerle mit dem Betriebsratsteam und der Geschäftsführung von Getzner Werkstoffe.

Immer mehr Menschen leiden an Übergewicht, Depressionen, Suchtkrankheiten. Viele stellen die Karriere an erste Stelle oder denken über künstliche Befruchtung nach. Welche Auswirkungen hat dieser Lebensstil auf den GenCode der Menschheit – und letztlich auf den Verlauf der Evolution? Unsere heutigen Verhaltensweisen können schwerwiegende Folgen für die Zukunft haben. Folgen, die sogar tief in den menschlichen Bauplan, das Genom, eingreifen. Dr. Thomas Böhm, jahrelang in der medizinischen Grundlagenforschung an vorderster Front der Krankheitsbekämpfung, betrachtet das Thema „genetische Evolution“ erstmals unter dem entscheidenden Gesichtspunkt: den konkreten Auswirkungen auf das menschliche Leben. Thomas Böhm Die manipulierte Evolution BraumüllerVerlag Wien, 336 Seiten, gebunden, ISBN 978-399100-108-9, 22,90 Euro

AK-Präsident Hämmerle in der Ausrüsterei des Textilprofis TFE in Bludenz.

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Buchtipp

AK-Präsident besucht im Rahmen eines Arbeitnehmertages Betriebe in Bludenz

Ganz im Zeichen von Textilien und Werkstoffen stand der Arbeitnehmertag Bludenz von AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Bildung

Hubert Hämmerle mit Mitarbeitern der Weberei der Firma TFE in Nenzing.


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Magazin

DEZEMBER 2013

Sicherheitstipp

Kalender 2014

Erste Löschhilfe

Holen Sie sich wieder den praktischen Taschenkalender der AK Vorarlberg. Behalten Sie wichtige Termine im Auge und dokumentieren Sie Ihre Arbeitszeit. Auch zahlreiche Hinweise finden Sie in dem Kalender, wie zum Beispiel Termine von Märkten, Ausstellungen, Festivals und anderen Veranstaltungen in Vorarlberg. Telefon 050/258-8000, bestellen@ak-vorarlberg.at

Neuerungen beim Entgelt für e-card Jeweils am 15. November eines Jahres wird vom Dienstgeber das Service-Entgelt für die e-card eingehoben. Bisher waren das jährlich 10 Euro. Für das Jahr 2014 werden Aufgrund der Neuerungen im Sozialversicherungs-Änderungsgesetz 10,30 Euro fällig. Die Einhebung der Gebühr für mitversicherte Angehörige entfällt. Personen, die mehr als ein sozialversicherungspflichtiges Dienstverhältnis haben, können die zu viel bezahlten Entgelte vom zuständigen Krankenversicherungsträger zurückfordern.

Nur 48 Prozent haben einen Betriebsrat Nur noch 48 Prozent der Beschäftigten in Österreich haben einen Betriebsrat in ihrem Unternehmen. Vor zehn Jahren waren es noch 63 Prozent. Mitarbeiter in privaten Betrieben mit Vertretung sind zufriedener als ohne, wie aus dem aktuellen Arbeitsklimaindex zu lesen ist. 72 Prozent der Beschäftigten sind mit ihren Rechten und mit der sozialen Einstellung des Betriebs zufrieden. 65 Prozent mit ihrem Einkommen. In Vorarlberg ist die Häufigkeit von Betriebsräten um 30 Prozent zurückgegangen.

Berufseinsteiger sind mit Job zufrieden Über 70 Prozent der 16- bis 30-Jährigen sind mit ihrem Job zufrieden, wie eine Umfrage der Allianz-Versicherung ergab. Mehr als die Hälfte kritisierte jedoch die Gehalts- und Entwicklungsperspektiven. Nur 46 Prozent sind mit ihrem Gehalt einverstanden, 39 Prozent mit ihren Aufstiegschancen.

Kekse backen für einen guten Zweck: Sophia und die kleine Olivia haben Spaß mit den Ausstechern von der AK Vorarlberg.

Keksaustecher-Aktion: Hilfe für kranke Kinder Schon zum sechsten Mal unterstützt die AK Vorarlberg den Verein Sonnenblume mit dem Verkauf von Keksausstechern. Helfen Sie mit! Der Verein Sonnenblume unterstützt seit 1999 chronisch kranke Kinder und ihre Familien in Vorarlberg. „Jede Spende kommt direkt den betroffenen Familien zugute“, versichert Obfrau Manuela Ortner: „Für uns steht im Mittelpunkt, allen Kindern die Chance zu geben, sich auf der Sonnenseite des Lebens zu entwickeln.“ Die AK Vorarlberg konnte in den vergangenen Jahren bereits eine stolze Summe durch den Verkauf von Keksaustechern für den Verein sammeln. „Wir helfen gern“, freut sich AK-Präsident Hu-

bert Hämmerle. „Diese Familien sind oft auf die finanzielle Unterstützung anderer angewiesen und meist fehlt es am Geld. Operationen, Therapien oder auch das Nötigste im täglichen Leben – mit dem Kauf eines Keksausstechers kann jeder helfen, die Last dieser Kosten zu verringern.“ Ein Schweifstern fürs Glück Wie jedes Jahr verkauft die AK Vorarl-

berg auch in diesem Jahr wieder einen Keksausstecher. Dieses Mal in der Form eines Schweifsterns. Sie werden für zwei Euro pro Stück in den kommenden Wochen auf verschiedenen Weihnachts- und Adventsmärkten im ganzen Land sowie am 30. November und 7. Dezember im Messepark in Dornbirn verkauft. Der Reinerlös kommt wie immer zur Gänze dem Verein Sonnenblume zugute.

Verein Sonnenblume

Obfrau: Manuela Ortner Kontakt: Krankenhaus Dornbrin, Kinder- und Jugendheilkunde 1, Lustenauerstraße 4, 6850 Dornbirn, Telefon 0664/4306335 Internet: www.sonnenblume.or.at

Mit dem Kauf eines Keksausstechers unterstützen Sie chronisch kranke Kinder und ihre Familien. Helfen Sie mit!

In Vorarlberg kommt es nahezu jeden zweiten Tag zu einem Wohnungsbrand, der einen Feuerwehreinsatz Mag. Dr. Robedingt. Jährlich bert Seeberger 05574/78601 sterben im Schnitt 2,3 Menschen bei Bränden in Gebäuden. Die Arbeitsstättenverordnung regelt, dass je nach Betriebsart geeignete Löschhilfen bereitzuhalten sind. Außerdem müssen die Mitarbeiter über die Handhabung der Feuerlöscher unterrichtet sein. In den ersten 20 bis 30 Minuten einer Brandentwicklung steigen die Temperaturen auf zirka 300 Grad. Während dieser Phase kann ein Entstehungsbrand mit Feuerlöschern wirksam bekämpft werden. Danach kommt es zu einer spontanen Durchzündung des Raumes und zu einem Vollbrand. Handfeuerlöscher sind in dieser Phase nicht mehr wirksam. Was sind nun geeignete Feuerlöscher? Die Europanorm 2 unterscheidet vier Brandklassen: Brandklasse A: Brände fester Stoffe wie Holz oder Papier Brandklasse B: Brände flüssiger Stoffe wie Benzin, Öl, Alkohol, Lacke und so weiter Brandklasse C: Brände von Gasen wie Erdgas, Acetylen oder Flüssiggas Brandklasse D: Metallbrände wie Magnesium oder Aluminium Brandklasse F: Fettbrände wie Speiseöl oder Frittierfette Auf den Handfeuerlöschern sind die Brandklassen angeschrieben. Beispielsweise ist ein CO2 Löscher für Brände flüssiger Stoffe (Brandklasse B) geeignet, ein Schaumlöscher für feste und flüssige Stoffe (Brandklassen A und B). Ein Löscheinsatz will geübt sein. Führen sie in Ihrer Firma unter Fachanleitung Löschübungen durch. Sie werden erstaunt sein, wie schnell ein Handfeuerlöscher leer ist. Einige Regeln: Brand in Windrichtung angreifen mehrere Löscher gleichzeitig einsetzen bei Flüssigkeitsbränden Löschmittel fächerförmig über den Brand ausbreiten benutzte Feuerlöscher neu befüllen lassen. Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden. Fachfirmen und auch Ortsfeuerwehren bieten diese Überprüfungen an. Arbeitsinspektion Bregenz www.arbeitsinspektion.gv.at oder Vorarlberger Brandverhütungsstelle: www.brandverhuetung.at

Ihre Zuschriften werden belohnt Meine Meinung zum Thema

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Ihre Meinung, bitte! Eine lebendige Zeitung für alle Arbeitnehmer in Vorarl­berg lebt vom Dialog. Ihre Meinung ist uns viel wert.

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An die AK Vorarlberg Redaktion AKtion Widnau 2-4 6800 Feldkirch

Die Rubrik „Leserforum“ auf Seite 2 steht ganz im Zeichen Ihrer Meinung und Anregungen. Schreiben Sie uns zu einem der Themenbereiche Arbeit, Bildung und Ko n s u m e n tenschutz

einen Leserbrief und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kabellosen Aktivitäts- und Schlaf-Tracker „The One“ von fitbit. Das Porto übernehmen wir, wenn Sie den Kupon links verwenden. Sie können uns aber auch eine E-Mail an leserbrief@ak-vorarlberg.at senden. Bitte beachten Sie: Anonyme Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Der Absender muss zumindest der Redaktion bekannt sein. Hier einige Themen aus dieser Ausgabe der AKtion, zu denen uns Ihre Meinung besonders interessiert: die Arbeitszeitflexibilisierung (Seite 3), die Energiespartipps (Seite 5), die AK-Wahl 2014 (Seiten 6 und 7), die Mogelpackung (Seite 8), der AK-Produkttest (Seite 9) und die AK-Studie zur Niedrigqualifizierung (Seite 11). Gewinnen Sie einen Aktivitätsund Schlaf-Tracker „The One“!


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